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IM KW 03

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K ULTUR<br />

Höchste Konzertfreuden, einmal im Monat<br />

Sieben Jahre, 70 Konzerte: Jazzknödel feiert mit Undermarket Jazz Quintett im Gasthof Hirschen<br />

Anders als anderer Nachwuchs kann er mit seinen sieben Jahren weder<br />

ordentlich schreiben noch recht rechnen. Dafür verfügt der Jazzknödel<br />

aber zweifelsfrei über beste Manieren und ausgeprägtes Gespür<br />

für das, was die Menschen hören möchten – und wie sie es hören<br />

möchten. Immerhin wird das Angebot von ausgewählten Künstlern<br />

bei bequemer Gasthaus-Atmosphäre gern angenommen. Damals wie<br />

heute, eben vergangenen Donnerstag im Gasthof Hirschen.<br />

Von Manuel Matt<br />

„Die Idee war da, aber das richtige<br />

Lokal fehlte noch“, erzählt Peter<br />

Reinthaler, der damals zusammen mit<br />

Helmut Schöpf, Harald Winkler und<br />

Bruno Thaler an der Etablierung eines<br />

Veranstaltungsformats tüftelte, das<br />

zunächst die Bezeichnung „Jazz-Huangart“<br />

zierte. Wie es das Schicksal so<br />

will, war der Imster Gasthof Hirschen<br />

der Schauplatz für die ersten Besprechungen<br />

des Organisationsteams –<br />

und so kam es, dass „Hirschen“-Wirt<br />

Hannes Staggl sein eigenes Lokal als<br />

Veranstaltungsort ins Spiel brachte,<br />

was seitdem unverändert blieb. Auch<br />

der endgültige Name ist teilweise dem<br />

passionierten Gastgeber zu verdanken,<br />

der zur Premiere Tiroler Knödeltris<br />

auftischte, was letztlich zu „Jazzknödel“<br />

inspirierte.<br />

PUBLIKUM ALS FÖRDERER.<br />

Helmut Schöpf legte seine Funktionen<br />

im Jazzknödel-Komitee anlässlich<br />

seines 70. Geburtstags offiziell<br />

nieder, für ihn folgte Heinrich Wille.<br />

Einige Dinge haben sich über die<br />

letzten sieben Jahre aber nicht verändert:<br />

Beispielsweise gestaltet Philipp<br />

Perktold noch immer ehrenamtlich<br />

die mittlerweile heißbegehrten Jazzknödel-Plakate,<br />

der Konzertbesuch<br />

ist nach wie vor quasi kostenlos und<br />

auch das Publikum bleibt damals wie<br />

heute das Fundament der Jazzknödel-<br />

Idee. Immerhin sind es die Zuhörer,<br />

die mit ihrer Spendenfreudigkeit am<br />

Ende des jeweiligen Konzerts die Fackel<br />

weitertragen, den nächsten Auftritt<br />

ermöglichen, denn auf externe<br />

Fördergeber wird verzichtet und auf<br />

angemessene, faire Entlohnung der<br />

Musiker großer Wert gelegt, betont<br />

Reinthaler, der für die Treue herzlich<br />

dankt und weiterhin darauf hofft, dass<br />

die Jazzknödel-Jünger ihren unverzichtbaren<br />

Beitrag beisteuern. So oder<br />

so steht das Programm: „2019 ist praktisch<br />

ausgebucht“, verrät Reinthaler.<br />

FEIERSTUNDE. Nun aber wieder<br />

zurück aus der fernen Zukunft in<br />

die nahe Vergangenheit: Gebührend<br />

begangen wurde der Jubiläumsknödel<br />

unter der Nummer 70 jüngst freilich<br />

mit der Hausband, dem Undermarket<br />

Jazz Quartett, erweitert um zwei Gastmusiker:<br />

Einerseits Sängerin Atti Pahl<br />

mit charmanter, starker Stimme am<br />

Mikrofon, andererseits der brillante<br />

Florian „Flo“ Plattner an der E-Gitarre.<br />

Schmerzlich vermisst wurde hingegen<br />

Saxophonist, Band-Leader und<br />

nicht zuletzt eben auch Jazzknödel-<br />

Mitbegründer Helmut Schöpf, der<br />

aus gesundheitlichen Gründen leider<br />

nicht dabei sein konnte. Dank Improvisationstalent<br />

feierten die Musiker<br />

Verwandelt bloße Atemluft in zeitlose<br />

Melodien: Martin Schweissgut<br />

Mit vier Bass-Seiten stets im Rhythmus:<br />

Reinhard Kröss<br />

Erweiterten als musikalische Gäste das Undermarket Jazz Quintett: Sängerin Atti<br />

Pahl und Gitarrist Florian Plattner<br />

RS-Fotos: Matt<br />

rund um Reinhard Mathoy (Piano),<br />

Reinhard Kröss (Bass), Reinhard Raggl<br />

(Schlagzeug, Gesang) und Martin<br />

Schweissgut (Trompete) dennoch souverän,<br />

mit viel Spielfreude und erlesener<br />

Setlist die Kulturinstitution, die<br />

Treffsicher in Takt und Tonhöhen: Reinhard<br />

Raggl (Schlagzeug und Gesang)<br />

Am Piano, zwischen Bach und<br />

Rock’n’Roll: Reinhard Mathoy<br />

schon bald wieder einlädt – und zwar<br />

am 14. Februar mit dem Laszlo Demeter<br />

Quartett. Reservierungen sind per<br />

E-Mail an info@hirschen-imst.com<br />

oder telefonisch unter 05412 6901<br />

möglich.<br />

RUNDSCHAU Seite 42 16./17. Jänner 2019

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