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5 / 2011 - Diakonie Württemberg

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Informationsdienst der <strong>Diakonie</strong> Nummer 5 - Mai <strong>2011</strong> S. 16<br />

Personalnachrichten<br />

Martin Friz, von 1989 bis 2008 Stuttgarter <strong>Diakonie</strong>pfarrer, ist nach langer<br />

Krankheit im Alter von 67 Jahren gestorben. Bekannt wurde der evangelische<br />

Theologe und langjährige Synodale vor allem als Begründer der<br />

Vesperkirche. „In der reichen Stadt Stuttgart beziehen 45.000 Menschen<br />

staatliche Hilfen. Sie tun das nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil sie<br />

arm sind“, sagte Friz 2008 in einem Interview. Armut mache oft einsam,<br />

viele Arme schämten sich. Er habe einen Ort gesucht, der Arme aus der<br />

Vereinsamung heraushole und sie eine Gemeinschaft erleben lasse, in<br />

der sie respektiert würden, wie sie sind. Diesen Ort fand Friz 1995 in der<br />

Stuttgarter Leonhardskirche. Er machte sie zur jährlichen Vesperkirche in<br />

der kalten Jahreszeit. Ebenso war er Gründer und Vorsitzender der<br />

Schwäbischen Tafel und der Stiftung Nestwerk. Nach Stuttgarter Vorbild<br />

gibt es inzwischen rund 25 Vesperkirchen in Baden-<strong>Württemberg</strong>. „Wir<br />

wollten nicht über die Menschen reden, sondern mit den Menschen – sie<br />

nicht als ‚Fälle’ behandeln, sondern von Gott geliebten Geschöpfen begegnen“,<br />

sagte Friz 2008 rückblickend. Er bezeichnete sich als „glücklich,<br />

dass ich als <strong>Diakonie</strong>pfarrer beruflich meine Überzeugungen leben konnte“.<br />

„Martin Friz hat <strong>Diakonie</strong>geschichte geschrieben in Stuttgart und in der<br />

württembergischen Landeskirche“, sagt der Stuttgarter evangelische<br />

Stadtdekan Hans-Peter Ehrlich. Mit seinem vielfältigen Einsatz für Flüchtlinge,<br />

Arme, für die <strong>Diakonie</strong>station Stuttgart und die Gemeindediakonie<br />

habe Friz das kirchliche Leben in der Landeshauptstadt geprägt und sei<br />

„das mahnende Gewissen in den Gremien der Evangelischen Kirche in<br />

Stuttgart“ gewesen. Schon 1989, in seinem ersten Jahr als Stuttgarter<br />

<strong>Diakonie</strong>pfarrer, habe er mit der Unterbringung von Flüchtlingen aus der<br />

DDR in einem Stuttgarter Waldheim sein diakonisches Engagement und<br />

Organisationstalent unter Beweis gestellt. Vor dem Stuttgarter <strong>Diakonie</strong>pfarramt<br />

war Martin Friz seit 1974 Pfarrer an verschiedenen Stuttgarter<br />

Kirchengemeinden. pm

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