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Augenblick_22_v3

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Alle Versuchspersonen hatten in der<br />

Schule Schwierigkeiten mit verschiedenen<br />

Problemen beim Lernen und Lesen.<br />

Die unkomplizierteren Fälle waren<br />

durch Myopie oder Presbyopie begründet<br />

mit Fehlern beim Fokussieren oder<br />

der Vergenz. Komplexere Sehprobleme<br />

standen in Zusammenhang mit muskulären<br />

oder neuronalen Fehlfunktionen<br />

als Folge von physischen Traumata. Die<br />

Stichprobe enthielt auch Individuen mit<br />

abweichendem Sozialverhalten wie Asperger-Autismus<br />

oder ADHS.<br />

Es wurde mit Trainingstexten unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgrades gearbeitet<br />

und die meisten Versuchspersonen<br />

profitierten direkt vom linearen<br />

Leselicht. Wenn dieses auf den Text gestrahlt<br />

wurde, so verbesserte sich die<br />

generelle Seh- und Verarbeitungsleistung<br />

drastisch. Die Ergebnisse wurden<br />

quantifiziert und werden gesondert in<br />

einer kurzen statistischen Übersicht gezeigt.<br />

Die Schweizer Studie mit langsamen<br />

Lesern zeigt deutlich eine Verminderung<br />

der umherirrenden Augenbewegungen.<br />

Okulare Fixationen konnten<br />

deutlich sowohl hinsichtlich der absoluten<br />

Häufigkeit als auch hinsichtlich<br />

deren Dauer reduziert werden. Die ergonomischen<br />

Lesemuster wiesen weniger<br />

Zurückspringen und weniger rekursive<br />

Augenbewegungen auf. Die Leseleistungsrate,<br />

gemessen als Wörter<br />

pro Minute, konnte oft verdoppelt oder<br />

sogar verdreifacht werden. Karl Ryberg,<br />

Architekt, Psychologe und Buch-Autor,<br />

hat in zwanzigjähriger Forschungsarbeit<br />

und angewandter Praxis in Tausenden<br />

von Fällen die Zuträglichkeit<br />

des monochromen (farbreinen) Lichts<br />

für Menschen aufgezeigt.<br />

Die Arbeit mit den Lese-Licht-Linien<br />

Leseschwäche steht nicht in Verbindung<br />

mit einem spezifischen Alphabet<br />

oder Schreibsystem. Europäische Völker<br />

scheinen alle gleichermaßen darunter<br />

zu leiden und sogar Chinesen mit<br />

Leseschwäche haben Schwierigkeiten<br />

beim Extrahieren der verbalen Information<br />

aus bildhaften Formen oder<br />

Zeichen. Beeinträchtigungen beim Erlernen<br />

des Lesens oder Schreiben sind<br />

auch nicht verbunden mit anderen intellektuellen<br />

oder physischen Fähigkeiten.<br />

Die damit verbundenen Einschränkungen<br />

könnten sogar neue<br />

Kommunikations- und Problemlösestrategien<br />

ermöglichen. Von vielen kreativen<br />

Künstlern und erfolgreichen Unternehmern<br />

weiß man, dass sie unter<br />

Lernschwierigkeiten litten.<br />

Das Light-Lines-Leselicht betont klar<br />

den visuellen Aspekt des Lesens. Man<br />

kann sie als gewöhnliche Leselampe<br />

mit besonderen Empfehlungen nutzen.<br />

Das monochromatische grüne Licht<br />

mag zunächst etwas eigen erscheinen<br />

und die Augen benötigen möglicherweise<br />

etwas Zeit, um sich anzupassen<br />

und zur Ruhe zu kommen. Beginnen Sie<br />

daher mit dem Lesen kürzerer Absätze<br />

und steigern Sie die Lesemenge langsam,<br />

um aufkommender Müdigkeit entgegenzuwirken.<br />

Das menschliche Auge hat sich unter<br />

dem Einfluss kontinuierlicher, natürlicher<br />

Lichtquellen entwickelt. Das Light-<br />

Lines-Leselicht ist absolut frei von jeglichem<br />

Flimmern und kann mit einer Amplitudenmodulation<br />

gedimmt werden,<br />

im Gegensatz zur Impulsmodulation.<br />

Bei dieser Leselampe werden jede Form<br />

des Pulsierens oder stroboskopartige<br />

Effekte strikt vermieden. Schnelle photonische<br />

Schwankungen können okulare<br />

und zerebrale Dysfunktionen bekanntermaßen<br />

verschlimmern.<br />

Wir unternehmen pro Tag typischerweise<br />

40 000 bis 50 000 Fixationen<br />

mit den Augen und die meisten davon<br />

fallen auf Buchstaben oder Zahlen.<br />

Das lineare Licht ist besonders geeignet<br />

für das Lesen von großen Mengen<br />

an Gedrucktem und ist ebenso hilfreich<br />

für sich auf eine Prüfung vorbereitende<br />

Schüler, die nicht unter einer Leseschwäche<br />

leiden.<br />

Das Light-Lines-Leselicht ist ein nützliches<br />

Hilfsmittel, um die bekannten<br />

Symptome einer Leseschwäche und<br />

des langsamen Lesens zu lindern. Dieses<br />

Licht hat einen therapeutischen Effekt<br />

und sollte daher mit Respekt behandelt<br />

werden. Es mag aber wiederum<br />

nicht für alle Leser gleichermaßen<br />

geeignet sein und ersetzt keine medizinische<br />

Behandlung.<br />

Weitere Informationen über Leseschwäche<br />

finden Sie im Internet. Besuchen<br />

Sie dabei auch unsere Website<br />

www.monocrom.se. Unter dem Oberbegriff<br />

„Photobiologie“ erfahren Sie darüber<br />

hinaus mehr über ergonomisches<br />

Sehen.<br />

Übersetzt und bearbeitet von<br />

Nicola Mündemann<br />

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Ein Vereinsmitglied wird vorgestellt<br />

Uschi Ostermeier-Sitkowski<br />

Heilpraktikerin, Sehtrainerin und Yogalehrerin<br />

Was hat dich zum Sehtraining<br />

geführt?<br />

Im Alter von ca. zwölf Jahren wurde<br />

eine Kurzsichtigkeit festgestellt und ich<br />

habe dann viele Jahre Brille sowie Kontaktlinsen<br />

getragen. Ich bin also selbst<br />

betroffen. In der Zeit der Ausbildung zur<br />

Heilpraktikerin hörte ich, dass es auch<br />

ein Training für die Augen geben solle<br />

und las außerdem ein Buch mit dem<br />

Titel Weg mit der Brille. Das war genau<br />

das, wonach ich suchte. Ich habe dann<br />

mehrere Kurse bei verschiedenen Sehtrainern<br />

besucht und konnte jedes Mal<br />

feststellen, dass sich meine Sehfähigkeit<br />

verbesserte. Das hat mich begeistert<br />

und seither nicht mehr losgelassen.<br />

Irgendwann wollte ich meine Erfahrungen<br />

weitergeben und ich habe<br />

1988 die Ausbildung zur Sehtrainerin<br />

bei Janet Goodrich absolviert. Außerdem<br />

schreibe ich gerne und habe einige<br />

Bücher veröffentlicht, auch zum Thema<br />

Sehtraining. Meine Lust zur Bewegung<br />

kann ich im Yoga umsetzen, zusätzlich<br />

halte ich mich gerne in der Natur auf.<br />

Wie arbeitest du als Sehtrainerin und<br />

welche Methoden setzt du ein?<br />

Ich gebe Seminare an Volkshochschulen<br />

sowie in Betrieben und Behörden.<br />

In meiner eigenen Praxis im Allgäu gebe<br />

ich Einzelberatungen und Augenakupunktur<br />

nach Prof. Boel bei Augenerkrankungen.<br />

Meinen Patienten zeige<br />

ich vor allem Lockerungs- und Bewegungsübungen,<br />

klassische Augenübungen<br />

sowie Entspannungsübungen. Ich<br />

rege die Teilnehmer und Patienten außerdem<br />

an, die Übungen zu Hause oder<br />

am Arbeitsplatz in ihren Alltag zu integrieren.<br />

Welche Lieblingsübung möchtest du<br />

für den <strong>Augenblick</strong> freigeben?<br />

Dies ist das Schwingen, eine Übung, die<br />

man zwischendurch immer wieder ausführen<br />

kann. Sie lockert und entspannt<br />

den ganzen Körper, sie bringt die Augen<br />

in Bewegung und macht den Kopf frei.<br />

Ich leite sie oft auch in meinen Yogakursen<br />

als Auflockerungsübung an.<br />

Hier ist die Anleitung:<br />

Stellen Sie sich aufrecht hin, die Beine<br />

etwa hüftbreit auseinander, die Knie<br />

weich, der Oberkörper ist ganz gerade.<br />

Die Arme baumeln locker herunter.<br />

Beginnen Sie, den Oberkörper langsam<br />

nach links und dann nach rechts zu drehen.<br />

Die Bewegung geht von Ihrem Becken<br />

aus, der Kopf bleibt dabei ganz<br />

gerade. Lassen Sie die Bewegung in<br />

ein weiches Schwingen von links nach<br />

rechts übergehen. Wenn Sie nach links<br />

schwingen, hebt sich die rechte Ferse<br />

vom Boden ab und umgekehrt. Lassen<br />

Sie die Arme locker am Körper entlang<br />

baumeln.<br />

Der Blick ist auf Augenhöhe geradeaus<br />

gerichtet. Während Sie schwingen, lassen<br />

Sie den Blick ganz weich über alles<br />

hinweg gleiten. Wenn Sie feststellen,<br />

dass Ihr Blick irgendwo festhalten will,<br />

lassen Sie los und lassen Sie den Blick<br />

gleich wieder weich werden.<br />

Nach einer Weile schließen Sie die<br />

Augen und schwingen weiter. Spüren<br />

Sie in Ihre Augen hinein. Nehmen Sie<br />

die Bewegung wahr? Lassen Sie ganz<br />

bewusst Ihre Augenmuskeln los, sodass<br />

sich Ihre Augäpfel noch schwereloser<br />

bewegen können. Schwingen<br />

Sie so lange, wie es Ihnen Spaß macht.<br />

Öffnen und schließen Sie Ihre Augen<br />

so oft Sie wollen. Wichtig ist, dass der<br />

Körper, die Arme, die Schultern und<br />

der Nacken sowie die Augen ganz locker<br />

sind und dass der Blick bei geöffneten<br />

Augen ganz weich ist. Wenn Sie<br />

möchten, spielen Sie eine Musik dazu,<br />

die Ihnen gefällt, und bewegen Sie sich<br />

im Rhythmus.<br />

Was wünschst du dir für die Sehtrainer<br />

oder das Sehtraining?<br />

Für die Sehtrainer wünsche ich mir,<br />

dass sie mit Freude und Begeisterung<br />

diese wundervolle Arbeit weitergeben.<br />

Für das Sehtraining wünsche ich mir,<br />

dass immer mehr Menschen die wohltuende<br />

Wirkung des Sehtrainings erfahren<br />

dürfen und dass es einmal so<br />

bekannt und so weit verbreitet sein<br />

wird wie Yoga.<br />

Belen M. Mündemann<br />

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Starnberg/Bremen<br />

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