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Theater<br />
Bühne<br />
„Die Physiker“<br />
Einstein, Newton und ihr unbekannter<br />
Kollege Möbius sitzen<br />
gemeinsam in einer Irrenanstalt<br />
ein. Alle drei ermorden sie<br />
nacheinander ihre Pflegerinnen.<br />
Was steckt hinter diesen Verbrechen?<br />
Wer sind diese drei<br />
Männer wirklich? Inspektor Voß<br />
ermittelt. Das Figurentheater<br />
Mensch, Puppe! zeigt am Freitag,<br />
13. und 27. Mai, jeweils ab<br />
20 Uhr das Stück „Die Physiker“<br />
nach der Vorlage von Friedrich<br />
Dürrenmatt. (emsn)<br />
„Things On A Table“<br />
Die Choreografin Eva Meyer-<br />
Keller kommt zum dritten Mal in<br />
die Schwankhalle. Dieses Mal<br />
begleitet sie die bildende Künstlerin<br />
Uta Eisenreich. In „Things<br />
On A Table“ arrangieren sie<br />
am Mittwoch und Donnerstag,<br />
11. und 12. Mai, ab 20 Uhr auf<br />
einem Tisch alltägliche Gegenstände.<br />
Zu hören ist Gertrude<br />
Steins „Objects Lie On A Table“<br />
von 1922. Zwischen Sprach-,<br />
Klang- und Bildebene entstehen<br />
ständig neue Zusammenhänge,<br />
die sich gleich darauf wieder<br />
auflösen, nur um der nächsten<br />
Assoziation Raum zu geben.<br />
„Landeier 2 –<br />
Jetzt geht’s zum<br />
Scheunenfest“<br />
Der Kassenschlager „Landeier<br />
– Bauern suchen Frauen“ von<br />
Frederik Holtkamp hat eine<br />
Fortsetzung erhalten: „Landeier<br />
2 – Jetzt geht’s zum Scheunenfest“<br />
wird im Mai im Packhaustheater<br />
gezeigt – jeweils donnerstags,<br />
freitags und sonntags<br />
um 20 Uhr sowie sonnabends<br />
um 17 Uhr. Für die Helden Jan,<br />
Jens und Richard geht es in Teil<br />
zwei mehr als turbulent weiter.<br />
Geldsorgen aufgrund des Besucherschwunds<br />
in der Dorfkneipe,<br />
eine unerwartete Rückkehr<br />
aus Amerika, noch immer<br />
unbeweibt und doch schwanger<br />
scheint ihre Situation ausweglos.<br />
Letzte Chance ist die<br />
Teilnahme am Preistanzen der<br />
Landfrauen auf dem bevorstehenden<br />
Scheunenfest … (emsn)<br />
Frühlingserwachen<br />
im GOP-Theater<br />
Bei der Show „Spring!“ präsentieren sich zahlreiche akrobatische Künstler<br />
Spring!“ birgt den Zauber des Anfangs.<br />
Aus der Stille heraus erwacht neues<br />
Leben. Ein Tautropfen bricht das Licht<br />
in tausend Farben auf. Die Gefühle explodieren,<br />
und aus einem sanften Lächeln wird<br />
ein befreites Lachen. Mal laut und mal leise,<br />
leicht und kraftvoll, überraschend und ungezwungen<br />
– genauso fühlt sich die neue Show<br />
„Spring!“ im GOP Varieté-Theater an.<br />
Das GOP serviert einen poetisch-prickelnden<br />
Cocktail mit Zutaten aus aller Welt.<br />
Unter anderem gibt es berührende Luftartistik<br />
aus Finnland, experimentelle Jonglage<br />
aus Frankreich, eine rasante Duo-Cyr-Nummer<br />
und filigranen Seiltanz aus Kanada sowie<br />
verrückte Musik-Comedy aus Belgien ...<br />
Und das Ganze ist eingebettet in charmante<br />
Moderationen. Gleich zwei Personen teilen<br />
sich den Platz am Mikrofon: Von der Premiere<br />
bis zum 29. Mai übernimmt Benni Stark<br />
die Position und nimmt anlässlich des verstärkt<br />
auftretenden Balzverhaltens im Frühling<br />
und Sommer Männer und Frauen unter<br />
die Lupe. Im Juni moderiert Matthias Brodowy.<br />
Der Klavierkabarettist zeigt sich massiv<br />
musikalisch, partiell poetisch und absolut<br />
aktuell – gut gewürzt mit einer nicht unerheblichen<br />
Prise surrealer Gedankengänge.<br />
Musikalisch ist auch das Duo Gama aus<br />
Belgien unterwegs. Maxime Dautremont<br />
und Gaë Michaux präsentieren leise Momente<br />
voller Poesie und jeder Menge Komik.<br />
Der 26-jährige Jean-Baptiste Diot interpretiert<br />
das klassische Genre Balljonglage neu<br />
– inklusive Hochleistungsmomenten wie die<br />
Jonglage von bis zu neun Bällen. Der Kanadier<br />
Laurence Tremblay-Vu hat die Kunst der<br />
Sprünge in die Luft perfektioniert und bietet<br />
auf seinem Drahtseil Erstaunliches dar.<br />
Die finnische Artistin Kerttu Pussinen<br />
schwebt und tanzt auf bestechende, leichte<br />
Art und Weise an den Strapaten. Hinter<br />
dem Halves Project aus der Ukraine stecken<br />
Maksym Borodin, Alina Kara und Dmytro<br />
Kotsiubynskyi. Mit Schwarzlichttheater stellen<br />
sie eine Suche der besonderen Art nach<br />
dem zweiten Teil des Ichs dar – ironisch,<br />
kunstvoll und anmutig. Shannon Maguire<br />
und Philippe Ranaud aus den USA und Kanada<br />
bilden das Duo Pile ou Face. Sie präsentieren<br />
einen Tanz mit einem Reifen in<br />
kaum nachvollziehbarem Tempo. Das Ganze<br />
verlangt den Artisten alles ab: Cyr-Akrobatik<br />
als Duodisziplin ist eine hohe Kunst.<br />
Tipp<br />
Kerrtu Pussinen aus<br />
Finnland schwebt kraftvoll<br />
an den Strapaten.<br />
Foto: Roland Lorente<br />
Die Show „Spring!“ feiert am Mittwoch, 4. Mai,<br />
Premiere und ist bis zum 26. Juni im GOP Varieté-Theater<br />
Bremen zu sehen. Aufführungszeiten<br />
und Infos unter www.variete.de.<br />
Gefühlsintensive Oper<br />
„Werther“ feiert Premiere am Theater Bremen<br />
Brüchige Beziehungen<br />
Neues Tanztheaterstück „NEXTtoME“ zeigt Grenzüberschreitungen<br />
Bühne<br />
„Geflüchtet,<br />
unerwünscht,<br />
abgeschoben“<br />
Das 20. Jahrhundert gilt als<br />
das Jahrhundert der Flüchtlinge.<br />
„Grenzen des Gastrechts“,<br />
„Flüchtlingsstrom gestaut“,<br />
„Sind wir schutzlos gegen Ausländer?“<br />
– so lauteten Titel in<br />
der deutschen Presse Anfang<br />
der 1920er-Jahre. Der Flüchtlingsbewegung<br />
aus Osteuropa<br />
nach dem Ersten Weltkrieg begegneten<br />
weite Teile der deutschen<br />
Politik und Gesellschaft<br />
ablehnend – auch in Bremen.<br />
Forderungen nach Schließung<br />
der Grenzen, nach Abschiebung<br />
von Flüchtlingen und der<br />
Einrichtung von Internierungslagern<br />
waren weit verbreitet.<br />
Angesichts der aktuellen Situation<br />
feiert die szenische Lesung<br />
„Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben<br />
– lästige Ausländer<br />
in der Weimarer Republik“ am<br />
Donnerstag, 26. Mai, 19.30 Uhr,<br />
im Theater am Leibnizplatz Premiere.<br />
Weitere Termine unter<br />
www.shakespeare-company.<br />
com. (emsn)<br />
„40 aufwärts –<br />
Prosecco, Pop<br />
und Paranoia“<br />
Was, wenn der Aufzug stecken<br />
bleibt und vier Frauen, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten,<br />
darin gefangen sind? Die<br />
trinkfreudige Amanda, die mollige<br />
Cindy, die rasende Reporterin<br />
Karoline und die chaotische<br />
Johanna teilen nicht nur den begrenzten<br />
Raum, sondern auch<br />
Lust, Frust, Freud und Leid in<br />
dieser misslichen Lage. Müssen<br />
die Ü40-Damen die Nacht gemeinsam<br />
in diesem Lift verbringen?<br />
Schaffen es die einfältigen<br />
Wartungsangestellten Kurt und<br />
Erwin, sie zu retten? Oder ist<br />
hier bald Schicht im Schacht?<br />
Das Theaterschiff zeigt unter<br />
anderem am Donnerstag, 5.<br />
Mai, die musikalische Revue<br />
„40 aufwärts – Prosecco, Pop<br />
und Paranoia“. Beginn ist um 20<br />
Uhr. Alle Termine im Mai unter<br />
www.theaterschiff-bremen.de.<br />
(emsn)<br />
44 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
45<br />
Steffi Urban<br />
Immer wieder wurden die Werke von Johann<br />
Wolfgang Goethe in der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts von französischen<br />
Opernkomponisten als Vorlage genutzt.<br />
Auf einer Deutschlandreise lernte<br />
der französische Komponist Jules Massenet<br />
Goethes „Die Leiden des jungen Werther“<br />
kennen – und war sofort „angezündet“. Er<br />
staunte: „Diese aufwühlenden Szenen, diese<br />
fesselnden Bilder; was musste das alles<br />
hergeben!“ Aus dem Stoff entwickelte er die<br />
Oper „Werther“, die 1892 uraufgeführt wurde.<br />
Nun nimmt sich das Theater Bremen des<br />
Stoffes an.<br />
Dass ein Mensch seiner Schwermut freien<br />
Lauf ließ und seinem Leben konsequent<br />
ein Ende setzte, war und ist für viele undenkbar.<br />
Und so dauerte es, bis in Frankreich die<br />
Faszination für Goethes Werk aufflammte.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts gab es dann die<br />
ersten Opernkompositionen – allerdings mit<br />
geringer Resonanz. Auch Massenet musste<br />
kämpfen. Er nahm tiefgreifende Veränderungen<br />
an Goethes Werk vor, erhielt aber die<br />
düstere Grundstimmung. So war das Stück<br />
Ende des 19. Jahrhunderts dem Direktor<br />
der Pariser Opéra zu depressiv für sein Publikum.<br />
Erst nach der triumphalen Uraufführung<br />
1892 in Wien ließ er sich umstimmen.<br />
Ein Jahr später feierte das Werk auch in Paris<br />
beispiellose Erfolge. Massenets Musik ist<br />
von hochpeitschender Dramatik gezeichnet.<br />
Trotz der ausladenden Orchestrierung schuf<br />
Welche Spuren hinterlassen Machtverhältnisse<br />
im Körper? Wie schreiben<br />
sich Mechanismen von Dominanz<br />
und Unterdrückung in persönlichen<br />
Beziehungen, Politik, Gesellschaft und<br />
Religion in das Individuum ein, und wie<br />
lassen sich diese Fragestellungen in Bewegung<br />
übersetzen? Diesen Fragen geht<br />
der junge ungarische Choreograf Máté<br />
Mészáros in der Tanztheater-Inszenierung<br />
„NEXTtoME“ nach. Indem er den Mensch<br />
schonungslos in Abhängigkeit seiner hinter<br />
ihm liegenden Erfahrungen beschreibt,<br />
konfrontiert er sie mit der Brüchigkeit vermeintlicher<br />
individueller Souveränität.<br />
Máté Mészáros tanzte jahrelang selbst<br />
in weltberühmten Kompanien wie Carte<br />
Blanche und Ultima Vez, bevor er 2010 als<br />
Werther – ein sinnlicher Klangrausch mit gefühlsintensiven<br />
Duetten.<br />
Foto: Jörg Landsberg<br />
er ein feines Kammerspiel, das das Brennglas<br />
auf drei Individuen legt, die sich aneinander<br />
abarbeiten. Besonders ungewöhnlich ist, wie<br />
Massenet Werthers Liebe zu Charlotte – die<br />
bereits an einen anderen Mann vergeben<br />
ist – in Töne umsetzt. Das ist ein sinnlicher<br />
Klangrausch mit gefühlsintensiven Duetten.<br />
Tipp<br />
Die Oper „Werther“ feiert am Freitag, 20. Mai, ab<br />
19.30 Uhr im Theater Bremen Premiere. Weitere<br />
Termine unter www.theaterbremen.de.<br />
Choreograf debütierte. Zwischen präzisen<br />
Körperbildern und hochphysischen Bewegungsexplosionen<br />
entwickelt Mészáros Arbeiten,<br />
in denen er Grundfragen menschlicher<br />
Existenz in ein tänzerisches Spiel<br />
zwischen persönlicher Grenzüberschreitung<br />
und sich wiederholenden Beziehungsmustern<br />
transformiert.<br />
In Bremen wird er mit Tänzern der gefeierten<br />
Kompanie von Samir Akika und Gästen<br />
aus Ungarn und Belgien zum ersten Mal<br />
eine neue Arbeit in Deutschland entwickeln.<br />
(emsn)<br />
Tipp<br />
NEXTtoME“ feiert am Freitag, 27. Mai, ab 20 Uhr<br />
Premiere im Theater Bremen. Weitere Termine<br />
unter www.theaterbremen.de.