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stadtmagazin01_mai

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Düster, komisch und unendlich traurig<br />

Heinz Strunk liest aus seinem neuen Roman „Der goldene Handschuh“<br />

Witzige Überlebenstaktiken<br />

Michael Mittermeier stellt sein Programm „Wild“ vor<br />

News<br />

Von Steffi Urban<br />

Es ist noch nicht lange her, da stand<br />

Heinz Strunk als Torsten Bage mit<br />

seiner Band Fraktus auf der Schlachthofbühne.<br />

Nun kommt der Musiker,<br />

Schauspieler, Kolumnist und Entertainer<br />

als Autor zurück. Strunk stellt seinen<br />

aktuellen Roman „Der goldene Handschuh“<br />

vor. Mit diesem war er in diesem<br />

Jahr für den renommierten Preis der<br />

Leipziger Buchmesse nominiert.<br />

Strunk kennt man als Spaßvogel,<br />

der unter anderem als Teil des Trios<br />

Studio Braun mit Rocko Schamoni und<br />

Jacques Palminger für Lacher sorgte.<br />

Erfolge feierte er aber immer auch als<br />

Schriftsteller mit Werken wie „Fleisch<br />

ist mein Gemüse“, „Die Zunge Europas“<br />

und „Das Strunk-Prinzip“. Während<br />

all diese Bücher autobiografische<br />

Züge tragen, wendet sich der 53-jährige<br />

Hamburger erstmals von seinem<br />

Selbst ab und dem Frauenmörder Fritz<br />

Monka zu. Ein typisches Strunk-Buch<br />

ist es dennoch: düster, komisch und unendlich<br />

traurig.<br />

Fritz Honka war für in den 70er-Jahren<br />

aufgewachsene Deutsche der Kinderschreck<br />

schlechthin, ein Frauenmörder<br />

aus der untersten Unterschicht. 1976<br />

erlangte er in einem spektakulären Prozess<br />

schaurige Berühmtheit. Honka war<br />

geistig und körperlich gezeichnet durch<br />

eine grausame Jugend voller Missbrauch<br />

und Gewalt. Er nahm seine Opfer aus der<br />

Hamburger Absturzkneipe Zum goldenen<br />

Handschuh mit nach Hause.<br />

„Planet Deutschland“<br />

Kaya Yanar stellt sein neues Programm vor<br />

Muss nicht immer lustig sein: Heinz Strunk.<br />

Strunks Roman taucht tief in die<br />

teuflische Nachtwelt von Kiez, Kneipe<br />

und Abbruchquartier ein, deren Bewohnern<br />

das mitleidlose Leben alles<br />

Menschliche zu rauben droht. „Ich bin<br />

selbst 2009 in den Handschuh geraten<br />

und fand dieses Soziotop extrem faszinierend<br />

und anziehend“, erläuterte<br />

Strunk im Interview mit „Spiegel Online“.<br />

Mit erzählerischem Furor, historischer<br />

Genauigkeit und ungeheurem<br />

Mitgefühl zeichnet er das Bild einer<br />

Welt, in der nicht nur der Täter bekannt<br />

war, sondern auch alle seine unglücklichen<br />

Opfer. Immer wieder unternimmt<br />

der Roman aber auch Ausflüge<br />

in die oberen Etagen der Gesellschaft<br />

– zu den Angehörigen einer hanseatischen<br />

Reederdynastie mit Sitz in den<br />

Elbvororten, wo das Geld wohnt, die<br />

Menschlichkeit aber nicht unbedingt.<br />

Am Ende treffen sich Arm und Reich in<br />

der 24-Stunden-Kaschemme am Hamburger<br />

Berg – zwischen Alkohol, Sex,<br />

Elend und Verbrechen.<br />

Tipp<br />

Foto: Dennis Dirksen<br />

Heinz Strunk präsentiert am Donnerstag,<br />

26. Mai, ab 20 Uhr Passagen aus seinem<br />

neuen Buch im Schlachthof. Sein Roman „Der<br />

goldene Handschuh“ ist im Rowohlt-Verlag<br />

erschienen.<br />

Kaya Yanar gilt als der Weltenbummler unter den Comedians.<br />

Auf seinen Reisen erlebt er immer wieder<br />

Merkwürdiges und trifft schräge Menschen. Die exotischsten<br />

Einwohner überhaupt fand der Meister der Dialekte<br />

und Akzente dabei in Europa, zwischen Flensburg<br />

und Oberammergau: die Deutschen – genauer gesagt: die<br />

Bajuwaren, Schwaben, Hanseaten, Rheinländer und Sachsen.<br />

Entsprechend heißt sein neues Programm „Planet<br />

Deutschland“.<br />

Der Komiker hat bereits viele Länder bereist und musste<br />

schon einige Kulturschocks verdauen. In der Bundesrepublik<br />

kam er aus dem Staunen über zahlreiche Ungereimtheiten<br />

gar nicht mehr heraus: Wieso gelten wir<br />

Deutsche eigentlich als ordentlich, rennen aber chaotisch<br />

ins Flugzeug rein und raus? Wieso sind wir Deutsche als<br />

höflich und diplomatisch bekannt, rasten aber auf der<br />

Autobahn vollkommen aus? Warum lieben wir Deutsche<br />

das Mineralwasser so sehr – und müssen es immer mixen?<br />

Apfelschorle, Weinschorle, Bierschorle... Und überhaupt:<br />

Warum trinken die Kölner ihr Kölsch aus einem 0,2-Liter,<br />

die Bremer ihr Pils aus einem 0,33-Liter- und die Bayern<br />

aus mindestens einem 1-Liter-Glas? All diese Fragen behandelt<br />

Kaya Yanar nun gemeinsam mit seinem Publikum<br />

– schnell, witzig und spontan. (stur)<br />

Es geht schlicht ums Überleben.<br />

Der Stand-up-Comedian<br />

Michael Mittermeier<br />

hat in seinem neuen<br />

Programm „Wild“ mehr als<br />

eine Überlebenstaktik im<br />

Gepäck und stellt sich der<br />

Frage: Wie kriegt man sich<br />

selbst in den Griff, wenn die<br />

Welt sich nicht mehr im Griff<br />

hat?<br />

Für die Antworten ist ihm<br />

kein Brennpunkt zu heiß.<br />

Ungezähmt und unerbittlich<br />

jagt er Menschenfänger,<br />

Trolle und Nagellackentferner.<br />

Er trifft Serienkiller,<br />

Modelleisenbahnbesitzer,<br />

Geteerte und Gefederte.<br />

Und natürlich dürfen diverse<br />

Verbalattacken auf die (Polit-)Prominenz<br />

nicht fehlen.<br />

Obama, Putin und Bush, ein<br />

nordkoreanischer Diktator,<br />

der G7-Bürgermeister, Winnetou,<br />

Meister Yoda und ein<br />

Durch den Mai bei dodenhof<br />

Von Moonlight-Shopping bis zum BBQ-Cup<br />

6. Mai: Moonlight-Shopping<br />

Im Mai dreht sich bei dodenhof<br />

alles um Zirkus, Clowns und<br />

Artistik. Auch beim Moonlight-Shopping<br />

am Freitag, 6.<br />

Mai: Dann ist unter anderem<br />

der Clown Zimbo zu Gast und<br />

verzaubert sein Publikum mit<br />

Jonglage, riesigen Seifenblasen<br />

und kleinen Zaubertricks. Eine<br />

Ballonkarikaturistin zaubert<br />

außerdem fantastische Ballonköpfe<br />

und die Band „The Bombastics“<br />

überzeugt mit echtem<br />

„Clownbeat“. Alle Aktionen<br />

am 6. Mai von 18 bis 23 Uhr.<br />

Das Center hat bis Mitternacht<br />

geöffnet.<br />

6. Mai: Landmann-BBQ-Cup<br />

bei dodenhof<br />

Wer wissen will, wie die Profis<br />

grillen, sollte am 6. Mai unbedingt<br />

zum Landmann-BBQ-Cup<br />

zu dodenhof kommen. Rund<br />

um die GartenWelt startet<br />

die offizielle Landmann-Meisterschaft,<br />

bei der vier Teams<br />

zwischen 12 und 19 Uhr um<br />

Ruhm und Ehre grillen.<br />

Manege frei! Zirkuszeit bei<br />

dodenhof vom 14. bis 28.<br />

Mai<br />

„Manege frei!“ heißt es vom<br />

14. bis 28. Mai bei dodenhof:<br />

Der Circus Gebr. Lieberum<br />

gastiert auf dem Vorplatz<br />

der ModeWelt und zeigt sein<br />

Repertoire aus Artisten,<br />

Akrobaten, Feuerschluckern,<br />

Clowns und Tieren.<br />

Spielparadies im Mai: Endlich<br />

wieder raus<br />

Im Mai zieht es die kleinen<br />

dodenhof Besucher wieder<br />

nach draußen, wenn in dodis<br />

Wiener Pandabär: Sie alle<br />

bekommen ihr Fett weg.<br />

Mittermeier nimmt sich<br />

seit inzwischen 20 Jahren<br />

der Befindlichkeiten der<br />

Welt an. Bekannt wurde er<br />

1996 mit seinem Programm<br />

„Zapped“. Seither ist er ein<br />

Dauergast im Fernsehen sowie<br />

auf den großen Bühnen<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

„Wild“ ist sein achtes Programm.<br />

(stur)<br />

Spielparadies allerlei Outdoor-Aktionen<br />

stattfinden. Ob<br />

Schwungtuchspiele oder Sandbilder,<br />

verschiedene Basteleien<br />

oder Toben auf dem Abenteuerspielplatz<br />

– das Spielparadies<br />

ist der perfekte Ort, um<br />

sich im Freien zu bewegen.<br />

dodis Spielparadies hat täglich<br />

von montags bis samstags von<br />

10 bis 19 Uhr geöffnet – die<br />

Betreuung ist kostenlos<br />

Enissa Amani:<br />

„Zwischen Chanel<br />

und Che Guevara“<br />

Sie gilt als die Neuentdeckung<br />

der deutschen Kabarettszene:<br />

Enissa Amani. Die 1986 im<br />

Iran geborene Deutsch-Perserin<br />

eroberte innerhalb eines<br />

Jahres die Bühnen und<br />

TV-Studios des Landes. Ihr<br />

erstes Programm trägt den Titel<br />

„Zwischen Chanel und Che<br />

Guevara“. Ihre Mischung aus<br />

provokant-ehrlichem amerikanischem<br />

Stand-up und deutschem<br />

Kabarett präsentiert<br />

sie am Freitag, 13. Mai, ab 20<br />

Uhr im Pier 2.<br />

„LitClips“:<br />

Literarische Störung<br />

Das Bremer Literaturkontor<br />

präsentiert Kurzlesungen mit<br />

Bremer Autoren in Cafés,<br />

Kneipen und Bars. Der Titel<br />

lautet: „LitClips“. Seit April<br />

mischt sich einmal im Monat<br />

eine Autorin oder ein Autor<br />

jüngeren Jahrgangs um 21<br />

Uhr unter die Freitagabendgäste<br />

und präsentiert in einer<br />

Minilesung einen aktuellen<br />

Text. Knappe 15 Minuten sollen<br />

die Lesungen dauern und<br />

damit für eine kurze literarische<br />

„Störung“ im Ablauf des<br />

Abends sorgen. Diese gestaltet<br />

am Freitag, 13. Mai, Helge<br />

Halling im Karton. Mit seiner<br />

Erzählung „Stella und Tristan“<br />

schaffte er es 2013 in das Finale<br />

des „21. Open Mike“ in<br />

Berlin. Derzeit schreibt er an<br />

seinem autobiografischen Roman<br />

„Ach Ottersberg“. (emsn)<br />

48 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />

49<br />

Tipp<br />

Hat mehr<br />

als eine<br />

Überlebenstaktik<br />

im Gepäck:<br />

Michaael<br />

Mittermeier<br />

Foto: Manfred<br />

Baumann<br />

Michael Mittermeier ist am<br />

Donnerstag, 12. Mai, ab 20 Uhr<br />

im Pier 2 zu erleben.<br />

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