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is heute ihre persönlichen Erinnerungen<br />
an diese Einrichtung und das zugehörige<br />
Gebäude.<br />
Nach dem Fall der Mauer stand es<br />
indes fast acht Jahre lang leer und war<br />
dem Verfall preisgegeben. Der Regen<br />
drang durch das undichte Dach bis in<br />
den Salon im Erdgeschoss ein, das<br />
kostbare Parkett wölbte sich auf, der<br />
Putz blätterte von den Wänden.<br />
„Es war ein Bild des Jammers“,<br />
erzählt Andrea Pötzsch, die das Management<br />
der Villa Esche leitet. Zuvor hatte<br />
sie in der DDR Lateinamerikanistik<br />
und Geschichte studiert und war in der<br />
Tourismusbranche tätig gewesen. Als<br />
das kommunale Wohnungsunternehmen<br />
GGG (Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft<br />
Chemnitz)<br />
1998 die Villa von den Erben erwarb,<br />
war Pötzsch zwar nicht dabei, kennt jedoch<br />
seit 2000 die Restaurierungschronik<br />
bis in die abgelegensten Details.<br />
Am Anfang lief sie noch mit Gummistiefeln<br />
über die Baustelle. Mittlerweile<br />
Speisezimmer und<br />
Musiksalon sind<br />
nahezu originalgetreu<br />
restauriert und<br />
möbliert worden<br />
freut sie sich über ein kleines Büro im<br />
historisch überwältigend rekonstruierten<br />
Gebäude.<br />
In Abstimmung mit den Erben war<br />
trotz des Verkaufs klar, dass die Villa<br />
nicht in die Hand von Immobilienhändlern<br />
geraten, sondern denkmalgerecht<br />
instandgesetzt und öfentlich<br />
genutzt werden sollte. Drei Jahre dauerte<br />
die Renovierung unter Leitung<br />
des Architekturbüros Werner Wendisch,<br />
begleitet von Experten eines eigens<br />
berufenen Kunstbeirates und der<br />
Von den Leuchten bis<br />
zum Treppengeländer<br />
ist jedes Detail präzise<br />
durchdacht worden<br />
Denkmalpflege. Als Orientierungshilfe<br />
dienten Zeichnungen van de Veldes<br />
sowie zahlreiche Fotos, die der begeisterte<br />
Hobbyfotograf Herbert Esche,<br />
der sich eine private Dunkelkammer<br />
gönnte, aufgenommen hatte. Sie haben<br />
nur einen Nachteil: Sie dokumentieren<br />
die repräsentativen Räumlichkeiten<br />
im Erdgeschoss, der Beletage und im<br />
ersten Obergeschoss, allerdings kaum<br />
die Gästezimmer und Personalbereiche<br />
in den oberen Etagen. Und alle Fotos<br />
sind natürlich schwarz-weiß.<br />
Es bedurfte intensiver Recherchen,<br />
um van de Veldes Farbkonzept nachzuspüren<br />
und das Kolorit der Stuckaturen,<br />
der Wandbespannungen, der Teppiche<br />
zu ermitteln. Manchmal, erzählt<br />
Andrea Pötzsch, half der Zufall in Form<br />
eines unbeschädigten Stofrestes hinter<br />
einer Fußleiste oder einem Balkenkopf,<br />
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