RE KW 10
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Nach dem tragischen Tod einer deutschen Urlauberin im Jahr<br />
2014 im Almgebiet Pinnistal folgte ein mehrjähriger Prozess, der<br />
einen zivilrechtlichen Schuldspruch des betroffenen Bauern zur<br />
Folge hatte. Der Bauer soll Schadenersatz in Höhe von 490.000<br />
Euro zahlen. Jetzt geht der betroffene Bauer aus dem Stubaital<br />
gegen das Urteil in Berufung.<br />
Von Michaela Weber<br />
Innerhalb der gesamten Landwirtschaft<br />
sowie der Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />
herrscht Unsicherheit<br />
hinsichtlich möglicher Konsequenzen<br />
für die Almwirtschaft. Wichtige Fragen<br />
rund um das ergangene Urteil<br />
des „Kuh-Attacke“-Prozesses wurden<br />
beim runden Tisch besprochen.<br />
Vertreter aus Politik, Tourismus,<br />
Alm- und Landwirtschaft, Alpenverein<br />
und Wirtschaft nahmen an der<br />
Diskussion teil. Gemeinsames Ziel<br />
war es, konkrete Lösungen für diesen<br />
Almsommer zu schaffen und mit längerfristigen<br />
Gesetzesänderungen für<br />
Rechtssicherheit der Bauern zu sorgen.<br />
Es wurden Maßnahmen zur Sicherung<br />
einer aktiven Almwirtschaft<br />
in die Wege geleitet.<br />
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EINSTIMMIGER TENOR. Die<br />
Tiroler Almwirtschaft dürfe in ihrer<br />
bisherigen Form keinesfalls gefährdet<br />
werden, darüber waren sich die Teilnehmer<br />
einig. Eine entsprechende<br />
Rechtssicherheit für die Almbauern<br />
soll die bisherige Almwirtschaft ermöglichen.<br />
Dazu wurden fünf konkrete<br />
Maßnahmen für die Almwirtschaft<br />
festgelegt, auch die Sicherung<br />
Urteil sorgt für Kopfschütteln<br />
Fünf Maßnahmen zum Schutz aktiver Almwirtschaft beschlossen<br />
der aktiven Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />
wird geprüft bzw. umgesetzt,<br />
um eine gemeinsame Nutzung<br />
der Almen weiterhin zu ermöglichen.<br />
FÜNF MASSNAHMEN. Der<br />
betroffenen Bauernfamilie wurde<br />
juristische Unterstützung in der Berufung<br />
gegen das ergangene Urteil<br />
zugesichert. Im Anlassfall wird es<br />
entsprechende finanzielle Unterstützungen<br />
geben. Eine Versicherungslösung<br />
für alle Almbauern noch vor<br />
Start der Almsaison soll vorgelegt<br />
werden. Darüber hinaus wird die<br />
Adaptierung bereits bestehender Versicherungsvarianten<br />
(Mountainbike-<br />
Modell) geprüft. Auf Bundesebene<br />
wird eine Gesetzesänderung des §<br />
1320 ABGB angestrebt. Dieser regelt<br />
die Tierhalterhaftung und muss auf<br />
die besonderen Begebenheiten auf<br />
den Almen angepasst werden. Dazu<br />
gibt es bereits Gespräche mit den zuständigen<br />
Ministerien. Das Thema<br />
„Eigenverantwortung“ muss verstärkt<br />
in den Mittelpunkt gestellt werden.<br />
Dazu werden auf landesgesetzlicher<br />
Ebene Möglichkeiten geprüft, diese<br />
gesetzlich zu verankern. Alle anwesenden<br />
Partner sprechen sich für eine<br />
gemeinsame Informationsoffensive<br />
aus. Diese soll von der Tirol-Holding<br />
gesteuert und koordiniert werden. Ziel<br />
ist nicht nur eine noch bessere Information<br />
für alle Wanderer, sondern<br />
auch eine Vermarktungsoffensive, um<br />
die Wertschöpfung auf den Almen zu<br />
erhöhen.<br />
BEZIRK <strong>RE</strong>UTTE. Bezirksbauernobmann<br />
Christian Angerer findet<br />
die ausgehandelten Maßnahmen<br />
für gut: „Die Eigenverantwortung<br />
über das Almrecht zu regeln und<br />
den Gesetzestext im ABGB nachzuschärfen<br />
ist wichtig.“ Besorgte<br />
Bauern aus dem Außerfern haben<br />
angekündigt, ihre Almwege zu sperren,<br />
sollte sich das Urteil im Berufungsverfahren<br />
nicht ändern. Angerer<br />
meint dazu: „Sperren sind nur<br />
eingeschränkt möglich, wenn alle<br />
Details, wie z. B. ersessenes Recht,<br />
berücksichtigt werden.“ Der Bezirk<br />
Reutte hat eine Almfutterfläche von<br />
7.946 Hektar. Diese beinhaltet rund<br />
150 Almen und 1.378 Hutweiden.<br />
Mehr als 5.000 Tiere im Bezirk ansässiger<br />
Bauern weiden im Sommer<br />
auf dieser Fläche, davon circa 3.600<br />
Der Gesetzestext im ABGB gehört dringend<br />
nachgeschärft, sagt Bezirksbauernobmann<br />
Christian Angerer. Foto: Achiv<br />
Schafe, 800 Pferde, 500 Rinder, 500<br />
Ziegen und 300 Schweine.<br />
Tödlicher Verkehrsunfall in Heiterwang<br />
(sas) Am Samstag, dem 2. März, gegen<br />
6.50 Uhr kam es im Gemeindegebiet<br />
von Heiterwang auf der B179 zu einem<br />
tödlichen Verkehrsunfall. Ein 22-jähriger<br />
deutscher Lenker befuhr mit einem Pkw<br />
die B179 aus Richtung Deutschland<br />
kommend in Richtung Fernpass. Aus<br />
bisher unbekannter Ursache geriet er mit<br />
dem Pkw auf die Gegenfahrbahnhälfte<br />
und kollidierte dort mit dem entgegenkommenden<br />
Pkw, gelenkt von einem<br />
53-jährigen Landsmann. Der 53-Jährige<br />
und seine auf dem Beifahrersitz mitfahrende<br />
Tochter (18) wurden in ihrem Pkw<br />
eingeklemmt und mussten von der FFW<br />
Heiterwang mittels Bergeschere aus dem<br />
Pkw befreit werden. Der 53-Jährige erlitt<br />
bei diesem Zusammenstoß tödliche<br />
Verletzungen, seine Tochter sowie der<br />
Zweitbeteiligte wurden von der Rettung<br />
Reutte mit Verletzungen unbestimmten<br />
Grades in das BKH Reutte eingeliefert<br />
und dort intensivmedizinisch versorgt.<br />
Von der Staatsanwaltschaft Innsbruck<br />
wurden die Obduktion sowie die Sicherstellung<br />
der Unfallfahrzeuge angeordnet.<br />
Bei den Bergearbeiten war die Freiwillige<br />
Feuerwehr Heiterwang mit 20 Mann<br />
und zwei Fahrzeugen vor Ort. Die B179<br />
war für die Dauer der Bergungsarbeiten<br />
für ca. 1,5 Stunden für den gesamten Verkehr<br />
gesperrt.<br />
Snowboardunfall mit Fahrerflucht in Lermoos<br />
(sas) Ebenfalls am Samstag, dem 2.<br />
März, gegen <strong>10</strong>.<strong>10</strong> Uhr wurde im im<br />
Skigebiet Lermoos-Grubigstein ein<br />
21-jähriger deutscher Snowboarder von<br />
einem bislang unbekannten Snowboarder<br />
niedergefahren und prallte mit voller<br />
Wucht mit dem Kopf und der linken<br />
Schulter auf die Skipiste. Der Zweitbeteiligte<br />
kam zwar ebenfalls zu Sturz, fuhr<br />
jedoch ohne Kontaktaufnahme talwärts.<br />
Der 21-Jährige fuhr noch selbst bis zur<br />
Mittelstation ab und von dort mit der<br />
Gondelbahn ins Tal. Er wurde mit dem<br />
NAH in das BKH Reutte geflogen.<br />
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6./7. März 2019<br />
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SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
RUNDSCHAU<br />
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