Top100 Kufstein 2018

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top 100 KUFSTEIN | INDUSTRIE MONTANWERKE BRIXLEGG AG Der Kupfer- und Edelmetallproduzent gilt als die älteste noch in Betrieb befindliche Kupferhütte Mitteleuropas und besteht seit 555 Jahren. Ein richtiger Zeitzeuge sozusagen. Die Montanwerke Brixlegg AG recycelt heute Kupferschrotte zu hochreinen Kupferkathoden und -bolzen. Als Nebenprodukte entstehen dabei Edelmetalle und Fungizide. Jedes Jahr verlassen mindestens 100.000 Tonnen Kupferkathoden, 85.000 Tonnen Kupferbolzen, 40.000 Kilo Silber und 500 Kilo Gold die Produktionshallen in Brixlegg. Das Werk wird von der Tochtergesellschaft Kovohuty a.s. in der Slowakei mit Vorprodukten unterstützt. Das Kupfer und die Edelmetalle werden in der Elektro- und Automobilindustrie nachgefragt und weiterverarbeitet, die Fungizide werden in Form von patentierten Pflanzenschutzmittel im biologischen Wein- und Gemüseanbau verwendet. Um sich auch weiterhin erfolgreich am umkämpften Markt zu positionieren, legt die Montanwerke Brixlegg AG ihren Fokus zukünftig vermehrt auf hochwertige Speziallegierungen für die Elektro- und Automobilbranche. Schon seit der ersten urkundlichen Erwähnung als Hüttenwerk Rattenberg im Jahre 1463 beschäftigt sich das Unternehmen mit den Schätzen der Erde. Alles begann damit, als um 1400 bei Rattenberg, das damals zu Bayern gehörte, Erze gefunden wurden. Findige bayrische Unternehmer gründeten daraufhin das Hüttenwerk Rattenberg. Der Standort war ideal und der Alpbach bot ausreichend Wasserressourcen, um die Wasserräder für Pochwerke und Blasebälge anzutreiben. Auch Kaiser Maximilian hatte ein Auge auf die Region geworfen und schaffte es schließlich 1504, den Bezirk <strong>Kufstein</strong> für Tirol zu gewinnen. So zählte nun auch das Hüttenwerk Rattenberg zu Tirol und es ging in die Tiroler Montanlandschaft über. Für das Werk begann nun ein jahrhundertelanger Boom, der durch die Nähe zum Schwazer Bergbau, dem ertragreichsten Bergbaurevier seiner Zeit, unterstützt wurde. Dieser entscheidende strategische Vorteil sicherte den wirtschaftlichen Stellenwert des Schmelzwerks über Jahrhunderte hinweg. Trotzdem galt es, am Ball zu bleiben. Über 300 Jahre lang wurden die Erze mit bewährten, teilweise aus der Antike stammenden Techniken gewonnen und verarbeitet. Im Jahre 1884 setzte schließlich eine technische Revolution ein, indem ein rein pyrometallurgischer Prozess um eine hydrometallurgische Raffination ergänzt wurde. Hohe Reinheitsanforderungen durch die zunehmende Elektrifizierung von Industrie und Gesellschaft machten diesen Schritt notwendig. So konnte ein erfolgreiches Fortbestehen des Unternehmens gesichert werden. Der Bergbau in Schwaz wurde noch bis in die 1990er Jahre betrieben. Es wurden vor Ort jedoch weder Kupfer noch Edelmetalle abgebaut, sondern ausschließlich hochwertiger Dolomit für den Straßenbau. Die Erzvorkommen waren erschöpft. Darum erfolgte ein Strategiewechsel, der sich bis heute bezahlt macht. 1928 stellte die Montanwerke Brixlegg AG auf die Rückgewinnung von Kupfer aus Sekundär-Rohstoffen um. Als einziges Unternehmen in Österreich schließen die Montanwerke Brixlegg AG die Wertschöpfungskette bei Kupfer. Hier wird „Kreislaufwirtschaft“ gelebt. Kupferhaltige Abfälle und Schrotte stehen am Ende der Kette und sind wertvoller Rohstoff. Die daraus gewonnenen Kupferkathoden stehen am Anfang der Wertschöpfungskette und werden wieder für die Herstellung von kupferhaltigen Produkten, wie Kabel, Rohre und Steckkontakte, verwendet. Nebenprodukte wie Gold und Silber können zudem bis heute gewinnbringend verarbeitet und weltweit vertrieben werden. Zur Deckung des Energiebedarfs wurden drei Kleinkraftwerke am Alpbach in Betrieb genommen. Noch heute sichern sie 25 Prozent des Stromeigenbedarfs. Die Montanwerke Brixlegg AG produziert Kupferkathoden und -bolzen sowie Edelmetalle für die Elektro- und Autoindustrie. Als Nebenprodukt entstehenden Fungizide, die als Pflanzenschutzmittel im Weinbau verwendet werden. Umsatz 2017: 778 Mio. Euro€ Mitarbeiter: insgesamt 470 Mitarbeiter, davon 320 in Brixlegg und 150 in Krompachy, Slowakei Produktionsstandorte: Brixlegg und Krompachy, Slowakei Unterstützende Kraftwerke: drei Kleinwasserkraftwerke decken 25 Prozent des Energieeigenbedarfs Innovative Produkte sichern die Wettbewerbsfähigkeit: Fokus auf die zukünftige Produktion von Speziallegierungen für die Elektro- und Autoindustrie
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