<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>648</strong> 14. März 2019 Seite 16 Schulpsychologe Dr. Josef Hanel referierte im Bad Meinberger Ballhaus Gute Lehrkräfte müssen auch gut bezahlt werden Der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Bad Meinberg, Wolfgang Diekmann, begrüßte den Schulpsychologen Dr. Josef Hanel vom Verein Schulpsychologie Detmold in seiner Vortragsreihe zum Thema „Schulen am Limit“. Dr. Josef Hanel betonte, dass der starke Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und Herkunft hausgemacht sei. Zu Zeiten von Wilhelm Busch sei die pädagogische Welt noch in Ordnung gewesen und der Lehrerverstand sei nicht kritisiert worden. Heute brodele es in der Welt der Pädagogik. Tatsache sei, dass sich der Arbeitsalltag von Lehrern in Zeiten von Inklusion, Migration und Erwerbstätigkeit beider Eltern oder Alleinerziehender verändert habe. Während früher im Klassenzimmer die Wissensermittlung im Vordergrund stand, sei heute für die Lehrer neben der ausufernden Bürokratie auch noch an vielen Stellen im Schulalltag die soziale Interaktion mit Schülern und Eltern gefragt, eine Zusatzaufgabe, die Kultusministerien mit weiteren Stellen für Schulsozialarbeit aufzufangen versuchen. Neben dem Unterrichten seien Lehrer vermehrt in der Erziehung und in der Verwaltung gefordert. Es liege der Verdacht nahe, dass die unterrichtsfernen Tätigkeiten verantwortlich seien für die nachlassende Schulleistung. Ein weiterer wesentlicher Grund für die Misere im Schulwesen sei der steigende Lehrermangel, der sehr ungleich verteilt sei. Während die meisten Gymnasien über ausreichend Personal verfügen, fehlen Lehrkräfte besonders an Grund- und Förderschulen. Der Mangel sei Ausdruck einer fehlenden Wertschätzung ihrer Arbeit, Die „Schulen sind am Limit“, meint der engagierte Diplompsychologe und Pädagoge Dr. Josef Hanel. Foto: Peter Radszuweit nicht nur in ideeller, sondern auch in materieller Hinsicht. Gute Lehrkräfte machen guten Unterricht, müssen gut aus- und fortgebildet sein und auch gut bezahlt werden. Das gilt insbesondere für Pädagogen in Kindergärten und Grundschulen. Wolle man daran etwas ändern, müsse in der Pädagogik umgedacht werden, und zwar von Beginn an. Jede erfahrene Lehrkraft erkenne schon im Einschulungsjahr sehr schnell, ob ein Schulkind über den normalen Förderungsunterricht hinaus dringend weitere Unterstützung benötige, führt Dr. Hanel weiter aus. Selbst den Engagiertesten unter ihnen gelänge aber oftmals der Ausgleich nicht. Es sei an der Zeit, dass sich die Schulen wieder auf diesen gesetzlichen Bildungsauftrag besinnen. Es solle nicht zugelassen werden, dass Kinder mit Lernstörungen, wie z. Tagesmutter lädt ein zum Tag der offenen Tür am 23.03.2019 von 15.00 - 17.30 Uhr B. Lese- und Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche ausgrenzt und außerschulischen Helfern aus Medizin, Psychologie, Lerntherapie oder Nachhilfe-Instituten überantwortet werden. „Wir brauchen eine Schule, die ein Kind nicht so schnell aufgibt, genauer hinschaut und an der Lernentwicklung „dran bleibt“, wie man es aus den skandinavischen Ländern kennt“, wünscht sich Dr. Hanel. Die dortigen Schulen seien mit einem erweiterten Kollegium allein für den Lernerfolg eines jeden Kindes verantwortlich und würden entstandene Lerndefizite nicht als ein Versagen des Schulsystems begreifen anprangern. Bei der sich anschließenden kurzen Diskussion entstand ein reger Meinungsaustausch. Leider waren nur wenige Interessierte zu dieser Veranstaltung erschienen. PR Prächtig anzusehen: Der sanierte neuere Teil des ehemaligen Aura-Zentrums ist bereits saniert. Mietwohnungen sind fast weg / Sommerfest im Aura-Meditationszentrum geplant Die anderen Yogis sind bald da Ein blickdichter hoher Zaun umrahmt das riesige Gelände des ehemaligen Blindenzentrums „Aura“ in Bad Meinberg. Er wurde notwendig, weil in den ersten Wochen der Sanierungsarbeiten Material und Werkzeug abhanden gekommen sei, berichtet Nikolay Hauk, der mit der Immobilienverwaltung Hauk & Hauk GbR in Rinteln im November 2017 das Objekt für einen Investor gekauft hat. Der Zaun soll also Einbrecher fernhalten. Ein Wachdienst und eine Videoüberwachung schützt das Gebäude zudem vor Vandalismus. Im Frühjahr 2018 begannen die Umbauarbeiten im neuen Teil des Blindenzentrums (ehemals „Aurazentrum“). In dem im Jahr 2000 errichteten Gebäude sollen 20 barrierefreie Wohnungen zur Vermietung entstehen. Dafür wird eine Million Euro investiert. Die ersten 18 Wohnungen sind bereits vermietet, die ersten Mieter ziehen am 1. Mai 2019 ein. Die Wohnungen sind zwischen 40 und 65 Quadratmeter groß und für ein bis zwei Personen geeignet. Zwei größere Wohnungen sind noch frei. Der ältere Teil des ehemaligen „Aura-Zentrums“ wird derzeit für Schweigeseminare hergerichtet. Die Zimmer bieten Platz für 60 Gäste. Im Jahr 2020 soll die Kapazität um 20 bis 30 Betten erhöht werden, so Nikolay Hauk. Einmal im Monat finden hier ab Mai Seminare statt, veranstaltet vom Verein „Yoga Oum“, der demnächst umbenannt werden soll in „Aura Oum“. Der Verein mietet den Altbau vom Eigentümer und nutzt ihn beispielsweise für Schweigeseminare. Auf der Homepage www.yogaoum. de werden die Seminare in Bad Meinberg angeboten – mit Nikolay Hauk als Yogalehrer. Die Gäste kommen meist aus Großstädten in Deutschland und suchen hier Ruhe, um das Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen, erklärt Hauk. Die Externsteine wirken dabei wie ein Magnet. Viele Gäste verlängern auch ihre Seminare und übernachten in Pensionen und Hotels in der Region, erklärt Hauk. „Ruhe und Natur sind heute ein Luxus, beides findet man in Bad Meinberg“, sagt der Yogalehrer. Die Kommunikation läuft über Zettel, der Tag besteht aus sechs Stunden Meditation, einer Hatha-Yoga-Stunde, Mahlzeiten und zwei großen Spaziergängen in die Umgebung. Der Verein „Yoga Oum“ dient der Persönlichkeitsentwicklung und Weitergabe des Wissens über Yoga. Nach einem Treffen mit Volker „Sukadev“ Bretz vom Haus Yoga Vidya bestätigt Hauk: „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung“. Im Sommer soll das neue Zentrum übrigens feierlich eröffnet werden – mit einer Eröffnungs- und Kennenlernparty. Dazu sind schon jetzt die Bürgerinnen und Bürger Bad Meinbergs herzlich eingeladen.M.H. Nikolay Hauk zeigt dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> den Durchgang zwischen Neu- und Altbau. Gem Chor Leopoldstal freut sich auf das neue Jahr 2019 Ende Mai geht es nach Villedieu Der Gem Chor Leopoldstal schaut voraus auf 2019. Der Höhepunkt im neuen Jahr ist das neuerliche Kaffeekonzert am Sonntag, 5. Mai nachmittags in der Kirche Leopoldstal. Ein weiterer wichtiger Termin ist Ende Mai die Fahrt in das französische Villedieu-Les-Poêles zum 45-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Horn-Bad Meinberg. Der Chor wird dort auftreten und die Freundschaft zur Folkloregruppe Les Triolettes vertiefen. Gastauftritte bei anderen Chören und besondere, auch interne Anlässe runden das Programm in 2019 ab. Die Zahl der aktiven Sängerinnen und Sänger hat sich erfreulicherweise um zwei erhöht. Dennoch wirbt der weiter um Verstärkung. Jedermann ist willkommen, gerne auch erst zu einer Probe. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Probenabende finden jeweils Donnerstag, um 19.30 Uhr in der Silbergrundhalle statt. - Kinderanimation - - Gesichter schminken - - Basteln - - Seifenblasen - und vieles mehr Für das leibliche Wohl ist gesorgt! - Piratenhöhle - Maike Timmermann Eichenweg 21 - 32805 Horn-Bad Meinberg Tel. 0 176 / 569 390 13 Der neue Vorstand des Gem Chor Leopoldstal mit dem 1. Vorsitzenden Walter Mees (3.v.l.) freut sich auf ein interessantes Jahr 2019.
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