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Top100 Kufstein 2018

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dass nur ein breit aufgestelltes Konzept<br />

Erfolg haben kann. Wir profitierten<br />

davon, dass wir einerseits<br />

schon viel Erfahrung im IT-Bereich<br />

haben, und uns andererseits auch im<br />

Dienstleistungs- und Servicesektor<br />

gut auskennen. Die Versorgungssicherheit<br />

müssen wir auch in der Wasser-<br />

und Stromversorgung gewährleisten.<br />

Auch ein flo-Nutzer braucht<br />

jederzeit einen Ansprechpartner. Wir<br />

hatten also sehr gute Startvoraussetzungen<br />

und glaubten, dass unser Geschäftsmodell<br />

Erfolg haben kann.<br />

ECHO: Wie genau funktioniert flo<br />

für den einzelnen Nutzer?<br />

Peter Teuschel: Man lädt sich die<br />

App herunter und meldet sich bei flo<br />

an. Es gibt eFahrzeuge, neben Autos<br />

zum Beispiel auch Scooter, und in der<br />

App sieht man, wann diese frei sind.<br />

Man bucht das Fahrzeug dann direkt<br />

stundenweise über die App. Es funktioniert<br />

ganz einfach. Die Kosten liegen<br />

bei zwei Euro pro Stunde und 20<br />

Cent pro Kilometer. Gemeinden und<br />

Arbeitgeber verteilen zum Teil Gutscheine.<br />

In der App sieht man auch,<br />

wie lange das Auto noch aufgeladen<br />

werden muss, da das Aufladen ja eine<br />

Besonderheit der E-Mobilität ist.<br />

Jennewein: Besonders stolz sind<br />

wir auf unsere App. Durch diese gut<br />

durchdachte Software haben wir es<br />

möglich gemacht, dass Car-Sharing<br />

auch im ländlichen Raum funktioniert.<br />

In Großstädten gibt es solche<br />

Konzepte ja schon länger. Unsere<br />

App und das Konzept von flo haben<br />

es ermöglicht, dass es auch außerhalb<br />

urbaner Strukturen genutzt wird.<br />

„Innovation ist keine<br />

Frage der Unternehmensgröße,<br />

sondern<br />

der Philosophie im<br />

Unternehmen.“<br />

ECHO: Was sind die Vorteile des<br />

E-Car-Sharing?<br />

Teuschel: Einerseits entstehen<br />

durch die E-Fahrzeuge keine Emissionen,<br />

sie ist also umweltfreundlicher.<br />

Andererseits spart man durch<br />

sie aber auch Kosten. Erst ab 20.000<br />

Kilometern pro Jahr lohnt sich ein<br />

eigenes Fahrzeug. Für jeden, der das<br />

Auto weniger nutzt, ist unser Modell<br />

also auch wesentlich kostengünstiger.<br />

Ein Ziel ist es, dass langfristig weniger<br />

Autos in der Region unterwegs sind<br />

und weniger Parkplätze gebraucht<br />

werden. Dadurch entstehen für die<br />

Menschen wieder neue Freiräume<br />

und Kraftplätze.<br />

ECHO: Inzwischen nutzen mehrere<br />

Gemeinden flo. Was ist das Erfolgsrezept?<br />

Teuschel: Wir sahen relativ schnell,<br />

dass so ein Konzept noch besser<br />

funktionieren kann, wenn nicht jede<br />

Gemeinde etwas für sich macht, sondern<br />

wenn es in der gesamten Region<br />

ein zusammenhängendes System<br />

gibt. Wir schaffen es, den Gemeinden<br />

um knapp 900 Euro ein komplettes<br />

System mit Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur,<br />

Hotline und App zur Verfügung<br />

zu stellen. Jede Gemeinde kann<br />

sich aber in der Art und Weise an flo<br />

beteiligen, wie es für sie geeignet ist.<br />

Wir bieten an, alle Komponenten zur<br />

Verfügung zu stellen. Wenn eine Gemeinde<br />

aber einen Teil lieber selbst<br />

machen möchte, weil zum Beispiel<br />

ein Händler in der Gemeinde die<br />

Fahrzeuge oder ein ansässiger Betrieb<br />

die Ladeinfrastruktur anbietet, dann<br />

stellen wir einfach die Software und<br />

den Service zur Verfügung.<br />

Jennewein: Betreiber sind dabei die<br />

Gemeinden selbst. Nur in Kundl und<br />

Wörgl sind wir die Betreiber. Was wir<br />

immer liefern, ist die Intelligenz, also<br />

die Software. Manche Gemeinden<br />

bestellen aber auch bei uns das Gesamtpaket.<br />

Durch diese Flexibilität<br />

ist flo besonders attraktiv.<br />

ECHO: Soll flo noch weiter ausgebaut<br />

werden?<br />

Teuschel: Ja, optimalerweise kann<br />

flo in ganz Tirol und darüber hinaus<br />

genutzt werden. Neben Wörgl,<br />

Kundl, Wattens, Telfs und Zirl, wo<br />

flo bereits in Betrieb ist, haben bis<br />

jetzt weitere 40 Gemeinden Interesse<br />

bekundet, auch im süddeutschen<br />

Raum. Wünschenswert wäre es noch,<br />

dass flo so weit ausgebaut wird, dass<br />

es auch von unseren Gästen genutzt<br />

werden kann, und diese nicht mehr<br />

mit dem Auto anreisen müssen. Das<br />

würde auch die Verkehrssituation<br />

entlasten. <br />

<br />

Interview: Maria Witting<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong><br />

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