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Top100 Kufstein 2018

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top 100 kufstein | interview<br />

Einfach weniger Steuern<br />

Wirtschaft & Steuern. Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen Bundesregierung<br />

und plädiert für Vereinfachung.<br />

ECHO: Im Nationalratswahlkampf<br />

wurden uns von allen Parteien Steuergeschenke<br />

versprochen. Was wird<br />

nun Wirklichkeit?<br />

Klaus Hilber: Die Regierung kündigt<br />

eine Tarifreform und eine Senkung<br />

der Steuersätze in zwei Etappen<br />

an. Der kleinere Teil, wie z. B. der<br />

Familienbonus, wird mit 1. 1. 2019<br />

wirksam, die große Steuerrefom soll<br />

mit 1. 1. 2020 kommen.<br />

ECHO: Welche Änderungen erwarten<br />

Sie?<br />

Hilber: Angekündigt ist zum Beispiel<br />

eine Senkung der Steuersätze<br />

im unteren Bereich. Die erste Stufe,<br />

bis 11.000 Euro, soll weiterhin<br />

steuerfrei sein, die zweite Stufe, bis<br />

derzeit 18.000 Euro, soll angeblich<br />

gesenkt werden. Das ist jedenfalls<br />

eine gute Sache, weil das jener Bevölkerungsgruppe<br />

zugute kommt, die<br />

jeden Euro gut brauchen kann. Diese<br />

Ersparnis wird zu großen Teilen wieder<br />

in den Konsum gehen und damit<br />

bekommt der Finanzminister sie weitestgehend<br />

über die Mehrwertssteuer<br />

zurück.<br />

ECHO: Wie ist die Einkommensteuer<br />

in Österreich im internationalen<br />

Bereich zu bewerten?<br />

Hilber: Wir liegen mit der Einkommensteuer<br />

im internationalen<br />

Vergleich zu hoch, auch wenn es aufgrund<br />

der Vielfalt und der Komplexität<br />

der Steuersysteme schwierig ist,<br />

das genau zu vergleichen.<br />

ECHO: Es soll auch Veränderungen<br />

bei der Körperschaftsteuer für Unternehmen<br />

geben?<br />

Hilber: Ja, auch da liegen wir mittlerweile<br />

zu hoch. Wir haben diese<br />

Steuer ja schon vor rund zehn Jahren<br />

gesenkt, aber mittlerweile haben unsere<br />

Nachbarn nachgezogen und wir<br />

sind mit unserern 25 Prozent wieder<br />

zu teuer. Deutschland hat derzeit<br />

nur 20 Prozent. Die Ideen gehen da<br />

in Richtung Halbierung des Steuersatzes,<br />

wenn die Gewinne nicht entnommen<br />

werden.<br />

ECHO: Welche weiteren Änderungen<br />

erwarten Sie?<br />

Hilber: Das Thema „kalte Progression“<br />

hält sich beharrlich und soll nun<br />

ab 2020 geregelt werden. Ich hoffe<br />

Foto: Kröll<br />

74<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>

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