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Vorschau auf die aktuelle Ausgabe des Spoon Fishing Magazine - Ausgabe 5
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18<br />
Klaus: Wie schwer sind denn in<br />
der Regel Deine Jigköpfe?<br />
Enrico: Das variiert, das können<br />
6 Gramm schwere Köpfe sein,<br />
zum Beispiel im Winter bei<br />
Hochwasser, aber manchmal<br />
auch stark überbleit am Stillgewässer<br />
mit 20 Gramm. Es<br />
kommt meistens auf die benötigte<br />
Köderführung an, die<br />
manchmal auch sehr aggressiv<br />
sein muss.<br />
Klaus: Du bist aktueller Raubfischweltmeister,<br />
wie bereitest<br />
Du Dich auf einen Wettkampf<br />
an einem Gewässer vor, dass<br />
Du eigentlich fast gar nicht<br />
kennst?<br />
Enrico: Da habe ich natürlich<br />
schon einen Nachteil gegenüber<br />
den ortsansässigen Anglern,<br />
das ist richtig. Es gibt<br />
viele Holländer und Belgier,<br />
die das Gewässer natürlich<br />
viel besser kennen, als wir aus<br />
den deutschen Teams. Vielleicht<br />
ist es aber auch hilfreich,<br />
dass mein Bootspartner Frank<br />
und ich über einen gewissen<br />
Riecher verfügen und an dem<br />
entsprechenden Spot eben<br />
nicht nur zwanzig oder dreißig<br />
Würfe machen, sondern eher<br />
200 Würfe.<br />
Klaus: Ist es vielleicht sogar ein<br />
Vorteil gegenüber den ortsansässigen<br />
Anglern, die einen<br />
Spot eben nicht mit besagten<br />
200 Würfen abfischen, sondern<br />
sich dann sagen, dass dieser<br />
einem noch nie wirklich Fisch<br />
eingebracht hat und die dann<br />
lieber den nächsten aufsuchen,<br />
um dort ihr Glück zu versuchen?<br />
Enrico: Das ist auf jeden Fall so.<br />
Zudem befischen wir diesen<br />
Spot vielleicht auch anders,<br />
als die anderen Profis. Wie,<br />
das sage ich allerdings nicht.<br />
(lächelt) Wir tragen allerdings<br />
viele Methodiken aus anderen<br />
Gewässern zusammen und<br />
entscheiden uns aufgrund dieser<br />
Erfahrungswerte dann vielleicht<br />
auch mal für eine etwas<br />
unkonventionelle Methode.<br />
Klaus: Wie lange trainiert ihr an<br />
dem jeweiligen Gewässer vor<br />
dem Wettkampf?<br />
Enrico: Circa eine Woche wird<br />
trainiert. Es ist manchmal nicht<br />
so gut zu viele Spots zu haben,<br />
da man die Spots, denen man<br />
eigentlich vertraut, dann eventuell<br />
doch nicht genug Vertrauen<br />
schenkt. Stell Dir vor,<br />
Du fährst zum ersten Spot und<br />
fängst nicht, am zweiten Spot<br />
dasselbe und auch der dritte<br />
Spot bringt keinen Fisch, dann<br />
hast Du ein Problem. In diesem<br />
Fall hätten wir eventuell am<br />
ersten Spot bleiben und diesen<br />
intensiver befischen sollen, wo<br />
wir wieder beim Thema Beißphasen<br />
wären. Wenn wir dem<br />
Spot vertrauen, wissen wir,<br />
dass der Fisch irgendwann<br />
beißt, Aktionismus ist hier fatal.<br />
Das macht oft den Unterschied.<br />
Es gibt so viele Mitangler, die<br />
nach wenigen Würfen von<br />
einem Spot zum nächsten hetzen<br />
und am Ende des Tages<br />
wertvolle zwei Stunden Angelzeit<br />
verfahren haben. In diesen<br />
zwei Stunden hätten sie viele<br />
Fische fangen können. Manchmal<br />
muss man aber auch<br />
wechseln, am letzten Tag der<br />
WPC hat an unserem favorisierten<br />
Spot einfach kein Fisch<br />
gebissen, es war dann schon<br />
14 Uhr und wir brauchten noch<br />
zwei Zander. Es wurde verdammt<br />
eng, in den verbleibenden<br />
zwei Stunden diese noch<br />
zu fangen. Wir mussten also<br />
alles auf eine Karte setzen und<br />
sind eine halbe Stunde zum<br />
nächsten Spot gefahren und<br />
haben dann in den letzten eineinhalb<br />
Stunden die benötigten<br />
zwei Zander gefangen. Manchmal<br />
muss man sich auch selbst<br />
korrigieren. Wenn in den erarbeiteten<br />
Beißphasen kein Fisch<br />
gefangen werden kann, ist der<br />
Spot entweder nicht besetzt,<br />
oder der Fisch ist nicht aktiv.<br />
Da fehlt im Wettkampf dann<br />
einfach die Zeit und wir müssen<br />
über den eigenen Schatten<br />
springen um den nächsten<br />
Spot aufzusuchen.