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Mitteilungen Nr. 86 Sommer/Johanni 2009 - Stiftung Rüttihubelbad

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4<br />

Familienleben vergegenwärtigen<br />

In der Familie wurde gesungen, die Mutter mit den<br />

Kindern, beim Abwaschen, beim Wandern, an Hochzeiten,<br />

Weihnachten usw. Das sind prägende Situationen:<br />

Küchenlieder, Wanderlieder, Arbeitslieder, Kinderlieder,<br />

Kirchenlieder, Bewegungslieder, Wiegenlieder.<br />

Lieder und Gedichte wurden auswendig gelernt und<br />

bei Festen vorgetragen. Viele können das heute noch:<br />

„Da haben wir so manche Stund<br />

Gesessen da in froher Rund<br />

Und taten singen<br />

Die Lieder klingen<br />

Zur Abendstund“<br />

Kinderlieder mit alten Menschen<br />

In der Arbeit mit alten Menschen setze ich nebst Volksliedern<br />

auch Kinder- und Wiegenlieder ein. Das nicht,<br />

weil die alten Menschen „kindisch“ werden, wie oft<br />

unüberlegt geschrieben wird, sondern weil in diesen<br />

Liedern ein gewaltiges emotionales Potential liegt, das<br />

notwendend und heilsam sein kann:<br />

– Das Gefühl geliebt zu sein<br />

– Das Gefühl beschützt zu sein<br />

– Die Erlaubnis Gefühle auszuleben<br />

– Das Bedürfnis angehört zu werden<br />

– Das Gefühl im Mittelpunkt zu stehen.<br />

Es erleichtert auch die Arbeit der Betreuenden in<br />

schwierigen und ausweglosen Situationen:<br />

– Der Mond ist aufgegangen<br />

– Weißt du wieviel Sternlein stehen<br />

– Guter Mond du gehst so stille<br />

– Heile, heile Säge<br />

– Guten Abend, gut Nacht<br />

– All Morgen ist ganz frisch und neu<br />

– Schlaf Chindli schlaf<br />

– I ghöre es Glöggli<br />

Nur frisch, nur frisch gesungen und fast alles wird wieder<br />

gut. Alles wird nicht mehr gut. Da machen sich die<br />

alten Menschen keine Illusionen, aber sie beseelen ihren<br />

Alltag mit ein paar energiespendenden Erinnerungen,<br />

auch wenn diese nicht immer erfreulich sind.<br />

Zitate aus Liedern<br />

Ich fang den Tag im Liede an,<br />

damit ich mich erfreuen kann.<br />

Ich hör den Tag im Liede auf:<br />

So runde ich der Stunden Lauf.<br />

Die dunkle Nacht hat keine Macht.<br />

Das Lied gewinnt, die Nacht zerrinnt.<br />

So sing ich früh, so sing ich spät,<br />

bis meine Müh‘ vorüber geht.<br />

Hans Roelli<br />

Hab oft im Kreise der Lieben<br />

im duftigen Grase geruht<br />

und mir ein Liedlein gesungen<br />

und alles war hübsch und gut.<br />

Hab einsam auch mich gehärmet<br />

in bangem düsteren Mut.<br />

Und habe wieder gesungen<br />

und alles war wieder gut.<br />

Und manches, was ich erfahren,<br />

verkocht ich in stiller Wut.<br />

Und kam ich wieder zu singen,<br />

war alles auch wieder gut.<br />

Sollst uns nicht lange klagen,<br />

was alles dir wehe tut:<br />

Nur frisch, nur frisch gesungen,<br />

und alles wird wieder gut.<br />

Adalbert von Chamisso<br />

Hab ein Lied auf den Lippen<br />

mit fröhlichem Klang,<br />

und macht auch des Alltags<br />

Gedränge dir bang!<br />

Hab ein Lied auf den Lippen,<br />

dann komme, was mag!<br />

Das hilft dir verwinden<br />

den einsamsten Tag!<br />

Cäsar Fleischler<br />

Wir sitzen so fröhlich beisammen<br />

und haben uns alle so lieb:<br />

Erheitern einander das Leben,<br />

o wenn es doch immer so blieb.<br />

Volksweise<br />

Leise zieht durch mein Gemüt<br />

liebliches Geläute<br />

Klinge kleines Frühlingslied,<br />

kling hinaus ins Weite.<br />

Kling hinaus bis an das Haus,<br />

wo die Blumen spriessen;<br />

wenn du eine Rose schaust,<br />

sag ich lass sie grüssen.<br />

Heinrich Heine

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