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TE KW 19

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Alte Rotmoosalm von Lawine weggerissen<br />

Wegen der tiefwinterlichen Verhältnisse im Hochgebirge konnte die Höhe des Schadens noch nicht ermittelt werden<br />

Die enormen Schneemassen im vergangenen Winter im Karwendel-<br />

und Wettersteingebirge haben auch zu erheblichen Schäden<br />

geführt. Unter anderem wurde die <strong>19</strong>00 erbaute Rotmoosalm,<br />

die nach der Lawinenkatastrophe 2009 bis zum Neubau der jetzigen<br />

Alm als Einkehr gedient hatte, von einer Lawine zerstört.<br />

„Vorerst konnte man aber noch nicht einmal die Schadenshöhe<br />

ermitteln“, so Bürgermeister Jorgo Chrysochoidis bei der jüngsten<br />

Leutascher Gemeinderatssitzung. „Die Straße ist zum Teil<br />

noch von riesigen Schneemengen bedeckt. Im Bereich der privat<br />

genutzten Hütte liegen derzeit Unmengen von Geröll, Ästen und<br />

Bäume!“<br />

Von Bernhard Rangger<br />

DIE RADAUSFAHRT<br />

DER BESONDEREN ART<br />

ERKUNDE DEN NATURPARK TIROLER LECH<br />

RENNRAD - RETRO - MOUNTAINBIKE<br />

EBIKE - FAMILIEN<br />

Grund für die Debatte im Gemeinderat<br />

war die Präsentation der<br />

Jahresrechnung der Gemeindegutsagrargemeinschaft<br />

Gaistal-Rotmoos<br />

durch GR Martina Nairz. Aufgrund<br />

der Waldweidetrennung war diese<br />

um mehr als 30 Prozent höher ausgefallen<br />

als in den vorangegangenen<br />

Jahren. Größere Schäden hatte der<br />

Winter übrigens auch in der Geisterklamm<br />

verursacht. Wegen umgestürzter<br />

Bäume musste der Zugang<br />

bis Anfang Mai gesperrt werden. Da<br />

zahlreiche Ausflügler bei schönem<br />

Wetter die Klamm bereits zu Ostern<br />

besuchen wollen, will man im kommenden<br />

Jahr mit den Pächtern des<br />

Klammkiosk über eine frühere Öffnung<br />

verhandeln.<br />

18. - <strong>19</strong>. MAI<br />

REUT<strong>TE</strong> - TIROL<br />

www.tiroler-lech-tour.at<br />

So sah die alte Rotmoosalm zuletzt aus. Sie lag an der Baumgrenze knapp unterhalb<br />

des Forstwegs, der zur neuen Hütte führt.<br />

Foto: Archiv<br />

BREITBANDAUSBAU. Die<br />

Grabungsarbeiten für den Breitbandausbau<br />

wurden einstimmig an<br />

die Firma „Porr“ vergeben. Diese ist<br />

nunmehr nicht nur von der Tigas<br />

für die Grabungsarbeiten Richtung<br />

Unterleutasch, sondern wegen des<br />

großen Anschlussinteresses möglicherweise<br />

sogar bis zu den Sonnenhöfen<br />

zuständig, und sie wird zusammen<br />

mit der Gemeinde auch für<br />

Anschlüsse jener Haushalte sorgen,<br />

die in den bisher erschlossenen Gebieten<br />

einen ultraschnellen Internetanschluss<br />

ohne Erdgas benötigen.<br />

Der Gemeindezuschuss wurde mit<br />

3.000 Euro gedeckelt. Anschlusswerber,<br />

die auf Grund ihrer besonderen<br />

Lage noch teurere Grabungsarbeiten<br />

benötigen, müssen den Aufpreis<br />

selbst bezahlen.<br />

DIVERSES. Die Kapelle beim<br />

Schneiderhof wurde im Laufe der<br />

letzten 15 Jahre renoviert. Die dafür<br />

bezahlten Materialrechnungen<br />

in der Höhe von knapp 6000 Euro<br />

wurden von der Gemeinde übernommen.<br />

Den Wetterstoaner Kinderplattlern<br />

wurde eine Subvention<br />

in der Höhe von knapp 1.600 Euro<br />

zugestanden. Auch die Zirkuswoche<br />

der Raiffeisenbank Seefeld, an der<br />

im Sommer traditiongemäß zahlreiche<br />

Leutascher Kinder teilnehmen,<br />

wird die Gemeinde Leutasch<br />

wieder mit 1.000 Euro unterstützen.<br />

Vize-Bgm. Stefan Obermeir regte<br />

an, den seit langem untätigen Bauausschuss<br />

wieder zu aktivieren.<br />

G LANZLICH<strong>TE</strong>R<br />

Mit der Kuh per Du<br />

Liebe Freunde der Kunst! Aufsehen<br />

erregendes fand im Rahmen der<br />

„kuisa“, einer Viehausstellung im<br />

Imster Agrarzentrum, statt. Neben<br />

den schönsten Exemplaren des Tiroler<br />

Grauviehs wurden in der Versteigerungshalle<br />

auch Kunstwerke präsentiert.<br />

Insgesamt 23 Kulturschaffende<br />

zeigten Bilder, Fotografien und Objekte<br />

rund um die Kuh. Da trafen Bauern<br />

auf Künstler. Die Leute aus scheinbar<br />

unterschiedlichen Welten wirkten sehr<br />

vergnügt. Mich hat das fasziniert.<br />

Weil es ein berührendes Miteinander<br />

war. Und ein schönes Beispiel dafür,<br />

was Kunst vermitteln kann. Kühe<br />

sind seit der Steinzeit Nutztiere an der<br />

Seite von uns Menschen. Sie liefern<br />

Milch und Fleisch. Und doch sehen<br />

sie manche nur als Mistvieh. Jüngst<br />

gerieten sie als Mütter, die ihre Kälber<br />

verteidigen, sogar in Verruf. Als Killerkühe<br />

gingen sie in die Schlagzeilen der<br />

Medien ein. Ein tragischer Einzelfall<br />

stellte die uralte Kultur, Rinder auf die<br />

Alm zu treiben, schlagartig in Frage.<br />

Dabei war das dramatische Ereignis<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

doch auch Sinnbild dafür, wie sehr im<br />

Alpenraum die Freizeitnutzung der<br />

Natur und die Überlebenswiese für<br />

Mensch und Tier in eine bedrohliche<br />

Enge geraten. Die einstige Oase für<br />

Hirten und Vierbeiner ist heutzutage<br />

oft ein Tummelplatz für das Vergnügen.<br />

Da wird es eng. Die Kuh selbst,<br />

die in anderen Kulturen gar als heiliges<br />

Wesen verehrt wird, kann nichts dafür.<br />

Sie verdient weder Verachtung noch<br />

Undankbarkeit. Und schon gar nicht<br />

das altbekannte Schimpfwort „dumme<br />

Kuh“. Bei der Kunstausstellung<br />

wurden die Grauen in ein ästhetisches<br />

Licht gestellt. Herrliche Tiere. Kraftvoll<br />

und edel. Seit Jahrtausenden an<br />

der Seite der Menschen. Behausungen<br />

und Ställe gehören zusammen. Und<br />

das achtsame Miteinander bewahrt.<br />

Mein Freund, der Imster Wortkünstler<br />

Wilfried Schatz, hat eine wunderbare<br />

Formulierung kreiert. Er verwandelte<br />

die Versteigerung in eine „fair-<br />

Steigerung“. Und führt damit unser<br />

Schwarz-Weiß-Denken zurück in die<br />

sensible Grauzone. Meinhard Eiter<br />

RUNDSCHAU Seite 6 8./9. Mai 20<strong>19</strong>

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