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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 9

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Im Winter 2019 | Ausgabe 09 | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />

<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />

®<br />

JOHN & KERSTIN<br />

» Love more, think more.«<br />

HIPPIE, HIPPIE, YEAH !<br />

TEILZEITHIPPIE @longhairfreakypeople MARCEL TEDDY HOLZEN Vegan isst besser<br />

17 HIPPIES Kirschenzeit FILOMENAL Liebe ist alles MATHIAS EICK It‘s jazzahead !<br />

CHRISTIANE ORDEMANN Plädoyer für das Saxophonspiel CLAUDIA A. CRUZ Flora


q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />

Börse auf<br />

bremisch.<br />

Unser Wertpapier-Experte<br />

Dr. Sascha Otto vor Ort.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.sparkasse-bremen.de/otto<br />

Wo sind all die Hippies hin, wo sind sie geblieben ?<br />

Z<br />

u der letzten Ausgabe von<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />

<strong>NEBENAN</strong> schrieb uns<br />

eine Leserin auf digitalen<br />

Wegen: »Es ist wunderbar,<br />

jetzt durch das Magazin<br />

über Bekannte/s noch mehr<br />

zu erfahren oder bisher Unbekannte/s<br />

vorgestellt zu bekommen<br />

... «. Das Lob hat uns gefreut, weil in diesem Satz<br />

der Anspruch an unser Stadtteilmagazin gut wiedergegeben ist.<br />

Wie aber findet man jedes Mal interessante Menschen und Themen,<br />

die unsere LeserInnen vielleicht interessieren könnten ?<br />

Manchmal ist es ganz einfach: Die Inspiration für den Schwerpunkt<br />

»Hippies« dieser Ausgabe war ein Foto, das unauffällig<br />

an der Wand eines Concept Stores in der Admiralstraße 125<br />

hängt – und unser Titelbild geworden ist. Das Bild zeigt Kerstin<br />

Posch und John Hellmich, wie sie sich auf Bali in besonderer<br />

Atmosphäre verliebt haben. Von Räucherstäbchen, Duftölen bis<br />

zur Hippie-Kleidung bietet das Paar in Findorff ein Sortiment<br />

schöner Dinge an, die sie über digitale Kanäle wie »Instagram«<br />

und »facebook« gekonnt inszenieren und vermarkten.<br />

Warum die beiden für ihre Handelsmarke »teilzeithippie« den<br />

eigenen Hippietraum öffentlich zelebrieren und was eigentlich<br />

ein »Teilzeithippie« ist, erzählen sie uns ab Seite 4.<br />

Marcel Teddy Holzen ist schon rein optisch kein<br />

Hippie. Er sieht aus wie ein Hardcorepunkmetalfan,<br />

der er auch ist; ebenso wie überzeugter Veganer.<br />

Teddy kocht in der »veganbar«, die sich seit den<br />

Anfängen im Imbisswagen in der Plantage als<br />

Bistro in der Admiralstraße fest etabliert hat.<br />

Wir haben ihn gefragt, was er sagt, wenn jemand<br />

auf ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte.<br />

Mehr ab Seite 8.<br />

»Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt<br />

nicht mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie<br />

ändert sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem<br />

wäre. Wir müssen Haltung zeigen ...« sagt Musiker Christopher<br />

Blenkinsop von den »17 Hippies«, die ebenfalls keine »echten«<br />

Hippies sind, aber als Berliner Band seit über zwanzig Jahren so<br />

heißen – und mit ihrem Namen das Wort »Hippie« neu definiert<br />

haben. Input zum Live-Konzert im »Schlachthof« ab Seite 12.<br />

Was kann man im digitalen Zeitalter mit den (a)sozialen Netzwerken,<br />

in denen schnell beleidigt, diffamiert und gemobbt<br />

wird, von den Ideen der damaligen Blumenkinder auf das Hier<br />

und Jetzt übertragen ? Eine Antwort: verstärkt auf ein positives<br />

Lebensgefühl setzen, um abseits destruktiver »Zeitdiebe« mit<br />

guten Ideen die eigene Zukunft gemeinsam zu gestalten.<br />

Wir wünschen » Love and Peace and Happiness« und freuen<br />

uns über Ihren Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />

<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />

04 l KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH<br />

Die »teilzeithippies« über ihre Zeit auf Bali, den inneren Hippie<br />

in uns allen, ihren Concept Store und über bewussten Konsum<br />

08 l MARCEL TEDDY HOLZEN<br />

Der Koch über Hippies, texturiertes Sojaprotein und warum<br />

er es liebt, Menschen mit gutem Essen glücklich zu machen<br />

12 l 17 HIPPIES<br />

Warum man als Mitglied der Berliner Band keine Chance hat,<br />

rückwärts in Badehose den Mount Everest zu besteigen<br />

16 l ARTWORK: FLORA<br />

Eine Bildstrecke der Fotografin Claudia A. Cruz<br />

18 l FILOMENA LAPCZYNSKA<br />

Filomenal: glücklich durch die Kraft der Liebe<br />

21 l GROSSES SPECIAL ZUR JAZZAHEAD!<br />

Input, Tipps und zum Galakonzert Mathias Eick im Interview<br />

Der Herausgeber dieses Magazins hat in der »veganbar« ein paniertes,<br />

veganes Schnitzel in Jägersauce gegessen. Aber was hat er tatsächlich<br />

gegessen ? Eine messerscharfe Analyse von Marcel Teddy Holzen<br />

29 l SPARKASSE BREMEN<br />

Werden Sie Stammzellspender !<br />

30 l ALAN LAZUTKA<br />

Engagiert für GeschäftskundInnen in Findorff und Walle<br />

32 l CHRISTIANE ORDEMANN<br />

Über Scheidungen und Saxophonspiel<br />

36 l ZWISCHENRUF<br />

Das Stadtteilportal als digitale Ruine<br />

38 l MAHLZEIT<br />

39 l JA ODER NEIN ?<br />

40 l DORFFKLATSCH<br />

44 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

46 l SIM SCHAUT HIN<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03


PROFILE<br />

q TEXTILIEN, PFLEGEPRODUKTE, ESOTERIK UND WOHNACCESSOIRES IM CONCEPT STORE<br />

» Wir wollen Nachhaltigkeit wieder ›sexy‹ machen.«<br />

JOHN HELLMICH<br />

TEILZEITHIPPIES<br />

KERSTIN POSCH<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 04<br />

K<br />

erstin und John, was unterscheidet einen<br />

»teilzeithippie« von den ersten Hippies der<br />

Sechzigerjahre ?<br />

Kerstin: Wir sind heute ziemlich stark durch<br />

unsere Gesellschaft geprägt, so dass wir auf<br />

westliche »Luxusgüter«, wie eine funktionierende<br />

Toilette, nicht verzichten wollen. Aber<br />

auch wir versuchen heute Zeichen zu setzen;<br />

für Nachhaltigkeit, gegen Massenkonsum<br />

und das Leben im Hamsterrad und für ein Leben mit der Natur,<br />

Liebe, Toleranz und moderner Spiritualität.<br />

John: Wir leben ganz klar im kapitalistischen System, dem wir<br />

uns auch in gewisser Weise hingeben, versuchen aber, wo wir<br />

können, diesem aus dem Weg zu gehen, indem wir nachhaltig,<br />

ökologisch und bewusst leben. Vor allem eine pflanzenbasierte<br />

Ernährung ist uns sehr wichtig.<br />

Kerstin, Du bist Social Media Beraterin und hast angestellt in<br />

einem Unternehmen gearbeitet. Wie bist Du gemeinsam mit<br />

John auf die Idee gekommen, auf Bali Eure eigene Marke zu<br />

gründen und 2018 in Findorff ein Ladengeschäft zu eröffnen ?<br />

Kerstin: Wir haben uns erstmals 2016 in Minden getroffen, uns<br />

einen Monat später auf Bali wiedergesehen – und dort kennen<br />

und lieben gelernt. Während unserer Zeit auf dieser paradiesischen<br />

Insel haben wir auch regelmäßig Fotos und Insidertipps<br />

auf unserem Instagram-Kanal »longhairfreakypeople« geteilt.<br />

Ich war ganz verliebt in die Muster der traditionellen Sarongs<br />

der Einheimischen. Wir hatten die Idee, aus den Stoffresten ein<br />

Hemd für John schneidern zu lassen. Wir wurden dann online<br />

und auch vor Ort von FreundInnen und TouristInnen auf das<br />

tolle Hemd angesprochen. Daraufhin haben wir direkt reagiert<br />

und noch mehr Kleidung in dem Stil schneidern lassen.<br />

John: Inmitten der Reisfelder auf Bali haben wir eine ganze<br />

Nacht überlegt, ob man daraus mehr machen könnte – und was<br />

ein passender Markenname wäre. Auf »longhairfreakypeople« sind<br />

wir irgendwann gekommen, weil wir irgendwie auch so aussahen.<br />

Kerstin: Wir haben zuvor nur online verkauft. Auf Dauer war<br />

das sehr unpersönlich und der Kontakt zu den KundInnen hat<br />

mir gefehlt. Gerade esoterische Produkte brauchen Erklärung.<br />

In der Admiralstraße 125 können wir auch Menschen erreichen,<br />

für die unsere Lebensphilosophie vielleicht noch fremd ist. Es<br />

ist so schön zu sehen, wenn Menschen in unseren Store kommen<br />

und in eine andere Welt eintauchen. Ihre Geschichten, ihr<br />

Lächeln, ihren Dank: Diese Reaktionen hat man online nicht.<br />

Bei Euch gibt es Textilien, Pflegeprodukte, Esoterik und Wohnaccessoires.<br />

Was ist ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ?<br />

Kerstin: Ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ist quasi ein moderner<br />

Tante-Emma-Laden. Der Unterschied ist allerdings, dass<br />

wir ausschließlich fair gehandelte und hochwertige Produkte<br />

abseits der Massenware führen.<br />

Euer Slogan heißt »Passion for Design and Love for Mother<br />

Earth«. Nach welchen Kriterien wählt Ihr Produkte aus ?<br />

John: Die Auswahl erfolgt nach einem klaren Konzept. Wenn<br />

man bei uns einkauft werden damit zum Beispiel Familien,<br />

KünstlerInnen oder kleine Start-Ups unterstützt und nicht das<br />

fünfte Ferienhaus von irgendjemandem finanziert.<br />

Kerstin: Wir verkaufen nur faire, nachhaltige und ökologisch<br />

hergestellte Produkte. Dafür steht »Love for Mother Earth«. Für<br />

mein Künstlerherz müssen die Produkte natürlich auch schön<br />

anzuschauen sein. Dafür steht »Passion for Design«. Wir wollen<br />

Nachhaltigkeit wieder »sexy« machen. Wir versuchen bei den<br />

ZuliefererInnen durchzusetzen, dass sie bei der Verpackung auf<br />

Plastik verzichten. Wir stehen schließlich auch für »Zero Waste«<br />

und versuchen jeden Verpackungsmüll zu vermeiden.<br />

John: Wir möchten die paradiesische »Baliwelt« mit ihrer<br />

besonderen Ästhetik durch »teilzeithippie« in Findorff wieder<br />

erschaffen.<br />

Woher importiert Ihr Produkte, die zu Eurer Marke passen ?<br />

John: Wir erhalten unsere Produkte in erster Linie aus Deutschland.<br />

Die Produkte von weiter weg sind Einzelstücke, die wir<br />

von unseren Reisen mitbringen. Wir lassen grundsätzlich keine<br />

Waren einfliegen.<br />

Kerstin: Manche Produkte endecken wir auch im Alltag bei<br />

Menschen, die kreativ sind, aber vielleicht noch gar nicht<br />

wissen, dass sie KünstlerInnen sind. Über »Instagram« habe ich<br />

auch schon wirkliche Schätze für unser Sortiment gefunden.<br />

Euer Store gehört auf den ersten Blick ins »Viertel«. Warum<br />

habt Ihr Euch für Findorff als Standort entschieden ?<br />

John: Ausschlaggebend war der Mietpreis. Mir tut es als Anfänger<br />

und Existenzgründer weh, im Bremer »Viertel« für einen<br />

kleinen Laden unglaubliche Mieten zu zahlen. Es kamen nur<br />

Findorff oder die Neustadt infrage. Wir haben uns dann aber<br />

sehr schnell vom Findorffer Charme einfangen lassen.<br />

Kerstin: Das »Viertel« würde sehr gut passen, aber Findorff<br />

wirkt auf mich viel familiärer. Ich liebe dieses dörfliche Flair.<br />

Wir haben in so kurzer Zeit schon viele StammkundInnen.<br />

John: Wir haben uns schon während der Ladenrenovierung<br />

wie zuhause gefühlt. Die Tür ging gar nicht mehr zu. Von allen<br />

Seiten wurde uns Hilfe angeboten. Zur Begrüßung wurden uns<br />

unter anderem Blumen, Schnaps und Ananas geschenkt.<br />

Gibt es in Findorff genug Hippies, die bei Euch einkaufen?<br />

John: Ja, ich kann sagen: Teilzeithippies gibt es im Stadtteil auf jeden<br />

Fall. Gefühlt sind hier viele Menschen im Kern noch Hippies.<br />

Kerstin: Viele Menschen kommen in den Laden und es entstehen<br />

schöne und intime Gespräche. Sie erzählen mir ihre<br />

Geschichten, heimlichen Wünsche und Träume. Es ist wunderschön,<br />

dass unser kleiner Platz, den wir hier geschaffen haben,<br />

die Leute inspiriert: Seid wild und frech und wunderbar ! u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05


q KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH IM INTERVIEW<br />

» Seid wild und frech und wunderbar ! «<br />

John: Ob jung oder älter: Bei uns fühlen sich alle wohl ! Die<br />

einen schwelgen in Erinnerungen an ihre Jugend und die anderen<br />

entdecken Neues. In vielen von uns schlummert ein kleiner,<br />

rebellierender Hippie – und davon gibt es in Findorff viele.<br />

Ihr vermarktet Euer Label, das über den Onlineshop weltweit<br />

präsent ist, sehr aktiv auf »Instagram«. Warum »Instagram«<br />

und welche Kanäle nutzt Ihr noch ?<br />

John: Ich war bezogen auf »Instagram« anfangs etwas skeptisch.<br />

Aber über bestimmte Hashtags gibt es einfach unglaubliche<br />

Möglichkeiten, potentielle KundInnen zu erreichen. Das ist<br />

über diesen Kanal wirklich einzigartig. Es kommen zu uns tatsächlich<br />

von weit über Findorff hinaus Leute in den Laden, die<br />

sagen: »Wir haben Euch auf ›Instagram‹ entdeckt.«<br />

Kerstin: Über den Hashtag »fairfashion« zum Beispiel finden<br />

uns genau die Leute, die sich für bewussten Konsum interessieren.<br />

Es gibt Leute, die sagen uns, »teilzeithippie« sei für sie der<br />

Grund gewesen, um nach Bremen zu kommen. Das ist natürlich<br />

eine kleine, große Ehre für uns.<br />

Die Hippies der Sechzigerjahre standen für eine radikale<br />

Ablehnung des sinnentleerten Massenkonsums. Euer Projekt<br />

»teilzeithippie« muss Gewinn machen, damit es möglich ist,<br />

davon auch zu leben. Dafür müsst Ihr wunderbare Dinge<br />

verkaufen, die schön sind, die man aber nicht unbedingt<br />

braucht. Wie konsumiert man im Jahr 2019 richtig ?<br />

Kerstin: Wir sind selbstverständlich gegen sinnlosen Konsum.<br />

Wichtig ist es, nachhaltig zu leben und auf Produkte zu setzen,<br />

die im besten Fall ein ganzes Leben lang halten. Bei uns gibt es<br />

auch einige Produkte, die auf Dauer Wegwerfartikel ersetzen –<br />

und es kann auch sinnvoll sein, Dinge gebraucht zu kaufen.<br />

John: Dazu gehört auch, Kaputtes nicht einfach weg zu werfen,<br />

sondern zu reparieren oder reparieren zu lassen.<br />

Wenn man auf @longhairfreakypeople in Eure digitalen Fotoalben<br />

schaut, erkennt man, dass Ihr Euren eigenen Hippietraum<br />

lebt, öffentlich zelebriert und vermarket. Seid Ihr schon<br />

so frei und mutig aufgewachsen oder war »Hippie werden«<br />

eine Gegenreaktion, weil Eure Eltern eher bürgerlich waren ?<br />

Kerstin: Nein, wir haben beide richtige Öko-Mamas. Viele<br />

Menschen trauen sich nicht, ihre Träume zu leben. Ich habe<br />

schon als Kind gelernt zu hinterfragen und zu fühlen – das hat<br />

mich geleitet und darüber bin ich dankbar. Ich wünsche mir von<br />

ganzem Herzen, dass noch mehr Menschen den Mut haben,<br />

dem Hippie in sich mehr Raum zu geben und ihre Träume auch<br />

zu leben. Vielleicht sollten wir eine »teilzeithippie-Kommune«<br />

gründen, wenn ich so darüber nachdenke. John, der heute jeden<br />

Morgen um 5:00 Uhr den Tag mit Yoga beginnt und Mantras<br />

singt, hat aber früher tatsächlich in einer Bank gearbeitet.<br />

John: Obwohl wir beide uns lange gegen die Erziehung unserer<br />

Mütter gewehrt haben, hat diese letztendlich doch gefruchtet.<br />

Vor über 50 Jahren feierten die Hippies auf einer Wiese in<br />

Woodstock ein legendäres Musikfestival unter dem Motto<br />

»Love and Peace and Happiness«. Welches Motto möchtet Ihr<br />

den LeserInnen für das neue Jahr mit auf den Weg geben ?<br />

Kerstin: »Love more, think more.« Die Leute sollen endlich<br />

aufhören, Angst zu haben und in ihrem Leben anfangen, das<br />

zu tun, was sie wirklich glücklich macht.<br />

▼ ÜBER KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH<br />

»teilzeithippie« ist nicht nur der Name des Concept Stores von<br />

Kerstin Posch und John Hellmich, sondern zugleich auch ihr<br />

Lifestyle – auch in der eigenen medialen Selbstinszenierung.<br />

Fotografische Impressionen von dem Bali-Trip der beiden gibt<br />

es unter www.instagram.com/longhairfreakypeople in der<br />

Rubrik »Bali« auf »Instagram«. Produktbilder und Einblicke<br />

in den Store gibt es auf www.instagram.com/teilzeithippie.<br />

Mehr Informationen gibt es auch auf »facebook«. Der Concept<br />

Store »teilzeithippie« ist in Findorff in der Admiralstraße 125<br />

zu finden. Sich online im Shop inspirieren lassen und Produkte<br />

bestellen kann man im Internet auf www.teilzeithippie.com<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Vicky Baumann ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06


PROFILE<br />

q MARCEL TEDDY HOLZEN KOCHT IN DER »VEGANBAR«<br />

» Spezialburger sind meine Passion. «<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />

MARCEL TEDDY HOLZEN<br />

BURGERKÖNIG<br />

M<br />

arcel, Du trinkst nicht, rauchst<br />

nicht und ernährst Dich ganz<br />

bewusst ausschließlich vegan. Diese<br />

Frage muss jetzt gestellt werden:<br />

Wodurch hast Du Spaß im Leben ?<br />

Ich habe viel Spaß daran, zu kochen<br />

und Leute mit gutem Essen glücklich<br />

zu machen. Ich liebe Musik und<br />

Live-Konzerte. Ich höre ziemlich<br />

viel – von Hardcore, über Punk bis zu Metal, aber auch Hiphop.<br />

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit der<br />

Hippiekultur – und was uns davon heute noch beeinflusst.<br />

Die echten Hippies lehnten »verunreinigte« Nahrung ab,<br />

hatten aber in den Sechzigerjahren zu wenig Geld, um sich<br />

biologisches Essen leisten zu können. Weltweiter Spitzenreiter<br />

der fleischlosen Ernährung ist heute Indien mit 40 Prozent<br />

Vegetariern. In den angesagten Hippie-Kolonien wie Goa<br />

sollen es bis zu 80 Prozent der BewohnerInnen sein, die sich<br />

fleischlos ernähren. Was können wir von der Lebensart alter<br />

und neuer Hippies übernehmen ?<br />

Das ist schwierig zu beantworten. Ich finde die generelle Ablehnung<br />

der Hippies von jeglicher Art von Gewalt erstrebenswert<br />

– und dass man versucht, mit allen Lebewesen gut umzugehen.<br />

Für mich heißt das auch, Tiere respektvoll zu behandeln und<br />

sie nicht zu töten, um ihr Fleisch zu essen. Einige »Hippies« von<br />

heute, die ich kenne, nehmen sehr viele Drogen. Drogen zu nehmen<br />

ist für mich ein Anzeichen für Unzufriedenheit im Leben.<br />

Drogen als Mittel gegen diese Unzufriedenheit würde ich für<br />

mich ablehnen, weil das kein Weg zu einem besseren Leben ist.<br />

Statt Drogen zu konsumieren sollte man lieber versuchen, die<br />

eigenen Lebensumstände in eine positive Richtung zu bringen.<br />

Laut einer aktuellen Ernährungsstudie ist der Anteil der<br />

Veganer mit zwei Prozent und der Vegetarier mit zehn Prozent<br />

in Deutschland sehr klein. Gleichwohl liegt Deutschland mit<br />

diesem Anteil europaweit an der Spitze der fleischlosen Ernährung<br />

– und sicherlich haben die heute auch in Findorff gut verbreiteten<br />

Bio- und Freiland-Lebensmittel in den Bioläden und<br />

Reformhäusern ihre »Wurzeln« zum Teil ursprünglich in den<br />

Alternativ- und Ökobewegungen von damals. Wie sollte man<br />

einkaufen, um sich gut und günstig fleischlos zu ernähren ?<br />

Es kommt darauf an, was man genau möchte. Es gibt im Umland<br />

von Bremen viele Höfe, auf denen man seine Lebensmittel<br />

direkt vom Erzeuger kaufen kann. Es gibt in Bremen natürlich<br />

auch super Läden wie die Biomärkte, Reformhäuser sowie in<br />

Findorff die »Flotte Karotte« in der Augsburger Straße und den<br />

Wochenmarkt. Was natürlich auch geht, aber dann schon ein<br />

größerer Schritt ist, ist, dass man am Marktende fragt, welche<br />

Lebensmittel weggeworfen werden. Im Restecafé »Essen<br />

im Leuchtturm« gibt es jeden Freitag veganes Essen in der<br />

»Leuchtturmfabrik« in der Münchener Straße, das überwiegend<br />

aus geretteten, verpackungsfreien, saisonalen und nicht weit<br />

angereisten Lebensmitteln zubereitet wird. Das alles sind gute<br />

Ansätze um einzukaufen, den Fleischkonsum zu reduzieren<br />

und sich bewusst zu ernähren. Auch gut für die Nachhaltigkeit:<br />

Mittlerweile gibt es nicht nur im Viertel oder in der Neustadt<br />

immer mehr »Unverpackt-Läden«, in denen man Waren lose<br />

kaufen kann, um Verpackungsmüll zu reduzieren.<br />

Worin besteht eigentlich genau der Unterschied zwischen<br />

veganer und vegetarischer Ernährung ?<br />

Im Gegensatz zu den Vegetariern, die alle Produkte meiden,<br />

die von getöteten Tieren stammen, versuchen vegan lebende<br />

Menschen außerdem auf alle Produkte tierischen Ursprungs<br />

zu verzichten. Dazu zählen dann auch Eier, Honig und Milch.<br />

Auch tierische Wolle wird weitestgehend vermieden.<br />

Du kochst in der »veganbar«. Das Angebot ist komplett vegan,<br />

gut und übersichtlich zusammengestellt und äußert lecker.<br />

Kann ein Besuch in der »veganbar« helfen, Vorurteile gegen<br />

fleischlose Ernährung abzubauen ?<br />

Ja, unbedingt. Aber natürlich kommt es darauf an, wie sehr<br />

Leute an ihren Vorurteilen und ihrer Ablehnung von veganer<br />

Ernährung festhalten. Wir haben sehr viele Gäste, die, wenn<br />

sie erst einmal bei uns gegessen haben, überrascht sind, wie<br />

gut veganes Essen schmeckt. In unseren Räumen war ja vor der<br />

»veganbar« ein konventioneller Imbiss mit den üblichen Fleischgerichten.<br />

Teilweise kommen KundInnen von früher und wollen<br />

weiterhin ihre Currywurst. Die bekommen sie dann bei uns<br />

auch – nur eben vegan. Manche Fleischfans kommen auf den<br />

Geschmack und probieren auch unsere Suppen und Burger.<br />

Zuletzt habe ich bei Euch zu Mittag ein paniertes, veganes<br />

Schnitzel in Jägersauce gegessen. Auch die Pommes Frites<br />

waren sehr lecker. Aber was habe ich da als Schnitzel –<br />

eigentlich definiert als dünn geschnittene Fleischstücke<br />

ohne Knochen – bei Euch tatsächlich gegessen ?<br />

Was Du gegessen hast war texturiertes Sojaprotein. Das klingt<br />

erst einmal etwas seltsam, aber das eigentlich geschmacksneutrale<br />

Protein ist ein Fleischersatz, der gut als Geschmacksträger<br />

geeignet ist und sich hervorragend weiterverarbeiten lässt.<br />

Welches Gericht aus Eurem Angebot würdest Du als Einstieg<br />

in neue, fleischlose Geschmackswelten besonders empfehlen ?<br />

Ich liebe ja unsere Burger. Spezialburger sind meine Passion.<br />

Sie werden von unseren Gästen am meisten nachgefragt. Der<br />

»Burger des Monats« hat immer ein ganz bestimmtes Thema –<br />

wie »Urlaub in der Karibik«. Das Brötchen überrascht dann mit<br />

Inhalten wie Kokosnuss, gerösteter Ananas und karamellisierten<br />

Rumzwiebeln. Wir kreieren Burger in Zusammenstellungen,<br />

wie man sie woanders nicht bekommt – und die sind dann geschmacklich<br />

noch überraschender als unser veganer Döner. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 09


▼ MARCEL TEDDY HOLZEN IM INTERVIEW<br />

» Ich bin glücklich in Findorff. «<br />

Fassaden bewahren.<br />

Anspruch trifft Anspruch: Als Findorffer Meisterbetrieb bieten wir<br />

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Der Weg zu<br />

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Katja Schmidtmeyer<br />

Diplom-Architektin<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />

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info@schmidtmeyer-bremen.de · www.schmidtmeyer-bremen.de<br />

Das Reportagemagazin »GEO« schreibt: Würden sich alle<br />

Menschen vegan und vegetarisch ernähren, gäbe es bis 2050<br />

weltweit gut sieben Millionen weniger Tote jährlich, weil<br />

man mit mehr Obst und Gemüse seltener übergewichtig und<br />

herzkrank wird. Die Tierhaltung insgesamt stößt mehr Treibhausgase<br />

aus als alle Flugzeuge, Züge und Autos zusammen.<br />

Das Gas Methan, das vor allem Rinder bei der Verdauung<br />

produzieren, ist fünfundzwanzigmal so klimaschädlich wie<br />

CO 2 und dadurch einer der größten »Klimakiller.« Das ist<br />

alles erforscht und bekannt. Aber dennoch ziehen wir keine<br />

Konsequenzen: Über die Hälfte der Erwachsenen gibt an, dass<br />

sie fast täglich Fleisch isst. Was sagst Du jemandem, der auf<br />

ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte ?<br />

Fakt ist, dass ja viele Menschen tatsächlich ständig Fleisch<br />

essen. Der Tag beginnt morgens mit der Wurst auf dem<br />

Frühstücksbrötchen, geht weiter mit einem Fleischgericht in<br />

der Mensa und endet abends vielleicht mit einem fleischlichen<br />

Fast-Food-to-go. Es ist schwierig, einem überzeugten Fleischfan<br />

das Steak auszureden. Es wäre aber schon gut, den Verzehr von<br />

Fleisch einzuschränken – und wenn man unbedingt Fleisch<br />

essen möchte, dafür gute, regionale Bezugsquellen zu finden.<br />

Man sollte angesichts der Folgen unserer Massentierproduktion<br />

im Hinterkopf haben, wie man seinen Kindern die Welt hinterlassen<br />

möchte – denn das, was man heute auf dem Teller hat,<br />

beeinflusst auch die Zukunft nachfolgender Generationen.<br />

Was würdest Du Dir als Veganer für Findorff wünschen ?<br />

Ich bin total glücklich in Findorff. Wir haben in der »veganbar«<br />

die besten KundInnen der Welt. Es wäre natürlich wünschenswert,<br />

wenn die vegane Ernährungsweise sich weiter verbreiten<br />

würde – und es zum Beispiel auf dem Findorffmarkt noch mehr<br />

Menschen gäbe, die auch vegane Gerichte anbieten.<br />

▼ ÜBER MARCEL HOLZEN & DIE VEGANBAR<br />

Marcel Holzen, genannt »Teddy«, hat ein Studium in Lebensmitteltechnologie<br />

begonnen, dann aber doch lieber angefangen<br />

in Bremen zu kochen. Als Koch und Burgerspezialist in der<br />

»veganbar« in Findorff liebt er es, sich immer wieder neue rein<br />

pflanzliche kulinarische Kreationen auszudenken, um die Gäste<br />

zu überraschen. Gestartet 2010 mit einem Imbisswagen in der<br />

Plantage hat die »veganbar« seit einigen Jahren einen festen<br />

Standort in der Admiralstraße 97. Das kleine Bistro bietet fünf<br />

Tische im Innenbereich und im Sommer zusätzliche Sitzmöglichkeiten<br />

draußen. Legendär ist mittlerweile der sehr leckere<br />

»Whöner«, eine vegane Döner-Alternative am Grillspieß im<br />

Fladenbrot mit Salat, Zwiebeln, Tomaten, Gewürzgurken und<br />

verschiedenen selbstgemachten Soßen serviert. Weitere Tipps:<br />

Die Currywurst mit Bio-Pommes (ganz wie früher, aber jetzt<br />

vegan) und das Gericht des Tages – selbstverständlich auch zum<br />

mitnehmen. Mehr Informationen unter www.veganbar.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

AKTIONS-<br />

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Solange der Vorrat reicht.


PROFILE<br />

q CHRISTOPHER BLENKINSOP SINGT UND SPIELT BEI DEN »17 HIPPIES«<br />

» Die Welt ändert sich schneller, als es vielen lieb ist ! «<br />

17 HIPPIES<br />

MUSIKKOLLEKTIV<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />

M<br />

oin, Christopher, Du spielst, singst<br />

und komponierst für die »17 Hippies«.<br />

Seit Ende Dezember seid ihr<br />

wieder auf Tournee. Der Februar<br />

fängt für Bremen gleich gut an: Am<br />

Freitag, den 01. Februar tretet Ihr<br />

im »Schlachthof« an der Findorffstraße<br />

auf. Was dürfen wir von<br />

Euch an diesem Abend erwarten ?<br />

Das ist ungefähr die schwerste Frage, die man vor der Tournee<br />

überhaupt stellen kann. Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt<br />

noch gar nicht, da wir erst anfangen zu proben. Zunächst werden<br />

wir die neuen Songs einüben, um sie auch live zu spielen.<br />

Wenn wir die geprobt haben, schauen wir in unser Repertoire<br />

der vielen, vielen vergangenen Jahre und suchen weitere Stücke<br />

aus, von denen wir glauben, dass sie zu den neuen Songs passen,<br />

um einen typischen Hippie-Konzertabend zu gestalten.<br />

Die Live-Konzerte der »17 Hippies« sind wilde musikalische<br />

Auftritte voller unbändiger Spielfreude. Wie schafft man es<br />

immer wieder, das Publikum mit anspruchsvoller, aber auch<br />

sehr tanzbarer Musik in Partystimmung zu bringen ?<br />

Wir sehen jeden Abend als einen ganz eigenen Abend: Wir<br />

improvisieren sehr viel und lassen uns vom Publikum vor Ort<br />

inspirieren. Hallo, BremerInnen, Ihr seid aufgefordert, Euch<br />

daran zu beteiligen !<br />

Die neue CD »Kirschenzeit« ist ein angenehm ruhiges, fast abgeklärtes<br />

Album geworden. »Kirschenzeit« ist Sommerzeit; das<br />

Album ist aber Ende November erschienen und die Kirschen<br />

auf dem Cover sind auch keine Kirschen, sondern blutrote<br />

Boxhandschuhe. Was hat es mit dem Titel auf sich ?<br />

Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt nicht<br />

mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie ändert<br />

sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem wäre.<br />

Davor können wir uns nicht mehr zurückziehen. Wir müssen<br />

Haltung zeigen und Entscheidungen treffen, die wir nicht mehr<br />

auf andere abwälzen können. Es sind heute auch Zeiten, um<br />

wieder kämpferischer zu werden, damit unsere Zukunft genauso<br />

wird, wie wir es wollen. Das Album haben wir tatsächlich im<br />

Sommer in der »Kirschenzeit« aufgenommen. Der Albumtitel<br />

bezieht sich auch auf die deutsch-französische Geschichte. In<br />

Frankreich steht der Begriff »Kirschenzeit« als «Le temps des<br />

cerises« sinnbildlich für Aufbruch. Die Barrikaden-Aufstände<br />

der Pariser Kommune von 1871 wollten die Welt verändern.<br />

Ihr seid weder 17 MusikerInnen noch alle Hippies. Auch ich<br />

muss es daher fragen: Welche Bedeutung hat Euer Bandname ?<br />

Heutzutage ist es so, dass sich der Begriff »Hippie« geändert<br />

hat. Es kommen Leute zu uns, die sagen: »Ahh, Hippies, das<br />

seid ja ihr !« Am Anfang hatte der Name für uns gar keine Bedeutung.<br />

Er war zu der Zeit die größtmögliche Provokation, um<br />

Punkbands zu schocken. Die Frage war: »Was können wir tun,<br />

damit die sich aufregen ?« Der Bandname »17 Hippies« war<br />

nicht für immer gedacht – aber er ist an uns hängen geblieben.<br />

Die »17 Hippies« gibt es seit 22 Jahren. Ihr habt über 20 Alben<br />

veröffentlicht und weltweit in über 25 Ländern gespielt.<br />

Zudem haltet ihr seit 1997 mit 18 Konzerten an einem Tag<br />

auch den »Weltrekord der meisten Konzerte innerhalb von 24<br />

Stunden«. Alle MusikerInnen sind musikalische Individualist-<br />

Innen. Wie hält man eine solche Gruppe zusammen ?<br />

Kennst Du das Spiel, wenn mehrere Leute auf einer Straße<br />

gehen und irgendwer kickt immer wieder eine Dose ? So ist das<br />

auch bei uns: Irgendwer kickt diese Dose immer. So gehen wir<br />

gemeinsam die Straße entlang. Wenn man nur zu dritt ist, kann<br />

es schnell langweilig werden. Wenn es aber dreizehn MusikerInnen<br />

und weitere Menschen im Hintergrund gibt, dann ist dieses<br />

Spiel niemals langweilig und Du hältst es einfach lange aus.<br />

Dreizehn MusikerInnen heißt auch die Abendgage mit allen<br />

Bandmitgliedern zu teilen. Ist das nicht etwas schmerzlich,<br />

weil in einer klassischen Band mit vier MitspielerInnen für<br />

jeden viel mehr übrig bleiben würde ? Wie regelt Ihr das ?<br />

Wir regeln das, indem wir fast alles selbst machen. Wir haben<br />

unser eigenes Management. Wir machen unser eigenes<br />

Merchandising. Wir haben unseren eigenen Verlag. Die<br />

Bandmitglieder sind auch die Leute, die tatsächlich alles selbst<br />

machen. Das funktioniert gut, weil wir viele sind. Es reicht nicht<br />

für einen Ferrari, aber es reicht, um immer weiter zu machen.<br />

Rock, Pop, Balkanklänge, Cajun, Chanson, Country: Eure<br />

Musik ist ein Mix aus vielen Stilen. Gibt es einen heimlichen<br />

oder offensichtlichen »Bandleader«, der das Sagen hat – oder<br />

werden alle Entscheidungen basisdemokratisch getroffen ?<br />

Bei den »17 Hippies« werden so gut wie keine Entscheidungen<br />

getroffen. Es gibt bei uns die »Hippiemühle«: Wenn man<br />

eine Idee hat, muss man durch die durch. Wenn also jemand<br />

die großartige Idee hat: »Wir sollten rückwärts in Badehose<br />

den Mount Everest besteigen !«, dann kann das gern jemand<br />

vorschlagen, aber es wird nicht passieren. Wenn man musikalisch<br />

etwas macht, dann muss das etwas damit zu tun haben,<br />

was vielleicht gerade in der Luft liegt. Das kann man dann auch<br />

formulieren. Ich mache das im musikalischen Sinne, liege aber<br />

oft daneben und manchmal eben auch nicht. Das letzte richtige<br />

Album, das wir gemacht haben, war ein überwiegend instrumentales<br />

Album mit ein paar Jazzrock-Nummern. Die neue CD<br />

»Kirschenzeit« ist eindeutig ein Songalbum geworden. Uns ging<br />

es diesmal darum, ein sehr persönliches Album zu schaffen.<br />

Eine Möglichkeit heutzutage mit unserer Zeit umzugehen ist,<br />

sehr persönlich zu werden – nicht larmoyant, sondern persönlich.<br />

Sehr persönlich sind alle Texte und dadurch auch alle<br />

Songs auf dem Album.<br />

Welche MusikerInnen haben die »17 Hippies« beeinflusst ? u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13


▼ CHRISTOPHER BLENKINSOP VON DEN »17 HIPPIES« IM INTERVIEW<br />

» Vorbilder sind Leute, die eine große Energie haben. «<br />

Da müsstest Du jeden Einzelnen von uns fragen. Als ich 14<br />

Jahre alt war, sah ich Muddy Waters auf der Bühne. Ich dachte<br />

als Jugendlicher: »Genau so etwas möchte ich auch machen –<br />

Musik machen, die ich auch bin !« Ich glaube, genau deshalb<br />

machen wir das nach so langer Zeit auch immer noch. Um<br />

solche Vorbilder geht es aber nicht mehr. Vorbilder sind heute<br />

Leute, die man trifft und die eine große Energie haben, um gute<br />

Dinge zu tun; die vorangehen und mit denen man mitgehen<br />

möchte – um gemeinsam Überraschendes zu tun. Diese besondere<br />

Energie hält einen einfach am Leben.<br />

Deutsch singen ist bei jungen Bands heute selbstverständlich.<br />

Wie erklärst Du Dir diese Entwicklung ?<br />

Deutsche Texte waren bis in die Achtzigerjahre eher peinlich<br />

– bis auf ein paar Ausnahmen wie Songs von Udo Lindenberg<br />

oder Rio Reiser. Auffällig im deutschen Rap ist zum Beispiel,<br />

dass wahnsinnig viele aus dieser Szene einen Migrationshintergrund<br />

haben. Die stellen fest: »Hey, ich kann ja gar kein<br />

Englisch. Wenn ich etwas sagen will, muss ich deutsch singen,<br />

denn sonst versteht mich keiner.« Die Entwicklung zu mehr<br />

deutschen Texten hängt auch damit zusammen. Unsere Welt<br />

hat sich geändert. Die deutsche Sprache wird auch mittlerweile<br />

nicht mehr damit verbunden, dass frühere Generationen mit<br />

ihrem »Deutschsein« ein Trauma hatten. Sie gehört zur Lebensrealität<br />

der Generation »jetzt«. Wenn unsere Sängerin Kiki in<br />

»Wach vor Liebe« etwas auf französisch singen würde, könnte<br />

das vielleicht hübsch sein und auch so empfunden werden;<br />

wenn sie es aber auf deutsch singt, wird es jeden berühren.<br />

Was machen die Mitglieder der »17 Hippies« eigentlich, wenn<br />

sie nicht gerade unterwegs auf Tournee in der ganzen Welt<br />

oder für ein neues Album im Studio sind ?<br />

Einige von uns arbeiten auch für unser Management und den<br />

Verlag. Drei spielen sehr viel in der Band von Lüül, der bei den<br />

»17 Hippies« vorrangig Banjo spielt. Unser Schlagzeuger spielt<br />

mit allen und allem, was nicht niet- und nagelfest ist. Zwei von<br />

uns haben bürgerliche Berufe. Einer ist Schauspieler und macht<br />

viel Synchronarbeit. Ein anderer hat einen ganz normalen Job<br />

im Büro. Beide können ihre Zeit aber flexibel handhaben, um<br />

bei den »17 Hippies« im Studio und auf Tour dabei zu sein.<br />

Was war bisher Euer interessantester Auftrittsort ?<br />

Mich persönlich hat ein Aufritt in einem kleinen Ort namens<br />

»Tlemcen« in den Bergen von Algerien sehr berührt. Dort ist es<br />

sehr grün, die Landschaft sieht aus wie in Schleswig-Holstein.<br />

An den drei Tagen, an denen wir zu Gast waren, hat es die ganze<br />

Zeit genieselt. Wir haben live gespielt und nach dem Konzert<br />

haben wir uns Backstage noch unterhalten. Als wir dann aus<br />

der Halle kamen, hat das Publikum immer noch auf uns gewartet<br />

– um mit uns zu reden. Wir standen im Nieselregen, haben<br />

gequatscht und Tenor war: »Wir haben hier genauso wie ihr<br />

»facebook« und die ganzen digitalen Kanäle – nur ihr könnt<br />

einfach weiter reisen, aber wir können von hier niemals weg.«<br />

Diese Aussage hat mich berührt und begleitet mich bis heute.<br />

Durch solche Begegnungen wird mir bewusst, dass unsere Welt<br />

digital zwar sehr zusammengezurrt ist, aber es dennoch viele<br />

Menschen gibt, die aus ihrer analogen Lebenssituation nicht<br />

heraus können – anders als wir hier, die, wenn wir Bock darauf<br />

haben, kurz in den Flieger steigen und das Abenteuer beginnt.<br />

Gibt es noch eine Bühne auf der Welt, auf der Du gemeinsam<br />

mit den »17 Hippies« unbedingt einmal spielen möchtest ?<br />

Das »Hollywood Bowl« ist ein Amphitheater in Los Angeles, in<br />

dem 1964 und 1965 die Beatles aufgetreten sind. Diesen legendären<br />

Sehnsuchtsort müssen wir unbedingt noch erobern.<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />

▼ ÜBER DIE »17 HIPPIES«<br />

Die »17 Hippies« machen zeitlose, melancholische Musik. Seit<br />

20 Jahren hat die Band mehrfach die Welt umtourt und gehört<br />

zum originellsten Kolorit der deutschen Musiklandschaft. Ihre<br />

Sprache ist international. Sie geben das wieder, was sie sind –<br />

nicht mehr und nicht weniger. Die anarchiezelebrierende musikalische<br />

Anfangszeit klingt weiterhin durch: Die Dauerbrenner<br />

sind wahre Glanzstücke und stehen in stilsicherem Kontrast zu<br />

den neueren Songs. Mehr unter www.17hippies.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Schmidt/Schliebener ▲<br />

Ksenia Belichenko<br />

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Corinna Verbarg<br />

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Ina Haensell<br />

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Alle Infos unter www.spk-immobilien.de


ARTWORK : FLORA<br />

BY CLAUDIA A. CRUZ<br />

q ÜBER CLAUDIA A. CRUZ<br />

Claudia A. Cruz ist eine mexikanische Fotografin,<br />

Künstlerin und Kulturwandlerin. In ihrer Heimatstadt<br />

Mexico City hat sie zunächst Architektur<br />

studiert und dort auch als Architektin gearbeitet.<br />

Dann ging Cruz nach Deutschland, erweiterte ihren<br />

Schwerpunkt Fotografie und schloss das Studium<br />

»Integriertes Design, Kunst und Fotografie« an der<br />

Hochschule für Künste Bremen ab.<br />

Ihre Interessen liegen in verschiedenen Formen einer<br />

interdisziplinären künstlerischen und fotografischen<br />

Zusammenarbeit. Claudia A. Cruz arbeitet als<br />

freiberufliche Werbe- und Konzeptfotografin und ist<br />

spezialisiert auf Portraits und inszenierte Fotografie.<br />

Ihr Standort in Findorff ist die »Plantage 9«. Mehr<br />

Projekte und Infos auf www.claudia-acruz.com ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17


PROFILE<br />

q DIE HEILPRAKTIKERIN ERÖFFNET MENSCHEN WEGE ZUM GLÜCK<br />

» Die Liebe ist die Basis für alles, was uns ausmacht. «<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18 | PROMOTION<br />

FILOMENA LAPCZYN​SKA<br />

LIFECOACHING<br />

F<br />

ilomena Lapczyn​ska, Sie sind ausgebildete<br />

System- und Familienaufstellerin und psychotherapeutische<br />

Heilpraktikerin. Welche<br />

Rolle spielt in Ihrer Arbeit die Liebe und wie<br />

würden Sie »Liebe« definieren ?<br />

Die Liebe trägt meine Arbeit. Sie ist die Basis<br />

für alles, was uns ausmacht. Es ist dabei nur<br />

die Frage, welche Form die Liebe hat.<br />

Welches sind neben der Liebe die wichtigsten Lebensbereiche,<br />

die für das persönliche Glück eine Rolle spielen ?<br />

Ich trenne nicht in verschiedene Lebensbereiche. Die Liebe<br />

beinhaltet für mich alles: Beziehungen, Familie, Gesundheit,<br />

Beruf und Berufung, Geld und Wohlstand.<br />

Die Glücksforschung sagt: Glück fühlt sich für jeden anders an.<br />

Was kann man tun, um sein individuelles Glück zu erreichen ?<br />

Ja, so ist es. Zuerst sollte man sich daher bewusst machen, was<br />

für einen selbst individuelles Glück bedeutet. Wir sind über<br />

sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Für jeden von uns<br />

bedeutet Glück etwas anderes. Die meisten wissen ganz genau,<br />

was sie nicht wollen. Zu wissen, was man will, ist schon schwieriger.<br />

Die erste Frage ist: Was will ich, um dann dem Glück<br />

näher zu kommen und das Leben zu genießen.<br />

Sie offerieren als »Life Coaching« verschiedene Angebote an<br />

»Aufstellungsarbeit«. Was versteht man darunter ?<br />

Aufstellungsarbeit ist eine lösungsorientierte Arbeit, um bestimmte<br />

persönliche Ziele zu erreichen. Ich nenne ein Beispiel:<br />

Wenn jemand eine glückliche Paarbeziehung haben möchte,<br />

aber der »Ist-Zustand« definiert das Gegenteil, dann ist das Ziel<br />

eine glückliche Paarbeziehung zu erreichen. Ziele können auch<br />

sein, in der Familie oder im Beruf glücklicher zu werden oder<br />

nicht verwirklichte Träume zu verwirklichen.<br />

Wie läuft eine Aufstellung konkret ab und welche Bedeutung<br />

haben die bunten Filzmatten, mit denen Sie arbeiten ?<br />

Ich möchte diesen Prozess gern kurz beispielhaft veranschaulichen:<br />

Ich kreiere dafür eine Person. Nehmen wir an, diese<br />

Person ist männlich. Sie hat auf der Arbeit einen Konflikt mit<br />

dem Chef, möchte aber eigentlich ein harmonisches Verhältnis<br />

zu ihm haben. Die Person ruft mich an, wir sprechen darüber<br />

und ich mache eine kurze Anamnese zur Erfassung der Vorgeschichte.<br />

Wir machen einen Termin in meiner Praxis. Dort<br />

besprechen wir das konkrete Anliegen. In diesem Beispiel wäre<br />

das Anliegen, im Beruf die Harmonie mit dem Chef herzustellen.<br />

In der Aufstellung kommen die bunten Filzmatten ins Spiel.<br />

Wir legen gemeinsam stellvertretend für die Person und den<br />

Chef eine Matte auf den Boden. Ich gehe auf die Matten und<br />

berichte, was ich fühle. Oft sind es mir fremde Gefühle, Körpersymptome,<br />

Gedanken – und manchmal entstehen auch Bilder.<br />

Das Ergebnis der Aufstellung könnte sein, dass der Mann in<br />

seiner Kindheit keinen präsenten Vater hatte und dadurch keine<br />

Autoritäten in einem höheren Alter akzeptiert, weil er schon in<br />

seiner Kindheit die Rolle des Mannes im Haus übernommen<br />

hat. Deshalb kann er auch seinen Chef nicht als Autorität akzeptieren.<br />

In der Aufstellungsarbeit kann man diese Sichtweise<br />

neu entdecken. Das kann schon viel lösen und heilen – und man<br />

kann daran arbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.<br />

Sie wohnen und leben in Findorff und haben sich im Dezember<br />

letzten Jahres mit einer eigenen Praxis in Schwachhausen<br />

selbstständig gemacht. Wer kommt mit welchen Problemen zu<br />

Ihnen zur »Aufstellungsarbeit« ?<br />

Vorrangig geht es um Beziehungsthemen zwischen Paaren oder<br />

in den Familien. Menschen kommen mit Geldproblemen oder<br />

Fragen zur Sicherung des eigenen Wohlstands. Weitere Themen<br />

sind Gesundheit, Beruf und Berufung. Ältere suchen oft eine<br />

neue berufliche Orientierung; auch viele Frauen, die den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit wagen wollen.<br />

Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass auch UnternehmerInnen<br />

zu Ihnen kommen, die bezogen auf ihre unternehmerische<br />

Zukunft verunsichert sind . Das finde ich erstaunlich,<br />

zumal man denken würde, UnternehmerInnen wissen immer,<br />

wo es lang geht. Wie sieht Ihre Unterstützung aus ?<br />

Personalfragen spielen eine große Rolle. Es kommen zu mir<br />

Menschen, die Projektteams leiten. Sie kommen mit Fragen zu<br />

Veränderungen im Unternehmen und wie man diese optimal<br />

und zugleich menschlich gestalten kann. In den Unternehmen<br />

geht es ja nicht immer nur um den Gewinn. Natürlich geht es<br />

auch darum, aber in Unternehmen gibt es nicht selten große<br />

Defizite auf der menschlichen Ebene, um miteinander Gewinne<br />

zu erwirtschaften – und dabei die eigene Autonomie zu bewahren.<br />

Andere möchten wissen: »Was kann ich tun, um wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein ?« Es entstehen dann sehr schnell<br />

existenzielle Ängste und auch UnternehmerInnen fragen sich:<br />

»Was kann ich ändern ? Liegt alles an meinem Denken oder<br />

auch an der wirtschaftlichen Situation ? Wie kann ich mich<br />

umorientieren ?« Das sind die Fragen, die kommen. In vielen<br />

Fällen gibt es Gedankenblockaden – und es ist meine Aufgabe<br />

als Aufstellerin, diese herauszufinden und Lösungen zu erarbeiten.<br />

Manche kommen aber auch und sagen ganz klar: »Ich<br />

verdiene jetzt 50.000 Euro im Jahr. Ich möchte aber 100.000<br />

Euro im Jahr verdienen. Was muss ich tun ?«<br />

Manche Menschen sind skeptisch oder haben nur wenig Geld,<br />

um Ihre kostenpflichtigen Angebote in Anspruch zu nehmen.<br />

Was empfehlen Sie, um »Life Coaching« für kleines Geld als<br />

persönliche Lebenshilfe unverbindlich kennenzulernen ?<br />

Ich habe ein wunderbares Angebot. Das Angebot heißt »Kurz–<br />

aufstellung«. Diese dauert eine halbe Stunde und ist sehr gut<br />

bezahlbar. Ich habe während meiner Selbstständigkeit gemerkt,<br />

dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die meine u<br />

PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19


q FILOMENA LAPCZYN​SKA IM INTERVIEW<br />

» Ich gehe sehr schnell in die Selbstverantwortung. «<br />

<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />

Kurzaufstellungen sehr schätzen, weil sie sich dieses Angebot<br />

leisten können. Sie sagen: »Wenn ich einmal in der Woche eine<br />

Kurzaufstellung mache, bekomme ich genug Input, der sehr in<br />

die Tiefe geht, mir hilft und den ich verinnerlichen kann.«<br />

Worin besteht der Unterschied zwischen den Leistungen, die<br />

Sie anbieten und einer psychologischen Beratung ?<br />

Ich habe nicht das Ziel, jemanden zu therapieren. Ich bin überzeugt,<br />

dass die Menschen nicht mit Defiziten zu mir kommen.<br />

Sie kommen zu mir mit noch nicht entdeckten Potentialen. Klassische<br />

Therapiemethoden sind mir auch oft zu langwierig. Das<br />

beantwortet die Frage schon. Viele kommen in aktuen Notlagen<br />

und erwarten schnelle Hilfe. Ich gehe mit den Menschen sehr<br />

schnell in die Selbstverantwortung und arbeite dabei mit Methoden,<br />

die nicht die klassischen Therapiemethoden sind. Egal<br />

ob man einen halben Tag oder ein halbes Jahr bucht: Bei mir<br />

bekommt der Mensch etwas, womit er in die Welt gehen kann.<br />

Sie haben einen siebenjährigen Sohn. Wie erklären Sie ihm die<br />

Bedeutung von und den Weg zum eigenen »Glück« im Leben ?<br />

Mein Sohn bekommt meine innere Einstellung zum Leben<br />

natürlich mit. Wenn er Probleme hat, kommt er zu mir und sagt:<br />

»Mama, ich fühle mich nicht gut. Ich möchte eine Aufstellung.«<br />

Er hat von mir eine Methode gelernt, wie er sich selbst<br />

helfen kann. Es ist mir wichtig, dass er ein liebevolles Gefühl zu<br />

sich selbst hat – zu allem, was er ist, was er denkt, was er fühlt<br />

und wie er handelt. Die Liebe zu sich selbst ist für alle Menschen<br />

unbedingte Voraussetzung, um glücklich zu werden.<br />

q ÜBER FILOMENA LAPCZYN​SKA<br />

Filomena L., wie sie sich wortspielerisch kurz selbst nennt,<br />

ist Heilpraktikerin und System- und Familienaufstellerin. Sie<br />

kommt aus Polen, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und<br />

fühlt sich privat sehr wohl in Findorff. Filomena Lapczynska war<br />

mehrere Jahre als Dozentin in der Erwachsenenbildung in den<br />

Bereichen ​Sprachen, Kommunikation und interkulturelle Arbeit<br />

tätig.​ 2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur System- und<br />

Familienaufstellerin und legte ein Jahr später die Prüfung zur<br />

psychotherapeutischen Heilpraktikerin ab. Bis 2011 war sie in<br />

beiden Bereichen als Freiberuflerin tätig. Nach der Elternpause<br />

kehrte sie zurück zur Aufstellungsarbeit. Filomena Lapczyn​ska<br />

ist begeisterte Kinogängerin, liebt Tanzen, Chillen in der Natur,<br />

leckeres Essen sowie Wandern und Reisen. Der Praxisraum von<br />

» filomenal« ist in der Schwachhauser Heerstraße 57. » filomenal«<br />

ist auf facebook und hat einen Youtube-Kanal. Termine<br />

unter Telefon 0162 / 245 46 11 oder über www.filomenal.com<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes p<br />

TAPAS + MORE<br />

Öffnungszeiten: mittags Mo. - Fr. 12:00 - 14:00<br />

So. 12:00 - 14:00: abends Mo.- So. 17:00 - 22:00<br />

22 l CREATE THE MOMENT: DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL<br />

Größen der internationalen und regionalen Jazz-Szene und gibt es vom 13. bis 28. April 2019<br />

auf dem großen »jazzahead!« Festival zu erleben.<br />

24 l DAS GALAKONZERT: MATHIAS EICK IM GESPRÄCH<br />

Der norwegische Trompeter im Interview mit <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> über<br />

seine beiden Großmütter, warum er sich für die Trompete als Instrument entschieden<br />

hat und was wir auf dem Galakonzert in der »Glocke« erwarten dürfen.<br />

Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer<br />

internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen<br />

Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten<br />

auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.<br />

Es gibt bei uns einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch.<br />

Reservierungen per Telefon 0421 35 09 72 94 oder vor Ort.<br />

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Neukirchstr. 1, direkt am Torfhafen / Ecke Bürgerpark, www.larucola.net<br />

26 l NORWEGIAN NIGHT: COOLES LAND. COOLER JAZZ.<br />

Norwegen ist 2019 das Partnerland der »jazzahead!« und steht im Fokus von Messe und<br />

Festival. Auf der »Norwegian Night« präsentiert sich die aktuelle Jazz-Szene.<br />

27 l JAZZAHEAD! CLUBNIGHT: TIPPS FÜR <strong>FINDORFF</strong> UND UMZU<br />

Die »jazzahead!« CLUBNIGHT verwandelt mehr als 30 Orte in Clubs. Wir gehen kurze<br />

Wege und geben gute Tipps, um vom frühen Abend bis tief in die Nacht Jazz zu erleben.<br />

JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21


<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />

q JAZZAHEAD! FESTIVAL VOM 13. BIS 28. APRIL 2019<br />

» Jazz-Fans und die Branche treffen sich an der Weser. «<br />

CREATE<br />

THE MOMENT<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | JAZZAHEAD! 2019<br />

VOM 13. BIS 28. APRIL 2019<br />

B<br />

remen wird zur Jazz-Metropole Europas.<br />

Von Donnerstag bis Sonntag, 25. bis 28.<br />

April 2019, kommt die internationale Szene<br />

zur »jazzahead!« in die MESSE BREMEN und<br />

viele weitere Spielstätten in der Hansestadt.<br />

In ihrer Mischung aus Jazz-Fachmesse,<br />

Kultur- und Musikfestival ist die Veranstaltung<br />

weltweit einzigartig.<br />

»Soeben haben vier international besetzte<br />

Jurys das Musikprogramm während der Fachmesse festgelegt.«,<br />

berichtet Sybille Kornitschky, Projektleiterin der »jazzahead<br />

!«. Die ExpertInnen hatten dabei eine Mammutaufgabe zu<br />

bewältigen: Für 2019 war die Rekordzahl von 764 Bewerbungen<br />

aus aller Welt eingegangen. Daraus hatten die Jurys 40 Bands<br />

auszuwählen, die Kurzkonzerte bestreiten dürfen. Hier stellen<br />

sich Bands dem Fachpublikum und BesucherInnen mit Tagestickets<br />

vor. Die »German Jazz Expo« rückt den deutschen Jazz<br />

ins Zentrum, das »European Jazz Meeting« und die »Overseas<br />

Night« die Musik von Nachbarn und aus entlegeneren Regionen<br />

der Welt. In der »Norwegian Night« präsentieren sich acht<br />

Gruppen aus Norwegen, dem Partnerland der 14. »jazzahead !«.<br />

»Wir haben uns für Norwegen wegen seiner großen, sehr individuellen<br />

und hochinteressanten Jazzszene entschieden, die<br />

den skandinavischen Jazz maßgeblich mitgeprägt hat«, sagt der<br />

Trompeter Ulrich Beckerhoff von der künstlerischen Leitung<br />

der »jazzahead !«. »Dieser Jazz-Stil hat seit den Siebzigerjahren<br />

über die jazzaffine Hörerschaft hinaus ein neues, breites<br />

Publikum erreicht mit seinen schwebenden, oft elegischen<br />

und transparenten Klanggemälden«, so Beckerhoff.<br />

Zum Programm der »jazzahead !« gehört stets eine Fachtagung<br />

zu einem Thema der Musikbildung, konkret zu »Improvisation<br />

& Jazz für Kinder«. Seit einigen Jahren begleitet zudem ein<br />

zweiwöchiges Festival die Veranstaltung, das die Kultur des<br />

Partnerlandes in vielen Facetten präsentiert. Zu den populären<br />

Highlights der »jazzahead !« gehört auch die »CLUBNIGHT«<br />

am Samstag, in diesem Jahr am 27. April. Jazz-Fans können<br />

dann 33 Locations mit nur einem Ticket besuchen.<br />

Die »jazzahead !« hat sich in der Zeit ihres Bestehens seit 2006<br />

zu einem festen Termin im Kalender der Fachwelt und der<br />

breiten Öffentlichkeit entwickelt. 2018 waren 3.282 ausstellende<br />

Unternehmen und FachteilnehmerInnen aus 61 Ländern registriert,<br />

17.000 BesucherInnen zählten die Veranstalter in den<br />

Messehallen und in den Konzerten allein während des Messewochenendes.<br />

▼ KARTEN FÜR DIE JAZZAHEAD!<br />

Karten für alle Showcases und Veranstaltungen des Bremer<br />

Kulturfestivals gibt es online im Internet bei »Nordwest Ticket«<br />

unter www.nordwest-ticket.de und direkt im Webshop unter<br />

www.jazzahead.de<br />

▼ FACTS ÜBER DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL<br />

Das »jazzahead !« Festival startet am 13. April und findet seinen<br />

Höhepunkt am Messewochenende vom 25. bis 28. April. Das<br />

Besondere an den Showcases auf dem Messegelände ist, dass<br />

die dort auftretenden Bands nicht gebucht werden, sondern<br />

sich bewerben müssen. Internationale Jurys entscheiden, welche<br />

Bands sich letztendlich präsentieren. So können Fachleute und<br />

die Öffentlichkeit 40 der weltbesten Formationen erleben: am<br />

Donnerstag ab 19:30 Uhr in der »Norwegian Night«, am Freitag<br />

ab 14:00 und abends ab 19.30 Uhr auf dem »European Jazz<br />

Meeting« sowie am Samstag ab 14:00 bzw. 19:00 Uhr auf der<br />

»German Jazz Expo« und in der »Overseas Night«.<br />

Das große Galakonzert ist traditionell dem Partnerland gewidmet.<br />

In diesem Jahr würdigt die »jazzahead !«« Norwegen mit<br />

einem Doppelkonzert - mit dem » Mathias Eick Quintet« und<br />

»Trail of Souls« – am Freitag, 26. April 2019, in der »Glocke«.<br />

Am Samstag, 27. April, findet erneut die »CLUBNIGHT« statt,<br />

für viele das Highlight: 33 Spielstätten in Bremen verwandeln<br />

sich dabei für eine Nacht in Clubs. Bands aus Deutschland,<br />

Europa, Kanada und den USA geben sich die Ehre. Wir geben<br />

ausgesuchte Tipps für Findorff und umzu. Zudem zeigen<br />

Bremer Kultureinrichtungen bereits ab dem 13. April Auszüge<br />

der norwegischen Kulturszene, darunter auch das »bremer<br />

kriminal theater« in Walle.<br />

Mehr Informationen dazu auf den nachfolgenden Seiten. u<br />

JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23


PROFILE<br />

q GALAKONZERT MIT DEM »MATHIAS EICK QUINTET« IN DER »GLOCKE«<br />

» Trompete zu spielen gibt mir eine große Freiheit. «<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 | JAZZAHEAD! 2019<br />

MATHIAS EICK<br />

JAZZTROMPETER<br />

A<br />

uf Deiner aktuellen CD »Ravensburg« heißt<br />

das erste Stück »Family«. Inwieweit inspiriert<br />

Dich die Familie zu Deiner Musik ?<br />

Ich bin jetzt 39 Jahre alt, gebe Konzerte in der<br />

ganzen Welt und arbeite mit den unterschiedlichsten<br />

Menschen. Wie Du weißt, habe ich<br />

drei kleine Töchter, von denen eine in die<br />

Schule kommt. Das ändert für uns nochmal<br />

sehr viel. Du möchtest mehr zuhause sein.<br />

Insofern macht man sich Gedanken, wie sich die Dinge weiter<br />

entwickeln. Das Album »Ravensburg« ist tatsächlich sehr von<br />

meinem eigenen Familien- und Freundeskreis inspiriert.<br />

Ein weiteres Stück heißt »For My Grandmothers«. Welche<br />

Bedeutung haben Deine beiden Großmütter für Dich ?<br />

Ich hatte zwei Großmütter in zwei verschiedenen Ländern.<br />

Meine deutsche Großmutter hat in Ravensburg bei München<br />

gewohnt und meine norwegische Großmutter in der Nähe von<br />

Oslo. In meiner Kindheit habe ich die Sommer in Deutschland<br />

verbracht. Meine deutsche Großmutter hatte im Wohnzimmer<br />

ihres Hauses ein großes Piano, auf dem ich auch spielen durfte.<br />

Bei ihr war es jedes Mal sehr aufregend und ich habe mich sehr<br />

wohl gefühlt. Bei meiner Großmutter in Norwegen war ich jede<br />

Woche. Auch sie hatte ein Piano im Haus, auf dem ich Unterrichtsstunden<br />

bekam. An jedem Dienstag war die Belohnung<br />

für das Üben ein Comic von »Donald Duck«. Mit meinen<br />

beiden Großmüttern verbinde ich tolle Zeiten.<br />

Du spielst verschiedene Instrumente wie Kontrabass, Vibraphon,<br />

Piano und Gitarre. Warum ist die Trompete Dein bevorzugtes<br />

Instrument geworden ?<br />

Sie ist für mich sehr leicht zu transportieren (lacht). Man kann<br />

auf der Trompete wunderbare Melodielinien entwickeln – und<br />

hat großartige Möglichkeiten zu improvisieren. Als ich sechszehn<br />

Jahre alt war, habe ich sehr viel Energie in das Erlernen<br />

dieses Instruments gesteckt und gemerkt: Es macht Spaß. Trompete<br />

zu spielen gibt mir als Musiker eine große Freiheit.<br />

Ein Traum von Dir ist, mit Jan Gabarek irgendwann einmal<br />

Kaffee zu trinken. Ist Dir das inzwischen gelungen ?<br />

Nein ! Jan Gabarek ist seit meiner Jugend einer meiner ganz<br />

großen Jazzhelden. Aber er ist privat ein äußerst zurückhaltender<br />

Mensch. Wenn man etwas über ihn erfahren möchte, sollte<br />

man es in seiner Musik suchen. Diese Haltung kann ich gut<br />

verstehen und respektiere sie. Aber vielleicht klappt das<br />

gemeinsame Kaffeetrinken ja doch noch einmal.<br />

Du bist auf Deinen Tourneen viel in der Welt unterwegs. Wie<br />

gelingt es Dir dabei, einen Ausgleich zwischen dem Tourleben<br />

als Musiker und Deinem Privatleben zu finden ?<br />

Ich spiele ja sehr viel mit meiner Band, aber auch mit anderen<br />

MusikerInnen. Im letzten Jahr habe ich länger pausiert, weil ich<br />

etwas müde war. Ich habe dann gemerkt: Es ist gut, auch Ruhephasen<br />

einzulegen und sich viel mehr der Familie zu widmen.<br />

Aber dann will ich als Musiker auch wieder auf Tour gehen.<br />

Wichtig ist, die richtige Balance zu finden. Darum dreht es sich<br />

im Leben: für sich selbst eine natürliche Balance zu finden.<br />

Du gibst viele Konzerte in Deinem Heimatland Norwegen.<br />

Sind Auftritte in Deiner Heimat für Dich einfacher ?<br />

Es ist schon äußerst komfortabel im eigenen Land zu spielen.<br />

Konzerte in Sør-Norge (Südnorwegen) sind am einfachsten. In<br />

Nord-Norge (Nordnorwegen) zu spielen ist dann schon fast wie<br />

ein Flug nach Italien. Ich spiele aber auch sehr gern Konzerte<br />

in Berlin oder München, auch weil die Entfernung zwischen<br />

Norwegen und Deutschland vergleichsweise kurz ist.<br />

Im neuen Jahr geht es allerdings zunächst sofort über den<br />

atlantischen Ozean in die USA. Wo werdet Ihr auftreten ?<br />

Es geht nach New York ! Wir haben Gigs nah am Broadway<br />

auf dem »NYC Winter Jazzfest« sowie auf dem legendären<br />

»Rochester International Jazz Festival«. Im März haben wir<br />

einen Auftritt auf dem »Knoxville‘s Big Ears Festival« in<br />

Tennessee. Außerdem spielen wir in Kanada. Mir gefällt die<br />

Idee, große Konzerte auf großen Festivals zu spielen.<br />

Im April ist es dann endlich so weit: Du kommt zu uns nach<br />

Bremen. Das »Mathias Eick Quintet« spielt auf dem Festival<br />

der diesjährigen »jazzahead!« das große Galakonzert in der<br />

»Glocke«. Partnerland der »jazzahead!« ist in diesem Jahr<br />

Deine Heimat Norwegen – ein Land, das seit vielen Jahren<br />

für eine sehr kreative, vielfältige Jazz-Szene steht. Was dürfen<br />

wir erwarten ?<br />

Es wird großartig werden. »ECM«, das Schallplattenlabel auf<br />

dem wir veröffentlichen, ist ja auch in Deutschland ansässig –<br />

und das deutsche Publikum ist immer sehr konzentriert und<br />

ganz fantastsisch. Es wird ein großes Vergnügen und ist eine<br />

Ehre für uns, auf der »jazzahead!« als Musiker unser Heimatland<br />

Norwegen zu vertreten. Wir freuen uns sehr auf Bremen.<br />

▼ ÜBER MATHIAS EICK<br />

Der norwegische Trompeter Mathias Eick ist ein musikalisches<br />

Allround-Talent. Seit über 20 Jahren ist er Teil der modernen<br />

norwegischen Jazz-Szene. Bereits als 15-Jähriger spielte er in der<br />

späteren Kult-Band »Jaga Jazzist«. 2008 machte er sein erstes eigenes<br />

Album »The Door« für »ECM Records«. Mit der aktuellen<br />

CD »Ravensburg« erweist Eick der Heimatstadt seiner deutschen<br />

Großmutter seine Reverenz: In den Tiefen seiner Musik<br />

entfaltet er einen drängenden Rhythmus und eine unglaubliche<br />

melodische Tiefe und Sensibilität. Das »Mathias Eick Quintet«<br />

spielt gemeinsam mit »Trail of Soul« das Galakonzert am<br />

Freitag, 26. April, in der »Glocke«. www.mathiaseick.no<br />

Interview: Gretel Moskal, Mathias Rätsch, Foto: Colin Eick ▲<br />

JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25


JAZZAHEAD! SOUND & KULTUR NORWEGENS<br />

SA 27. APRIL : DIE JAZZAHEAD! CLUBNIGHT<br />

TIPP: NORWEGEN SPEZIAL<br />

Die »jazzahead!« bietet alljährlich einem Land Gelegenheit,<br />

seine Jazz-Szene und andere Facetten seiner Kultur<br />

vorzustellen. Für dieses Jahr ist die Wahl auf Norwegen<br />

gefallen, denn das Land mit nur 13 EinwohnerInnen<br />

pro Quadratkilometer besitzt eine »der interessantesten<br />

Musikszenen der Welt«, sagen die künstlerischen<br />

Leiter der»jazzahead!«, der Trompeter Ulrich Beckerhoff<br />

und der Konzertveranstalter Peter Schulze. Norwegen<br />

habe den sogenannten skandinavischen Jazz<br />

wesentlich beeinflusst. Typisch sei dafür ein Stil, der<br />

Genres wie traditionelle Volksmusik, elektronische Musik,<br />

freie Spielformen und Improvisationen sowie neue<br />

Klänge fast grenzenlos durchmische, sagt Ulrich Beckerhoff.<br />

»Auffällig ist der zum Teil sehr sparsame und<br />

durchsichtige Gebrauch der musikalischen Mittel.«<br />

Das Bremer Publikum kann sich ab Samstag, 13. April,<br />

umfassend in diesen Sound hineinhören. Dann wird<br />

im Theater Bremen das Festival zur Kultur Norwegens<br />

eröffnet, das die »jazzahead!« begleitet. Zum Auftakt<br />

gibt es gleich ein Doppelkonzert. Die Sängerin Mari<br />

Boine gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten als inoffizielle<br />

Botschafterin des Volkes der Samen im hohen Norden<br />

Norwegens. Kürzlich legte sie ein erstes Pop-betontes<br />

Album auf Englisch vor, das weite skandinavische Hallräume<br />

mit sphärischen Keyboard-Klängen und der<br />

klaren Stimme Marie Boines verbindet. Der Saxophonist<br />

Håkon Kornstadt kommt mit dem Bassisten Mats<br />

Eilertsen und Frode Haltli am Akkordeon. Das Trio<br />

hat zuletzt ein Album herausgebracht, auf dem es sich<br />

mit Arien und Liedern von Komponisten der Romantik<br />

beschäftigt.<br />

In den 20-minütigen Kurzkonzerten der »Norwegian<br />

Night« im Rahmen der jazzahead!-Fachmesse am<br />

S0 28.04 l BREMER KRIMINAL THEATER<br />

Jo Nesbø, Anne Holt, Karin Fossum – die Liste norwegischer<br />

Krimiautoren kann sich sehen lassen. Beim<br />

Mordsfrühstück lesen Ralf Knapp und mindestens<br />

ein Gast von 11:00 bis 13.30 Uhr »Kriminalistisches<br />

aus Norwegen«. Für die gute Grundlage sorgen<br />

(Lachs-Dill-) Croissants, Brötchen, Eier und mehr.<br />

Tickets: Telefon 0421/16 69 17 58 und vor Ort in der<br />

Theodorstraße 13a u www.bremer-kriminal-theater.de<br />

Donnerstag, 25. April, sind bis in die Nacht acht altgediente<br />

und junge Bands zu erleben. Darunter ist unter<br />

anderem ein Partner von Kornstadt mit seinem eigenen<br />

Projekt, »Frode Haltli Avant Folk«. Wer will, erlebt die<br />

Acts umsonst und draußen: Die Showcase-Konzerte<br />

werden via Bildschirm auf das Außengelände vor der<br />

Halle 7 und dem Kulturzentrum Schlachthof übertragen,<br />

wo sich ZuhörerInnen auch mit Essbarem und<br />

Getränken eindecken können.<br />

Etablierte Stars hören Fans beim Galakonzert am Freitag,<br />

26. April 2019, im Konzerthaus »Glocke«. Einen<br />

Teil des Konzerts bestreitet das »Mathias Eick Quintet«<br />

(siehe Interview Seite 24). Außerdem ist »Trail of Souls«<br />

um die Sängerin Solveig Slettahjell und den Gitarristen<br />

Knut Reiersrud zu erleben – die Gruppe um die international<br />

bekannte Künstlerin mischt norwegischen Folk<br />

mit amerikanischem Blues und Spirituals.<br />

Norwegen kann Jazz und mehr – das will das Kulturfestival<br />

deutlich machen. Am Sonntag, 14. April, greift<br />

Ulrich Beckerhoff zur Trompete und spielt unter dem<br />

Titel »Together again« mit dem bekannten Bassisten<br />

Arild Andersen in der Kulturkirche St. Stephani, mit<br />

dem er zuletzt vor 20 Jahren auf Tour war. Interessierte<br />

können aber auch norwegische Filme im »City46« erleben<br />

oder sich einen Eindruck von der Literaturszene<br />

verschaffen. Das Theater Bremen zeigt am Freitag, 19.<br />

April, eine dreiteilige Theater-Serie zu Romanen des<br />

bekannten Schriftstellers Karl Ove Knausgård. Lars<br />

Saabye Christensen ist ein weiterer bedeutender Vertreter<br />

der norwegischen Gegenwartsliteratur. Er liest am<br />

Dienstag, 23. April, mit der Übersetzerin Christel<br />

Hildebrandt aus seinem Roman »Magnet« über die<br />

Liebe zweier Studenten im Oslo der Siebzigerjahre. ▲<br />

D0 25.04 l SCHLACHTHOF<br />

Tanzen à la Norge: Pål »Strangefruit«<br />

Nyhus, Mitbegründer der<br />

berühmten Oslo-Disco, lädt ab<br />

23:59 Uhr ein zur »Norwegian<br />

Late-Night Party«. Nyhus arbeitete<br />

mit Bugge Wesseltoft und Nils<br />

Petter Molvaer und ist Mitglied<br />

des retro-futuristischen Duos<br />

»Mungolian Jet Set«. Seit den<br />

Neunzigern prägt er den Sound<br />

der nordischen elektronischen<br />

Musik mit. Eintritt frei !<br />

Findorffstraße 51, Magazinkeller<br />

u www.schlachthof-bremen.de<br />

Mehr Musik gleichzeitig an einem Abend bis spät<br />

in die Nacht geht in Bremen nicht: In 33 Locations<br />

spielen Bands am 27. April in der »CLUBNIGHT«, der<br />

langen Nacht des Jazz. Alle Auftritte sind mit einem<br />

gemeinsamen Ticket zu besuchen. Das kostet 25 Euro<br />

(ermäßigt 20 Euro) und ist in den beteiligten Clubs,<br />

Kneipen, Restaurants oder Hotels zu bekommen oder<br />

an den bekannten Vorverkaufsstellen. Das Beste: Mit<br />

dem Ticket nutzen Jazzfans ab Samstag, 15:00 Uhr, und<br />

bis Sonntagmorgen um 10:00 Uhr kostenlos Busse und<br />

Bahnen im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes<br />

Bremen/Niedersachsen. Es empfiehlt sich, das Ticket<br />

für die »CLUBNIGHT« rechtzeitig zu buchen.<br />

Wer aus Findorff oder Walle kommt und kurze Wege<br />

bevorzugt, um möglichst viele verschiedene Spielstätten<br />

17:00/18:00 UHR l MALTE SCHILLER GROUP<br />

Die »Malte Schiller Group« aus der Berliner Jazz-Szene<br />

steht für improvisierte Musik, Jazz-Rock, Fusion und<br />

groove-betonte, zeitgenössische und elektronische<br />

Musik, die überzeugt.<br />

Altes Pumpwerk, Salzburger Str. 12, 28215 Bremen,<br />

Beginn: 1. Set 17:00 bis 17:45 Uhr und 2. Set 18:00<br />

bis 18:45 Uhr, u www.altespumpwerk.de<br />

u www.malteschiller.com<br />

19:00/20:00/21:00 UHR l BA-WÜ AHOI !<br />

Baden-Württemberg präsentiert seinen Jazz-Nachwuchs.<br />

Mit dabei ist das Quintett »Bilderband«, das vorwie–<br />

gend Eigenkompositionen spielt. Dazu kommen »Lucas<br />

Johnson« und das »Christoph Beck Quartett«: Verspielte<br />

Melancholie trifft auf skeptischen Optimismus.<br />

Courtyard by Marriot, Theodor-Heuss-Allee 2a,<br />

28215 Bremen u www.danielbuch.net<br />

u www.lucasjohnson.de u www.christoph-beck.de<br />

und spannende Bands in der »CLUBNIGHT« zu<br />

erleben, für den haben wir unten vier ausgewählte<br />

Tipps für Findorff und umzu zusammengestellt – von<br />

Jazz-Rock im »Alten Pumpwerk« bis zu Swingmusik mit<br />

Punkattitüde im »Universum Bremen«. Wer individueller<br />

unterwegs sein will, nimmt das Fahrrad – und kann<br />

sich bei geführten »CLUBNIGHT-Touren« des ADFC<br />

von einem Jazzkenner Highlights präsentieren lassen.<br />

Wer kein Fahrrad hat, kann eines der 100 Leihfahrräder<br />

buchen, die anlässlich der »jazzahead!« vor der<br />

Messehalle 7 auf Radler warten. Die genauen Routen<br />

gibt es ab Mitte Februar online.<br />

Infos und Eintrittskarten auf u www.jazzahead.de<br />

Texte: Imke Zimmermann, Fotos: Pressefotos ▲<br />

UHRZEIT ERFRAGEN l BOTTICELLI BABY<br />

Handgemachte Swingmusik mit Punkattitüde: »Botticelli<br />

Baby« liefert und reißt die Hütten nach Manier<br />

des 21. Jahrhunderts ab. Bereits ab 18:00 Uhr ist die<br />

aktuelle Sonderausstellung »BIKE IT – vom Laufrad<br />

zum Lebensgefühl« geöffnet. Es gibt den ganzen<br />

Abend Getränke und kleine Speisen.<br />

Universum Bremen, Wiener Str. 1A, 28359 Bremen<br />

u www.universum-bremen.de<br />

UHRZEIT ERFRAGEN l QUEBEC<br />

Zwei der besten Jazzer aus Quebec (Kanada) machen<br />

bei der »Quebec Jazz Clubnight« ganz unterschiedliche<br />

Musik: Pianist und Komponist Jean Michel Pilc und<br />

Trompeter Jacques Kuba Seguin, der sein neues<br />

Projekt »Migrations« vorstellt.<br />

Schaulust, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen,<br />

u www.bremen-schaulust.de u www.fb.com/jeanmichelpilc<br />

u www.jacqueskubaseguin.bandcamp.com<br />

NICHT VERPASSEN: KONZERTE IN <strong>FINDORFF</strong> UND UMZU<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26 | JAZZAHEAD! 2019<br />

JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27


q <strong>FINDORFF</strong> MACHT MIT AM FREITAG, DEN 1. UND DIENSTAG, DEN 5. MÄRZ 2019<br />

G<br />

utes tun kann so einfach<br />

sein ! Anfang März lädt die<br />

Sparkasse Bremen ein,<br />

sich an zwei Tagen in<br />

der Fürther Straße 8 als<br />

potenzielle StammzellspenderInnen<br />

registrieren<br />

zu lassen. Die Filiale<br />

in Findorff kooperiert dafür<br />

mit der DKMS. Die Abkürzung DKMS<br />

steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />

– und deren Vision ist klar<br />

definiert: Wir besiegen Blutkrebs.<br />

Werden Sie Stammzellspender !<br />

AKTIV VOR ORT<br />

Filialleiterin Janine Bittkau, die zusammen mit ihrem Team die<br />

Aktion initiiert hat, ist überzeugt: »Wer sich mit der Krankheit<br />

Blutkrebs einmal etwas näher beschäftigt hat, der kann sich<br />

als SpenderIn eigentlich nur registieren lassen. Wir freuen uns,<br />

dass wir als Sparkasse Bremen helfen können.« Die Sparkasse<br />

Bremen möchte es allen FindorfferInnen ermöglichen, sich<br />

bequem vor Ort als potenzielle Stammzellspender registrieren<br />

zu lassen. Bittkau ergänzt: »Mitmachen kann jeder zwischen 17<br />

und 55 Jahren. Das geht ganz einfach per Wangenschleimhautabstrich.<br />

Mein Team und ich sind<br />

auch dabei, denn wer wüsste es besser als wir:<br />

Geld ist wichtig, aber nicht alles – und mit<br />

einer schweren Erkrankung ist alles oft nichts.«<br />

Allein in Deutschland erkrankt alle 15 Minuten<br />

ein Mensch an Blutkrebs. Für viele PatientInnen<br />

ist eine Stammzellspende die einzige Chance.<br />

Sie können nur überleben, wenn irgendwo auf der<br />

Welt ein passender Spender oder eine<br />

Spenderin gefunden wird. Um zu helfen,<br />

haben mehr als 8,5 Millionen Menschen<br />

sich bei der DKMS registrieren lassen.<br />

Täglich ermöglichen 20 von ihnen einem<br />

Menschen die lebensnotwendige Transplantation. Also, wie<br />

war das nochmal ? Gutes tun kann so einfach sein ! Kommen<br />

Sie zur Stammzellspende am Freitag, den 1. März von 9:00 Uhr<br />

bis 13:00 Uhr und am Dienstag, den 5. März von 14:00 Uhr bis<br />

18:00 Uhr. Ausführliche Informationen unter: www.dkms.de<br />

und https://blog.sparkasse-bremen.de/veranstaltungen<br />

Text: Pressetext, Foto: Kerstin Rolfes ▲


PROFILE<br />

q ALAN LAZUTKA VON DER SPARKASSE BREMEN BERÄT IN <strong>FINDORFF</strong> UND WALLE<br />

» Wir stehen für volles Engagement für Ihr Unternehmen. «<br />

GESCHÄFTS-<br />

KUNDENBERATER<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | | 30 12 | PROMOTION<br />

ALAN LAZUTKA<br />

H<br />

err Lazutka, Sie sind der neue Geschäftskundenberater<br />

in der Findorffer Filiale<br />

der Sparkasse Bremen und betreuen in den<br />

Stadtteilen Findorff und Walle. Welches sind<br />

im Bremer Westen vorrangig die spezifischen<br />

Themen und Bereiche Ihrer Beratung ?<br />

Meine Tätigkeit als Geschäftskundenberater<br />

habe ich Mitte 2018 in der Fürther Straße aufgenommen<br />

und freue mich, nach einer zweijährigen<br />

Abstinenz wieder in meiner »Heimatfiliale« zu sein. Ein<br />

spezifisches Thema kann ich nicht in den Vordergrund stellen.<br />

Besonders Findorff lebt vom Einzelhandel mit ganz unterschiedlichen<br />

Richtungen. Hier finden wir sehr viele inhabergeführte<br />

Geschäfte mit einer großen Vielfalt. Die Themen Fremdmittelbedarf,<br />

Zahlungsverkehr oder alles rund um das Versicherungsgeschäft<br />

priorisiere ich jedoch. Zudem ist es mir wichtig, den<br />

Privatmenschen hinter dem Geschäftskunden zu sehen und<br />

zu beraten – einschließlich all seiner persönlichen Belange.<br />

Wie wichtig ist es für Sie, das Geschäft Ihrer Kunden und<br />

Kundinnen zu verstehen, um gezielt unternehmensspezifisch<br />

abgestimmte Lösungen zu entwickeln ?<br />

Das Geschäft zu verstehen bildet das Grundgerüst der Zusammenarbeit.<br />

Des Öfteren finden deshalb auch Termine außerhalb<br />

der Öffnungszeiten oder beim Kunden direkt vor Ort statt. Für<br />

mich macht es einen immensen Unterschied, ob ich täglich<br />

Zahlen aus dem Rechner ziehe oder das Tagesgeschäft und den<br />

Betrieb vor Ort sehe. Dafür arbeite ich mit Spezialisten zusammen.<br />

Die Expertise kommt zum Beispiel aus unserer Firmenkundenabteilung,<br />

unserem neuen s-mobile-Versicherungsmakler für<br />

Leistungsvergleiche oder der Landesbausparkasse. So hat uns<br />

der TÜV Rheinland für unsere Beratungsqualität im Geschäftskundenbereich<br />

in 2018 zum dritten Mal in Folge zertifiziert.<br />

Im digitalen Zeitalter ändert sich die Geschäftswelt besonders<br />

schnell. Wie passen Sie Ihr Angebotsprofil und die Prozesse<br />

der Geschäftskundenberatung immer wieder an veränderte<br />

Erwartungen an ?<br />

Wir sind auf unterschiedlichen Kanälen jederzeit auch nach<br />

Geschäftsschluss erreichbar. Neben einer Hotline bieten wir<br />

die Kontaktaufnahme zum Beispiel über einen Chat oder per<br />

»Whatsapp« an. Produkte können online abgeschlossen oder<br />

Formulare für eine Kontaktaufnahme abgeschickt werden. Für<br />

besonders onlineaffine Kunden eignet sich zum Beispiel unsere<br />

Möglichkeit der Videolegitimation. Diese Angebote und Kontaktmöglichkeiten<br />

werden laufend ergänzt und aktualisiert.<br />

Anwendungsorientiert beraten Sie auch zu bargeldlosen<br />

Zahlverkehren in Unternehmen. Welche zeitgemäßen Lösungen<br />

kann die Sparkasse Bremen den Findorffer und Waller<br />

Geschäftsleuten für »Electronic Cash« und »Online-Banking«<br />

anbieten ?<br />

Der digitale Zahlungsverkehr nimmt immer mehr an Bedeutung<br />

zu. Am einfachsten ist das zu erklären, wenn man sich die Entwicklung<br />

seines eigenen Zahlungsverhaltens einmal anschaut.<br />

Andere Länder sind im Vergleich zu Deutschland da schon<br />

deutlich weiter. Dort werden sogar Kaugummis mit Kreditkarte<br />

bezahlt. Für jede Zahlungssituation bieten wir passende Lösungen<br />

mit den auf die Bedürfnisse zugeschnittenen und mobilen<br />

Terminalgeräten an. Neben unserem Online-Banking bieten wir<br />

mit »Sfirm« auch eine Software für die eigene Buchhaltung an.<br />

»Sfirm« ist eine Banking-Software für alle Kunden, die auf ein<br />

professionelles Banking und Finanz management Wert legen.<br />

Durch den modularen Aufbau ist im Tagesgeschäft eine maximale<br />

Flexibilität im praktischen Einsatz gegeben – inklusive<br />

schneller und einfacher Bedienung. Die Banking-Software ist<br />

individualisierbar und kann auf die jeweiligen Arbeits abläufe<br />

abgestimmt werden. Je nach Bedarf gibt es unterschiedliche<br />

Zugriffs berechtigungen. Die Installation erfolgt je nach Unternehmensgröße<br />

im Firmen netzwerk oder auf einem Computer.<br />

Sie empfehlen Geschäftskunden eine ganzheitliche unternehmerische<br />

Betrachtungsweise. Können Sie zum Abschluss<br />

nochmals kurz skizzieren, welche Bereiche für das eigene<br />

Business zu einem optimalen Finanz-Check unbedingt<br />

dazugehören ?<br />

Hierbei ist es wichtig, die Gesamtsituation zu betrachten und<br />

nicht nur das eine Bedarfsfeld abzudecken. Habe ich eine Familie<br />

oder bin ich auf mich allein gestellt ? Was passiert, wenn ich<br />

einmal krank werde ? Alles muss vorher gecheckt werden, um<br />

keine bösen Überraschungen zu bekommen. Besonders wichtig<br />

ist dabei der persönliche Kontakt, um den Menschen dahinter<br />

kennenzulernen und seine individuellen Prioritäten zu erkennen<br />

und festzulegen. Mit der ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />

kann ich als Experte so die Empfehlungen passgenau für meine<br />

Kunden zuschneiden.<br />

Herr Lazutka, vielen Dank für das Interview.<br />

▼ GESCHÄFTSKUNDENBERATUNG<br />

Die Sparkasse Bremen unterstützt seit 1825 Bremer Kaufleute<br />

und Handwerker bei der Verwirklichung ihrer Ideen. Ob Einzelhandel,<br />

Handwerk, mittelständisches oder Großunternehmen:<br />

Der Bremer Mittelstand ist heute dabei die wichtigste Zielgruppe.<br />

Was die Bremer Sparkasse seit jeher ganz besonders auszeichnet<br />

ist ist ihre lokale Präsenz. Ob Kreditvergabe, geschäftlicher<br />

Zahlungsverkehr, Altersvorsorge oder Vermögensaufbau:<br />

Einen Termin mit Alan Lazutka zu vereinbaren ist für alle Findorffer<br />

und Waller Geschäftskunden somit ganz einfach. Alan<br />

Lazutka ist für Sie auf kurzen Wegen in der Filiale der Sparkasse<br />

Bremen in Findorff unter 0421 /179 - 27 27 zu erreichen – oder<br />

einfach online anfragen über www.sparkasse-bremen.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31


PROFILE<br />

q ÜBER STUDIENZEITEN, EINVERNEHMLICHE SCHEIDUNGEN UND DAS SAXOPHONSPIEL<br />

»Man sollte versuchen, aufeinander zuzugehen.«<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />

CHRISTIANE ORDEMANN<br />

RECHTSANWÄLTIN<br />

C<br />

hristiane Ordemann, Sie sind in Findorff als<br />

Rechtsanwältin tätig und leben auch privat<br />

im Stadtteil. Was hat Sie vor mehr als einem<br />

Jahrzehnt bewogen, von Schwachhausen<br />

nach Findorff zu ziehen ?<br />

Findorff ist einfach ein sympathischer<br />

Stadtteil. Ein weiterer Grund war die Nähe<br />

zu allem, was mir zur damaligen Zeit sehr<br />

wichtig war. Als Anwältin mit kleinem Kind<br />

habe ich damals nur in Teilzeit gearbeitet. Da war es natürlich<br />

toll, meine Tochter mal eben in ein paar Minuten vom Kindergarten<br />

und später von der Schule abzuholen – oder auch, dass<br />

sie einfach im Anwaltsbüro vorbeikommen konnte. Ich habe<br />

auch gedacht: Eigentlich kennst Du die meisten Menschen in<br />

Findorff und nicht in Schwachhausen – und, dass es doch gut<br />

gehen müsste. Genau so ist es dann auch gekommen.<br />

Die Rechtswissenschaften und die juristische Tätigkeit gelten<br />

als eher trockene, sachliche Materie. Aus welchen persönlichen<br />

Gründen wollten Sie in jungen Jahren Anwältin werden ?<br />

Das ist nicht ganz richtig: Ich wollte am Anfang nicht unbedingt<br />

Anwältin werden, aber mich hat im Studium das Fach Jura sofort<br />

unheimlich interessiert. Obwohl am Anfang des Studiums<br />

gleich 50 Prozent der StudentInnen das Handtuch warfen, war<br />

es bei mir ganz anders. Der Studiengang wurde für mich immer<br />

spannender ! Vielleicht lag das auch daran, dass wir damals in<br />

Hamburg unglaublich tolle ProfessorInnen hatten. Es ging in<br />

den intensiven Achtzigerjahren stark um Themen wie öffentliches<br />

Recht, Demonstrationsfreiheit und viele andere aufregende<br />

gesellschaftlichte Belange, über die ich juristisch immer<br />

mehr wissen wollte. Die Begeisterung für den Anwaltsberuf hat<br />

sich bei mir nach dem Studium ergeben. Während des Referendariats<br />

und mit dem ersten Job hat es mich richtig gepackt – von<br />

da an war Anwältin mein Traumberuf.<br />

Zum Anwalt oder zur Anwältin geht man, wenn es Ärger und<br />

Konflikte gibt, die man auf »normalen« Wegen untereinander<br />

nicht mehr lösen kann. Ganz allgemein gefragt: Wie friedfertig<br />

ist Findorff, beispielsweise, wenn es um den in Deutschland<br />

beliebten »Volkssport« Nachbarschaftsstreitigkeiten geht ?<br />

Ich muss Findorff wirklich eine 1+ mit Sternchen ausstellen. In<br />

über zehn Jahren gab es bei uns vielleicht eine Anfrage – und ich<br />

bin mir nicht einmal ganz sicher, ob die aus Findorff kam.<br />

Kam die Anfrage vielleicht eher aus Schwachhausen ?<br />

Das weiß ich nicht mehr, aber Nachbarschaftsstreitigkeiten<br />

kommen in meiner Kanzlei in Findorff erfreulicherweise<br />

tatsächlich so gut wie nicht vor.<br />

»Der Rechtsanwalt ist hochverehrlich, obwohl die Kosten<br />

oft beschwerlich«, ist ein Zitat von Wilhelm Busch. Gerichtliche<br />

Auseinandersetzungen kosten schnell viel Geld. Bis zu<br />

welchem Punkt sollte man versuchen, sich von Mensch zu<br />

Mensch zu einigen – und ab wann sollte man rechtliche<br />

Beratung als Unterstützung in Anspruch nehmen ?<br />

Das kann ich so allgemein nicht beantworten, aber man muss<br />

nicht unbedingt sofort zur Anwältin oder zum Anwalt gehen.<br />

Solange es möglich ist, einen Konflikt selbst zu regeln, sollte<br />

man es versuchen. Bei mir landen diejenigen Auseinandersetzungen,<br />

die auf diesem Weg nicht mehr beizulegen sind. Eine<br />

wichtige Empfehlung: Man sollte einmal die eigene Sichtweise<br />

kurzfristig verlassen, sich gedanklich in seinen »Gegner« hineinversetzen<br />

und versuchen aufeinander zuzugehen. Warum ? In<br />

der Praxis ist es tatsächlich so, dass die meisten Streitigkeiten,<br />

die vor Gericht landen, irgendwann schlussendlich doch einvernehmlich<br />

beigelegt werden. Die Alternative ist teuer: Je länger<br />

und umfassender man prozessiert, desto höher werden ja nicht<br />

nur die Anwalts- und Gerichtskosten. Es fallen schnell auch weitere<br />

Kosten für eventuell notwendige Sachverständige an. Da ist<br />

es häufig wirtschaftlicher, sich bei einem vernünftigen Kompromiss<br />

zu treffen. Die vor Gericht gefundene Einigung mag für<br />

beide Beteiligten manchmal etwas schmerzlich sein, aber meist<br />

können beide Seiten später damit ganz gut leben. Dafür lohnt es<br />

sich, als Anwältin hart zu kämpfen.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass man im Anwaltsberuf verschiedene<br />

Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften<br />

sehr gut kennenlernt. Ist das so ?<br />

Das ist richtig. Manchmal wundert man sich, wer alles so auf<br />

dieser Welt unterwegs ist – aber genau das macht für mich den<br />

Beruf ja auch so interessant und ich engagiere mich natürlich<br />

sehr gern für meine MandantInnen.<br />

Welches sind die rechtlichen Fachgebiete, bei denen man Ihre<br />

anwaltliche Kompetenz in Anspruch nehmen sollte ?<br />

Mein großer Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht, das ungefähr die<br />

Hälfte meiner anwaltlichen Tätigkeit ausmacht. Zudem mache<br />

ich sehr viel Verkehrsrecht, Scheidungsrecht, aber auch Erbrecht<br />

und Zivilrecht.<br />

Was ist, wenn sich jemand mit einen Konfliktfall in einem<br />

Fachgebiet an Sie wendet, das Sie nicht abdecken wollen ?<br />

Diese Fälle gibt es schon. Wenn bei mir Rechtsgebiete angefragt<br />

werden, die ich nicht leiste, bin ich sehr gern behilflich, eine<br />

anwaltliche Beratung zu finden, die darauf spezialisiert ist. Ich<br />

selbst habe ja auch nichts davon, wenn ich in fremden Rechtsgebieten<br />

wildere, in denen mir die praktische Erfahrung fehlt.<br />

Ich empfehle dann gern weiter und bekomme später oft positive<br />

Rückmeldungen: Danke für den Tipp; der war gut.<br />

Sie beraten auch bei einvernehmlichen Scheidungen. Warum<br />

machen Sie nur einvernehmliche Scheidungen ? Sind klassische<br />

»Rosenkriege«, bei denen zwischen den EhepartnerInnen so<br />

richtig emotional die Fetzen fliegen, nicht Ihre Sache ? Oder<br />

mögen Sie als Anwältin etwa in Wahrheit keinen Streit ?<br />

Selbst einvernehmliche Scheidungen sind nicht einfach, aber u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33


q CHRISTIANE ORDEMANN IM INTERVIEW<br />

»Wichtig ist, dass man menschlich miteinander umgeht. «<br />

grundsätzlich ist es überwiegend so, dass bei anstehenden<br />

Trennungen in den meisten Fällen die PartnerInnen sich auch<br />

schnellstmöglich scheiden lassen wollen. Dann kommt es<br />

darauf an: Worüber streitet man sich noch ? Was ich für mich<br />

persönlich entschieden habe: Ich möchte mich nicht damit<br />

verschleißen lassen, wenn sich beide Parteien nicht darüber<br />

verständigen können, wer welches Möbelstück, welche Tasse<br />

oder welchen Silberlöffel bekommt. Eine gerechte Aufteilung<br />

bekommen die meisten Menschen heute schon ganz gut hin.<br />

In einem Scheidungsverfahren gibt es allerdings noch mehr<br />

Punkte zu beachten. Bezüglich des Zugewinnausgleichs kann<br />

es da schon schwieriger werden, beispielsweise wenn es um<br />

die Eigentumswohnung oder das Einfamilienhaus geht. Da ist<br />

eine fachlich kompetente Beratung gefragt. Wenn man sich da<br />

einigen kann, sind häufig noch ein Notar oder eine Notarin als<br />

neutrale Stelle erforderlich, um eine Einigung über die Übertragung<br />

von Immobilien oder einen Erbverzicht zu beurkunden.<br />

Das darf ich als Anwältin und Interessenvertreterin nicht. Aber<br />

die umfangreichen Vorarbeiten, bis es zu dem Gang zum Notar<br />

kommen kann, mache ich natürlich schon. Danach kann ich<br />

eine einvernehmliche Scheidung betreiben. Nicht nur vor dem<br />

Hintergrund, dass die EhepartnerInnen ja sehr lange vermutlich<br />

glücklich zusammengelebt haben, finde ich es sehr wichtig, dass<br />

man durch eine einvernehmliche Scheidung auch wirtschaftlich<br />

einen guten Weg findet, wie man sich am Ende wieder auseinanderdividiert.<br />

Generell sollte man bei einer Trennung menschlich<br />

miteinander umgehen. Ein fairer Umgang miteinander ist<br />

in dieser Krisensituation besonders dann wünschenswert, wenn<br />

es auch um die gemeinsamen Kinder geht – denn die leiden<br />

bei einer Scheidung ohnehin schon mehr als genug. Sorge- und<br />

Umgangsrecht biete ich daher als Anwältin ganz bewusst nicht<br />

an. Als Mensch würde ich zu sehr an die Kinder denken: Ich<br />

wäre sehr schnell zu sehr emotional beteiligt. Zu viele persönliche<br />

Emotionen möchte ich als Anwältin zugunsten der Professionalität<br />

nicht zulassen.<br />

Testament, Patientenverfügung und auch Vorsorgevollmacht<br />

gehen jeden etwas an. Was raten Sie unseren LeserInnen ?<br />

Es herrscht der Irrglaube vor, dass diese Themen einen erst<br />

etwas angehen, wenn man steinalt ist. Das stimmt natürlich<br />

nicht: Passieren kann einem leider jederzeit etwas, auch wenn<br />

man noch jünger ist. Wenn man seine Patientenverfügung<br />

als erwachsener Mensch klar geregelt hat, nimmt man den<br />

Angehörigen viel Verantwortung ab, wenn im Ernstfall doch<br />

etwas Schlimmes eintritt. Gleiches gilt auch für die Vorsorgevollmacht.<br />

Alle hoffen natürlich, dass man die nicht braucht,<br />

aber man lebt mit Sicherheit ruhiger, wenn alles gut überdacht<br />

und geregelt ist. Zum Thema Testament gibt es unter Juristen<br />

den Spruch »Verheiratete Paare ohne Kinder brauchen ein<br />

Testament. Verheiratete Paare mit Kindern brauchen auch<br />

ein Testament.«. Da stellt sich natürlich die Frage: Wer braucht<br />

eigentlich kein Testament ? Insofern ist auch ein Testament<br />

wichtig, um eigene Vorstellungen und Wünsche entsprechend<br />

eindeutig definiert zu haben.<br />

Sollte man Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />

eigentlich regelmäßig alle paar Jahre erneuern ?<br />

Bei einer Patientenverfügung soll jemandem klar an die Hand<br />

gegeben werden, was passieren soll, wenn man selbst nicht<br />

mehr einwilligungsfähig ist. Wenn eine Patientenverfügung<br />

zehn Jahre alt ist, entspricht der Inhalt vielleicht nicht mehr<br />

den ursprünglichen Gegebenheiten. Jemand der 50 Jahre alt ist,<br />

regelt die Dinge unter Umständen anders als jemand, der 75<br />

Jahre alt ist. Deshalb sollte man in zeitlichen Abständen immer<br />

wieder schauen und bei Bedarf neu anpassen. Auch ein Testament<br />

ist nicht für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Es können<br />

sich beispielsweise die familiären Verhältnisse ändern. Insofern<br />

ist es wichtig, in zeitlichen Abständen sich selbst zu fragen: »Ist<br />

es so, wie es ist, noch in Ordnung für mich ?« Wer sich seiner<br />

Einschätzung nicht sicher ist, sollte um Rat fragen.<br />

In der »Zeit« stand einmal: »Das Gute an den Juristen ist, dass<br />

man sie sofort erkennen und rechtzeitig die Flucht ergreifen<br />

kann, wenn man keine Lust verspürt, von ihren herablassenden<br />

Blicken gemustert zu werden.« Anwälte gelten wahlweise<br />

als elitär, staubtrocken und nur an Paragraphen interessiert.<br />

Sie wirken sehr offen und bodenständig – und spielen privat<br />

in Ihrer Freizeit in einer Band Saxophon. Wie kam es dazu ?<br />

Alles begann durch ein Geschenk zu meinem 50. Geburtstag,<br />

zu dem ein Freund einen Live-Auftritt eines Trios mit ihm selbst<br />

als Saxophonisten organisiert hatte. Das Geschenk war nicht<br />

ganz ohne Hintergedanken, weil es mein Traum war, Saxophon<br />

spielen zu lernen. Das Saxophonspiel habe ich nach der Feier<br />

gleich in Angriff genommen. Einer der Musiker wurde mein<br />

Saxophonlehrer – und nach kurzer Zeit konnte ich in einer<br />

Freizeitband mitmachen.<br />

Ist das Saxophon ein kreativer Ausgleich zum Anwaltsberuf ?<br />

Unbedingt ! Musik zu machen ist für mich ein toller Ausgleich,<br />

weil man sich dabei mit anderen Musikbegeisterten trifft und<br />

sich auf ganz andere Dinge als im Berufsalltag konzentriert.<br />

▼ ÜBER CHRISTIANE ORDEMANN<br />

Christiane Ordemann ist Rechtsanwältin seit 1991 und seit<br />

1994 zugleich Fachanwältin für Arbeitsrecht. Weitere Schwerpunkte<br />

liegen im Verkehrsrecht, Miet- und Pachtrecht, bei einvernehmlichen<br />

Scheidungen sowie Forderungseinzug (Inkasso)<br />

und Wirtschaftsrecht. Christiane Ordemann lebt und arbeitet<br />

in Findorff, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.<br />

Infos über das Anwaltsbüro von Christiane Ordemann in der<br />

Findorffstraße 106 gibt es auf www.christiane-ordemann.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

Anwaltsbüro Christiane Ordemann<br />

Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

Arbeitsrecht Kündigungsrecht, Arbeitsverträge,<br />

Zeugnisse, Abmahnungen, Aufhebungsverträge<br />

Verkehrsrecht Unfallregulierung, Verkehrsstraf- und<br />

Bußgeldverfahren, Schmerzensgeld<br />

Erbrecht Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten<br />

Zivilrecht Vertragsgestaltung, Schadensrecht<br />

Einvernehmliche Scheidungen<br />

Mietrecht Kündigungen, Räumungsverfahren<br />

Forderungsmanagement und Inkasso<br />

Gesprächstermine bitte telefonisch vereinbaren.Wir<br />

freuen uns auf Ihren Besuch! Hausbesuche innerhalb<br />

Findorffs gegen Zusatzgebühr nach Vereinbarung.<br />

Mehr im Internet: www.christiane-ordemann.de<br />

»Es kommt darauf an, den<br />

Körper mit der Seele und die Seele<br />

durch den Körper zu heilen.«<br />

Oscar Wilde<br />

Gesichtsanalyse<br />

Augendiagnose<br />

Bioresonanztherapie / EAV<br />

Homöopathie<br />

Umweltmedizin<br />

Psychokinesiologie<br />

Mentalfeldtherapie<br />

Traumatherapie (AIT)<br />

naturheilpraxis<br />

schwanenberg<br />

Andrea Hella Schwanenberg<br />

Heilpraktikerin und staatl. examinierte Krankenschwester<br />

www.naturheilpraxis-schwanenberg.de<br />

Findorffstr. 106 28215 Bremen Tel. 0421 / 277 99 33 Geibelstraße 4 · 28215 Bremen · Telefon 0421 / 4 91 99 81<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 35


q WWW.<strong>FINDORFF</strong>.DE<br />

» Ein Stadtteilportal für Findorff ? «<br />

Unter www.findorff.de haben der Stadtteilbeirat<br />

Findorff und der Verein Findorffer Geschäftsleute<br />

e.V. vor vielen Jahren ein offizielles Stadtteilportal<br />

initiiert – finanziert mit mehreren<br />

tausend Euro. Da ich als Findorffer Kaufmann<br />

mich auch für die Belange des Stadtteils einsetze,<br />

bin ich häufig auf Findorffer Internetseiten<br />

unterwegs. Das oben genannte, offizielle<br />

Stadtteilportal habe ich in den letzten<br />

Jahren nur selten besucht, weil ich die Informationen,<br />

die ich jeweils benötigte, schneller auf<br />

anderen Seiten gefunden habe. Kürzlich<br />

wollte ich mir aber www.findorff.de<br />

wieder einmal genauer ansehen. Was ich<br />

dann gefunden habe, hat mich dabei<br />

weniger erschüttert als das, was ich<br />

nicht gefunden habe.<br />

Auf den ersten Blick sieht das offizielle<br />

online Stadtteilportal für Findorff sehr<br />

beeindruckend aus. Solide gelayoutet und<br />

reibungsfrei programmiert – wenn auch ein<br />

wenig behäbig im Tempo – bieten die Menüpunkte<br />

scheinbar all die Informationen, die<br />

einen Ortsfremden, der sich über unseren<br />

schönen Stadtteil kundig machen könnte,<br />

interessieren würden. Stadtteilgeschichte,<br />

Termine, Initiativen, Geschäfte, aktuelle Neuigkeiten – es ist<br />

alles da. Klickt man sich aber systematisch durch die Liste der<br />

aufgeführten Punkte, fällt vor allem eines ins Auge: Die Seite<br />

wurde einmal, etwa 2012 bis 2013, aufgesetzt oder überarbeitet<br />

und mit – damals aktuellen und umfassenden – Inhalten gefüllt.<br />

Danach hat man das Nötigste sporadisch ab und zu eingepflegt<br />

und die Seite sich selbst überlassen. Was seitdem weggegangen<br />

oder neu hinzugekommen ist, fehlt. Links führen ins Leere oder<br />

auf falsche Seiten. Gruppen und Organisationen fehlen. Die<br />

Datenschutzerklärung mag trotz aller Kürze heutigen Ansprüchen<br />

rechtlich gerade noch genügen, aber wer weiß es so genau ?<br />

Aktuelle Termine ? Fehlanzeige ! Ich habe angefangen, eine Liste<br />

zu machen, was man ändern sollte, das dann aber ob der Fülle<br />

an Punkten schnell wieder gelassen. Im Prinzip muß die Seite<br />

einmal komplett überarbeitet und völlig neu aufgesetzt werden.<br />

Verantwortlich für den jetzigen Zustand zeichnen laut Impressum<br />

der »Stadtteilbeirat Findorff« und der »Verein Findorffer<br />

Geschäftsleute e.V.«. Vielleicht ist diese Parallelverwaltung ein<br />

Teil des Problems: So muss sich niemand allein zuständig fühlen<br />

und kann die Verantwortlichkeit für den inhaltlich entleerten<br />

Eindruck, den diese digitale Ruine mangels einer fehlenden<br />

Pflege auf der Höhe der Zeit hinterlässt, auf die jeweils andere<br />

Seite schieben. Auch dann stellen sich noch einige Fragen.<br />

Dazu zählen zum Beispiel folgende Merkwürdigkeiten: Warum<br />

ZWISCHENRUF<br />

weist der Verein Findorffer Geschäftsleute auf seine regelmäßig<br />

stattfindende Leistungsschau hin ? Wann hat die doch gleich<br />

noch zuletzt stattgefunden ? Die Älteren werden sich vielleicht<br />

noch erinnern: Letztmalig war das im Jahr 2011. Warum schafft<br />

es der Stadtteilbeirat seit ewigen Zeiten nicht, die Termine<br />

seiner eigenen(!) Sitzungen frühzeitig zu posten ? Die Einladung<br />

zu mehr Bürgerbeteiligung, die von allen Parteien immer wieder<br />

gewünscht ist, erscheint wenig glaubhaft, wenn es noch nicht<br />

einmal gelingt, wenigstens 14 Tage vor den Sitzungen<br />

terminliche Basisdaten einzupflegen, damit interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger planen können.<br />

Das wenig ansprechende »Branchenportal«<br />

der Geschäftsleute ist auch nur halb nützlich,<br />

wenn es die Mitglieder des Vereins<br />

auflistet und die vielen anderen Geschäfte,<br />

die unseren Stadtteil beleben, einfach vergisst.<br />

Informationen über die im Stadtteil<br />

aktiven Vereine und Gruppen findet man<br />

eher in der Findorffer Facebook-Gruppe<br />

unter www.facebook.com/groups/Findorff,<br />

auf dem seit fast zehn Jahren ehrenamtlich betriebenen<br />

Portal www.findorffaktuell.de, im Weser<br />

Kurier oder in den tatsächlich existierenden<br />

Stadtteilmagazinen, wie dem »Findorffer<br />

Blatt« (die Nachfolge-Publikation für den<br />

auf dem Portal beworbenen »Findorffer«,<br />

den es als einstiges Mitteilungsblatt des Bürgervereins Findorff<br />

seit drei Jahren nicht mehr gibt) oder in der Publikation, die sie<br />

gerade in den Händen halten. Das vielfältige Leben, das ich auf<br />

dem offiziellen Portal vermisse, findet schon lange woanders<br />

statt. Die geplanten Redaktionsteams hat es nie gegeben.<br />

Klar, die Pflege solch einer Seite braucht personelle Ressourcen<br />

und kostet Geld. Beides scheint nicht vorhanden zu sein.<br />

Traurig. Eigentlich müsste sich jemand die Mühe machen und<br />

füßisch (nicht händisch) jede Straße im Stadtteil abgehen und<br />

alle dort gefundenen Firmen, Shops, Gruppen, Vereine und<br />

Initiativen anschreiben und um Presseinfos bitten. Vielleicht<br />

würden sich sogar Leute finden, die aktuelle Inhalte einpflegen,<br />

wenn man ihnen die entsprechenden administrativen Zugänge<br />

auf das Portal zur Verfügung stellt. Aber sehr wahrscheinlich ist<br />

das nicht. Sehr gern werden von den Stadtteilpolitikern Künstler,<br />

Schüler, Studenten und Rentner genannt, wenn kostenloses<br />

Engagement eingefordert werden soll. Eine schöne Illusion, die<br />

im Jahr 2019 ebenso überholt ist, wie das verwendete Content<br />

Management System, das seit Jahren keine einfache redaktionelle<br />

Bearbeitung zulässt. Auch ein Systemwechsel steht daher<br />

für eine zukünftig einfache Pflege an. Vor alledem muss aber ein<br />

neues Konzept erstellt werden. Ich frage mich nur: von wem ?<br />

Detlef Moller ist Administrator der gut besuchten Facebook-<br />

Gruppe »Du kommst aus Good Old Bremen Findorff«. ▲<br />

Friseurmeisterin Aysel Canli-Wiegand<br />

Tel. 0421 / 35 14 54 · Damen-, Herren- und Kinderfriseurin<br />

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Unsere Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9:00<br />

bis 18:00 Uhr und am Samstag von 8:00 bis 14:00 Uhr<br />

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und außerdem eine Stunde vor der Veranstaltung.<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 36 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 37


▼ DIE »SUPPENSTUBE« IN DER HEMMSTRASSE 271<br />

W<br />

er kennt sie nicht aus<br />

Kindheitstagen, die<br />

ziemlich traurige<br />

Geschichte aus dem<br />

Bilderbuch »Struwwelpeter«<br />

von Dr.<br />

Heinrich Hoffmann:<br />

»Ich esse keine Suppe !<br />

Nein ! Ich esse meine Suppe nicht ! Nein, meine<br />

Suppe ess‘ ich nicht !«, ruft der Suppenkaspar in<br />

der Geschichte, wobei die verweigerte Nahrungsaufnahme<br />

mit einem bösen Finale endet.<br />

» Suppen ? Einfach lecker ! «<br />

Suppe ist laut »Wikipedia« eine gewöhnlich<br />

warme, flüssige Speise, die in der Regel aus Wasser, Milch, Käse,<br />

Gemüse, Fleisch, Fleischextrakten, Fisch, Fetten, und Gewürzen<br />

hergestellt wird. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.<br />

Diese Definition wäre für die Auswahl in der »Suppenstube«<br />

von Rasim Okur in der Hemmstraße 271 (ehemals »Lederi«)<br />

allerdings auch eine viel zu komplizierte Beschreibung. Der<br />

Geschmack der drei angebotenen Tagessuppen – wahlweise<br />

zweimal mit Fleisch und einmal fleischlos – lässt sich viel kürzer<br />

MAHLZEIT<br />

zusammenfassen: ganz einfach lecker! Die kleine<br />

Portion von 250 ml kostet ab 2,50 Euro, die große<br />

Portion von 400 ml ab 3,50 Euro – letztere Größe<br />

ist nicht nur ein vollwertiges Mittagsgericht,<br />

sondern – wie groß portioniert auch immer –<br />

extrem bekömmlich. Übrigens: 10 % Rabatt gibt<br />

es, wenn man »seine« Suppe im mitgebrachten<br />

Behälter abholt. »Zero Waste« ist auch ökologisch<br />

gesehen sinnvoll. Außerdem empfehlenswert: die vier<br />

Sorten Flammkuchen: Ob »Korsika«, »Thunfisch«,<br />

»Schinken« oder »Vegetarisch«. Süßes im<br />

Angebot ? Aber, hallo ! Es gibt Crêpes ab 1,50<br />

Euro – wahlweise mit Zucker, mit Nutella oder<br />

Kinder Country oder mit Apfelmus. Selbstverständlich auch in<br />

der »Suppenstube« zu haben: ein Sortiment an kühlen Getränken.<br />

Fazit: Wäre der Suppenkaspar Findorffer gewesen, hätte er nicht<br />

nur die leckeren Suppen gegessen, sondern sich zum Abschluss<br />

vielleicht als süßen Nachtisch auch noch einen Crêpes gegönnt !<br />

»Suppenstube« gegenüber dem Jan-Reiners-Center, Hemmstr. 271,<br />

28215 Bremen, geöffnet Montag bis Freitag 11:30 bis 17:00 Uhr.<br />

Text: Mathias Rätsch, Foto: Lebensmittelfotografie ▲<br />

▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN<br />

Sind gute Vorsätze eine schlechte Idee ?<br />

G<br />

I<br />

ch sitze viel vor dem Computer. Wenn ich nicht<br />

vor dem Computer sitze, daddel ich mit dem<br />

Smartphone ständig und gern in der Gegend<br />

herum. Ich mag Bier und Pizza, esse gern, viel,<br />

fett und deftig. Zu Fitness und Bewegung hat<br />

Winston Churchill mit »No Sports« meiner<br />

Meinung nach alles gesagt – und der ist auch 91<br />

geworden. Ich vermute, bei mir und insgesamt<br />

auf dieser Welt, hängt alles irgendwie mit allem<br />

zusammen, aber ich habe keine Lust darüber nachzudenken<br />

und mir dadurch unnötig Stress zu machen. Nicht für mich und<br />

nicht für diese Welt. Bezogen auf mein Übergewicht bin ich in<br />

bester, deutscher Männergesellschaft: Ich liege bewegungslos<br />

voll im Trend. Während Frauen wahlweise Salat,<br />

Suppe oder nichts mehr essen und zugleich<br />

Yoga, Pilates oder Tanzkurse im Park machen,<br />

um die Linie zu halten, bringen laut<br />

einer WHO-Studie aus dem Jahr 2018<br />

von den deutschen Männern über 65<br />

Prozent zu viele Kilos auf die Waage.<br />

Apropos 2018: Das letzte Jahr endete<br />

für mich fatal. Auf einer Silvesterparty<br />

wurde ich kurz vor Jahreswechsel<br />

unvermittelt von einer schlanken Gästin<br />

angesprochen, welche denn meine guten<br />

Vorsätze für 2019 seien. Ich zögerte und<br />

antwortete mit einer Gegenfrage: »Sind<br />

gute Vorsätze in den letzten 365 Tagen<br />

durch eine Gesetzesänderung etwa<br />

Pflicht geworden ?« Das kam gar nicht<br />

gut an – und ich erinnerte mich vage,<br />

dass ich mir Ende 2017 vorgenommen hatte, endlich besser im<br />

Smalltalk zu werden.<br />

Das hat definitiv nicht geklappt – obwohl ich mich mit den<br />

professionellen Empfehlungen der Kommunikationsexpertin<br />

Doris Märtin beschäftigen wollte, die mit »Smart Talk. Sag es<br />

richtig !« den Ratgeber überhaupt zum Thema geschrieben hat.<br />

Sie sagt: »Wenn der Smalltalk einen schlechten Ruf genießt,<br />

liegt das daran, dass er oft schlecht geführt wird.« Diese These<br />

kann ich bestätigen. Seitdem halte ich mich an die Kernbotschaft<br />

eines Schlagers von Daliah Lavi: »Meine Art Liebe zu<br />

zeigen, das ist ganz einfach Schweigen. Worte zerstören,<br />

wo sie nicht hingehören.«<br />

Schweigen ist absolut richtig. Das gilt auch, wenn gute Vorsätze<br />

abgefragt werden. Ausgerechnet am Ende des Jahres von mir zu<br />

erwarten, sinnlose Selbstoptimierungen zu formulieren, die ich<br />

nie einhalten werde, braucht Mann nicht wirklich. Die kann ich<br />

mir immer alle noch im neuen Jahr vornehmen – oder auch nicht.<br />

Kay Grimmich ist unser Autor für Minderheitsmeinungen. Ihm<br />

gefällt es, wenn alles so bleibt, wie es immer schon war. ▲<br />

JA ODER NEIN ?<br />

ute Vorsätze zum Neuen Jahr sind für<br />

mich etwas Wichtiges. Sie auch umzusetzen<br />

erfordert allerdings Selbstdisziplin.<br />

Man sollte seine Ziele nämlich nicht zu<br />

hoch stecken, wie zum Beispiel mit dem<br />

Rauchen aufzuhören, zehn Kilo abzunehmen<br />

oder gar regelmäßig Sport zu<br />

treiben. Furchtbar ! Da ist das Scheitern<br />

dann vorprogrammiert. Die kleinen<br />

Ziele sind es, die die Neujahrsvorsätze mit Leben füllen. Koche<br />

einmal in der Woche wieder selbst. Gehe zu Fuß zum Briefkasten,<br />

anstatt die 200 Meter mit dem Auto zu fahren. Lächle<br />

Deinen Nachbarn an, wenn Du ihn auf der Straße triffst. Du<br />

wirst sehen, die Belohnung erfolgt sofort.<br />

Wenn Du ganz verwegen bist, kannst Du auch<br />

einfach einen völlig Fremden anlächeln. Die<br />

meisten Deutschen irritiert das zwar. Sie<br />

entschließen sich dann aber doch, zurückzulächeln.<br />

Bums, und schon hast Du jemandem<br />

den Tag verschönert. War doch ganz<br />

einfach, oder ?<br />

Streichle eine Katze, wenn Du sie triffst.<br />

Aber laß sie vorher an Deiner Hand schnuppern.<br />

Die Katze hat nämlich auch Neujahrsvorsätze.<br />

Vielleicht gehörst Du nicht dazu. Bedanke<br />

Dich bei der Kassiererin im Supermarkt, wenn Du<br />

wieder einmal mit einem Schokoriegel<br />

und einer Flasche Limonade vor ihr<br />

stehst. Sie kriegt verdammt wenig Geld<br />

für ihre Arbeit und hat Deinen Dank<br />

verdient. Lies ein gutes Buch. Gehe<br />

sonntags in die Kirche, wenn Du schon Steuern zahlst. Du wirst<br />

sehen, Du triffst dort die putzigsten Leute. Und weißt Du was ?<br />

Die meisten sind nett ! Singe laut unter der Dusche. Gönne Dir<br />

abends eine Flasche Malzbier – oder was Dich sonst noch so<br />

glücklich macht.<br />

Meine eigenen Ziele sind auch überschaubar. Nach dem Achtungserfolg<br />

meines Debutromans im letzten Jahr möchte ich<br />

im Neuen Jahr eine 1000-seitige Fortsetzung schreiben. Geht<br />

schließlich ganz einfach. Jeden Tag eine Seite. Moment, wie<br />

lang ist ein Jahr ? Mathematik ist wohl nicht meine Stärke. Eher<br />

ein gesunder Optimismus. Vielleicht fange ich zunächst damit<br />

an, dem Bettler im Jan-Reiners-Center wieder mein Wechselgeld<br />

zu geben. Er ist ein echt netter Kerl und braucht zum Überleben<br />

mehr, als unsere Aufmerksamkeit und ein Lächeln.<br />

Mike Gorden hat in einem früheren Leben Chemie studiert,<br />

sieht sich aber selbst als begnadeten Schriftsteller. Frage im<br />

Findorffer Bücherfenster nach seinem Buch »Gefahr von der<br />

anderen Seite«, wenn Du ihm etwas Gutes tun willst. Und<br />

achte darauf, seinen Nachnamen richtig zu buchstabieren. ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 39


DORFFKLATSCH<br />

+++ OLIVER PLATZ, Präsident der<br />

Architektenkammer Bremen, war Gast<br />

des letzten »Stadtgesprächs« 2018<br />

im Findorffer Klimacafé. Platz setzt<br />

beim Bauen klar auf die Innenentwicklung.<br />

Die Quartiere der Zukunft<br />

sollten gemischt und klimagerecht<br />

sein und sie müssten umweltfreundliche<br />

Mobilitätsangebote schaffen, so Platz. Grün beim Bauen, etwa<br />

mit mehr begrünten Dächern, gehöre selbstverständlich dazu.<br />

Auch die Findorffer PLANTAGE soll neu entwickelt werden.<br />

Innenstadt- und bahnhofsnah wie kaum ein anderes Quartier in<br />

Bremen bietet sich die Plantage geradezu als autofreies Viertel an,<br />

sagt der Präsident der Architektenkammer. Die beiden wichtigsten<br />

EigentümerInnen der Grundstücke an der Plantage haben bereits<br />

konkrete Pläne entwickelt, doch kommen diese nicht voran. Ein<br />

wesentlicher Grund: Das sogenannte Stellplatzortsgesetz, das<br />

die Pflicht, mit jedem Bauvorhaben neue Parkplätze zu schaffen,<br />

regelt, macht neues Bauen im Bestand schwer bis unmöglich. Es ist<br />

für die dicht bebaute Stadt wie für die Plantage heute nicht mehr<br />

zeitgemäß. Bremen sollte, wie Berlin oder Hamburg, dieses starre<br />

Stellplatzgesetz abschaffen und damit auch mehr Spielräume für<br />

die Entwicklung an der Plantage ermöglichen. www.akhb.de<br />

+++ Unser Wasser ist in Gefahr, denn<br />

den Gewässern geht es schlecht. Über<br />

Generationen hinweg haben wir sie<br />

verschmutzt und zerstört. Wie ist<br />

es in Bremen um die Qualität des<br />

Trinkwassers und der Gewässer wie<br />

der Weser und der Wümme bestellt ?<br />

Was können wir zum Schutz des<br />

wichtigen Lebensmittels tun ? Auskunft<br />

aus erster Hand dazu gibt BEATRICE CLAUS,<br />

Leiterin der europäischen Kampagne zum Schutz des Wassers<br />

beim WWF DEUTSCHLAND. Am Montag, den 25. Februar um<br />

18:30 Uhr stellt sie die Aktion »#ProtectWater – Ihre Stimme für<br />

unser Wasser« im Findorffer Klimacafé in der Münchener Str. 146<br />

vor. Informationen vorab unter www.wwf.de/protect-water<br />

+++ Das <strong>FINDORFF</strong>ER BÜCHERFENSTER freut sich,<br />

dass die Autorin Nino Haratischwili mit ihrem<br />

aktuellen Buch »Die Katze und der General«<br />

am Samstag, den 9. Februar der Einladung<br />

folgt und für eine Lesung nach Findorff<br />

kommt. NINO HARATISCHWILI,<br />

die seit ihrem umwerfenden Werk<br />

»Das achte Leben (für Brilka)« Furore<br />

macht, stand mit der »Katze« auf der<br />

Shortlist für den »Deutschen Buchpreis«<br />

2018. Die 1983 in Tbilisi geborene<br />

Haratischwili ist preisgekrönte Theaterautorin,<br />

-regisseurin und Buchautorin;<br />

zuletzt ausgezeichnet mit dem Bertolt-<br />

»Brecht-Preis« 2018. Aufgrund der großen<br />

Nachfrage hat das »Findorffer Bücherfenster« den<br />

Gemeindesaal der MARTIN-LUTHER-GEMEINDE<br />

in der Neukirchstraße 86 angemietet. Karten gibt es für 12,-<br />

Euro inklusive Getränk direkt im »Findorffer Bücherfenster«,<br />

Hemmstr. 175, 29215 Bremen, Telefon 0421 / 35 40 86, E-Mail<br />

kontakt@buecherfenster.de. Beginn ist 19:30 Uhr, Einlass ab<br />

19:00 Uhr. Mehr Infos unter www.buecherfenster.de<br />

+++ HOMÖOPATHIE FÜR DIE FAMILIE? Erfahren Sie<br />

mehr am 13. Februar oder 27. Februar 2019 über die Hand-<br />

q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />

LA OLA BOUTIQUE bietet in<br />

der Magdeburger Str. 1A Mode<br />

und mehr: www.laola.boutique<br />

habung homöopathischer Mittel bei akuten Erkrankungen,<br />

mit denen man auf natürliche und sanfte Weise bei Infekten<br />

mit Fieber, Husten, Schnupfen und Verletzungen behandeln<br />

kann. Ort ist die PRAXIS DOROTHEE TEUTSCH in der<br />

Neukirchstraße 51. Zeitdauer ist jeweils von 19:00 bis 21:00 Uhr.<br />

Die Kosten betragen 25,00 Euro pro Abend inklusive einem<br />

umfangreichen Skript. Anmeldungen unter Tel. 0421 / 434 86 57<br />

und per E-Mail info@heilen-und-beraten.de u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 40<br />

+++ Das klingt richtig gut: Der<br />

Findorffer Liedermacher und<br />

Logopäde ANDREAS POHL hat<br />

einen Song über die Geschichte<br />

unseres Stadtteils geschrieben. In<br />

vier Strophen erzählt er vom Leben<br />

in Findorff seit dem 18. Jahrhundert<br />

bis heute. Das Lied wird von den<br />

Findorffer Geschäftsleuten e. V.<br />

herausgegeben und ist ab dem 13. April 2019 an verschiedenen<br />

Stellen in Findorff als CD käuflich zu erwerben. Weitere Informationen<br />

zu dem neuen Findorff-Song gibt es demnächst unter<br />

www.findorff.de/findorffer-geschaeftsleute-ev/aktuelles u<br />

Indische Spezialitäten und mehr ...<br />

l Mittagstisch ab 6,90 Euro Mo - Fr von 11.30 - 15:00 Uhr<br />

l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr<br />

l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !<br />

l Kostenloser Lieferservice ab 25,00 Euro Bestellwert<br />

l Draußen sitzen: Sommerterrasse ab Ende April<br />

l Speisekarte auf www.kitchensofindia.de<br />

Hemmstr. 240 · 28215 Bremen<br />

Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr


DORFFKLATSCH<br />

+++ Schriftsteller im Dorff ?<br />

Ja, die gibt‘s ! MIKE GORDEN<br />

hat 2018 seinen Debutroman<br />

veröffentlicht. »Gefahr von der<br />

anderen Seite« ist ein rasanter<br />

Sci-Fi-Thriller mit 600 Seiten.<br />

Viel Gewicht als Geschenk auf<br />

dem Geburtsstagtisch oder<br />

im eigenen Bücherregal – und<br />

garantiert für mehrere Tage Lesespaß<br />

! Erhältlich für 18,95 € im<br />

»Findorffer Bücherfenster« oder<br />

über www.mikegorden.de als<br />

eBook. Dort erfährt man auch<br />

mehr über das Buch und seinen Autor.<br />

+++ Mit insgesamt sieben KandidatInnen bewerben sich diesmal<br />

so viele FindorfferInnen wie noch nie für die WAHL DER<br />

BREMISCHEN BÜRGERSCHAFT. Darunter sind allein vier<br />

aussichtsreiche KandidatInnen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:<br />

Lea Schweckendiek und Philipp Bruck sind weit vorn auf der<br />

grünen Liste platziert, aber auch die FindorfferInnen Beatrice<br />

Claus und Ken Oduah haben gute Chancen auf einen Sitz in<br />

der Bürgerschaft. Von der CDU kommen ein und von der SPD<br />

zwei BewerberInnen aus Findorff. Chancen auf den Einzug in<br />

die Bürgerschaft hat auch Gönül Bredehorst (SPD), die bisherige<br />

Findorffer Beiratssprecherin. Dagegen sind David Ittekkot (SPD)<br />

sowie Oguzhan Yazici, bisheriger CDU-Abgeordnete der Bürgerschaft,<br />

weniger chancenreich weiter hinten auf den Parteilisten<br />

zu finden. Gewählt wird übrigens am 26. Mai 2019. Im Gebiet<br />

der Stadt Bremen steht gleichzeitig zudem die wahl der 22 Beiräte<br />

mit 338 Beiratsmitgliedern an. Die WAHL DER BEIRÄTE ist<br />

an die der Bürgerschaft gekoppelt. Die aktuelle Sitzverteilung der<br />

Parteien im Beirat Findorff findet sich online im Internet unter<br />

www.ortsamtwest.bremen.de/findorff/beirat_findorff-1693<br />

+++ KERSTIN SCHWALBE vermeldet den Neuzugang<br />

einer Mitarbeiterin: Mit an Bord ist jetzt AYSEL TAYAT,<br />

die ab sofort für »ihre« Findorffer KundInnen da ist. »Aysel<br />

wird unser erprobtes Team in der Hemmstraße 303 mit viel<br />

Erfahrung und ihrer freundlichen Art bereichern. Da bin ich<br />

mir absolut sicher !« freut sich Kerstin Schwalbe, Inhaberin<br />

vom HAARSTUDIO KESS.<br />

u+++ Das WINDRAD auf dem Schornstein des Schlachthofgebäudes<br />

war aus Sicherheitsgründen lange Zeit nicht in<br />

Betrieb. Doch jetzt läuft es wieder, derzeit in einem abgesicherten<br />

Modus immer nur tagsüber und nicht am Wochenende, wie<br />

MATTHIAS OTTERSTEDT vom Kulturzentrum Schlachthof<br />

berichtet. Wie es aussieht, kann die Windanlage bald auch<br />

wieder in den Normalbetrieb gehen. LEBEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

begrüßt, dass sich das Windrad als ein Findorffer Wahrzeichen<br />

wieder auf dem Schornstein dreht. www.lebeninfindorff.de<br />

+++ In der letzten Ausgabe hatten wir zum aktuellen Stand der<br />

Spenden für die Sanierung der JAN-REINERS-LOK beim<br />

Findorffer Bürgerverein nachgefragt – leider ohne konkrete Zahlen<br />

genannt zu bekommen. Nach der Bekanntgabe der neuesten<br />

Kostenschätzung stellt sich die Frage: Ruckelt sich das wirklich<br />

noch zurecht ? Während die 1. Vorsitzende BIRGIT BUSCH<br />

im April 2018 noch von insgesamt 38.000 Euro für die Instandsetzung<br />

der Lok ausgegangen war und man bisher 30.000 Euro<br />

q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />

zusammenbekommen hat, rechnet Experte UWE FRANZ vom<br />

»Deutschen Eisenbahn-Verein« laut »buten un binnen« für die<br />

Sanierung und Transportwege realistisch mit bis zu 55.000 Euro.<br />

+++ Reichweite ist alles: <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />

bietet AnzeigenkundInnen bekanntermaßen eine hervorragende<br />

Distribution, um Zielgruppen im Stadtteil zu erreichen<br />

– mit einer Druckauflage von 10.000 Exemplaren. Aber unser<br />

Magazin wird auch auf digitalen Wegen gelesen und die neuen<br />

Zahlen über die Nutzung der LeserInnen der Online-Ausgabe<br />

sprechen für sich: Im Internet haben wir zusätzlich zur Printausgabe<br />

nochmals durchschnittlich über 7.000 LeserInnen pro<br />

Ausgabe. Weitere Informationen dazu auf www.findorff.info<br />

Texte: Ulf Jacob und Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />

Wir erweitern unser Team<br />

und begrüßen Dr. Ares Akbar,<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie.<br />

Praxis für Orthopädie | R. Langhammer und S. Balkausky<br />

Sportmedizin | Chirotherapie | Ambulante Operationen<br />

Akupunktur | Hemmstraße 233 | 28215 Bremen Findorff<br />

Telefon (0421) 35 20 95 | www.langhammer-balkausky.de<br />

+++ Die bisherige Leiterin des Jugendzentrums Findorff hat<br />

Ende 2018 von ihrer bisherigen Tätigkeit Abschied genommen,<br />

um in einem anderen Projekt des »Deutschen Roten Kreuzes« zu<br />

arbeiten. Laut Aussage von TINA POORT ist ihr der Abschied<br />

aus dem Haus nicht leichtgefallen, da sie auf eine wunderbare,<br />

nicht immer ganz einfache Zeit zurückblicken kann, in<br />

den vergangenen Jahren vielen interessanten Jugendlichen<br />

und Erwachsenen begegnet ist und eine<br />

Menge Erfahrungen sammeln konnte. Da<br />

Tina Poort (rechts im Bild) das Haus, die<br />

Jugendlichen und BewohnerInnen des<br />

Stadtteils ans Herz gewachsen sind, wird<br />

sie auch zukünftig für das »Deutsche Rote<br />

Kreuz« als Koordinatorin des JUGEND-<br />

ZENTRUMS <strong>FINDORFF</strong> tätig sein.<br />

Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.jugendzentrum-findorff.de u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 42


<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

TIPP l MO 18.03 l ÖVB ARENA<br />

Dreizehn Jahre ist es her, dass REVOLVERHELD ihr Debütalbum veröffentlichten – der<br />

Beginn einer Bandkarriere, wie man sie besonders in Deutschland nicht mehr oft findet.<br />

Seitdem wurden vier Studioalben veröffentlicht und es gab fünfzehn Singles in den Charts.<br />

Nun kommen Johannes Strate, Kristoffer Hünecke, Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn<br />

mit dem neuen Album »Zimmer mit Blick« im Gepäck auf große Arena-Tour – ein Album,<br />

das gerade wegen der vielen Jahre Erfahrung und Freundschaft der vier Musiker diesmal<br />

sehr locker und teilweise sogar tanzbar klingt. Johannes Strate wurde in Bremen geboren.<br />

Da wird das Konzert für ihn und seine Band mit Sicherheit ein echtes Heimspiel werden.<br />

Einlass 18:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr u www.oevb-arena.de<br />

SA 16.03 l MUSIC HALL<br />

WHATASOUND: Vier SängerInnen,<br />

darunter Michael Ernst aus Findorff,<br />

und eine Band machen Dampf und<br />

spielen Hits u.a. von Justin Timberlake,<br />

Stevie Wonder, Sting, Spice Girls und<br />

Frankie Valli. Beginn ist 20:00 Uhr.<br />

u www.musichall-worpswede.de<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 44<br />

SA 06.04 l ALTES PUMPWERK<br />

NATÜRLICH BLECH ! Jedes Jahr kommen<br />

von nah und fern ausgesuchte Spezialisten<br />

nach Bremen, um am HfK-Workshop<br />

»Historic Brass Studio Bremen« teilzunehmen<br />

– zum Abschlusskonzert mit Festmusik<br />

auf historischen Instrumenten. Hingehen !<br />

20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />

FR 01.02 l SCHLACHTHOF<br />

17 HIPPIES ? Bitte nochmals kurz durchzählen:<br />

Laut Eigenaussage der Berliner Band<br />

hat ihr Name keine tiefere Bedeutung. Muss<br />

ja auch nicht, wenn der Stil-Mix der dreizehn<br />

MusikerInnen derartig mitreißend ist.<br />

Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />

u www.schlachthof-bremen.de<br />

SA 02 .03 l SCHLACHTHOF<br />

Halleluja ! SIMON & JAN sind clowneske<br />

Chronisten der Wirklichkeit. Ihre weitreichende<br />

Diagnose lautet Weltschmerz.<br />

Sie wissen guten Rat: Tombola für Pessimisten<br />

– jeder kriegt ein »Hoffnungslos«.<br />

Die ZuhörerInnen finden sich hin- und<br />

FR 05.04 l METROPOL<br />

Mit 30 Alben, über 300 Singles, unzähligen<br />

Fernseh- und Live-Auftritten gilt sie als die<br />

»Grande Dame« des deutschen Schlagers.<br />

Jetzt kommt MARY ROOS erstmals seit<br />

fünf Jahren wieder auf große Solo-Tournee<br />

– mit allen Hits, die sie zur Schlagerikone<br />

gemacht haben. Beginn ist 20:00 Uhr.<br />

u www.metropol-theater-bremen.de<br />

DO 14 .02 l HALLE 7<br />

MARTIN RÜTTER hält ein bellendes<br />

Plädoyer für die Beziehung von Hasso<br />

und Herrchen. »FREISPRUCH !« heißt<br />

die neue Live-Show von und mit Deutschlands<br />

wohl bekanntestem Hundetrainer.<br />

Wie es wird ? Fachlich. Analytisch. Und<br />

vor allem sehr, sehr lustig.<br />

20:00 Uhr u www.oevb-arena.de<br />

hergerissen in einem den Verstand beanspruchenden<br />

Programm voller Gefühl.<br />

Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />

u www.schlachthof-bremen.de<br />

SA 27 .04 l TOWER MUSIKCLUB<br />

»Sheena is a Punk rocker, Sheena is a<br />

Punk rocker NOW !« Es war in Wahrheit<br />

schon ziemlich vorbei mit Punk, als die<br />

Ramones 26 Jahre nach ihrer Gründung<br />

1990 in der Stadthalle in Bremen auftraten.<br />

Ein Riesenspaß war es damals trotzdem.<br />

Alles ist endlich – und die Band spielt ihre<br />

hammerharten Songs definitiv nur noch<br />

über den Wolken. Doch für die verbliebenen<br />

Fans gibt es irdische Abhilfe: THE<br />

RAMONAS sind die einzig wahre »All-<br />

Girl-Ramones-Tribute-Band«. Sie gründeten<br />

sich 2004 in England zu Ehren ihrer großen<br />

Vorbilder – und stehen diesen in Sachen<br />

purer Energie in Nichts nach.<br />

21:00 Uhr u www.tower-bremen.de<br />

MO 18.02 l MEISENFREI<br />

What a lucky man he is: CARL PALMER<br />

ist als Mitbegründer von Emerson, Lake<br />

and Palmer eine echte Drummer-Legende.<br />

Mit ELP Legacy bringt er das Erbe dieser<br />

Prog-Rock-Urgewalt im zeitgemäßen musikalischen<br />

Gewand weiterhin live auf die Bühne.<br />

Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />

FR 15.03 l ALTES PUMPWERK<br />

Unter dem Motto »Wir sind keine Stehaufmännchen,<br />

denn wir setzen uns nie hin !«<br />

finden sich DIRK AUDEHM, Alexander<br />

Seemann und Engelbert Herzog zusammen,<br />

um über das Unmögliche des Lebens zu sinnieren<br />

– mit Songs von Rio Reiser, Andreas<br />

Bourani, Adele sowie eigenen Texten.<br />

20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />

IMPRESSUM<br />

AUTOR/INN/EN<br />

Simeon Buß, Mike Gorden, Kay Grimmich, Ulf Jacob, Detlev<br />

Moller, Gretel Moskal , Mathias Rätsch, Imke Zimmerman<br />

© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />

sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />

Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />

Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />

werden strafrechtlich verfolgt.<br />

FOTOGRAFIE<br />

Vicky Baumann, www.vickybaumann.de, Claudia A. Cruz,<br />

www.claudia-acruz.com, Colin Eick, www.colin.no, Kerstin<br />

Rolfes, www.kerstinrolfes.de, Schmidt und Schliebener<br />

ART DIRECTION<br />

Rätsch Communications, www.raetsch.de<br />

LEKTORAT<br />

Leona Ilgner<br />

BILDNACHWEIS<br />

Titel, Seite 4 © Vicky Baumann, www.vickybaumann.de,<br />

Seite 3: »Portrait of girl« © Radharani, www.shutterstock.<br />

com, Seite 3/8/18/21/26/30/32/37/42/46 © Kerstin Rolfes,<br />

Seite 12 © Schmidt/Schliebener, Seite 16/17 © Claudia A.<br />

Cruz, jazzahead! Special: Seite 22: Key Visual © caracterdesign,<br />

gettyimages, Seite 23: Schlachthof © MESSE BREMEN<br />

& ÖVB Arena/Jan Rathke, Seite 24: Mathias Eick © Colin<br />

Eick, Seite 26: Norway © Pixabay.com, b.k.t. © Claudia<br />

Hoppens, Pål »Strangefruit« Nyhus © Liese Hølto, Seite 27:<br />

Malte Schiller Group © Pressefotos, Botticelli Baby © Pressefoto,<br />

Bilderband © Franziska Ambach, Quebec © Ulysse<br />

Lemerise, Seite 29 »Tasks and plan for 2019 - 2020. Calendar<br />

of habits..« © Maxim Ahramenko, www.shutterstock.com,<br />

Seite 38: »minestrone« © Lebensmittelfotografie, www.pixabay.com,<br />

Seite 39: Platz © Caspar Sessler, Claus © WMF,<br />

Seite 41: Haratischwili © Danny Merz, Sollsuchstelle, Seite<br />

44/45 Revolverheld © Benedikt Schnermann, 17 Hippies<br />

© Pressefoto, Martin Rüter © Guido Engels, Carl Palmer<br />

© Pressefoto, Simon und Jan © Michael J. Rüttger, Dirk<br />

Audehm © Pressefoto, Whatasound © Marta Urbanelis,<br />

Natürlich Blech © Susan Williams, Mary Roos © Pressefoto,<br />

Ramonas © Pressefoto, sonstige © Pressefotos<br />

DRUCK<br />

BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />

www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />

produziert. Es wurden Materialien<br />

aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />

und/oder Recyclingmaterial sowie<br />

Material aus kontrollierten<br />

Quellen verwendet.<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

10.000 Exemplare<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info<br />

DISTRIBUTION<br />

Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />

28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 60 »Hotspots«<br />

im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/<br />

hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie<br />

uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info<br />

ANZEIGENBUCHUNG<br />

Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />

kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />

Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />

Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10, die ab<br />

dem 04. Mai 2019 erscheint, ist der 22. April 2019. Unser<br />

Dank an alle AnzeigenkundInnen aus und um Findorff,<br />

ohne die diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />

HERAUSGEBER<br />

Mathias Rätsch<br />

VERLAG<br />

®<br />

Findorff Verlag<br />

Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />

Telefon 0421 / 579 55 52<br />

Telefax 0421 / 579 55 53<br />

E-Mail kontakt@findorff.info<br />

KOOPERATION<br />

Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />

»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />

das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute<br />

e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter<br />

www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de<br />

FACEBOOK<br />

Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />

https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />

LESERBRIEFE<br />

Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,<br />

Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe<br />

als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 45


q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />

» Ihr seid komische Hippies.«<br />

B<br />

ESETZT, BERND ! BESETZT, BERND !«<br />

»Hm, was schreist’n Du so, Jürgen ?«<br />

»BESETZT, BERND !«<br />

»Ja, was denn ? Die Hotline ? Der Vorstandsposten<br />

? Findorff ? Polen ? Was ist besetzt ?«<br />

»DAS HAUS, BERND !«<br />

»Welches Haus denn, Jürgen ?«<br />

»DAS HAUS, WELCHES WIR VERMIETEN<br />

WOLLTEN ! DIE OBLIGATORISCHE<br />

WOHNGEMEINSCHAFT ! UNSERE<br />

GOLDGRUBE !«<br />

»Wie besetzt ?«<br />

»HIPPIES, BERND ! HIPPIES ! HIP-<br />

PIES HABEN DAS HAUS BESETZT !«<br />

Liebe LeserInnen,<br />

wir verlassen kurz diese anfängliche Erzählung,<br />

um zu rekapitulieren, was in der<br />

letzten Folge passierte: Bernd und Jürgen,<br />

ihres Zeichens fesche Immobilienmakler,<br />

die lediglich in meinem Kopf existieren, freuten<br />

sich, ob der Opportunität der raumindividuellen<br />

Vermietung eines Hauses,<br />

mit der sie sich eine Umsatzsteigerung<br />

von etwa 100 % versprachen. Einer<br />

Strategie, die, im Gegensatz zu den beiden Gesellen, leider nicht<br />

nur in meinem Kopf existiert. Durch diese »clevere« Vermietung<br />

einer großen Wohneinheit, aufgeteilt in einige kleinere Wohneinheiten,<br />

wollten die beiden ein einseitig gutes Geschäft erzielen.<br />

Nun aber, bedingt vom Willen des Autors und den nicht perfekt<br />

berechenbaren Launen des Universums, passiert etwas, mit dem<br />

niemand in Findorff gerechnet hat: Hippies. Hippies, die das<br />

Haus, welches Bernd und Jürgen vermieten wollten, einfach<br />

besetzt haben. Über Nacht. Der Blick der LeserInnen zoomt an<br />

dieser Stelle aus dem Text und findet sich wieder vor dem vorerst<br />

geplatzten Traum der beiden Makler. Ein typisches Altbremer<br />

Haus, zwar kein kleiner Wintergarten vor der Tür – und doch:<br />

niedlich, nordisch, nice. Wir sehen einen VW-Bulli, der vor dem<br />

Hauseingang parkt, bemalt mit allerlei Blumen und Sprüchen.<br />

Man liest »You don’t hate mondays – you hate capitalism« und<br />

»Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, ihn zu brechen«. Ein Hackysack<br />

liegt verloren neben den Mülltonnen. »Dieses Haus ist<br />

gehacked !«, steht fett auf einem Banner. Der »Rauch-Haus-Song«<br />

würde gut ins Bild passen, doch diese Hippies sind erst Anfang<br />

20 und glauben, Rio Reiser wäre eine auf Südamerika spezialisierte<br />

Reiseagentur. Insgesamt entsprechen diese Hippies auch<br />

nicht wirklich ihrem Stereotyp; die wenigsten von ihnen tragen<br />

lange Haare. Richtig ungepflegt laufen sie auch nicht herum und<br />

statt Instrumente und Haschpfeifen sieht man sie Computer,<br />

Kabel und Bildschirme ins Haus schleppen.<br />

SIM SCHAUT HIN<br />

»Ich heiße 101«, stellt sich 101 vor, nachdem schließlich die<br />

Neugier über die Scham triumphierte und uns zu den neuen<br />

NachbarInnen trieb, um »Hallo« zu sagen.<br />

»Das sind 111, 1000, 1, 10, 1010, 1001, 110 und 11.«<br />

»Binärzahlen von 1 bis 9 ?«, fragen wir. 101 nickt. »Wir bleiben<br />

anonym, um unsere ›Social Media Accounts‹ zu schützen.«<br />

»Ah, also anders als alle andern. Das ›first life‹ anonymisieren,<br />

um das ›second life‹ zu schützen. Verstehe. Aber warum besetzt<br />

ihr dafür ein Haus ? Wollt ihr die Revolution oder was ?«<br />

»Revolutio…« 101 sieht uns etwas irritiert an. Er<br />

kann sich das Grinsen nicht verkneifen. »Hausbesetzungen<br />

sind doch schon längst nicht mehr<br />

revolutionär, eigentlich geradezu ordinär.<br />

Es würde mich wundern, wenn sich groß<br />

jemand daran reibt, bis auf diejenigen, die<br />

damit Geld verdienen wollten.« Er winkt ab.<br />

»Und Revolution, ha, weißt Du, wenn Du<br />

wirklich etwas erreichen möchtest, dann ist es<br />

in der ›real World‹, oder auch ›World 1.0‹, wie<br />

wir sagen, doch gar nicht mehr getan. Moderner<br />

Aktivismus beginnt im Internet, ›the Revolution will<br />

not be televised, it will be streamed‹. Wir<br />

müssen das System mit seinen eigenen<br />

Waffen schlagen, Bit für Bit und Coin<br />

für Coin. Ich sag Dir, in ein paar Jahren<br />

wird das Internet uns in eine globale<br />

›Share-Gesellschaft‹ verwandelt haben.« Er zwinkert schelmisch.<br />

»Außerdem bauen wir hier gerade ein ›Cloud-Mining-Rechencenter‹.<br />

Wenn alles gut läuft, müssten wir das Haus in eineinhalb<br />

Monaten locker kaufen können.«<br />

»Ein… ein Cloud-Mining-Server ?«<br />

»Eine Anlage von Computern, um Bitcoins zu schürfen.«<br />

»Ihr seid komische Hippies.«<br />

»Wieso ? Es wäre doch dumm anzunehmen, dass dieses System,<br />

das alles vereinnahmt, was es kritisiert, nicht auch die Hippies<br />

vereinnahmt hätte. Wir entwickeln uns doch auch weiter. Ist<br />

doch nicht so, als wüssten wir nicht, wie man Werkzeuge gegen<br />

ihre Besitzer nutzen könnte. Und wenn man sieht, was sich<br />

in den letzten Jahren alles getan hat, muss man doch auch als<br />

Hippie mit der Zeit gehen.« 101 zwinkert uns ein letztes Mal zu<br />

und schultert dann die Solarpanele, die er gerade aus dem Bulli<br />

geladen hat, dessen Blumenmuster sich bei genauerer Betrachtung<br />

auch als zu Pflanzen arrangierte Zahlencodes entpuppen.<br />

»Bernd ?«<br />

»Hm, Jürgen ?«<br />

»Ich glaub‘, wir sind total ›old school‹ und aus der Mode.«<br />

»Ich glaub‘ auch, Jürgen. Ich glaub‘ auch.«<br />

Text: Simeon Buß, www.simpanse.de Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />

Druckfehler vorbehalten. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen. Verkauf nur solange der Vorrat reicht.<br />

REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. Unser Unternehmen ist Bio-zertifiziert durch DE-ÖKO-006.<br />

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+ 212-214 + 344-346. Ausgenommen sind Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Tabakwaren,<br />

Telefonkarten, Pfand/Leergut, Tchibo-Non-Food, Treuepunkt-Aktionsartikel,<br />

iTunes-Karten, Fotoarbeiten, Kauf von Gutscheinen und Geschenkkarten.<br />

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* Bis zu 25, 50 oder 100 Mbit/s im Download sind in ausgewählten Anschlussbereichen verfügbar. 1) Nur für Privatkunden, die in den letzten 6 Monaten keinen swb-Telefonanschluss hatten. Gewerbliche Nutzung ausgeschlossen. Mindestlaufzeit 24 Monate.<br />

Preise: DSL 100 für 12 Monate 24,99 €, dann 39,99 €, mit bis zu 100 Mbit/s im Down- und bis zu 40 Mbit/s im Upload. DSL 50 für 12 Monate 24,99 €, dann 34,99 €, mit bis zu 50 Mbit/s im Down- und bis zu 10 Mbit/s im Upload. DSL 25 für 12 Monate 24,99 €,<br />

dann 29,99 €, mit bis zu 25 Mbit/s im Down- und bis zu 5 Mbit/s im Upload. Standardgespräche in nat. Festnetze: 0 ct/Min., in nat. Handy-Netze: 19,9 ct/Min.; kein Call-by-Call. Einmaliger Bereitstellungspreis 29,99 €. Geeigneter Router vorausgesetzt. 2) Ein<br />

Produktwechsel zwischen den DSL Produkten, die nach dem 24.09.2018 beauftragt wurden, ist ab dem 13. Monat nach Vertragsbeginn monatlich kostenlos möglich. Die Vertragslaufzeit und Aktionsvorteile verlängern sich dabei nicht.<br />

Alle Preise inkl. 19 % MwSt. Angebot regional begrenzt verfügbar und vorbehaltlich technischer Realisierbarkeit. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. EWE TEL GmbH, Am Weser-Terminal 1, 28217 Bremen

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