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StadtMagazin_September_web

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REISE<br />

Paukenschlag zum Auftakt<br />

Musiktheater: „Lady Macbeth von Mzensk“<br />

Die neue Spielzeit in der Musiksparte am Theater Bremen<br />

startet mit einem wahren Paukenschlag: „Lady Macbeth<br />

von Mzensk“, einst von Stalin verboten, wird von Armin<br />

Petras, seines Zeichens Intendant des Staatsschauspiels Stuttgart,<br />

inszeniert. Die musikalische Leitung liegt unterdessen<br />

erstmals bei dem jungen israelisch-amerikanischen Dirigenten<br />

Yoel Gamzou, der als Musikdirektor für voraussichtlich zwei<br />

Jahre die Mitverantwortung für die musikalischen Abteilungen<br />

am Theater Bremen übernimmt.<br />

Eine wahre Begebenheit: Die junge Kaufmannsfrau Katerina<br />

Ismailowa fristet ein ödes Dasein, bis sie sich in eine Affäre<br />

mit dem Angestellten Sergej stürzt, ihren Schwiegervater und<br />

Ehemann tötet, kurz nach der Hochzeit im Gefangenenlager<br />

landet und sich dort mit einer Rivalin, die ihre Liebe zu Sergej<br />

bedroht, in den Fluss wirft. Dmitri Schostakowitsch, der große<br />

Sympathie für seine Hauptfigur empfand, ging es in der Oper<br />

„Lady Macbeth von Mzensk“ nicht um Fragen der Schuld,<br />

sondern um die sozialen Verhältnisse, die Katerina Ismailowa<br />

zur Mörderin machten. „Sie lebt unter Räubern“, folgert<br />

Schostakowitsch, der am eigenen Leib erfahren musste, wie<br />

Stalins Machtregime sein Werk und auch ihn selbst ins soziale<br />

und künstlerische Aus drängte. Umso direkter und expressiver<br />

entfaltet sich die suggestive Kraft seiner Komposition – als ein<br />

Protest im Kleinen. (SM)<br />

Der Intendant Michael Börgerding (links) und sein neuer Musikdirektor<br />

Yoel Gamzou.<br />

Foto: Jörg Landsberg<br />

Premiere: So., 10. <strong>September</strong>,<br />

Theater am Goetheplatz, 18 Uhr<br />

Elementare Fragen<br />

„Du kannst Gott zu mir sagen“ in der bsc<br />

Foto: M. Menke<br />

Willkürlich zusammengewürfelt treffen an einem Bahnhof einige<br />

Menschen aufeinander. Als die Zeit plötzlich aufhört fortzuschreiben<br />

und die Welt einfach verschwindet, werden sie in<br />

die Geschichten das Alten Testaments geworfen. Dabei entdecken<br />

sie die uralten, mythologischen Geschichten nicht nur<br />

neu, sondern sehen sich mit existentiellen Fragen konfrontiert,<br />

die in der Gegenwart irrelevant erscheinen.<br />

Regisseurin Johanna Schall und Dramaturgin Grit van Dyk<br />

begeben sich mit ihrer Produktion auf die Spuren des Alten<br />

Testaments und analysieren, inwiefern seine religiösen Geschichten<br />

unser Denken und Handeln heute beeinflussen. (SM)<br />

Premiere: Fr., 8. Sep. bremer shakespeare company, 19.30 Uhr<br />

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