Top100 Kufstein 2018
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top 100 KUFSTEIN | interview<br />
E-Mobilität<br />
Wörgl. Die Stadtwerke Wörgl haben mit ihrem System flo ein<br />
attraktives E-Car-Sharing ins Leben gerufen. Geschäftsführer<br />
Reinhard Jennewein und Projektleiter Peter Teuschel sprechen über<br />
das Projekt, an dem sich immer mehr Gemeinden beteiligen.<br />
ECHO: Die Stadtwerke Wörgl haben<br />
ein breites Spektrum an Zuständigkeiten.<br />
Welche sind die größten<br />
Aufgabengebiete?<br />
Reinhard Jennewein: Die Stadtwerke<br />
Wörgl sind eine hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der<br />
Stadtgemeine Wörgl. Wenn man sich<br />
unser Unternehmen genauer ansieht,<br />
sieht man, dass wir viele verschiedene<br />
Bereiche abdecken. Die Kernkompetenzen<br />
sind alles rund um die Energieversorgung,<br />
also Stromerzeugung,<br />
-verteilung und -handel. Außerdem<br />
sind wir für Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasser bzw. Abfallentsorgung<br />
zuständig. Die Stadtwerke haben<br />
auch eine eigene IT-Abteilung, sind<br />
also Internet-Provider und EDV-<br />
Dienstleister für die Region. Ein<br />
weiterer wichtiger Bereich ist die<br />
Wärme. Hier versuchen wir, Energie<br />
möglichst regional zu nutzen. Wörgl<br />
hat sich auch, was die Energiewende<br />
betrifft, hohe Ziele gesetzt. Wir<br />
sind eine erfolgreiche e5-Gemeinde<br />
in Nordtirol. Für diese Energieziele<br />
mussten wir uns viel Know-how aneignen.<br />
In Wörgl haben wir auch die<br />
politische Rückendeckung, um diese<br />
nachhaltigen Ziele erreichen zu können.<br />
Dadurch verbessert sich langfristig<br />
die Lebensqualität in der Stadt.<br />
ECHO: Welche Rolle spielt Mobilität<br />
in diesem e5-Programm?<br />
Jennewein: Im e5-Programm ist<br />
die Mobilität ein wichtiger Aspekt.<br />
Um unser Verkehrsproblem zu<br />
lösen, brauchen wir multimodale<br />
Mobilität. Peter Teuschel hat damit<br />
begonnen, ein Mobilitätskonzept für<br />
die Stadt Wörgl auszuarbeiten. Natürlich<br />
löst E-Mobilität allein nicht<br />
das Verkehrsproblem. Das Radwegenetz<br />
muss ausgebaut werden, es<br />
muss mehr Raum für Fußgänger geschaffen<br />
werden, das öffentliche Verkehrsangebot<br />
muss ausgebaut und<br />
digitalisiert werden und es müssen<br />
intelligente, vernetzte Systeme entstehen,<br />
damit nicht mehr jeder Haushalt<br />
zwei bis drei Autos braucht. Hierfür<br />
benötigen wir natürlich auch Partner,<br />
die mit uns gemeinsam ein solches<br />
Gesamtkonzept ermöglichen. Aus<br />
dem Geschäftsbereich Mobilität und<br />
der fortschreitenden Digitalisierung<br />
entstanden dann erste Ideen, unser<br />
Dienstleistungsangebot zu erweitern.<br />
ECHO: Aus diesen Ideen entwickelten<br />
Sie dann das flo-Konzept?<br />
Jennewein: Genau. Wir wussten,<br />
Fotos: Witting<br />
114 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2018</strong>