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GRILLZEIT 2012 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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| besser grillen |<br />

Wenn wir sonst von „Smokern“<br />

reden, handelt es sich<br />

um schweres, stählernes<br />

Gerät, in dem <strong>BBQ</strong>-Klassiker wie Pulled<br />

Pork, Spare Ribs und Brisket im heißen<br />

Rauch harter Hölzer auf unnachahmliche<br />

Art und Weise gelingen. Dieser<br />

Garprozess wird vom Rauch-Fachmann<br />

als „Heißräuchern“ bezeichnet und findet<br />

in jedem Fall jenseits der 50°-Marke<br />

statt. Die Hitze sorgt dafür, dass die im<br />

Rauch enthaltenen chemischen Stoffe<br />

die Oberfläche des Rauchgutes schnell<br />

verfestigen und die Ware so gegen das<br />

Eindringen schädlicher Organismen<br />

geschützt wird. Heißräuchern ist also<br />

immer mit dem (Niedertemperatur-)<br />

Garen des Räuchergutes verbunden,<br />

das dennoch viele Stunden dauern<br />

kann.<br />

Ein spezieller Räucherofen hingegen ist<br />

für niedrigere Temperaturen ausgelegt,<br />

also für das, was als „Kalt-Räuchern“<br />

oder „Warm-Räuchern“ bezeichnet<br />

wird. Durch die damit einhergehende<br />

Trocknung sinkt der Wassergehalt der<br />

Lebensmittel dabei um etwa 10 bis<br />

40 Prozent.<br />

Diese Prozesse erfordern aber meist einiges<br />

an Know-how und Erfahrung, um<br />

richtig mit dem glimmenden Sägemehl<br />

umgehen zu können, das in der Regel<br />

zur Raucherzeugung verwendet wird.<br />

Ideal für Einsteiger und neugierige Grill-<br />

Zeit-Redakteure ist hier die Verwendung<br />

eines digitalen Räucherofens, wie<br />

er von dem kanadischen Hersteller<br />

Bradley angeboten wird. Um diesen zu<br />

betreiben, bedarf es lediglich einer<br />

Steckdose, einiger passender Holzbriketts<br />

und einer Lesebrille für die simple<br />

Gebrauchsanweisung. Da man hier so<br />

wenig Aufwand mit der Beherrschung<br />

der Technik betreiben muss, bleibt<br />

Wichtig ist es, ein Abziehen des<br />

Rauches zu gewährleisten.<br />

umso mehr Zeit, sich<br />

mit den Grundlagen,<br />

sowie den Lebensmitteln<br />

und Rezepten zu<br />

beschäftigen.<br />

Pökeln. Am Anfang<br />

steht das Salz. Im Gegensatz<br />

zur Heißräucherei,<br />

wo man auf<br />

derlei verzichten kann<br />

(aber nicht muss) werden<br />

Lebensmittel für<br />

den Räucherofen so<br />

gut wie immer in Lake<br />

oder einer trockenen<br />

Salzmischung (Cure)<br />

gepökelt. Im gewerblichen<br />

Bereich geschieht<br />

das in der Regel mit<br />

Pökelsalzen, um eine<br />

lebhaft rote Fleischfarbe<br />

zu erhalten, unsereiner<br />

verwendet<br />

normales Kochsalz und<br />

erspart sich so auch<br />

jegliches Kopfweh in<br />

Sachen Nitrate. Für die meisten Anwendungen<br />

geeignet sind die Basisrezepte,<br />

die wir Ihnen auf diesen Seiten präsentieren<br />

– wichtig ist nur, dass nach dem<br />

Pökeln überflüssiges Salz gut abgeschwemmt<br />

und das Fleisch bzw. der<br />

Fisch anschließend gründlich an der<br />

Luft getrocknet wird. Eine Stunde ist da<br />

Minimum, besser mehr.<br />

Kalträuchern. Traditionell wurde das<br />

Kaltrauchverfahren angewandt, wenn<br />

das Rauchgut über lange Zeit haltbar<br />

gemacht werden, aber dennoch nicht<br />

gegart werden sollte. Fleisch, Speck<br />

und Fisch bleiben beim Kalträuchern<br />

nämlich roh. Für das Kalträuchern werden<br />

Temperaturen von 15 bis 20° C<br />

benötigt, diese dürfen aber während<br />

des gesamten Räuchervorganges nie<br />

über 25° C steigen. Sonst kommt es zur<br />

Gerinnung des Eiweißes und der rohe<br />

Charakter des Räuchergutes geht dabei<br />

verloren. Daher wird diese Methode<br />

bevorzugt in der kalten Jahreszeit praktiziert.<br />

Dieser Prozess kann Tage, aber<br />

auch mehrere Monate in Anspruch<br />

nehmen. Und da wir diesmal nicht so<br />

viel Zeit investieren konnten, haben wir<br />

uns dieses Thema für eine der nächsten<br />

Ausgaben aufgehoben.<br />

Warmräuchern. In diesem Temperaturbereich<br />

von 20 bis 50° C, insbesondere<br />

ab 30° C, fördern die<br />

eiweißspaltenden Enzyme das Aroma<br />

und die begehrte Zartheit des Räuchergutes.<br />

Beim Warmräuchern wird die<br />

Ware sowohl gegart als auch geräu-<br />

Basisrezept Cure<br />

130 g feines Salz<br />

20 g Kristallzucker<br />

2 TL Knoblauchpulver<br />

1 TL Zitronengraspulver<br />

1 TL Ingwerpulver<br />

2 EL Pflanzenöl<br />

Basisrezept Lake<br />

100 g unjodiertes, feines Meersalz<br />

und 100 g Kristallzucker mit<br />

½ l Wasser<br />

GrillZeit 3/12<br />

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