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Top100 Kufstein 2018

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„Solange eine komfortable<br />

und unkomplizierte<br />

Anreise mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln<br />

nicht möglich ist, bleibt<br />

es trotz der langen<br />

Stauzeit noch attraktiver,<br />

mit dem eigenen PKW<br />

anzureisen.“<br />

also ein hochwertigeres Angebot mit<br />

authentischem Lebensgefühl und die<br />

Wertschätzung in der Bevölkerung gegenüber<br />

dem Tourismus steigt. Zusätzlich<br />

würden diese Maßnahmen auch<br />

die Verkehrssituation entlasten.<br />

ECHO: Gibt es noch weitere Möglichkeiten,<br />

den Verkehr in der Region<br />

zu entlasten, zum Beispiel durch den<br />

Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

auch für die Urlauber?<br />

Huber: Wenn man sich ansieht,<br />

wie der öffentliche Verkehr in europäischen<br />

Großstädten geregelt ist,<br />

kann man sich daraus ein Konzept für<br />

Tirol ableiten. Es gibt in Tirol schon<br />

einige interessante Konzepte im öffentlichen<br />

Verkehr, doch was fehlt, ist<br />

ein einheitliches Gesamtkonzept. Ich<br />

denke, es wäre sinnvoll, Tirol in Bezug<br />

auf den öffentlichen Verkehr wie eine<br />

einzige große Stadt zu betrachten und<br />

dann ein Schienenkonzept für diese<br />

sogenannte Stadt zu entwickeln. Der<br />

öffentliche Verkehr ist für Gäste nicht<br />

interessant, wenn sie mehrmals umsteigen<br />

und zwischen verschiedenen<br />

Verkehrsmitteln wechseln müssen. Es<br />

muss möglich sein, die Urlaubsdestinationen<br />

direkt mit der Bahn erreichbar<br />

zu machen, und das ohne Umsteigen.<br />

Gleichzeitig müsste man in den Zügen<br />

genügend Stauraum für Skier und andere<br />

Sportgeräte und Gepäck schaffen.<br />

Auch die Urlauber stehen nicht gern<br />

im Stau. Doch solange eine komfortable<br />

und unkomplizierte Anreise mit<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht<br />

möglich ist, bleibt es trotz der langen<br />

Stauzeit noch attraktiver, mit dem eigenen<br />

PKW anzureisen. Auch für die<br />

Einheimischen wäre ein solches Verkehrskonzept<br />

attraktiv und könnte sich<br />

positiv auf die Arbeitsmobilität auswirken.<br />

Wenn man einfach aus den Tälern<br />

in die Städte und umgekehrt kommt,<br />

ohne lange Staus in Kauf nehmen zu<br />

müssen, nimmt man vielleicht auch<br />

eher eine Stelle an, die weiter weg vom<br />

Heimatort gelegen ist.<br />

ECHO: In Tirol gibt es rund 22.000<br />

Tourismusbetriebe. Viele Gastronomen<br />

gehen auf das Pensionsalter zu<br />

und stehen vor dem Problem, dass die<br />

nächste Generation den Betrieb nicht<br />

übernehmen möchte. Wie könnte<br />

man diesem Problem aus Ihrer Sicht<br />

begegnen?<br />

Huber: Viele Betriebe sind überaltert<br />

oder die Gastronomen finden oft niemanden,<br />

der den Betrieb übernehmen<br />

möchte. Meiner Meinung nach sollte<br />

das Land an dieser Stelle mit einer<br />

Subvention für diese Unternehmen<br />

einspringen. Es gibt viele Familienbetriebe,<br />

die durch die Reiseunternehmen<br />

Preise bekommen, von denen sie<br />

nicht leben können. Trotzdem kaufen<br />

sie, solange es sie gibt, lokal ein und<br />

sind die größten Förderer der Wirtschaft<br />

in der Region. Am Schluss sind<br />

sie aber dennoch oft hoch verschuldet<br />

und die Betreiber können es sich nicht<br />

leisten, den Betrieb einzustellen. Das<br />

Land hat die Möglichkeit, diesen Unternehmern<br />

mit einer Förderung unter<br />

die Arme zu greifen, damit sie ihren Betrieb<br />

zusperren können, ohne alles zu<br />

verlieren. Dadurch wäre vielen Familienbetrieben<br />

geholfen. So könnte man<br />

die Bettenzahlen reduzieren. Gleichzeitig<br />

sollte das Land auch junge Menschen<br />

unterstützen, die gern einen Gastronomiebetrieb<br />

eröffnen würden. Die<br />

Hürden dafür sind heutzutage so hoch,<br />

dass fast niemand, der es gerne möchte,<br />

mehr die Gelegenheit dazu bekommt,<br />

in die Gastronomie einzusteigen.<br />

Interview: Maria Witting<br />

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