14.01.2019 Aufrufe

Top100 Kufstein 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

top 100 kufstein | interview<br />

Die Konjunktur blüht<br />

Industrie. Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />

Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler Industrie.<br />

ECHO: Herr Lindner, wie sieht es<br />

mit der Konjunktur im Land aus?<br />

Hermann Lindner: Sehr gut. Aktuelle<br />

Umfragen der Wirtschaftskammer<br />

in den Mitgliedsbetrieben zeigen, dass<br />

84 Prozent aller Betriebe über eine<br />

aktuell gute Geschäftslage berichten.<br />

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt<br />

und der Geschäftsklimawert steht bei<br />

77 Punkten. Nur zwei Prozent sind mit<br />

ihrer Wirtschaftslage unzufrieden.<br />

ECHO: Handelt es sich dabei um<br />

ein kurzzeitiges Hoch?<br />

Lindner: Ich rechne damit, dass die<br />

Konjunktur im laufenden Jahr <strong>2018</strong><br />

stabil hoch bleibt. Das bestätigen<br />

auch 74 Prozent der Befragten, die<br />

einen anhaltend guten Geschäftsverlauf<br />

in diesem Jahr erwarten.<br />

ECHO: Worauf greifen die Unternehmen<br />

in dieser Phase der Hochproduktion<br />

zurück?<br />

Lindner: Es ist immer wieder erfreulich<br />

zu sehen, dass sich die Unternehmen<br />

auf das Engagement ihrer<br />

gut ausgebildeten Mitarbeiter und die<br />

Qualität ihrer Produkte verlassen können.<br />

Gleichzeitig halten die Entscheidungsträger<br />

Augen und Ohren offen<br />

und sind sich der aktuellen Herausforderungen<br />

bewusst. Gemeinsam<br />

mit ihren Mitarbeitern tun sie das<br />

Nötige, um stets am Ball und somit<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

ECHO: Worin liegen die aktuellen<br />

Herausforderungen?<br />

Lindner: Sie liegen beispielsweise in<br />

drohenden Handelshemmnissen wie<br />

zusätzliche Zollvergaben oder Logistik-<br />

und Transporterschwernisse, die<br />

durch Grenzkontrollen oder Fahrverbote<br />

entstehen. Speziell für Just-in-Time-Lieferungen<br />

ist das problematisch.<br />

Ein zweiter Punkt ist die mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Fachkräften. Es ist<br />

zwar erfreulich, dass viele Unternehmen<br />

aufgrund der guten Auftragslage<br />

weiter expandieren, doch aufgrund<br />

der mangelnden Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften stoßen sie dabei immer<br />

wieder an ihre Grenzen. Der Arbeitsmarkt<br />

wurde in den letzten Jahren<br />

stark in Anspruch genommen. Darum<br />

ist es ein großes Anliegen der<br />

Wirtschaftskammer-Sparte Industrie,<br />

dem Fachkräftemangel in Tirol mit<br />

verstärkten Maßnahmen gewinnbringend<br />

entgegenzuwirken.<br />

ECHO: Welche Berufsbilder sind<br />

zurzeit besonders gefragt?<br />

Lindner: Jeder Betrieb ist heute mit<br />

der Digitalisierung konfrontiert. Es<br />

werden vor allem Mitarbeiter im IT-<br />

Bereich, Programmierer, Netzwerktechniker<br />

oder Telematiker gesucht.<br />

Es geht darum, die Vernetzung zu<br />

steigern und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />

Um die Fachkräfte von<br />

morgen richtig auszubilden, braucht<br />

es neue Ausbildungsformen. Darum<br />

wurden in den letzten Jahren sehr<br />

viele Ressourcen in die Ausbildung<br />

junger Menschen gesteckt. Es gibt<br />

nun beispielsweise eine durchgehende<br />

Mechatronik-Ausbildung, die<br />

von der Lehre bis zum Universitätsstudium<br />

reicht. Zudem wurden die<br />

Ausbildungen in der Programmierung<br />

sowie der Bereich der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

angepasst.<br />

ECHO: Dadurch bleiben Tiroler<br />

Unternehmen national und international<br />

wettbewerbsfähig. Was ist dafür<br />

noch wichtig?<br />

Lindner: Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

in Tirol halten zu können, ist<br />

es wichtig, neue Produkte zu erzeugen<br />

sowie die Produktivität durch<br />

Rationalisierungsmaßnahmen zu<br />

steigern und entsprechend anzupassen.<br />

Es geht darum, vernetzt,<br />

automatisiert und arbeitsteilig zu<br />

arbeiten sowie die Digitalisierung<br />

ernst zu nehmen. Es ist wichtig, in<br />

den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

am letzten Stand zu sein.<br />

Foto: Dietrich<br />

20<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!