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5 / 2011 - Diakonie Württemberg

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Informationsdienst der <strong>Diakonie</strong> Nummer 5 - Mai <strong>2011</strong> S. 10<br />

Café Samocca im Kocherquartier in Schwäbisch Hall hat jetzt geöffnet<br />

„Ich bin doch ein bissle aufgeregt“, sagt Dieter Keller und reibt sich<br />

immer wieder die Hände. Der junge Mann gehört zum Team des neuen<br />

Samocca in Schwäbisch Hall im Kocherquartier, und er ist behindert.<br />

Trotzdem, als Bedienung steht er mitten im Leben, und hat Teil an<br />

dem, was Leben ausmacht: eine sinnstiftende Arbeit, Vergnügen,<br />

Kontakt zu Menschen mit und ohne Behinderung.<br />

Schwäbisch Hall. „Noch gestern Abend wurde hier gewerkelt und geputzt“,<br />

sagt Frank Silbermann, Dienststellenleiter des Samariterstifts Obersontheim,<br />

dessen Projekt das Café Samocca ist, „ich habe nicht an eine<br />

so reibungslose und schöne Eröffnung glauben können.“ Das Samariterstift<br />

Obersontheim ist die sozialpsychiatrische Versorgungseinrichtung<br />

im Landkreis Schwäbisch Hall mit Standorten in Obersontheim, Crailsheim<br />

und Hall. In den Fränkischen Werkstätten arbeiten 220 Menschen mit seelischen<br />

und geistigen Behinderungen. „Menschen mit Behinderungen können<br />

nicht nur in beschützenden Werkstätten sondern auch im hochwertigen<br />

Dienstleistungsbereich arbeiten“, erklärte Christian Kächele, Vorstandsmitglied<br />

der Samariterstiftung bei der Eröffnung. „Als wir nach Beschäftigten<br />

für dieses Café gesucht haben, konnten wir uns vor Anfragen<br />

kaum retten“, so Bernd Otter, Leiter der Fränkischen Werkstätten.<br />

„Wir sind voller Tatendrang“, versichert Wolfgang Schuster, Vorsitzender<br />

des Werkstattrates. Er erzählt, dass er selbst psychisch krank ist und auf<br />

dem regulären Arbeitsmarkt kaum Möglichkeiten hat. „Wir sind froh, über<br />

diese große Chance.“ Das Samocca Schwäbisch Hall basiert auf dem<br />

erstmals 2003 in Aalen realisierten Konzept der Samariterstiftung und<br />

weist neue Wege in der Behindertenarbeit. Auch gastronomisch ist ein<br />

großer Wurf gelungen. Denn der hochwertige Kaffee wird direkt vor Ort<br />

geröstet. Zwölf sortenreine Kaffees aus aller Herren Länder sowie fünf<br />

hauseigene Mischungen stehen zur Auswahl. Hinzu kommen handgeschöpfte<br />

Schokoladenspezialitäten, Bio-Säfte und Trinkschokolade. „Mit<br />

so einem Konzept sind alle absolut auf dem richtigen Weg“, schwärmte<br />

Thomas Haag, Sozialdezernent des Landkreises.<br />

Auf zwei Etagen erstreckt sich das Café in Hall, die Fensterfronten geben<br />

den Blick auf die Einkaufsbummler frei. „Das wird hier zur Begegnungsstätte<br />

für alle Menschen“, sagt Klaus Schmidt, Regionalleiter der beschützenden<br />

Werkstätten für geistig und körperlich behinderte Menschen in<br />

Heilbronn, die das Samocca in Kooperation mit dem Samariterstift Obersontheim<br />

betreiben. „Hier wird der Mensch entschleunigt und erfährt wirklich<br />

besondere Kaffeehaus-Tradition“, freute sich Dr. Hartmut Fritz, Vorstandvorsitzender<br />

der Samariterstiftung. pm<br />

SAMOCCA, Dreimühlengasse 5, 74523 Schwäbisch Hall, Telefon<br />

0791/97817195, Mo-Fr: 9 bis 20 Uhr, Sa. 9 bis 16 Uhr

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