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Im Winter 2019 | Ausgabe 09 | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />
®<br />
JOHN & KERSTIN<br />
» Love more, think more.«<br />
HIPPIE, HIPPIE, YEAH !<br />
TEILZEITHIPPIE @longhairfreakypeople MARCEL TEDDY HOLZEN Vegan isst besser<br />
17 HIPPIES Kirschenzeit FILOMENAL Liebe ist alles MATHIAS EICK It‘s jazzahead !<br />
CHRISTIANE ORDEMANN Plädoyer für das Saxophonspiel CLAUDIA A. CRUZ Flora
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />
Börse auf<br />
bremisch.<br />
Unser Wertpapier-Experte<br />
Dr. Sascha Otto vor Ort.<br />
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www.sparkasse-bremen.de/otto<br />
Wo sind all die Hippies hin, wo sind sie geblieben ?<br />
Z<br />
u der letzten Ausgabe von<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong> schrieb uns<br />
eine Leserin auf digitalen<br />
Wegen: »Es ist wunderbar,<br />
jetzt durch das Magazin<br />
über Bekannte/s noch mehr<br />
zu erfahren oder bisher Unbekannte/s<br />
vorgestellt zu bekommen<br />
... «. Das Lob hat uns gefreut, weil in diesem Satz<br />
der Anspruch an unser Stadtteilmagazin gut wiedergegeben ist.<br />
Wie aber findet man jedes Mal interessante Menschen und Themen,<br />
die unsere LeserInnen vielleicht interessieren könnten ?<br />
Manchmal ist es ganz einfach: Die Inspiration für den Schwerpunkt<br />
»Hippies« dieser Ausgabe war ein Foto, das unauffällig<br />
an der Wand eines Concept Stores in der Admiralstraße 125<br />
hängt – und unser Titelbild geworden ist. Das Bild zeigt Kerstin<br />
Posch und John Hellmich, wie sie sich auf Bali in besonderer<br />
Atmosphäre verliebt haben. Von Räucherstäbchen, Duftölen bis<br />
zur Hippie-Kleidung bietet das Paar in Findorff ein Sortiment<br />
schöner Dinge an, die sie über digitale Kanäle wie »Instagram«<br />
und »facebook« gekonnt inszenieren und vermarkten.<br />
Warum die beiden für ihre Handelsmarke »teilzeithippie« den<br />
eigenen Hippietraum öffentlich zelebrieren und was eigentlich<br />
ein »Teilzeithippie« ist, erzählen sie uns ab Seite 4.<br />
Marcel Teddy Holzen ist schon rein optisch kein<br />
Hippie. Er sieht aus wie ein Hardcorepunkmetalfan,<br />
der er auch ist; ebenso wie überzeugter Veganer.<br />
Teddy kocht in der »veganbar«, die sich seit den<br />
Anfängen im Imbisswagen in der Plantage als<br />
Bistro in der Admiralstraße fest etabliert hat.<br />
Wir haben ihn gefragt, was er sagt, wenn jemand<br />
auf ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte.<br />
Mehr ab Seite 8.<br />
»Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt<br />
nicht mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie<br />
ändert sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem<br />
wäre. Wir müssen Haltung zeigen ...« sagt Musiker Christopher<br />
Blenkinsop von den »17 Hippies«, die ebenfalls keine »echten«<br />
Hippies sind, aber als Berliner Band seit über zwanzig Jahren so<br />
heißen – und mit ihrem Namen das Wort »Hippie« neu definiert<br />
haben. Input zum Live-Konzert im »Schlachthof« ab Seite 12.<br />
Was kann man im digitalen Zeitalter mit den (a)sozialen Netzwerken,<br />
in denen schnell beleidigt, diffamiert und gemobbt<br />
wird, von den Ideen der damaligen Blumenkinder auf das Hier<br />
und Jetzt übertragen ? Eine Antwort: verstärkt auf ein positives<br />
Lebensgefühl setzen, um abseits destruktiver »Zeitdiebe« mit<br />
guten Ideen die eigene Zukunft gemeinsam zu gestalten.<br />
Wir wünschen » Love and Peace and Happiness« und freuen<br />
uns über Ihren Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
04 l KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH<br />
Die »teilzeithippies« über ihre Zeit auf Bali, den inneren Hippie<br />
in uns allen, ihren Concept Store und über bewussten Konsum<br />
08 l MARCEL TEDDY HOLZEN<br />
Der Koch über Hippies, texturiertes Sojaprotein und warum<br />
er es liebt, Menschen mit gutem Essen glücklich zu machen<br />
12 l 17 HIPPIES<br />
Warum man als Mitglied der Berliner Band keine Chance hat,<br />
rückwärts in Badehose den Mount Everest zu besteigen<br />
16 l ARTWORK: FLORA<br />
Eine Bildstrecke der Fotografin Claudia A. Cruz<br />
18 l FILOMENA LAPCZYNSKA<br />
Filomenal: glücklich durch die Kraft der Liebe<br />
21 l GROSSES SPECIAL ZUR JAZZAHEAD!<br />
Input, Tipps und zum Galakonzert Mathias Eick im Interview<br />
Der Herausgeber dieses Magazins hat in der »veganbar« ein paniertes,<br />
veganes Schnitzel in Jägersauce gegessen. Aber was hat er tatsächlich<br />
gegessen ? Eine messerscharfe Analyse von Marcel Teddy Holzen<br />
29 l SPARKASSE BREMEN<br />
Werden Sie Stammzellspender !<br />
30 l ALAN LAZUTKA<br />
Engagiert für GeschäftskundInnen in Findorff und Walle<br />
32 l CHRISTIANE ORDEMANN<br />
Über Scheidungen und Saxophonspiel<br />
36 l ZWISCHENRUF<br />
Das Stadtteilportal als digitale Ruine<br />
38 l MAHLZEIT<br />
39 l JA ODER NEIN ?<br />
40 l DORFFKLATSCH<br />
44 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
46 l SIM SCHAUT HIN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
PROFILE<br />
q TEXTILIEN, PFLEGEPRODUKTE, ESOTERIK UND WOHNACCESSOIRES IM CONCEPT STORE<br />
» Wir wollen Nachhaltigkeit wieder ›sexy‹ machen.«<br />
JOHN HELLMICH<br />
TEILZEITHIPPIES<br />
KERSTIN POSCH<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 04<br />
K<br />
erstin und John, was unterscheidet einen<br />
»teilzeithippie« von den ersten Hippies der<br />
Sechzigerjahre ?<br />
Kerstin: Wir sind heute ziemlich stark durch<br />
unsere Gesellschaft geprägt, so dass wir auf<br />
westliche »Luxusgüter«, wie eine funktionierende<br />
Toilette, nicht verzichten wollen. Aber<br />
auch wir versuchen heute Zeichen zu setzen;<br />
für Nachhaltigkeit, gegen Massenkonsum<br />
und das Leben im Hamsterrad und für ein Leben mit der Natur,<br />
Liebe, Toleranz und moderner Spiritualität.<br />
John: Wir leben ganz klar im kapitalistischen System, dem wir<br />
uns auch in gewisser Weise hingeben, versuchen aber, wo wir<br />
können, diesem aus dem Weg zu gehen, indem wir nachhaltig,<br />
ökologisch und bewusst leben. Vor allem eine pflanzenbasierte<br />
Ernährung ist uns sehr wichtig.<br />
Kerstin, Du bist Social Media Beraterin und hast angestellt in<br />
einem Unternehmen gearbeitet. Wie bist Du gemeinsam mit<br />
John auf die Idee gekommen, auf Bali Eure eigene Marke zu<br />
gründen und 2018 in Findorff ein Ladengeschäft zu eröffnen ?<br />
Kerstin: Wir haben uns erstmals 2016 in Minden getroffen, uns<br />
einen Monat später auf Bali wiedergesehen – und dort kennen<br />
und lieben gelernt. Während unserer Zeit auf dieser paradiesischen<br />
Insel haben wir auch regelmäßig Fotos und Insidertipps<br />
auf unserem Instagram-Kanal »longhairfreakypeople« geteilt.<br />
Ich war ganz verliebt in die Muster der traditionellen Sarongs<br />
der Einheimischen. Wir hatten die Idee, aus den Stoffresten ein<br />
Hemd für John schneidern zu lassen. Wir wurden dann online<br />
und auch vor Ort von FreundInnen und TouristInnen auf das<br />
tolle Hemd angesprochen. Daraufhin haben wir direkt reagiert<br />
und noch mehr Kleidung in dem Stil schneidern lassen.<br />
John: Inmitten der Reisfelder auf Bali haben wir eine ganze<br />
Nacht überlegt, ob man daraus mehr machen könnte – und was<br />
ein passender Markenname wäre. Auf »longhairfreakypeople« sind<br />
wir irgendwann gekommen, weil wir irgendwie auch so aussahen.<br />
Kerstin: Wir haben zuvor nur online verkauft. Auf Dauer war<br />
das sehr unpersönlich und der Kontakt zu den KundInnen hat<br />
mir gefehlt. Gerade esoterische Produkte brauchen Erklärung.<br />
In der Admiralstraße 125 können wir auch Menschen erreichen,<br />
für die unsere Lebensphilosophie vielleicht noch fremd ist. Es<br />
ist so schön zu sehen, wenn Menschen in unseren Store kommen<br />
und in eine andere Welt eintauchen. Ihre Geschichten, ihr<br />
Lächeln, ihren Dank: Diese Reaktionen hat man online nicht.<br />
Bei Euch gibt es Textilien, Pflegeprodukte, Esoterik und Wohnaccessoires.<br />
Was ist ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ?<br />
Kerstin: Ein »Ethical Lifestyle Concept Store« ist quasi ein moderner<br />
Tante-Emma-Laden. Der Unterschied ist allerdings, dass<br />
wir ausschließlich fair gehandelte und hochwertige Produkte<br />
abseits der Massenware führen.<br />
Euer Slogan heißt »Passion for Design and Love for Mother<br />
Earth«. Nach welchen Kriterien wählt Ihr Produkte aus ?<br />
John: Die Auswahl erfolgt nach einem klaren Konzept. Wenn<br />
man bei uns einkauft werden damit zum Beispiel Familien,<br />
KünstlerInnen oder kleine Start-Ups unterstützt und nicht das<br />
fünfte Ferienhaus von irgendjemandem finanziert.<br />
Kerstin: Wir verkaufen nur faire, nachhaltige und ökologisch<br />
hergestellte Produkte. Dafür steht »Love for Mother Earth«. Für<br />
mein Künstlerherz müssen die Produkte natürlich auch schön<br />
anzuschauen sein. Dafür steht »Passion for Design«. Wir wollen<br />
Nachhaltigkeit wieder »sexy« machen. Wir versuchen bei den<br />
ZuliefererInnen durchzusetzen, dass sie bei der Verpackung auf<br />
Plastik verzichten. Wir stehen schließlich auch für »Zero Waste«<br />
und versuchen jeden Verpackungsmüll zu vermeiden.<br />
John: Wir möchten die paradiesische »Baliwelt« mit ihrer<br />
besonderen Ästhetik durch »teilzeithippie« in Findorff wieder<br />
erschaffen.<br />
Woher importiert Ihr Produkte, die zu Eurer Marke passen ?<br />
John: Wir erhalten unsere Produkte in erster Linie aus Deutschland.<br />
Die Produkte von weiter weg sind Einzelstücke, die wir<br />
von unseren Reisen mitbringen. Wir lassen grundsätzlich keine<br />
Waren einfliegen.<br />
Kerstin: Manche Produkte endecken wir auch im Alltag bei<br />
Menschen, die kreativ sind, aber vielleicht noch gar nicht<br />
wissen, dass sie KünstlerInnen sind. Über »Instagram« habe ich<br />
auch schon wirkliche Schätze für unser Sortiment gefunden.<br />
Euer Store gehört auf den ersten Blick ins »Viertel«. Warum<br />
habt Ihr Euch für Findorff als Standort entschieden ?<br />
John: Ausschlaggebend war der Mietpreis. Mir tut es als Anfänger<br />
und Existenzgründer weh, im Bremer »Viertel« für einen<br />
kleinen Laden unglaubliche Mieten zu zahlen. Es kamen nur<br />
Findorff oder die Neustadt infrage. Wir haben uns dann aber<br />
sehr schnell vom Findorffer Charme einfangen lassen.<br />
Kerstin: Das »Viertel« würde sehr gut passen, aber Findorff<br />
wirkt auf mich viel familiärer. Ich liebe dieses dörfliche Flair.<br />
Wir haben in so kurzer Zeit schon viele StammkundInnen.<br />
John: Wir haben uns schon während der Ladenrenovierung<br />
wie zuhause gefühlt. Die Tür ging gar nicht mehr zu. Von allen<br />
Seiten wurde uns Hilfe angeboten. Zur Begrüßung wurden uns<br />
unter anderem Blumen, Schnaps und Ananas geschenkt.<br />
Gibt es in Findorff genug Hippies, die bei Euch einkaufen?<br />
John: Ja, ich kann sagen: Teilzeithippies gibt es im Stadtteil auf jeden<br />
Fall. Gefühlt sind hier viele Menschen im Kern noch Hippies.<br />
Kerstin: Viele Menschen kommen in den Laden und es entstehen<br />
schöne und intime Gespräche. Sie erzählen mir ihre<br />
Geschichten, heimlichen Wünsche und Träume. Es ist wunderschön,<br />
dass unser kleiner Platz, den wir hier geschaffen haben,<br />
die Leute inspiriert: Seid wild und frech und wunderbar ! u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
q KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH IM INTERVIEW<br />
» Seid wild und frech und wunderbar ! «<br />
John: Ob jung oder älter: Bei uns fühlen sich alle wohl ! Die<br />
einen schwelgen in Erinnerungen an ihre Jugend und die anderen<br />
entdecken Neues. In vielen von uns schlummert ein kleiner,<br />
rebellierender Hippie – und davon gibt es in Findorff viele.<br />
Ihr vermarktet Euer Label, das über den Onlineshop weltweit<br />
präsent ist, sehr aktiv auf »Instagram«. Warum »Instagram«<br />
und welche Kanäle nutzt Ihr noch ?<br />
John: Ich war bezogen auf »Instagram« anfangs etwas skeptisch.<br />
Aber über bestimmte Hashtags gibt es einfach unglaubliche<br />
Möglichkeiten, potentielle KundInnen zu erreichen. Das ist<br />
über diesen Kanal wirklich einzigartig. Es kommen zu uns tatsächlich<br />
von weit über Findorff hinaus Leute in den Laden, die<br />
sagen: »Wir haben Euch auf ›Instagram‹ entdeckt.«<br />
Kerstin: Über den Hashtag »fairfashion« zum Beispiel finden<br />
uns genau die Leute, die sich für bewussten Konsum interessieren.<br />
Es gibt Leute, die sagen uns, »teilzeithippie« sei für sie der<br />
Grund gewesen, um nach Bremen zu kommen. Das ist natürlich<br />
eine kleine, große Ehre für uns.<br />
Die Hippies der Sechzigerjahre standen für eine radikale<br />
Ablehnung des sinnentleerten Massenkonsums. Euer Projekt<br />
»teilzeithippie« muss Gewinn machen, damit es möglich ist,<br />
davon auch zu leben. Dafür müsst Ihr wunderbare Dinge<br />
verkaufen, die schön sind, die man aber nicht unbedingt<br />
braucht. Wie konsumiert man im Jahr 2019 richtig ?<br />
Kerstin: Wir sind selbstverständlich gegen sinnlosen Konsum.<br />
Wichtig ist es, nachhaltig zu leben und auf Produkte zu setzen,<br />
die im besten Fall ein ganzes Leben lang halten. Bei uns gibt es<br />
auch einige Produkte, die auf Dauer Wegwerfartikel ersetzen –<br />
und es kann auch sinnvoll sein, Dinge gebraucht zu kaufen.<br />
John: Dazu gehört auch, Kaputtes nicht einfach weg zu werfen,<br />
sondern zu reparieren oder reparieren zu lassen.<br />
Wenn man auf @longhairfreakypeople in Eure digitalen Fotoalben<br />
schaut, erkennt man, dass Ihr Euren eigenen Hippietraum<br />
lebt, öffentlich zelebriert und vermarket. Seid Ihr schon<br />
so frei und mutig aufgewachsen oder war »Hippie werden«<br />
eine Gegenreaktion, weil Eure Eltern eher bürgerlich waren ?<br />
Kerstin: Nein, wir haben beide richtige Öko-Mamas. Viele<br />
Menschen trauen sich nicht, ihre Träume zu leben. Ich habe<br />
schon als Kind gelernt zu hinterfragen und zu fühlen – das hat<br />
mich geleitet und darüber bin ich dankbar. Ich wünsche mir von<br />
ganzem Herzen, dass noch mehr Menschen den Mut haben,<br />
dem Hippie in sich mehr Raum zu geben und ihre Träume auch<br />
zu leben. Vielleicht sollten wir eine »teilzeithippie-Kommune«<br />
gründen, wenn ich so darüber nachdenke. John, der heute jeden<br />
Morgen um 5:00 Uhr den Tag mit Yoga beginnt und Mantras<br />
singt, hat aber früher tatsächlich in einer Bank gearbeitet.<br />
John: Obwohl wir beide uns lange gegen die Erziehung unserer<br />
Mütter gewehrt haben, hat diese letztendlich doch gefruchtet.<br />
Vor über 50 Jahren feierten die Hippies auf einer Wiese in<br />
Woodstock ein legendäres Musikfestival unter dem Motto<br />
»Love and Peace and Happiness«. Welches Motto möchtet Ihr<br />
den LeserInnen für das neue Jahr mit auf den Weg geben ?<br />
Kerstin: »Love more, think more.« Die Leute sollen endlich<br />
aufhören, Angst zu haben und in ihrem Leben anfangen, das<br />
zu tun, was sie wirklich glücklich macht.<br />
▼ ÜBER KERSTIN POSCH & JOHN HELLMICH<br />
»teilzeithippie« ist nicht nur der Name des Concept Stores von<br />
Kerstin Posch und John Hellmich, sondern zugleich auch ihr<br />
Lifestyle – auch in der eigenen medialen Selbstinszenierung.<br />
Fotografische Impressionen von dem Bali-Trip der beiden gibt<br />
es unter www.instagram.com/longhairfreakypeople in der<br />
Rubrik »Bali« auf »Instagram«. Produktbilder und Einblicke<br />
in den Store gibt es auf www.instagram.com/teilzeithippie.<br />
Mehr Informationen gibt es auch auf »facebook«. Der Concept<br />
Store »teilzeithippie« ist in Findorff in der Admiralstraße 125<br />
zu finden. Sich online im Shop inspirieren lassen und Produkte<br />
bestellen kann man im Internet auf www.teilzeithippie.com<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Vicky Baumann ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06
PROFILE<br />
q MARCEL TEDDY HOLZEN KOCHT IN DER »VEGANBAR«<br />
» Spezialburger sind meine Passion. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />
MARCEL TEDDY HOLZEN<br />
BURGERKÖNIG<br />
M<br />
arcel, Du trinkst nicht, rauchst<br />
nicht und ernährst Dich ganz<br />
bewusst ausschließlich vegan. Diese<br />
Frage muss jetzt gestellt werden:<br />
Wodurch hast Du Spaß im Leben ?<br />
Ich habe viel Spaß daran, zu kochen<br />
und Leute mit gutem Essen glücklich<br />
zu machen. Ich liebe Musik und<br />
Live-Konzerte. Ich höre ziemlich<br />
viel – von Hardcore, über Punk bis zu Metal, aber auch Hiphop.<br />
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit der<br />
Hippiekultur – und was uns davon heute noch beeinflusst.<br />
Die echten Hippies lehnten »verunreinigte« Nahrung ab,<br />
hatten aber in den Sechzigerjahren zu wenig Geld, um sich<br />
biologisches Essen leisten zu können. Weltweiter Spitzenreiter<br />
der fleischlosen Ernährung ist heute Indien mit 40 Prozent<br />
Vegetariern. In den angesagten Hippie-Kolonien wie Goa<br />
sollen es bis zu 80 Prozent der BewohnerInnen sein, die sich<br />
fleischlos ernähren. Was können wir von der Lebensart alter<br />
und neuer Hippies übernehmen ?<br />
Das ist schwierig zu beantworten. Ich finde die generelle Ablehnung<br />
der Hippies von jeglicher Art von Gewalt erstrebenswert<br />
– und dass man versucht, mit allen Lebewesen gut umzugehen.<br />
Für mich heißt das auch, Tiere respektvoll zu behandeln und<br />
sie nicht zu töten, um ihr Fleisch zu essen. Einige »Hippies« von<br />
heute, die ich kenne, nehmen sehr viele Drogen. Drogen zu nehmen<br />
ist für mich ein Anzeichen für Unzufriedenheit im Leben.<br />
Drogen als Mittel gegen diese Unzufriedenheit würde ich für<br />
mich ablehnen, weil das kein Weg zu einem besseren Leben ist.<br />
Statt Drogen zu konsumieren sollte man lieber versuchen, die<br />
eigenen Lebensumstände in eine positive Richtung zu bringen.<br />
Laut einer aktuellen Ernährungsstudie ist der Anteil der<br />
Veganer mit zwei Prozent und der Vegetarier mit zehn Prozent<br />
in Deutschland sehr klein. Gleichwohl liegt Deutschland mit<br />
diesem Anteil europaweit an der Spitze der fleischlosen Ernährung<br />
– und sicherlich haben die heute auch in Findorff gut verbreiteten<br />
Bio- und Freiland-Lebensmittel in den Bioläden und<br />
Reformhäusern ihre »Wurzeln« zum Teil ursprünglich in den<br />
Alternativ- und Ökobewegungen von damals. Wie sollte man<br />
einkaufen, um sich gut und günstig fleischlos zu ernähren ?<br />
Es kommt darauf an, was man genau möchte. Es gibt im Umland<br />
von Bremen viele Höfe, auf denen man seine Lebensmittel<br />
direkt vom Erzeuger kaufen kann. Es gibt in Bremen natürlich<br />
auch super Läden wie die Biomärkte, Reformhäuser sowie in<br />
Findorff die »Flotte Karotte« in der Augsburger Straße und den<br />
Wochenmarkt. Was natürlich auch geht, aber dann schon ein<br />
größerer Schritt ist, ist, dass man am Marktende fragt, welche<br />
Lebensmittel weggeworfen werden. Im Restecafé »Essen<br />
im Leuchtturm« gibt es jeden Freitag veganes Essen in der<br />
»Leuchtturmfabrik« in der Münchener Straße, das überwiegend<br />
aus geretteten, verpackungsfreien, saisonalen und nicht weit<br />
angereisten Lebensmitteln zubereitet wird. Das alles sind gute<br />
Ansätze um einzukaufen, den Fleischkonsum zu reduzieren<br />
und sich bewusst zu ernähren. Auch gut für die Nachhaltigkeit:<br />
Mittlerweile gibt es nicht nur im Viertel oder in der Neustadt<br />
immer mehr »Unverpackt-Läden«, in denen man Waren lose<br />
kaufen kann, um Verpackungsmüll zu reduzieren.<br />
Worin besteht eigentlich genau der Unterschied zwischen<br />
veganer und vegetarischer Ernährung ?<br />
Im Gegensatz zu den Vegetariern, die alle Produkte meiden,<br />
die von getöteten Tieren stammen, versuchen vegan lebende<br />
Menschen außerdem auf alle Produkte tierischen Ursprungs<br />
zu verzichten. Dazu zählen dann auch Eier, Honig und Milch.<br />
Auch tierische Wolle wird weitestgehend vermieden.<br />
Du kochst in der »veganbar«. Das Angebot ist komplett vegan,<br />
gut und übersichtlich zusammengestellt und äußert lecker.<br />
Kann ein Besuch in der »veganbar« helfen, Vorurteile gegen<br />
fleischlose Ernährung abzubauen ?<br />
Ja, unbedingt. Aber natürlich kommt es darauf an, wie sehr<br />
Leute an ihren Vorurteilen und ihrer Ablehnung von veganer<br />
Ernährung festhalten. Wir haben sehr viele Gäste, die, wenn<br />
sie erst einmal bei uns gegessen haben, überrascht sind, wie<br />
gut veganes Essen schmeckt. In unseren Räumen war ja vor der<br />
»veganbar« ein konventioneller Imbiss mit den üblichen Fleischgerichten.<br />
Teilweise kommen KundInnen von früher und wollen<br />
weiterhin ihre Currywurst. Die bekommen sie dann bei uns<br />
auch – nur eben vegan. Manche Fleischfans kommen auf den<br />
Geschmack und probieren auch unsere Suppen und Burger.<br />
Zuletzt habe ich bei Euch zu Mittag ein paniertes, veganes<br />
Schnitzel in Jägersauce gegessen. Auch die Pommes Frites<br />
waren sehr lecker. Aber was habe ich da als Schnitzel –<br />
eigentlich definiert als dünn geschnittene Fleischstücke<br />
ohne Knochen – bei Euch tatsächlich gegessen ?<br />
Was Du gegessen hast war texturiertes Sojaprotein. Das klingt<br />
erst einmal etwas seltsam, aber das eigentlich geschmacksneutrale<br />
Protein ist ein Fleischersatz, der gut als Geschmacksträger<br />
geeignet ist und sich hervorragend weiterverarbeiten lässt.<br />
Welches Gericht aus Eurem Angebot würdest Du als Einstieg<br />
in neue, fleischlose Geschmackswelten besonders empfehlen ?<br />
Ich liebe ja unsere Burger. Spezialburger sind meine Passion.<br />
Sie werden von unseren Gästen am meisten nachgefragt. Der<br />
»Burger des Monats« hat immer ein ganz bestimmtes Thema –<br />
wie »Urlaub in der Karibik«. Das Brötchen überrascht dann mit<br />
Inhalten wie Kokosnuss, gerösteter Ananas und karamellisierten<br />
Rumzwiebeln. Wir kreieren Burger in Zusammenstellungen,<br />
wie man sie woanders nicht bekommt – und die sind dann geschmacklich<br />
noch überraschender als unser veganer Döner. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 09
▼ MARCEL TEDDY HOLZEN IM INTERVIEW<br />
» Ich bin glücklich in Findorff. «<br />
Fassaden bewahren.<br />
Anspruch trifft Anspruch: Als Findorffer Meisterbetrieb bieten wir<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />
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Das Reportagemagazin »GEO« schreibt: Würden sich alle<br />
Menschen vegan und vegetarisch ernähren, gäbe es bis 2050<br />
weltweit gut sieben Millionen weniger Tote jährlich, weil<br />
man mit mehr Obst und Gemüse seltener übergewichtig und<br />
herzkrank wird. Die Tierhaltung insgesamt stößt mehr Treibhausgase<br />
aus als alle Flugzeuge, Züge und Autos zusammen.<br />
Das Gas Methan, das vor allem Rinder bei der Verdauung<br />
produzieren, ist fünfundzwanzigmal so klimaschädlich wie<br />
CO 2 und dadurch einer der größten »Klimakiller.« Das ist<br />
alles erforscht und bekannt. Aber dennoch ziehen wir keine<br />
Konsequenzen: Über die Hälfte der Erwachsenen gibt an, dass<br />
sie fast täglich Fleisch isst. Was sagst Du jemandem, der auf<br />
ein gutes Steak absolut nicht verzichten möchte ?<br />
Fakt ist, dass ja viele Menschen tatsächlich ständig Fleisch<br />
essen. Der Tag beginnt morgens mit der Wurst auf dem<br />
Frühstücksbrötchen, geht weiter mit einem Fleischgericht in<br />
der Mensa und endet abends vielleicht mit einem fleischlichen<br />
Fast-Food-to-go. Es ist schwierig, einem überzeugten Fleischfan<br />
das Steak auszureden. Es wäre aber schon gut, den Verzehr von<br />
Fleisch einzuschränken – und wenn man unbedingt Fleisch<br />
essen möchte, dafür gute, regionale Bezugsquellen zu finden.<br />
Man sollte angesichts der Folgen unserer Massentierproduktion<br />
im Hinterkopf haben, wie man seinen Kindern die Welt hinterlassen<br />
möchte – denn das, was man heute auf dem Teller hat,<br />
beeinflusst auch die Zukunft nachfolgender Generationen.<br />
Was würdest Du Dir als Veganer für Findorff wünschen ?<br />
Ich bin total glücklich in Findorff. Wir haben in der »veganbar«<br />
die besten KundInnen der Welt. Es wäre natürlich wünschenswert,<br />
wenn die vegane Ernährungsweise sich weiter verbreiten<br />
würde – und es zum Beispiel auf dem Findorffmarkt noch mehr<br />
Menschen gäbe, die auch vegane Gerichte anbieten.<br />
▼ ÜBER MARCEL HOLZEN & DIE VEGANBAR<br />
Marcel Holzen, genannt »Teddy«, hat ein Studium in Lebensmitteltechnologie<br />
begonnen, dann aber doch lieber angefangen<br />
in Bremen zu kochen. Als Koch und Burgerspezialist in der<br />
»veganbar« in Findorff liebt er es, sich immer wieder neue rein<br />
pflanzliche kulinarische Kreationen auszudenken, um die Gäste<br />
zu überraschen. Gestartet 2010 mit einem Imbisswagen in der<br />
Plantage hat die »veganbar« seit einigen Jahren einen festen<br />
Standort in der Admiralstraße 97. Das kleine Bistro bietet fünf<br />
Tische im Innenbereich und im Sommer zusätzliche Sitzmöglichkeiten<br />
draußen. Legendär ist mittlerweile der sehr leckere<br />
»Whöner«, eine vegane Döner-Alternative am Grillspieß im<br />
Fladenbrot mit Salat, Zwiebeln, Tomaten, Gewürzgurken und<br />
verschiedenen selbstgemachten Soßen serviert. Weitere Tipps:<br />
Die Currywurst mit Bio-Pommes (ganz wie früher, aber jetzt<br />
vegan) und das Gericht des Tages – selbstverständlich auch zum<br />
mitnehmen. Mehr Informationen unter www.veganbar.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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Solange der Vorrat reicht.
PROFILE<br />
q CHRISTOPHER BLENKINSOP SINGT UND SPIELT BEI DEN »17 HIPPIES«<br />
» Die Welt ändert sich schneller, als es vielen lieb ist ! «<br />
17 HIPPIES<br />
MUSIKKOLLEKTIV<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
M<br />
oin, Christopher, Du spielst, singst<br />
und komponierst für die »17 Hippies«.<br />
Seit Ende Dezember seid ihr<br />
wieder auf Tournee. Der Februar<br />
fängt für Bremen gleich gut an: Am<br />
Freitag, den 01. Februar tretet Ihr<br />
im »Schlachthof« an der Findorffstraße<br />
auf. Was dürfen wir von<br />
Euch an diesem Abend erwarten ?<br />
Das ist ungefähr die schwerste Frage, die man vor der Tournee<br />
überhaupt stellen kann. Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt<br />
noch gar nicht, da wir erst anfangen zu proben. Zunächst werden<br />
wir die neuen Songs einüben, um sie auch live zu spielen.<br />
Wenn wir die geprobt haben, schauen wir in unser Repertoire<br />
der vielen, vielen vergangenen Jahre und suchen weitere Stücke<br />
aus, von denen wir glauben, dass sie zu den neuen Songs passen,<br />
um einen typischen Hippie-Konzertabend zu gestalten.<br />
Die Live-Konzerte der »17 Hippies« sind wilde musikalische<br />
Auftritte voller unbändiger Spielfreude. Wie schafft man es<br />
immer wieder, das Publikum mit anspruchsvoller, aber auch<br />
sehr tanzbarer Musik in Partystimmung zu bringen ?<br />
Wir sehen jeden Abend als einen ganz eigenen Abend: Wir<br />
improvisieren sehr viel und lassen uns vom Publikum vor Ort<br />
inspirieren. Hallo, BremerInnen, Ihr seid aufgefordert, Euch<br />
daran zu beteiligen !<br />
Die neue CD »Kirschenzeit« ist ein angenehm ruhiges, fast abgeklärtes<br />
Album geworden. »Kirschenzeit« ist Sommerzeit; das<br />
Album ist aber Ende November erschienen und die Kirschen<br />
auf dem Cover sind auch keine Kirschen, sondern blutrote<br />
Boxhandschuhe. Was hat es mit dem Titel auf sich ?<br />
Ich glaube, wir erleben alle gerade Zeiten, in der die Welt nicht<br />
mehr so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Sie ändert<br />
sich schneller, als es vielen lieb ist oder für uns bequem wäre.<br />
Davor können wir uns nicht mehr zurückziehen. Wir müssen<br />
Haltung zeigen und Entscheidungen treffen, die wir nicht mehr<br />
auf andere abwälzen können. Es sind heute auch Zeiten, um<br />
wieder kämpferischer zu werden, damit unsere Zukunft genauso<br />
wird, wie wir es wollen. Das Album haben wir tatsächlich im<br />
Sommer in der »Kirschenzeit« aufgenommen. Der Albumtitel<br />
bezieht sich auch auf die deutsch-französische Geschichte. In<br />
Frankreich steht der Begriff »Kirschenzeit« als «Le temps des<br />
cerises« sinnbildlich für Aufbruch. Die Barrikaden-Aufstände<br />
der Pariser Kommune von 1871 wollten die Welt verändern.<br />
Ihr seid weder 17 MusikerInnen noch alle Hippies. Auch ich<br />
muss es daher fragen: Welche Bedeutung hat Euer Bandname ?<br />
Heutzutage ist es so, dass sich der Begriff »Hippie« geändert<br />
hat. Es kommen Leute zu uns, die sagen: »Ahh, Hippies, das<br />
seid ja ihr !« Am Anfang hatte der Name für uns gar keine Bedeutung.<br />
Er war zu der Zeit die größtmögliche Provokation, um<br />
Punkbands zu schocken. Die Frage war: »Was können wir tun,<br />
damit die sich aufregen ?« Der Bandname »17 Hippies« war<br />
nicht für immer gedacht – aber er ist an uns hängen geblieben.<br />
Die »17 Hippies« gibt es seit 22 Jahren. Ihr habt über 20 Alben<br />
veröffentlicht und weltweit in über 25 Ländern gespielt.<br />
Zudem haltet ihr seit 1997 mit 18 Konzerten an einem Tag<br />
auch den »Weltrekord der meisten Konzerte innerhalb von 24<br />
Stunden«. Alle MusikerInnen sind musikalische Individualist-<br />
Innen. Wie hält man eine solche Gruppe zusammen ?<br />
Kennst Du das Spiel, wenn mehrere Leute auf einer Straße<br />
gehen und irgendwer kickt immer wieder eine Dose ? So ist das<br />
auch bei uns: Irgendwer kickt diese Dose immer. So gehen wir<br />
gemeinsam die Straße entlang. Wenn man nur zu dritt ist, kann<br />
es schnell langweilig werden. Wenn es aber dreizehn MusikerInnen<br />
und weitere Menschen im Hintergrund gibt, dann ist dieses<br />
Spiel niemals langweilig und Du hältst es einfach lange aus.<br />
Dreizehn MusikerInnen heißt auch die Abendgage mit allen<br />
Bandmitgliedern zu teilen. Ist das nicht etwas schmerzlich,<br />
weil in einer klassischen Band mit vier MitspielerInnen für<br />
jeden viel mehr übrig bleiben würde ? Wie regelt Ihr das ?<br />
Wir regeln das, indem wir fast alles selbst machen. Wir haben<br />
unser eigenes Management. Wir machen unser eigenes<br />
Merchandising. Wir haben unseren eigenen Verlag. Die<br />
Bandmitglieder sind auch die Leute, die tatsächlich alles selbst<br />
machen. Das funktioniert gut, weil wir viele sind. Es reicht nicht<br />
für einen Ferrari, aber es reicht, um immer weiter zu machen.<br />
Rock, Pop, Balkanklänge, Cajun, Chanson, Country: Eure<br />
Musik ist ein Mix aus vielen Stilen. Gibt es einen heimlichen<br />
oder offensichtlichen »Bandleader«, der das Sagen hat – oder<br />
werden alle Entscheidungen basisdemokratisch getroffen ?<br />
Bei den »17 Hippies« werden so gut wie keine Entscheidungen<br />
getroffen. Es gibt bei uns die »Hippiemühle«: Wenn man<br />
eine Idee hat, muss man durch die durch. Wenn also jemand<br />
die großartige Idee hat: »Wir sollten rückwärts in Badehose<br />
den Mount Everest besteigen !«, dann kann das gern jemand<br />
vorschlagen, aber es wird nicht passieren. Wenn man musikalisch<br />
etwas macht, dann muss das etwas damit zu tun haben,<br />
was vielleicht gerade in der Luft liegt. Das kann man dann auch<br />
formulieren. Ich mache das im musikalischen Sinne, liege aber<br />
oft daneben und manchmal eben auch nicht. Das letzte richtige<br />
Album, das wir gemacht haben, war ein überwiegend instrumentales<br />
Album mit ein paar Jazzrock-Nummern. Die neue CD<br />
»Kirschenzeit« ist eindeutig ein Songalbum geworden. Uns ging<br />
es diesmal darum, ein sehr persönliches Album zu schaffen.<br />
Eine Möglichkeit heutzutage mit unserer Zeit umzugehen ist,<br />
sehr persönlich zu werden – nicht larmoyant, sondern persönlich.<br />
Sehr persönlich sind alle Texte und dadurch auch alle<br />
Songs auf dem Album.<br />
Welche MusikerInnen haben die »17 Hippies« beeinflusst ? u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13
▼ CHRISTOPHER BLENKINSOP VON DEN »17 HIPPIES« IM INTERVIEW<br />
» Vorbilder sind Leute, die eine große Energie haben. «<br />
Da müsstest Du jeden Einzelnen von uns fragen. Als ich 14<br />
Jahre alt war, sah ich Muddy Waters auf der Bühne. Ich dachte<br />
als Jugendlicher: »Genau so etwas möchte ich auch machen –<br />
Musik machen, die ich auch bin !« Ich glaube, genau deshalb<br />
machen wir das nach so langer Zeit auch immer noch. Um<br />
solche Vorbilder geht es aber nicht mehr. Vorbilder sind heute<br />
Leute, die man trifft und die eine große Energie haben, um gute<br />
Dinge zu tun; die vorangehen und mit denen man mitgehen<br />
möchte – um gemeinsam Überraschendes zu tun. Diese besondere<br />
Energie hält einen einfach am Leben.<br />
Deutsch singen ist bei jungen Bands heute selbstverständlich.<br />
Wie erklärst Du Dir diese Entwicklung ?<br />
Deutsche Texte waren bis in die Achtzigerjahre eher peinlich<br />
– bis auf ein paar Ausnahmen wie Songs von Udo Lindenberg<br />
oder Rio Reiser. Auffällig im deutschen Rap ist zum Beispiel,<br />
dass wahnsinnig viele aus dieser Szene einen Migrationshintergrund<br />
haben. Die stellen fest: »Hey, ich kann ja gar kein<br />
Englisch. Wenn ich etwas sagen will, muss ich deutsch singen,<br />
denn sonst versteht mich keiner.« Die Entwicklung zu mehr<br />
deutschen Texten hängt auch damit zusammen. Unsere Welt<br />
hat sich geändert. Die deutsche Sprache wird auch mittlerweile<br />
nicht mehr damit verbunden, dass frühere Generationen mit<br />
ihrem »Deutschsein« ein Trauma hatten. Sie gehört zur Lebensrealität<br />
der Generation »jetzt«. Wenn unsere Sängerin Kiki in<br />
»Wach vor Liebe« etwas auf französisch singen würde, könnte<br />
das vielleicht hübsch sein und auch so empfunden werden;<br />
wenn sie es aber auf deutsch singt, wird es jeden berühren.<br />
Was machen die Mitglieder der »17 Hippies« eigentlich, wenn<br />
sie nicht gerade unterwegs auf Tournee in der ganzen Welt<br />
oder für ein neues Album im Studio sind ?<br />
Einige von uns arbeiten auch für unser Management und den<br />
Verlag. Drei spielen sehr viel in der Band von Lüül, der bei den<br />
»17 Hippies« vorrangig Banjo spielt. Unser Schlagzeuger spielt<br />
mit allen und allem, was nicht niet- und nagelfest ist. Zwei von<br />
uns haben bürgerliche Berufe. Einer ist Schauspieler und macht<br />
viel Synchronarbeit. Ein anderer hat einen ganz normalen Job<br />
im Büro. Beide können ihre Zeit aber flexibel handhaben, um<br />
bei den »17 Hippies« im Studio und auf Tour dabei zu sein.<br />
Was war bisher Euer interessantester Auftrittsort ?<br />
Mich persönlich hat ein Aufritt in einem kleinen Ort namens<br />
»Tlemcen« in den Bergen von Algerien sehr berührt. Dort ist es<br />
sehr grün, die Landschaft sieht aus wie in Schleswig-Holstein.<br />
An den drei Tagen, an denen wir zu Gast waren, hat es die ganze<br />
Zeit genieselt. Wir haben live gespielt und nach dem Konzert<br />
haben wir uns Backstage noch unterhalten. Als wir dann aus<br />
der Halle kamen, hat das Publikum immer noch auf uns gewartet<br />
– um mit uns zu reden. Wir standen im Nieselregen, haben<br />
gequatscht und Tenor war: »Wir haben hier genauso wie ihr<br />
»facebook« und die ganzen digitalen Kanäle – nur ihr könnt<br />
einfach weiter reisen, aber wir können von hier niemals weg.«<br />
Diese Aussage hat mich berührt und begleitet mich bis heute.<br />
Durch solche Begegnungen wird mir bewusst, dass unsere Welt<br />
digital zwar sehr zusammengezurrt ist, aber es dennoch viele<br />
Menschen gibt, die aus ihrer analogen Lebenssituation nicht<br />
heraus können – anders als wir hier, die, wenn wir Bock darauf<br />
haben, kurz in den Flieger steigen und das Abenteuer beginnt.<br />
Gibt es noch eine Bühne auf der Welt, auf der Du gemeinsam<br />
mit den »17 Hippies« unbedingt einmal spielen möchtest ?<br />
Das »Hollywood Bowl« ist ein Amphitheater in Los Angeles, in<br />
dem 1964 und 1965 die Beatles aufgetreten sind. Diesen legendären<br />
Sehnsuchtsort müssen wir unbedingt noch erobern.<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />
▼ ÜBER DIE »17 HIPPIES«<br />
Die »17 Hippies« machen zeitlose, melancholische Musik. Seit<br />
20 Jahren hat die Band mehrfach die Welt umtourt und gehört<br />
zum originellsten Kolorit der deutschen Musiklandschaft. Ihre<br />
Sprache ist international. Sie geben das wieder, was sie sind –<br />
nicht mehr und nicht weniger. Die anarchiezelebrierende musikalische<br />
Anfangszeit klingt weiterhin durch: Die Dauerbrenner<br />
sind wahre Glanzstücke und stehen in stilsicherem Kontrast zu<br />
den neueren Songs. Mehr unter www.17hippies.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Schmidt/Schliebener ▲<br />
Ksenia Belichenko<br />
2 179-3152<br />
Corinna Verbarg<br />
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Ina Haensell<br />
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Alle Infos unter www.spk-immobilien.de
ARTWORK : FLORA<br />
BY CLAUDIA A. CRUZ<br />
q ÜBER CLAUDIA A. CRUZ<br />
Claudia A. Cruz ist eine mexikanische Fotografin,<br />
Künstlerin und Kulturwandlerin. In ihrer Heimatstadt<br />
Mexico City hat sie zunächst Architektur<br />
studiert und dort auch als Architektin gearbeitet.<br />
Dann ging Cruz nach Deutschland, erweiterte ihren<br />
Schwerpunkt Fotografie und schloss das Studium<br />
»Integriertes Design, Kunst und Fotografie« an der<br />
Hochschule für Künste Bremen ab.<br />
Ihre Interessen liegen in verschiedenen Formen einer<br />
interdisziplinären künstlerischen und fotografischen<br />
Zusammenarbeit. Claudia A. Cruz arbeitet als<br />
freiberufliche Werbe- und Konzeptfotografin und ist<br />
spezialisiert auf Portraits und inszenierte Fotografie.<br />
Ihr Standort in Findorff ist die »Plantage 9«. Mehr<br />
Projekte und Infos auf www.claudia-acruz.com ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17
PROFILE<br />
q DIE HEILPRAKTIKERIN ERÖFFNET MENSCHEN WEGE ZUM GLÜCK<br />
» Die Liebe ist die Basis für alles, was uns ausmacht. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18 | PROMOTION<br />
FILOMENA LAPCZYNSKA<br />
LIFECOACHING<br />
F<br />
ilomena Lapczynska, Sie sind ausgebildete<br />
System- und Familienaufstellerin und psychotherapeutische<br />
Heilpraktikerin. Welche<br />
Rolle spielt in Ihrer Arbeit die Liebe und wie<br />
würden Sie »Liebe« definieren ?<br />
Die Liebe trägt meine Arbeit. Sie ist die Basis<br />
für alles, was uns ausmacht. Es ist dabei nur<br />
die Frage, welche Form die Liebe hat.<br />
Welches sind neben der Liebe die wichtigsten Lebensbereiche,<br />
die für das persönliche Glück eine Rolle spielen ?<br />
Ich trenne nicht in verschiedene Lebensbereiche. Die Liebe<br />
beinhaltet für mich alles: Beziehungen, Familie, Gesundheit,<br />
Beruf und Berufung, Geld und Wohlstand.<br />
Die Glücksforschung sagt: Glück fühlt sich für jeden anders an.<br />
Was kann man tun, um sein individuelles Glück zu erreichen ?<br />
Ja, so ist es. Zuerst sollte man sich daher bewusst machen, was<br />
für einen selbst individuelles Glück bedeutet. Wir sind über<br />
sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Für jeden von uns<br />
bedeutet Glück etwas anderes. Die meisten wissen ganz genau,<br />
was sie nicht wollen. Zu wissen, was man will, ist schon schwieriger.<br />
Die erste Frage ist: Was will ich, um dann dem Glück<br />
näher zu kommen und das Leben zu genießen.<br />
Sie offerieren als »Life Coaching« verschiedene Angebote an<br />
»Aufstellungsarbeit«. Was versteht man darunter ?<br />
Aufstellungsarbeit ist eine lösungsorientierte Arbeit, um bestimmte<br />
persönliche Ziele zu erreichen. Ich nenne ein Beispiel:<br />
Wenn jemand eine glückliche Paarbeziehung haben möchte,<br />
aber der »Ist-Zustand« definiert das Gegenteil, dann ist das Ziel<br />
eine glückliche Paarbeziehung zu erreichen. Ziele können auch<br />
sein, in der Familie oder im Beruf glücklicher zu werden oder<br />
nicht verwirklichte Träume zu verwirklichen.<br />
Wie läuft eine Aufstellung konkret ab und welche Bedeutung<br />
haben die bunten Filzmatten, mit denen Sie arbeiten ?<br />
Ich möchte diesen Prozess gern kurz beispielhaft veranschaulichen:<br />
Ich kreiere dafür eine Person. Nehmen wir an, diese<br />
Person ist männlich. Sie hat auf der Arbeit einen Konflikt mit<br />
dem Chef, möchte aber eigentlich ein harmonisches Verhältnis<br />
zu ihm haben. Die Person ruft mich an, wir sprechen darüber<br />
und ich mache eine kurze Anamnese zur Erfassung der Vorgeschichte.<br />
Wir machen einen Termin in meiner Praxis. Dort<br />
besprechen wir das konkrete Anliegen. In diesem Beispiel wäre<br />
das Anliegen, im Beruf die Harmonie mit dem Chef herzustellen.<br />
In der Aufstellung kommen die bunten Filzmatten ins Spiel.<br />
Wir legen gemeinsam stellvertretend für die Person und den<br />
Chef eine Matte auf den Boden. Ich gehe auf die Matten und<br />
berichte, was ich fühle. Oft sind es mir fremde Gefühle, Körpersymptome,<br />
Gedanken – und manchmal entstehen auch Bilder.<br />
Das Ergebnis der Aufstellung könnte sein, dass der Mann in<br />
seiner Kindheit keinen präsenten Vater hatte und dadurch keine<br />
Autoritäten in einem höheren Alter akzeptiert, weil er schon in<br />
seiner Kindheit die Rolle des Mannes im Haus übernommen<br />
hat. Deshalb kann er auch seinen Chef nicht als Autorität akzeptieren.<br />
In der Aufstellungsarbeit kann man diese Sichtweise<br />
neu entdecken. Das kann schon viel lösen und heilen – und man<br />
kann daran arbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.<br />
Sie wohnen und leben in Findorff und haben sich im Dezember<br />
letzten Jahres mit einer eigenen Praxis in Schwachhausen<br />
selbstständig gemacht. Wer kommt mit welchen Problemen zu<br />
Ihnen zur »Aufstellungsarbeit« ?<br />
Vorrangig geht es um Beziehungsthemen zwischen Paaren oder<br />
in den Familien. Menschen kommen mit Geldproblemen oder<br />
Fragen zur Sicherung des eigenen Wohlstands. Weitere Themen<br />
sind Gesundheit, Beruf und Berufung. Ältere suchen oft eine<br />
neue berufliche Orientierung; auch viele Frauen, die den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit wagen wollen.<br />
Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass auch UnternehmerInnen<br />
zu Ihnen kommen, die bezogen auf ihre unternehmerische<br />
Zukunft verunsichert sind . Das finde ich erstaunlich,<br />
zumal man denken würde, UnternehmerInnen wissen immer,<br />
wo es lang geht. Wie sieht Ihre Unterstützung aus ?<br />
Personalfragen spielen eine große Rolle. Es kommen zu mir<br />
Menschen, die Projektteams leiten. Sie kommen mit Fragen zu<br />
Veränderungen im Unternehmen und wie man diese optimal<br />
und zugleich menschlich gestalten kann. In den Unternehmen<br />
geht es ja nicht immer nur um den Gewinn. Natürlich geht es<br />
auch darum, aber in Unternehmen gibt es nicht selten große<br />
Defizite auf der menschlichen Ebene, um miteinander Gewinne<br />
zu erwirtschaften – und dabei die eigene Autonomie zu bewahren.<br />
Andere möchten wissen: »Was kann ich tun, um wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu sein ?« Es entstehen dann sehr schnell<br />
existenzielle Ängste und auch UnternehmerInnen fragen sich:<br />
»Was kann ich ändern ? Liegt alles an meinem Denken oder<br />
auch an der wirtschaftlichen Situation ? Wie kann ich mich<br />
umorientieren ?« Das sind die Fragen, die kommen. In vielen<br />
Fällen gibt es Gedankenblockaden – und es ist meine Aufgabe<br />
als Aufstellerin, diese herauszufinden und Lösungen zu erarbeiten.<br />
Manche kommen aber auch und sagen ganz klar: »Ich<br />
verdiene jetzt 50.000 Euro im Jahr. Ich möchte aber 100.000<br />
Euro im Jahr verdienen. Was muss ich tun ?«<br />
Manche Menschen sind skeptisch oder haben nur wenig Geld,<br />
um Ihre kostenpflichtigen Angebote in Anspruch zu nehmen.<br />
Was empfehlen Sie, um »Life Coaching« für kleines Geld als<br />
persönliche Lebenshilfe unverbindlich kennenzulernen ?<br />
Ich habe ein wunderbares Angebot. Das Angebot heißt »Kurz–<br />
aufstellung«. Diese dauert eine halbe Stunde und ist sehr gut<br />
bezahlbar. Ich habe während meiner Selbstständigkeit gemerkt,<br />
dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die meine u<br />
PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19
q FILOMENA LAPCZYNSKA IM INTERVIEW<br />
» Ich gehe sehr schnell in die Selbstverantwortung. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />
Kurzaufstellungen sehr schätzen, weil sie sich dieses Angebot<br />
leisten können. Sie sagen: »Wenn ich einmal in der Woche eine<br />
Kurzaufstellung mache, bekomme ich genug Input, der sehr in<br />
die Tiefe geht, mir hilft und den ich verinnerlichen kann.«<br />
Worin besteht der Unterschied zwischen den Leistungen, die<br />
Sie anbieten und einer psychologischen Beratung ?<br />
Ich habe nicht das Ziel, jemanden zu therapieren. Ich bin überzeugt,<br />
dass die Menschen nicht mit Defiziten zu mir kommen.<br />
Sie kommen zu mir mit noch nicht entdeckten Potentialen. Klassische<br />
Therapiemethoden sind mir auch oft zu langwierig. Das<br />
beantwortet die Frage schon. Viele kommen in aktuen Notlagen<br />
und erwarten schnelle Hilfe. Ich gehe mit den Menschen sehr<br />
schnell in die Selbstverantwortung und arbeite dabei mit Methoden,<br />
die nicht die klassischen Therapiemethoden sind. Egal<br />
ob man einen halben Tag oder ein halbes Jahr bucht: Bei mir<br />
bekommt der Mensch etwas, womit er in die Welt gehen kann.<br />
Sie haben einen siebenjährigen Sohn. Wie erklären Sie ihm die<br />
Bedeutung von und den Weg zum eigenen »Glück« im Leben ?<br />
Mein Sohn bekommt meine innere Einstellung zum Leben<br />
natürlich mit. Wenn er Probleme hat, kommt er zu mir und sagt:<br />
»Mama, ich fühle mich nicht gut. Ich möchte eine Aufstellung.«<br />
Er hat von mir eine Methode gelernt, wie er sich selbst<br />
helfen kann. Es ist mir wichtig, dass er ein liebevolles Gefühl zu<br />
sich selbst hat – zu allem, was er ist, was er denkt, was er fühlt<br />
und wie er handelt. Die Liebe zu sich selbst ist für alle Menschen<br />
unbedingte Voraussetzung, um glücklich zu werden.<br />
q ÜBER FILOMENA LAPCZYNSKA<br />
Filomena L., wie sie sich wortspielerisch kurz selbst nennt,<br />
ist Heilpraktikerin und System- und Familienaufstellerin. Sie<br />
kommt aus Polen, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und<br />
fühlt sich privat sehr wohl in Findorff. Filomena Lapczynska war<br />
mehrere Jahre als Dozentin in der Erwachsenenbildung in den<br />
Bereichen Sprachen, Kommunikation und interkulturelle Arbeit<br />
tätig. 2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur System- und<br />
Familienaufstellerin und legte ein Jahr später die Prüfung zur<br />
psychotherapeutischen Heilpraktikerin ab. Bis 2011 war sie in<br />
beiden Bereichen als Freiberuflerin tätig. Nach der Elternpause<br />
kehrte sie zurück zur Aufstellungsarbeit. Filomena Lapczynska<br />
ist begeisterte Kinogängerin, liebt Tanzen, Chillen in der Natur,<br />
leckeres Essen sowie Wandern und Reisen. Der Praxisraum von<br />
» filomenal« ist in der Schwachhauser Heerstraße 57. » filomenal«<br />
ist auf facebook und hat einen Youtube-Kanal. Termine<br />
unter Telefon 0162 / 245 46 11 oder über www.filomenal.com<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes p<br />
TAPAS + MORE<br />
Öffnungszeiten: mittags Mo. - Fr. 12:00 - 14:00<br />
So. 12:00 - 14:00: abends Mo.- So. 17:00 - 22:00<br />
22 l CREATE THE MOMENT: DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL<br />
Größen der internationalen und regionalen Jazz-Szene und gibt es vom 13. bis 28. April 2019<br />
auf dem großen »jazzahead!« Festival zu erleben.<br />
24 l DAS GALAKONZERT: MATHIAS EICK IM GESPRÄCH<br />
Der norwegische Trompeter im Interview mit <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> über<br />
seine beiden Großmütter, warum er sich für die Trompete als Instrument entschieden<br />
hat und was wir auf dem Galakonzert in der »Glocke« erwarten dürfen.<br />
Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer<br />
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen<br />
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten<br />
auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.<br />
Es gibt bei uns einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch.<br />
Reservierungen per Telefon 0421 35 09 72 94 oder vor Ort.<br />
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Neukirchstr. 1, direkt am Torfhafen / Ecke Bürgerpark, www.larucola.net<br />
26 l NORWEGIAN NIGHT: COOLES LAND. COOLER JAZZ.<br />
Norwegen ist 2019 das Partnerland der »jazzahead!« und steht im Fokus von Messe und<br />
Festival. Auf der »Norwegian Night« präsentiert sich die aktuelle Jazz-Szene.<br />
27 l JAZZAHEAD! CLUBNIGHT: TIPPS FÜR <strong>FINDORFF</strong> UND UMZU<br />
Die »jazzahead!« CLUBNIGHT verwandelt mehr als 30 Orte in Clubs. Wir gehen kurze<br />
Wege und geben gute Tipps, um vom frühen Abend bis tief in die Nacht Jazz zu erleben.<br />
JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />
q JAZZAHEAD! FESTIVAL VOM 13. BIS 28. APRIL 2019<br />
» Jazz-Fans und die Branche treffen sich an der Weser. «<br />
CREATE<br />
THE MOMENT<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | JAZZAHEAD! 2019<br />
VOM 13. BIS 28. APRIL 2019<br />
B<br />
remen wird zur Jazz-Metropole Europas.<br />
Von Donnerstag bis Sonntag, 25. bis 28.<br />
April 2019, kommt die internationale Szene<br />
zur »jazzahead!« in die MESSE BREMEN und<br />
viele weitere Spielstätten in der Hansestadt.<br />
In ihrer Mischung aus Jazz-Fachmesse,<br />
Kultur- und Musikfestival ist die Veranstaltung<br />
weltweit einzigartig.<br />
»Soeben haben vier international besetzte<br />
Jurys das Musikprogramm während der Fachmesse festgelegt.«,<br />
berichtet Sybille Kornitschky, Projektleiterin der »jazzahead<br />
!«. Die ExpertInnen hatten dabei eine Mammutaufgabe zu<br />
bewältigen: Für 2019 war die Rekordzahl von 764 Bewerbungen<br />
aus aller Welt eingegangen. Daraus hatten die Jurys 40 Bands<br />
auszuwählen, die Kurzkonzerte bestreiten dürfen. Hier stellen<br />
sich Bands dem Fachpublikum und BesucherInnen mit Tagestickets<br />
vor. Die »German Jazz Expo« rückt den deutschen Jazz<br />
ins Zentrum, das »European Jazz Meeting« und die »Overseas<br />
Night« die Musik von Nachbarn und aus entlegeneren Regionen<br />
der Welt. In der »Norwegian Night« präsentieren sich acht<br />
Gruppen aus Norwegen, dem Partnerland der 14. »jazzahead !«.<br />
»Wir haben uns für Norwegen wegen seiner großen, sehr individuellen<br />
und hochinteressanten Jazzszene entschieden, die<br />
den skandinavischen Jazz maßgeblich mitgeprägt hat«, sagt der<br />
Trompeter Ulrich Beckerhoff von der künstlerischen Leitung<br />
der »jazzahead !«. »Dieser Jazz-Stil hat seit den Siebzigerjahren<br />
über die jazzaffine Hörerschaft hinaus ein neues, breites<br />
Publikum erreicht mit seinen schwebenden, oft elegischen<br />
und transparenten Klanggemälden«, so Beckerhoff.<br />
Zum Programm der »jazzahead !« gehört stets eine Fachtagung<br />
zu einem Thema der Musikbildung, konkret zu »Improvisation<br />
& Jazz für Kinder«. Seit einigen Jahren begleitet zudem ein<br />
zweiwöchiges Festival die Veranstaltung, das die Kultur des<br />
Partnerlandes in vielen Facetten präsentiert. Zu den populären<br />
Highlights der »jazzahead !« gehört auch die »CLUBNIGHT«<br />
am Samstag, in diesem Jahr am 27. April. Jazz-Fans können<br />
dann 33 Locations mit nur einem Ticket besuchen.<br />
Die »jazzahead !« hat sich in der Zeit ihres Bestehens seit 2006<br />
zu einem festen Termin im Kalender der Fachwelt und der<br />
breiten Öffentlichkeit entwickelt. 2018 waren 3.282 ausstellende<br />
Unternehmen und FachteilnehmerInnen aus 61 Ländern registriert,<br />
17.000 BesucherInnen zählten die Veranstalter in den<br />
Messehallen und in den Konzerten allein während des Messewochenendes.<br />
▼ KARTEN FÜR DIE JAZZAHEAD!<br />
Karten für alle Showcases und Veranstaltungen des Bremer<br />
Kulturfestivals gibt es online im Internet bei »Nordwest Ticket«<br />
unter www.nordwest-ticket.de und direkt im Webshop unter<br />
www.jazzahead.de<br />
▼ FACTS ÜBER DAS JAZZAHEAD! FESTIVAL<br />
Das »jazzahead !« Festival startet am 13. April und findet seinen<br />
Höhepunkt am Messewochenende vom 25. bis 28. April. Das<br />
Besondere an den Showcases auf dem Messegelände ist, dass<br />
die dort auftretenden Bands nicht gebucht werden, sondern<br />
sich bewerben müssen. Internationale Jurys entscheiden, welche<br />
Bands sich letztendlich präsentieren. So können Fachleute und<br />
die Öffentlichkeit 40 der weltbesten Formationen erleben: am<br />
Donnerstag ab 19:30 Uhr in der »Norwegian Night«, am Freitag<br />
ab 14:00 und abends ab 19.30 Uhr auf dem »European Jazz<br />
Meeting« sowie am Samstag ab 14:00 bzw. 19:00 Uhr auf der<br />
»German Jazz Expo« und in der »Overseas Night«.<br />
Das große Galakonzert ist traditionell dem Partnerland gewidmet.<br />
In diesem Jahr würdigt die »jazzahead !«« Norwegen mit<br />
einem Doppelkonzert - mit dem » Mathias Eick Quintet« und<br />
»Trail of Souls« – am Freitag, 26. April 2019, in der »Glocke«.<br />
Am Samstag, 27. April, findet erneut die »CLUBNIGHT« statt,<br />
für viele das Highlight: 33 Spielstätten in Bremen verwandeln<br />
sich dabei für eine Nacht in Clubs. Bands aus Deutschland,<br />
Europa, Kanada und den USA geben sich die Ehre. Wir geben<br />
ausgesuchte Tipps für Findorff und umzu. Zudem zeigen<br />
Bremer Kultureinrichtungen bereits ab dem 13. April Auszüge<br />
der norwegischen Kulturszene, darunter auch das »bremer<br />
kriminal theater« in Walle.<br />
Mehr Informationen dazu auf den nachfolgenden Seiten. u<br />
JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23
PROFILE<br />
q GALAKONZERT MIT DEM »MATHIAS EICK QUINTET« IN DER »GLOCKE«<br />
» Trompete zu spielen gibt mir eine große Freiheit. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 | JAZZAHEAD! 2019<br />
MATHIAS EICK<br />
JAZZTROMPETER<br />
A<br />
uf Deiner aktuellen CD »Ravensburg« heißt<br />
das erste Stück »Family«. Inwieweit inspiriert<br />
Dich die Familie zu Deiner Musik ?<br />
Ich bin jetzt 39 Jahre alt, gebe Konzerte in der<br />
ganzen Welt und arbeite mit den unterschiedlichsten<br />
Menschen. Wie Du weißt, habe ich<br />
drei kleine Töchter, von denen eine in die<br />
Schule kommt. Das ändert für uns nochmal<br />
sehr viel. Du möchtest mehr zuhause sein.<br />
Insofern macht man sich Gedanken, wie sich die Dinge weiter<br />
entwickeln. Das Album »Ravensburg« ist tatsächlich sehr von<br />
meinem eigenen Familien- und Freundeskreis inspiriert.<br />
Ein weiteres Stück heißt »For My Grandmothers«. Welche<br />
Bedeutung haben Deine beiden Großmütter für Dich ?<br />
Ich hatte zwei Großmütter in zwei verschiedenen Ländern.<br />
Meine deutsche Großmutter hat in Ravensburg bei München<br />
gewohnt und meine norwegische Großmutter in der Nähe von<br />
Oslo. In meiner Kindheit habe ich die Sommer in Deutschland<br />
verbracht. Meine deutsche Großmutter hatte im Wohnzimmer<br />
ihres Hauses ein großes Piano, auf dem ich auch spielen durfte.<br />
Bei ihr war es jedes Mal sehr aufregend und ich habe mich sehr<br />
wohl gefühlt. Bei meiner Großmutter in Norwegen war ich jede<br />
Woche. Auch sie hatte ein Piano im Haus, auf dem ich Unterrichtsstunden<br />
bekam. An jedem Dienstag war die Belohnung<br />
für das Üben ein Comic von »Donald Duck«. Mit meinen<br />
beiden Großmüttern verbinde ich tolle Zeiten.<br />
Du spielst verschiedene Instrumente wie Kontrabass, Vibraphon,<br />
Piano und Gitarre. Warum ist die Trompete Dein bevorzugtes<br />
Instrument geworden ?<br />
Sie ist für mich sehr leicht zu transportieren (lacht). Man kann<br />
auf der Trompete wunderbare Melodielinien entwickeln – und<br />
hat großartige Möglichkeiten zu improvisieren. Als ich sechszehn<br />
Jahre alt war, habe ich sehr viel Energie in das Erlernen<br />
dieses Instruments gesteckt und gemerkt: Es macht Spaß. Trompete<br />
zu spielen gibt mir als Musiker eine große Freiheit.<br />
Ein Traum von Dir ist, mit Jan Gabarek irgendwann einmal<br />
Kaffee zu trinken. Ist Dir das inzwischen gelungen ?<br />
Nein ! Jan Gabarek ist seit meiner Jugend einer meiner ganz<br />
großen Jazzhelden. Aber er ist privat ein äußerst zurückhaltender<br />
Mensch. Wenn man etwas über ihn erfahren möchte, sollte<br />
man es in seiner Musik suchen. Diese Haltung kann ich gut<br />
verstehen und respektiere sie. Aber vielleicht klappt das<br />
gemeinsame Kaffeetrinken ja doch noch einmal.<br />
Du bist auf Deinen Tourneen viel in der Welt unterwegs. Wie<br />
gelingt es Dir dabei, einen Ausgleich zwischen dem Tourleben<br />
als Musiker und Deinem Privatleben zu finden ?<br />
Ich spiele ja sehr viel mit meiner Band, aber auch mit anderen<br />
MusikerInnen. Im letzten Jahr habe ich länger pausiert, weil ich<br />
etwas müde war. Ich habe dann gemerkt: Es ist gut, auch Ruhephasen<br />
einzulegen und sich viel mehr der Familie zu widmen.<br />
Aber dann will ich als Musiker auch wieder auf Tour gehen.<br />
Wichtig ist, die richtige Balance zu finden. Darum dreht es sich<br />
im Leben: für sich selbst eine natürliche Balance zu finden.<br />
Du gibst viele Konzerte in Deinem Heimatland Norwegen.<br />
Sind Auftritte in Deiner Heimat für Dich einfacher ?<br />
Es ist schon äußerst komfortabel im eigenen Land zu spielen.<br />
Konzerte in Sør-Norge (Südnorwegen) sind am einfachsten. In<br />
Nord-Norge (Nordnorwegen) zu spielen ist dann schon fast wie<br />
ein Flug nach Italien. Ich spiele aber auch sehr gern Konzerte<br />
in Berlin oder München, auch weil die Entfernung zwischen<br />
Norwegen und Deutschland vergleichsweise kurz ist.<br />
Im neuen Jahr geht es allerdings zunächst sofort über den<br />
atlantischen Ozean in die USA. Wo werdet Ihr auftreten ?<br />
Es geht nach New York ! Wir haben Gigs nah am Broadway<br />
auf dem »NYC Winter Jazzfest« sowie auf dem legendären<br />
»Rochester International Jazz Festival«. Im März haben wir<br />
einen Auftritt auf dem »Knoxville‘s Big Ears Festival« in<br />
Tennessee. Außerdem spielen wir in Kanada. Mir gefällt die<br />
Idee, große Konzerte auf großen Festivals zu spielen.<br />
Im April ist es dann endlich so weit: Du kommt zu uns nach<br />
Bremen. Das »Mathias Eick Quintet« spielt auf dem Festival<br />
der diesjährigen »jazzahead!« das große Galakonzert in der<br />
»Glocke«. Partnerland der »jazzahead!« ist in diesem Jahr<br />
Deine Heimat Norwegen – ein Land, das seit vielen Jahren<br />
für eine sehr kreative, vielfältige Jazz-Szene steht. Was dürfen<br />
wir erwarten ?<br />
Es wird großartig werden. »ECM«, das Schallplattenlabel auf<br />
dem wir veröffentlichen, ist ja auch in Deutschland ansässig –<br />
und das deutsche Publikum ist immer sehr konzentriert und<br />
ganz fantastsisch. Es wird ein großes Vergnügen und ist eine<br />
Ehre für uns, auf der »jazzahead!« als Musiker unser Heimatland<br />
Norwegen zu vertreten. Wir freuen uns sehr auf Bremen.<br />
▼ ÜBER MATHIAS EICK<br />
Der norwegische Trompeter Mathias Eick ist ein musikalisches<br />
Allround-Talent. Seit über 20 Jahren ist er Teil der modernen<br />
norwegischen Jazz-Szene. Bereits als 15-Jähriger spielte er in der<br />
späteren Kult-Band »Jaga Jazzist«. 2008 machte er sein erstes eigenes<br />
Album »The Door« für »ECM Records«. Mit der aktuellen<br />
CD »Ravensburg« erweist Eick der Heimatstadt seiner deutschen<br />
Großmutter seine Reverenz: In den Tiefen seiner Musik<br />
entfaltet er einen drängenden Rhythmus und eine unglaubliche<br />
melodische Tiefe und Sensibilität. Das »Mathias Eick Quintet«<br />
spielt gemeinsam mit »Trail of Soul« das Galakonzert am<br />
Freitag, 26. April, in der »Glocke«. www.mathiaseick.no<br />
Interview: Gretel Moskal, Mathias Rätsch, Foto: Colin Eick ▲<br />
JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25
JAZZAHEAD! SOUND & KULTUR NORWEGENS<br />
SA 27. APRIL : DIE JAZZAHEAD! CLUBNIGHT<br />
TIPP: NORWEGEN SPEZIAL<br />
Die »jazzahead!« bietet alljährlich einem Land Gelegenheit,<br />
seine Jazz-Szene und andere Facetten seiner Kultur<br />
vorzustellen. Für dieses Jahr ist die Wahl auf Norwegen<br />
gefallen, denn das Land mit nur 13 EinwohnerInnen<br />
pro Quadratkilometer besitzt eine »der interessantesten<br />
Musikszenen der Welt«, sagen die künstlerischen<br />
Leiter der»jazzahead!«, der Trompeter Ulrich Beckerhoff<br />
und der Konzertveranstalter Peter Schulze. Norwegen<br />
habe den sogenannten skandinavischen Jazz<br />
wesentlich beeinflusst. Typisch sei dafür ein Stil, der<br />
Genres wie traditionelle Volksmusik, elektronische Musik,<br />
freie Spielformen und Improvisationen sowie neue<br />
Klänge fast grenzenlos durchmische, sagt Ulrich Beckerhoff.<br />
»Auffällig ist der zum Teil sehr sparsame und<br />
durchsichtige Gebrauch der musikalischen Mittel.«<br />
Das Bremer Publikum kann sich ab Samstag, 13. April,<br />
umfassend in diesen Sound hineinhören. Dann wird<br />
im Theater Bremen das Festival zur Kultur Norwegens<br />
eröffnet, das die »jazzahead!« begleitet. Zum Auftakt<br />
gibt es gleich ein Doppelkonzert. Die Sängerin Mari<br />
Boine gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten als inoffizielle<br />
Botschafterin des Volkes der Samen im hohen Norden<br />
Norwegens. Kürzlich legte sie ein erstes Pop-betontes<br />
Album auf Englisch vor, das weite skandinavische Hallräume<br />
mit sphärischen Keyboard-Klängen und der<br />
klaren Stimme Marie Boines verbindet. Der Saxophonist<br />
Håkon Kornstadt kommt mit dem Bassisten Mats<br />
Eilertsen und Frode Haltli am Akkordeon. Das Trio<br />
hat zuletzt ein Album herausgebracht, auf dem es sich<br />
mit Arien und Liedern von Komponisten der Romantik<br />
beschäftigt.<br />
In den 20-minütigen Kurzkonzerten der »Norwegian<br />
Night« im Rahmen der jazzahead!-Fachmesse am<br />
S0 28.04 l BREMER KRIMINAL THEATER<br />
Jo Nesbø, Anne Holt, Karin Fossum – die Liste norwegischer<br />
Krimiautoren kann sich sehen lassen. Beim<br />
Mordsfrühstück lesen Ralf Knapp und mindestens<br />
ein Gast von 11:00 bis 13.30 Uhr »Kriminalistisches<br />
aus Norwegen«. Für die gute Grundlage sorgen<br />
(Lachs-Dill-) Croissants, Brötchen, Eier und mehr.<br />
Tickets: Telefon 0421/16 69 17 58 und vor Ort in der<br />
Theodorstraße 13a u www.bremer-kriminal-theater.de<br />
Donnerstag, 25. April, sind bis in die Nacht acht altgediente<br />
und junge Bands zu erleben. Darunter ist unter<br />
anderem ein Partner von Kornstadt mit seinem eigenen<br />
Projekt, »Frode Haltli Avant Folk«. Wer will, erlebt die<br />
Acts umsonst und draußen: Die Showcase-Konzerte<br />
werden via Bildschirm auf das Außengelände vor der<br />
Halle 7 und dem Kulturzentrum Schlachthof übertragen,<br />
wo sich ZuhörerInnen auch mit Essbarem und<br />
Getränken eindecken können.<br />
Etablierte Stars hören Fans beim Galakonzert am Freitag,<br />
26. April 2019, im Konzerthaus »Glocke«. Einen<br />
Teil des Konzerts bestreitet das »Mathias Eick Quintet«<br />
(siehe Interview Seite 24). Außerdem ist »Trail of Souls«<br />
um die Sängerin Solveig Slettahjell und den Gitarristen<br />
Knut Reiersrud zu erleben – die Gruppe um die international<br />
bekannte Künstlerin mischt norwegischen Folk<br />
mit amerikanischem Blues und Spirituals.<br />
Norwegen kann Jazz und mehr – das will das Kulturfestival<br />
deutlich machen. Am Sonntag, 14. April, greift<br />
Ulrich Beckerhoff zur Trompete und spielt unter dem<br />
Titel »Together again« mit dem bekannten Bassisten<br />
Arild Andersen in der Kulturkirche St. Stephani, mit<br />
dem er zuletzt vor 20 Jahren auf Tour war. Interessierte<br />
können aber auch norwegische Filme im »City46« erleben<br />
oder sich einen Eindruck von der Literaturszene<br />
verschaffen. Das Theater Bremen zeigt am Freitag, 19.<br />
April, eine dreiteilige Theater-Serie zu Romanen des<br />
bekannten Schriftstellers Karl Ove Knausgård. Lars<br />
Saabye Christensen ist ein weiterer bedeutender Vertreter<br />
der norwegischen Gegenwartsliteratur. Er liest am<br />
Dienstag, 23. April, mit der Übersetzerin Christel<br />
Hildebrandt aus seinem Roman »Magnet« über die<br />
Liebe zweier Studenten im Oslo der Siebzigerjahre. ▲<br />
D0 25.04 l SCHLACHTHOF<br />
Tanzen à la Norge: Pål »Strangefruit«<br />
Nyhus, Mitbegründer der<br />
berühmten Oslo-Disco, lädt ab<br />
23:59 Uhr ein zur »Norwegian<br />
Late-Night Party«. Nyhus arbeitete<br />
mit Bugge Wesseltoft und Nils<br />
Petter Molvaer und ist Mitglied<br />
des retro-futuristischen Duos<br />
»Mungolian Jet Set«. Seit den<br />
Neunzigern prägt er den Sound<br />
der nordischen elektronischen<br />
Musik mit. Eintritt frei !<br />
Findorffstraße 51, Magazinkeller<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
Mehr Musik gleichzeitig an einem Abend bis spät<br />
in die Nacht geht in Bremen nicht: In 33 Locations<br />
spielen Bands am 27. April in der »CLUBNIGHT«, der<br />
langen Nacht des Jazz. Alle Auftritte sind mit einem<br />
gemeinsamen Ticket zu besuchen. Das kostet 25 Euro<br />
(ermäßigt 20 Euro) und ist in den beteiligten Clubs,<br />
Kneipen, Restaurants oder Hotels zu bekommen oder<br />
an den bekannten Vorverkaufsstellen. Das Beste: Mit<br />
dem Ticket nutzen Jazzfans ab Samstag, 15:00 Uhr, und<br />
bis Sonntagmorgen um 10:00 Uhr kostenlos Busse und<br />
Bahnen im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes<br />
Bremen/Niedersachsen. Es empfiehlt sich, das Ticket<br />
für die »CLUBNIGHT« rechtzeitig zu buchen.<br />
Wer aus Findorff oder Walle kommt und kurze Wege<br />
bevorzugt, um möglichst viele verschiedene Spielstätten<br />
17:00/18:00 UHR l MALTE SCHILLER GROUP<br />
Die »Malte Schiller Group« aus der Berliner Jazz-Szene<br />
steht für improvisierte Musik, Jazz-Rock, Fusion und<br />
groove-betonte, zeitgenössische und elektronische<br />
Musik, die überzeugt.<br />
Altes Pumpwerk, Salzburger Str. 12, 28215 Bremen,<br />
Beginn: 1. Set 17:00 bis 17:45 Uhr und 2. Set 18:00<br />
bis 18:45 Uhr, u www.altespumpwerk.de<br />
u www.malteschiller.com<br />
19:00/20:00/21:00 UHR l BA-WÜ AHOI !<br />
Baden-Württemberg präsentiert seinen Jazz-Nachwuchs.<br />
Mit dabei ist das Quintett »Bilderband«, das vorwie–<br />
gend Eigenkompositionen spielt. Dazu kommen »Lucas<br />
Johnson« und das »Christoph Beck Quartett«: Verspielte<br />
Melancholie trifft auf skeptischen Optimismus.<br />
Courtyard by Marriot, Theodor-Heuss-Allee 2a,<br />
28215 Bremen u www.danielbuch.net<br />
u www.lucasjohnson.de u www.christoph-beck.de<br />
und spannende Bands in der »CLUBNIGHT« zu<br />
erleben, für den haben wir unten vier ausgewählte<br />
Tipps für Findorff und umzu zusammengestellt – von<br />
Jazz-Rock im »Alten Pumpwerk« bis zu Swingmusik mit<br />
Punkattitüde im »Universum Bremen«. Wer individueller<br />
unterwegs sein will, nimmt das Fahrrad – und kann<br />
sich bei geführten »CLUBNIGHT-Touren« des ADFC<br />
von einem Jazzkenner Highlights präsentieren lassen.<br />
Wer kein Fahrrad hat, kann eines der 100 Leihfahrräder<br />
buchen, die anlässlich der »jazzahead!« vor der<br />
Messehalle 7 auf Radler warten. Die genauen Routen<br />
gibt es ab Mitte Februar online.<br />
Infos und Eintrittskarten auf u www.jazzahead.de<br />
Texte: Imke Zimmermann, Fotos: Pressefotos ▲<br />
UHRZEIT ERFRAGEN l BOTTICELLI BABY<br />
Handgemachte Swingmusik mit Punkattitüde: »Botticelli<br />
Baby« liefert und reißt die Hütten nach Manier<br />
des 21. Jahrhunderts ab. Bereits ab 18:00 Uhr ist die<br />
aktuelle Sonderausstellung »BIKE IT – vom Laufrad<br />
zum Lebensgefühl« geöffnet. Es gibt den ganzen<br />
Abend Getränke und kleine Speisen.<br />
Universum Bremen, Wiener Str. 1A, 28359 Bremen<br />
u www.universum-bremen.de<br />
UHRZEIT ERFRAGEN l QUEBEC<br />
Zwei der besten Jazzer aus Quebec (Kanada) machen<br />
bei der »Quebec Jazz Clubnight« ganz unterschiedliche<br />
Musik: Pianist und Komponist Jean Michel Pilc und<br />
Trompeter Jacques Kuba Seguin, der sein neues<br />
Projekt »Migrations« vorstellt.<br />
Schaulust, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen,<br />
u www.bremen-schaulust.de u www.fb.com/jeanmichelpilc<br />
u www.jacqueskubaseguin.bandcamp.com<br />
NICHT VERPASSEN: KONZERTE IN <strong>FINDORFF</strong> UND UMZU<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26 | JAZZAHEAD! 2019<br />
JAZZAHEAD! 2019 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
q <strong>FINDORFF</strong> MACHT MIT AM FREITAG, DEN 1. UND DIENSTAG, DEN 5. MÄRZ 2019<br />
G<br />
utes tun kann so einfach<br />
sein ! Anfang März lädt die<br />
Sparkasse Bremen ein,<br />
sich an zwei Tagen in<br />
der Fürther Straße 8 als<br />
potenzielle StammzellspenderInnen<br />
registrieren<br />
zu lassen. Die Filiale<br />
in Findorff kooperiert dafür<br />
mit der DKMS. Die Abkürzung DKMS<br />
steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
– und deren Vision ist klar<br />
definiert: Wir besiegen Blutkrebs.<br />
Werden Sie Stammzellspender !<br />
AKTIV VOR ORT<br />
Filialleiterin Janine Bittkau, die zusammen mit ihrem Team die<br />
Aktion initiiert hat, ist überzeugt: »Wer sich mit der Krankheit<br />
Blutkrebs einmal etwas näher beschäftigt hat, der kann sich<br />
als SpenderIn eigentlich nur registieren lassen. Wir freuen uns,<br />
dass wir als Sparkasse Bremen helfen können.« Die Sparkasse<br />
Bremen möchte es allen FindorfferInnen ermöglichen, sich<br />
bequem vor Ort als potenzielle Stammzellspender registrieren<br />
zu lassen. Bittkau ergänzt: »Mitmachen kann jeder zwischen 17<br />
und 55 Jahren. Das geht ganz einfach per Wangenschleimhautabstrich.<br />
Mein Team und ich sind<br />
auch dabei, denn wer wüsste es besser als wir:<br />
Geld ist wichtig, aber nicht alles – und mit<br />
einer schweren Erkrankung ist alles oft nichts.«<br />
Allein in Deutschland erkrankt alle 15 Minuten<br />
ein Mensch an Blutkrebs. Für viele PatientInnen<br />
ist eine Stammzellspende die einzige Chance.<br />
Sie können nur überleben, wenn irgendwo auf der<br />
Welt ein passender Spender oder eine<br />
Spenderin gefunden wird. Um zu helfen,<br />
haben mehr als 8,5 Millionen Menschen<br />
sich bei der DKMS registrieren lassen.<br />
Täglich ermöglichen 20 von ihnen einem<br />
Menschen die lebensnotwendige Transplantation. Also, wie<br />
war das nochmal ? Gutes tun kann so einfach sein ! Kommen<br />
Sie zur Stammzellspende am Freitag, den 1. März von 9:00 Uhr<br />
bis 13:00 Uhr und am Dienstag, den 5. März von 14:00 Uhr bis<br />
18:00 Uhr. Ausführliche Informationen unter: www.dkms.de<br />
und https://blog.sparkasse-bremen.de/veranstaltungen<br />
Text: Pressetext, Foto: Kerstin Rolfes ▲
PROFILE<br />
q ALAN LAZUTKA VON DER SPARKASSE BREMEN BERÄT IN <strong>FINDORFF</strong> UND WALLE<br />
» Wir stehen für volles Engagement für Ihr Unternehmen. «<br />
GESCHÄFTS-<br />
KUNDENBERATER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | | 30 12 | PROMOTION<br />
ALAN LAZUTKA<br />
H<br />
err Lazutka, Sie sind der neue Geschäftskundenberater<br />
in der Findorffer Filiale<br />
der Sparkasse Bremen und betreuen in den<br />
Stadtteilen Findorff und Walle. Welches sind<br />
im Bremer Westen vorrangig die spezifischen<br />
Themen und Bereiche Ihrer Beratung ?<br />
Meine Tätigkeit als Geschäftskundenberater<br />
habe ich Mitte 2018 in der Fürther Straße aufgenommen<br />
und freue mich, nach einer zweijährigen<br />
Abstinenz wieder in meiner »Heimatfiliale« zu sein. Ein<br />
spezifisches Thema kann ich nicht in den Vordergrund stellen.<br />
Besonders Findorff lebt vom Einzelhandel mit ganz unterschiedlichen<br />
Richtungen. Hier finden wir sehr viele inhabergeführte<br />
Geschäfte mit einer großen Vielfalt. Die Themen Fremdmittelbedarf,<br />
Zahlungsverkehr oder alles rund um das Versicherungsgeschäft<br />
priorisiere ich jedoch. Zudem ist es mir wichtig, den<br />
Privatmenschen hinter dem Geschäftskunden zu sehen und<br />
zu beraten – einschließlich all seiner persönlichen Belange.<br />
Wie wichtig ist es für Sie, das Geschäft Ihrer Kunden und<br />
Kundinnen zu verstehen, um gezielt unternehmensspezifisch<br />
abgestimmte Lösungen zu entwickeln ?<br />
Das Geschäft zu verstehen bildet das Grundgerüst der Zusammenarbeit.<br />
Des Öfteren finden deshalb auch Termine außerhalb<br />
der Öffnungszeiten oder beim Kunden direkt vor Ort statt. Für<br />
mich macht es einen immensen Unterschied, ob ich täglich<br />
Zahlen aus dem Rechner ziehe oder das Tagesgeschäft und den<br />
Betrieb vor Ort sehe. Dafür arbeite ich mit Spezialisten zusammen.<br />
Die Expertise kommt zum Beispiel aus unserer Firmenkundenabteilung,<br />
unserem neuen s-mobile-Versicherungsmakler für<br />
Leistungsvergleiche oder der Landesbausparkasse. So hat uns<br />
der TÜV Rheinland für unsere Beratungsqualität im Geschäftskundenbereich<br />
in 2018 zum dritten Mal in Folge zertifiziert.<br />
Im digitalen Zeitalter ändert sich die Geschäftswelt besonders<br />
schnell. Wie passen Sie Ihr Angebotsprofil und die Prozesse<br />
der Geschäftskundenberatung immer wieder an veränderte<br />
Erwartungen an ?<br />
Wir sind auf unterschiedlichen Kanälen jederzeit auch nach<br />
Geschäftsschluss erreichbar. Neben einer Hotline bieten wir<br />
die Kontaktaufnahme zum Beispiel über einen Chat oder per<br />
»Whatsapp« an. Produkte können online abgeschlossen oder<br />
Formulare für eine Kontaktaufnahme abgeschickt werden. Für<br />
besonders onlineaffine Kunden eignet sich zum Beispiel unsere<br />
Möglichkeit der Videolegitimation. Diese Angebote und Kontaktmöglichkeiten<br />
werden laufend ergänzt und aktualisiert.<br />
Anwendungsorientiert beraten Sie auch zu bargeldlosen<br />
Zahlverkehren in Unternehmen. Welche zeitgemäßen Lösungen<br />
kann die Sparkasse Bremen den Findorffer und Waller<br />
Geschäftsleuten für »Electronic Cash« und »Online-Banking«<br />
anbieten ?<br />
Der digitale Zahlungsverkehr nimmt immer mehr an Bedeutung<br />
zu. Am einfachsten ist das zu erklären, wenn man sich die Entwicklung<br />
seines eigenen Zahlungsverhaltens einmal anschaut.<br />
Andere Länder sind im Vergleich zu Deutschland da schon<br />
deutlich weiter. Dort werden sogar Kaugummis mit Kreditkarte<br />
bezahlt. Für jede Zahlungssituation bieten wir passende Lösungen<br />
mit den auf die Bedürfnisse zugeschnittenen und mobilen<br />
Terminalgeräten an. Neben unserem Online-Banking bieten wir<br />
mit »Sfirm« auch eine Software für die eigene Buchhaltung an.<br />
»Sfirm« ist eine Banking-Software für alle Kunden, die auf ein<br />
professionelles Banking und Finanz management Wert legen.<br />
Durch den modularen Aufbau ist im Tagesgeschäft eine maximale<br />
Flexibilität im praktischen Einsatz gegeben – inklusive<br />
schneller und einfacher Bedienung. Die Banking-Software ist<br />
individualisierbar und kann auf die jeweiligen Arbeits abläufe<br />
abgestimmt werden. Je nach Bedarf gibt es unterschiedliche<br />
Zugriffs berechtigungen. Die Installation erfolgt je nach Unternehmensgröße<br />
im Firmen netzwerk oder auf einem Computer.<br />
Sie empfehlen Geschäftskunden eine ganzheitliche unternehmerische<br />
Betrachtungsweise. Können Sie zum Abschluss<br />
nochmals kurz skizzieren, welche Bereiche für das eigene<br />
Business zu einem optimalen Finanz-Check unbedingt<br />
dazugehören ?<br />
Hierbei ist es wichtig, die Gesamtsituation zu betrachten und<br />
nicht nur das eine Bedarfsfeld abzudecken. Habe ich eine Familie<br />
oder bin ich auf mich allein gestellt ? Was passiert, wenn ich<br />
einmal krank werde ? Alles muss vorher gecheckt werden, um<br />
keine bösen Überraschungen zu bekommen. Besonders wichtig<br />
ist dabei der persönliche Kontakt, um den Menschen dahinter<br />
kennenzulernen und seine individuellen Prioritäten zu erkennen<br />
und festzulegen. Mit der ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />
kann ich als Experte so die Empfehlungen passgenau für meine<br />
Kunden zuschneiden.<br />
Herr Lazutka, vielen Dank für das Interview.<br />
▼ GESCHÄFTSKUNDENBERATUNG<br />
Die Sparkasse Bremen unterstützt seit 1825 Bremer Kaufleute<br />
und Handwerker bei der Verwirklichung ihrer Ideen. Ob Einzelhandel,<br />
Handwerk, mittelständisches oder Großunternehmen:<br />
Der Bremer Mittelstand ist heute dabei die wichtigste Zielgruppe.<br />
Was die Bremer Sparkasse seit jeher ganz besonders auszeichnet<br />
ist ist ihre lokale Präsenz. Ob Kreditvergabe, geschäftlicher<br />
Zahlungsverkehr, Altersvorsorge oder Vermögensaufbau:<br />
Einen Termin mit Alan Lazutka zu vereinbaren ist für alle Findorffer<br />
und Waller Geschäftskunden somit ganz einfach. Alan<br />
Lazutka ist für Sie auf kurzen Wegen in der Filiale der Sparkasse<br />
Bremen in Findorff unter 0421 /179 - 27 27 zu erreichen – oder<br />
einfach online anfragen über www.sparkasse-bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
PROMOTION | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
PROFILE<br />
q ÜBER STUDIENZEITEN, EINVERNEHMLICHE SCHEIDUNGEN UND DAS SAXOPHONSPIEL<br />
»Man sollte versuchen, aufeinander zuzugehen.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />
CHRISTIANE ORDEMANN<br />
RECHTSANWÄLTIN<br />
C<br />
hristiane Ordemann, Sie sind in Findorff als<br />
Rechtsanwältin tätig und leben auch privat<br />
im Stadtteil. Was hat Sie vor mehr als einem<br />
Jahrzehnt bewogen, von Schwachhausen<br />
nach Findorff zu ziehen ?<br />
Findorff ist einfach ein sympathischer<br />
Stadtteil. Ein weiterer Grund war die Nähe<br />
zu allem, was mir zur damaligen Zeit sehr<br />
wichtig war. Als Anwältin mit kleinem Kind<br />
habe ich damals nur in Teilzeit gearbeitet. Da war es natürlich<br />
toll, meine Tochter mal eben in ein paar Minuten vom Kindergarten<br />
und später von der Schule abzuholen – oder auch, dass<br />
sie einfach im Anwaltsbüro vorbeikommen konnte. Ich habe<br />
auch gedacht: Eigentlich kennst Du die meisten Menschen in<br />
Findorff und nicht in Schwachhausen – und, dass es doch gut<br />
gehen müsste. Genau so ist es dann auch gekommen.<br />
Die Rechtswissenschaften und die juristische Tätigkeit gelten<br />
als eher trockene, sachliche Materie. Aus welchen persönlichen<br />
Gründen wollten Sie in jungen Jahren Anwältin werden ?<br />
Das ist nicht ganz richtig: Ich wollte am Anfang nicht unbedingt<br />
Anwältin werden, aber mich hat im Studium das Fach Jura sofort<br />
unheimlich interessiert. Obwohl am Anfang des Studiums<br />
gleich 50 Prozent der StudentInnen das Handtuch warfen, war<br />
es bei mir ganz anders. Der Studiengang wurde für mich immer<br />
spannender ! Vielleicht lag das auch daran, dass wir damals in<br />
Hamburg unglaublich tolle ProfessorInnen hatten. Es ging in<br />
den intensiven Achtzigerjahren stark um Themen wie öffentliches<br />
Recht, Demonstrationsfreiheit und viele andere aufregende<br />
gesellschaftlichte Belange, über die ich juristisch immer<br />
mehr wissen wollte. Die Begeisterung für den Anwaltsberuf hat<br />
sich bei mir nach dem Studium ergeben. Während des Referendariats<br />
und mit dem ersten Job hat es mich richtig gepackt – von<br />
da an war Anwältin mein Traumberuf.<br />
Zum Anwalt oder zur Anwältin geht man, wenn es Ärger und<br />
Konflikte gibt, die man auf »normalen« Wegen untereinander<br />
nicht mehr lösen kann. Ganz allgemein gefragt: Wie friedfertig<br />
ist Findorff, beispielsweise, wenn es um den in Deutschland<br />
beliebten »Volkssport« Nachbarschaftsstreitigkeiten geht ?<br />
Ich muss Findorff wirklich eine 1+ mit Sternchen ausstellen. In<br />
über zehn Jahren gab es bei uns vielleicht eine Anfrage – und ich<br />
bin mir nicht einmal ganz sicher, ob die aus Findorff kam.<br />
Kam die Anfrage vielleicht eher aus Schwachhausen ?<br />
Das weiß ich nicht mehr, aber Nachbarschaftsstreitigkeiten<br />
kommen in meiner Kanzlei in Findorff erfreulicherweise<br />
tatsächlich so gut wie nicht vor.<br />
»Der Rechtsanwalt ist hochverehrlich, obwohl die Kosten<br />
oft beschwerlich«, ist ein Zitat von Wilhelm Busch. Gerichtliche<br />
Auseinandersetzungen kosten schnell viel Geld. Bis zu<br />
welchem Punkt sollte man versuchen, sich von Mensch zu<br />
Mensch zu einigen – und ab wann sollte man rechtliche<br />
Beratung als Unterstützung in Anspruch nehmen ?<br />
Das kann ich so allgemein nicht beantworten, aber man muss<br />
nicht unbedingt sofort zur Anwältin oder zum Anwalt gehen.<br />
Solange es möglich ist, einen Konflikt selbst zu regeln, sollte<br />
man es versuchen. Bei mir landen diejenigen Auseinandersetzungen,<br />
die auf diesem Weg nicht mehr beizulegen sind. Eine<br />
wichtige Empfehlung: Man sollte einmal die eigene Sichtweise<br />
kurzfristig verlassen, sich gedanklich in seinen »Gegner« hineinversetzen<br />
und versuchen aufeinander zuzugehen. Warum ? In<br />
der Praxis ist es tatsächlich so, dass die meisten Streitigkeiten,<br />
die vor Gericht landen, irgendwann schlussendlich doch einvernehmlich<br />
beigelegt werden. Die Alternative ist teuer: Je länger<br />
und umfassender man prozessiert, desto höher werden ja nicht<br />
nur die Anwalts- und Gerichtskosten. Es fallen schnell auch weitere<br />
Kosten für eventuell notwendige Sachverständige an. Da ist<br />
es häufig wirtschaftlicher, sich bei einem vernünftigen Kompromiss<br />
zu treffen. Die vor Gericht gefundene Einigung mag für<br />
beide Beteiligten manchmal etwas schmerzlich sein, aber meist<br />
können beide Seiten später damit ganz gut leben. Dafür lohnt es<br />
sich, als Anwältin hart zu kämpfen.<br />
Ich kann mir vorstellen, dass man im Anwaltsberuf verschiedene<br />
Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften<br />
sehr gut kennenlernt. Ist das so ?<br />
Das ist richtig. Manchmal wundert man sich, wer alles so auf<br />
dieser Welt unterwegs ist – aber genau das macht für mich den<br />
Beruf ja auch so interessant und ich engagiere mich natürlich<br />
sehr gern für meine MandantInnen.<br />
Welches sind die rechtlichen Fachgebiete, bei denen man Ihre<br />
anwaltliche Kompetenz in Anspruch nehmen sollte ?<br />
Mein großer Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht, das ungefähr die<br />
Hälfte meiner anwaltlichen Tätigkeit ausmacht. Zudem mache<br />
ich sehr viel Verkehrsrecht, Scheidungsrecht, aber auch Erbrecht<br />
und Zivilrecht.<br />
Was ist, wenn sich jemand mit einen Konfliktfall in einem<br />
Fachgebiet an Sie wendet, das Sie nicht abdecken wollen ?<br />
Diese Fälle gibt es schon. Wenn bei mir Rechtsgebiete angefragt<br />
werden, die ich nicht leiste, bin ich sehr gern behilflich, eine<br />
anwaltliche Beratung zu finden, die darauf spezialisiert ist. Ich<br />
selbst habe ja auch nichts davon, wenn ich in fremden Rechtsgebieten<br />
wildere, in denen mir die praktische Erfahrung fehlt.<br />
Ich empfehle dann gern weiter und bekomme später oft positive<br />
Rückmeldungen: Danke für den Tipp; der war gut.<br />
Sie beraten auch bei einvernehmlichen Scheidungen. Warum<br />
machen Sie nur einvernehmliche Scheidungen ? Sind klassische<br />
»Rosenkriege«, bei denen zwischen den EhepartnerInnen so<br />
richtig emotional die Fetzen fliegen, nicht Ihre Sache ? Oder<br />
mögen Sie als Anwältin etwa in Wahrheit keinen Streit ?<br />
Selbst einvernehmliche Scheidungen sind nicht einfach, aber u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33
q CHRISTIANE ORDEMANN IM INTERVIEW<br />
»Wichtig ist, dass man menschlich miteinander umgeht. «<br />
grundsätzlich ist es überwiegend so, dass bei anstehenden<br />
Trennungen in den meisten Fällen die PartnerInnen sich auch<br />
schnellstmöglich scheiden lassen wollen. Dann kommt es<br />
darauf an: Worüber streitet man sich noch ? Was ich für mich<br />
persönlich entschieden habe: Ich möchte mich nicht damit<br />
verschleißen lassen, wenn sich beide Parteien nicht darüber<br />
verständigen können, wer welches Möbelstück, welche Tasse<br />
oder welchen Silberlöffel bekommt. Eine gerechte Aufteilung<br />
bekommen die meisten Menschen heute schon ganz gut hin.<br />
In einem Scheidungsverfahren gibt es allerdings noch mehr<br />
Punkte zu beachten. Bezüglich des Zugewinnausgleichs kann<br />
es da schon schwieriger werden, beispielsweise wenn es um<br />
die Eigentumswohnung oder das Einfamilienhaus geht. Da ist<br />
eine fachlich kompetente Beratung gefragt. Wenn man sich da<br />
einigen kann, sind häufig noch ein Notar oder eine Notarin als<br />
neutrale Stelle erforderlich, um eine Einigung über die Übertragung<br />
von Immobilien oder einen Erbverzicht zu beurkunden.<br />
Das darf ich als Anwältin und Interessenvertreterin nicht. Aber<br />
die umfangreichen Vorarbeiten, bis es zu dem Gang zum Notar<br />
kommen kann, mache ich natürlich schon. Danach kann ich<br />
eine einvernehmliche Scheidung betreiben. Nicht nur vor dem<br />
Hintergrund, dass die EhepartnerInnen ja sehr lange vermutlich<br />
glücklich zusammengelebt haben, finde ich es sehr wichtig, dass<br />
man durch eine einvernehmliche Scheidung auch wirtschaftlich<br />
einen guten Weg findet, wie man sich am Ende wieder auseinanderdividiert.<br />
Generell sollte man bei einer Trennung menschlich<br />
miteinander umgehen. Ein fairer Umgang miteinander ist<br />
in dieser Krisensituation besonders dann wünschenswert, wenn<br />
es auch um die gemeinsamen Kinder geht – denn die leiden<br />
bei einer Scheidung ohnehin schon mehr als genug. Sorge- und<br />
Umgangsrecht biete ich daher als Anwältin ganz bewusst nicht<br />
an. Als Mensch würde ich zu sehr an die Kinder denken: Ich<br />
wäre sehr schnell zu sehr emotional beteiligt. Zu viele persönliche<br />
Emotionen möchte ich als Anwältin zugunsten der Professionalität<br />
nicht zulassen.<br />
Testament, Patientenverfügung und auch Vorsorgevollmacht<br />
gehen jeden etwas an. Was raten Sie unseren LeserInnen ?<br />
Es herrscht der Irrglaube vor, dass diese Themen einen erst<br />
etwas angehen, wenn man steinalt ist. Das stimmt natürlich<br />
nicht: Passieren kann einem leider jederzeit etwas, auch wenn<br />
man noch jünger ist. Wenn man seine Patientenverfügung<br />
als erwachsener Mensch klar geregelt hat, nimmt man den<br />
Angehörigen viel Verantwortung ab, wenn im Ernstfall doch<br />
etwas Schlimmes eintritt. Gleiches gilt auch für die Vorsorgevollmacht.<br />
Alle hoffen natürlich, dass man die nicht braucht,<br />
aber man lebt mit Sicherheit ruhiger, wenn alles gut überdacht<br />
und geregelt ist. Zum Thema Testament gibt es unter Juristen<br />
den Spruch »Verheiratete Paare ohne Kinder brauchen ein<br />
Testament. Verheiratete Paare mit Kindern brauchen auch<br />
ein Testament.«. Da stellt sich natürlich die Frage: Wer braucht<br />
eigentlich kein Testament ? Insofern ist auch ein Testament<br />
wichtig, um eigene Vorstellungen und Wünsche entsprechend<br />
eindeutig definiert zu haben.<br />
Sollte man Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />
eigentlich regelmäßig alle paar Jahre erneuern ?<br />
Bei einer Patientenverfügung soll jemandem klar an die Hand<br />
gegeben werden, was passieren soll, wenn man selbst nicht<br />
mehr einwilligungsfähig ist. Wenn eine Patientenverfügung<br />
zehn Jahre alt ist, entspricht der Inhalt vielleicht nicht mehr<br />
den ursprünglichen Gegebenheiten. Jemand der 50 Jahre alt ist,<br />
regelt die Dinge unter Umständen anders als jemand, der 75<br />
Jahre alt ist. Deshalb sollte man in zeitlichen Abständen immer<br />
wieder schauen und bei Bedarf neu anpassen. Auch ein Testament<br />
ist nicht für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Es können<br />
sich beispielsweise die familiären Verhältnisse ändern. Insofern<br />
ist es wichtig, in zeitlichen Abständen sich selbst zu fragen: »Ist<br />
es so, wie es ist, noch in Ordnung für mich ?« Wer sich seiner<br />
Einschätzung nicht sicher ist, sollte um Rat fragen.<br />
In der »Zeit« stand einmal: »Das Gute an den Juristen ist, dass<br />
man sie sofort erkennen und rechtzeitig die Flucht ergreifen<br />
kann, wenn man keine Lust verspürt, von ihren herablassenden<br />
Blicken gemustert zu werden.« Anwälte gelten wahlweise<br />
als elitär, staubtrocken und nur an Paragraphen interessiert.<br />
Sie wirken sehr offen und bodenständig – und spielen privat<br />
in Ihrer Freizeit in einer Band Saxophon. Wie kam es dazu ?<br />
Alles begann durch ein Geschenk zu meinem 50. Geburtstag,<br />
zu dem ein Freund einen Live-Auftritt eines Trios mit ihm selbst<br />
als Saxophonisten organisiert hatte. Das Geschenk war nicht<br />
ganz ohne Hintergedanken, weil es mein Traum war, Saxophon<br />
spielen zu lernen. Das Saxophonspiel habe ich nach der Feier<br />
gleich in Angriff genommen. Einer der Musiker wurde mein<br />
Saxophonlehrer – und nach kurzer Zeit konnte ich in einer<br />
Freizeitband mitmachen.<br />
Ist das Saxophon ein kreativer Ausgleich zum Anwaltsberuf ?<br />
Unbedingt ! Musik zu machen ist für mich ein toller Ausgleich,<br />
weil man sich dabei mit anderen Musikbegeisterten trifft und<br />
sich auf ganz andere Dinge als im Berufsalltag konzentriert.<br />
▼ ÜBER CHRISTIANE ORDEMANN<br />
Christiane Ordemann ist Rechtsanwältin seit 1991 und seit<br />
1994 zugleich Fachanwältin für Arbeitsrecht. Weitere Schwerpunkte<br />
liegen im Verkehrsrecht, Miet- und Pachtrecht, bei einvernehmlichen<br />
Scheidungen sowie Forderungseinzug (Inkasso)<br />
und Wirtschaftsrecht. Christiane Ordemann lebt und arbeitet<br />
in Findorff, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.<br />
Infos über das Anwaltsbüro von Christiane Ordemann in der<br />
Findorffstraße 106 gibt es auf www.christiane-ordemann.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
Anwaltsbüro Christiane Ordemann<br />
Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />
Arbeitsrecht Kündigungsrecht, Arbeitsverträge,<br />
Zeugnisse, Abmahnungen, Aufhebungsverträge<br />
Verkehrsrecht Unfallregulierung, Verkehrsstraf- und<br />
Bußgeldverfahren, Schmerzensgeld<br />
Erbrecht Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten<br />
Zivilrecht Vertragsgestaltung, Schadensrecht<br />
Einvernehmliche Scheidungen<br />
Mietrecht Kündigungen, Räumungsverfahren<br />
Forderungsmanagement und Inkasso<br />
Gesprächstermine bitte telefonisch vereinbaren.Wir<br />
freuen uns auf Ihren Besuch! Hausbesuche innerhalb<br />
Findorffs gegen Zusatzgebühr nach Vereinbarung.<br />
Mehr im Internet: www.christiane-ordemann.de<br />
»Es kommt darauf an, den<br />
Körper mit der Seele und die Seele<br />
durch den Körper zu heilen.«<br />
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Heilpraktikerin und staatl. examinierte Krankenschwester<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 35
q WWW.<strong>FINDORFF</strong>.DE<br />
» Ein Stadtteilportal für Findorff ? «<br />
Unter www.findorff.de haben der Stadtteilbeirat<br />
Findorff und der Verein Findorffer Geschäftsleute<br />
e.V. vor vielen Jahren ein offizielles Stadtteilportal<br />
initiiert – finanziert mit mehreren<br />
tausend Euro. Da ich als Findorffer Kaufmann<br />
mich auch für die Belange des Stadtteils einsetze,<br />
bin ich häufig auf Findorffer Internetseiten<br />
unterwegs. Das oben genannte, offizielle<br />
Stadtteilportal habe ich in den letzten<br />
Jahren nur selten besucht, weil ich die Informationen,<br />
die ich jeweils benötigte, schneller auf<br />
anderen Seiten gefunden habe. Kürzlich<br />
wollte ich mir aber www.findorff.de<br />
wieder einmal genauer ansehen. Was ich<br />
dann gefunden habe, hat mich dabei<br />
weniger erschüttert als das, was ich<br />
nicht gefunden habe.<br />
Auf den ersten Blick sieht das offizielle<br />
online Stadtteilportal für Findorff sehr<br />
beeindruckend aus. Solide gelayoutet und<br />
reibungsfrei programmiert – wenn auch ein<br />
wenig behäbig im Tempo – bieten die Menüpunkte<br />
scheinbar all die Informationen, die<br />
einen Ortsfremden, der sich über unseren<br />
schönen Stadtteil kundig machen könnte,<br />
interessieren würden. Stadtteilgeschichte,<br />
Termine, Initiativen, Geschäfte, aktuelle Neuigkeiten – es ist<br />
alles da. Klickt man sich aber systematisch durch die Liste der<br />
aufgeführten Punkte, fällt vor allem eines ins Auge: Die Seite<br />
wurde einmal, etwa 2012 bis 2013, aufgesetzt oder überarbeitet<br />
und mit – damals aktuellen und umfassenden – Inhalten gefüllt.<br />
Danach hat man das Nötigste sporadisch ab und zu eingepflegt<br />
und die Seite sich selbst überlassen. Was seitdem weggegangen<br />
oder neu hinzugekommen ist, fehlt. Links führen ins Leere oder<br />
auf falsche Seiten. Gruppen und Organisationen fehlen. Die<br />
Datenschutzerklärung mag trotz aller Kürze heutigen Ansprüchen<br />
rechtlich gerade noch genügen, aber wer weiß es so genau ?<br />
Aktuelle Termine ? Fehlanzeige ! Ich habe angefangen, eine Liste<br />
zu machen, was man ändern sollte, das dann aber ob der Fülle<br />
an Punkten schnell wieder gelassen. Im Prinzip muß die Seite<br />
einmal komplett überarbeitet und völlig neu aufgesetzt werden.<br />
Verantwortlich für den jetzigen Zustand zeichnen laut Impressum<br />
der »Stadtteilbeirat Findorff« und der »Verein Findorffer<br />
Geschäftsleute e.V.«. Vielleicht ist diese Parallelverwaltung ein<br />
Teil des Problems: So muss sich niemand allein zuständig fühlen<br />
und kann die Verantwortlichkeit für den inhaltlich entleerten<br />
Eindruck, den diese digitale Ruine mangels einer fehlenden<br />
Pflege auf der Höhe der Zeit hinterlässt, auf die jeweils andere<br />
Seite schieben. Auch dann stellen sich noch einige Fragen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel folgende Merkwürdigkeiten: Warum<br />
ZWISCHENRUF<br />
weist der Verein Findorffer Geschäftsleute auf seine regelmäßig<br />
stattfindende Leistungsschau hin ? Wann hat die doch gleich<br />
noch zuletzt stattgefunden ? Die Älteren werden sich vielleicht<br />
noch erinnern: Letztmalig war das im Jahr 2011. Warum schafft<br />
es der Stadtteilbeirat seit ewigen Zeiten nicht, die Termine<br />
seiner eigenen(!) Sitzungen frühzeitig zu posten ? Die Einladung<br />
zu mehr Bürgerbeteiligung, die von allen Parteien immer wieder<br />
gewünscht ist, erscheint wenig glaubhaft, wenn es noch nicht<br />
einmal gelingt, wenigstens 14 Tage vor den Sitzungen<br />
terminliche Basisdaten einzupflegen, damit interessierte<br />
Bürgerinnen und Bürger planen können.<br />
Das wenig ansprechende »Branchenportal«<br />
der Geschäftsleute ist auch nur halb nützlich,<br />
wenn es die Mitglieder des Vereins<br />
auflistet und die vielen anderen Geschäfte,<br />
die unseren Stadtteil beleben, einfach vergisst.<br />
Informationen über die im Stadtteil<br />
aktiven Vereine und Gruppen findet man<br />
eher in der Findorffer Facebook-Gruppe<br />
unter www.facebook.com/groups/Findorff,<br />
auf dem seit fast zehn Jahren ehrenamtlich betriebenen<br />
Portal www.findorffaktuell.de, im Weser<br />
Kurier oder in den tatsächlich existierenden<br />
Stadtteilmagazinen, wie dem »Findorffer<br />
Blatt« (die Nachfolge-Publikation für den<br />
auf dem Portal beworbenen »Findorffer«,<br />
den es als einstiges Mitteilungsblatt des Bürgervereins Findorff<br />
seit drei Jahren nicht mehr gibt) oder in der Publikation, die sie<br />
gerade in den Händen halten. Das vielfältige Leben, das ich auf<br />
dem offiziellen Portal vermisse, findet schon lange woanders<br />
statt. Die geplanten Redaktionsteams hat es nie gegeben.<br />
Klar, die Pflege solch einer Seite braucht personelle Ressourcen<br />
und kostet Geld. Beides scheint nicht vorhanden zu sein.<br />
Traurig. Eigentlich müsste sich jemand die Mühe machen und<br />
füßisch (nicht händisch) jede Straße im Stadtteil abgehen und<br />
alle dort gefundenen Firmen, Shops, Gruppen, Vereine und<br />
Initiativen anschreiben und um Presseinfos bitten. Vielleicht<br />
würden sich sogar Leute finden, die aktuelle Inhalte einpflegen,<br />
wenn man ihnen die entsprechenden administrativen Zugänge<br />
auf das Portal zur Verfügung stellt. Aber sehr wahrscheinlich ist<br />
das nicht. Sehr gern werden von den Stadtteilpolitikern Künstler,<br />
Schüler, Studenten und Rentner genannt, wenn kostenloses<br />
Engagement eingefordert werden soll. Eine schöne Illusion, die<br />
im Jahr 2019 ebenso überholt ist, wie das verwendete Content<br />
Management System, das seit Jahren keine einfache redaktionelle<br />
Bearbeitung zulässt. Auch ein Systemwechsel steht daher<br />
für eine zukünftig einfache Pflege an. Vor alledem muss aber ein<br />
neues Konzept erstellt werden. Ich frage mich nur: von wem ?<br />
Detlef Moller ist Administrator der gut besuchten Facebook-<br />
Gruppe »Du kommst aus Good Old Bremen Findorff«. ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 36 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 37
▼ DIE »SUPPENSTUBE« IN DER HEMMSTRASSE 271<br />
W<br />
er kennt sie nicht aus<br />
Kindheitstagen, die<br />
ziemlich traurige<br />
Geschichte aus dem<br />
Bilderbuch »Struwwelpeter«<br />
von Dr.<br />
Heinrich Hoffmann:<br />
»Ich esse keine Suppe !<br />
Nein ! Ich esse meine Suppe nicht ! Nein, meine<br />
Suppe ess‘ ich nicht !«, ruft der Suppenkaspar in<br />
der Geschichte, wobei die verweigerte Nahrungsaufnahme<br />
mit einem bösen Finale endet.<br />
» Suppen ? Einfach lecker ! «<br />
Suppe ist laut »Wikipedia« eine gewöhnlich<br />
warme, flüssige Speise, die in der Regel aus Wasser, Milch, Käse,<br />
Gemüse, Fleisch, Fleischextrakten, Fisch, Fetten, und Gewürzen<br />
hergestellt wird. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.<br />
Diese Definition wäre für die Auswahl in der »Suppenstube«<br />
von Rasim Okur in der Hemmstraße 271 (ehemals »Lederi«)<br />
allerdings auch eine viel zu komplizierte Beschreibung. Der<br />
Geschmack der drei angebotenen Tagessuppen – wahlweise<br />
zweimal mit Fleisch und einmal fleischlos – lässt sich viel kürzer<br />
MAHLZEIT<br />
zusammenfassen: ganz einfach lecker! Die kleine<br />
Portion von 250 ml kostet ab 2,50 Euro, die große<br />
Portion von 400 ml ab 3,50 Euro – letztere Größe<br />
ist nicht nur ein vollwertiges Mittagsgericht,<br />
sondern – wie groß portioniert auch immer –<br />
extrem bekömmlich. Übrigens: 10 % Rabatt gibt<br />
es, wenn man »seine« Suppe im mitgebrachten<br />
Behälter abholt. »Zero Waste« ist auch ökologisch<br />
gesehen sinnvoll. Außerdem empfehlenswert: die vier<br />
Sorten Flammkuchen: Ob »Korsika«, »Thunfisch«,<br />
»Schinken« oder »Vegetarisch«. Süßes im<br />
Angebot ? Aber, hallo ! Es gibt Crêpes ab 1,50<br />
Euro – wahlweise mit Zucker, mit Nutella oder<br />
Kinder Country oder mit Apfelmus. Selbstverständlich auch in<br />
der »Suppenstube« zu haben: ein Sortiment an kühlen Getränken.<br />
Fazit: Wäre der Suppenkaspar Findorffer gewesen, hätte er nicht<br />
nur die leckeren Suppen gegessen, sondern sich zum Abschluss<br />
vielleicht als süßen Nachtisch auch noch einen Crêpes gegönnt !<br />
»Suppenstube« gegenüber dem Jan-Reiners-Center, Hemmstr. 271,<br />
28215 Bremen, geöffnet Montag bis Freitag 11:30 bis 17:00 Uhr.<br />
Text: Mathias Rätsch, Foto: Lebensmittelfotografie ▲<br />
▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN<br />
Sind gute Vorsätze eine schlechte Idee ?<br />
G<br />
I<br />
ch sitze viel vor dem Computer. Wenn ich nicht<br />
vor dem Computer sitze, daddel ich mit dem<br />
Smartphone ständig und gern in der Gegend<br />
herum. Ich mag Bier und Pizza, esse gern, viel,<br />
fett und deftig. Zu Fitness und Bewegung hat<br />
Winston Churchill mit »No Sports« meiner<br />
Meinung nach alles gesagt – und der ist auch 91<br />
geworden. Ich vermute, bei mir und insgesamt<br />
auf dieser Welt, hängt alles irgendwie mit allem<br />
zusammen, aber ich habe keine Lust darüber nachzudenken<br />
und mir dadurch unnötig Stress zu machen. Nicht für mich und<br />
nicht für diese Welt. Bezogen auf mein Übergewicht bin ich in<br />
bester, deutscher Männergesellschaft: Ich liege bewegungslos<br />
voll im Trend. Während Frauen wahlweise Salat,<br />
Suppe oder nichts mehr essen und zugleich<br />
Yoga, Pilates oder Tanzkurse im Park machen,<br />
um die Linie zu halten, bringen laut<br />
einer WHO-Studie aus dem Jahr 2018<br />
von den deutschen Männern über 65<br />
Prozent zu viele Kilos auf die Waage.<br />
Apropos 2018: Das letzte Jahr endete<br />
für mich fatal. Auf einer Silvesterparty<br />
wurde ich kurz vor Jahreswechsel<br />
unvermittelt von einer schlanken Gästin<br />
angesprochen, welche denn meine guten<br />
Vorsätze für 2019 seien. Ich zögerte und<br />
antwortete mit einer Gegenfrage: »Sind<br />
gute Vorsätze in den letzten 365 Tagen<br />
durch eine Gesetzesänderung etwa<br />
Pflicht geworden ?« Das kam gar nicht<br />
gut an – und ich erinnerte mich vage,<br />
dass ich mir Ende 2017 vorgenommen hatte, endlich besser im<br />
Smalltalk zu werden.<br />
Das hat definitiv nicht geklappt – obwohl ich mich mit den<br />
professionellen Empfehlungen der Kommunikationsexpertin<br />
Doris Märtin beschäftigen wollte, die mit »Smart Talk. Sag es<br />
richtig !« den Ratgeber überhaupt zum Thema geschrieben hat.<br />
Sie sagt: »Wenn der Smalltalk einen schlechten Ruf genießt,<br />
liegt das daran, dass er oft schlecht geführt wird.« Diese These<br />
kann ich bestätigen. Seitdem halte ich mich an die Kernbotschaft<br />
eines Schlagers von Daliah Lavi: »Meine Art Liebe zu<br />
zeigen, das ist ganz einfach Schweigen. Worte zerstören,<br />
wo sie nicht hingehören.«<br />
Schweigen ist absolut richtig. Das gilt auch, wenn gute Vorsätze<br />
abgefragt werden. Ausgerechnet am Ende des Jahres von mir zu<br />
erwarten, sinnlose Selbstoptimierungen zu formulieren, die ich<br />
nie einhalten werde, braucht Mann nicht wirklich. Die kann ich<br />
mir immer alle noch im neuen Jahr vornehmen – oder auch nicht.<br />
Kay Grimmich ist unser Autor für Minderheitsmeinungen. Ihm<br />
gefällt es, wenn alles so bleibt, wie es immer schon war. ▲<br />
JA ODER NEIN ?<br />
ute Vorsätze zum Neuen Jahr sind für<br />
mich etwas Wichtiges. Sie auch umzusetzen<br />
erfordert allerdings Selbstdisziplin.<br />
Man sollte seine Ziele nämlich nicht zu<br />
hoch stecken, wie zum Beispiel mit dem<br />
Rauchen aufzuhören, zehn Kilo abzunehmen<br />
oder gar regelmäßig Sport zu<br />
treiben. Furchtbar ! Da ist das Scheitern<br />
dann vorprogrammiert. Die kleinen<br />
Ziele sind es, die die Neujahrsvorsätze mit Leben füllen. Koche<br />
einmal in der Woche wieder selbst. Gehe zu Fuß zum Briefkasten,<br />
anstatt die 200 Meter mit dem Auto zu fahren. Lächle<br />
Deinen Nachbarn an, wenn Du ihn auf der Straße triffst. Du<br />
wirst sehen, die Belohnung erfolgt sofort.<br />
Wenn Du ganz verwegen bist, kannst Du auch<br />
einfach einen völlig Fremden anlächeln. Die<br />
meisten Deutschen irritiert das zwar. Sie<br />
entschließen sich dann aber doch, zurückzulächeln.<br />
Bums, und schon hast Du jemandem<br />
den Tag verschönert. War doch ganz<br />
einfach, oder ?<br />
Streichle eine Katze, wenn Du sie triffst.<br />
Aber laß sie vorher an Deiner Hand schnuppern.<br />
Die Katze hat nämlich auch Neujahrsvorsätze.<br />
Vielleicht gehörst Du nicht dazu. Bedanke<br />
Dich bei der Kassiererin im Supermarkt, wenn Du<br />
wieder einmal mit einem Schokoriegel<br />
und einer Flasche Limonade vor ihr<br />
stehst. Sie kriegt verdammt wenig Geld<br />
für ihre Arbeit und hat Deinen Dank<br />
verdient. Lies ein gutes Buch. Gehe<br />
sonntags in die Kirche, wenn Du schon Steuern zahlst. Du wirst<br />
sehen, Du triffst dort die putzigsten Leute. Und weißt Du was ?<br />
Die meisten sind nett ! Singe laut unter der Dusche. Gönne Dir<br />
abends eine Flasche Malzbier – oder was Dich sonst noch so<br />
glücklich macht.<br />
Meine eigenen Ziele sind auch überschaubar. Nach dem Achtungserfolg<br />
meines Debutromans im letzten Jahr möchte ich<br />
im Neuen Jahr eine 1000-seitige Fortsetzung schreiben. Geht<br />
schließlich ganz einfach. Jeden Tag eine Seite. Moment, wie<br />
lang ist ein Jahr ? Mathematik ist wohl nicht meine Stärke. Eher<br />
ein gesunder Optimismus. Vielleicht fange ich zunächst damit<br />
an, dem Bettler im Jan-Reiners-Center wieder mein Wechselgeld<br />
zu geben. Er ist ein echt netter Kerl und braucht zum Überleben<br />
mehr, als unsere Aufmerksamkeit und ein Lächeln.<br />
Mike Gorden hat in einem früheren Leben Chemie studiert,<br />
sieht sich aber selbst als begnadeten Schriftsteller. Frage im<br />
Findorffer Bücherfenster nach seinem Buch »Gefahr von der<br />
anderen Seite«, wenn Du ihm etwas Gutes tun willst. Und<br />
achte darauf, seinen Nachnamen richtig zu buchstabieren. ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 39
DORFFKLATSCH<br />
+++ OLIVER PLATZ, Präsident der<br />
Architektenkammer Bremen, war Gast<br />
des letzten »Stadtgesprächs« 2018<br />
im Findorffer Klimacafé. Platz setzt<br />
beim Bauen klar auf die Innenentwicklung.<br />
Die Quartiere der Zukunft<br />
sollten gemischt und klimagerecht<br />
sein und sie müssten umweltfreundliche<br />
Mobilitätsangebote schaffen, so Platz. Grün beim Bauen, etwa<br />
mit mehr begrünten Dächern, gehöre selbstverständlich dazu.<br />
Auch die Findorffer PLANTAGE soll neu entwickelt werden.<br />
Innenstadt- und bahnhofsnah wie kaum ein anderes Quartier in<br />
Bremen bietet sich die Plantage geradezu als autofreies Viertel an,<br />
sagt der Präsident der Architektenkammer. Die beiden wichtigsten<br />
EigentümerInnen der Grundstücke an der Plantage haben bereits<br />
konkrete Pläne entwickelt, doch kommen diese nicht voran. Ein<br />
wesentlicher Grund: Das sogenannte Stellplatzortsgesetz, das<br />
die Pflicht, mit jedem Bauvorhaben neue Parkplätze zu schaffen,<br />
regelt, macht neues Bauen im Bestand schwer bis unmöglich. Es ist<br />
für die dicht bebaute Stadt wie für die Plantage heute nicht mehr<br />
zeitgemäß. Bremen sollte, wie Berlin oder Hamburg, dieses starre<br />
Stellplatzgesetz abschaffen und damit auch mehr Spielräume für<br />
die Entwicklung an der Plantage ermöglichen. www.akhb.de<br />
+++ Unser Wasser ist in Gefahr, denn<br />
den Gewässern geht es schlecht. Über<br />
Generationen hinweg haben wir sie<br />
verschmutzt und zerstört. Wie ist<br />
es in Bremen um die Qualität des<br />
Trinkwassers und der Gewässer wie<br />
der Weser und der Wümme bestellt ?<br />
Was können wir zum Schutz des<br />
wichtigen Lebensmittels tun ? Auskunft<br />
aus erster Hand dazu gibt BEATRICE CLAUS,<br />
Leiterin der europäischen Kampagne zum Schutz des Wassers<br />
beim WWF DEUTSCHLAND. Am Montag, den 25. Februar um<br />
18:30 Uhr stellt sie die Aktion »#ProtectWater – Ihre Stimme für<br />
unser Wasser« im Findorffer Klimacafé in der Münchener Str. 146<br />
vor. Informationen vorab unter www.wwf.de/protect-water<br />
+++ Das <strong>FINDORFF</strong>ER BÜCHERFENSTER freut sich,<br />
dass die Autorin Nino Haratischwili mit ihrem<br />
aktuellen Buch »Die Katze und der General«<br />
am Samstag, den 9. Februar der Einladung<br />
folgt und für eine Lesung nach Findorff<br />
kommt. NINO HARATISCHWILI,<br />
die seit ihrem umwerfenden Werk<br />
»Das achte Leben (für Brilka)« Furore<br />
macht, stand mit der »Katze« auf der<br />
Shortlist für den »Deutschen Buchpreis«<br />
2018. Die 1983 in Tbilisi geborene<br />
Haratischwili ist preisgekrönte Theaterautorin,<br />
-regisseurin und Buchautorin;<br />
zuletzt ausgezeichnet mit dem Bertolt-<br />
»Brecht-Preis« 2018. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage hat das »Findorffer Bücherfenster« den<br />
Gemeindesaal der MARTIN-LUTHER-GEMEINDE<br />
in der Neukirchstraße 86 angemietet. Karten gibt es für 12,-<br />
Euro inklusive Getränk direkt im »Findorffer Bücherfenster«,<br />
Hemmstr. 175, 29215 Bremen, Telefon 0421 / 35 40 86, E-Mail<br />
kontakt@buecherfenster.de. Beginn ist 19:30 Uhr, Einlass ab<br />
19:00 Uhr. Mehr Infos unter www.buecherfenster.de<br />
+++ HOMÖOPATHIE FÜR DIE FAMILIE? Erfahren Sie<br />
mehr am 13. Februar oder 27. Februar 2019 über die Hand-<br />
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
LA OLA BOUTIQUE bietet in<br />
der Magdeburger Str. 1A Mode<br />
und mehr: www.laola.boutique<br />
habung homöopathischer Mittel bei akuten Erkrankungen,<br />
mit denen man auf natürliche und sanfte Weise bei Infekten<br />
mit Fieber, Husten, Schnupfen und Verletzungen behandeln<br />
kann. Ort ist die PRAXIS DOROTHEE TEUTSCH in der<br />
Neukirchstraße 51. Zeitdauer ist jeweils von 19:00 bis 21:00 Uhr.<br />
Die Kosten betragen 25,00 Euro pro Abend inklusive einem<br />
umfangreichen Skript. Anmeldungen unter Tel. 0421 / 434 86 57<br />
und per E-Mail info@heilen-und-beraten.de u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 40<br />
+++ Das klingt richtig gut: Der<br />
Findorffer Liedermacher und<br />
Logopäde ANDREAS POHL hat<br />
einen Song über die Geschichte<br />
unseres Stadtteils geschrieben. In<br />
vier Strophen erzählt er vom Leben<br />
in Findorff seit dem 18. Jahrhundert<br />
bis heute. Das Lied wird von den<br />
Findorffer Geschäftsleuten e. V.<br />
herausgegeben und ist ab dem 13. April 2019 an verschiedenen<br />
Stellen in Findorff als CD käuflich zu erwerben. Weitere Informationen<br />
zu dem neuen Findorff-Song gibt es demnächst unter<br />
www.findorff.de/findorffer-geschaeftsleute-ev/aktuelles u<br />
Indische Spezialitäten und mehr ...<br />
l Mittagstisch ab 6,90 Euro Mo - Fr von 11.30 - 15:00 Uhr<br />
l Sonntagsbuffet 12,90 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr<br />
l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !<br />
l Kostenloser Lieferservice ab 25,00 Euro Bestellwert<br />
l Draußen sitzen: Sommerterrasse ab Ende April<br />
l Speisekarte auf www.kitchensofindia.de<br />
Hemmstr. 240 · 28215 Bremen<br />
Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr
DORFFKLATSCH<br />
+++ Schriftsteller im Dorff ?<br />
Ja, die gibt‘s ! MIKE GORDEN<br />
hat 2018 seinen Debutroman<br />
veröffentlicht. »Gefahr von der<br />
anderen Seite« ist ein rasanter<br />
Sci-Fi-Thriller mit 600 Seiten.<br />
Viel Gewicht als Geschenk auf<br />
dem Geburtsstagtisch oder<br />
im eigenen Bücherregal – und<br />
garantiert für mehrere Tage Lesespaß<br />
! Erhältlich für 18,95 € im<br />
»Findorffer Bücherfenster« oder<br />
über www.mikegorden.de als<br />
eBook. Dort erfährt man auch<br />
mehr über das Buch und seinen Autor.<br />
+++ Mit insgesamt sieben KandidatInnen bewerben sich diesmal<br />
so viele FindorfferInnen wie noch nie für die WAHL DER<br />
BREMISCHEN BÜRGERSCHAFT. Darunter sind allein vier<br />
aussichtsreiche KandidatInnen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:<br />
Lea Schweckendiek und Philipp Bruck sind weit vorn auf der<br />
grünen Liste platziert, aber auch die FindorfferInnen Beatrice<br />
Claus und Ken Oduah haben gute Chancen auf einen Sitz in<br />
der Bürgerschaft. Von der CDU kommen ein und von der SPD<br />
zwei BewerberInnen aus Findorff. Chancen auf den Einzug in<br />
die Bürgerschaft hat auch Gönül Bredehorst (SPD), die bisherige<br />
Findorffer Beiratssprecherin. Dagegen sind David Ittekkot (SPD)<br />
sowie Oguzhan Yazici, bisheriger CDU-Abgeordnete der Bürgerschaft,<br />
weniger chancenreich weiter hinten auf den Parteilisten<br />
zu finden. Gewählt wird übrigens am 26. Mai 2019. Im Gebiet<br />
der Stadt Bremen steht gleichzeitig zudem die wahl der 22 Beiräte<br />
mit 338 Beiratsmitgliedern an. Die WAHL DER BEIRÄTE ist<br />
an die der Bürgerschaft gekoppelt. Die aktuelle Sitzverteilung der<br />
Parteien im Beirat Findorff findet sich online im Internet unter<br />
www.ortsamtwest.bremen.de/findorff/beirat_findorff-1693<br />
+++ KERSTIN SCHWALBE vermeldet den Neuzugang<br />
einer Mitarbeiterin: Mit an Bord ist jetzt AYSEL TAYAT,<br />
die ab sofort für »ihre« Findorffer KundInnen da ist. »Aysel<br />
wird unser erprobtes Team in der Hemmstraße 303 mit viel<br />
Erfahrung und ihrer freundlichen Art bereichern. Da bin ich<br />
mir absolut sicher !« freut sich Kerstin Schwalbe, Inhaberin<br />
vom HAARSTUDIO KESS.<br />
u+++ Das WINDRAD auf dem Schornstein des Schlachthofgebäudes<br />
war aus Sicherheitsgründen lange Zeit nicht in<br />
Betrieb. Doch jetzt läuft es wieder, derzeit in einem abgesicherten<br />
Modus immer nur tagsüber und nicht am Wochenende, wie<br />
MATTHIAS OTTERSTEDT vom Kulturzentrum Schlachthof<br />
berichtet. Wie es aussieht, kann die Windanlage bald auch<br />
wieder in den Normalbetrieb gehen. LEBEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
begrüßt, dass sich das Windrad als ein Findorffer Wahrzeichen<br />
wieder auf dem Schornstein dreht. www.lebeninfindorff.de<br />
+++ In der letzten Ausgabe hatten wir zum aktuellen Stand der<br />
Spenden für die Sanierung der JAN-REINERS-LOK beim<br />
Findorffer Bürgerverein nachgefragt – leider ohne konkrete Zahlen<br />
genannt zu bekommen. Nach der Bekanntgabe der neuesten<br />
Kostenschätzung stellt sich die Frage: Ruckelt sich das wirklich<br />
noch zurecht ? Während die 1. Vorsitzende BIRGIT BUSCH<br />
im April 2018 noch von insgesamt 38.000 Euro für die Instandsetzung<br />
der Lok ausgegangen war und man bisher 30.000 Euro<br />
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
zusammenbekommen hat, rechnet Experte UWE FRANZ vom<br />
»Deutschen Eisenbahn-Verein« laut »buten un binnen« für die<br />
Sanierung und Transportwege realistisch mit bis zu 55.000 Euro.<br />
+++ Reichweite ist alles: <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
bietet AnzeigenkundInnen bekanntermaßen eine hervorragende<br />
Distribution, um Zielgruppen im Stadtteil zu erreichen<br />
– mit einer Druckauflage von 10.000 Exemplaren. Aber unser<br />
Magazin wird auch auf digitalen Wegen gelesen und die neuen<br />
Zahlen über die Nutzung der LeserInnen der Online-Ausgabe<br />
sprechen für sich: Im Internet haben wir zusätzlich zur Printausgabe<br />
nochmals durchschnittlich über 7.000 LeserInnen pro<br />
Ausgabe. Weitere Informationen dazu auf www.findorff.info<br />
Texte: Ulf Jacob und Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />
Wir erweitern unser Team<br />
und begrüßen Dr. Ares Akbar,<br />
Facharzt für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie.<br />
Praxis für Orthopädie | R. Langhammer und S. Balkausky<br />
Sportmedizin | Chirotherapie | Ambulante Operationen<br />
Akupunktur | Hemmstraße 233 | 28215 Bremen Findorff<br />
Telefon (0421) 35 20 95 | www.langhammer-balkausky.de<br />
+++ Die bisherige Leiterin des Jugendzentrums Findorff hat<br />
Ende 2018 von ihrer bisherigen Tätigkeit Abschied genommen,<br />
um in einem anderen Projekt des »Deutschen Roten Kreuzes« zu<br />
arbeiten. Laut Aussage von TINA POORT ist ihr der Abschied<br />
aus dem Haus nicht leichtgefallen, da sie auf eine wunderbare,<br />
nicht immer ganz einfache Zeit zurückblicken kann, in<br />
den vergangenen Jahren vielen interessanten Jugendlichen<br />
und Erwachsenen begegnet ist und eine<br />
Menge Erfahrungen sammeln konnte. Da<br />
Tina Poort (rechts im Bild) das Haus, die<br />
Jugendlichen und BewohnerInnen des<br />
Stadtteils ans Herz gewachsen sind, wird<br />
sie auch zukünftig für das »Deutsche Rote<br />
Kreuz« als Koordinatorin des JUGEND-<br />
ZENTRUMS <strong>FINDORFF</strong> tätig sein.<br />
Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.jugendzentrum-findorff.de u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 42
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
TIPP l MO 18.03 l ÖVB ARENA<br />
Dreizehn Jahre ist es her, dass REVOLVERHELD ihr Debütalbum veröffentlichten – der<br />
Beginn einer Bandkarriere, wie man sie besonders in Deutschland nicht mehr oft findet.<br />
Seitdem wurden vier Studioalben veröffentlicht und es gab fünfzehn Singles in den Charts.<br />
Nun kommen Johannes Strate, Kristoffer Hünecke, Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn<br />
mit dem neuen Album »Zimmer mit Blick« im Gepäck auf große Arena-Tour – ein Album,<br />
das gerade wegen der vielen Jahre Erfahrung und Freundschaft der vier Musiker diesmal<br />
sehr locker und teilweise sogar tanzbar klingt. Johannes Strate wurde in Bremen geboren.<br />
Da wird das Konzert für ihn und seine Band mit Sicherheit ein echtes Heimspiel werden.<br />
Einlass 18:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr u www.oevb-arena.de<br />
SA 16.03 l MUSIC HALL<br />
WHATASOUND: Vier SängerInnen,<br />
darunter Michael Ernst aus Findorff,<br />
und eine Band machen Dampf und<br />
spielen Hits u.a. von Justin Timberlake,<br />
Stevie Wonder, Sting, Spice Girls und<br />
Frankie Valli. Beginn ist 20:00 Uhr.<br />
u www.musichall-worpswede.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 44<br />
SA 06.04 l ALTES PUMPWERK<br />
NATÜRLICH BLECH ! Jedes Jahr kommen<br />
von nah und fern ausgesuchte Spezialisten<br />
nach Bremen, um am HfK-Workshop<br />
»Historic Brass Studio Bremen« teilzunehmen<br />
– zum Abschlusskonzert mit Festmusik<br />
auf historischen Instrumenten. Hingehen !<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
FR 01.02 l SCHLACHTHOF<br />
17 HIPPIES ? Bitte nochmals kurz durchzählen:<br />
Laut Eigenaussage der Berliner Band<br />
hat ihr Name keine tiefere Bedeutung. Muss<br />
ja auch nicht, wenn der Stil-Mix der dreizehn<br />
MusikerInnen derartig mitreißend ist.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
SA 02 .03 l SCHLACHTHOF<br />
Halleluja ! SIMON & JAN sind clowneske<br />
Chronisten der Wirklichkeit. Ihre weitreichende<br />
Diagnose lautet Weltschmerz.<br />
Sie wissen guten Rat: Tombola für Pessimisten<br />
– jeder kriegt ein »Hoffnungslos«.<br />
Die ZuhörerInnen finden sich hin- und<br />
FR 05.04 l METROPOL<br />
Mit 30 Alben, über 300 Singles, unzähligen<br />
Fernseh- und Live-Auftritten gilt sie als die<br />
»Grande Dame« des deutschen Schlagers.<br />
Jetzt kommt MARY ROOS erstmals seit<br />
fünf Jahren wieder auf große Solo-Tournee<br />
– mit allen Hits, die sie zur Schlagerikone<br />
gemacht haben. Beginn ist 20:00 Uhr.<br />
u www.metropol-theater-bremen.de<br />
DO 14 .02 l HALLE 7<br />
MARTIN RÜTTER hält ein bellendes<br />
Plädoyer für die Beziehung von Hasso<br />
und Herrchen. »FREISPRUCH !« heißt<br />
die neue Live-Show von und mit Deutschlands<br />
wohl bekanntestem Hundetrainer.<br />
Wie es wird ? Fachlich. Analytisch. Und<br />
vor allem sehr, sehr lustig.<br />
20:00 Uhr u www.oevb-arena.de<br />
hergerissen in einem den Verstand beanspruchenden<br />
Programm voller Gefühl.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
SA 27 .04 l TOWER MUSIKCLUB<br />
»Sheena is a Punk rocker, Sheena is a<br />
Punk rocker NOW !« Es war in Wahrheit<br />
schon ziemlich vorbei mit Punk, als die<br />
Ramones 26 Jahre nach ihrer Gründung<br />
1990 in der Stadthalle in Bremen auftraten.<br />
Ein Riesenspaß war es damals trotzdem.<br />
Alles ist endlich – und die Band spielt ihre<br />
hammerharten Songs definitiv nur noch<br />
über den Wolken. Doch für die verbliebenen<br />
Fans gibt es irdische Abhilfe: THE<br />
RAMONAS sind die einzig wahre »All-<br />
Girl-Ramones-Tribute-Band«. Sie gründeten<br />
sich 2004 in England zu Ehren ihrer großen<br />
Vorbilder – und stehen diesen in Sachen<br />
purer Energie in Nichts nach.<br />
21:00 Uhr u www.tower-bremen.de<br />
MO 18.02 l MEISENFREI<br />
What a lucky man he is: CARL PALMER<br />
ist als Mitbegründer von Emerson, Lake<br />
and Palmer eine echte Drummer-Legende.<br />
Mit ELP Legacy bringt er das Erbe dieser<br />
Prog-Rock-Urgewalt im zeitgemäßen musikalischen<br />
Gewand weiterhin live auf die Bühne.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
FR 15.03 l ALTES PUMPWERK<br />
Unter dem Motto »Wir sind keine Stehaufmännchen,<br />
denn wir setzen uns nie hin !«<br />
finden sich DIRK AUDEHM, Alexander<br />
Seemann und Engelbert Herzog zusammen,<br />
um über das Unmögliche des Lebens zu sinnieren<br />
– mit Songs von Rio Reiser, Andreas<br />
Bourani, Adele sowie eigenen Texten.<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Simeon Buß, Mike Gorden, Kay Grimmich, Ulf Jacob, Detlev<br />
Moller, Gretel Moskal , Mathias Rätsch, Imke Zimmerman<br />
© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />
sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />
Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />
Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />
werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Vicky Baumann, www.vickybaumann.de, Claudia A. Cruz,<br />
www.claudia-acruz.com, Colin Eick, www.colin.no, Kerstin<br />
Rolfes, www.kerstinrolfes.de, Schmidt und Schliebener<br />
ART DIRECTION<br />
Rätsch Communications, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Leona Ilgner<br />
BILDNACHWEIS<br />
Titel, Seite 4 © Vicky Baumann, www.vickybaumann.de,<br />
Seite 3: »Portrait of girl« © Radharani, www.shutterstock.<br />
com, Seite 3/8/18/21/26/30/32/37/42/46 © Kerstin Rolfes,<br />
Seite 12 © Schmidt/Schliebener, Seite 16/17 © Claudia A.<br />
Cruz, jazzahead! Special: Seite 22: Key Visual © caracterdesign,<br />
gettyimages, Seite 23: Schlachthof © MESSE BREMEN<br />
& ÖVB Arena/Jan Rathke, Seite 24: Mathias Eick © Colin<br />
Eick, Seite 26: Norway © Pixabay.com, b.k.t. © Claudia<br />
Hoppens, Pål »Strangefruit« Nyhus © Liese Hølto, Seite 27:<br />
Malte Schiller Group © Pressefotos, Botticelli Baby © Pressefoto,<br />
Bilderband © Franziska Ambach, Quebec © Ulysse<br />
Lemerise, Seite 29 »Tasks and plan for 2019 - 2020. Calendar<br />
of habits..« © Maxim Ahramenko, www.shutterstock.com,<br />
Seite 38: »minestrone« © Lebensmittelfotografie, www.pixabay.com,<br />
Seite 39: Platz © Caspar Sessler, Claus © WMF,<br />
Seite 41: Haratischwili © Danny Merz, Sollsuchstelle, Seite<br />
44/45 Revolverheld © Benedikt Schnermann, 17 Hippies<br />
© Pressefoto, Martin Rüter © Guido Engels, Carl Palmer<br />
© Pressefoto, Simon und Jan © Michael J. Rüttger, Dirk<br />
Audehm © Pressefoto, Whatasound © Marta Urbanelis,<br />
Natürlich Blech © Susan Williams, Mary Roos © Pressefoto,<br />
Ramonas © Pressefoto, sonstige © Pressefotos<br />
DRUCK<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />
produziert. Es wurden Materialien<br />
aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />
und/oder Recyclingmaterial sowie<br />
Material aus kontrollierten<br />
Quellen verwendet.<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
10.000 Exemplare<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 60 »Hotspots«<br />
im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/<br />
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie<br />
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10, die ab<br />
dem 04. Mai 2019 erscheint, ist der 22. April 2019. Unser<br />
Dank an alle AnzeigenkundInnen aus und um Findorff,<br />
ohne die diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
®<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
KOOPERATION<br />
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute<br />
e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter<br />
www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,<br />
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe<br />
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 45
q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />
» Ihr seid komische Hippies.«<br />
B<br />
ESETZT, BERND ! BESETZT, BERND !«<br />
»Hm, was schreist’n Du so, Jürgen ?«<br />
»BESETZT, BERND !«<br />
»Ja, was denn ? Die Hotline ? Der Vorstandsposten<br />
? Findorff ? Polen ? Was ist besetzt ?«<br />
»DAS HAUS, BERND !«<br />
»Welches Haus denn, Jürgen ?«<br />
»DAS HAUS, WELCHES WIR VERMIETEN<br />
WOLLTEN ! DIE OBLIGATORISCHE<br />
WOHNGEMEINSCHAFT ! UNSERE<br />
GOLDGRUBE !«<br />
»Wie besetzt ?«<br />
»HIPPIES, BERND ! HIPPIES ! HIP-<br />
PIES HABEN DAS HAUS BESETZT !«<br />
Liebe LeserInnen,<br />
wir verlassen kurz diese anfängliche Erzählung,<br />
um zu rekapitulieren, was in der<br />
letzten Folge passierte: Bernd und Jürgen,<br />
ihres Zeichens fesche Immobilienmakler,<br />
die lediglich in meinem Kopf existieren, freuten<br />
sich, ob der Opportunität der raumindividuellen<br />
Vermietung eines Hauses,<br />
mit der sie sich eine Umsatzsteigerung<br />
von etwa 100 % versprachen. Einer<br />
Strategie, die, im Gegensatz zu den beiden Gesellen, leider nicht<br />
nur in meinem Kopf existiert. Durch diese »clevere« Vermietung<br />
einer großen Wohneinheit, aufgeteilt in einige kleinere Wohneinheiten,<br />
wollten die beiden ein einseitig gutes Geschäft erzielen.<br />
Nun aber, bedingt vom Willen des Autors und den nicht perfekt<br />
berechenbaren Launen des Universums, passiert etwas, mit dem<br />
niemand in Findorff gerechnet hat: Hippies. Hippies, die das<br />
Haus, welches Bernd und Jürgen vermieten wollten, einfach<br />
besetzt haben. Über Nacht. Der Blick der LeserInnen zoomt an<br />
dieser Stelle aus dem Text und findet sich wieder vor dem vorerst<br />
geplatzten Traum der beiden Makler. Ein typisches Altbremer<br />
Haus, zwar kein kleiner Wintergarten vor der Tür – und doch:<br />
niedlich, nordisch, nice. Wir sehen einen VW-Bulli, der vor dem<br />
Hauseingang parkt, bemalt mit allerlei Blumen und Sprüchen.<br />
Man liest »You don’t hate mondays – you hate capitalism« und<br />
»Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, ihn zu brechen«. Ein Hackysack<br />
liegt verloren neben den Mülltonnen. »Dieses Haus ist<br />
gehacked !«, steht fett auf einem Banner. Der »Rauch-Haus-Song«<br />
würde gut ins Bild passen, doch diese Hippies sind erst Anfang<br />
20 und glauben, Rio Reiser wäre eine auf Südamerika spezialisierte<br />
Reiseagentur. Insgesamt entsprechen diese Hippies auch<br />
nicht wirklich ihrem Stereotyp; die wenigsten von ihnen tragen<br />
lange Haare. Richtig ungepflegt laufen sie auch nicht herum und<br />
statt Instrumente und Haschpfeifen sieht man sie Computer,<br />
Kabel und Bildschirme ins Haus schleppen.<br />
SIM SCHAUT HIN<br />
»Ich heiße 101«, stellt sich 101 vor, nachdem schließlich die<br />
Neugier über die Scham triumphierte und uns zu den neuen<br />
NachbarInnen trieb, um »Hallo« zu sagen.<br />
»Das sind 111, 1000, 1, 10, 1010, 1001, 110 und 11.«<br />
»Binärzahlen von 1 bis 9 ?«, fragen wir. 101 nickt. »Wir bleiben<br />
anonym, um unsere ›Social Media Accounts‹ zu schützen.«<br />
»Ah, also anders als alle andern. Das ›first life‹ anonymisieren,<br />
um das ›second life‹ zu schützen. Verstehe. Aber warum besetzt<br />
ihr dafür ein Haus ? Wollt ihr die Revolution oder was ?«<br />
»Revolutio…« 101 sieht uns etwas irritiert an. Er<br />
kann sich das Grinsen nicht verkneifen. »Hausbesetzungen<br />
sind doch schon längst nicht mehr<br />
revolutionär, eigentlich geradezu ordinär.<br />
Es würde mich wundern, wenn sich groß<br />
jemand daran reibt, bis auf diejenigen, die<br />
damit Geld verdienen wollten.« Er winkt ab.<br />
»Und Revolution, ha, weißt Du, wenn Du<br />
wirklich etwas erreichen möchtest, dann ist es<br />
in der ›real World‹, oder auch ›World 1.0‹, wie<br />
wir sagen, doch gar nicht mehr getan. Moderner<br />
Aktivismus beginnt im Internet, ›the Revolution will<br />
not be televised, it will be streamed‹. Wir<br />
müssen das System mit seinen eigenen<br />
Waffen schlagen, Bit für Bit und Coin<br />
für Coin. Ich sag Dir, in ein paar Jahren<br />
wird das Internet uns in eine globale<br />
›Share-Gesellschaft‹ verwandelt haben.« Er zwinkert schelmisch.<br />
»Außerdem bauen wir hier gerade ein ›Cloud-Mining-Rechencenter‹.<br />
Wenn alles gut läuft, müssten wir das Haus in eineinhalb<br />
Monaten locker kaufen können.«<br />
»Ein… ein Cloud-Mining-Server ?«<br />
»Eine Anlage von Computern, um Bitcoins zu schürfen.«<br />
»Ihr seid komische Hippies.«<br />
»Wieso ? Es wäre doch dumm anzunehmen, dass dieses System,<br />
das alles vereinnahmt, was es kritisiert, nicht auch die Hippies<br />
vereinnahmt hätte. Wir entwickeln uns doch auch weiter. Ist<br />
doch nicht so, als wüssten wir nicht, wie man Werkzeuge gegen<br />
ihre Besitzer nutzen könnte. Und wenn man sieht, was sich<br />
in den letzten Jahren alles getan hat, muss man doch auch als<br />
Hippie mit der Zeit gehen.« 101 zwinkert uns ein letztes Mal zu<br />
und schultert dann die Solarpanele, die er gerade aus dem Bulli<br />
geladen hat, dessen Blumenmuster sich bei genauerer Betrachtung<br />
auch als zu Pflanzen arrangierte Zahlencodes entpuppen.<br />
»Bernd ?«<br />
»Hm, Jürgen ?«<br />
»Ich glaub‘, wir sind total ›old school‹ und aus der Mode.«<br />
»Ich glaub‘ auch, Jürgen. Ich glaub‘ auch.«<br />
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
Druckfehler vorbehalten. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen. Verkauf nur solange der Vorrat reicht.<br />
REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. Unser Unternehmen ist Bio-zertifiziert durch DE-ÖKO-006.<br />
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DAS LEBEN<br />
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REWE hat bei 100 Produkten den Zucker reduziert.<br />
Mehr Infos und leckere Rezepte unter: REWE.de/wenigerzucker.<br />
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212-214 + 344-346<br />
28215 Bremen/Findorff<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 46<br />
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* Bis zu 25, 50 oder 100 Mbit/s im Download sind in ausgewählten Anschlussbereichen verfügbar. 1) Nur für Privatkunden, die in den letzten 6 Monaten keinen swb-Telefonanschluss hatten. Gewerbliche Nutzung ausgeschlossen. Mindestlaufzeit 24 Monate.<br />
Preise: DSL 100 für 12 Monate 24,99 €, dann 39,99 €, mit bis zu 100 Mbit/s im Down- und bis zu 40 Mbit/s im Upload. DSL 50 für 12 Monate 24,99 €, dann 34,99 €, mit bis zu 50 Mbit/s im Down- und bis zu 10 Mbit/s im Upload. DSL 25 für 12 Monate 24,99 €,<br />
dann 29,99 €, mit bis zu 25 Mbit/s im Down- und bis zu 5 Mbit/s im Upload. Standardgespräche in nat. Festnetze: 0 ct/Min., in nat. Handy-Netze: 19,9 ct/Min.; kein Call-by-Call. Einmaliger Bereitstellungspreis 29,99 €. Geeigneter Router vorausgesetzt. 2) Ein<br />
Produktwechsel zwischen den DSL Produkten, die nach dem 24.09.2018 beauftragt wurden, ist ab dem 13. Monat nach Vertragsbeginn monatlich kostenlos möglich. Die Vertragslaufzeit und Aktionsvorteile verlängern sich dabei nicht.<br />
Alle Preise inkl. 19 % MwSt. Angebot regional begrenzt verfügbar und vorbehaltlich technischer Realisierbarkeit. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. EWE TEL GmbH, Am Weser-Terminal 1, 28217 Bremen