Rittner Boetl 231 Dezember 2018
Die Dezember-Ausgabe der Monatszeitschrift am Ritten. Informativ und menschennah.
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Aktuell<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />
Heft <strong>231</strong><br />
´s <strong>Rittner</strong> Bötl<br />
43<br />
Beim Pöchlerhof von Thomas Pechlaner in Oberinn<br />
Beim Stuberhof in Wolfsgruben (Waldnereck)<br />
Solidarität gegenüber Waldbesitzern<br />
Vom Bioenergie-Fernheizwerk Ritten (Text)<br />
und der Forststation Ritten (Fotos)<br />
Ritten, im <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong>. Das Sturmtief<br />
vom 29. Oktober hat im norditalienischen<br />
Raum, allen voran im<br />
Dolomitengebiet, verheerende Waldschäden<br />
verursacht.<br />
Auf mehreren tausend Hektar fielen<br />
Millionen Festmeter Holz dem Wind<br />
zum Opfer und auf Flächen mit einst<br />
höchster Holzqualität bietet sich heu-<br />
te ein Bild der Verwüstung. Tausende<br />
betroffene Waldbesitzer<br />
haben teilweise nicht nur<br />
ihre wirtschaftliche Existenz<br />
verloren, sondern auch einen heftigen<br />
Dämpfer für ihre Liebe zum Wald, welcher<br />
in sehr vielen Fällen mit großer<br />
Leidenschaft und Einsatz aufgebaut<br />
und gepflegt wurde, hinnehmen müssen.<br />
Jetzt gilt es diese Holzmengen zwar<br />
zeitnah, aber nicht mit überstürzten<br />
Maßnahmen (d.h. mit allen erdenklichen<br />
Sicherheitsvorkehrungen aufzuarbeiten<br />
und zu fairen, vernünftigen<br />
Preisen) auf den Markt zu bringen. Ziel<br />
muss es sein, den bereits in hohem<br />
Maße geschädigten Waldbesitzern<br />
die Möglichkeit zu geben, einen annähernd<br />
akzeptablen, vor allem aber fairen<br />
Verkaufspreis zu erzielen. Das wird<br />
ohnehin sehr schwierig, da die angebotenen<br />
Mengen enorm sind, die Holzqualität<br />
stark beeinträchtigt ist und die<br />
Schlägerungs- und Bringungskosten<br />
das normale Ausmaß weit übertreffen.<br />
Nachdem neben dem anfallenden<br />
Nutzholz auch eine beträchtliche<br />
Menge an Brennholz (Hackgut) anfällt,<br />
sind bei dessen Abnahme bzw. Vermarktung<br />
auch Südtirols Fernheizwerke<br />
stark gefordert. Diese müssen jetzt<br />
Solidarität gegenüber den<br />
Waldbesitzern, die ja letztendlich<br />
auch in Zukunft unsere<br />
Partner als Holzlieferanten sind,<br />
zeigen.<br />
Das Fernheizwerk Ritten wird daher<br />
für die nächsten Jahre den Ankauf von<br />
Hackgut aus der Sägeindustrie fast zur<br />
Gänze einstellen und überwiegend<br />
Holz aus den betroffenen Wäldern<br />
verfeuern. Die Preisabmachungen<br />
werden direkt mit den geschädigten<br />
Besitzern abgewickelt, wodurch ein<br />
weiterer Zwischenhandel so viel wie<br />
möglich vermieden werden kann. Wir<br />
werden natürlich weiterhin das von<br />
den <strong>Rittner</strong> Waldbesitzern angebotene<br />
Holz zu den üblichen Abmachungen<br />
annehmen. Zugleich erlauben wir uns<br />
aber auch die Waldbesitzer aufzurufen,<br />
die Holzschlägerungen in den<br />
nächsten ein bis zwei Jahren nicht auf<br />
das Höchste auszureizen, um dadurch<br />
auch eine gewisse Solidarität gegenüber<br />
den vom Sturm arg betroffenen<br />
Waldbesitzern kundzutun.<br />
www.bioenergie-ritten.it<br />
www.boetl.net