TopPharm Apotheken Ratgeber Jan/Feb 2019
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Schlürfen<br />
erlaubt<br />
Wer Ramen nur als Fertiggericht kennt, sollte die japanischen<br />
Nudelsuppen unbedingt frisch gekocht probieren – in der<br />
nächsten Ramen-Bar oder, noch besser, selbst gemacht.<br />
Von Marion Anna Becker; Rezepte und Fotos:<br />
Inga Pfannebecker | In Japan geniessen Ramen<br />
seit Jahrzehnten Kultstatus. Dem<br />
amerikanischen Starkoch David Chang<br />
ist es zu verdanken, dass die Faszination<br />
für die Suppen in den Westen übergeschwappt<br />
ist. 2004 eröffnete er in New<br />
York die Momofuku Noodle Bar und<br />
löste damit einen Hype aus. Heute findet<br />
man in jeder grösseren Stadt mindestens<br />
ein Suppenrestaurant, in dem die dampfenden<br />
Nudelsuppen fast so stilecht serviert<br />
werden wie in Japan. Doch es lohnt<br />
sich, auch selbst mal den Kochlöffel zu<br />
schwingen. Denn die Vielfalt der Ramen<br />
eröffnet sich erst, wenn man tiefer in ihre<br />
Zubereitung eintaucht. Das Grundprinzip<br />
ist dabei immer gleich und besteht aus<br />
drei entscheidenden Komponenten, die<br />
nach Belieben variiert werden können:<br />
Schritt 1: Die Bouillon<br />
Die Basis der Ramen ist eine gute Bouillon.<br />
Vier verschiedene Varianten stehen<br />
dabei zur Auswahl: Hühner- oder<br />
Schweinebouillon aus gekochten Knochen,<br />
Gemüsebouillon für vegetarische<br />
Ramen oder Dashi-Bouillon, eine leichte,<br />
duftende Bouillon aus Seetang und Flocken<br />
aus getrocknetem Thunfisch. Mit<br />
Liebe gekocht und gewürzt, soll die<br />
Bouillon Aromen und Texturen der weiteren<br />
Suppenzutaten ins Gleichgewicht<br />
bringen. Der Genuss einer Ramen-Schale<br />
ist dann vollkommen, wenn die Geschmacksrichtungen<br />
«Sauer», «Süss»,<br />
«Salzig» und «Scharf» ausgewogen<br />
sind. Traditionell wird zuerst etwas Tare<br />
in die Ramen-Schale gegeben, darüber<br />
kommt die ungewürzte Bouillon. Bei Tare<br />
handelt es sich um ein würziges Konzentrat<br />
aus Salz, Miso, einer fermentierten<br />
Bohnenpaste oder einer Zubereitung aus<br />
Sojasauce. Alternativ kann die Bouillon<br />
gewürzt werden, bevor sie in die Schale<br />
kommt. Das macht es leichter, sie abzuschmecken.<br />
Schritt 2: Die Nudeln<br />
Ramen-Nudeln gibt es frisch, tiefgekühlt<br />
oder als getrocknete Instantnudeln. Ihre<br />
Formen reichen von dünn und gerade,<br />
über gebogen bis hin zu breit und gewellt.<br />
Die Nudeln lassen sich auch gut selbst<br />
herstellen. Traditionellerweise kommen<br />
dafür Weizenmehl, Salz und Kansui-Wasser<br />
zum Einsatz. Das spezielle Laugenwasser<br />
ist jedoch ausserhalb von Asien<br />
kaum erhältlich und wird deshalb durch<br />
Backnatron ersetzt. Beliebt für Ramen<br />
sind auch Udon-Nudeln, dicke Weizennudeln,<br />
die am besten in würzigen Bouillons<br />
schmecken. Eine glutenfreie Alternative<br />
für die Suppen sind die graubraunen<br />
Soba-Nudeln. Sie bestehen aus Buchweizenmehl<br />
und schmecken leicht nussig.<br />
Schritt 3: Die Toppings<br />
Ramen bestehen üblicherweise aus weiteren<br />
Zutaten, die mit den Nudeln appetitlich<br />
in der Bouillon angeordnet werden.<br />
Einen Schwerpunkt bilden eiweissreiche<br />
Toppings, wie «Chashu», das aus Schweinebauch<br />
zubereitet wird. Ausserdem Entenfleisch,<br />
Lachs oder Thunfisch, weichgekochte<br />
Eier, Huhn oder Meeresfrüchte.<br />
Als vegane Alternative bietet sich Tofu<br />
an. Gemüse sorgt für knackige Frische<br />
und Farbenvielfalt. Beliebte Toppings<br />
sind hier Pilze, Pak Choi, fermentierte<br />
Bambussprossen, Spinat, Paprika und<br />
28 <strong>TopPharm</strong> <strong>Apotheken</strong> <strong>Ratgeber</strong> 01 | <strong>2019</strong>