FINDORFF Magazin | März - April 2019
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„Hier ist immer<br />
was los!“<br />
TEXT | IRA SCHEIDIG<br />
FOTOS | IRA SCHEIDIG & JUGENDZENTRUM <strong>FINDORFF</strong><br />
Das Jugendzentrum Findorff – ein Haus<br />
der offenen Tür<br />
Gelächter und fröhliche Rufe schallen durch<br />
den Eingangsbereich. Im Foyer spielen ein paar<br />
Jungs begeistert Tischtennis, im Saal nebenan<br />
erproben sich zwei andere im Tore schießen<br />
beim Fußball. In einem Raum machen es sich<br />
ein paar Jugendliche auf einem Sofa gemütlich<br />
und quatschen. Hier im Jugendzentrum Findorff<br />
in der Neukirchstraße kann man ziemlich<br />
viel machen, jeder worauf er Lust hat. Es gibt<br />
einen Kinoclub, eine Fahrradwerkstatt, Musikgruppen,<br />
zahlreiche Sportangebote und vieles<br />
mehr. Auch draußen kann jeder aktiv werden.<br />
Der Basketballplatz wird gerade auf Vordermann<br />
gebracht und restauriert. Ausflüge wie ins<br />
Überseemuseum, ins Universum oder zum<br />
Bunker Valentin und eine Fahrt in den Sommerferien<br />
nach Wangerooge stehen ebenfalls<br />
auf dem Programm. Auch eine Reise nach Berlin<br />
als Seminar zur deutschen Geschichte gab<br />
es schon. Alles ist hier freiwillig. Jeder kann,<br />
keiner muss. Und ganz wichtig: Das Angebot<br />
ist kostenlos, außer ein geringer Eigenanteil bei<br />
Reisen.<br />
Tina Poort, die nach vielen Jahren als Leiterin<br />
des Hauses nun neben einem neuen Arbeitsfeld<br />
noch als Koordinatorin des Hauses tätig ist, und<br />
ihr Team aus neun Mitarbeitern schaffen hier<br />
einen sehr einladenden Ort für Kinder und Jugendliche<br />
im Stadtteil. „Wir sind ein offenes<br />
Haus für alle Jugendlichen. Jeder kann zu uns<br />
kommen, auch aus anderen Stadtteilen, und<br />
seine Freizeit hier verbringen“, erzählt Poort.<br />
Ab dem zehnten Lebensjahr oder ab der 5.<br />
Klasse ist jeder Teenager willkommen. Junge<br />
Menschen bis Anfang 20 trifft man hier durchaus<br />
noch. Das Durchschnittsalter liegt bei 12<br />
bis 14 Jahren, berichtet Rieke Pauler, eine der<br />
hier tätigen Sozialpädagoginnen. Die Bandbreite<br />
der Besucher ist groß. Der soziale Hintergrund<br />
unterschiedlich. „Wir bilden den Stadtteil ab.<br />
Auf kleinem Raum ganz viel Unterschiedliches“,<br />
so Poort.<br />
Stadtteilorientierte Jugendarbeit<br />
„Wir unterstützen im Aufwachsen und sind für<br />
die Jugendlichen da“, erklärt Pauler. „Wir leisten<br />
stadteilorientierte Jugendarbeit und sind<br />
gut vernetzt im Stadtteil. Zum Beispiel arbeiten<br />
wir mit der Oberschule Findorff zusammen.<br />
AGs kommen hierher und nutzen die Räume.<br />
Oder es gab ein Drogenpräventionsprojekt mit<br />
den Lehrern zusammen.“ Beide berichten auch<br />
von der guten Zusammenarbeit mit dem Findorffer<br />
Beirat. „Er steht sehr hinter uns und unterstützt<br />
uns, auch finanziell.“ Auch der<br />
Stadtteil selbst wird ins Programm miteinbezogen.<br />
So gibt es Projekte zu Themen wie: Wer<br />
war eigentlich Jan Reiners, was ist der Torfkanal<br />
oder auf den Spuren der Stolpersteine in den<br />
Straßen. „Aber es geht auch über den Stadtteil<br />
hinaus“, so Poort. Rund 80 Jugendliche kommen<br />
regelmäßig, manche mehrmals die Woche,<br />
andere nur ab und zu. „Wir bemühen uns, die<br />
Jugendlichen zu begleiten und ihnen Wege zu<br />
zeigen, was alles möglich ist. Wir bringen ihnen<br />
auch nahe, was es heißt, Verantwortung zu<br />
übernehmen in der Gemeinschaft und vermitteln<br />
Werte und was es bedeutet, in einer demokratischen<br />
Gesellschaft zu leben“, erklärt<br />
Poort. Die Regeln, die im Haus gelten, wurden<br />
zusammen mit den Jugendlichen erarbeitet. Die<br />
jungen Menschen werden überall miteinbezogen.<br />
Sei es die Planung und Umgestaltung der<br />
einzelnen Räumlichkeiten, das Angebot an Ak-<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2019</strong> 33