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30. Oktober – Weltspartag: Herkunft<br />
und Bedeutung<br />
In Mailand kamen vom 26. Oktober bis 31. Oktober<br />
1924 insgesamt 354 Delegierte aus 27 Ländern zum<br />
First International Thrift Congress zusammen. Beschlossen wurde hier unter<br />
anderem die Gründung des International Savings Banks Institute Den<br />
Schlusstag des Kongresses erklärte der italienische Professor Filippo Ravizza<br />
und spätere Direktor des International Savings Banks Institute zum<br />
„Weltspartag“.<br />
Der erste Weltspartag wurde von den europäischen Sparkassen am 31. Oktober<br />
1925 begangen. Obwohl als internationales Datum gefeiert, blieben<br />
Vorbereitung und Umsetzung weitgehend den nationalen<br />
Sparkassenverbänden überlassen. Für das International Savings Banks Institute<br />
stand in den Anfangsjahren die Verbreitung des Weltspartags und<br />
Spargedankens im Vordergrund. Hierfür wurde sogar ein Hilfegesuch an den<br />
Papst diskutiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte der Weltspartag<br />
seine Blütezeit ab den 1955er Jahren, hat in den vergangenen 30 Jahren aber<br />
deutlich an Bedeutung verloren.<br />
Die Initiative zum Weltspartag wollte nicht einfach nur das Sparen fördern.<br />
Vielmehr stand bereits zu Beginn der pädagogische Aspekt im Vordergrund. Vor<br />
dem Hintergrund der Finanzerziehung wollte man nicht nur die unteren<br />
Einkommensschichten erreichen, das Sparen sollte als gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe wahrgenommen werden.<br />
Heute werden vielfach anlässlich des Weltspartags von Banken und Sparkassen<br />
Geschenke verteilt, insbesondere Spardosen oder auch Kuscheltiere, Spiele und<br />
Bücher. Dies soll als Anreiz dienen, regelmäßig die gefüllten Spardosen zur<br />
Leerung zu den Kreditinstituten zu bringen, um das Geld anschließend<br />
anzulegen. Die reine Finanzerziehung breiter Bevölkerungsschichten<br />
als pädagogischer Kern bzw. Dreh- und Angelpunkt des<br />
Weltspartages ist zumindest in der Gruppe der<br />
Industrienationen in den Hintergrund getreten. Diese<br />
Aussage gilt allerdings nicht für die Schwellen- und<br />
Entwicklungsländer, hier spielt die Zielsetzung der finanziellen<br />
Bildung nach wie vor eine große Rolle.