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Baureporter Ausgabe 3 - Onlineausgabe

Baureporter Ausgabe 3 - Onlineausgabe Hochglanzmagazin

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Das «Revival» von Holz<br />

Graubünden blickt auf eine reiche Holzbautradition zurück.<br />

Die Zimmerleute von früher waren oftmals Holzfäller,<br />

Säger und Konstrukteure in einer Person. Heutiger<br />

Holzbau hat aber nichts mehr mit den historischen Bauweisen,<br />

mit dem Chalet von einst oder mit dem Bauen<br />

für sozial einfachere Schichten zu tun. Auch beschränkt<br />

er sich heute nicht nur auf Wohnhäuser oder Hallenkonstruktionen.<br />

Diese Zeiten sind vorbei. Holz als Werkund<br />

Baustoff geht heute neue, bisher nicht vorstellbare<br />

Wege. Es erlebt ein «Revival». Mit hochtechnischen Maschinen<br />

und Abbundanlagen, mit moderner Architektur<br />

und Ingenieurs kunst sowie mit dem Know-how von ganz<br />

unterschiedlichen Fachleuten werden heute Holzbauten<br />

realisiert, die bis vor kurzem undenkbar erschienen.<br />

Die Bausysteme sind mittlerweile so ausgeklügelt, dass<br />

mehrgeschossige, grossvolumige Mehrfamilienhäuser<br />

möglich sind. Dank einer detaillierten Planung, der industriellen<br />

Vorfertigung in wettergeschützten Hallen und<br />

modernsten Maschinen gibt es kaum Bauaufgaben, die<br />

nicht wirtschaftlich und ökologisch in Holz realisiert werden<br />

können.<br />

Holz als Baustoff ohne Sonderregelungen<br />

Mit den Brandschutzvorschriften 2003 wurde eine Öffnung<br />

für die Holzanwendung am Bau vollzogen. Die<br />

neuen Brandschutzvorschriften 2015 setzen diesen Weg<br />

konsequent fort und beseitigen aufgrund der positiven<br />

Erfahrungen der vergangenen 10 Jahre die noch<br />

bestehenden Einschränkungen für die Holzanwendung.<br />

Künftig können Holzbauteile standardmässig in allen<br />

Gebäudekategorien und Nutzungen eingesetzt werden.<br />

Bei der Definition des Feuerwiderstandes wird eine Konstruktion<br />

mit brennbaren Anteilen den nicht brennbaren<br />

Bauteilen gleichgestellt. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

für Holz werden deutlich erweitert. Hochhäuser aus Holz<br />

sind im Rahmen von Standardkonzepten bis 100 Meter<br />

Gesamthöhte heute keine Utopie mehr.<br />

Die heutigen Holzbausysteme sind mittlerweile so ausgeklügelt,<br />

dass mehrgeschossige, grossvolumige Bauten möglich sind.<br />

(Bild: Baumgartner Baurealisation AG)<br />

Das neue Personalhaus Canols auf der Lenzerheide ist ein Leuchtturmprojekt in Bezug auf die neuen Brandschutzvorschriften.<br />

(Bild: zVg Prix Lignum 2015)<br />

Kaskadennutzung und Regionalität<br />

Der geschlossene Kreislauf entlang der Holzkette vom<br />

Baum bis zum Endprodukt wird in der Fachwelt als «Kaskadennutzung»<br />

bezeichnet. Die «Kaskadennutzung» will<br />

den nachwachsenden Rohstoff Holz möglichst optimiert<br />

einsetzen, was zu hoher Ressourceneffizienz und wirtschaftlichen<br />

Vorteilen führt. Dabei wird das Holz nach der<br />

Ernte zunächst als Werkstoff möglichst wert schöpfend<br />

eingesetzt, dann aufgefrischt und weiter- oder wiederverwendet<br />

und erst zum Schluss der thermischen Nutzung<br />

zugeführt. Diese Mehrfachnutzung verbessert die<br />

ohnehin schon gute Energie- und Co2-Bilanz dieses Rohund<br />

Werkstoffes. Holz ist als natürlich nachwachsender<br />

Rohstoff – der für seine Herstellung nur Sonnenenergie<br />

benötigt und praktisch überall verfügbar ist – an sich<br />

schon eine gute Wahl. Noch besser schneidet aber klar<br />

einheimisches Holz ab: Es wird nicht weit transportiert,<br />

was die graue Energie massgeblich reduziert. KonsumentInnen<br />

legen zunehmend Wert auf Herkunftsdeklarationen.<br />

Deshalb haben die schweizerische Wald- und<br />

Holzwirtschaft das «Herkunftszeichen Schweizer Holz<br />

HSH» und Graubünden Holz, der Dachverband der Bündner<br />

Wald- und Holzwirtschaft, das Herkunftslabel «ein<br />

Stück graubündenHOLZ» eingeführt. Die Holzkette ist<br />

nun aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, die möglichst<br />

weitgehende Verwendung von einheimischem Holz zu<br />

unterstützen und somit zu einer Stärkung der Bündner<br />

Wald- und Holzwirtschaft beizutragen.<br />

Bahnhofplatz 1<br />

7302 Landquart<br />

Telefon +41 (0)81 300 22 30<br />

info@graubuendenholz.ch<br />

www.graubuendenholz.ch<br />

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