Leseprobe stahlmarkt 3.2019 (März)
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»<br />
Eine<br />
Der Brexit könnte manche der bislang als Ltd. geführten Unternehmen zur Umfirmierung in eine<br />
Unternehmergesellschaft (UG) bewegen.<br />
so lange in die gesetzliche Rücklage einfließen,<br />
bis das Mindeststammkapital von<br />
25 000 Euro aufgebaut ist.<br />
für die Entwicklung der Insolvenzen wichtige Frage wird zudem sein,<br />
in welchem Tempo und Ausmaß die Zinsen steigen.<br />
erhält die UG bald weiteren Auftrieb –<br />
durch den Brexit, der manche der geschätzt<br />
10 000 in der Rechtsform der Ltd. geführten<br />
Unternehmen bewegen könnte, in eine UG<br />
umzufirmieren. Dies alles sind Indizien<br />
dafür, dass Insolvenzverwalter bald eher<br />
mehr zu tun haben werden.<br />
Foto: Shutterstock.com<br />
gen. Klar ist, dass die Zeit der Niedrigzinspolitik<br />
der Europäischen Zentralbank (EZB)<br />
zu Ende geht. Das könnte für viele derjenigen<br />
Unternehmen zu einer Belastungsprobe<br />
werden, die sich in den vergangenen<br />
Jahren durch preiswerte Kredite zu einer<br />
vergleichsweise hohen Verschuldung haben<br />
verführen lassen. Denn die Bedienung teurerer<br />
Kredite überfordert möglicherweise<br />
ihre Ertragskraft. Nach der jüngsten Creditreform-Umfrage<br />
sind 29,4 Prozent der<br />
Unternehmen stark fremdfinanziert. Das<br />
heißt, sie weisen eine Eigenkapitalquote<br />
von weniger als zehn Prozent auf. Sehr viel<br />
bedrohlicher ist die Situation für Unternehmen,<br />
die in der seit nunmehr zehn Jahren<br />
möglichen Rechtsform der Unternehmergesellschaft,<br />
kurz UG, geführt werden. Von<br />
ihnen sind sogar gut 38 Prozent stark<br />
fremdfinanziert. Im vergangenen Jahr<br />
waren bereits 12,4 Prozent der Unternehmen,<br />
die in Schieflage gerieten, eine UG.<br />
2017 hatte ihr Anteil erst 11,6 Prozent<br />
betragen. Am häufigsten waren im vergangenen<br />
Jahr Gewerbebetriebe, Einzelunternehmen<br />
und Freie Berufe (40,2 Prozent)<br />
unter den insolventen Unternehmen vertreten,<br />
gefolgt von GmbH (39,3 Prozent). Die<br />
zehn größten Insolvenzen 2018 waren ausschließlich<br />
Unternehmen in der Rechtsform<br />
der GmbH.<br />
Die besondere Konstruktion der Unternehmergesellschaft,<br />
die im Kern eine Variante<br />
der GmbH ist und deshalb mitunter ein<br />
wenig verächtlich als »Mini-GmbH« oder<br />
»Ein-Euro-GmbH« bezeichnet wird, lässt<br />
befürchten, dass sie in diesem Jahr in noch<br />
größerem Umfang am Insolvenzgeschehen<br />
beteiligt sein wird. Schließlich beträgt das<br />
Stammkapital einer UG lediglich einen Euro.<br />
Allerdings dürfen mögliche Gewinne<br />
zunächst nicht in voller Höhe ausgeschüttet<br />
werden. 25 Prozent des Gewinns müssen<br />
Trotz dieser Einschränkung ist die UG für<br />
(meist finanzschwache) Gründer eine verlockende<br />
Alternative zu der früher wegen<br />
ihrer ebenfalls stark eingeschränkten Haftung<br />
favorisierten englischen Rechtsform<br />
Ltd. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
gibt es derzeit in Deutschland<br />
mehr als 36 000 steuerpflichtige Unternehmergesellschaften.<br />
Noch einmal mehr als<br />
doppelt so viele tummeln sich unter den<br />
von der Umsatzsteuerpflicht befreiten<br />
Kleinstunternehmen. Insgesamt wies die<br />
Creditreform Datenbank zum Jahresende<br />
2018 mehr als 118 400 UG aus. Mehr als<br />
zwei Drittel von ihnen sind im Dienstleistungsbereich<br />
aktiv, insbesondere in den<br />
Wirtschaftsbereichen für Informations- und<br />
Finanzdienstleistungen. Möglicherweise<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2019</strong>