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FOTOS AGROSCOPE, STRABAG, SBB<br />
Agroscope<br />
testet Drohnen<br />
im Pflanzenschutz,<br />
zum Beispiel<br />
in Weinbergen<br />
Drohnen in der Landwirtschaft<br />
Die Forschungsanstalt Agrocsope hat ein Standardverfahren<br />
zum Drohneneinsatz beim Pflanzenschutz<br />
entwickelt, das vom Bazl genehmigt<br />
und umgesetzt wurde. Damit ist die Schweiz in<br />
diesem Bereich eine Vorreiterin. Der Weinbau mit<br />
vielen Steillagen, wo oft mühsam noch von Hand<br />
gespritzt werden muss, ist das ideale Einsatzgebiet<br />
für die fliegenden Helfer. Tests von Agroscope<br />
ergaben, dass die Abdrift (Anteil des Produkts,<br />
der ausserhalb der Parzelle landet) auf kürzeren<br />
Strecken bei Drohnen ähnlich ist, wie wenn vom<br />
Traktor aus gespritzt wird. Auf längeren Strecken<br />
ist die Abdrift sogar geringer. Noch gelingt die<br />
Verteilung des Spritzmittels auf die einzelnen<br />
Reben vom Traktor aus besser, da er näher an den<br />
Zielflächen ist. Das Ergebnis der Drohnen liesse<br />
sich durch Anpassung von Flughöhe und Geschwindigkeit<br />
aber verbessern, sind die Experten überzeugt.<br />
Interessant war ebenfalls ein Versuch bei<br />
der Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule, der<br />
grössten Bedrohung im Kartoffelanbau weltweit.<br />
«Üblicherweise müssen die Pflanzen mit einer<br />
Spritze am Traktor mehrmals mit Fungiziden besprüht<br />
werden, damit die Pilzsporen die Blätter<br />
und Pflanzen nicht befallen. Entlang der Fahr-<br />
gassen des Traktors ist der Knollenertrag bis zu<br />
30 Prozent geringer und es kommt häufig zu<br />
defor mierten Kartoffeln», sagt Ruedi Schwärzel,<br />
Forscher bei Agroscope. Ersetzen Drohnen Traktoren,<br />
wachsen wieder mehr Kartoffeln entlang der<br />
Fahrgassen und die Knollen sind weniger verformt.<br />
«Ein weiterer Vorteil ist, dass Drohnen jederzeit<br />
einsetzbar sind, auch direkt nach Regen. Gerade<br />
wenn es feucht ist, wird der Pilz sehr aktiv und befällt<br />
die Pflanzen», so Schwärzel. Mit dem Traktor<br />
muss gewartet werden, bis der Boden wieder befahrbar<br />
ist, um die Felder zu spritzen. «Zwischen<br />
Mitte <strong>Mai</strong> und Ende Juli beziehungsweise Ende<br />
August müssen auch im Bio-Landbau Kartoffelpflanzen<br />
rund siebenmal gegen Kraut- und Knochenfäule<br />
gespritzt werden. Fahren Bauern mit<br />
den Traktoren durch bewohntes Gebiet, stört das<br />
die Leute oft», sagt der Agronom. Drohnen dagegen<br />
nehme man kaum wahr.<br />
Bei<br />
Strabag<br />
analysieren<br />
Mulitkopter die<br />
Beschaffenheit des<br />
Bodens<br />
20 touring | <strong>Mai</strong> <strong>2019</strong>