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GRILLZEIT 2018 1- Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

essen & trinken<br />

ihr Aroma, um dann gemeinsam mit dem abtropfenden Fett<br />

des Fleisches in den Auffangbehälter zu rinnen. Wenn es sein<br />

muss mit Unterstützung der zwei Spachteln, die zur Plancha<br />

gehören wie die Flügel zum Airbus. Ohne geht nämlich<br />

nichts. Durch das sofortige Abfließen der Flüssigkeiten und<br />

Fett wird auf der Plancha also immer gegrillt, nicht geköchelt<br />

oder gedünstet.<br />

Die Materialien. Eine gute Plancha ist dick (mind. 6 mm)<br />

und schwer. Sie muss formstabil sein und sie muss genügend<br />

thermische Trägheit aufweisen, damit die Temperatur nicht<br />

schlagartig abfällt, wenn kalte Speisen daraufgelegt werden.<br />

Gusseisen, gepresster Stahl oder polierter Edelstahl sind die<br />

beliebtesten Materialien der Platte, im Profibereich wird aber<br />

auch gerne chromierter Stahl eingesetzt. Wir mögen am<br />

liebsten gepressten Stahl mit hohem Kohlestoffanteil. Der ist<br />

zwar erst mit Patina rostfrei und hat auch immer den „Used<br />

Look“, aber verfügt über die beste Kombination aus extrem<br />

guter Wärmeleitfähigkeit und robuster Oberfläche, der auch<br />

ungeschickte Spachtelmanöver nichts ausmachen.<br />

Wer es lieber immer penibel glatt mag, sollte emailliertes<br />

Gusseisen wählen. Dieses hat allerdings den Nachteil, auf<br />

Temperaturschocks manchmal mit feinen Rissen zu reagieren.<br />

Und sie wird Kratzspuren zeigen.<br />

Edelstahl ist für uns nur Plan C.<br />

Die Energie. Planchas werden mit Strom oder Gas betrieben<br />

– wobei eigentlich nur Zweiteres in Frage kommt. Denn am<br />

Kabel freut man sich ja bereits über 2,2 kW Leistung, an der<br />

Gasflasche erreicht man 6 kW und mehr. Und das brauchen<br />

wir, wenn wir eine massive Stahlplatte – auch im Winter und<br />

womöglich ohne Windschutz –flott auf Temperatur bekommen<br />

möchten. Wobei, eine halbe Stunde Aufheizzeit sollten<br />

Sie trotzdem einplanen. Heiß genug ist das Ding, wenn Wassertropfen<br />

darauf nicht verdunsten, sondern tanzen.<br />

Das Einbrennen. Eine Plancha aus gewalztem oder gepresstem<br />

Stahl muss zwingend eingebrannt werden. Das nimmt<br />

nicht nur Produktionsrückstände wie Fette und Metallstaub,<br />

sondern ist auch für die erste Patina essentiell, die zugleich<br />

für die Antihafteigenschaften und die Korrosionsfestigkeit der<br />

Plancha zuständig ist.<br />

Dieser Vorgang ist recht einfach: Gemüsereste und -schalen,<br />

grob geschnittene Zwiebel etc. werden bei Vollgas auf<br />

der Plancha bis zur Schwärzung geröstet und dabei immer<br />

wieder mit den Spachteln gewendet und verteilt. Danach<br />

kommen ein paar Handvoll grobes Salz auf die heiße Platte,<br />

das ebenfalls gut verteilt und gewendet wird. Danach einfach<br />

abkehren und mit klarem Wasser nachspülen. Und mit jeder<br />

Grillsession wird diese Patina noch besser.<br />

Das Gargut. Für dicke Steaks taugt die heiße Plancha nur<br />

zum Anbraten, wenn Sie es nicht „rare“ mögen, garen sollte<br />

es dann andernorts – oder Sie haben ein Gerät mit unterschiedlichen<br />

Temperaturzonen bzw. reduzieren die Hitze zum<br />

Finalisieren. Alles, was außen karamellisiert, aber innen roh<br />

sein soll – wie das Thunfischfilet in unserem Rezept, auch Entenbrust<br />

geht prima –, mag das heiße Eisen. Sonst wird eher<br />

dünn oder klein geschnitten oder einfach einen Gang zurückgeschalten.<br />

Wir haben unsere Forellen auf dem Bild bei etwa<br />

250°C mit Kräutern und halbierten Knoblauchknollen gegrillt,<br />

nachdem wir sie kräftig mit grobem Salz eingerieben hatten.<br />

Kein Ankleben, kein Anbrennen, perfekter Garpunkt. Einfach<br />

genial. Und für Garnelen, geschnittenes Gemüse, Spiegeleier,<br />

Bacon, Bratkartoffeln, Obst und alles Kleinteilige ist die Plancha<br />

sowieso ein großartiges Gerät.<br />

Das Reinigen. Das Reinigen einer guten Plancha ist völlig<br />

problemlos – kein Schrubben und Kratzen, sondern lediglich<br />

gießen. Ein Glas Wasser drüber, nachdem man die groben<br />

Rückstände mit der Spachtel abgehoben hat, und alles löst<br />

sich in Wohlgefallen bzw. dem Wasser auf und rinnt in die<br />

dafür vorgesehene Öffnung ab. Die Auffangschale darunter<br />

sollte daher groß genug sein, um größere Mengen Flüssigkeit<br />

aufnehmen zu können.<br />

Zutaten<br />

1 Thunfischfilet in<br />

Sushi-Qualität<br />

1 EL Pfeffer, schwarz<br />

2 EL Sesam, schwarz<br />

2 EL Sesam, weiß<br />

Meersalz<br />

1 Chili<br />

Sushiessig<br />

Walnussöl für die<br />

Plancha<br />

½ Limette<br />

eingelegte Grünalgen<br />

eingelegter Ingwer<br />

Thai-Basilikum<br />

Den schwarzen Pfeffer im<br />

Mörser grob zerstoßen, die<br />

Sesamkörner in einer Eisenpfanne<br />

ohne Fett ein wenig<br />

anrösten und mit dem<br />

schwarzen Pfeffer und Salz<br />

mischen, auf einen flachen<br />

Teller streuen.<br />

Die Chili fein schneiden und<br />

mit Sushiessig und Salz<br />

marinieren.<br />

Nun das Thunfischfilet auf<br />

der geölten, heißen Plancha<br />

sehr rasch rundum anbraten<br />

und danach sofort vom<br />

Feuer nehmen und in der<br />

Sesam-Pfeffer-Mischung<br />

wälzen. So erzielen wir die<br />

spannende Kombination<br />

von warmen Röststoffen<br />

außen mit rohem Fisch<br />

innen. Kommt das Tuna-<br />

Filet zur Zubereitung frisch<br />

aus dem Kühlschrank, wird<br />

dieser „Wassermelonen-Effekt“<br />

besonders ausgeprägt<br />

sein, da das Fischfleisch<br />

im Kern besonders roh und<br />

kräftig rot bleibt.<br />

Das Filet tranchieren und<br />

die lauwarmen Scheiben<br />

noch mit dem Saft einer<br />

halben Limette beträufeln.<br />

Mit der frisch marinierten<br />

Chili sowie den Algen, dem<br />

Ingwer aus dem Glas und<br />

ein paar Blättern Thai-Basilikum<br />

servieren. Gut passen<br />

dazu auch ein Mango-Chili-<br />

Salat und Jungzwiebel –<br />

sowie natürlich Sojasauce.<br />

THUNFISCH<br />

von der Plancha<br />

mit Sesam und schwarzem Pfeffer<br />

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