Im Winter 2019 | Ausgabe 09 | Kostenlos, aber nicht umsonst
GLEICH NEBENAN Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil
®
JOHN & KERSTIN
» Love more, think more.«
HIPPIE, HIPPIE, YEAH !
TEILZEITHIPPIE @longhairfreakypeople MARCEL TEDDY HOLZEN Vegan isst besser
17 HIPPIES Kirschenzeit FILOMENAL Liebe ist alles MATHIAS EICK It‘s jazzahead !
CHRISTIANE ORDEMANN Plädoyer für das Saxophonspiel CLAUDIA A. CRUZ Flora
q AUS FINDORFF. FÜR FINDORFF.
Börse auf
bremisch.
Unser Wertpapier-Experte
Dr. Sascha Otto vor Ort.
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Wo sind all die Hippies hin, wo sind sie geblieben ?
Z
u der letzten Ausgabe von
FINDORFF GLEICH
NEBENAN schrieb uns
eine Leserin auf digitalen
Wegen: »Es ist wunderbar,
jetzt durch das Magazin
über Bekannte/s noch mehr
zu erfahren oder bisher Unbekannte/s
vorgestellt zu bekommen
... «. Das Lob hat uns gefreut, weil in diesem Satz
der Anspruch an unser Stadtteilmagazin gut wiedergegeben ist.
Wie aber findet man jedes Mal interessante Menschen und Themen,
die unsere LeserInnen vielleicht interessieren könnten ?
Manchmal ist es ganz einfach: Die Inspiration für den Schwerpunkt
»Hippies« dieser Ausgabe war ein Foto, das unauffällig
an der Wand eines Concept Stores in der Admiralstraße 125
hängt – und unser Titelbild geworden ist. Das Bild zeigt Kerstin
Posch und John Hellmich, wie sie sich auf Bali in besonderer
Atmosphäre verliebt haben. Von Räucherstäbchen, Duftölen bis
zur Hippie-Kleidung bietet das Paar in Findorff ein Sortiment
schöner Dinge an, die sie über digitale Kanäle wie »Instagram«
und »facebook« gekonnt inszenieren und vermarkten.
Warum die beiden für ihre Handelsmarke »teilzeithippie« den
eigenen Hippietraum öffentlich zelebrieren und was eigentlich
ein »Teilzeithippie« ist, erzählen sie uns ab Seite 4.
Marcel Teddy Holzen ist schon rein optisch kein
Hippie. Er sieht aus wie ein Hardcorepunkmetalfan,
der er auch ist; ebenso wie überzeugter Veganer.
Teddy kocht in der »veganbar«, die sich seit den
Anfängen im Imbisswagen in der Plantage als
Bistro in der Admiralstraße fest etabliert hat.
Wir haben ihn gefragt, was er sagt, wenn jemand
auf ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte.
Mehr ab Seite 8.
»Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt
nicht mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie
ändert sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem
wäre. Wir müssen Haltung zeigen ...« sagt Musiker Christopher
Blenkinsop von den »17 Hippies«, die ebenfalls keine »echten«
Hippies sind, aber als Berliner Band seit über zwanzig Jahren so
heißen – und mit ihrem Namen das Wort »Hippie« neu definiert
haben. Input zum Live-Konzert im »Schlachthof« ab Seite 12.
Was kann man im digitalen Zeitalter mit den (a)sozialen Netzwerken,
in denen schnell beleidigt, diffamiert und gemobbt
wird, von den Ideen der damaligen Blumenkinder auf das Hier
und Jetzt übertragen ? Eine Antwort: verstärkt auf ein positives
Lebensgefühl setzen, um abseits destruktiver »Zeitdiebe« mit
guten Ideen die eigene Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Wir wünschen » Love and Peace and Happiness« und freuen
uns über Ihren Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe
GLEICH NEBENAN
04 l KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH
Die »teilzeithippies« über ihre Zeit auf Bali, den inneren Hippie
in uns allen, ihren Concept Store und über bewussten Konsum
08 l MARCEL TEDDY HOLZEN
Der Koch über Hippies, texturiertes Sojaprotein und warum
er es liebt, Menschen mit gutem Essen glücklich zu machen
12 l 17 HIPPIES
Warum man als Mitglied der Berliner Band keine Chance hat,
rückwärts in Badehose den Mount Everest zu besteigen
16 l ARTWORK: FLORA
Eine Bildstrecke der Fotografin Claudia A. Cruz
18 l FILOMENA LAPCZYNSKA
Filomenal: glücklich durch die Kraft der Liebe
21 l GROSSES SPECIAL ZUR JAZZAHEAD!
Input, Tipps und zum Galakonzert Mathias Eick im Interview
Der Herausgeber dieses Magazins hat in der »veganbar« ein paniertes,
veganes Schnitzel in Jägersauce gegessen. Aber was hat er tatsächlich
gegessen ? Eine messerscharfe Analyse von Marcel Teddy Holzen
29 l SPARKASSE BREMEN
Werden Sie Stammzellspender !
30 l ALAN LAZUTKA
Engagiert für GeschäftskundInnen in Findorff und Walle
32 l CHRISTIANE ORDEMANN
Über Scheidungen und Saxophonspiel
36 l ZWISCHENRUF
Das Stadtteilportal als digitale Ruine
38 l MAHLZEIT
39 l JA ODER NEIN ?
40 l DORFFKLATSCH
44 l FINDORFF GEHT AUS
46 l SIM SCHAUT HIN
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 03
PROFILE
q TEXTILIEN, PFLEGEPRODUKTE, ESOTERIK UND WOHNACCESSOIRES IM CONCEPT STORE
» Wir wollen Nachhaltigkeit wieder ›sexy‹ machen.«
JOHN HELLMICH
TEILZEITHIPPIES
KERSTIN POSCH
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 04
K
erstin und John, was unterscheidet einen
»teilzeithippie« von den ersten Hippies der
Sechzigerjahre ?
Kerstin: Wir sind heute ziemlich stark durch
unsere Gesellschaft geprägt, so dass wir auf
westliche »Luxusgüter«, wie eine funktionierende
Toilette, nicht verzichten wollen. Aber
auch wir versuchen heute Zeichen zu setzen;
für Nachhaltigkeit, gegen Massenkonsum
und das Leben im Hamsterrad und für ein Leben mit der Natur,
Liebe, Toleranz und moderner Spiritualität.
John: Wir leben ganz klar im kapitalistischen System, dem wir
uns auch in gewisser Weise hingeben, versuchen aber, wo wir
können, diesem aus dem Weg zu gehen, indem wir nachhaltig,
ökologisch und bewusst leben. Vor allem eine pflanzenbasierte
Ernährung ist uns sehr wichtig.
Kerstin, Du bist Social Media Beraterin und hast angestellt in
einem Unternehmen gearbeitet. Wie bist Du gemeinsam mit
John auf die Idee gekommen, auf Bali Eure eigene Marke zu
gründen und 2018 in Findorff ein Ladengeschäft zu eröffnen ?
Kerstin: Wir haben uns erstmals 2016 in Minden getroffen, uns
einen Monat später auf Bali wiedergesehen – und dort kennen
und lieben gelernt. Während unserer Zeit auf dieser paradiesischen
Insel haben wir auch regelmäßig Fotos und Insidertipps
auf unserem Instagram-Kanal »longhairfreakypeople« geteilt.
Ich war ganz verliebt in die Muster der traditionellen Sarongs
der Einheimischen. Wir hatten die Idee, aus den Stoffresten ein
Hemd für John schneidern zu lassen. Wir wurden dann online
und auch vor Ort von FreundInnen und TouristInnen auf das
tolle Hemd angesprochen. Daraufhin haben wir direkt reagiert
und noch mehr Kleidung in dem Stil schneidern lassen.
John: Inmitten der Reisfelder auf Bali haben wir eine ganze
Nacht überlegt, ob man daraus mehr machen könnte – und was
ein passender Markenname wäre. Auf »longhairfreakypeople« sind
wir irgendwann gekommen, weil wir irgendwie auch so aussahen.
Kerstin: Wir haben zuvor nur online verkauft. Auf Dauer war
das sehr unpersönlich und der Kontakt zu den KundInnen hat
mir gefehlt. Gerade esoterische Produkte brauchen Erklärung.
In der Admiralstraße 125 können wir auch Menschen erreichen,
für die unsere Lebensphilosophie vielleicht noch fremd ist. Es
ist so schön zu sehen, wenn Menschen in unseren Store kommen
und in eine andere Welt eintauchen. Ihre Geschichten, ihr
Lächeln, ihren Dank: Diese Reaktionen hat man online nicht.
Bei Euch gibt es Textilien, Pflegeprodukte, Esoterik und Wohnaccessoires.
Was ist ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ?
Kerstin: Ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ist quasi ein moderner
Tante-Emma-Laden. Der Unterschied ist allerdings, dass
wir ausschließlich fair gehandelte und hochwertige Produkte
abseits der Massenware führen.
Euer Slogan heißt »Passion for Design and Love for Mother
Earth«. Nach welchen Kriterien wählt Ihr Produkte aus ?
John: Die Auswahl erfolgt nach einem klaren Konzept. Wenn
man bei uns einkauft werden damit zum Beispiel Familien,
KünstlerInnen oder kleine Start-Ups unterstützt und nicht das
fünfte Ferienhaus von irgendjemandem finanziert.
Kerstin: Wir verkaufen nur faire, nachhaltige und ökologisch
hergestellte Produkte. Dafür steht »Love for Mother Earth«. Für
mein Künstlerherz müssen die Produkte natürlich auch schön
anzuschauen sein. Dafür steht »Passion for Design«. Wir wollen
Nachhaltigkeit wieder »sexy« machen. Wir versuchen bei den
ZuliefererInnen durchzusetzen, dass sie bei der Verpackung auf
Plastik verzichten. Wir stehen schließlich auch für »Zero Waste«
und versuchen jeden Verpackungsmüll zu vermeiden.
John: Wir möchten die paradiesische »Baliwelt« mit ihrer
besonderen Ästhetik durch »teilzeithippie« in Findorff wieder
erschaffen.
Woher importiert Ihr Produkte, die zu Eurer Marke passen ?
John: Wir erhalten unsere Produkte in erster Linie aus Deutschland.
Die Produkte von weiter weg sind Einzelstücke, die wir
von unseren Reisen mitbringen. Wir lassen grundsätzlich keine
Waren einfliegen.
Kerstin: Manche Produkte endecken wir auch im Alltag bei
Menschen, die kreativ sind, aber vielleicht noch gar nicht
wissen, dass sie KünstlerInnen sind. Über »Instagram« habe ich
auch schon wirkliche Schätze für unser Sortiment gefunden.
Euer Store gehört auf den ersten Blick ins »Viertel«. Warum
habt Ihr Euch für Findorff als Standort entschieden ?
John: Ausschlaggebend war der Mietpreis. Mir tut es als Anfänger
und Existenzgründer weh, im Bremer »Viertel« für einen
kleinen Laden unglaubliche Mieten zu zahlen. Es kamen nur
Findorff oder die Neustadt infrage. Wir haben uns dann aber
sehr schnell vom Findorffer Charme einfangen lassen.
Kerstin: Das »Viertel« würde sehr gut passen, aber Findorff
wirkt auf mich viel familiärer. Ich liebe dieses dörfliche Flair.
Wir haben in so kurzer Zeit schon viele StammkundInnen.
John: Wir haben uns schon während der Ladenrenovierung
wie zuhause gefühlt. Die Tür ging gar nicht mehr zu. Von allen
Seiten wurde uns Hilfe angeboten. Zur Begrüßung wurden uns
unter anderem Blumen, Schnaps und Ananas geschenkt.
Gibt es in Findorff genug Hippies, die bei Euch einkaufen?
John: Ja, ich kann sagen: Teilzeithippies gibt es im Stadtteil auf jeden
Fall. Gefühlt sind hier viele Menschen im Kern noch Hippies.
Kerstin: Viele Menschen kommen in den Laden und es entstehen
schöne und intime Gespräche. Sie erzählen mir ihre
Geschichten, heimlichen Wünsche und Träume. Es ist wunderschön,
dass unser kleiner Platz, den wir hier geschaffen haben,
die Leute inspiriert: Seid wild und frech und wunderbar ! u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 05
q KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH IM INTERVIEW
» Seid wild und frech und wunderbar ! «
John: Ob jung oder älter: Bei uns fühlen sich alle wohl ! Die
einen schwelgen in Erinnerungen an ihre Jugend und die anderen
entdecken Neues. In vielen von uns schlummert ein kleiner,
rebellierender Hippie – und davon gibt es in Findorff viele.
Ihr vermarktet Euer Label, das über den Onlineshop weltweit
präsent ist, sehr aktiv auf »Instagram«. Warum »Instagram«
und welche Kanäle nutzt Ihr noch ?
John: Ich war bezogen auf »Instagram« anfangs etwas skeptisch.
Aber über bestimmte Hashtags gibt es einfach unglaubliche
Möglichkeiten, potentielle KundInnen zu erreichen. Das ist
über diesen Kanal wirklich einzigartig. Es kommen zu uns tatsächlich
von weit über Findorff hinaus Leute in den Laden, die
sagen: »Wir haben Euch auf ›Instagram‹ entdeckt.«
Kerstin: Über den Hashtag »fairfashion« zum Beispiel finden
uns genau die Leute, die sich für bewussten Konsum interessieren.
Es gibt Leute, die sagen uns, »teilzeithippie« sei für sie der
Grund gewesen, um nach Bremen zu kommen. Das ist natürlich
eine kleine, große Ehre für uns.
Die Hippies der Sechzigerjahre standen für eine radikale
Ablehnung des sinnentleerten Massenkonsums. Euer Projekt
»teilzeithippie« muss Gewinn machen, damit es möglich ist,
davon auch zu leben. Dafür müsst Ihr wunderbare Dinge
verkaufen, die schön sind, die man aber nicht unbedingt
braucht. Wie konsumiert man im Jahr 2019 richtig ?
Kerstin: Wir sind selbstverständlich gegen sinnlosen Konsum.
Wichtig ist es, nachhaltig zu leben und auf Produkte zu setzen,
die im besten Fall ein ganzes Leben lang halten. Bei uns gibt es
auch einige Produkte, die auf Dauer Wegwerfartikel ersetzen –
und es kann auch sinnvoll sein, Dinge gebraucht zu kaufen.
John: Dazu gehört auch, Kaputtes nicht einfach weg zu werfen,
sondern zu reparieren oder reparieren zu lassen.
Wenn man auf @longhairfreakypeople in Eure digitalen Fotoalben
schaut, erkennt man, dass Ihr Euren eigenen Hippietraum
lebt, öffentlich zelebriert und vermarket. Seid Ihr schon
so frei und mutig aufgewachsen oder war »Hippie werden«
eine Gegenreaktion, weil Eure Eltern eher bürgerlich waren ?
Kerstin: Nein, wir haben beide richtige Öko-Mamas. Viele
Menschen trauen sich nicht, ihre Träume zu leben. Ich habe
schon als Kind gelernt zu hinterfragen und zu fühlen – das hat
mich geleitet und darüber bin ich dankbar. Ich wünsche mir von
ganzem Herzen, dass noch mehr Menschen den Mut haben,
dem Hippie in sich mehr Raum zu geben und ihre Träume auch
zu leben. Vielleicht sollten wir eine »teilzeithippie-Kommune«
gründen, wenn ich so darüber nachdenke. John, der heute jeden
Morgen um 5:00 Uhr den Tag mit Yoga beginnt und Mantras
singt, hat aber früher tatsächlich in einer Bank gearbeitet.
John: Obwohl wir beide uns lange gegen die Erziehung unserer
Mütter gewehrt haben, hat diese letztendlich doch gefruchtet.
Vor über 50 Jahren feierten die Hippies auf einer Wiese in
Woodstock ein legendäres Musikfestival unter dem Motto
»Love and Peace and Happiness«. Welches Motto möchtet Ihr
den LeserInnen für das neue Jahr mit auf den Weg geben ?
Kerstin: »Love more, think more.« Die Leute sollen endlich
aufhören, Angst zu haben und in ihrem Leben anfangen, das
zu tun, was sie wirklich glücklich macht.
▼ ÜBER KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH
»teilzeithippie« ist nicht nur der Name des Concept Stores von
Kerstin Posch und John Hellmich, sondern zugleich auch ihr
Lifestyle – auch in der eigenen medialen Selbstinszenierung.
Fotografische Impressionen von dem Bali-Trip der beiden gibt
es unter www.instagram.com/longhairfreakypeople in der
Rubrik »Bali« auf »Instagram«. Produktbilder und Einblicke
in den Store gibt es auf www.instagram.com/teilzeithippie.
Mehr Informationen gibt es auch auf »facebook«. Der Concept
Store »teilzeithippie« ist in Findorff in der Admiralstraße 125
zu finden. Sich online im Shop inspirieren lassen und Produkte
bestellen kann man im Internet auf www.teilzeithippie.com
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Vicky Baumann ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 06
PROFILE
q MARCEL TEDDY HOLZEN KOCHT IN DER »VEGANBAR«
» Spezialburger sind meine Passion. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 08
MARCEL TEDDY HOLZEN
BURGERKÖNIG
M
arcel, Du trinkst nicht, rauchst
nicht und ernährst Dich ganz
bewusst ausschließlich vegan. Diese
Frage muss jetzt gestellt werden:
Wodurch hast Du Spaß im Leben ?
Ich habe viel Spaß daran, zu kochen
und Leute mit gutem Essen glücklich
zu machen. Ich liebe Musik und
Live-Konzerte. Ich höre ziemlich
viel – von Hardcore, über Punk bis zu Metal, aber auch Hiphop.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit der
Hippiekultur – und was uns davon heute noch beeinflusst.
Die echten Hippies lehnten »verunreinigte« Nahrung ab,
hatten aber in den Sechzigerjahren zu wenig Geld, um sich
biologisches Essen leisten zu können. Weltweiter Spitzenreiter
der fleischlosen Ernährung ist heute Indien mit 40 Prozent
Vegetariern. In den angesagten Hippie-Kolonien wie Goa
sollen es bis zu 80 Prozent der BewohnerInnen sein, die sich
fleischlos ernähren. Was können wir von der Lebensart alter
und neuer Hippies übernehmen ?
Das ist schwierig zu beantworten. Ich finde die generelle Ablehnung
der Hippies von jeglicher Art von Gewalt erstrebenswert
– und dass man versucht, mit allen Lebewesen gut umzugehen.
Für mich heißt das auch, Tiere respektvoll zu behandeln und
sie nicht zu töten, um ihr Fleisch zu essen. Einige »Hippies« von
heute, die ich kenne, nehmen sehr viele Drogen. Drogen zu nehmen
ist für mich ein Anzeichen für Unzufriedenheit im Leben.
Drogen als Mittel gegen diese Unzufriedenheit würde ich für
mich ablehnen, weil das kein Weg zu einem besseren Leben ist.
Statt Drogen zu konsumieren sollte man lieber versuchen, die
eigenen Lebensumstände in eine positive Richtung zu bringen.
Laut einer aktuellen Ernährungsstudie ist der Anteil der
Veganer mit zwei Prozent und der Vegetarier mit zehn Prozent
in Deutschland sehr klein. Gleichwohl liegt Deutschland mit
diesem Anteil europaweit an der Spitze der fleischlosen Ernährung
– und sicherlich haben die heute auch in Findorff gut verbreiteten
Bio- und Freiland-Lebensmittel in den Bioläden und
Reformhäusern ihre »Wurzeln« zum Teil ursprünglich in den
Alternativ- und Ökobewegungen von damals. Wie sollte man
einkaufen, um sich gut und günstig fleischlos zu ernähren ?
Es kommt darauf an, was man genau möchte. Es gibt im Umland
von Bremen viele Höfe, auf denen man seine Lebensmittel
direkt vom Erzeuger kaufen kann. Es gibt in Bremen natürlich
auch super Läden wie die Biomärkte, Reformhäuser sowie in
Findorff die »Flotte Karotte« in der Augsburger Straße und den
Wochenmarkt. Was natürlich auch geht, aber dann schon ein
größerer Schritt ist, ist, dass man am Marktende fragt, welche
Lebensmittel weggeworfen werden. Im Restecafé »Essen
im Leuchtturm« gibt es jeden Freitag veganes Essen in der
»Leuchtturmfabrik« in der Münchener Straße, das überwiegend
aus geretteten, verpackungsfreien, saisonalen und nicht weit
angereisten Lebensmitteln zubereitet wird. Das alles sind gute
Ansätze um einzukaufen, den Fleischkonsum zu reduzieren
und sich bewusst zu ernähren. Auch gut für die Nachhaltigkeit:
Mittlerweile gibt es nicht nur im Viertel oder in der Neustadt
immer mehr »Unverpackt-Läden«, in denen man Waren lose
kaufen kann, um Verpackungsmüll zu reduzieren.
Worin besteht eigentlich genau der Unterschied zwischen
veganer und vegetarischer Ernährung ?
Im Gegensatz zu den Vegetariern, die alle Produkte meiden,
die von getöteten Tieren stammen, versuchen vegan lebende
Menschen außerdem auf alle Produkte tierischen Ursprungs
zu verzichten. Dazu zählen dann auch Eier, Honig und Milch.
Auch tierische Wolle wird weitestgehend vermieden.
Du kochst in der »veganbar«. Das Angebot ist komplett vegan,
gut und übersichtlich zusammengestellt und äußert lecker.
Kann ein Besuch in der »veganbar« helfen, Vorurteile gegen
fleischlose Ernährung abzubauen ?
Ja, unbedingt. Aber natürlich kommt es darauf an, wie sehr
Leute an ihren Vorurteilen und ihrer Ablehnung von veganer
Ernährung festhalten. Wir haben sehr viele Gäste, die, wenn
sie erst einmal bei uns gegessen haben, überrascht sind, wie
gut veganes Essen schmeckt. In unseren Räumen war ja vor der
»veganbar« ein konventioneller Imbiss mit den üblichen Fleischgerichten.
Teilweise kommen KundInnen von früher und wollen
weiterhin ihre Currywurst. Die bekommen sie dann bei uns
auch – nur eben vegan. Manche Fleischfans kommen auf den
Geschmack und probieren auch unsere Suppen und Burger.
Zuletzt habe ich bei Euch zu Mittag ein paniertes, veganes
Schnitzel in Jägersauce gegessen. Auch die Pommes Frites
waren sehr lecker. Aber was habe ich da als Schnitzel –
eigentlich definiert als dünn geschnittene Fleischstücke
ohne Knochen – bei Euch tatsächlich gegessen ?
Was Du gegessen hast war texturiertes Sojaprotein. Das klingt
erst einmal etwas seltsam, aber das eigentlich geschmacksneutrale
Protein ist ein Fleischersatz, der gut als Geschmacksträger
geeignet ist und sich hervorragend weiterverarbeiten lässt.
Welches Gericht aus Eurem Angebot würdest Du als Einstieg
in neue, fleischlose Geschmackswelten besonders empfehlen ?
Ich liebe ja unsere Burger. Spezialburger sind meine Passion.
Sie werden von unseren Gästen am meisten nachgefragt. Der
»Burger des Monats« hat immer ein ganz bestimmtes Thema –
wie »Urlaub in der Karibik«. Das Brötchen überrascht dann mit
Inhalten wie Kokosnuss, gerösteter Ananas und karamellisierten
Rumzwiebeln. Wir kreieren Burger in Zusammenstellungen,
wie man sie woanders nicht bekommt – und die sind dann geschmacklich
noch überraschender als unser veganer Döner. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 09
▼ MARCEL TEDDY HOLZEN IM INTERVIEW
» Ich bin glücklich in Findorff. «
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 10
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Das Reportagemagazin »GEO« schreibt: Würden sich alle
Menschen vegan und vegetarisch ernähren, gäbe es bis 2050
weltweit gut sieben Millionen weniger Tote jährlich, weil
man mit mehr Obst und Gemüse seltener übergewichtig und
herzkrank wird. Die Tierhaltung insgesamt stößt mehr Treibhausgase
aus als alle Flugzeuge, Züge und Autos zusammen.
Das Gas Methan, das vor allem Rinder bei der Verdauung
produzieren, ist fünfundzwanzigmal so klimaschädlich wie
CO 2 und dadurch einer der größten »Klimakiller.« Das ist
alles erforscht und bekannt. Aber dennoch ziehen wir keine
Konsequenzen: Über die Hälfte der Erwachsenen gibt an, dass
sie fast täglich Fleisch isst. Was sagst Du jemandem, der auf
ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte ?
Fakt ist, dass ja viele Menschen tatsächlich ständig Fleisch
essen. Der Tag beginnt morgens mit der Wurst auf dem
Frühstücksbrötchen, geht weiter mit einem Fleischgericht in
der Mensa und endet abends vielleicht mit einem fleischlichen
Fast-Food-to-go. Es ist schwierig, einem überzeugten Fleischfan
das Steak auszureden. Es wäre aber schon gut, den Verzehr von
Fleisch einzuschränken – und wenn man unbedingt Fleisch
essen möchte, dafür gute, regionale Bezugsquellen zu finden.
Man sollte angesichts der Folgen unserer Massentierproduktion
im Hinterkopf haben, wie man seinen Kindern die Welt hinterlassen
möchte – denn das, was man heute auf dem Teller hat,
beeinflusst auch die Zukunft nachfolgender Generationen.
Was würdest Du Dir als Veganer für Findorff wünschen ?
Ich bin total glücklich in Findorff. Wir haben in der »veganbar«
die besten KundInnen der Welt. Es wäre natürlich wünschenswert,
wenn die vegane Ernährungsweise sich weiter verbreiten
würde – und es zum Beispiel auf dem Findorffmarkt noch mehr
Menschen gäbe, die auch vegane Gerichte anbieten.
▼ ÜBER MARCEL HOLZEN & DIE VEGANBAR
Marcel Holzen, genannt »Teddy«, hat ein Studium in Lebensmitteltechnologie
begonnen, dann aber doch lieber angefangen
in Bremen zu kochen. Als Koch und Burgerspezialist in der
»veganbar« in Findorff liebt er es, sich immer wieder neue rein
pflanzliche kulinarische Kreationen auszudenken, um die Gäste
zu überraschen. Gestartet 2010 mit einem Imbisswagen in der
Plantage hat die »veganbar« seit einigen Jahren einen festen
Standort in der Admiralstraße 97. Das kleine Bistro bietet fünf
Tische im Innenbereich und im Sommer zusätzliche Sitzmöglichkeiten
draußen. Legendär ist mittlerweile der sehr leckere
»Whöner«, eine vegane Döner-Alternative am Grillspieß im
Fladenbrot mit Salat, Zwiebeln, Tomaten, Gewürzgurken und
verschiedenen selbstgemachten Soßen serviert. Weitere Tipps:
Die Currywurst mit Bio-Pommes (ganz wie früher, aber jetzt
vegan) und das Gericht des Tages – selbstverständlich auch zum
mitnehmen. Mehr Informationen unter www.veganbar.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
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PROFILE
q CHRISTOPHER BLENKINSOP SINGT UND SPIELT BEI DEN »17 HIPPIES«
» Die Welt ändert sich schneller, als es vielen lieb ist ! «
17 HIPPIES
MUSIKKOLLEKTIV
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 12
M
oin, Christopher, Du spielst, singst
und komponierst für die »17 Hippies«.
Seit Ende Dezember seid ihr
wieder auf Tournee. Der Februar
fängt für Bremen gleich gut an: Am
Freitag, den 01. Februar tretet Ihr
im »Schlachthof« an der Findorffstraße
auf. Was dürfen wir von
Euch an diesem Abend erwarten ?
Das ist ungefähr die schwerste Frage, die man vor der Tournee
überhaupt stellen kann. Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt
noch gar nicht, da wir erst anfangen zu proben. Zunächst werden
wir die neuen Songs einüben, um sie auch live zu spielen.
Wenn wir die geprobt haben, schauen wir in unser Repertoire
der vielen, vielen vergangenen Jahre und suchen weitere Stücke
aus, von denen wir glauben, dass sie zu den neuen Songs passen,
um einen typischen Hippie-Konzertabend zu gestalten.
Die Live-Konzerte der »17 Hippies« sind wilde musikalische
Auftritte voller unbändiger Spielfreude. Wie schafft man es
immer wieder, das Publikum mit anspruchsvoller, aber auch
sehr tanzbarer Musik in Partystimmung zu bringen ?
Wir sehen jeden Abend als einen ganz eigenen Abend: Wir
improvisieren sehr viel und lassen uns vom Publikum vor Ort
inspirieren. Hallo, BremerInnen, Ihr seid aufgefordert, Euch
daran zu beteiligen !
Die neue CD »Kirschenzeit« ist ein angenehm ruhiges, fast abgeklärtes
Album geworden. »Kirschenzeit« ist Sommerzeit; das
Album ist aber Ende November erschienen und die Kirschen
auf dem Cover sind auch keine Kirschen, sondern blutrote
Boxhandschuhe. Was hat es mit dem Titel auf sich ?
Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt nicht
mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie ändert
sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem wäre.
Davor können wir uns nicht mehr zurückziehen. Wir müssen
Haltung zeigen und Entscheidungen treffen, die wir nicht mehr
auf andere abwälzen können. Es sind heute auch Zeiten, um
wieder kämpferischer zu werden, damit unsere Zukunft genauso
wird, wie wir es wollen. Das Album haben wir tatsächlich im
Sommer in der »Kirschenzeit« aufgenommen. Der Albumtitel
bezieht sich auch auf die deutsch-französische Geschichte. In
Frankreich steht der Begriff »Kirschenzeit« als «Le temps des
cerises« sinnbildlich für Aufbruch. Die Barrikaden-Aufstände
der Pariser Kommune von 1871 wollten die Welt verändern.
Ihr seid weder 17 MusikerInnen noch alle Hippies. Auch ich
muss es daher fragen: Welche Bedeutung hat Euer Bandname ?
Heutzutage ist es so, dass sich der Begriff »Hippie« geändert
hat. Es kommen Leute zu uns, die sagen: »Ahh, Hippies, das
seid ja ihr !« Am Anfang hatte der Name für uns gar keine Bedeutung.
Er war zu der Zeit die größtmögliche Provokation, um
Punkbands zu schocken. Die Frage war: »Was können wir tun,
damit die sich aufregen ?« Der Bandname »17 Hippies« war
nicht für immer gedacht – aber er ist an uns hängen geblieben.
Die »17 Hippies« gibt es seit 22 Jahren. Ihr habt über 20 Alben
veröffentlicht und weltweit in über 25 Ländern gespielt.
Zudem haltet ihr seit 1997 mit 18 Konzerten an einem Tag
auch den »Weltrekord der meisten Konzerte innerhalb von 24
Stunden«. Alle MusikerInnen sind musikalische Individualist-
Innen. Wie hält man eine solche Gruppe zusammen ?
Kennst Du das Spiel, wenn mehrere Leute auf einer Straße
gehen und irgendwer kickt immer wieder eine Dose ? So ist das
auch bei uns: Irgendwer kickt diese Dose immer. So gehen wir
gemeinsam die Straße entlang. Wenn man nur zu dritt ist, kann
es schnell langweilig werden. Wenn es aber dreizehn MusikerInnen
und weitere Menschen im Hintergrund gibt, dann ist dieses
Spiel niemals langweilig und Du hältst es einfach lange aus.
Dreizehn MusikerInnen heißt auch die Abendgage mit allen
Bandmitgliedern zu teilen. Ist das nicht etwas schmerzlich,
weil in einer klassischen Band mit vier MitspielerInnen für
jeden viel mehr übrig bleiben würde ? Wie regelt Ihr das ?
Wir regeln das, indem wir fast alles selbst machen. Wir haben
unser eigenes Management. Wir machen unser eigenes
Merchandising. Wir haben unseren eigenen Verlag. Die
Bandmitglieder sind auch die Leute, die tatsächlich alles selbst
machen. Das funktioniert gut, weil wir viele sind. Es reicht nicht
für einen Ferrari, aber es reicht, um immer weiter zu machen.
Rock, Pop, Balkanklänge, Cajun, Chanson, Country: Eure
Musik ist ein Mix aus vielen Stilen. Gibt es einen heimlichen
oder offensichtlichen »Bandleader«, der das Sagen hat – oder
werden alle Entscheidungen basisdemokratisch getroffen ?
Bei den »17 Hippies« werden so gut wie keine Entscheidungen
getroffen. Es gibt bei uns die »Hippiemühle«: Wenn man
eine Idee hat, muss man durch die durch. Wenn also jemand
die großartige Idee hat: »Wir sollten rückwärts in Badehose
den Mount Everest besteigen !«, dann kann das gern jemand
vorschlagen, aber es wird nicht passieren. Wenn man musikalisch
etwas macht, dann muss das etwas damit zu tun haben,
was vielleicht gerade in der Luft liegt. Das kann man dann auch
formulieren. Ich mache das im musikalischen Sinne, liege aber
oft daneben und manchmal eben auch nicht. Das letzte richtige
Album, das wir gemacht haben, war ein überwiegend instrumentales
Album mit ein paar Jazzrock-Nummern. Die neue CD
»Kirschenzeit« ist eindeutig ein Songalbum geworden. Uns ging
es diesmal darum, ein sehr persönliches Album zu schaffen.
Eine Möglichkeit heutzutage mit unserer Zeit umzugehen ist,
sehr persönlich zu werden – nicht larmoyant, sondern persönlich.
Sehr persönlich sind alle Texte und dadurch auch alle
Songs auf dem Album.
Welche MusikerInnen haben die »17 Hippies« beeinflusst ? u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 13
▼ CHRISTOPHER BLENKINSOP VON DEN »17 HIPPIES« IM INTERVIEW
» Vorbilder sind Leute, die eine große Energie haben. «
Da müsstest Du jeden Einzelnen von uns fragen. Als ich 14
Jahre alt war, sah ich Muddy Waters auf der Bühne. Ich dachte
als Jugendlicher: »Genau so etwas möchte ich auch machen –
Musik machen, die ich auch bin !« Ich glaube, genau deshalb
machen wir das nach so langer Zeit auch immer noch. Um
solche Vorbilder geht es aber nicht mehr. Vorbilder sind heute
Leute, die man trifft und die eine große Energie haben, um gute
Dinge zu tun; die vorangehen und mit denen man mitgehen
möchte – um gemeinsam Überraschendes zu tun. Diese besondere
Energie hält einen einfach am Leben.
Deutsch singen ist bei jungen Bands heute selbstverständlich.
Wie erklärst Du Dir diese Entwicklung ?
Deutsche Texte waren bis in die Achtzigerjahre eher peinlich
– bis auf ein paar Ausnahmen wie Songs von Udo Lindenberg
oder Rio Reiser. Auffällig im deutschen Rap ist zum Beispiel,
dass wahnsinnig viele aus dieser Szene einen Migrationshintergrund
haben. Die stellen fest: »Hey, ich kann ja gar kein
Englisch. Wenn ich etwas sagen will, muss ich deutsch singen,
denn sonst versteht mich keiner.« Die Entwicklung zu mehr
deutschen Texten hängt auch damit zusammen. Unsere Welt
hat sich geändert. Die deutsche Sprache wird auch mittlerweile
nicht mehr damit verbunden, dass frühere Generationen mit
ihrem »Deutschsein« ein Trauma hatten. Sie gehört zur Lebensrealität
der Generation »jetzt«. Wenn unsere Sängerin Kiki in
»Wach vor Liebe« etwas auf französisch singen würde, könnte
das vielleicht hübsch sein und auch so empfunden werden;
wenn sie es aber auf deutsch singt, wird es jeden berühren.
Was machen die Mitglieder der »17 Hippies« eigentlich, wenn
sie nicht gerade unterwegs auf Tournee in der ganzen Welt
oder für ein neues Album im Studio sind ?
Einige von uns arbeiten auch für unser Management und den
Verlag. Drei spielen sehr viel in der Band von Lüül, der bei den
»17 Hippies« vorrangig Banjo spielt. Unser Schlagzeuger spielt
mit allen und allem, was nicht niet- und nagelfest ist. Zwei von
uns haben bürgerliche Berufe. Einer ist Schauspieler und macht
viel Synchronarbeit. Ein anderer hat einen ganz normalen Job
im Büro. Beide können ihre Zeit aber flexibel handhaben, um
bei den »17 Hippies« im Studio und auf Tour dabei zu sein.
Was war bisher Euer interessantester Auftrittsort ?
Mich persönlich hat ein Aufritt in einem kleinen Ort namens
»Tlemcen« in den Bergen von Algerien sehr berührt. Dort ist es
sehr grün, die Landschaft sieht aus wie in Schleswig-Holstein.
An den drei Tagen, an denen wir zu Gast waren, hat es die ganze
Zeit genieselt. Wir haben live gespielt und nach dem Konzert
haben wir uns Backstage noch unterhalten. Als wir dann aus
der Halle kamen, hat das Publikum immer noch auf uns gewartet
– um mit uns zu reden. Wir standen im Nieselregen, haben
gequatscht und Tenor war: »Wir haben hier genauso wie ihr
»facebook« und die ganzen digitalen Kanäle – nur ihr könnt
einfach weiter reisen, aber wir können von hier niemals weg.«
Diese Aussage hat mich berührt und begleitet mich bis heute.
Durch solche Begegnungen wird mir bewusst, dass unsere Welt
digital zwar sehr zusammengezurrt ist, aber es dennoch viele
Menschen gibt, die aus ihrer analogen Lebenssituation nicht
heraus können – anders als wir hier, die, wenn wir Bock darauf
haben, kurz in den Flieger steigen und das Abenteuer beginnt.
Gibt es noch eine Bühne auf der Welt, auf der Du gemeinsam
mit den »17 Hippies« unbedingt einmal spielen möchtest ?
Das »Hollywood Bowl« ist ein Amphitheater in Los Angeles, in
dem 1964 und 1965 die Beatles aufgetreten sind. Diesen legendären
Sehnsuchtsort müssen wir unbedingt noch erobern.
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 14
▼ ÜBER DIE »17 HIPPIES«
Die »17 Hippies« machen zeitlose, melancholische Musik. Seit
20 Jahren hat die Band mehrfach die Welt umtourt und gehört
zum originellsten Kolorit der deutschen Musiklandschaft. Ihre
Sprache ist international. Sie geben das wieder, was sie sind –
nicht mehr und nicht weniger. Die anarchiezelebrierende musikalische
Anfangszeit klingt weiterhin durch: Die Dauerbrenner
sind wahre Glanzstücke und stehen in stilsicherem Kontrast zu
den neueren Songs. Mehr unter www.17hippies.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Schmidt/Schliebener ▲
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ARTWORK : FLORA
BY CLAUDIA A. CRUZ
q ÜBER CLAUDIA A. CRUZ
Claudia A. Cruz ist eine mexikanische Fotografin,
Künstlerin und Kulturwandlerin. In ihrer Heimatstadt
Mexico City hat sie zunächst Architektur
studiert und dort auch als Architektin gearbeitet.
Dann ging Cruz nach Deutschland, erweiterte ihren
Schwerpunkt Fotografie und schloss das Studium
»Integriertes Design, Kunst und Fotografie« an der
Hochschule für Künste Bremen ab.
Ihre Interessen liegen in verschiedenen Formen einer
interdisziplinären künstlerischen und fotografischen
Zusammenarbeit. Claudia A. Cruz arbeitet als
freiberufliche Werbe- und Konzeptfotografin und ist
spezialisiert auf Portraits und inszenierte Fotografie.
Ihr Standort in Findorff ist die »Plantage 9«. Mehr
Projekte und Infos auf www.claudia-acruz.com ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 16
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 17
PROFILE
q DIE HEILPRAKTIKERIN ERÖFFNET MENSCHEN WEGE ZUM GLÜCK
» Die Liebe ist die Basis für alles, was uns ausmacht. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 18 | PROMOTION
FILOMENA LAPCZYNSKA
LIFECOACHING
F
ilomena Lapczynska, Sie sind ausgebildete
System- und Familienaufstellerin und psychotherapeutische
Heilpraktikerin. Welche
Rolle spielt in Ihrer Arbeit die Liebe und wie
würden Sie »Liebe« definieren ?
Die Liebe trägt meine Arbeit. Sie ist die Basis
für alles, was uns ausmacht. Es ist dabei nur
die Frage, welche Form die Liebe hat.
Welches sind neben der Liebe die wichtigsten Lebensbereiche,
die für das persönliche Glück eine Rolle spielen ?
Ich trenne nicht in verschiedene Lebensbereiche. Die Liebe
beinhaltet für mich alles: Beziehungen, Familie, Gesundheit,
Beruf und Berufung, Geld und Wohlstand.
Die Glücksforschung sagt: Glück fühlt sich für jeden anders an.
Was kann man tun, um sein individuelles Glück zu erreichen ?
Ja, so ist es. Zuerst sollte man sich daher bewusst machen, was
für einen selbst individuelles Glück bedeutet. Wir sind über
sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Für jeden von uns
bedeutet Glück etwas anderes. Die meisten wissen ganz genau,
was sie nicht wollen. Zu wissen, was man will, ist schon schwieriger.
Die erste Frage ist: Was will ich, um dann dem Glück
näher zu kommen und das Leben zu genießen.
Sie offerieren als »Life Coaching« verschiedene Angebote an
»Aufstellungsarbeit«. Was versteht man darunter ?
Aufstellungsarbeit ist eine lösungsorientierte Arbeit, um bestimmte
persönliche Ziele zu erreichen. Ich nenne ein Beispiel:
Wenn jemand eine glückliche Paarbeziehung haben möchte,
aber der »Ist-Zustand« definiert das Gegenteil, dann ist das Ziel
eine glückliche Paarbeziehung zu erreichen. Ziele können auch
sein, in der Familie oder im Beruf glücklicher zu werden oder
nicht verwirklichte Träume zu verwirklichen.
Wie läuft eine Aufstellung konkret ab und welche Bedeutung
haben die bunten Filzmatten, mit denen Sie arbeiten ?
Ich möchte diesen Prozess gern kurz beispielhaft veranschaulichen:
Ich kreiere dafür eine Person. Nehmen wir an, diese
Person ist männlich. Sie hat auf der Arbeit einen Konflikt mit
dem Chef, möchte aber eigentlich ein harmonisches Verhältnis
zu ihm haben. Die Person ruft mich an, wir sprechen darüber
und ich mache eine kurze Anamnese zur Erfassung der Vorgeschichte.
Wir machen einen Termin in meiner Praxis. Dort
besprechen wir das konkrete Anliegen. In diesem Beispiel wäre
das Anliegen, im Beruf die Harmonie mit dem Chef herzustellen.
In der Aufstellung kommen die bunten Filzmatten ins Spiel.
Wir legen gemeinsam stellvertretend für die Person und den
Chef eine Matte auf den Boden. Ich gehe auf die Matten und
berichte, was ich fühle. Oft sind es mir fremde Gefühle, Körpersymptome,
Gedanken – und manchmal entstehen auch Bilder.
Das Ergebnis der Aufstellung könnte sein, dass der Mann in
seiner Kindheit keinen präsenten Vater hatte und dadurch keine
Autoritäten in einem höheren Alter akzeptiert, weil er schon in
seiner Kindheit die Rolle des Mannes im Haus übernommen
hat. Deshalb kann er auch seinen Chef nicht als Autorität akzeptieren.
In der Aufstellungsarbeit kann man diese Sichtweise
neu entdecken. Das kann schon viel lösen und heilen – und man
kann daran arbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.
Sie wohnen und leben in Findorff und haben sich im Dezember
letzten Jahres mit einer eigenen Praxis in Schwachhausen
selbstständig gemacht. Wer kommt mit welchen Problemen zu
Ihnen zur »Aufstellungsarbeit« ?
Vorrangig geht es um Beziehungsthemen zwischen Paaren oder
in den Familien. Menschen kommen mit Geldproblemen oder
Fragen zur Sicherung des eigenen Wohlstands. Weitere Themen
sind Gesundheit, Beruf und Berufung. Ältere suchen oft eine
neue berufliche Orientierung; auch viele Frauen, die den Schritt
in die Selbstständigkeit wagen wollen.
Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass auch UnternehmerInnen
zu Ihnen kommen, die bezogen auf ihre unternehmerische
Zukunft verunsichert sind . Das finde ich erstaunlich,
zumal man denken würde, UnternehmerInnen wissen immer,
wo es lang geht. Wie sieht Ihre Unterstützung aus ?
Personalfragen spielen eine große Rolle. Es kommen zu mir
Menschen, die Projektteams leiten. Sie kommen mit Fragen zu
Veränderungen im Unternehmen und wie man diese optimal
und zugleich menschlich gestalten kann. In den Unternehmen
geht es ja nicht immer nur um den Gewinn. Natürlich geht es
auch darum, aber in Unternehmen gibt es nicht selten große
Defizite auf der menschlichen Ebene, um miteinander Gewinne
zu erwirtschaften – und dabei die eigene Autonomie zu bewahren.
Andere möchten wissen: »Was kann ich tun, um wirtschaftlich
erfolgreich zu sein ?« Es entstehen dann sehr schnell
existenzielle Ängste und auch UnternehmerInnen fragen sich:
»Was kann ich ändern ? Liegt alles an meinem Denken oder
auch an der wirtschaftlichen Situation ? Wie kann ich mich
umorientieren ?« Das sind die Fragen, die kommen. In vielen
Fällen gibt es Gedankenblockaden – und es ist meine Aufgabe
als Aufstellerin, diese herauszufinden und Lösungen zu erarbeiten.
Manche kommen aber auch und sagen ganz klar: »Ich
verdiene jetzt 50.000 Euro im Jahr. Ich möchte aber 100.000
Euro im Jahr verdienen. Was muss ich tun ?«
Manche Menschen sind skeptisch oder haben nur wenig Geld,
um Ihre kostenpflichtigen Angebote in Anspruch zu nehmen.
Was empfehlen Sie, um »Life Coaching« für kleines Geld als
persönliche Lebenshilfe unverbindlich kennenzulernen ?
Ich habe ein wunderbares Angebot. Das Angebot heißt »Kurz–
aufstellung«. Diese dauert eine halbe Stunde und ist sehr gut
bezahlbar. Ich habe während meiner Selbstständigkeit gemerkt,
dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die meine u
PROMOTION | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 19
q FILOMENA LAPCZYNSKA IM INTERVIEW
» Ich gehe sehr schnell in die Selbstverantwortung. «
FINDORFF GEHT AUS : SPECIAL
Kurzaufstellungen sehr schätzen, weil sie sich dieses Angebot
leisten können. Sie sagen: »Wenn ich einmal in der Woche eine
Kurzaufstellung mache, bekomme ich genug Input, der sehr in
die Tiefe geht, mir hilft und den ich verinnerlichen kann.«
Worin besteht der Unterschied zwischen den Leistungen, die
Sie anbieten und einer psychologischen Beratung ?
Ich habe nicht das Ziel, jemanden zu therapieren. Ich bin überzeugt,
dass die Menschen nicht mit Defiziten zu mir kommen.
Sie kommen zu mir mit noch nicht entdeckten Potentialen. Klassische
Therapiemethoden sind mir auch oft zu langwierig. Das
beantwortet die Frage schon. Viele kommen in aktuen Notlagen
und erwarten schnelle Hilfe. Ich gehe mit den Menschen sehr
schnell in die Selbstverantwortung und arbeite dabei mit Methoden,
die nicht die klassischen Therapiemethoden sind. Egal
ob man einen halben Tag oder ein halbes Jahr bucht: Bei mir
bekommt der Mensch etwas, womit er in die Welt gehen kann.
Sie haben einen siebenjährigen Sohn. Wie erklären Sie ihm die
Bedeutung von und den Weg zum eigenen »Glück« im Leben ?
Mein Sohn bekommt meine innere Einstellung zum Leben
natürlich mit. Wenn er Probleme hat, kommt er zu mir und sagt:
»Mama, ich fühle mich nicht gut. Ich möchte eine Aufstellung.«
Er hat von mir eine Methode gelernt, wie er sich selbst
helfen kann. Es ist mir wichtig, dass er ein liebevolles Gefühl zu
sich selbst hat – zu allem, was er ist, was er denkt, was er fühlt
und wie er handelt. Die Liebe zu sich selbst ist für alle Menschen
unbedingte Voraussetzung, um glücklich zu werden.
q ÜBER FILOMENA LAPCZYNSKA
Filomena L., wie sie sich wortspielerisch kurz selbst nennt,
ist Heilpraktikerin und System- und Familienaufstellerin. Sie
kommt aus Polen, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und
fühlt sich privat sehr wohl in Findorff. Filomena Lapczynska war
mehrere Jahre als Dozentin in der Erwachsenenbildung in den
Bereichen Sprachen, Kommunikation und interkulturelle Arbeit
tätig. 2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur System- und
Familienaufstellerin und legte ein Jahr später die Prüfung zur
psychotherapeutischen Heilpraktikerin ab. Bis 2011 war sie in
beiden Bereichen als Freiberuflerin tätig. Nach der Elternpause
kehrte sie zurück zur Aufstellungsarbeit. Filomena Lapczynska
ist begeisterte Kinogängerin, liebt Tanzen, Chillen in der Natur,
leckeres Essen sowie Wandern und Reisen. Der Praxisraum von
» filomenal« ist in der Schwachhauser Heerstraße 57. » filomenal«
ist auf facebook und hat einen Youtube-Kanal. Termine
unter Telefon 0162 / 245 46 11 oder über www.filomenal.com
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes p
TAPAS + MORE
Öffnungszeiten: mittags Mo. - Fr. 12:00 - 14:00
So. 12:00 - 14:00: abends Mo.- So. 17:00 - 22:00
22 l CREATE THE MOMENT: DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL
Größen der internationalen und regionalen Jazz-Szene und gibt es vom 13. bis 28. April 2019
auf dem großen »jazzahead!« Festival zu erleben.
24 l DAS GALAKONZERT: MATHIAS EICK IM GESPRÄCH
Der norwegische Trompeter im Interview mit FINDORFF GLEICH NEBENAN über
seine beiden Großmütter, warum er sich für die Trompete als Instrument entschieden
hat und was wir auf dem Galakonzert in der »Glocke« erwarten dürfen.
Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten
auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.
Es gibt bei uns einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch.
Reservierungen per Telefon 0421 35 09 72 94 oder vor Ort.
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26 l NORWEGIAN NIGHT: COOLES LAND. COOLER JAZZ.
Norwegen ist 2019 das Partnerland der »jazzahead!« und steht im Fokus von Messe und
Festival. Auf der »Norwegian Night« präsentiert sich die aktuelle Jazz-Szene.
27 l JAZZAHEAD! CLUBNIGHT: TIPPS FÜR FINDORFF UND UMZU
Die »jazzahead!« CLUBNIGHT verwandelt mehr als 30 Orte in Clubs. Wir gehen kurze
Wege und geben gute Tipps, um vom frühen Abend bis tief in die Nacht Jazz zu erleben.
JAZZAHEAD! 2019 | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 21
FINDORFF GEHT AUS : SPECIAL
q JAZZAHEAD! FESTIVAL VOM 13. BIS 28. APRIL 2019
» Jazz-Fans und die Branche treffen sich an der Weser. «
CREATE
THE MOMENT
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 22 | JAZZAHEAD! 2019
VOM 13. BIS 28. APRIL 2019
B
remen wird zur Jazz-Metropole Europas.
Von Donnerstag bis Sonntag, 25. bis 28.
April 2019, kommt die internationale Szene
zur »jazzahead!« in die MESSE BREMEN und
viele weitere Spielstätten in der Hansestadt.
In ihrer Mischung aus Jazz-Fachmesse,
Kultur- und Musikfestival ist die Veranstaltung
weltweit einzigartig.
»Soeben haben vier international besetzte
Jurys das Musikprogramm während der Fachmesse festgelegt.«,
berichtet Sybille Kornitschky, Projektleiterin der »jazzahead
!«. Die ExpertInnen hatten dabei eine Mammutaufgabe zu
bewältigen: Für 2019 war die Rekordzahl von 764 Bewerbungen
aus aller Welt eingegangen. Daraus hatten die Jurys 40 Bands
auszuwählen, die Kurzkonzerte bestreiten dürfen. Hier stellen
sich Bands dem Fachpublikum und BesucherInnen mit Tagestickets
vor. Die »German Jazz Expo« rückt den deutschen Jazz
ins Zentrum, das »European Jazz Meeting« und die »Overseas
Night« die Musik von Nachbarn und aus entlegeneren Regionen
der Welt. In der »Norwegian Night« präsentieren sich acht
Gruppen aus Norwegen, dem Partnerland der 14. »jazzahead !«.
»Wir haben uns für Norwegen wegen seiner großen, sehr individuellen
und hochinteressanten Jazzszene entschieden, die
den skandinavischen Jazz maßgeblich mitgeprägt hat«, sagt der
Trompeter Ulrich Beckerhoff von der künstlerischen Leitung
der »jazzahead !«. »Dieser Jazz-Stil hat seit den Siebzigerjahren
über die jazzaffine Hörerschaft hinaus ein neues, breites
Publikum erreicht mit seinen schwebenden, oft elegischen
und transparenten Klanggemälden«, so Beckerhoff.
Zum Programm der »jazzahead !« gehört stets eine Fachtagung
zu einem Thema der Musikbildung, konkret zu »Improvisation
& Jazz für Kinder«. Seit einigen Jahren begleitet zudem ein
zweiwöchiges Festival die Veranstaltung, das die Kultur des
Partnerlandes in vielen Facetten präsentiert. Zu den populären
Highlights der »jazzahead !« gehört auch die »CLUBNIGHT«
am Samstag, in diesem Jahr am 27. April. Jazz-Fans können
dann 33 Locations mit nur einem Ticket besuchen.
Die »jazzahead !« hat sich in der Zeit ihres Bestehens seit 2006
zu einem festen Termin im Kalender der Fachwelt und der
breiten Öffentlichkeit entwickelt. 2018 waren 3.282 ausstellende
Unternehmen und FachteilnehmerInnen aus 61 Ländern registriert,
17.000 BesucherInnen zählten die Veranstalter in den
Messehallen und in den Konzerten allein während des Messewochenendes.
▼ KARTEN FÜR DIE JAZZAHEAD!
Karten für alle Showcases und Veranstaltungen des Bremer
Kulturfestivals gibt es online im Internet bei »Nordwest Ticket«
unter www.nordwest-ticket.de und direkt im Webshop unter
www.jazzahead.de
▼ FACTS ÜBER DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL
Das »jazzahead !« Festival startet am 13. April und findet seinen
Höhepunkt am Messewochenende vom 25. bis 28. April. Das
Besondere an den Showcases auf dem Messegelände ist, dass
die dort auftretenden Bands nicht gebucht werden, sondern
sich bewerben müssen. Internationale Jurys entscheiden, welche
Bands sich letztendlich präsentieren. So können Fachleute und
die Öffentlichkeit 40 der weltbesten Formationen erleben: am
Donnerstag ab 19:30 Uhr in der »Norwegian Night«, am Freitag
ab 14:00 und abends ab 19.30 Uhr auf dem »European Jazz
Meeting« sowie am Samstag ab 14:00 bzw. 19:00 Uhr auf der
»German Jazz Expo« und in der »Overseas Night«.
Das große Galakonzert ist traditionell dem Partnerland gewidmet.
In diesem Jahr würdigt die »jazzahead !«« Norwegen mit
einem Doppelkonzert - mit dem » Mathias Eick Quintet« und
»Trail of Souls« – am Freitag, 26. April 2019, in der »Glocke«.
Am Samstag, 27. April, findet erneut die »CLUBNIGHT« statt,
für viele das Highlight: 33 Spielstätten in Bremen verwandeln
sich dabei für eine Nacht in Clubs. Bands aus Deutschland,
Europa, Kanada und den USA geben sich die Ehre. Wir geben
ausgesuchte Tipps für Findorff und umzu. Zudem zeigen
Bremer Kultureinrichtungen bereits ab dem 13. April Auszüge
der norwegischen Kulturszene, darunter auch das »bremer
kriminal theater« in Walle.
Mehr Informationen dazu auf den nachfolgenden Seiten. u
JAZZAHEAD! 2019 | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 23
PROFILE
q GALAKONZERT MIT DEM »MATHIAS EICK QUINTET« IN DER »GLOCKE«
» Trompete zu spielen gibt mir eine große Freiheit. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 24 | JAZZAHEAD! 2019
MATHIAS EICK
JAZZTROMPETER
A
uf Deiner aktuellen CD »Ravensburg« heißt
das erste Stück »Family«. Inwieweit inspiriert
Dich die Familie zu Deiner Musik ?
Ich bin jetzt 39 Jahre alt, gebe Konzerte in der
ganzen Welt und arbeite mit den unterschiedlichsten
Menschen. Wie Du weißt, habe ich
drei kleine Töchter, von denen eine in die
Schule kommt. Das ändert für uns nochmal
sehr viel. Du möchtest mehr zuhause sein.
Insofern macht man sich Gedanken, wie sich die Dinge weiter
entwickeln. Das Album »Ravensburg« ist tatsächlich sehr von
meinem eigenen Familien- und Freundeskreis inspiriert.
Ein weiteres Stück heißt »For My Grandmothers«. Welche
Bedeutung haben Deine beiden Großmütter für Dich ?
Ich hatte zwei Großmütter in zwei verschiedenen Ländern.
Meine deutsche Großmutter hat in Ravensburg bei München
gewohnt und meine norwegische Großmutter in der Nähe von
Oslo. In meiner Kindheit habe ich die Sommer in Deutschland
verbracht. Meine deutsche Großmutter hatte im Wohnzimmer
ihres Hauses ein großes Piano, auf dem ich auch spielen durfte.
Bei ihr war es jedes Mal sehr aufregend und ich habe mich sehr
wohl gefühlt. Bei meiner Großmutter in Norwegen war ich jede
Woche. Auch sie hatte ein Piano im Haus, auf dem ich Unterrichtsstunden
bekam. An jedem Dienstag war die Belohnung
für das Üben ein Comic von »Donald Duck«. Mit meinen
beiden Großmüttern verbinde ich tolle Zeiten.
Du spielst verschiedene Instrumente wie Kontrabass, Vibraphon,
Piano und Gitarre. Warum ist die Trompete Dein bevorzugtes
Instrument geworden ?
Sie ist für mich sehr leicht zu transportieren (lacht). Man kann
auf der Trompete wunderbare Melodielinien entwickeln – und
hat großartige Möglichkeiten zu improvisieren. Als ich sechszehn
Jahre alt war, habe ich sehr viel Energie in das Erlernen
dieses Instruments gesteckt und gemerkt: Es macht Spaß. Trompete
zu spielen gibt mir als Musiker eine große Freiheit.
Ein Traum von Dir ist, mit Jan Gabarek irgendwann einmal
Kaffee zu trinken. Ist Dir das inzwischen gelungen ?
Nein ! Jan Gabarek ist seit meiner Jugend einer meiner ganz
großen Jazzhelden. Aber er ist privat ein äußerst zurückhaltender
Mensch. Wenn man etwas über ihn erfahren möchte, sollte
man es in seiner Musik suchen. Diese Haltung kann ich gut
verstehen und respektiere sie. Aber vielleicht klappt das
gemeinsame Kaffeetrinken ja doch noch einmal.
Du bist auf Deinen Tourneen viel in der Welt unterwegs. Wie
gelingt es Dir dabei, einen Ausgleich zwischen dem Tourleben
als Musiker und Deinem Privatleben zu finden ?
Ich spiele ja sehr viel mit meiner Band, aber auch mit anderen
MusikerInnen. Im letzten Jahr habe ich länger pausiert, weil ich
etwas müde war. Ich habe dann gemerkt: Es ist gut, auch Ruhephasen
einzulegen und sich viel mehr der Familie zu widmen.
Aber dann will ich als Musiker auch wieder auf Tour gehen.
Wichtig ist, die richtige Balance zu finden. Darum dreht es sich
im Leben: für sich selbst eine natürliche Balance zu finden.
Du gibst viele Konzerte in Deinem Heimatland Norwegen.
Sind Auftritte in Deiner Heimat für Dich einfacher ?
Es ist schon äußerst komfortabel im eigenen Land zu spielen.
Konzerte in Sør-Norge (Südnorwegen) sind am einfachsten. In
Nord-Norge (Nordnorwegen) zu spielen ist dann schon fast wie
ein Flug nach Italien. Ich spiele aber auch sehr gern Konzerte
in Berlin oder München, auch weil die Entfernung zwischen
Norwegen und Deutschland vergleichsweise kurz ist.
Im neuen Jahr geht es allerdings zunächst sofort über den
atlantischen Ozean in die USA. Wo werdet Ihr auftreten ?
Es geht nach New York ! Wir haben Gigs nah am Broadway
auf dem »NYC Winter Jazzfest« sowie auf dem legendären
»Rochester International Jazz Festival«. Im März haben wir
einen Auftritt auf dem »Knoxville‘s Big Ears Festival« in
Tennessee. Außerdem spielen wir in Kanada. Mir gefällt die
Idee, große Konzerte auf großen Festivals zu spielen.
Im April ist es dann endlich so weit: Du kommt zu uns nach
Bremen. Das »Mathias Eick Quintet« spielt auf dem Festival
der diesjährigen »jazzahead!« das große Galakonzert in der
»Glocke«. Partnerland der »jazzahead!« ist in diesem Jahr
Deine Heimat Norwegen – ein Land, das seit vielen Jahren
für eine sehr kreative, vielfältige Jazz-Szene steht. Was dürfen
wir erwarten ?
Es wird großartig werden. »ECM«, das Schallplattenlabel auf
dem wir veröffentlichen, ist ja auch in Deutschland ansässig –
und das deutsche Publikum ist immer sehr konzentriert und
ganz fantastsisch. Es wird ein großes Vergnügen und ist eine
Ehre für uns, auf der »jazzahead!« als Musiker unser Heimatland
Norwegen zu vertreten. Wir freuen uns sehr auf Bremen.
▼ ÜBER MATHIAS EICK
Der norwegische Trompeter Mathias Eick ist ein musikalisches
Allround-Talent. Seit über 20 Jahren ist er Teil der modernen
norwegischen Jazz-Szene. Bereits als 15-Jähriger spielte er in der
späteren Kult-Band »Jaga Jazzist«. 2008 machte er sein erstes eigenes
Album »The Door« für »ECM Records«. Mit der aktuellen
CD »Ravensburg« erweist Eick der Heimatstadt seiner deutschen
Großmutter seine Reverenz: In den Tiefen seiner Musik
entfaltet er einen drängenden Rhythmus und eine unglaubliche
melodische Tiefe und Sensibilität. Das »Mathias Eick Quintet«
spielt gemeinsam mit »Trail of Soul« das Galakonzert am
Freitag, 26. April, in der »Glocke«. www.mathiaseick.no
Interview: Gretel Moskal, Mathias Rätsch, Foto: Colin Eick ▲
JAZZAHEAD! 2019 | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 25
JAZZAHEAD! SOUND & KULTUR NORWEGENS
SA 27. APRIL : DIE JAZZAHEAD! CLUBNIGHT
TIPP: NORWEGEN SPEZIAL
Die »jazzahead!« bietet alljährlich einem Land Gelegenheit,
seine Jazz-Szene und andere Facetten seiner Kultur
vorzustellen. Für dieses Jahr ist die Wahl auf Norwegen
gefallen, denn das Land mit nur 13 EinwohnerInnen
pro Quadratkilometer besitzt eine »der interessantesten
Musikszenen der Welt«, sagen die künstlerischen
Leiter der»jazzahead!«, der Trompeter Ulrich Beckerhoff
und der Konzertveranstalter Peter Schulze. Norwegen
habe den sogenannten skandinavischen Jazz
wesentlich beeinflusst. Typisch sei dafür ein Stil, der
Genres wie traditionelle Volksmusik, elektronische Musik,
freie Spielformen und Improvisationen sowie neue
Klänge fast grenzenlos durchmische, sagt Ulrich Beckerhoff.
»Auffällig ist der zum Teil sehr sparsame und
durchsichtige Gebrauch der musikalischen Mittel.«
Das Bremer Publikum kann sich ab Samstag, 13. April,
umfassend in diesen Sound hineinhören. Dann wird
im Theater Bremen das Festival zur Kultur Norwegens
eröffnet, das die »jazzahead!« begleitet. Zum Auftakt
gibt es gleich ein Doppelkonzert. Die Sängerin Mari
Boine gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten als inoffizielle
Botschafterin des Volkes der Samen im hohen Norden
Norwegens. Kürzlich legte sie ein erstes Pop-betontes
Album auf Englisch vor, das weite skandinavische Hallräume
mit sphärischen Keyboard-Klängen und der
klaren Stimme Marie Boines verbindet. Der Saxophonist
Håkon Kornstadt kommt mit dem Bassisten Mats
Eilertsen und Frode Haltli am Akkordeon. Das Trio
hat zuletzt ein Album herausgebracht, auf dem es sich
mit Arien und Liedern von Komponisten der Romantik
beschäftigt.
In den 20-minütigen Kurzkonzerten der »Norwegian
Night« im Rahmen der jazzahead!-Fachmesse am
S0 28.04 l BREMER KRIMINAL THEATER
Jo Nesbø, Anne Holt, Karin Fossum – die Liste norwegischer
Krimiautoren kann sich sehen lassen. Beim
Mordsfrühstück lesen Ralf Knapp und mindestens
ein Gast von 11:00 bis 13.30 Uhr »Kriminalistisches
aus Norwegen«. Für die gute Grundlage sorgen
(Lachs-Dill-) Croissants, Brötchen, Eier und mehr.
Tickets: Telefon 0421/16 69 17 58 und vor Ort in der
Theodorstraße 13a u www.bremer-kriminal-theater.de
Donnerstag, 25. April, sind bis in die Nacht acht altgediente
und junge Bands zu erleben. Darunter ist unter
anderem ein Partner von Kornstadt mit seinem eigenen
Projekt, »Frode Haltli Avant Folk«. Wer will, erlebt die
Acts umsonst und draußen: Die Showcase-Konzerte
werden via Bildschirm auf das Außengelände vor der
Halle 7 und dem Kulturzentrum Schlachthof übertragen,
wo sich ZuhörerInnen auch mit Essbarem und
Getränken eindecken können.
Etablierte Stars hören Fans beim Galakonzert am Freitag,
26. April 2019, im Konzerthaus »Glocke«. Einen
Teil des Konzerts bestreitet das »Mathias Eick Quintet«
(siehe Interview Seite 24). Außerdem ist »Trail of Souls«
um die Sängerin Solveig Slettahjell und den Gitarristen
Knut Reiersrud zu erleben – die Gruppe um die international
bekannte Künstlerin mischt norwegischen Folk
mit amerikanischem Blues und Spirituals.
Norwegen kann Jazz und mehr – das will das Kulturfestival
deutlich machen. Am Sonntag, 14. April, greift
Ulrich Beckerhoff zur Trompete und spielt unter dem
Titel »Together again« mit dem bekannten Bassisten
Arild Andersen in der Kulturkirche St. Stephani, mit
dem er zuletzt vor 20 Jahren auf Tour war. Interessierte
können aber auch norwegische Filme im »City46« erleben
oder sich einen Eindruck von der Literaturszene
verschaffen. Das Theater Bremen zeigt am Freitag, 19.
April, eine dreiteilige Theater-Serie zu Romanen des
bekannten Schriftstellers Karl Ove Knausgård. Lars
Saabye Christensen ist ein weiterer bedeutender Vertreter
der norwegischen Gegenwartsliteratur. Er liest am
Dienstag, 23. April, mit der Übersetzerin Christel
Hildebrandt aus seinem Roman »Magnet« über die
Liebe zweier Studenten im Oslo der Siebzigerjahre. ▲
D0 25.04 l SCHLACHTHOF
Tanzen à la Norge: Pål »Strangefruit«
Nyhus, Mitbegründer der
berühmten Oslo-Disco, lädt ab
23:59 Uhr ein zur »Norwegian
Late-Night Party«. Nyhus arbeitete
mit Bugge Wesseltoft und Nils
Petter Molvaer und ist Mitglied
des retro-futuristischen Duos
»Mungolian Jet Set«. Seit den
Neunzigern prägt er den Sound
der nordischen elektronischen
Musik mit. Eintritt frei !
Findorffstraße 51, Magazinkeller
u www.schlachthof-bremen.de
Mehr Musik gleichzeitig an einem Abend bis spät
in die Nacht geht in Bremen nicht: In 33 Locations
spielen Bands am 27. April in der »CLUBNIGHT«, der
langen Nacht des Jazz. Alle Auftritte sind mit einem
gemeinsamen Ticket zu besuchen. Das kostet 25 Euro
(ermäßigt 20 Euro) und ist in den beteiligten Clubs,
Kneipen, Restaurants oder Hotels zu bekommen oder
an den bekannten Vorverkaufsstellen. Das Beste: Mit
dem Ticket nutzen Jazzfans ab Samstag, 15:00 Uhr, und
bis Sonntagmorgen um 10:00 Uhr kostenlos Busse und
Bahnen im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes
Bremen/Niedersachsen. Es empfiehlt sich, das Ticket
für die »CLUBNIGHT« rechtzeitig zu buchen.
Wer aus Findorff oder Walle kommt und kurze Wege
bevorzugt, um möglichst viele verschiedene Spielstätten
17:00/18:00 UHR l MALTE SCHILLER GROUP
Die »Malte Schiller Group« aus der Berliner Jazz-Szene
steht für improvisierte Musik, Jazz-Rock, Fusion und
groove-betonte, zeitgenössische und elektronische
Musik, die überzeugt.
Altes Pumpwerk, Salzburger Str. 12, 28215 Bremen,
Beginn: 1. Set 17:00 bis 17:45 Uhr und 2. Set 18:00
bis 18:45 Uhr, u www.altespumpwerk.de
u www.malteschiller.com
19:00/20:00/21:00 UHR l BA-WÜ AHOI !
Baden-Württemberg präsentiert seinen Jazz-Nachwuchs.
Mit dabei ist das Quintett »Bilderband«, das vorwie–
gend Eigenkompositionen spielt. Dazu kommen »Lucas
Johnson« und das »Christoph Beck Quartett«: Verspielte
Melancholie trifft auf skeptischen Optimismus.
Courtyard by Marriot, Theodor-Heuss-Allee 2a,
28215 Bremen u www.danielbuch.net
u www.lucasjohnson.de u www.christoph-beck.de
und spannende Bands in der »CLUBNIGHT« zu
erleben, für den haben wir unten vier ausgewählte
Tipps für Findorff und umzu zusammengestellt – von
Jazz-Rock im »Alten Pumpwerk« bis zu Swingmusik mit
Punkattitüde im »Universum Bremen«. Wer individueller
unterwegs sein will, nimmt das Fahrrad – und kann
sich bei geführten »CLUBNIGHT-Touren« des ADFC
von einem Jazzkenner Highlights präsentieren lassen.
Wer kein Fahrrad hat, kann eines der 100 Leihfahrräder
buchen, die anlässlich der »jazzahead!« vor der
Messehalle 7 auf Radler warten. Die genauen Routen
gibt es ab Mitte Februar online.
Infos und Eintrittskarten auf u www.jazzahead.de
Texte: Imke Zimmermann, Fotos: Pressefotos ▲
UHRZEIT ERFRAGEN l BOTTICELLI BABY
Handgemachte Swingmusik mit Punkattitüde: »Botticelli
Baby« liefert und reißt die Hütten nach Manier
des 21. Jahrhunderts ab. Bereits ab 18:00 Uhr ist die
aktuelle Sonderausstellung »BIKE IT – vom Laufrad
zum Lebensgefühl« geöffnet. Es gibt den ganzen
Abend Getränke und kleine Speisen.
Universum Bremen, Wiener Str. 1A, 28359 Bremen
u www.universum-bremen.de
UHRZEIT ERFRAGEN l QUEBEC
Zwei der besten Jazzer aus Quebec (Kanada) machen
bei der »Quebec Jazz Clubnight« ganz unterschiedliche
Musik: Pianist und Komponist Jean Michel Pilc und
Trompeter Jacques Kuba Seguin, der sein neues
Projekt »Migrations« vorstellt.
Schaulust, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen,
u www.bremen-schaulust.de u www.fb.com/jeanmichelpilc
u www.jacqueskubaseguin.bandcamp.com
NICHT VERPASSEN: KONZERTE IN FINDORFF UND UMZU
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 26 | JAZZAHEAD! 2019
JAZZAHEAD! 2019 | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 27
q FINDORFF MACHT MIT AM FREITAG, DEN 1. UND DIENSTAG, DEN 5. MÄRZ 2019
G
utes tun kann so einfach
sein ! Anfang März lädt die
Sparkasse Bremen ein,
sich an zwei Tagen in
der Fürther Straße 8 als
potenzielle StammzellspenderInnen
registrieren
zu lassen. Die Filiale
in Findorff kooperiert dafür
mit der DKMS. Die Abkürzung DKMS
steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei
– und deren Vision ist klar
definiert: Wir besiegen Blutkrebs.
Werden Sie Stammzellspender !
AKTIV VOR ORT
Filialleiterin Janine Bittkau, die zusammen mit ihrem Team die
Aktion initiiert hat, ist überzeugt: »Wer sich mit der Krankheit
Blutkrebs einmal etwas näher beschäftigt hat, der kann sich
als SpenderIn eigentlich nur registieren lassen. Wir freuen uns,
dass wir als Sparkasse Bremen helfen können.« Die Sparkasse
Bremen möchte es allen FindorfferInnen ermöglichen, sich
bequem vor Ort als potenzielle Stammzellspender registrieren
zu lassen. Bittkau ergänzt: »Mitmachen kann jeder zwischen 17
und 55 Jahren. Das geht ganz einfach per Wangenschleimhautabstrich.
Mein Team und ich sind
auch dabei, denn wer wüsste es besser als wir:
Geld ist wichtig, aber nicht alles – und mit
einer schweren Erkrankung ist alles oft nichts.«
Allein in Deutschland erkrankt alle 15 Minuten
ein Mensch an Blutkrebs. Für viele PatientInnen
ist eine Stammzellspende die einzige Chance.
Sie können nur überleben, wenn irgendwo auf der
Welt ein passender Spender oder eine
Spenderin gefunden wird. Um zu helfen,
haben mehr als 8,5 Millionen Menschen
sich bei der DKMS registrieren lassen.
Täglich ermöglichen 20 von ihnen einem
Menschen die lebensnotwendige Transplantation. Also, wie
war das nochmal ? Gutes tun kann so einfach sein ! Kommen
Sie zur Stammzellspende am Freitag, den 1. März von 9:00 Uhr
bis 13:00 Uhr und am Dienstag, den 5. März von 14:00 Uhr bis
18:00 Uhr. Ausführliche Informationen unter: www.dkms.de
und https://blog.sparkasse-bremen.de/veranstaltungen
Text: Pressetext, Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROFILE
q ALAN LAZUTKA VON DER SPARKASSE BREMEN BERÄT IN FINDORFF UND WALLE
» Wir stehen für volles Engagement für Ihr Unternehmen. «
GESCHÄFTS-
KUNDENBERATER
FINDORFF GLEICH NEBENAN | | 30 12 | PROMOTION
ALAN LAZUTKA
H
err Lazutka, Sie sind der neue Geschäftskundenberater
in der Findorffer Filiale
der Sparkasse Bremen und betreuen in den
Stadtteilen Findorff und Walle. Welches sind
im Bremer Westen vorrangig die spezifischen
Themen und Bereiche Ihrer Beratung ?
Meine Tätigkeit als Geschäftskundenberater
habe ich Mitte 2018 in der Fürther Straße aufgenommen
und freue mich, nach einer zweijährigen
Abstinenz wieder in meiner »Heimatfiliale« zu sein. Ein
spezifisches Thema kann ich nicht in den Vordergrund stellen.
Besonders Findorff lebt vom Einzelhandel mit ganz unterschiedlichen
Richtungen. Hier finden wir sehr viele inhabergeführte
Geschäfte mit einer großen Vielfalt. Die Themen Fremdmittelbedarf,
Zahlungsverkehr oder alles rund um das Versicherungsgeschäft
priorisiere ich jedoch. Zudem ist es mir wichtig, den
Privatmenschen hinter dem Geschäftskunden zu sehen und
zu beraten – einschließlich all seiner persönlichen Belange.
Wie wichtig ist es für Sie, das Geschäft Ihrer Kunden und
Kundinnen zu verstehen, um gezielt unternehmensspezifisch
abgestimmte Lösungen zu entwickeln ?
Das Geschäft zu verstehen bildet das Grundgerüst der Zusammenarbeit.
Des Öfteren finden deshalb auch Termine außerhalb
der Öffnungszeiten oder beim Kunden direkt vor Ort statt. Für
mich macht es einen immensen Unterschied, ob ich täglich
Zahlen aus dem Rechner ziehe oder das Tagesgeschäft und den
Betrieb vor Ort sehe. Dafür arbeite ich mit Spezialisten zusammen.
Die Expertise kommt zum Beispiel aus unserer Firmenkundenabteilung,
unserem neuen s-mobile-Versicherungsmakler für
Leistungsvergleiche oder der Landesbausparkasse. So hat uns
der TÜV Rheinland für unsere Beratungsqualität im Geschäftskundenbereich
in 2018 zum dritten Mal in Folge zertifiziert.
Im digitalen Zeitalter ändert sich die Geschäftswelt besonders
schnell. Wie passen Sie Ihr Angebotsprofil und die Prozesse
der Geschäftskundenberatung immer wieder an veränderte
Erwartungen an ?
Wir sind auf unterschiedlichen Kanälen jederzeit auch nach
Geschäftsschluss erreichbar. Neben einer Hotline bieten wir
die Kontaktaufnahme zum Beispiel über einen Chat oder per
»Whatsapp« an. Produkte können online abgeschlossen oder
Formulare für eine Kontaktaufnahme abgeschickt werden. Für
besonders onlineaffine Kunden eignet sich zum Beispiel unsere
Möglichkeit der Videolegitimation. Diese Angebote und Kontaktmöglichkeiten
werden laufend ergänzt und aktualisiert.
Anwendungsorientiert beraten Sie auch zu bargeldlosen
Zahlverkehren in Unternehmen. Welche zeitgemäßen Lösungen
kann die Sparkasse Bremen den Findorffer und Waller
Geschäftsleuten für »Electronic Cash« und »Online-Banking«
anbieten ?
Der digitale Zahlungsverkehr nimmt immer mehr an Bedeutung
zu. Am einfachsten ist das zu erklären, wenn man sich die Entwicklung
seines eigenen Zahlungsverhaltens einmal anschaut.
Andere Länder sind im Vergleich zu Deutschland da schon
deutlich weiter. Dort werden sogar Kaugummis mit Kreditkarte
bezahlt. Für jede Zahlungssituation bieten wir passende Lösungen
mit den auf die Bedürfnisse zugeschnittenen und mobilen
Terminalgeräten an. Neben unserem Online-Banking bieten wir
mit »Sfirm« auch eine Software für die eigene Buchhaltung an.
»Sfirm« ist eine Banking-Software für alle Kunden, die auf ein
professionelles Banking und Finanz management Wert legen.
Durch den modularen Aufbau ist im Tagesgeschäft eine maximale
Flexibilität im praktischen Einsatz gegeben – inklusive
schneller und einfacher Bedienung. Die Banking-Software ist
individualisierbar und kann auf die jeweiligen Arbeits abläufe
abgestimmt werden. Je nach Bedarf gibt es unterschiedliche
Zugriffs berechtigungen. Die Installation erfolgt je nach Unternehmensgröße
im Firmen netzwerk oder auf einem Computer.
Sie empfehlen Geschäftskunden eine ganzheitliche unternehmerische
Betrachtungsweise. Können Sie zum Abschluss
nochmals kurz skizzieren, welche Bereiche für das eigene
Business zu einem optimalen Finanz-Check unbedingt
dazugehören ?
Hierbei ist es wichtig, die Gesamtsituation zu betrachten und
nicht nur das eine Bedarfsfeld abzudecken. Habe ich eine Familie
oder bin ich auf mich allein gestellt ? Was passiert, wenn ich
einmal krank werde ? Alles muss vorher gecheckt werden, um
keine bösen Überraschungen zu bekommen. Besonders wichtig
ist dabei der persönliche Kontakt, um den Menschen dahinter
kennenzulernen und seine individuellen Prioritäten zu erkennen
und festzulegen. Mit der ganzheitlichen Betrachtungsweise
kann ich als Experte so die Empfehlungen passgenau für meine
Kunden zuschneiden.
Herr Lazutka, vielen Dank für das Interview.
▼ GESCHÄFTSKUNDENBERATUNG
Die Sparkasse Bremen unterstützt seit 1825 Bremer Kaufleute
und Handwerker bei der Verwirklichung ihrer Ideen. Ob Einzelhandel,
Handwerk, mittelständisches oder Großunternehmen:
Der Bremer Mittelstand ist heute dabei die wichtigste Zielgruppe.
Was die Bremer Sparkasse seit jeher ganz besonders auszeichnet
ist ist ihre lokale Präsenz. Ob Kreditvergabe, geschäftlicher
Zahlungsverkehr, Altersvorsorge oder Vermögensaufbau:
Einen Termin mit Alan Lazutka zu vereinbaren ist für alle Findorffer
und Waller Geschäftskunden somit ganz einfach. Alan
Lazutka ist für Sie auf kurzen Wegen in der Filiale der Sparkasse
Bremen in Findorff unter 0421 /179 - 27 27 zu erreichen – oder
einfach online anfragen über www.sparkasse-bremen.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROMOTION | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 31
PROFILE
q ÜBER STUDIENZEITEN, EINVERNEHMLICHE SCHEIDUNGEN UND DAS SAXOPHONSPIEL
»Man sollte versuchen, aufeinander zuzugehen.«
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 32
CHRISTIANE ORDEMANN
RECHTSANWÄLTIN
C
hristiane Ordemann, Sie sind in Findorff als
Rechtsanwältin tätig und leben auch privat
im Stadtteil. Was hat Sie vor mehr als einem
Jahrzehnt bewogen, von Schwachhausen
nach Findorff zu ziehen ?
Findorff ist einfach ein sympathischer
Stadtteil. Ein weiterer Grund war die Nähe
zu allem, was mir zur damaligen Zeit sehr
wichtig war. Als Anwältin mit kleinem Kind
habe ich damals nur in Teilzeit gearbeitet. Da war es natürlich
toll, meine Tochter mal eben in ein paar Minuten vom Kindergarten
und später von der Schule abzuholen – oder auch, dass
sie einfach im Anwaltsbüro vorbeikommen konnte. Ich habe
auch gedacht: Eigentlich kennst Du die meisten Menschen in
Findorff und nicht in Schwachhausen – und, dass es doch gut
gehen müsste. Genau so ist es dann auch gekommen.
Die Rechtswissenschaften und die juristische Tätigkeit gelten
als eher trockene, sachliche Materie. Aus welchen persönlichen
Gründen wollten Sie in jungen Jahren Anwältin werden ?
Das ist nicht ganz richtig: Ich wollte am Anfang nicht unbedingt
Anwältin werden, aber mich hat im Studium das Fach Jura sofort
unheimlich interessiert. Obwohl am Anfang des Studiums
gleich 50 Prozent der StudentInnen das Handtuch warfen, war
es bei mir ganz anders. Der Studiengang wurde für mich immer
spannender ! Vielleicht lag das auch daran, dass wir damals in
Hamburg unglaublich tolle ProfessorInnen hatten. Es ging in
den intensiven Achtzigerjahren stark um Themen wie öffentliches
Recht, Demonstrationsfreiheit und viele andere aufregende
gesellschaftlichte Belange, über die ich juristisch immer
mehr wissen wollte. Die Begeisterung für den Anwaltsberuf hat
sich bei mir nach dem Studium ergeben. Während des Referendariats
und mit dem ersten Job hat es mich richtig gepackt – von
da an war Anwältin mein Traumberuf.
Zum Anwalt oder zur Anwältin geht man, wenn es Ärger und
Konflikte gibt, die man auf »normalen« Wegen untereinander
nicht mehr lösen kann. Ganz allgemein gefragt: Wie friedfertig
ist Findorff, beispielsweise, wenn es um den in Deutschland
beliebten »Volkssport« Nachbarschaftsstreitigkeiten geht ?
Ich muss Findorff wirklich eine 1+ mit Sternchen ausstellen. In
über zehn Jahren gab es bei uns vielleicht eine Anfrage – und ich
bin mir nicht einmal ganz sicher, ob die aus Findorff kam.
Kam die Anfrage vielleicht eher aus Schwachhausen ?
Das weiß ich nicht mehr, aber Nachbarschaftsstreitigkeiten
kommen in meiner Kanzlei in Findorff erfreulicherweise
tatsächlich so gut wie nicht vor.
»Der Rechtsanwalt ist hochverehrlich, obwohl die Kosten
oft beschwerlich«, ist ein Zitat von Wilhelm Busch. Gerichtliche
Auseinandersetzungen kosten schnell viel Geld. Bis zu
welchem Punkt sollte man versuchen, sich von Mensch zu
Mensch zu einigen – und ab wann sollte man rechtliche
Beratung als Unterstützung in Anspruch nehmen ?
Das kann ich so allgemein nicht beantworten, aber man muss
nicht unbedingt sofort zur Anwältin oder zum Anwalt gehen.
Solange es möglich ist, einen Konflikt selbst zu regeln, sollte
man es versuchen. Bei mir landen diejenigen Auseinandersetzungen,
die auf diesem Weg nicht mehr beizulegen sind. Eine
wichtige Empfehlung: Man sollte einmal die eigene Sichtweise
kurzfristig verlassen, sich gedanklich in seinen »Gegner« hineinversetzen
und versuchen aufeinander zuzugehen. Warum ? In
der Praxis ist es tatsächlich so, dass die meisten Streitigkeiten,
die vor Gericht landen, irgendwann schlussendlich doch einvernehmlich
beigelegt werden. Die Alternative ist teuer: Je länger
und umfassender man prozessiert, desto höher werden ja nicht
nur die Anwalts- und Gerichtskosten. Es fallen schnell auch weitere
Kosten für eventuell notwendige Sachverständige an. Da ist
es häufig wirtschaftlicher, sich bei einem vernünftigen Kompromiss
zu treffen. Die vor Gericht gefundene Einigung mag für
beide Beteiligten manchmal etwas schmerzlich sein, aber meist
können beide Seiten später damit ganz gut leben. Dafür lohnt es
sich, als Anwältin hart zu kämpfen.
Ich kann mir vorstellen, dass man im Anwaltsberuf verschiedene
Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften
sehr gut kennenlernt. Ist das so ?
Das ist richtig. Manchmal wundert man sich, wer alles so auf
dieser Welt unterwegs ist – aber genau das macht für mich den
Beruf ja auch so interessant und ich engagiere mich natürlich
sehr gern für meine MandantInnen.
Welches sind die rechtlichen Fachgebiete, bei denen man Ihre
anwaltliche Kompetenz in Anspruch nehmen sollte ?
Mein großer Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht, das ungefähr die
Hälfte meiner anwaltlichen Tätigkeit ausmacht. Zudem mache
ich sehr viel Verkehrsrecht, Scheidungsrecht, aber auch Erbrecht
und Zivilrecht.
Was ist, wenn sich jemand mit einen Konfliktfall in einem
Fachgebiet an Sie wendet, das Sie nicht abdecken wollen ?
Diese Fälle gibt es schon. Wenn bei mir Rechtsgebiete angefragt
werden, die ich nicht leiste, bin ich sehr gern behilflich, eine
anwaltliche Beratung zu finden, die darauf spezialisiert ist. Ich
selbst habe ja auch nichts davon, wenn ich in fremden Rechtsgebieten
wildere, in denen mir die praktische Erfahrung fehlt.
Ich empfehle dann gern weiter und bekomme später oft positive
Rückmeldungen: Danke für den Tipp; der war gut.
Sie beraten auch bei einvernehmlichen Scheidungen. Warum
machen Sie nur einvernehmliche Scheidungen ? Sind klassische
»Rosenkriege«, bei denen zwischen den EhepartnerInnen so
richtig emotional die Fetzen fliegen, nicht Ihre Sache ? Oder
mögen Sie als Anwältin etwa in Wahrheit keinen Streit ?
Selbst einvernehmliche Scheidungen sind nicht einfach, aber u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 33
q CHRISTIANE ORDEMANN IM INTERVIEW
»Wichtig ist, dass man menschlich miteinander umgeht. «
grundsätzlich ist es überwiegend so, dass bei anstehenden
Trennungen in den meisten Fällen die PartnerInnen sich auch
schnellstmöglich scheiden lassen wollen. Dann kommt es
darauf an: Worüber streitet man sich noch ? Was ich für mich
persönlich entschieden habe: Ich möchte mich nicht damit
verschleißen lassen, wenn sich beide Parteien nicht darüber
verständigen können, wer welches Möbelstück, welche Tasse
oder welchen Silberlöffel bekommt. Eine gerechte Aufteilung
bekommen die meisten Menschen heute schon ganz gut hin.
In einem Scheidungsverfahren gibt es allerdings noch mehr
Punkte zu beachten. Bezüglich des Zugewinnausgleichs kann
es da schon schwieriger werden, beispielsweise wenn es um
die Eigentumswohnung oder das Einfamilienhaus geht. Da ist
eine fachlich kompetente Beratung gefragt. Wenn man sich da
einigen kann, sind häufig noch ein Notar oder eine Notarin als
neutrale Stelle erforderlich, um eine Einigung über die Übertragung
von Immobilien oder einen Erbverzicht zu beurkunden.
Das darf ich als Anwältin und Interessenvertreterin nicht. Aber
die umfangreichen Vorarbeiten, bis es zu dem Gang zum Notar
kommen kann, mache ich natürlich schon. Danach kann ich
eine einvernehmliche Scheidung betreiben. Nicht nur vor dem
Hintergrund, dass die EhepartnerInnen ja sehr lange vermutlich
glücklich zusammengelebt haben, finde ich es sehr wichtig, dass
man durch eine einvernehmliche Scheidung auch wirtschaftlich
einen guten Weg findet, wie man sich am Ende wieder auseinanderdividiert.
Generell sollte man bei einer Trennung menschlich
miteinander umgehen. Ein fairer Umgang miteinander ist
in dieser Krisensituation besonders dann wünschenswert, wenn
es auch um die gemeinsamen Kinder geht – denn die leiden
bei einer Scheidung ohnehin schon mehr als genug. Sorge- und
Umgangsrecht biete ich daher als Anwältin ganz bewusst nicht
an. Als Mensch würde ich zu sehr an die Kinder denken: Ich
wäre sehr schnell zu sehr emotional beteiligt. Zu viele persönliche
Emotionen möchte ich als Anwältin zugunsten der Professionalität
nicht zulassen.
Testament, Patientenverfügung und auch Vorsorgevollmacht
gehen jeden etwas an. Was raten Sie unseren LeserInnen ?
Es herrscht der Irrglaube vor, dass diese Themen einen erst
etwas angehen, wenn man steinalt ist. Das stimmt natürlich
nicht: Passieren kann einem leider jederzeit etwas, auch wenn
man noch jünger ist. Wenn man seine Patientenverfügung
als erwachsener Mensch klar geregelt hat, nimmt man den
Angehörigen viel Verantwortung ab, wenn im Ernstfall doch
etwas Schlimmes eintritt. Gleiches gilt auch für die Vorsorgevollmacht.
Alle hoffen natürlich, dass man die nicht braucht,
aber man lebt mit Sicherheit ruhiger, wenn alles gut überdacht
und geregelt ist. Zum Thema Testament gibt es unter Juristen
den Spruch »Verheiratete Paare ohne Kinder brauchen ein
Testament. Verheiratete Paare mit Kindern brauchen auch
ein Testament.«. Da stellt sich natürlich die Frage: Wer braucht
eigentlich kein Testament ? Insofern ist auch ein Testament
wichtig, um eigene Vorstellungen und Wünsche entsprechend
eindeutig definiert zu haben.
Sollte man Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
eigentlich regelmäßig alle paar Jahre erneuern ?
Bei einer Patientenverfügung soll jemandem klar an die Hand
gegeben werden, was passieren soll, wenn man selbst nicht
mehr einwilligungsfähig ist. Wenn eine Patientenverfügung
zehn Jahre alt ist, entspricht der Inhalt vielleicht nicht mehr
den ursprünglichen Gegebenheiten. Jemand der 50 Jahre alt ist,
regelt die Dinge unter Umständen anders als jemand, der 75
Jahre alt ist. Deshalb sollte man in zeitlichen Abständen immer
wieder schauen und bei Bedarf neu anpassen. Auch ein Testament
ist nicht für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Es können
sich beispielsweise die familiären Verhältnisse ändern. Insofern
ist es wichtig, in zeitlichen Abständen sich selbst zu fragen: »Ist
es so, wie es ist, noch in Ordnung für mich ?« Wer sich seiner
Einschätzung nicht sicher ist, sollte um Rat fragen.
In der »Zeit« stand einmal: »Das Gute an den Juristen ist, dass
man sie sofort erkennen und rechtzeitig die Flucht ergreifen
kann, wenn man keine Lust verspürt, von ihren herablassenden
Blicken gemustert zu werden.« Anwälte gelten wahlweise
als elitär, staubtrocken und nur an Paragraphen interessiert.
Sie wirken sehr offen und bodenständig – und spielen privat
in Ihrer Freizeit in einer Band Saxophon. Wie kam es dazu ?
Alles begann durch ein Geschenk zu meinem 50. Geburtstag,
zu dem ein Freund einen Live-Auftritt eines Trios mit ihm selbst
als Saxophonisten organisiert hatte. Das Geschenk war nicht
ganz ohne Hintergedanken, weil es mein Traum war, Saxophon
spielen zu lernen. Das Saxophonspiel habe ich nach der Feier
gleich in Angriff genommen. Einer der Musiker wurde mein
Saxophonlehrer – und nach kurzer Zeit konnte ich in einer
Freizeitband mitmachen.
Ist das Saxophon ein kreativer Ausgleich zum Anwaltsberuf ?
Unbedingt ! Musik zu machen ist für mich ein toller Ausgleich,
weil man sich dabei mit anderen Musikbegeisterten trifft und
sich auf ganz andere Dinge als im Berufsalltag konzentriert.
▼ ÜBER CHRISTIANE ORDEMANN
Christiane Ordemann ist Rechtsanwältin seit 1991 und seit
1994 zugleich Fachanwältin für Arbeitsrecht. Weitere Schwerpunkte
liegen im Verkehrsrecht, Miet- und Pachtrecht, bei einvernehmlichen
Scheidungen sowie Forderungseinzug (Inkasso)
und Wirtschaftsrecht. Christiane Ordemann lebt und arbeitet
in Findorff, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.
Infos über das Anwaltsbüro von Christiane Ordemann in der
Findorffstraße 106 gibt es auf www.christiane-ordemann.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
Anwaltsbüro Christiane Ordemann
Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht
Arbeitsrecht Kündigungsrecht, Arbeitsverträge,
Zeugnisse, Abmahnungen, Aufhebungsverträge
Verkehrsrecht Unfallregulierung, Verkehrsstraf- und
Bußgeldverfahren, Schmerzensgeld
Erbrecht Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten
Zivilrecht Vertragsgestaltung, Schadensrecht
Einvernehmliche Scheidungen
Mietrecht Kündigungen, Räumungsverfahren
Forderungsmanagement und Inkasso
Gesprächstermine bitte telefonisch vereinbaren.Wir
freuen uns auf Ihren Besuch! Hausbesuche innerhalb
Findorffs gegen Zusatzgebühr nach Vereinbarung.
Mehr im Internet: www.christiane-ordemann.de
»Es kommt darauf an, den
Körper mit der Seele und die Seele
durch den Körper zu heilen.«
Oscar Wilde
Gesichtsanalyse
Augendiagnose
Bioresonanztherapie / EAV
Homöopathie
Umweltmedizin
Psychokinesiologie
Mentalfeldtherapie
Traumatherapie (AIT)
naturheilpraxis
schwanenberg
Andrea Hella Schwanenberg
Heilpraktikerin und staatl. examinierte Krankenschwester
www.naturheilpraxis-schwanenberg.de
Findorffstr. 106 28215 Bremen Tel. 0421 / 277 99 33 Geibelstraße 4 · 28215 Bremen · Telefon 0421 / 4 91 99 81
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 34 FINDORFF GLEICH NEBENAN | 35
q WWW.FINDORFF.DE
» Ein Stadtteilportal für Findorff ? «
Unter www.findorff.de haben der Stadtteilbeirat
Findorff und der Verein Findorffer Geschäftsleute
e.V. vor vielen Jahren ein offizielles Stadtteilportal
initiiert – finanziert mit mehreren
tausend Euro. Da ich als Findorffer Kaufmann
mich auch für die Belange des Stadtteils einsetze,
bin ich häufig auf Findorffer Internetseiten
unterwegs. Das oben genannte, offizielle
Stadtteilportal habe ich in den letzten
Jahren nur selten besucht, weil ich die Informationen,
die ich jeweils benötigte, schneller auf
anderen Seiten gefunden habe. Kürzlich
wollte ich mir aber www.findorff.de
wieder einmal genauer ansehen. Was ich
dann gefunden habe, hat mich dabei
weniger erschüttert als das, was ich
nicht gefunden habe.
Auf den ersten Blick sieht das offizielle
online Stadtteilportal für Findorff sehr
beeindruckend aus. Solide gelayoutet und
reibungsfrei programmiert – wenn auch ein
wenig behäbig im Tempo – bieten die Menüpunkte
scheinbar all die Informationen, die
einen Ortsfremden, der sich über unseren
schönen Stadtteil kundig machen könnte,
interessieren würden. Stadtteilgeschichte,
Termine, Initiativen, Geschäfte, aktuelle Neuigkeiten – es ist
alles da. Klickt man sich aber systematisch durch die Liste der
aufgeführten Punkte, fällt vor allem eines ins Auge: Die Seite
wurde einmal, etwa 2012 bis 2013, aufgesetzt oder überarbeitet
und mit – damals aktuellen und umfassenden – Inhalten gefüllt.
Danach hat man das Nötigste sporadisch ab und zu eingepflegt
und die Seite sich selbst überlassen. Was seitdem weggegangen
oder neu hinzugekommen ist, fehlt. Links führen ins Leere oder
auf falsche Seiten. Gruppen und Organisationen fehlen. Die
Datenschutzerklärung mag trotz aller Kürze heutigen Ansprüchen
rechtlich gerade noch genügen, aber wer weiß es so genau ?
Aktuelle Termine ? Fehlanzeige ! Ich habe angefangen, eine Liste
zu machen, was man ändern sollte, das dann aber ob der Fülle
an Punkten schnell wieder gelassen. Im Prinzip muß die Seite
einmal komplett überarbeitet und völlig neu aufgesetzt werden.
Verantwortlich für den jetzigen Zustand zeichnen laut Impressum
der »Stadtteilbeirat Findorff« und der »Verein Findorffer
Geschäftsleute e.V.«. Vielleicht ist diese Parallelverwaltung ein
Teil des Problems: So muss sich niemand allein zuständig fühlen
und kann die Verantwortlichkeit für den inhaltlich entleerten
Eindruck, den diese digitale Ruine mangels einer fehlenden
Pflege auf der Höhe der Zeit hinterlässt, auf die jeweils andere
Seite schieben. Auch dann stellen sich noch einige Fragen.
Dazu zählen zum Beispiel folgende Merkwürdigkeiten: Warum
ZWISCHENRUF
weist der Verein Findorffer Geschäftsleute auf seine regelmäßig
stattfindende Leistungsschau hin ? Wann hat die doch gleich
noch zuletzt stattgefunden ? Die Älteren werden sich vielleicht
noch erinnern: Letztmalig war das im Jahr 2011. Warum schafft
es der Stadtteilbeirat seit ewigen Zeiten nicht, die Termine
seiner eigenen(!) Sitzungen frühzeitig zu posten ? Die Einladung
zu mehr Bürgerbeteiligung, die von allen Parteien immer wieder
gewünscht ist, erscheint wenig glaubhaft, wenn es noch nicht
einmal gelingt, wenigstens 14 Tage vor den Sitzungen
terminliche Basisdaten einzupflegen, damit interessierte
Bürgerinnen und Bürger planen können.
Das wenig ansprechende »Branchenportal«
der Geschäftsleute ist auch nur halb nützlich,
wenn es die Mitglieder des Vereins
auflistet und die vielen anderen Geschäfte,
die unseren Stadtteil beleben, einfach vergisst.
Informationen über die im Stadtteil
aktiven Vereine und Gruppen findet man
eher in der Findorffer Facebook-Gruppe
unter www.facebook.com/groups/Findorff,
auf dem seit fast zehn Jahren ehrenamtlich betriebenen
Portal www.findorffaktuell.de, im Weser
Kurier oder in den tatsächlich existierenden
Stadtteilmagazinen, wie dem »Findorffer
Blatt« (die Nachfolge-Publikation für den
auf dem Portal beworbenen »Findorffer«,
den es als einstiges Mitteilungsblatt des Bürgervereins Findorff
seit drei Jahren nicht mehr gibt) oder in der Publikation, die sie
gerade in den Händen halten. Das vielfältige Leben, das ich auf
dem offiziellen Portal vermisse, findet schon lange woanders
statt. Die geplanten Redaktionsteams hat es nie gegeben.
Klar, die Pflege solch einer Seite braucht personelle Ressourcen
und kostet Geld. Beides scheint nicht vorhanden zu sein.
Traurig. Eigentlich müsste sich jemand die Mühe machen und
füßisch (nicht händisch) jede Straße im Stadtteil abgehen und
alle dort gefundenen Firmen, Shops, Gruppen, Vereine und
Initiativen anschreiben und um Presseinfos bitten. Vielleicht
würden sich sogar Leute finden, die aktuelle Inhalte einpflegen,
wenn man ihnen die entsprechenden administrativen Zugänge
auf das Portal zur Verfügung stellt. Aber sehr wahrscheinlich ist
das nicht. Sehr gern werden von den Stadtteilpolitikern Künstler,
Schüler, Studenten und Rentner genannt, wenn kostenloses
Engagement eingefordert werden soll. Eine schöne Illusion, die
im Jahr 2019 ebenso überholt ist, wie das verwendete Content
Management System, das seit Jahren keine einfache redaktionelle
Bearbeitung zulässt. Auch ein Systemwechsel steht daher
für eine zukünftig einfache Pflege an. Vor alledem muss aber ein
neues Konzept erstellt werden. Ich frage mich nur: von wem ?
Detlef Moller ist Administrator der gut besuchten Facebook-
Gruppe »Du kommst aus Good Old Bremen Findorff«. ▲
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Februar
15
Februar
Erleben Sie ein außergewöhnliches Projekt; konzipiert
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Nächste Öffnung des Museums jeweils 3.02.; 3.03.;
7.04.; 5.05.; 15:00 bis 18:00 Uhr. Führung 16:00 Uhr
und außerdem eine Stunde vor der Veranstaltung.
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 36 FINDORFF GLEICH NEBENAN | 37
▼ DIE »SUPPENSTUBE« IN DER HEMMSTRASSE 271
W
er kennt sie nicht aus
Kindheitstagen, die
ziemlich traurige
Geschichte aus dem
Bilderbuch »Struwwelpeter«
von Dr.
Heinrich Hoffmann:
»Ich esse keine Suppe !
Nein ! Ich esse meine Suppe nicht ! Nein, meine
Suppe ess‘ ich nicht !«, ruft der Suppenkaspar in
der Geschichte, wobei die verweigerte Nahrungsaufnahme
mit einem bösen Finale endet.
» Suppen ? Einfach lecker ! «
Suppe ist laut »Wikipedia« eine gewöhnlich
warme, flüssige Speise, die in der Regel aus Wasser, Milch, Käse,
Gemüse, Fleisch, Fleischextrakten, Fisch, Fetten, und Gewürzen
hergestellt wird. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Diese Definition wäre für die Auswahl in der »Suppenstube«
von Rasim Okur in der Hemmstraße 271 (ehemals »Lederi«)
allerdings auch eine viel zu komplizierte Beschreibung. Der
Geschmack der drei angebotenen Tagessuppen – wahlweise
zweimal mit Fleisch und einmal fleischlos – lässt sich viel kürzer
MAHLZEIT
zusammenfassen: ganz einfach lecker! Die kleine
Portion von 250 ml kostet ab 2,50 Euro, die große
Portion von 400 ml ab 3,50 Euro – letztere Größe
ist nicht nur ein vollwertiges Mittagsgericht,
sondern – wie groß portioniert auch immer –
extrem bekömmlich. Übrigens: 10 % Rabatt gibt
es, wenn man »seine« Suppe im mitgebrachten
Behälter abholt. »Zero Waste« ist auch ökologisch
gesehen sinnvoll. Außerdem empfehlenswert: die vier
Sorten Flammkuchen: Ob »Korsika«, »Thunfisch«,
»Schinken« oder »Vegetarisch«. Süßes im
Angebot ? Aber, hallo ! Es gibt Crêpes ab 1,50
Euro – wahlweise mit Zucker, mit Nutella oder
Kinder Country oder mit Apfelmus. Selbstverständlich auch in
der »Suppenstube« zu haben: ein Sortiment an kühlen Getränken.
Fazit: Wäre der Suppenkaspar Findorffer gewesen, hätte er nicht
nur die leckeren Suppen gegessen, sondern sich zum Abschluss
vielleicht als süßen Nachtisch auch noch einen Crêpes gegönnt !
»Suppenstube« gegenüber dem Jan-Reiners-Center, Hemmstr. 271,
28215 Bremen, geöffnet Montag bis Freitag 11:30 bis 17:00 Uhr.
Text: Mathias Rätsch, Foto: Lebensmittelfotografie ▲
▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN
Sind gute Vorsätze eine schlechte Idee ?
G
I
ch sitze viel vor dem Computer. Wenn ich nicht
vor dem Computer sitze, daddel ich mit dem
Smartphone ständig und gern in der Gegend
herum. Ich mag Bier und Pizza, esse gern, viel,
fett und deftig. Zu Fitness und Bewegung hat
Winston Churchill mit »No Sports« meiner
Meinung nach alles gesagt – und der ist auch 91
geworden. Ich vermute, bei mir und insgesamt
auf dieser Welt, hängt alles irgendwie mit allem
zusammen, aber ich habe keine Lust darüber nachzudenken
und mir dadurch unnötig Stress zu machen. Nicht für mich und
nicht für diese Welt. Bezogen auf mein Übergewicht bin ich in
bester, deutscher Männergesellschaft: Ich liege bewegungslos
voll im Trend. Während Frauen wahlweise Salat,
Suppe oder nichts mehr essen und zugleich
Yoga, Pilates oder Tanzkurse im Park machen,
um die Linie zu halten, bringen laut
einer WHO-Studie aus dem Jahr 2018
von den deutschen Männern über 65
Prozent zu viele Kilos auf die Waage.
Apropos 2018: Das letzte Jahr endete
für mich fatal. Auf einer Silvesterparty
wurde ich kurz vor Jahreswechsel
unvermittelt von einer schlanken Gästin
angesprochen, welche denn meine guten
Vorsätze für 2019 seien. Ich zögerte und
antwortete mit einer Gegenfrage: »Sind
gute Vorsätze in den letzten 365 Tagen
durch eine Gesetzesänderung etwa
Pflicht geworden ?« Das kam gar nicht
gut an – und ich erinnerte mich vage,
dass ich mir Ende 2017 vorgenommen hatte, endlich besser im
Smalltalk zu werden.
Das hat definitiv nicht geklappt – obwohl ich mich mit den
professionellen Empfehlungen der Kommunikationsexpertin
Doris Märtin beschäftigen wollte, die mit »Smart Talk. Sag es
richtig !« den Ratgeber überhaupt zum Thema geschrieben hat.
Sie sagt: »Wenn der Smalltalk einen schlechten Ruf genießt,
liegt das daran, dass er oft schlecht geführt wird.« Diese These
kann ich bestätigen. Seitdem halte ich mich an die Kernbotschaft
eines Schlagers von Daliah Lavi: »Meine Art Liebe zu
zeigen, das ist ganz einfach Schweigen. Worte zerstören,
wo sie nicht hingehören.«
Schweigen ist absolut richtig. Das gilt auch, wenn gute Vorsätze
abgefragt werden. Ausgerechnet am Ende des Jahres von mir zu
erwarten, sinnlose Selbstoptimierungen zu formulieren, die ich
nie einhalten werde, braucht Mann nicht wirklich. Die kann ich
mir immer alle noch im neuen Jahr vornehmen – oder auch nicht.
Kay Grimmich ist unser Autor für Minderheitsmeinungen. Ihm
gefällt es, wenn alles so bleibt, wie es immer schon war. ▲
JA ODER NEIN ?
ute Vorsätze zum Neuen Jahr sind für
mich etwas Wichtiges. Sie auch umzusetzen
erfordert allerdings Selbstdisziplin.
Man sollte seine Ziele nämlich nicht zu
hoch stecken, wie zum Beispiel mit dem
Rauchen aufzuhören, zehn Kilo abzunehmen
oder gar regelmäßig Sport zu
treiben. Furchtbar ! Da ist das Scheitern
dann vorprogrammiert. Die kleinen
Ziele sind es, die die Neujahrsvorsätze mit Leben füllen. Koche
einmal in der Woche wieder selbst. Gehe zu Fuß zum Briefkasten,
anstatt die 200 Meter mit dem Auto zu fahren. Lächle
Deinen Nachbarn an, wenn Du ihn auf der Straße triffst. Du
wirst sehen, die Belohnung erfolgt sofort.
Wenn Du ganz verwegen bist, kannst Du auch
einfach einen völlig Fremden anlächeln. Die
meisten Deutschen irritiert das zwar. Sie
entschließen sich dann aber doch, zurückzulächeln.
Bums, und schon hast Du jemandem
den Tag verschönert. War doch ganz
einfach, oder ?
Streichle eine Katze, wenn Du sie triffst.
Aber laß sie vorher an Deiner Hand schnuppern.
Die Katze hat nämlich auch Neujahrsvorsätze.
Vielleicht gehörst Du nicht dazu. Bedanke
Dich bei der Kassiererin im Supermarkt, wenn Du
wieder einmal mit einem Schokoriegel
und einer Flasche Limonade vor ihr
stehst. Sie kriegt verdammt wenig Geld
für ihre Arbeit und hat Deinen Dank
verdient. Lies ein gutes Buch. Gehe
sonntags in die Kirche, wenn Du schon Steuern zahlst. Du wirst
sehen, Du triffst dort die putzigsten Leute. Und weißt Du was ?
Die meisten sind nett ! Singe laut unter der Dusche. Gönne Dir
abends eine Flasche Malzbier – oder was Dich sonst noch so
glücklich macht.
Meine eigenen Ziele sind auch überschaubar. Nach dem Achtungserfolg
meines Debutromans im letzten Jahr möchte ich
im Neuen Jahr eine 1000-seitige Fortsetzung schreiben. Geht
schließlich ganz einfach. Jeden Tag eine Seite. Moment, wie
lang ist ein Jahr ? Mathematik ist wohl nicht meine Stärke. Eher
ein gesunder Optimismus. Vielleicht fange ich zunächst damit
an, dem Bettler im Jan-Reiners-Center wieder mein Wechselgeld
zu geben. Er ist ein echt netter Kerl und braucht zum Überleben
mehr, als unsere Aufmerksamkeit und ein Lächeln.
Mike Gorden hat in einem früheren Leben Chemie studiert,
sieht sich aber selbst als begnadeten Schriftsteller. Frage im
Findorffer Bücherfenster nach seinem Buch »Gefahr von der
anderen Seite«, wenn Du ihm etwas Gutes tun willst. Und
achte darauf, seinen Nachnamen richtig zu buchstabieren. ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 39
DORFFKLATSCH
+++ OLIVER PLATZ, Präsident der
Architektenkammer Bremen, war Gast
des letzten »Stadtgesprächs« 2018
im Findorffer Klimacafé. Platz setzt
beim Bauen klar auf die Innenentwicklung.
Die Quartiere der Zukunft
sollten gemischt und klimagerecht
sein und sie müssten umweltfreundliche
Mobilitätsangebote schaffen, so Platz. Grün beim Bauen, etwa
mit mehr begrünten Dächern, gehöre selbstverständlich dazu.
Auch die Findorffer PLANTAGE soll neu entwickelt werden.
Innenstadt- und bahnhofsnah wie kaum ein anderes Quartier in
Bremen bietet sich die Plantage geradezu als autofreies Viertel an,
sagt der Präsident der Architektenkammer. Die beiden wichtigsten
EigentümerInnen der Grundstücke an der Plantage haben bereits
konkrete Pläne entwickelt, doch kommen diese nicht voran. Ein
wesentlicher Grund: Das sogenannte Stellplatzortsgesetz, das
die Pflicht, mit jedem Bauvorhaben neue Parkplätze zu schaffen,
regelt, macht neues Bauen im Bestand schwer bis unmöglich. Es ist
für die dicht bebaute Stadt wie für die Plantage heute nicht mehr
zeitgemäß. Bremen sollte, wie Berlin oder Hamburg, dieses starre
Stellplatzgesetz abschaffen und damit auch mehr Spielräume für
die Entwicklung an der Plantage ermöglichen. www.akhb.de
+++ Unser Wasser ist in Gefahr, denn
den Gewässern geht es schlecht. Über
Generationen hinweg haben wir sie
verschmutzt und zerstört. Wie ist
es in Bremen um die Qualität des
Trinkwassers und der Gewässer wie
der Weser und der Wümme bestellt ?
Was können wir zum Schutz des
wichtigen Lebensmittels tun ? Auskunft
aus erster Hand dazu gibt BEATRICE CLAUS,
Leiterin der europäischen Kampagne zum Schutz des Wassers
beim WWF DEUTSCHLAND. Am Montag, den 25. Februar um
18:30 Uhr stellt sie die Aktion »#ProtectWater – Ihre Stimme für
unser Wasser« im Findorffer Klimacafé in der Münchener Str. 146
vor. Informationen vorab unter www.wwf.de/protect-water
+++ Das FINDORFFER BÜCHERFENSTER freut sich,
dass die Autorin Nino Haratischwili mit ihrem
aktuellen Buch »Die Katze und der General«
am Samstag, den 9. Februar der Einladung
folgt und für eine Lesung nach Findorff
kommt. NINO HARATISCHWILI,
die seit ihrem umwerfenden Werk
»Das achte Leben (für Brilka)« Furore
macht, stand mit der »Katze« auf der
Shortlist für den »Deutschen Buchpreis«
2018. Die 1983 in Tbilisi geborene
Haratischwili ist preisgekrönte Theaterautorin,
-regisseurin und Buchautorin;
zuletzt ausgezeichnet mit dem Bertolt-
»Brecht-Preis« 2018. Aufgrund der großen
Nachfrage hat das »Findorffer Bücherfenster« den
Gemeindesaal der MARTIN-LUTHER-GEMEINDE
in der Neukirchstraße 86 angemietet. Karten gibt es für 12,-
Euro inklusive Getränk direkt im »Findorffer Bücherfenster«,
Hemmstr. 175, 29215 Bremen, Telefon 0421 / 35 40 86, E-Mail
kontakt@buecherfenster.de. Beginn ist 19:30 Uhr, Einlass ab
19:00 Uhr. Mehr Infos unter www.buecherfenster.de
+++ HOMÖOPATHIE FÜR DIE FAMILIE? Erfahren Sie
mehr am 13. Februar oder 27. Februar 2019 über die Hand-
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM
LA OLA BOUTIQUE bietet in
der Magdeburger Str. 1A Mode
und mehr: www.laola.boutique
habung homöopathischer Mittel bei akuten Erkrankungen,
mit denen man auf natürliche und sanfte Weise bei Infekten
mit Fieber, Husten, Schnupfen und Verletzungen behandeln
kann. Ort ist die PRAXIS DOROTHEE TEUTSCH in der
Neukirchstraße 51. Zeitdauer ist jeweils von 19:00 bis 21:00 Uhr.
Die Kosten betragen 25,00 Euro pro Abend inklusive einem
umfangreichen Skript. Anmeldungen unter Tel. 0421 / 434 86 57
und per E-Mail info@heilen-und-beraten.de u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 40
+++ Das klingt richtig gut: Der
Findorffer Liedermacher und
Logopäde ANDREAS POHL hat
einen Song über die Geschichte
unseres Stadtteils geschrieben. In
vier Strophen erzählt er vom Leben
in Findorff seit dem 18. Jahrhundert
bis heute. Das Lied wird von den
Findorffer Geschäftsleuten e. V.
herausgegeben und ist ab dem 13. April 2019 an verschiedenen
Stellen in Findorff als CD käuflich zu erwerben. Weitere Informationen
zu dem neuen Findorff-Song gibt es demnächst unter
www.findorff.de/findorffer-geschaeftsleute-ev/aktuelles u
Indische Spezialitäten und mehr ...
l Mittagstisch ab 6,90 Euro Mo - Fr von 11.30 - 15:00 Uhr
l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr
l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !
l Kostenloser Lieferservice ab 25,00 Euro Bestellwert
l Draußen sitzen: Sommerterrasse ab Ende April
l Speisekarte auf www.kitchensofindia.de
Hemmstr. 240 · 28215 Bremen
Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr
DORFFKLATSCH
+++ Schriftsteller im Dorff ?
Ja, die gibt‘s ! MIKE GORDEN
hat 2018 seinen Debutroman
veröffentlicht. »Gefahr von der
anderen Seite« ist ein rasanter
Sci-Fi-Thriller mit 600 Seiten.
Viel Gewicht als Geschenk auf
dem Geburtsstagtisch oder
im eigenen Bücherregal – und
garantiert für mehrere Tage Lesespaß
! Erhältlich für 18,95 € im
»Findorffer Bücherfenster« oder
über www.mikegorden.de als
eBook. Dort erfährt man auch
mehr über das Buch und seinen Autor.
+++ Mit insgesamt sieben KandidatInnen bewerben sich diesmal
so viele FindorfferInnen wie noch nie für die WAHL DER
BREMISCHEN BÜRGERSCHAFT. Darunter sind allein vier
aussichtsreiche KandidatInnen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
Lea Schweckendiek und Philipp Bruck sind weit vorn auf der
grünen Liste platziert, aber auch die FindorfferInnen Beatrice
Claus und Ken Oduah haben gute Chancen auf einen Sitz in
der Bürgerschaft. Von der CDU kommen ein und von der SPD
zwei BewerberInnen aus Findorff. Chancen auf den Einzug in
die Bürgerschaft hat auch Gönül Bredehorst (SPD), die bisherige
Findorffer Beiratssprecherin. Dagegen sind David Ittekkot (SPD)
sowie Oguzhan Yazici, bisheriger CDU-Abgeordnete der Bürgerschaft,
weniger chancenreich weiter hinten auf den Parteilisten
zu finden. Gewählt wird übrigens am 26. Mai 2019. Im Gebiet
der Stadt Bremen steht gleichzeitig zudem die wahl der 22 Beiräte
mit 338 Beiratsmitgliedern an. Die WAHL DER BEIRÄTE ist
an die der Bürgerschaft gekoppelt. Die aktuelle Sitzverteilung der
Parteien im Beirat Findorff findet sich online im Internet unter
www.ortsamtwest.bremen.de/findorff/beirat_findorff-1693
+++ KERSTIN SCHWALBE vermeldet den Neuzugang
einer Mitarbeiterin: Mit an Bord ist jetzt AYSEL TAYAT,
die ab sofort für »ihre« Findorffer KundInnen da ist. »Aysel
wird unser erprobtes Team in der Hemmstraße 303 mit viel
Erfahrung und ihrer freundlichen Art bereichern. Da bin ich
mir absolut sicher !« freut sich Kerstin Schwalbe, Inhaberin
vom HAARSTUDIO KESS.
u+++ Das WINDRAD auf dem Schornstein des Schlachthofgebäudes
war aus Sicherheitsgründen lange Zeit nicht in
Betrieb. Doch jetzt läuft es wieder, derzeit in einem abgesicherten
Modus immer nur tagsüber und nicht am Wochenende, wie
MATTHIAS OTTERSTEDT vom Kulturzentrum Schlachthof
berichtet. Wie es aussieht, kann die Windanlage bald auch
wieder in den Normalbetrieb gehen. LEBEN IN FINDORFF
begrüßt, dass sich das Windrad als ein Findorffer Wahrzeichen
wieder auf dem Schornstein dreht. www.lebeninfindorff.de
+++ In der letzten Ausgabe hatten wir zum aktuellen Stand der
Spenden für die Sanierung der JAN-REINERS-LOK beim
Findorffer Bürgerverein nachgefragt – leider ohne konkrete Zahlen
genannt zu bekommen. Nach der Bekanntgabe der neuesten
Kostenschätzung stellt sich die Frage: Ruckelt sich das wirklich
noch zurecht ? Während die 1. Vorsitzende BIRGIT BUSCH
im April 2018 noch von insgesamt 38.000 Euro für die Instandsetzung
der Lok ausgegangen war und man bisher 30.000 Euro
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM
zusammenbekommen hat, rechnet Experte UWE FRANZ vom
»Deutschen Eisenbahn-Verein« laut »buten un binnen« für die
Sanierung und Transportwege realistisch mit bis zu 55.000 Euro.
+++ Reichweite ist alles: FINDORFF GLEICH NEBENAN
bietet AnzeigenkundInnen bekanntermaßen eine hervorragende
Distribution, um Zielgruppen im Stadtteil zu erreichen
– mit einer Druckauflage von 10.000 Exemplaren. Aber unser
Magazin wird auch auf digitalen Wegen gelesen und die neuen
Zahlen über die Nutzung der LeserInnen der Online-Ausgabe
sprechen für sich: Im Internet haben wir zusätzlich zur Printausgabe
nochmals durchschnittlich über 7.000 LeserInnen pro
Ausgabe. Weitere Informationen dazu auf www.findorff.info
Texte: Ulf Jacob und Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲
Wir erweitern unser Team
und begrüßen Dr. Ares Akbar,
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie.
Praxis für Orthopädie | R. Langhammer und S. Balkausky
Sportmedizin | Chirotherapie | Ambulante Operationen
Akupunktur | Hemmstraße 233 | 28215 Bremen Findorff
Telefon (0421) 35 20 95 | www.langhammer-balkausky.de
+++ Die bisherige Leiterin des Jugendzentrums Findorff hat
Ende 2018 von ihrer bisherigen Tätigkeit Abschied genommen,
um in einem anderen Projekt des »Deutschen Roten Kreuzes« zu
arbeiten. Laut Aussage von TINA POORT ist ihr der Abschied
aus dem Haus nicht leichtgefallen, da sie auf eine wunderbare,
nicht immer ganz einfache Zeit zurückblicken kann, in
den vergangenen Jahren vielen interessanten Jugendlichen
und Erwachsenen begegnet ist und eine
Menge Erfahrungen sammeln konnte. Da
Tina Poort (rechts im Bild) das Haus, die
Jugendlichen und BewohnerInnen des
Stadtteils ans Herz gewachsen sind, wird
sie auch zukünftig für das »Deutsche Rote
Kreuz« als Koordinatorin des JUGEND-
ZENTRUMS FINDORFF tätig sein.
Weitere Informationen gibt es unter
www.jugendzentrum-findorff.de u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 42
FINDORFF GEHT AUS
TIPP l MO 18.03 l ÖVB ARENA
Dreizehn Jahre ist es her, dass REVOLVERHELD ihr Debütalbum veröffentlichten – der
Beginn einer Bandkarriere, wie man sie besonders in Deutschland nicht mehr oft findet.
Seitdem wurden vier Studioalben veröffentlicht und es gab fünfzehn Singles in den Charts.
Nun kommen Johannes Strate, Kristoffer Hünecke, Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn
mit dem neuen Album »Zimmer mit Blick« im Gepäck auf große Arena-Tour – ein Album,
das gerade wegen der vielen Jahre Erfahrung und Freundschaft der vier Musiker diesmal
sehr locker und teilweise sogar tanzbar klingt. Johannes Strate wurde in Bremen geboren.
Da wird das Konzert für ihn und seine Band mit Sicherheit ein echtes Heimspiel werden.
Einlass 18:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr u www.oevb-arena.de
SA 16.03 l MUSIC HALL
WHATASOUND: Vier SängerInnen,
darunter Michael Ernst aus Findorff,
und eine Band machen Dampf und
spielen Hits u.a. von Justin Timberlake,
Stevie Wonder, Sting, Spice Girls und
Frankie Valli. Beginn ist 20:00 Uhr.
u www.musichall-worpswede.de
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 44
SA 06.04 l ALTES PUMPWERK
NATÜRLICH BLECH ! Jedes Jahr kommen
von nah und fern ausgesuchte Spezialisten
nach Bremen, um am HfK-Workshop
»Historic Brass Studio Bremen« teilzunehmen
– zum Abschlusskonzert mit Festmusik
auf historischen Instrumenten. Hingehen !
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de
FR 01.02 l SCHLACHTHOF
17 HIPPIES ? Bitte nochmals kurz durchzählen:
Laut Eigenaussage der Berliner Band
hat ihr Name keine tiefere Bedeutung. Muss
ja auch nicht, wenn der Stil-Mix der dreizehn
MusikerInnen derartig mitreißend ist.
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
u www.schlachthof-bremen.de
SA 02 .03 l SCHLACHTHOF
Halleluja ! SIMON & JAN sind clowneske
Chronisten der Wirklichkeit. Ihre weitreichende
Diagnose lautet Weltschmerz.
Sie wissen guten Rat: Tombola für Pessimisten
– jeder kriegt ein »Hoffnungslos«.
Die ZuhörerInnen finden sich hin- und
FR 05.04 l METROPOL
Mit 30 Alben, über 300 Singles, unzähligen
Fernseh- und Live-Auftritten gilt sie als die
»Grande Dame« des deutschen Schlagers.
Jetzt kommt MARY ROOS erstmals seit
fünf Jahren wieder auf große Solo-Tournee
– mit allen Hits, die sie zur Schlagerikone
gemacht haben. Beginn ist 20:00 Uhr.
u www.metropol-theater-bremen.de
DO 14 .02 l HALLE 7
MARTIN RÜTTER hält ein bellendes
Plädoyer für die Beziehung von Hasso
und Herrchen. »FREISPRUCH !« heißt
die neue Live-Show von und mit Deutschlands
wohl bekanntestem Hundetrainer.
Wie es wird ? Fachlich. Analytisch. Und
vor allem sehr, sehr lustig.
20:00 Uhr u www.oevb-arena.de
hergerissen in einem den Verstand beanspruchenden
Programm voller Gefühl.
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
u www.schlachthof-bremen.de
SA 27 .04 l TOWER MUSIKCLUB
»Sheena is a Punk rocker, Sheena is a
Punk rocker NOW !« Es war in Wahrheit
schon ziemlich vorbei mit Punk, als die
Ramones 26 Jahre nach ihrer Gründung
1990 in der Stadthalle in Bremen auftraten.
Ein Riesenspaß war es damals trotzdem.
Alles ist endlich – und die Band spielt ihre
hammerharten Songs definitiv nur noch
über den Wolken. Doch für die verbliebenen
Fans gibt es irdische Abhilfe: THE
RAMONAS sind die einzig wahre »All-
Girl-Ramones-Tribute-Band«. Sie gründeten
sich 2004 in England zu Ehren ihrer großen
Vorbilder – und stehen diesen in Sachen
purer Energie in Nichts nach.
21:00 Uhr u www.tower-bremen.de
MO 18.02 l MEISENFREI
What a lucky man he is: CARL PALMER
ist als Mitbegründer von Emerson, Lake
and Palmer eine echte Drummer-Legende.
Mit ELP Legacy bringt er das Erbe dieser
Prog-Rock-Urgewalt im zeitgemäßen musikalischen
Gewand weiterhin live auf die Bühne.
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de
FR 15.03 l ALTES PUMPWERK
Unter dem Motto »Wir sind keine Stehaufmännchen,
denn wir setzen uns nie hin !«
finden sich DIRK AUDEHM, Alexander
Seemann und Engelbert Herzog zusammen,
um über das Unmögliche des Lebens zu sinnieren
– mit Songs von Rio Reiser, Andreas
Bourani, Adele sowie eigenen Texten.
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de
IMPRESSUM
AUTOR/INN/EN
Simeon Buß, Mike Gorden, Kay Grimmich, Ulf Jacob, Detlev
Moller, Gretel Moskal , Mathias Rätsch, Imke Zimmerman
© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,
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Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.
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werden strafrechtlich verfolgt.
FOTOGRAFIE
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www.claudia-acruz.com, Colin Eick, www.colin.no, Kerstin
Rolfes, www.kerstinrolfes.de, Schmidt und Schliebener
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LEKTORAT
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BILDNACHWEIS
Titel, Seite 4 © Vicky Baumann, www.vickybaumann.de,
Seite 3: »Portrait of girl« © Radharani, www.shutterstock.
com, Seite 3/8/18/21/26/30/32/37/42/46 © Kerstin Rolfes,
Seite 12 © Schmidt/Schliebener, Seite 16/17 © Claudia A.
Cruz, jazzahead! Special: Seite 22: Key Visual © caracterdesign,
gettyimages, Seite 23: Schlachthof © MESSE BREMEN
& ÖVB Arena/Jan Rathke, Seite 24: Mathias Eick © Colin
Eick, Seite 26: Norway © Pixabay.com, b.k.t. © Claudia
Hoppens, Pål »Strangefruit« Nyhus © Liese Hølto, Seite 27:
Malte Schiller Group © Pressefotos, Botticelli Baby © Pressefoto,
Bilderband © Franziska Ambach, Quebec © Ulysse
Lemerise, Seite 29 »Tasks and plan for 2019 - 2020. Calendar
of habits..« © Maxim Ahramenko, www.shutterstock.com,
Seite 38: »minestrone« © Lebensmittelfotografie, www.pixabay.com,
Seite 39: Platz © Caspar Sessler, Claus © WMF,
Seite 41: Haratischwili © Danny Merz, Sollsuchstelle, Seite
44/45 Revolverheld © Benedikt Schnermann, 17 Hippies
© Pressefoto, Martin Rüter © Guido Engels, Carl Palmer
© Pressefoto, Simon und Jan © Michael J. Rüttger, Dirk
Audehm © Pressefoto, Whatasound © Marta Urbanelis,
Natürlich Blech © Susan Williams, Mary Roos © Pressefoto,
Ramonas © Pressefoto, sonstige © Pressefotos
DRUCK
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produziert. Es wurden Materialien
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10.000 Exemplare
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Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info
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Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in
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im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info
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Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.
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Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe Nr. 10, die ab
dem 04. Mai 2019 erscheint, ist der 22. April 2019. Unser
Dank an alle AnzeigenkundInnen aus und um Findorff,
ohne die diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.
HERAUSGEBER
Mathias Rätsch
VERLAG
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Findorff Verlag
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen
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Telefax 0421 / 579 55 53
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»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich
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MITGLIEDSCHAFT
Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute
e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter
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FACEBOOK
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LESERBRIEFE
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 45
q DIE FINDORFF KOLUMNE
» Ihr seid komische Hippies.«
B
ESETZT, BERND ! BESETZT, BERND !«
»Hm, was schreist’n Du so, Jürgen ?«
»BESETZT, BERND !«
»Ja, was denn ? Die Hotline ? Der Vorstandsposten
? Findorff ? Polen ? Was ist besetzt ?«
»DAS HAUS, BERND !«
»Welches Haus denn, Jürgen ?«
»DAS HAUS, WELCHES WIR VERMIETEN
WOLLTEN ! DIE OBLIGATORISCHE
WOHNGEMEINSCHAFT ! UNSERE
GOLDGRUBE !«
»Wie besetzt ?«
»HIPPIES, BERND ! HIPPIES ! HIP-
PIES HABEN DAS HAUS BESETZT !«
Liebe LeserInnen,
wir verlassen kurz diese anfängliche Erzählung,
um zu rekapitulieren, was in der
letzten Folge passierte: Bernd und Jürgen,
ihres Zeichens fesche Immobilienmakler,
die lediglich in meinem Kopf existieren, freuten
sich, ob der Opportunität der raumindividuellen
Vermietung eines Hauses,
mit der sie sich eine Umsatzsteigerung
von etwa 100 % versprachen. Einer
Strategie, die, im Gegensatz zu den beiden Gesellen, leider nicht
nur in meinem Kopf existiert. Durch diese »clevere« Vermietung
einer großen Wohneinheit, aufgeteilt in einige kleinere Wohneinheiten,
wollten die beiden ein einseitig gutes Geschäft erzielen.
Nun aber, bedingt vom Willen des Autors und den nicht perfekt
berechenbaren Launen des Universums, passiert etwas, mit dem
niemand in Findorff gerechnet hat: Hippies. Hippies, die das
Haus, welches Bernd und Jürgen vermieten wollten, einfach
besetzt haben. Über Nacht. Der Blick der LeserInnen zoomt an
dieser Stelle aus dem Text und findet sich wieder vor dem vorerst
geplatzten Traum der beiden Makler. Ein typisches Altbremer
Haus, zwar kein kleiner Wintergarten vor der Tür – und doch:
niedlich, nordisch, nice. Wir sehen einen VW-Bulli, der vor dem
Hauseingang parkt, bemalt mit allerlei Blumen und Sprüchen.
Man liest »You don’t hate mondays – you hate capitalism« und
»Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, ihn zu brechen«. Ein Hackysack
liegt verloren neben den Mülltonnen. »Dieses Haus ist
gehacked !«, steht fett auf einem Banner. Der »Rauch-Haus-Song«
würde gut ins Bild passen, doch diese Hippies sind erst Anfang
20 und glauben, Rio Reiser wäre eine auf Südamerika spezialisierte
Reiseagentur. Insgesamt entsprechen diese Hippies auch
nicht wirklich ihrem Stereotyp; die wenigsten von ihnen tragen
lange Haare. Richtig ungepflegt laufen sie auch nicht herum und
statt Instrumente und Haschpfeifen sieht man sie Computer,
Kabel und Bildschirme ins Haus schleppen.
SIM SCHAUT HIN
»Ich heiße 101«, stellt sich 101 vor, nachdem schließlich die
Neugier über die Scham triumphierte und uns zu den neuen
NachbarInnen trieb, um »Hallo« zu sagen.
»Das sind 111, 1000, 1, 10, 1010, 1001, 110 und 11.«
»Binärzahlen von 1 bis 9 ?«, fragen wir. 101 nickt. »Wir bleiben
anonym, um unsere ›Social Media Accounts‹ zu schützen.«
»Ah, also anders als alle andern. Das ›first life‹ anonymisieren,
um das ›second life‹ zu schützen. Verstehe. Aber warum besetzt
ihr dafür ein Haus ? Wollt ihr die Revolution oder was ?«
»Revolutio…« 101 sieht uns etwas irritiert an. Er
kann sich das Grinsen nicht verkneifen. »Hausbesetzungen
sind doch schon längst nicht mehr
revolutionär, eigentlich geradezu ordinär.
Es würde mich wundern, wenn sich groß
jemand daran reibt, bis auf diejenigen, die
damit Geld verdienen wollten.« Er winkt ab.
»Und Revolution, ha, weißt Du, wenn Du
wirklich etwas erreichen möchtest, dann ist es
in der ›real World‹, oder auch ›World 1.0‹, wie
wir sagen, doch gar nicht mehr getan. Moderner
Aktivismus beginnt im Internet, ›the Revolution will
not be televised, it will be streamed‹. Wir
müssen das System mit seinen eigenen
Waffen schlagen, Bit für Bit und Coin
für Coin. Ich sag Dir, in ein paar Jahren
wird das Internet uns in eine globale
›Share-Gesellschaft‹ verwandelt haben.« Er zwinkert schelmisch.
»Außerdem bauen wir hier gerade ein ›Cloud-Mining-Rechencenter‹.
Wenn alles gut läuft, müssten wir das Haus in eineinhalb
Monaten locker kaufen können.«
»Ein… ein Cloud-Mining-Server ?«
»Eine Anlage von Computern, um Bitcoins zu schürfen.«
»Ihr seid komische Hippies.«
»Wieso ? Es wäre doch dumm anzunehmen, dass dieses System,
das alles vereinnahmt, was es kritisiert, nicht auch die Hippies
vereinnahmt hätte. Wir entwickeln uns doch auch weiter. Ist
doch nicht so, als wüssten wir nicht, wie man Werkzeuge gegen
ihre Besitzer nutzen könnte. Und wenn man sieht, was sich
in den letzten Jahren alles getan hat, muss man doch auch als
Hippie mit der Zeit gehen.« 101 zwinkert uns ein letztes Mal zu
und schultert dann die Solarpanele, die er gerade aus dem Bulli
geladen hat, dessen Blumenmuster sich bei genauerer Betrachtung
auch als zu Pflanzen arrangierte Zahlencodes entpuppen.
»Bernd ?«
»Hm, Jürgen ?«
»Ich glaub‘, wir sind total ›old school‹ und aus der Mode.«
»Ich glaub‘ auch, Jürgen. Ich glaub‘ auch.«
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de Foto: Kerstin Rolfes ▲
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