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Man muss immer respektieren, dass es Leute gibt, die weniger Glück hatten. Deshalb hast du<br />

die Pflicht, immer 100 Prozent zu geben. Dazu kommt auch die Verpflichtung, die du den<br />

Fans gegenüber hast. Wenn du ihnen im Stadion in die Augen schaust und siehst, wie groß ihr<br />

Wunsch oder ihr Wille ist, zu gewinnen, dann müssen wir als Spieler mindestens die gleiche<br />

Bereitschaft haben, am besten aber mehr. Das ist es, was ich jeden Tag versuche, zu leben.<br />

120<br />

Giulio Donati hat in<br />

120 Bundesligaspielen<br />

für Bayer Leverkusen<br />

und Mainz 05 kein<br />

einziges Tor geschossen.<br />

Auch nicht in 56<br />

Zweitliga-Begegnungen<br />

zuvor in Italien,<br />

nicht in 14 Erstliga-<br />

Partien für US Lecce,<br />

weder im DFB-Pokal,<br />

noch in der Europa<br />

League oder in den<br />

italienischen U-Nationalmannschaften.<br />

Der<br />

einzige Treffer seiner<br />

Karriere gelang dem<br />

Rechtsverteidiger<br />

ausgerechnet in der<br />

Champions League:<br />

Ein Rechtsschuss<br />

aus 18 Metern beim<br />

Leverkusener 2:0 über<br />

Zenit St. Petersburg.<br />

Italiener ebenso wie sein bester Kumpel<br />

im Team, Pablo De Blasis, dem Klub seinen<br />

Wechselwunsch vorgetragen. „Ich habe<br />

gesagt, wenn eine Option kommt zum<br />

Wechseln, verlasse ich den Verein, weil ich<br />

von Mainz 05 kein Angebot hatte für eine<br />

Verlängerung. Es sind meine letzten Jahre,<br />

da muss ich mich umsehen. Ich habe mich<br />

umgesehen.“ Donati fand jedoch auf dem<br />

Markt nichts, was ihn interessiert hätte, was<br />

ähnlich oder besser gewesen wäre als der<br />

Status quo in Mainz. „In der Winterpause<br />

gab es dieselbe Situation.“<br />

Sandro Schwarz plante also in der<br />

Vorbereitung nicht fest mit Donati, nahm<br />

den Profi jedoch mit ins Trainingslager<br />

und behandelte den Spieler als normales<br />

Kadermitglied, das sich über Leistung<br />

anbieten muss. Der 05-Trainer lobt immer<br />

wieder die vorbildliche Arbeitseinstellung<br />

des Spielers, dessen Leistungsbereitschaft<br />

und Professionalität.<br />

„Das ist meine Natur“, erklärt der<br />

Verteidiger. „Wir Spieler sollten immer eine<br />

professionelle Einstellung an den Tag legen.<br />

Wir sind vom Glück sehr begünstigt, dass<br />

wir Fußball-Profis sein dürfen. Für mich ist<br />

das keine Arbeit, für mich ist es ein Traum.<br />

Man muss immer respektieren, dass es Leute<br />

gibt, die weniger Glück hatten. Deshalb hast<br />

du die Pflicht, immer 100 Prozent zu geben.<br />

Dazu kommt auch die Verpflichtung, die du<br />

den Fans gegenüber hast. Wenn du ihnen<br />

im Stadion in die Augen schaust und siehst,<br />

wie groß ihr Wunsch oder ihr Wille ist, zu<br />

gewinnen, dann müssen wir als Spieler mindestens<br />

die gleiche Bereitschaft haben, am<br />

besten aber mehr. Das ist es, was ich jeden<br />

Tag versuche, zu leben.“<br />

Das beginne schon beim Training. Und<br />

dort mit der Pünktlichkeit. „Einem Italiener<br />

fällt es immer schwer, pünktlich zu sein,<br />

aber nach sechs Jahren in Deutschland<br />

ist es einfacher geworden. Für mich heißt<br />

Professionalität ansonsten, auf meinen<br />

Körper zu achten, mich hundertprozentig<br />

aufs Training und vor allem aufs Spiel vorzubereiten.<br />

Ich denke immer, das Spiel am<br />

Samstag oder Sonntag ist der Spiegel der<br />

Trainingswoche. Du darfst kein Training verschenken.<br />

Das ist meine Einstellung zu diesem<br />

Thema“, sagt Donati. Das Sprichwort,<br />

so wie man trainiere, spiele man auch am<br />

Wochenende, habe auch in Italien seine<br />

Gültigkeit.<br />

Diese Beharrlichkeit hat sich zumindest<br />

teilweise ausgezahlt. Donati feierte am 13.<br />

Spieltag sein Saisondebüt. Beim 1:0-Sieg bei<br />

Fortuna Düsseldorf, dem heutigen Gegner.<br />

„Der Moment war gut für mich, weil wir drei<br />

Punkte geholt haben. Jetzt müssen wir diese<br />

drei Punkte auch zu Hause zu holen. Unser

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