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22. Oktober – Freude der Tora: Herkunft und Bedeutung<br />

Simchat Tora, das Fest der Freude über die Tora, bildet den Abschluß des<br />

Laubhüttenfestes (Sukkot). An Simchat Tora, das seit dem frühen Mittelalter<br />

gefeiert wird, endet die jährliche Lesung der Wochenabschnitte (Parashot) mit<br />

den letzten Versen des Fünften Buches Mose (Kapitel 33 und 34). Direkt im<br />

Anschluss wird der Beginn des ersten Buches Mose (1,1-6,8) vorgetragen. Die<br />

Segenssprüche über die Tora dürfen ausnahmsweise auch Kinder sprechen, die<br />

noch nicht die Bar Mitzwa gefeiert haben, also noch nicht religionsmündig sind.<br />

Alle Kinder kommen zusammen nach vorne und empfangen unter einem Tallit<br />

(Gebetsschal) einen besonderen Segen.<br />

Nur an diesem Tag werden zwei Männer zur Toralesung aufgerufen. Man nennt<br />

sie "Chatan Tora" (Bräutigam der Tora) und "Chatan Bereshit" (Bräutigam des<br />

Anfangs). Wegen der besonderen Ehre wird von den beiden erwartet, dass sie<br />

ein festliches Mahl spendieren.<br />

In der Überlieferung finden sich verschiedene Begründungen dafür, dass nach<br />

den letzten Kapiteln der Tora sofort der erste Wochenabschnitt vorgelesen<br />

wird. Einerseits soll das Studium der Lehre nie unterbrochen werden.<br />

Andererseits soll dieser Brauch den Satan davon abhalten, Israel zu<br />

beschuldigen, es freue sich über die Beendigung der Toralesung und wolle nicht<br />

wieder von vorne beginnen.<br />

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts sind<br />

"Hakkafot" (Prozessionen) mit den<br />

Torarollen üblich. Dabei wechseln sich die<br />

Männer, welche die Schriftrollen tragen,<br />

ab, damit möglichst viele daran teilhaben<br />

können. Kinder laufen mit Fähnchen mit.<br />

Gesang und Tanz gehören dazu. In<br />

Jerusalem gibt es traditionell einen<br />

Umzug zur Klagemauer. Ausnahmsweise<br />

werden alle Torarollen aus dem Schrank<br />

in der Synagoge genommen. In den<br />

anderen Gottesdiensten verwendet man<br />

nur eine Schriftrolle

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