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1. Mai – Tag der Arbeit: Bedeutung<br />
und Herkunft<br />
Der Tag der Arbeit ist neben Weihnachten und<br />
Ostern einer der weltweit am meisten<br />
begangenen Feiertage. Mit Ausnahme der Antarktis wird er auf allen<br />
Kontinenten gefeiert. Er fällt allerdings nicht immer auf den 1. Mai wie in<br />
Deutschland. In den USA und Kanada findet er beispielsweise jeweils am ersten<br />
Montag im September statt. Überall auf der Welt symbolisiert er jedoch das<br />
gleiche: Die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, welche mit Hilfe der<br />
kollektiven Kraft der Arbeiterbewegung durchgesetzt werden konnten.<br />
Im 19. Jahrhundert machten sich erste Unruhen der Arbeiterklasse weltweit<br />
breit. Für einen niedrigen Stundenlohn wurden zwölf Stunden oder mehr pro<br />
Tag gearbeitet. Die Menschen fühlten sich ungerecht behandelt und entlohnt.<br />
Eine erste Massendemonstration gab es am 1. Mai 1856 in Australien, hier<br />
wurde in erster Linie einen Acht-Stunden-Tag gefordert. Nachdem dieser<br />
Protestmarsch zu keinen relevanten Änderungen führte, kam es am 1. Mai<br />
1886 erneut zu einem Generalstreik – diesmal in Chicago, USA. Nachdem<br />
August Spies, Herausgeber der „Arbeiter-Zeitung“, auf dem Chicagoer<br />
Haymarket mit seiner Rede quasi das Bewusstsein der Arbeiterklasse schuf,<br />
folgten mehrtägige Streiks in den ortsansässigen Fabriken. Am 3. und 4. Mai<br />
1886 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den<br />
Streikteilnehmern und der Polizei, die auf beiden Seiten Tote und Verletzte<br />
forderte. Um den Opfern jener „Haymarket Affair“ zu gedenken, rief die<br />
Zweite Internationale, eine internationale Arbeiterassoziation, bei ihrem<br />
Gründungskongress 1889 den 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“<br />
aus. Im Jahr darauf fanden an diesem Tag weltweit Massenstreiks und<br />
Demonstrationen der Arbeiterklasse statt.<br />
Der Tag der Arbeit hat in Deutschland einige „Verwandlungen“ durchlaufen<br />
müssen. So scheiterte 1919 der Versuch der Weimarer Nationalversammlung,<br />
den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Unter den Nationalsozialisten<br />
wurde der 1. Mai 1933 las „Feiertag der nationalen Arbeit“ eingeführt und ein<br />
Jahr später, nach Abschaffung der Gewerkschaften, in „Nationaler Feiertag des<br />
deutschen Volkes“ umbenannt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb der<br />
Maifeiertag erhalten, Kundgebungen durften jedoch nur in geringem Umfang<br />
stattfinden. Heute ist der Tag der Arbeit ein gesetzlicher Feiertag in der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Am 1. und 2. Mai bleibt das Willkommenscafé geschlossen!