Stadtmagazin CLP Ausgabe 28
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Senioren on<br />
reportage<br />
Kultour<br />
Ein Teil der Gruppe am Wasserbrunnen Maasholm<br />
Ein Blick in das Innere der Remonstranten-Kirche<br />
zu einer Rundfahrt und erste Station<br />
war die Kirche. Überwiegend in dem<br />
typisch nordfriesischen Blau gehalten,<br />
nennt man sie auch die „Second Hand<br />
Kirche“, weil Bauma- terial und ein Teil<br />
der Einrichtung von anderen, zerstörten<br />
Kirchen in Nordfriesland stammt.<br />
Die Gefahren einer Sturmflut für die<br />
Hallig-Bewohner konnten wir in einem<br />
Film hautnah miterleben. Man kann<br />
sich gar nicht vorstellen wie schnell<br />
und mit welcher Kraft das Wasser<br />
kommt. Dort zu wohnen ist sicher nicht<br />
jedermanns Sache.<br />
Besonders beeindruckt hat uns die<br />
Einrichtung des Königspesels. Pesel<br />
heißt übersetzt „die gute Stube“ und<br />
„Königspesel“ weil der dänische König<br />
dort bei einer Sturmflut übernachtet<br />
hat. Gefliest sind die Wände mit holländischen<br />
biblischen Fliesen. Außerdem<br />
birgt der Raum Kunstschätze zum Teil<br />
aus früheren Jahrhunderten von unschätzbarem<br />
Wert. Auf dem Festland<br />
könnte man sie bestimmt nur in gesicherten<br />
Glasschränken bewundern.<br />
Am Nachmittag erwartete uns die<br />
Stadt Schleswig mit ihrer idyllischen<br />
Altstadt. Auf dem Holm reihen sich<br />
viele kleine Häuser aneinander. Rosenstöcke<br />
in verschiedenen Farben<br />
zieren die Häuserfronten und im St.<br />
Petri Dom, ein bedeutendes mittelalterliches<br />
Baudenkmal, ist die romanische<br />
und die gotischen Bauperiode<br />
allgegenwärtig. Das berühmteste<br />
Kunstwerk aber ist der dreiflügelige<br />
Schnitzaltar von Hans Brüggemann<br />
aus dem Jahre 1521.<br />
Der darauf folgende Tag gehörte<br />
der Stadt Husum. Die „Graue Stadt am<br />
Meer“ nannte Theodor Storm, Husums<br />
berühmter Sohn, seine Heimatstadt in<br />
dem Gedicht „Die Stadt“. Allerdings ist<br />
Husum heute bunt bis ins Detail. Der<br />
Binnenhafen mit der hübschen Häuserzeile<br />
gehört zu den Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt. Husums Mittelpunkt<br />
ist der Marktplatz mit dem Tinebrunnen<br />
und der Marienkirche. „Eintreten,<br />
Klarheit spüren, zur Ruhe kommen“<br />
heißt es hier und das ist in dieser hellen<br />
Kirche mit ihren mächtigen Säulen<br />
und dem Sternenhimmel gut möglich.<br />
Und das nur wenige Schritte vom<br />
Marktplatz entfernt.<br />
Das Schloss vor Husum, so genannt,<br />
weil es zu seiner Erbauungszeit vor<br />
der Stadtgrenze lag, war ursprünglich<br />
eine Nebenresidenz der Herzöge<br />
Schleswig-Holstein-Gottorf. Heute residiert<br />
hier das Schlossmuseum und<br />
ein Kulturzentrum.<br />
Am nächsten Tag, es war der letzte<br />
unserer Entdeckungsreise, wartete<br />
noch ein besonderes Highlight auf uns.<br />
Eine Schifffahrt mit dem stilecht restaurierten,<br />
110 Jahre alten Raddampfer<br />
„Freya“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal<br />
von Brunsbüttel bis Kiel. Obschon es<br />
dabei viel zu sehen gab, herrschte aber<br />
auch eine erholsame Ruhe auf dem<br />
Schiff. Und als sich zum Brunch und zur<br />
Kaffeezeit ein Buffetlift aus dem Boden<br />
hob, waren wir zunächst verblüfft,<br />
ließen uns dann aber gerne von der<br />
„ebenfalls aufgetauchten“ Servicekraft<br />
mit Leckereien bedienen.<br />
Sie wissen auch nicht, was ein Buffetlift<br />
ist? Nun: Da hebt sich aus dem<br />
Boden ein reich gedecktes Buffet, mit<br />
der Servicekraft in der Mitte. Fertig, die<br />
Gäste des Schiffs nach allen Regeln der<br />
ansässigen kulinarischen Kunst zu verwöhnen.<br />
Mit diesem Erlebnis verabschiedeten<br />
wir uns von dieser fünftägigen KulTour<br />
durch Schleswig-Holstein – bei herrlichem<br />
Wetter – in guter Gesellschaft<br />
– die Gedanken angereichert mit zahlreichen,<br />
wunderbaren Erinnerungen<br />
an diese Reise als ein Geschenk des<br />
Himmels.<br />
ELFRIEDE LANGE<br />
Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Senioren on KulTour<br />
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