Top100 Kufstein 2018

„Wir bleiben der Strategie
des Unternehmens
treu, da sie die Basis für
Stabilität und Sicherheit
seit 110 Jahren ist.“
taillierte, ergonomische Formgebung
ermöglicht eine besonders einfache
Benutzung, da die Dose perfekt in der
Hand liegt. Die Herstellung der Dose
aus Weißblech ist kein einfaches Unterfangen.
Deshalb sind wir in diesem
Bereich Spezialist und Nischenplayer.
ECHO: Welche Trends gibt es 2018
im Verpackungsdesign?
Schauer: Die Branche steht vor der
großen Herausforderung von kleineren
Losgrößen. Die Kunden versuchen,
individueller zu werden. Kleinere
Losgrößen bedeuten, dass Maschinen
umgestellt werden müssen. Wir haben
darauf reagiert, indem wir in eine neue
Druckmaschine investiert haben, die
sechs Farben in einem Druckvorgang
druckt. Des Weiteren sind Kunststofftuben
stark im Trend, wobei wir bereits
Laminattuben herstellen. Denn
mit der Gründung der Pirlo Tubes
im Jahr 2010 haben wir als erster Hersteller
von Kunststofftuben auf digital
bedruckbare Tuben gesetzt. Die Laminattube
kehrt in den ursprünglichen
Zustand zurück, wenn man sie drückt.
Gleichzeitig weist die Laminattube
eine sehr dünne Wandstärke auf und
trägt somit maßgeblich zu Rohstoffersparnis
und Nachhaltigkeit bei.
ECHO: Welche konkreten Pläne
haben Sie für die Zukunft des Unternehmens?
Schauer: Im Sinne des organischen
Wachstums werden wir unseren
Standort und damit auch die Produktion
erweitern. Es ist ein Quantensprung
für unser Unternehmen und eine sehr
große Investition. Der Zubau erfolgt
auf ungefähr 24.000 Kubikmetern.
Wir werden wachsen und die Strukturen
nachziehen, die noch nicht zur
heutigen Unternehmensgröße passen.
Das bedeutet, dass wir mehr Platz für
Maschinen und Mitarbeiter schaffen,
damit die innerbetrieblichen Verkehrswege
optimal gestaltet werden können.
Mit der Umsetzung dieses Projekts
werden wir voraussichtlich noch dieses
Jahr im Herbst beginnen.
ECHO: In Bezug auf Ihre Expansionsziele:
Werden auch neue Mitarbeiter
gesucht?
Schauer: Aufgrund der hohen Auslastung
haben wir bereits mehr Leute
eingestellt. Wir gehen davon aus, dass
wir weiterhin auf der Suche nach neuen
Mitarbeitern sein werden, wenn
die Auftragslage so bleibt. Mitarbeiter
werden vorwiegend in der Produktion
benötigt. Wir haben auch eine eigene
Entwicklungsabteilung, die sogenannte
Industrial Engineering. Dort sitzen
die Techniker, die zentrale Ansprechpartner
für die Weiterentwicklung unserer
Produkte sind.
ECHO: 2017 haben Sie sieben
Millionen Euro in eine Sechs-Farben-
Druckmaschine investiert. Wird es
weitere Investitionen dieser Art geben?
Schauer: Mit dieser Investition können
wir eine erhebliche Produktionssteigerung
vermerken. Für uns ist es die
größte Einzelinvestition der Firmengeschichte.
Wenn man einen Engpass
aufbohrt, indem man investiert, dann
passiert woanders dann wieder ein Engpass.
Durch die Sechs-Farben-Druckmaschine
haben wir im Druck eine
hohe Kapazität erreicht, dadurch haben
wir bei den Lackieranlagen einen Engpass.
Fakt ist, dass wir weiterhin kräftig
investieren werden. Es ist aber noch
nicht entschieden, in welchen Bereich
wir die Investitionen umsetzen. Den
Bereich des Drucks haben wir mit der
neuen Maschine abgedeckt. Der nächste
Bereich, in den wir investieren, wird
voraussichtlich der Lackierbereich sein.
Wenn wir diesen Engpass in Zukunft
aufbohren, gibt es dann woanders wieder
einen. Es geht immer so weiter …
ECHO: Sie haben im Februar mit
der Übernahme von Nicklaus Ihr Produktspektrum
erweitert. Wird es wieder
Erweiterungen geben?
Schauer: Nicklaus war ein deutsches
Unternehmen, das vor allem auf Spezialverpackungslösungen
aus Weißblech
für die Bauchemie sowie den Straßenbau
spezialisiert war. Aufgrund von
Nachfolgeproblemen stand es zum
Verkauf. Mit der Übernahme haben
wir im sogenannten General-Line-
Bereich unser Produktspektrum um
Produkte für den Straßenbau erweitert.
Wir haben somit nun eine führende
Position für dieses Marktsegment.
Wenn es aufgrund einer Nachfolgethematik
oder sonstigen strategischen
Überlegungen am Markt Mitbewerber
gibt, dann haben wir durchaus
Interesse, uns diese näher anzusehen.
Aber auch im Sinne von keinem übertriebenen
Wachstum und das Produkt
muss natürlich zu uns passen.
Interview: Verena Kopp
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN 2018 95