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Touring Mai 2019

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FOTOS AGROSCOPE, STRABAG, SBB<br />

Agroscope<br />

testet Drohnen<br />

im Pflanzenschutz,<br />

zum Beispiel<br />

in Weinbergen<br />

Drohnen in der Landwirtschaft<br />

Die Forschungsanstalt Agrocsope hat ein Standardverfahren<br />

zum Drohneneinsatz beim Pflanzenschutz<br />

entwickelt, das vom Bazl genehmigt<br />

und umgesetzt wurde. Damit ist die Schweiz in<br />

diesem Bereich eine Vorreiterin. Der Weinbau mit<br />

vielen Steillagen, wo oft mühsam noch von Hand<br />

gespritzt werden muss, ist das ideale Einsatzgebiet<br />

für die fliegenden Helfer. Tests von Agroscope<br />

ergaben, dass die Abdrift (Anteil des Produkts,<br />

der ausserhalb der Parzelle landet) auf kürzeren<br />

Strecken bei Drohnen ähnlich ist, wie wenn vom<br />

Traktor aus gespritzt wird. Auf längeren Strecken<br />

ist die Abdrift sogar geringer. Noch gelingt die<br />

Verteilung des Spritzmittels auf die einzelnen<br />

Reben vom Traktor aus besser, da er näher an den<br />

Zielflächen ist. Das Ergebnis der Drohnen liesse<br />

sich durch Anpassung von Flughöhe und Geschwindigkeit<br />

aber verbessern, sind die Experten überzeugt.<br />

Interessant war ebenfalls ein Versuch bei<br />

der Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule, der<br />

grössten Bedrohung im Kartoffelanbau weltweit.<br />

«Üblicherweise müssen die Pflanzen mit einer<br />

Spritze am Traktor mehrmals mit Fungiziden besprüht<br />

werden, damit die Pilzsporen die Blätter<br />

und Pflanzen nicht befallen. Entlang der Fahr-<br />

gassen des Traktors ist der Knollenertrag bis zu<br />

30 Prozent geringer und es kommt häufig zu<br />

defor mierten Kartoffeln», sagt Ruedi Schwärzel,<br />

Forscher bei Agroscope. Ersetzen Drohnen Traktoren,<br />

wachsen wieder mehr Kartoffeln entlang der<br />

Fahrgassen und die Knollen sind weniger verformt.<br />

«Ein weiterer Vorteil ist, dass Drohnen jederzeit<br />

einsetzbar sind, auch direkt nach Regen. Gerade<br />

wenn es feucht ist, wird der Pilz sehr aktiv und befällt<br />

die Pflanzen», so Schwärzel. Mit dem Traktor<br />

muss gewartet werden, bis der Boden wieder befahrbar<br />

ist, um die Felder zu spritzen. «Zwischen<br />

Mitte <strong>Mai</strong> und Ende Juli beziehungsweise Ende<br />

August müssen auch im Bio-Landbau Kartoffelpflanzen<br />

rund siebenmal gegen Kraut- und Knochenfäule<br />

gespritzt werden. Fahren Bauern mit<br />

den Traktoren durch bewohntes Gebiet, stört das<br />

die Leute oft», sagt der Agronom. Drohnen dagegen<br />

nehme man kaum wahr.<br />

Bei<br />

Strabag<br />

analysieren<br />

Mulitkopter die<br />

Beschaffenheit des<br />

Bodens<br />

20 touring | <strong>Mai</strong> <strong>2019</strong>

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