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Pro Trafikant-2-2016

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wirtschaft aktuell<br />

GZ 14Z040144M P. b.b.<br />

WIRTSCHAFT AKTUELL – ZEITSCHRIFT Zeitschrift DER TRAFIKANTEN Von FPÖ PRO VON MITTELSTAND FPÖ PRO MITTELSTAND | N o . 01 – November/Dezember | NO. 05 – September <strong>2016</strong> 2014<br />

Weil es um<br />

die <strong>Trafikant</strong>en<br />

geht!<br />

Foto: Reporter.co.at<br />

Grüner Feldzug<br />

Norbert Hofer<br />

Tabakmonopol<br />

Drei gegen die <strong>Trafikant</strong>en.<br />

Seite 6<br />

TTIP&EU gefährden<br />

<strong>Trafikant</strong>enberufsstand.<br />

Seite 16<br />

Ideen für einen Neustart.<br />

Seite 18<br />

www.fpoe-promittelstand.at<br />

www.facebook.com/FPOEpromittelstand


GREYBOX<br />

S I E L A F F S C 3 0 2<br />

ÖSTERREICHS STÄRKSTER<br />

SIELAFF<br />

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❚ Alles gleich nur Besser bei UKO<br />

Neuer Name, neue Führung<br />

Automaten Unterkofler glänzt, seit 1. Juli<br />

<strong>2016</strong>, mit neuem Namen und neuer Führung.<br />

Michael Lauer, Gesellschaftender Geschäftsführer,<br />

und Moritz Unterkofler , Gesellschaftender<br />

<strong>Pro</strong>kurist, haben von Vater<br />

Hermann Unterkofler den Familienbetrieb<br />

in zweiter Generation übernommen.<br />

Das Unternehmen fungiert ab sofort österreichweit<br />

unter dem neuen Namen UKO<br />

Technik GmbH und spezialisiert sich wie<br />

gewohnt auf den Handel sowie Service von<br />

Zigarettenautomaten und dessen Komponenten.<br />

Mit<br />

25 Wahltasten<br />

Für die Steirer:<br />

Das großes Ziel ist es den österreichweiten<br />

Service noch mehr zu verstärken um<br />

Kunden noch besser betreuen zu können.<br />

Darum plant UKO Technik zu den bestehenden<br />

Standorten, wie der Zentrale in<br />

Salzburg und der Niederlassung in Wien,<br />

ebenfalls noch einen weiteren Standort in<br />

Graz zu eröffnen.<br />

Der Automat der neuen Generation<br />

Das Flaggschiff der UKO Technik GmbH<br />

wird die neue UKO GREYBOX im exklusiven<br />

anthrazit grau aus der Sielaff SC302<br />

Zigarettenautomaten-Serie. Beim Kauf<br />

ist Banknotenleser, Münzwechsler, sowie<br />

Montage & Einschulung inklusive. Und das<br />

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2 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong><br />

office@ukotechnik.at | 06244 6900


❚ Editorial<br />

Was ich mir für uns wünsche<br />

Inhalt<br />

Was ist FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand?:<br />

Wie und wo kann ich mitmachen Seite 4<br />

Sehr geehrte <strong>Trafikant</strong>in,<br />

sehr geehrter <strong>Trafikant</strong>!<br />

Zum zweiten Mal versenden<br />

wir nun bundesweit<br />

unsere Branchenzeitschrift<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>.<br />

Grundlage dafür sind die<br />

vielen positiven Reaktionen<br />

aus den einzelnen<br />

Bundesländern, die uns<br />

dazu veranlassen, jetzt regelmäßig<br />

in ganz Österreich<br />

zu erscheinen. Zu<br />

diesem Zweck werden wir<br />

ab Herbst auch ein eigenes<br />

Korrespondentennetz<br />

aufbauen, um <strong>Pro</strong>bleme<br />

& Fragen der <strong>Trafikant</strong>en<br />

aus allen Regionen Österreichs<br />

in online und print<br />

publizieren zu können. In weiterer<br />

Folge werden wir auch eigene<br />

<strong>Trafikant</strong>en-Stammtische in<br />

den Bundesländern veranstalten,<br />

um gemeinsam für eine effiziente<br />

Berufsvertretung einzutreten.<br />

Nach der Aufhebung des<br />

2. Wahlgangs der Bundespräsidentenwahlen<br />

widmen wir uns<br />

in dieser Ausgabe auch den Kandidaten<br />

Norbert Hofer und Alexander<br />

van der Bellen (VdB).<br />

Unser Kandidat Norbert Hofer,<br />

ein langjähriger Freund und politischer<br />

Unterstützer der <strong>Trafikant</strong>en-Anliegen<br />

hat sich neuerlich<br />

dazu bereit erklärt uns<br />

Rede und Antwort zu aktuellen<br />

Themen zu stehen. Ihm gilt ein<br />

weiteres Mal unsere große Unterstützung.<br />

Im Zentrum steht<br />

auch die unmittelbar bevor stehende<br />

Entscheidung über das<br />

Freihandelsabkommen TTIP,<br />

das auch auf das österreichische<br />

Tabakmonopol negative Auswirkungen<br />

haben kann. Daneben<br />

beleuchten wir auch den jahre-<br />

<strong>Trafikant</strong>ensprecher Ronald Walter, FPÖ pro Mittelstand<br />

langen Feldzug der Grünen gegen<br />

Raucher und <strong>Trafikant</strong>en, -<br />

und das unter wohlwollender<br />

und tatkräftiger Unterstützung<br />

von Alexander van der Bellen.<br />

Dass sich der Wiener Landes-<br />

Gremialobmann und ÖVP-Wirtschaftsbündler<br />

Andreas Schiefer<br />

an VdB, und das via NEWS, anbiedert,<br />

darf auch nicht unerwähnt<br />

bleiben.<br />

Branchenintern plagen sich die<br />

<strong>Trafikant</strong>en nicht nur mit einer<br />

neuen Verbotskultur durch<br />

die Stadt Wien und das Finanzministerium:<br />

Stichwort Zigarettenautomaten<br />

und selbstgedrehte<br />

Zigaretten, sondern auch<br />

durch eigenwillige Anwendung<br />

des Mystery Shoppings bzw. einer<br />

eigenwilligen Auslegung des<br />

Tabakmonopolrechts durch einzelne<br />

Repräsentanten der Monopolverwaltung.<br />

Wir haben<br />

aber auch über den Tellerrand<br />

geblickt und unsere Redaktion<br />

hat sich bei der Ersten Damp-<br />

fer-Messe in Wien über das Treiben<br />

der „Konkurrenz“ ein Bild<br />

verschafft. Peter Wurm, Tiroler<br />

FPÖ-Nationalratsabgeordneter<br />

und unser Ansprechpartner in<br />

Sachen Rauchen & <strong>Trafikant</strong>en<br />

stand uns ebenfalls zu den aktuellen<br />

Entwicklungen, wie einem<br />

Antrag der FPÖ zur Erhöhung<br />

der Handelsspanne auf 18<br />

<strong>Pro</strong>zent, in einem Interview zur<br />

Verfügung.<br />

Es wird ein heißer politischer<br />

Herbst, ich wünsche mir zwei<br />

Dinge: mehr Gehör bei der Politik<br />

für die Anliegen der <strong>Trafikant</strong>en<br />

und unseren Freund Norbert<br />

Hofer als zukünftigen Bundespräsidenten.<br />

<br />

Ronald Walter<br />

<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />

FPÖ pro Mittelstand<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Ronny Walter<br />

und sein Team „vor Ort“ Seite 5<br />

Verbotskultur I:<br />

Drei Grüne gegen die <strong>Trafikant</strong>en Seite 6<br />

Verbotskultur II:<br />

Automaten & Stopfen auf Abschussliste<br />

Seite 8<br />

Norbert Hofer:<br />

Trafkanten vor Schlechterstellung schützen<br />

Seite 10<br />

Andreas Schiefer:<br />

Der politisch situationselastische<br />

Anbiedermann Seite 14<br />

Vienna Vapeshow:<br />

Dampfer-Messe <strong>2016</strong> in Wien Seite 16<br />

Monopolverwaltung:<br />

Nur Zwangsbeglückung und<br />

Postenschacher? Seite 18<br />

Tabakmonopol I:<br />

Ideen für einen Neubeginn Seite 20<br />

Tabakmonopol II:<br />

TTIP könnte Aus bedeuten! Seite 22<br />

Foto: F12PR.com Foto: reporter.co.at<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS / WILKE<br />

Foto: Photo Simonis<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 3


WER WIR SIND<br />

Vorstellung<br />

WAS IST FPÖ PRO MITTELSTAND?<br />

FPÖ pro Mittelstand ist die einzige tatsächliche Vertretung<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen in Wien.<br />

Deshalb hat FPÖ pro Mittelstand<br />

auch als einzige<br />

Fraktion in der Wiener<br />

Ohr für den Berufsstand der <strong>Trafikant</strong>en.<br />

Unabhängig von den<br />

schwarz-rot-grünen Seilschaften<br />

in Stadtverwaltung, Wirtschaftskammer<br />

und Monopolverwaltung<br />

kann sich FPÖ pro<br />

Mittelstand tatsächlich für die<br />

ten einsetzen.<br />

Wie sind wir erreichbar?<br />

Betriebsbesuche,<br />

Sprechstunden,<br />

Rechtsberatung!<br />

Rufen Sie einfach zu Bürozeiten<br />

Montag bis Freitag,<br />

zwischen 10 und 14 Uhr<br />

an und vereinbaren Sie<br />

einen Termin! Wir freuen<br />

uns auf das Gespräch mit<br />

Ihnen! Wir kommen gerne<br />

zu ihnen.<br />

Freiheitlicher<br />

<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />

Ronald Walter<br />

Tel. : 0664/88 502 196<br />

FPÖ pro Mittelstand<br />

Bartensteingasse 14/10<br />

1010 Wien<br />

Tel.: +43 – 1 – 402 53 55<br />

Fax: +43 – 1 – 402 53 55 49<br />

E-Mail:<br />

Foto: Robert Lizar<br />

Das<br />

Diese <strong>Trafikant</strong>enzeitung<br />

liegen gegründet. Hier liest man<br />

das, was andere Branchenmedien<br />

verschweigen (müssen), weil<br />

sie es sich mit den (Ohn-)Mächtigen<br />

im Finanzministerium, in<br />

der Monopolverwaltung nicht<br />

verscherzen möchten. „<strong>Pro</strong> Traals<br />

Berufskollegen und ihren<br />

Wie und wo kann<br />

ich mitmachen?<br />

F<br />

FPÖ pro Mittelstand.<br />

kantensprecher Ronald Walter<br />

und sein Redaktionsteam von<br />

Was wir bieten<br />

Wir vertreten die Interessen der<br />

Wiener <strong>Trafikant</strong>en wirklich.<br />

<strong>Pro</strong>bleme mit der Monopolverwaltung<br />

oder dem Großhandel?<br />

Schikanen durch die rot-grüne<br />

Wiener Stadtverwaltung? Fragen<br />

wegen Familiennachfolge oder<br />

Geschäftsübergabe? Schwierigkeiten<br />

mit der Hausbank?<br />

Rufen Sie Ronald Walter und<br />

sein Team an. Wir kümmern<br />

uns um Ihre Anliegen.<br />

PRO<br />

T R A F<br />

PÖ pro Mittelstand/<strong>Trafikant</strong>en ist die Plattform alle für Wiener alle<br />

gemeinsam die <strong>Pro</strong>bleme des Berufstandes, setzen Sie sich mit Ihals<br />

kompetenter<br />

Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Branche brauchen<br />

wir engagierte Berufskollegen, die ihr Schicksal selbst in die<br />

Hand nehmen.<br />

T<br />

I K A N<br />

Wofür steht FPÖ<br />

pro Mittelstand?<br />

Für eine tatsächliche<br />

I nteressensvertretung der<br />

Für ein selbstbewusstes<br />

Auftreten gegenüber der<br />

Monopolverwaltung<br />

Für einen Rechtsschutz<br />

gegenüber der Monopolverwaltung<br />

Für Handelsspannen,<br />

Überleben sichert<br />

Für ein mindestens<br />

14-tägiges Zahlungsziel<br />

bei allen Großhändlern<br />

Für faire Geschäftsbeziehungen<br />

mit dem Großhandel<br />

und ausschließliche Lotto-<br />

Toto-Annahmestellen<br />

Für Nebenartikel, die<br />

tatsächliche Umsätze<br />

bringen<br />

Für faire Mieten und Betriebskosten<br />

für die Tra-<br />

Für die Abgeltung des tatsächlichen<br />

Firmenwerts<br />

statt Ablöse-Almosen<br />

Für geförderte Fassungskredite<br />

Für echte Wirtschaftsförderung<br />

statt einem sinnlosen<br />

Sterbehilfefonds<br />

Für Strukturpolitik statt<br />

i deenloser Zusperrpolitik<br />

4 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong><br />

4 | PRO TRAFIKANT


❚ TrafikNEWS:<br />

Ronny Walter und sein Team „vor Ort“:<br />

Immer im Einsatz für die <strong>Trafikant</strong>en<br />

Schulterschluss von <strong>Trafikant</strong>en und<br />

Gastronomen, um die Wiener Wirtshaus-<br />

und Rauchkultur zu erhalten.<br />

Dieser dient aktuell der Unterstützung<br />

unseres Präsidentschaftskandidaten<br />

Norbert Hofer, der sich für die<br />

Anliegen von Rauchern, Dampfern,<br />

<strong>Trafikant</strong>en und Wirten tatsächlich<br />

einsetzt. FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand redet<br />

nicht, sondern handelt!<br />

Fotos: FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 5


❚ Verbotskultur I:<br />

Drei GRÜNE gegen die <strong>Trafikant</strong>en<br />

Glawischnig, Mückstein<br />

und Van der Bellen<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS<br />

Foto: Parlamentsdirektion / WILKE<br />

Wenn es um Verbotskultur gegen Konsumenten und die Wirtschaft geht, da sind die Grünen immer vorne dabei.<br />

Das gilt vor allem für den seit Jahren vollzogenen Feldzug gegen die Raucher und die <strong>Trafikant</strong>en. Drei Namen<br />

sind mit diesem Feldzug untrennbar verbunden: Eva Glawischnig, Eva Mückstein und siehe da: Alexander van<br />

der Bellen. Immer wenn Rot und Schwarz einen Feldzug gegen Raucher, <strong>Trafikant</strong>en oder Gastronomen führen,<br />

dann sind diese drei Meister der Verbotskultur mit von der Partie.<br />

Eva Mückstein, Gesundheitssprecherin<br />

der Grünen, anlässlich<br />

der Beschlussfassung des<br />

absoluten Rauchverbots in der<br />

Gastronomie am 8.Juli 2015 im<br />

Nationalrat: Ich finde, mit der<br />

heutigen Beschlussfassung geht<br />

eine Odyssee zu Ende: Als eines<br />

der letzten europäischen Länder<br />

werden wir jetzt in den Hafen jener<br />

Länder hineinsegeln, die für<br />

Rauchfreiheit kämpfen, und das<br />

ist sehr, sehr gut so. (Beifall bei<br />

den Grünen.)<br />

Ich glaube, es ist nicht nur gut,<br />

sondern wir liegen damit auch<br />

im Trend. Ich denke – und auch<br />

die Kolleginnen und Kollegen<br />

von der SPÖ werden das so sehen<br />

–, es ist ein Umdenken bemerkbar,<br />

spätestens seit dem Tod<br />

von Kurt Kuch.<br />

Letztlich auch nach dieser mutigen<br />

Entscheidung dieser Regierung<br />

wollen immer mehr Menschen<br />

aufhören zu rauchen und<br />

wünschen sich, dabei auch Unterstützung<br />

zu bekommen. In<br />

rauchfreien Lokalen zu verkehren<br />

ist diesbezüglich eine ganz<br />

wichtige Unterstützung, und<br />

diesen Stimmungswandel nehme<br />

ich auch wahr. (Beifall bei<br />

den Grünen.) Ich möchte dem<br />

Herrn Kollegen Riemer gerne<br />

Folgendes sagen: Sie dürfen sich<br />

sicher weiterhin versammeln;<br />

Sie dürfen sich auch sammeln –<br />

mit oder ohne Dirndlkleider. Ich<br />

denke, dass es bei dieser Sammlung<br />

wichtig wäre, auch zu registrieren,<br />

dass es sehr wohl eine<br />

Mehrheit in der Bevölkerung<br />

gibt, die für rauchfreie Lokale ist,<br />

6 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Rathausklub<br />

Für SIE und die Wirtschaft<br />

im Wiener gemeinderat<br />

und in der Wirtschaftskammer<br />

Mein Name ist programm,<br />

ihr Klaus Handler<br />

Bezahlte Anzeige<br />

und es gibt auch Gastronomen,<br />

die sich wünschen, dass dieses<br />

wettbewerbsverzerrende Element<br />

– Raucherlokale/Nichtraucherlokale<br />

– endgültig wegfällt.<br />

» Eva Mückstein: Verfechterin des absoluten Rauchverbotes,<br />

will dieses bereits mit 1.1.2017 in Kraft treten lassen<br />

Darüber hinaus ist die lange<br />

Übergangsfrist von drei Jahren<br />

aus meiner Sicht schlicht unverständlich.<br />

Ich finde auch – Stichwort<br />

Griechenland –, es geht<br />

nicht, mit dem Finger auf ein<br />

Land zu zeigen, das es in sechs<br />

Monaten nicht schafft, eine wesentliche<br />

Strukturveränderung<br />

herbeizuführen, und wir sollen<br />

es in drei Jahren nicht schaffen,<br />

die Rauchfreiheit in Lokalen umzusetzen?!<br />

Das finde ich blamabel,<br />

und daher bringe ich einen<br />

Abänderungsantrag ein, der unter<br />

anderem zum Ziel hat, dass<br />

die Übergangsfrist auf eineinhalb<br />

Jahre reduziert wird. (Nationalrat,<br />

XXV.GP, Stenographisches<br />

<strong>Pro</strong>tokoll, 85. Sitzung/<br />

Seite 66)<br />

Unterstützt wird das alles tatkräftig<br />

von der Chefin der Grünen,<br />

Eva Glawischnig, die bereits<br />

2011 einen Antrag im Nationalrat<br />

eingebracht hat, der nicht<br />

mehr und nicht weniger als ein<br />

Verbot der Tabakwarenautomaten<br />

in ganz Österreich vorsieht<br />

und somit direkt gegen die <strong>Trafikant</strong>en<br />

gerichtet ist. Obwohl<br />

die österreichischen <strong>Trafikant</strong>en<br />

ihre Zigarettenautomaten<br />

mit 1.1.2007 vorbildhaft auf Jugendschutz<br />

umgerüstet hatten,<br />

wollte Glawischnig anlässlich<br />

des Weltnichtrauchertages 2011<br />

sämtliche österreichische Zigarettenautomaten<br />

verbieten und<br />

sofort abmontieren lassen, wie<br />

sie im Ö1 Morgenjournal vom<br />

10.6.2011 wortreich erklärte.<br />

Vorbild dafür laut<br />

Glawischnig wieder einmal<br />

die Europäische Union.<br />

Und Alexander van der<br />

Bellen, damals noch Nationalratsabgeordneter<br />

der Grünen<br />

stimmte in einer namentlichen<br />

Abstimmung am 9.Juli<br />

2008 für eine Trennung der Gastronomieräume<br />

in Raucher- und<br />

Nichtraucherzonen. Was dieses<br />

Abstimmungsverhalten wert ist,<br />

merkt man, wenn man das nachfolgende<br />

Verhalten der Grünen<br />

Genossen von Van der Bellen<br />

in Sachen totales Raucherverbot<br />

bewertet. Am 20.Mai 2010<br />

stimmte Van der Bellen gegen<br />

eine von der FPÖ eingebrachten<br />

Verlängerung der Übergangsfristen<br />

für die Trennung in Raucherund<br />

Nichtraucherzonen. <br />

Alle diese Aktivitäten haben<br />

sich schlussendlich<br />

nicht nur in den Umsätzen<br />

der heimischen Gastronomen,<br />

sondern auch<br />

in den Deckungsbeiträgen<br />

der <strong>Trafikant</strong>en negativ<br />

ausgewirkt. Grüne Politik<br />

bedeutet Verbotskultur<br />

und Kampf gegen Raucher,<br />

Gastronomen und <strong>Trafikant</strong>en,<br />

- ganz gleich in welcher<br />

Position die handelnden<br />

Personen aus dieser<br />

Gesinnungsgemeinschaft<br />

politisch tätig sind.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 7


❚ Verbotskultur II:<br />

Automaten & Stopfen<br />

auf Abschussliste<br />

Foto: F12PR.com<br />

Die österreichische Verbotskultur in Sachen Rauchen & Tabak hat sich zwei<br />

neue Ziele angelacht: Die Tabakwarenautomaten und die Stopfzigaretten.<br />

In der durch Rot-Grün regierten<br />

Bundeshauptstadt Wien<br />

ist den dort in der Magistratsverwaltung<br />

tätigen Bürokraten<br />

das Anbringen von Tabakwarenautomaten<br />

seit langem ein<br />

Dorn im Auge. Während sie<br />

sich in der Vergangenheit mit<br />

Genehmigungen extrem viel<br />

Zeit ließen, wurde nun seit ca.<br />

einem Jahr auf „Kampfmodus“<br />

umgestellt.<br />

Ansuchen nach dem Gebrauchsabgabengesetz<br />

der Stadt Wien<br />

werden mit tatkräftiger Unterstützung<br />

der Magistratsabteilung<br />

19 (Architektur und Stadtgestaltung)<br />

abgelehnt und die<br />

<strong>Trafikant</strong>en in die Instanzen geschickt.<br />

Dabei bedient man sich<br />

grundsätzlich einem abgestuften<br />

Abwehrmechanismus in Sachen<br />

Zigarettenautomaten, wie<br />

Beispiele zeigen. In einer ersten<br />

Runde beruft sich das Magistrat<br />

auf den „Ensemble-Schutz“. Verfängt<br />

dieses Argument nicht, - da<br />

die Umgebung an den Standorten<br />

in der Realität diesen Vorhalt<br />

nicht in der Lage ist zu stützen,<br />

dann zieht man das Tabakmonopolgesetz<br />

und das Tabakgesetz<br />

inklusive fadenscheiniger<br />

Interpretationen herbei: „Der<br />

Automat dürfe nicht angebracht<br />

werden, da dies gegen das Tabakwerbeverbot<br />

verstoße.“ Wenn<br />

beherzte <strong>Trafikant</strong>en dann mit<br />

Unterstützung von FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand<br />

vor das Landesverwaltungsgericht<br />

Wien ziehen, werden<br />

die ablehnenden Bescheide<br />

zwar „gehoben“ und in die 1.<br />

Instanz zurückverwiesen, - dort<br />

fängt der Zirkus aber von neuem<br />

an. Politischer Hintergrund<br />

ist offensichtlich eine gewisse<br />

Liebesdienerei an die Grünen.<br />

Diese hatten bereits 2011 ein<br />

Verbot der Tabakwarenautomaten<br />

in Österreich gefordert, - der<br />

damalige Antrag von Grünen-<br />

Chefin Eva Glawischnig, Unterstützerin<br />

des grünen Präsidentschaftskandidaten<br />

Alexander van<br />

der Bellen lautete: „Der Gesundheitsminister<br />

wird aufgefordert,<br />

sich im Sinne des Auftrags der<br />

Prävention zur Bewahrung der<br />

Gesundheit<br />

sowie der<br />

Verhütung<br />

von Krankheiten<br />

dafür<br />

einzusetzen,<br />

dass den<br />

Empfehlungen<br />

der EU Folge geleistet wird<br />

und Zigarettenautomaten in Österreich<br />

bis zum 31. Dezember<br />

2011 verboten und abmontiert<br />

werden.“<br />

» FPÖ pro Mittelstand <strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />

Ronald Walter hat bereits<br />

ganze Vorarbeit geleistet<br />

Da der Antrag damals keine<br />

Mehrheit fand, versucht man<br />

offensichtlich auf kommunaler<br />

Ebene, wie in Wien mittels bürokratischer<br />

Hemmnisse den<br />

<strong>Trafikant</strong>en das Aufstellen von<br />

Tabakwarenautomaten zu verunmöglichen.<br />

Die FPÖ wird hier<br />

gegensteuern und sowohl im<br />

Nationalrat als auch im Wiener<br />

Landtag einen Antrag auf „Bestandsgarantie<br />

für die<br />

Tabakwarenautomaten<br />

für <strong>Trafikant</strong>en“<br />

einbringen. Entsprechende Vorarbeiten<br />

haben FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand<br />

unter Federführung von<br />

<strong>Trafikant</strong>ensprecher Ronald Walter<br />

bereits geleistet.<br />

8 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Foto: Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Mike Ranz<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher Kassegger deckte<br />

Schildbürgerstreich auf!<br />

Einen bürokratischen Schildbürgerstreich<br />

der Sonderklasse<br />

produzierten jüngst auch wieder<br />

einmal das unter der politischen<br />

Führung von Bundesminister<br />

Hans Jörg Schelling (ÖVP)<br />

stehende Finanzministerium<br />

(BMF) in Tateinheit mit der im<br />

100 <strong>Pro</strong>zent-Eigentum des BMF<br />

stehenden Monopolverwaltung.<br />

In einer Anfragebeantwortung<br />

an den Wirtschaftssprecher der<br />

FPÖ, Axel Kassegger, sprach man<br />

sich für ein generelles Verbot für<br />

Zigarettenstopfmaschinen aus:<br />

In Fällen, in denen sich Kundinnen<br />

und Kunden in den Geschäftsräumlichkeiten<br />

der Trafik<br />

des Stopfautomaten des Tabaktrafikanten<br />

bedienen oder der<br />

<strong>Trafikant</strong> für seine Kundinnen<br />

und Kunden selbst Zigaretten<br />

herstellt, ist von einer gewerblichen<br />

Tätigkeit auszugehen. Jede<br />

gewerbliche Herstellung von Tabakwaren,<br />

die außerhalb eines<br />

bewilligten Steuerlagers stattfindet,<br />

ist nach § 14 Abs. 1a Tabaksteuergesetz<br />

1995 verboten.<br />

Darüber hinaus verbietet das Finanzressort<br />

selbst das Stopfen<br />

der Zigaretten durch die Konsumenten,<br />

und geht auch dabei von<br />

einer gewerblichen Tätigkeit des<br />

<strong>Trafikant</strong>en aus: „Selbst wenn<br />

die Kundinnen und Kunden ihre<br />

Stopfhülsen in der Tabaktrafik<br />

selbst befüllen und der Stopfautomat<br />

den Kundinnen und Kunden<br />

unentgeltlich zur Verfügung<br />

gestellt wird, ist von einer<br />

dem <strong>Trafikant</strong>en zuzurechnenden<br />

gewerblichen Tätigkeit auszugehen.<br />

Der <strong>Trafikant</strong> verfolgt<br />

mit dieser im Rahmen seiner geschäftlichen<br />

Tätigkeit erbrachten<br />

Leistung typischerweise gewerbsmäßige<br />

Zielsetzungen wie<br />

beispielsweise eine verstärkte<br />

Kundenbindung oder das Ansprechen<br />

neuer Kundinnen und<br />

Kunden und somit eine Verbesserung<br />

seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber anderen Tabaktrafiken,<br />

welche über keinen<br />

derartigen Automaten verfügen.<br />

Als nächster Schritt soll wohl<br />

auch das private Stopfen von Zigarettenhülsen<br />

zu Hause verboten<br />

werden. <br />

Die Anfragebeantwortung spricht von einem generellen Verbot für Zigarettenstopfmaschinen<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 9


Präsidentschaftskandidat<br />

Norbert Hofer:<br />

<strong>Trafikant</strong>en vor<br />

Schlechterstellung<br />

schützen<br />

10 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


❚ Norbert Hofer im Gespräch:<br />

TTIP ist auch Gefahr für Trafikbestand<br />

Foto: FPÖ<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: In der letzten Parlamentswoche<br />

vor der Sommerpause hat es ein Zusammentreffen<br />

mit ihrem Namensvetter<br />

Hannes Hofer, dem Geschäftsführer der Tabakmonopolverwaltung<br />

gegeben. Was waren<br />

die Themen ihres Gesprächs?<br />

Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer stellt sich<br />

neuerlich zur Wahl zum Bundespräsidenten. Schon bisher<br />

hat er sich als Partner und Unterstützer für die Anliegen<br />

der österreichischen <strong>Trafikant</strong>en eingesetzt. Als Behindertensprecher<br />

der FPÖ ist ihm vor allem der Schutz und der<br />

Weiterbestand der Trafiken als selbstständige Arbeitsplätze<br />

für Behinderte ein Anliegen. In diesem Zusammenhang<br />

sieht er aber auch große Herausforderungen auf Österreich<br />

zukommen. Nicht zuletzt das Freihandelsabkommen TTIP<br />

könnte zum Sargnagel für das österreichische Tabakmonopol<br />

werden. <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> führte ein Interview mit Norbert<br />

Hofer und begleitete ihn auf seiner Sommertour.<br />

Norbert Hofer: Es war ein Kennenlernen und<br />

ein Gedankenaustausch zum Thema Schutz<br />

des Tabakmonopols und zu aktuellen <strong>Pro</strong>blemen,<br />

die diese sozialpolitische Einrichtung als<br />

Garant für die Schaffung und Erhaltung von<br />

selbständigen Behindertenarbeitsplätzen bedrohen.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Um welche <strong>Pro</strong>blemfelder, mit<br />

denen <strong>Trafikant</strong>en konfrontiert sind, ging es<br />

hier konkret?<br />

Norbert Hofer: Vor allem die Erhöhung der<br />

Handelsspanne für die <strong>Trafikant</strong>en, d.h. die<br />

Weiterentwicklung der Deckungsbeiträge aus<br />

den Tabakumsätzen, war ein Thema. Hier ist<br />

man sich einig, dass es zu einer Erhöhung<br />

kommen muss. Die <strong>Trafikant</strong>en haben mit<br />

hohen Betriebskosten und Belastungen zu<br />

kämpfen, während die Handelsspanne sinkt.<br />

Hier haben wir der Monopolverwaltung auch<br />

unsere Unterstützung zugesagt, Initiativen zu<br />

einer entsprechenden Erhöhung zu unterstützen<br />

bzw. selbst zu setzen.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Wo sehen Sie als Behindertensprecher<br />

der FPÖ vor allem die Herausforderungen<br />

für die in der Regel als Kleinunternehmen<br />

geführten Trafiken?<br />

Norbert Hofer: Die <strong>Trafikant</strong>en sind die letzten<br />

Nahversorger in einer zunehmend globalisierten<br />

Wirtschaft, die auf die kleinen Einheiten<br />

leider sehr wenig Rücksicht nimmt.<br />

Mit der gesetzlich garantierten Tradition als<br />

Arbeitsplatz für Behinderte, aber auch dem<br />

Selbstverständnis als Familienbetrieb haben<br />

sie für mich eine Leuchtturmfunktion, die in<br />

der heutigen Wirtschaft sehr wichtig ist. Was<br />

hier geleistet wird, können große, anonyme<br />

Organisationsformen nicht leisten.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Was bedroht die <strong>Trafikant</strong>en<br />

in ihrem Kerngeschäft aus Ihrer Sicht am<br />

meisten?<br />

Norbert Hofer: Neben sinkenden Handelsspannen<br />

sicher auch der durch fehlende<br />

Grenzkontrollen herrschende Schmuggel<br />

bzw. die generelle Einführung von Tabakwaren<br />

aus den EU-Oststaaten, die nicht in Österreich<br />

versteuert und zum Vertrieb weitergege-<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 13<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 11


❚ Das Magazin<br />

Alle Ausgaben von „<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>“ sind für Sie im PDF-Format online abrufbar:<br />

www.fpoe-promittelstand.at/magazine/pro-trafikant/<br />

FPÖ pro Mittelstand<br />

Bartensteingasse 14/10<br />

1010 Wien<br />

Tel.: +43 – 1 – 402 53 55<br />

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E-Mail: office@fpoe-promittelstand.at<br />

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Impressum:<br />

Verleger, Hersteller und Herausgeber: FPÖ pro Mittelstand, 1010 Wien, Bartensteingasse 14/10<br />

Für den Inhalt verantwortlich: GF Thomas Schmidt • Verlags- und Herstellungsort: Wien • GZ 14Z040144M P.b.b.<br />

12 |<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Fortsetzung von Seite 11<br />

ben wurden. Hier muss der Gesetzgeber und<br />

müssen die Finanzbehörden gegensteuern.<br />

Gleichzeitig findet durch die zunehmende<br />

Verbotskultur, -Stichwort „Absolutes Rauchverbot<br />

in der Gastronomie“ - eine fortgesetzte<br />

Beschränkung der Absatzmöglichkeiten statt.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Wie sehen sie die Einrichtung<br />

Trafik im internationalen Spannungsfeld der<br />

Wirtschaft und ihrer normativen Regulierungen?<br />

Stichwort TTIP und EU?<br />

Norbert Hofer: Da kommen neue Hürden auf<br />

uns zu. Via TTIP könnte es im schlechtesten<br />

Fall sogar dazu kommen, dass das bisherige<br />

Tabakmonopol ausgehebelt wird. In den USA<br />

ansässigen internationalen Konzernen sind<br />

die soziale Komponente der Schaffung von<br />

Norbert Hofer auf seiner Sommertour im persönlichen Gespräch<br />

Brüssel festgeschrieben war. Hier muss es eine<br />

proaktive Bestandsgarantie für die <strong>Trafikant</strong>en<br />

geben, damit diese auch mittel- und langfristig<br />

für ihre Unternehmen planen können.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Wie soll man da politisch gegensteuern?<br />

Norbert Hofer: Zu TTIP habe ich eine klare<br />

Haltung: Eine Verschlechterung der sozialen<br />

Standards für unsere Wirtschaft, unsere Arbeitnehmer<br />

und Konsumenten wird es mit<br />

mir nicht geben. Ich würde nur dann einen<br />

Staatsvertrag zur Umsetzung von TTIP in Österreich<br />

unterzeichnen, wenn es vorher eine<br />

Volksabstimmung gibt und sich eine Mehrheit<br />

der Österreicher für TTIP entscheidet. <br />

Fotos: F12PR.com<br />

Norbert Hofer vertritt klare Haltungen, nicht nur allein gegenüber TTIP<br />

Behindertenarbeitsplätzen und der Gebietsschutz<br />

im österreichischen Tabakmonopol<br />

im Ernstfall TTIP nämlich egal. Deshalb sind<br />

auch die <strong>Trafikant</strong>en von Schlechterstellungen<br />

durch TTIP betroffen.<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>: Und die Regulierungswut aus<br />

Brüssel, d.h. die EU in Sachen Tabak & Rauchen?<br />

Norbert Hofer: Die Tabakprodukterichtlinie<br />

(TPD 2) der EU und deren Umsetzung in Österreich<br />

hat zuletzt weitreichende Änderungen<br />

im Tabakbereich aber auch beim Vertrieb<br />

von E-Zigaretten gebracht. Das hat auch unmittelbaren<br />

Einfluss auf das Tabakmonopol<br />

und die <strong>Trafikant</strong>en, - und dies, obwohl eigentlich<br />

der Bestand des Monopols im Beitrittsvertrag<br />

1995 zwischen Österreich und<br />

Hier bei den „Sommergesprächen“ in Essling am Stadtrand von Wien<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong><br />

| 13


❚ Gelebte Flexibilität<br />

Andreas Schiefer: Der politisch<br />

situationselastische Anbiedermann !<br />

SPÖ<br />

ÖVP<br />

VdB???<br />

Foto: Pixabay.com<br />

14 |<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Bezahlte Anzeige<br />

Am 28.Mai <strong>2016</strong> erschien unter dem Titel „Was Österreich jetzt braucht, ist eine<br />

Friedens-Tschick“ mit der Nr. 21b eine Sonderausgabe des Nachrichtenmagazins<br />

NEWS. Auf Seite 26 fand sich auch ein Interview mit dem Gremialobmann der Wiener<br />

<strong>Trafikant</strong>en und stellvertretenden Bundesgremialobmann Andreas Schiefer.<br />

Die Sympathien für den damals<br />

als Wahlsieger erklärten Alexander<br />

van der Bellen (VdB) sind klar<br />

herauszulesen. Dass Van der Bellen<br />

bereits Anfang Juli <strong>2016</strong> der<br />

Wahlsieg wieder aberkannt werden<br />

sollte, konnte Schiefer damals<br />

noch nicht wissen. Er gab<br />

also den politisch situationselastischen<br />

Anbiedermann. Wenn<br />

man die Vita Schiefers, -derzeit<br />

beim ÖVP-Wirtschaftsbund,<br />

kennt, weiß man um die Parallelen<br />

zwischen VdB und Schiefer.<br />

Der Grüne VdB, -derzeit mimt<br />

er den Unabhängigen-, hatte als<br />

Student kommunistisch gewählt,<br />

um dann im konservativen Volkswirtschaftsinstitut<br />

der Universität<br />

Innsbruck den ÖVP-nahen Assistenten<br />

zu spielen bevor er über einen<br />

Karrieresprung zum Wiener<br />

Universitätsprofessor, verbunden<br />

mit einer Mitgliedschaft bei der<br />

SPÖ, schlussendlich für ein Nationalratsmandat<br />

zum Grünen mutierte.<br />

Der aktuell den ÖVP-Wirtschaftsbündler<br />

gebende Andreas<br />

Schiefer startete dafür beim Sozialdemokratischen<br />

Wirtschaftsverband<br />

(SWV), bis er durch den<br />

damals von ihm verehrten und<br />

nun geschmähten Ex-Bundesgremialobmann<br />

Peter Trinkl zum<br />

Schwarzen Kämmerer wurde und<br />

aktuell den VdB-Sympathisanten<br />

gibt. Im NEWS-Interview nennt<br />

er die Grünen “jung und modern“,<br />

wünscht sich einmal mehr<br />

den Verkauf von Marihuana in<br />

der Trafik und ist sich ob seiner<br />

Liebesdienerei zu VdB sicher, dass<br />

er bei diesem einen persönlichen<br />

Termin bekommen werde. Dass<br />

er mit VdB und den Grünen, die<br />

seit Jahren mit dem größten Fanatismus<br />

gegen das Rauchen kämpfende<br />

politische Gruppierung<br />

unterstützt, ist dem (Noch)-ÖVP-<br />

Wirtschaftsbündler Schiefer offensichtlich<br />

egal. Uns ist jedenfalls<br />

kein Gesprächstermin bekannt,<br />

wo der Wiener Landesgremialobmann<br />

im Parlament oder im<br />

Wiener Rathaus bei den Grünen<br />

vorgesprochen hätte, um zu verhindern,<br />

dass die Grünen gemeinsam<br />

mit Rot und Schwarz eine<br />

Verschlechterung für Raucher und<br />

<strong>Trafikant</strong>en, Stichwort: Absolutes<br />

Rauchverbot in der Gastronomie,<br />

TPD2, sinkende Handelsspanne,<br />

Verbot von Tabakwarenautomaten<br />

usw. propagieren. Dass Schiefer<br />

dieses Interview ausgerechnet<br />

dem Magazin NEWS gibt, das sich<br />

seit seinem Bestehen immer wieder<br />

vor den Karren komprimierter<br />

Nichtraucher-Kampagnen spannen<br />

ließ, und vor Jahren deshalb<br />

sogar die <strong>Trafikant</strong>en aufgerufen<br />

wurden, es bei solchen Anlässen<br />

einfach unter die Verkaufstheke<br />

zu geben und nicht mehr zu verkaufen,<br />

hat Schiefer wohl auch<br />

verdrängt. <br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 15


❚ Was die Konkurrenz so macht:<br />

Dampfer-Messe <strong>2016</strong> in Wien<br />

Informationesstände sogar aus dem fernen Malaysien An jedem Stand wurde zum <strong>Pro</strong>bieren animiert Unsere Karina auf „Obis Dampfersofa“<br />

Fotos: F12PR.com<br />

Eine Vielfalt an Geschmackrichtungen wurde angeboten<br />

Für die <strong>Trafikant</strong>en sind Messeveranstaltungen wie die „Feuer<br />

und Rauch“ in Salzburg eine traditionelle Einrichtung, wo<br />

sich die gesamte Tabakbranche ein Stelldichein gibt. Dies<br />

blieb offensichtlich von den neuen Marktteilnehmern am<br />

Markt, den E-Zigaretten- und E-Dampfershop-Betreibern nicht<br />

unbeachtet. Sie veranstalteten ebenfalls eine eigene Messe<br />

für ihre Branche. E-Zigaretten- Groß- und Einzelhändler trafen<br />

sich in Österreich zum ersten Mal bei der Vienna Vape Show<br />

in der Marx-Halle im Dritten Wiener Gemeindebezirk. Das Redaktionsteam<br />

von <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> durfte sozusagen „under cover“<br />

bei dieser Dampfer-Messe <strong>2016</strong> dabei sein und gibt hier<br />

einige Schnappschüsse preis.<br />

Schön präsentiert: auf jedem Stand wurden die vielfältigen Fragen beantwortet und die Technik bereitwillig erklärt - auch Kostproben wurden angeboten<br />

16 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Eigene Lounges luden zum <strong>Pro</strong>bieren und Geniessen ein<br />

Podiumsdiskussion zur aktuellen Lage der Verbotsdebatte:<br />

Auch die Dampfer kämpfen mit massiven Verboten und Gägeleien<br />

O.Univ.-<strong>Pro</strong>f. Dr. Bernd Mayer, Pharmakologe der Uni Graz<br />

ist einer der bekanntesten Verfechter des Dampfens<br />

Dr. Bernd Mayer mit dem Dokumentarfilmer Aaron Biebert, welcher seinen<br />

Film: „A Billion Lives“ zum Thema auf der Messe präsentierte<br />

Fotos: F12PR.com<br />

Dirk Oberhaus, einer der bekanntesten deutschen Dampfgerätespezialisten<br />

mit eigenem Youtube-Kanal „Obis-Dampfersofa“ für Test-Videos<br />

Der Schweizer Phil Scheck, wird von vielen als „Dampferpapst“ bezeichnet<br />

und ist mit Tipps und Tests als „Philgood“ Spitzenreiter auf Youtube<br />

Viele Dampfer lauschten gespannt den Vorträgen zur europäischen<br />

Verbotskultur, alá TTIP, TPd2, usw. und diskutierten fleissig mit<br />

Als Showeinlage gab es Dampferspiele, wie hier z.B., „Wer macht diegrößten<br />

Dampfwolken“ - das Publikum goutierte den Einsatz mit Applaus<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 17


❚ Wo geht’s hin mit der Monopolverwaltung?<br />

Hannes Hofer<br />

Geschäftsführer der Monopolverwaltung<br />

Foto: privat<br />

Monopolverwaltung:<br />

Nur Zwangsbeglückung<br />

und Postenschacher?<br />

Und fröhlich<br />

ging es bergab<br />

könnte man sagen,<br />

wenn man<br />

sich Statistiken<br />

und Umfragen<br />

rund um das österreichische<br />

Tabakmonopol<br />

ansieht.<br />

Erstmals<br />

hatte man Ende<br />

des letzten Jahres<br />

die magische<br />

Grenze von<br />

6.000 Trafiken<br />

in Österreich unterschritten,<br />

die<br />

Zahl der Tabakfachgeschäfte<br />

ist sogar auf unter<br />

2.500 gefallen.<br />

Wie geht’s<br />

in diesem Zusammenhang<br />

mit der Monopolverwaltung<br />

und ihren Aufgaben<br />

weiter?<br />

Die Zahlen sind ernüchternd. Mit<br />

Ende 2015 gab es in Österreich<br />

nur mehr 5.983 Trafiken. Davon<br />

waren 2.458 Tabakfachgeschäfte<br />

und 3.525 Tabakverkaufsstellen.<br />

Ein schweres Erbe das da Hannes<br />

Hofer, seit Mitte 2015 Geschäftsführer<br />

der Monopolverwaltung<br />

(MVG), zu verwalten hat. Der<br />

Trend nach unten scheint sich bei<br />

Anzahl und Standorten für Trafiken<br />

weiter fortzusetzen. Und die<br />

Stimmung unter den <strong>Trafikant</strong>en<br />

ist auch nicht die beste. Eine von<br />

Hofer anlässlich des <strong>Trafikant</strong>entages<br />

des Wiener Gremiums veranstaltete<br />

Umfrage lässt tief blicken.<br />

Rund zwei Drittel der rund<br />

200 anwesenden Teilnehmer an<br />

der Umfrage am 21. April wollten<br />

jungen Menschen abraten, in Zukunft<br />

eine Trafik zu übernehmen.<br />

Das sagt viel über die derzeitige<br />

Stimmung innerhalb der <strong>Trafikant</strong>enschaft<br />

aus. Das hat viel mit<br />

den Rahmenbedingungen für die<br />

heimischen Tabakeinzelhändler<br />

zu tun, einiges aber auch mit der<br />

MVG.<br />

» Keine Lösung bei Mystery-Shopping<br />

und Jugendschutz<br />

in Sicht<br />

Immer noch ungelöst ist die Frage<br />

des Mystery-Shoppings in Sachen<br />

Jugendschutz durch die Monopolverwaltung,<br />

die von Rechtsexperten<br />

in der bisher umgesetzten<br />

Art und Weise als eindeutig<br />

rechtswidrig qualifiziert wird. Es<br />

18 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


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wurde von der MVG-Geschäftsführung<br />

zwar eine Lösung für die<br />

Zukunft, -und das in Absprache<br />

mit den Berufsvertretern versprochen-,<br />

bisher ist aber sehr wenig<br />

geschehen. Insbesondere erwarten<br />

sich <strong>Trafikant</strong>en, die bisher<br />

in ungerechter Art und Weise<br />

bestraft wurden, eine entsprechende<br />

Rücknahme<br />

der Verwarnungen bzw.<br />

Rückzahlung der eingehobenen<br />

Strafen. Besonderer<br />

Treppenwitz bei den<br />

verhängten Strafen ist die Tatsache,<br />

dass diese der Wohlfahrtseinrichtung<br />

der <strong>Trafikant</strong>en, d.h.<br />

einem Privatverein zufließen. Die<br />

Rückabwicklung der Strafzahlungen<br />

gestaltet sich in diesem Zusammenhang<br />

als schwierig. FPÖ<br />

<strong>Pro</strong> Mittelstand sammelt derzeit<br />

solche Fälle und wird sie in<br />

den nächsten Wochen an die Geschäftsführung<br />

der MVG mit dem<br />

dringenden Ersuchen einer Rückabwicklung<br />

vortragen.<br />

Gleichzeitig plagen sich viele <strong>Trafikant</strong>en<br />

auch mit einer fortgesetzt<br />

differenzierten Auslegung<br />

des Tabakmonopolgesetzes in den<br />

verschiedenen Bundesländern.<br />

Ganz offen wird da etwa in Oberösterreich<br />

von einer „Lex Kudler“<br />

bzw. dem Herrschen eines „oberösterreichischen<br />

Landrechts“ in<br />

Sachen<br />

Tabakmonopol<br />

unter<br />

der Kollegenschaft<br />

gesprochen. Ein „oberösterreichisches<br />

Landrecht“, das mutmaßlich<br />

auch im benachbarten<br />

Salzburg durch den MV-Leiter<br />

angewendet wird. Jüngst erreichte<br />

die Redaktion von <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong><br />

ein Fall aus Salzburg, wo es in der<br />

Nachfolgeregelung einer Trafik<br />

inklusive der Tabakwarenautomatenstandorte<br />

zu einer Dauerfehde<br />

zwischen dem bisherigen<br />

<strong>Trafikant</strong>en, dem Eigentümer<br />

und Vermieter eines Geschäftslokals,<br />

potentieller Nachfolger<br />

» Strafen fließen einem<br />

privaten Verein zu<br />

und Nachbartrafikanten gekommen<br />

ist. Mehr Diplomatie und<br />

Einfühlungsvermögen wäre hier<br />

von Seiten der MVG-Verantwortlichen<br />

wohl angebracht. Man sollte<br />

jedenfalls das auf der Homepage<br />

ausgelobte Leitbild mit den<br />

Punkten: Wertschätzende Haltung<br />

gegenüber allen anderen,<br />

Verantwortung, Sicherheit geben,<br />

persönliche und fachliche Beratung,<br />

Absicherung des Vorhandenen,<br />

Weiterentwicklung, Zuversicht<br />

auch leben.<br />

» Was macht eigentlich<br />

Reisenbichler jetzt?<br />

Umso unverständlicher ist für<br />

viele <strong>Trafikant</strong>en, die die MVG ja<br />

mit ihrer Tabakmonopolabgabe<br />

sozusagen als „Zwangsgenossenschafter“<br />

erhalten, deshalb das<br />

Engagement der Verantwortlichen<br />

in der Porzellangasse auf einem<br />

Nebenschauplatz, der wohl<br />

besser im Finanzministerium, als<br />

in der MVG angesiedelt wäre. Die<br />

MVG veröffentlicht jetzt alle Tabakwarenpreise<br />

online, eine Tätigkeit,<br />

die bisher schon von den<br />

Großhändlern und der Industrie<br />

aus Marketinggründen übernommen<br />

wurde. Dass sich Konsumenten<br />

auf die Homepage<br />

der MVG verirren, um sich über<br />

Marken und Preise zu informieren,<br />

ist wohl eher auszuschließen,<br />

- umso mehr wird man den Verdacht<br />

nicht los, dass man für die<br />

ehemalige MVG-Geschäftsführerin<br />

Tina Reisenbichler, eine ausgewiesene<br />

ÖVP-Parteigängerin,<br />

eine Beschäftigung brauchte. In<br />

einer parlamentarischen Anfrage<br />

an den Finanzminister wird<br />

der aktuelle Geschäftsführer der<br />

MVG Hannes Hofer zu dieser<br />

Causa so zitiert: (…)Und für alle,<br />

die sich gefragt haben, was meine<br />

Vorgängerin DI Tina Reisenbichler<br />

als Konsulentin der Monopolverwaltung<br />

denn so macht:<br />

Das war ihr <strong>Pro</strong>jekt.“(…) <br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 19


❚ Konsumentenschutzsprecher, NAbg. Peter Wurm im Interview<br />

Tabakmonopol I:<br />

Ideen für einen Neubeginn!<br />

FPÖ-Konsumentenschutzsprecher,<br />

NAbg. Peter Wurm:<br />

Der Vertreter der <strong>Trafikant</strong>en & Raucher<br />

im Parlament<br />

Foto: PHOTO SIMONIS<br />

Herr Abgeordneter, wie geht’s dem Thema<br />

Tabak im österreichischen Parlament?<br />

Welchen Stellenwert haben die <strong>Trafikant</strong>en,<br />

Raucher und das Tabakmonopol dort?<br />

Peter Wurm: Ich würde sagen „schlecht“, bis<br />

„sehr schlecht“. Grund dafür ist eine unheilige<br />

Allianz von Rot, Schwarz und Grün, die<br />

sich aufgemacht hat, zu einer breit angelegten<br />

Raucherjagd aufzurufen und diese politisch<br />

umzusetzen.<br />

Um was geht es da konkret, -<br />

was kann man sich unter den<br />

Umtrieben dieser Jagdgesellschaft<br />

vorstellen?<br />

Peter Wurm: Das reicht vom<br />

absoluten Rauchverbot mit Inkrafttreten<br />

2018, über permanente<br />

Tabaksteuererhöhungen<br />

zu Lasten der <strong>Trafikant</strong>enhandelsspannen<br />

und der Konsumenten bis hin zum radikalen<br />

» Radikaler Feldzug<br />

gegen<br />

Tabakwarenautomaten,<br />

Stopftabak und<br />

Selbstdreher<br />

Feldzug gegen Tabakwarenautomaten<br />

oder den<br />

Vertrieb von Stopftabak<br />

inklusive Selbstdrehen.<br />

Wer sind hier die<br />

Hauptdrahtzieher dieses<br />

Feldzugs gegen das<br />

Rauchen?<br />

Peter Wurm: Die Patin ist sozusagen die<br />

20 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


Foto: ldprod /Fotolia.com<br />

FPÖ pro Mittelstand<br />

<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />

Ronald Walter:<br />

„Unterstützen Sie uns, und<br />

werben auch Sie in ihrem<br />

Kollegenkreis für diese Aktion,<br />

denn sie kommt uns allen<br />

zu Gute<br />

Bezahlte Anzeige<br />

Foto: Schuster<br />

SPÖ-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser,<br />

assistiert vom ÖVP-Gesundheitssprecher<br />

Erwin Rasinger. Und das alles wird<br />

von den Grünen mitunterstützt, wobei hier<br />

vor allem die Gesundheitssprecherin Eva<br />

Mückstein gegen die Raucher polemisiert.<br />

Leitragende sind hier neben den Rauchern<br />

ja vor allem die <strong>Trafikant</strong>en und Gastwirte?<br />

Peter Wurm: An der Spitze der Betroffenen<br />

stehen die Gastronomen und die <strong>Trafikant</strong>en,<br />

- neuerdings schießt man sich auch auf<br />

den gesamten E-Zigarettenbereich ein. Offenbar<br />

besteht ein Masterplan zur Vernichtung<br />

ganzer Berufs- und Wirtschaftsgruppen.<br />

Wie hält die FPÖ hier als einzige ernstzunehmende<br />

Oppositionspartei dagegen?<br />

Peter Wurm: Wir sind die einzige politische<br />

Kraft, die hier ein anderes <strong>Pro</strong>gramm vertritt.<br />

Erst in der letzten Sitzung des Konsumentenschutzausschusses<br />

haben wir wieder<br />

eine Zurücknahme des absoluten Rauchverbotes<br />

gefordert. Rot, Schwarz und Grün waren<br />

wieder einmal dagegen.<br />

Was wird die Zukunft bringen, Stichwort<br />

Tabakmonopol und Mindesthandelsspanne<br />

für <strong>Trafikant</strong>en?<br />

Peter Wurm: Da muss es beim Budgetbegleitgesetz<br />

2017<br />

» Das ökonomische<br />

Überleben der <strong>Trafikant</strong>en<br />

muss z.B. mit einer<br />

eine klare<br />

Regelung<br />

zu<br />

Mindesthandelsspanne Gunsten<br />

der Tra-<br />

von 18 <strong>Pro</strong>zent<br />

fikan-<br />

ten ge-<br />

garantiert sein<br />

ben. D.h.<br />

die Mindesthandelsspanne muss zu Lasten<br />

der Tabaksteuer auf 18 <strong>Pro</strong>zent angeglichen<br />

werden, um das ökonomische Überleben<br />

der <strong>Trafikant</strong>en zu garantieren. Gleichzeitig<br />

muss die Schmuggelbekämpfung wieder angekurbelt<br />

werden, das ist unser Gegenfinanzierungsvorschlag<br />

für die Handelsspannenerhöhung.<br />

Die FPÖ wird dazu entsprechende<br />

Anträge einbringen.<br />

Was erwarten sie sich von der Berufsvertretung,<br />

Stichwort Bundesgremialobmann<br />

Josef Prirschl und dem Wirtschaftsbund?<br />

Peter Wurm: Ehrlich gesagt „Nichts“. Dem<br />

Wirtschaftsbund und der ÖVP sind die <strong>Trafikant</strong>en<br />

schon lange egal. In den letzten eineinhalb<br />

Jahren seit der Kammerwahl war<br />

das von Seiten Prirschl und Co ein einziger<br />

Rückzug mit gehisster weißer Fahne.<br />

Die <strong>Trafikant</strong>en haben einzig und allein in<br />

der FPÖ ein Sprachrohr, wie man bei den<br />

vergangenen Abstimmungen gegen Rauchen<br />

& Tabak gesehen hat. <br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 21


❚ Tabakmonopol II:<br />

Freihandelsabkommen<br />

TTIP könnte Aus bedeuten!<br />

Foto: FPÖ pro Mittelstand/Robert Lizar<br />

Der österreichische Tabaksektor ist<br />

traditionell von der Europäischen<br />

Union bedroht. Mit dem Beitritt zur<br />

EU musste ab 1995 schrittweise das Tabak-<br />

Vollmonopol in Österreich aufgegeben<br />

werden. Der Anbau-, die Herstellung und<br />

der Großhandel wurden abgeschafft. Dies<br />

führte dann auch zum Verkauf der alten<br />

Austria Tabak ans Ausland. Für viele langjährige<br />

<strong>Trafikant</strong>en der Startschuss für<br />

den schleichenden Niedergang der Branche.<br />

Was blieb war das Einzelhandelsmonopol<br />

mit <strong>Trafikant</strong>en und Gebietsschutz.<br />

Das könnte jetzt dem Freihandelsabkommen<br />

TTIP zum Opfer fallen, denn dieses<br />

nimmt auf Trafiken und vorzugsberechtigte<br />

Behinderte keine Rücksicht, sie kommen<br />

dort schlicht und einfach nicht vor.<br />

Dr. Fritz Simhandl:<br />

Ehemaliger Geschäftsführer<br />

der Monopolverwaltung<br />

Grundsätzlich gibt es bei TTIP lediglich sehr<br />

begrenzte allgemeine Ausnahmen, und diese<br />

nur für Dienstleistungen, „die in Ausübung<br />

hoheitlicher Gewalt“ erbracht werden.<br />

Damit eine solche Ausnahmeregelung<br />

greift, muss eine Dienstleistung aber „weder<br />

zu kommerziellen Zwecken noch im Wettbewerb<br />

mit einem oder mehreren Dienstleistungserbringern<br />

erbracht werden“. Solche<br />

Ausnahmeregelung sind tatsächlich auf einige<br />

wenige staatliche Kernfunktionen wie die<br />

Rechtsdurchsetzung, das Gerichtswesen oder<br />

die Dienste einer Zentralbank begrenzt. Dasselbe<br />

<strong>Pro</strong>bleme besteht bei TTIP-Ausnahmeregelungen<br />

für sogenannte „öffentliche Versorgungsleistungen“<br />

(„public utilities“): Diese<br />

erlauben lediglich, dass öffentliche Versorgungsleistungen<br />

öffentlichen Monopolen und<br />

ausschließlichen Rechten als Ausnahme unterliegen<br />

dürfen.<br />

Nun ist der Vertrieb mit Tabakwaren keine<br />

öffentliche Versorgungsleistung. Somit<br />

wäre durch TTIP internationalen Konzernen<br />

aus dem Tabakbereich Tür und Tor geöffnet,<br />

den bisher durch das Trafiksystem<br />

strukturierten Vertrieb in Österreich zu bekämpfen<br />

und schlussendlich auszuhebeln.<br />

Das im Rahmen von TTIP vorgesehen Investor-Staat-Streitschlichtungsverfahren<br />

(ISDS)<br />

bezeichnete System würde grundsätzlich USamerikanischen<br />

und kanadischen<br />

» TTIP könnte das österreichische<br />

<strong>Trafikant</strong>ensystem<br />

aushebeln<br />

Unternehmen die<br />

Möglichkeit eröffnen,<br />

die EU und<br />

ihre Mitgliedstaaten<br />

wegen regulatorischer<br />

Änderungen<br />

im<br />

Dienstleistungssektor,<br />

die sich negativ auf die Erträge der<br />

Unternehmen auswirken, zu verklagen – mit<br />

Entschädigungszahlungen in Höhe von mehreren<br />

Milliarden Euro als möglicher Folge.<br />

Dies könnte etwa in Anwendung auf Handelsspannen,<br />

Vertriebskosten oder den Gebietsschutz<br />

dazu führen, dass etwa Österreich<br />

sein Tabakmonopol außer Kraft setzen müsste.<br />

Fritz Simhandl, ehemaliger Geschäftsführer<br />

der Monopolverwaltung zu den Gefahren<br />

von TTIP für die <strong>Trafikant</strong>en: „Österreich<br />

müsste das Tabakmonopol via Brüssel aktiv<br />

als Ausnahme in ein Freihandelsabkommen<br />

hineinverhandeln, - ob sich die EU oder die<br />

USA darauf einlassen, halte ich für sehr fraglich.<br />

Passiert dies nicht, dann hängt vom ersten<br />

Tage an das Damoklesschwert einer Aushebelung<br />

des Tabakmonopols in der Luft.<br />

Gleiches gilt aber auch für die bisherige Vertriebsstruktur<br />

bei Glückspiel, d.h. Lotto/Toto,<br />

da könnten auch US-dominierte Investoren<br />

via multinationaler Handelsketten eine radikale<br />

Änderung herbeiführen.“ <br />

22 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>


❚ Miteinander<br />

Das <strong>Trafikant</strong>en-Team<br />

von FPÖ pro Mittelstand<br />

Foto: FPÖ pro Mittelstand<br />

Liebe <strong>Trafikant</strong>innen, liebe <strong>Trafikant</strong>en!<br />

... sucht genau DICH!<br />

Die Resonanz auf die letzte bundesweite Versendung unserer <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>-Zeitung war überwältigend.<br />

In vielen Zuschriften und E-mails bedankten sich die <strong>Trafikant</strong>en für diese neue Art<br />

der Berichterstattung zu den aktuellen <strong>Pro</strong>blemen der Branche.<br />

Dies ermuntert uns, die Bundesländerberichterstattung zu etablieren bzw. auszuweiten.<br />

Wir suchen daher unter der Kollegenschaft engagierte Bundesländer-Korrespondenten, die<br />

uns auf aktuelle <strong>Pro</strong>bleme von <strong>Trafikant</strong>en vor Ort aufmerksam machen. Über die Internetseite<br />

von FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand, aber auch in den laufenden Ausgaben von <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> werden<br />

wir diese Beiträge dann gerne veröffentlichen.<br />

Komm mach mit! Werde <strong>Pro</strong>-<strong>Trafikant</strong>-Korrespondent!<br />

Bitte melde Dich bei uns:<br />

Freiheitliche Wirtschaft<br />

FPÖ pro Mittelstand<br />

Bartensteingasse 14/10<br />

1010 Wien<br />

Tel.: +43 – 1 – 402 53 55<br />

Fax: +43 – 1 – 402 53 55 49<br />

E-Mail: office@fpoe-promittelstand.at<br />

www.fpoe-promittelstand.at<br />

www.facebook.com/FPOEpromittelstand<br />

PS.: Mit Beginn des Jahres 2017 gibt es dann auch<br />

eine <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>-Bundesländertour, bei der Ronny<br />

Walter und sein Team, <strong>Trafikant</strong>en in den Bundesländern<br />

besuchen und in den einzelnen Landeshauptstädten<br />

<strong>Pro</strong>-<strong>Trafikant</strong>-Stammtische organisieren<br />

werden. Denk dran: Die nächsten Wirtschaftskammerwahlen<br />

kommen bestimmt!<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 23


Wir stehen für:<br />

18 <strong>Pro</strong>zent Handelsspanne<br />

Ende des Mystery-Shoppings<br />

Kampf dem Schmuggel-<br />

Wiedereinführung der 200 Stück-Regelung<br />

Erhalt der Zigarettenautomaten<br />

Lottoanahmen nur in Trafiken<br />

Erweiterung des Nebenartikelkatalogs<br />

Aktuelles nachzulesen:<br />

www.fpoe-promittelstand.at<br />

GZ 14Z040144M P.b.b.

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