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Top100 Kufstein 2018

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Berufstätige nach<br />

Wirtschaftssektoren<br />

Wirtschaft<br />

Anteil der Berufstätigen in Prozent<br />

b<br />

100<br />

> 100%<br />

90<br />

von ausländischen Versorgungsmärkten<br />

in fataler Weise bemerkbar und die<br />

anfänglichen positiven Auswirkungen<br />

auf die Tiroler Industrie wurden zunichte<br />

gemacht. Der Erste Weltkrieg und die<br />

Folgen der Weltwirtschaftskrise in den<br />

1930er Jahren sorgten für Betriebsschließungen<br />

und Massenarbeitslosigkeit.<br />

Nicht nur die schlechte wirtschaftliche<br />

Lage, sondern auch das großdeutsche<br />

Gedankengut verstärkte den Ruf nach<br />

einem wirtschaftlichen und politischen<br />

Anschluss an Deutschland. Als der „Anschluss“<br />

dann 1938 tatsächlich Realität<br />

wurde, wenn auch mit zweifelhafter<br />

Ambivalenz, setzte der erwünschte<br />

wirtschaftliche Aufschwung ein. Um<br />

einen gewaltsamen Anschluss mit einer<br />

breiten Zustimmung durch die österreichische<br />

Bevölkerung im Nachhinein<br />

zu legitimieren, wurden in den ersten<br />

Märzwochen 1938 Sofortprogramme<br />

zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit angekurbelt<br />

und Notstandsmaßnahmen in<br />

die Wege geleitet, die die wirtschaftliche<br />

Situation verbessern sollten. In Tirol<br />

reduzierten Strukturverbesserungen<br />

in der Landwirtschaft und im gewerblich-industriellen<br />

Sektor durch Güterwegebau<br />

oder im Wohnungsbau die<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

56,0 55,0<br />

23,0 23,5<br />

21,0 21,5<br />

26,0 26,6<br />

25,0<br />

37,0<br />

26,4 26,5<br />

1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001<br />

Quelle: Nussbaumer eigene Zusammenstellung<br />

49,0<br />

47,0<br />

36,5<br />

42,9<br />

32,2<br />

24,9<br />

48,9<br />

41,0<br />

10,1<br />

Dienstleistungssektor<br />

57,7<br />

36,0<br />

6,3<br />

63,1<br />

32,8<br />

4,1<br />

70,0<br />

Industrie/Gewerbe<br />

27,2<br />

> 66%<br />

> absolute<br />

Mehrheit (50%)<br />

Das Land Tirol ist ein „Dienstleisterland“, in 23dem der Tourismus eine tragende Rolle<br />

spielt. Das industrielle Gewerbe folgt dahinter. Immer weniger Menschen beschäftigt<br />

die Land- und Forstwirtschaft.<br />

Quelle: Josef Nussbaumer, Stefan Neuner, „Die Graphen von Tirol.<br />

Ein Bilderbuch für Neugierige“, Studia Universitätsverlag, Innsbruck 2012<br />

Jahr<br />

Arbeitslosen. Somit wurde ein hohes<br />

Maß an Vertrauen in die nationalsozialistische<br />

Beschäftigungspolitik erreicht.<br />

„Die Kalk-, Zement- und Ziegelindustrie<br />

konnte trotz Produktionssteigerungen<br />

den Bedarf nicht decken. Innerhalb<br />

eines Jahres vermochte die Natursteinund<br />

Kalkindustrie ihre Belegschaft zu<br />

verdreifachen und eine Einfuhr aus<br />

Deutschland wurde notwendig.“ 3 Die<br />

„Aufbruchstimmung der neuen Zeit“<br />

machte sich vielerorts bemerkbar und<br />

zahlreiche Fabriken wurden in die Wirtschaftsplanung<br />

der Nationalsozialisten<br />

einbezogen. Das Ausmaß und der Umfang<br />

von Wehrmachtsaufträgen boten<br />

den in Tirol ansässigen Industriebetrieben<br />

Arbeitsmöglichkeiten in einem<br />

vorher nie gekannten Ausmaß. Vielfach<br />

herrschte sogar ein Mangel an Facharbeitskräften.<br />

Ein Verzeichnis von 1944 4<br />

zeigt 35 Tiroler Unternehmen, die im<br />

Zweiten Weltkrieg über volle Auftragsbücher<br />

verfügten und Produkte wie<br />

Geschütze, Luftfahrtsausrüstung, Mäntel,<br />

Uniformen und andere Textilwaren,<br />

feinmechanisches Kriegsgerät, Tiroler<br />

Loden, Möbel und Innenausstattung,<br />

Glasschmucksteine und optisches<br />

Kriegsgerät, Scheinwerfergeräte und<br />

2,8<br />

> 33%<br />

> 10%<br />

GESSLER & CO<br />

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