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REISE<br />
Paukenschlag zum Auftakt<br />
Musiktheater: „Lady Macbeth von Mzensk“<br />
Die neue Spielzeit in der Musiksparte am Theater Bremen<br />
startet mit einem wahren Paukenschlag: „Lady Macbeth<br />
von Mzensk“, einst von Stalin verboten, wird von Armin<br />
Petras, seines Zeichens Intendant des Staatsschauspiels Stuttgart,<br />
inszeniert. Die musikalische Leitung liegt unterdessen<br />
erstmals bei dem jungen israelisch-amerikanischen Dirigenten<br />
Yoel Gamzou, der als Musikdirektor für voraussichtlich zwei<br />
Jahre die Mitverantwortung für die musikalischen Abteilungen<br />
am Theater Bremen übernimmt.<br />
Eine wahre Begebenheit: Die junge Kaufmannsfrau Katerina<br />
Ismailowa fristet ein ödes Dasein, bis sie sich in eine Affäre<br />
mit dem Angestellten Sergej stürzt, ihren Schwiegervater und<br />
Ehemann tötet, kurz nach der Hochzeit im Gefangenenlager<br />
landet und sich dort mit einer Rivalin, die ihre Liebe zu Sergej<br />
bedroht, in den Fluss wirft. Dmitri Schostakowitsch, der große<br />
Sympathie für seine Hauptfigur empfand, ging es in der Oper<br />
„Lady Macbeth von Mzensk“ nicht um Fragen der Schuld,<br />
sondern um die sozialen Verhältnisse, die Katerina Ismailowa<br />
zur Mörderin machten. „Sie lebt unter Räubern“, folgert<br />
Schostakowitsch, der am eigenen Leib erfahren musste, wie<br />
Stalins Machtregime sein Werk und auch ihn selbst ins soziale<br />
und künstlerische Aus drängte. Umso direkter und expressiver<br />
entfaltet sich die suggestive Kraft seiner Komposition – als ein<br />
Protest im Kleinen. (SM)<br />
Der Intendant Michael Börgerding (links) und sein neuer Musikdirektor<br />
Yoel Gamzou.<br />
Foto: Jörg Landsberg<br />
Premiere: So., 10. <strong>September</strong>,<br />
Theater am Goetheplatz, 18 Uhr<br />
Elementare Fragen<br />
„Du kannst Gott zu mir sagen“ in der bsc<br />
Foto: M. Menke<br />
Willkürlich zusammengewürfelt treffen an einem Bahnhof einige<br />
Menschen aufeinander. Als die Zeit plötzlich aufhört fortzuschreiben<br />
und die Welt einfach verschwindet, werden sie in<br />
die Geschichten das Alten Testaments geworfen. Dabei entdecken<br />
sie die uralten, mythologischen Geschichten nicht nur<br />
neu, sondern sehen sich mit existentiellen Fragen konfrontiert,<br />
die in der Gegenwart irrelevant erscheinen.<br />
Regisseurin Johanna Schall und Dramaturgin Grit van Dyk<br />
begeben sich mit ihrer Produktion auf die Spuren des Alten<br />
Testaments und analysieren, inwiefern seine religiösen Geschichten<br />
unser Denken und Handeln heute beeinflussen. (SM)<br />
Premiere: Fr., 8. Sep. bremer shakespeare company, 19.30 Uhr<br />
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