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5 / 2011 - Diakonie Württemberg

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Informationsdienst der <strong>Diakonie</strong> Nummer 5 - Mai <strong>2011</strong> S. 2<br />

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich auch im April verfestigt<br />

Die Arbeitslosenquote in Baden-<strong>Württemberg</strong> im April betrug nur 4,2<br />

Prozent. Diese Erfolgsmeldung hat ihre Schattenseiten. Nach wie vor<br />

sind 66.990 Personen länger als ein Jahr arbeitslos. Damit ist der Anteil<br />

der Langzeitarbeitslosen von 29 Prozent im März auf 29,9 Prozent<br />

im April relativ sogar gestiegen. „Menschen, die seit längerer Zeit vom<br />

Arbeitsleben ausgeschlossen sind, profitieren noch immer nicht vom<br />

wirtschaftlichen Aufschwung. Das ist sehr bedauerlich und muss sich<br />

ändern“, so Kirchenrätin Heike Baehrens stellvertretende Vorstandsvorsitzender<br />

der württembergischen <strong>Diakonie</strong>.<br />

Stuttgart. Sie fordert die Bundesagentur auf, mehr Anreize für Betriebe<br />

zur Anstellung von langzeitarbeitslosen Menschen zu schaffen. Und es sei<br />

erforderlich, den öffentlich geförderten Arbeitsmarkt auszubauen. Die sozialen<br />

Beschäftigungsunternehmen der <strong>Diakonie</strong> sind wichtige Partner. „Sie<br />

haben vielfältige Erfahrung, um Menschen mit Vermittlungshemmnissen in<br />

Arbeit zu integrieren. Sie können Betriebe in Industrie, Handwerk und<br />

Dienstleistungsbereich durch Beratung und soziale Begleitung unterstützen,<br />

damit Integration dauerhaft gelingt.“ Auch hat die <strong>Diakonie</strong> nachgewiesen,<br />

dass sich die Finanzierung des öffentlich geförderten weitgehend<br />

kostenneutral organisieren lässt. „Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen,<br />

dass es wichtiger ist Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.“<br />

Baehrens beklagt die bisherigen Planungen der Bundesregierung zur Reform<br />

der arbeitsmarktpolitischen Instrumente. „Sie werden den gegenteiligen<br />

Effekt haben. Die Hilfen für Langzeitarbeitslose werden reduziert und<br />

sozialen Beschäftigungsunternehmen wird das Überleben schwer gemacht.<br />

Seit einem Jahr nimmt die Zahl der Arbeitslosen in Baden-<strong>Württemberg</strong><br />

ab. Die Arbeitslosigkeit ging gegenüber April 2010 um 53.694 Personen<br />

oder 18,6 Prozent zurück. Diese Entwicklung ist an den Langzeitarbeitslosen<br />

vorbeigegangen. Sie sank nur um 6.977 Personen oder 9,4 Prozent.<br />

Der relative Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen nimmt in Baden-<strong>Württemberg</strong><br />

zu und hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />

3,1 Prozentpunkte von 26,8 Prozent auf nunmehr 29,9 Prozent erhöht.<br />

Während Baden-<strong>Württemberg</strong> hinsichtlich der Arbeitslosenquote immer<br />

einen Spitzenplatz einnimmt, steht es beim Anteil langzeitarbeitsloser<br />

Menschen weit schlechter da - an achter Stelle unter allen Bundesländern.<br />

Zusätzlich geben die monatlichen Statistiken nicht das wahre Ausmaß der<br />

Arbeitslosigkeit wieder. Sie berücksichtigen nicht die verdeckte Arbeitslosigkeit.<br />

Arbeitslose in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden nicht<br />

mitgezählt. Langzeitarbeitslose werden nach Beendigung einer Maßnahme<br />

als „neue“ Arbeitslose registriert, obwohl sich an ihrer Lebenssituation<br />

nichts geändert hat. Statt der offiziellen Arbeitslosen von rund 3,1 Millionen<br />

müssen wir von über vier Millionen Arbeitslosen ausgehen. Insgesamt<br />

zeigt sich: Langzeitarbeitslose und Personen mit besonderen bzw. mehrfachen<br />

Vermittlungshemmnissen haben am Arbeitsmarkt kaum Chancen.<br />

pr

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