5 / 2011 - Diakonie Württemberg
5 / 2011 - Diakonie Württemberg
5 / 2011 - Diakonie Württemberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Informationsdienst der <strong>Diakonie</strong> Nummer 5 - Mai <strong>2011</strong> S. 12<br />
Menschen mit Behinderung werden aktiv<br />
Erstmals verkaufen Beschäftigte von Behindertenwerkstätten ihre<br />
Produkte in einem Pavillon im Stuttgarter Hauptbahnhof. Geschenkpapier,<br />
Rosenseife, bunte Dinkelnudeln, Apfelsaft aus der Region,<br />
Bürsten in Zebramuster und vieles mehr können Reisenden und Passanten<br />
im Mai an ihrem Stand erwerben. Unter den sechs Organisatoren<br />
des Projekts sind auch die diakonischen Einrichtungen Behindertenzentrum<br />
Stuttgart e.V. und Nikolauspflege.<br />
Stuttgart. Der Verkaufspavillon soll eine breite Öffentlichkeit auf die Arbeit<br />
der Werkstätten aufmerksam machen und für gesellschaftliche Inklusion<br />
werben.<br />
Initiator des Projekts ist Sozialamtsleiter Walter Tattermusch. Er bedauert,<br />
dass weite Teile der Bevölkerung von der Arbeit der Werkstätten bisher<br />
kaum Notiz nehmen. Zu Unrecht: „Es entstehen wunderbare Dinge, die ein<br />
weiter Personenkreis kaufen und verschenken sollte“, so Tattermusch.<br />
Isabel Fezer, Sozialbürgermeisterin in Stuttgart und Schirmherrin des Projekts<br />
betont den Aspekt der Inklusion des Projekts. Es sei wichtig für Menschen<br />
mit Behinderung „am ganz normalen Leben teilzunehmen, vor Ort<br />
zu sein. Und das was sie leisten können, kann mithalten.“<br />
Es sei jedoch nicht immer leicht gewesen, die Zusammenarbeit der fünf<br />
Einrichtungen unterschiedlicher Träger und Zielgruppen zu koordinieren,<br />
erklärt Petra Mack, Geschäftsführerin des Haus des Blindenhandwerks<br />
der Nikolauspflege. „Unser Motto Wir können alles außer Nichtstun kann<br />
ich hier nur noch einmal bestätigen. Ich finde es beeindruckend, wie wir<br />
uns nun verzahnt haben. Das ist ein guter Weg, den wir auch in Zukunft<br />
gemeinsam begehen werden“, so Mack.<br />
Der Verkauf ihrer Produkte ist für die Werkstätten von zentraler Bedeutung.<br />
„Das ist eine politische Aktion und gleichzeitig leben wir vom Umsatz“,<br />
beschreibt Albert J. Ebinger vom Behindertenzentrum Stuttgart e.V.<br />
das Gemeinschaftsprojekt.<br />
Das Bahnhofsmanagement stellt den Behindertenwerkstätten einen Pavillon<br />
zur freien Verfügung. In der Regel vermietet der Stuttgarter Hauptbahnhof<br />
seine Pavillons für die kommerzielle Nutzung. Für dieses Projekt<br />
erlässt das Bahnhofsmanagement den Veranstaltern die Mietkosten über<br />
ca. 4000 Euro.<br />
Neben den diakonischen Einrichtungen beteiligen sich die Neckartalwerkstätten<br />
des Caritasverbandes für Stuttgart e.V., die Lebenshilfe Stuttgart<br />
e.V., das Therapeuticum Raphaelhaus e.V. und das Rudolf-Sophien-Stift<br />
an diesem Projekt. Der Verkaufspavillon ist vom 3. bis 31. Mai geöffnet.<br />
me