06.06.2019 Aufrufe

Augenblick_22_v3

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

BÜCHER<br />

KOFFER<br />

Mustererkennung<br />

Gestaltgesetze – wie unser Gehirn Dinge sortiert<br />

Caroline Ebert<br />

Seele und Sehen – Eine neue Sich t­<br />

weise auf Augenerkrankungen<br />

Schirner Verlag 2015, Darmstadt<br />

ISBN 9783843411691<br />

Eigentlich ist das Einbeziehen von seelischen<br />

Themen in Aspekte von Fehlsichtigkeit<br />

oder Augenerkrankungen<br />

nicht neu – was aber dieses Buch von<br />

anderen unterscheidet, ist die Vielzahl<br />

an Übungen. Diese sind für die Betroffenen<br />

von Katarakt, Glaukom, Blindheit,<br />

trockenen Augen, dem Office-Eye-<br />

Syndrom und Mouches Volantes nützlich<br />

und neuartig zusammengestellt.<br />

Auch die Auswahl der Augenerkrankungen<br />

zeigt auf, dass sich die Autorin<br />

an den Häufigkeiten der Augenerkrankungen<br />

orientiert hat. Zwar gibt es<br />

für diese nicht offenkundig neue Erklärungsansätze,<br />

aber Betroffene sind auf<br />

Erklärungssuche und stellen sich Fragen.<br />

Die Anregungen zu den Übungen kommen<br />

aus bunt gemischten Konzepten<br />

zur Heilung, Persönlichkeitsentwicklung<br />

und aus dem Sehtraining, zum Beispiel<br />

aus Meditationsverfahren, Akupressur,<br />

Spiritualität. Eine Herkunftsangabe<br />

erleichtert für Anwender die<br />

Einordnung in die jeweiligen Konzepte.<br />

Manchmal erscheinen die Hinweise<br />

auf mögliche Ursachen der Fehlsichtigkeit<br />

und Sehstörungen recht plakativ,<br />

weil sie sehr knapp gefasst sind<br />

und zusammenhanglos als Deutung<br />

wirken. So kann sich der jeweilige Betroffene<br />

vielleicht nicht problemlos mit<br />

einer deutenden Zuschreibung von Ursachen<br />

seelischer oder spiritueller Art<br />

abfinden.<br />

Insgesamt gibt dieses Buch eine Reihe<br />

von Tipps und Übungen für Betroffene<br />

und jene, die sich für Sehtraining und<br />

alternative Ansätze zur Umgangsweise<br />

mit Augenstörungen interessieren. Sie<br />

gehören zum Repertoire der Sehtrainer<br />

und damit dient dieses Buch für Klienten<br />

als eine gute Unterstützung bei den<br />

„Hausaufgaben“. ¿<br />

Belen M. Mündemann<br />

Ursula Hohl-Brunner<br />

Buchstabensuppe und Zahlensalat:<br />

Wie die Augendominanz unser Lernen<br />

beeinflusst<br />

Taschenbuch: 192 Seiten,<br />

VAK Verlags GmbH; 1. Auflage<br />

ISBN: 978-3935767316,<br />

Preis 16,80 Euro<br />

Die Autorin Ursula Hohl-Brunner leitet<br />

das Lern- und Therapiezentrums IWL in<br />

der Schweiz. Sie begann ihre berufliche<br />

Laufbahn als Krankenschwester auf<br />

einer neurologischen Station. Es folgten<br />

weitere Ausbildungen, insbesondere<br />

in Lerntechniken. Durch ihre eigene<br />

Linksdominanz angespornt, hat sie<br />

sich dem Thema Lernerfolg in Zusammenhang<br />

mit der Augenführungsdominanz<br />

gewidmet. Am Beispiel des Inhaltverzeichnisses<br />

macht sie deutlich, wie<br />

das Eingehen auf unterschiedliche Dominanz<br />

in der Praxis aussehen kann.<br />

Neben der üblichen Auflistung gibt es<br />

eine zusammenfassende buchstäbliche<br />

und eine weitere bildhafte Darstellung.<br />

So stimmt sie den Leser auf die Thematik<br />

des Buches ein. Im ersten Teil<br />

stellt sie neben einer Reihe von Fallgeschichten<br />

aus ihrer Praxis Maßnahmen<br />

und Tests vor, die teilweise auch<br />

von Eltern durchgeführt werden können.<br />

Im zweiten Teil beschäftigt sie<br />

sich mit Theorie und Erklärungsmodellen<br />

sowie möglichen Therapieansätzen.<br />

Im abschließenden dritten Teil stellt sie<br />

einen Leitfaden für Eltern zusammen,<br />

der das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt<br />

stellt.<br />

Viele Zeichnungen veranschaulichen<br />

die Aussagen. Großen Dank an die Autorin,<br />

die ein Buch vorlegt, das so ausführlich,<br />

gründlich und verständlich<br />

das kaum bekannte Phänomen der linken<br />

oder wechselnden Augendominanz<br />

beschreibt. Allen Eltern, Erziehern und<br />

Lehrern sei dieses Buch empfohlen. ¿<br />

Dorothea Nyssing<br />

Nähe<br />

Elemente, die nahe beieinander liegen,<br />

werden als zusammengehörig interpretiert.Beispiel:<br />

Strukturierung von Texten<br />

(Titel, Untertitel, Absätze).<br />

Ähnlichkeit<br />

Ähnliche Objekte werden von unserer<br />

Wahrnehmung gruppiert. Dies kann<br />

u.a. durch Stilmittel wie Farbe, Größe,<br />

Form, Helligkeit und Struktur erreicht<br />

werden.<br />

Symmetrie<br />

Elemente in symmetrischer Anordnung<br />

werden besser wahrgenommen und<br />

unterstützen die Lesbarkeit z.B. von<br />

Formularen.<br />

Geschlossenheit<br />

Geschlossen erscheinende Elemente<br />

werden schneller erkannt als offene.<br />

So kann ein Element z.B. durch einen<br />

Rahmen oder Hintergrund hervorgehoben<br />

werden.<br />

Verbindung<br />

Miteinander verbundene Elemente<br />

werden als Einheit wahrgenommen.<br />

Prägnanz<br />

Komplexe Objekte werden aufgrund<br />

von Erfahrung vereinfacht. Eine komplexe<br />

geometrische Figur zum Beispiel<br />

wird von der menschlichen Wahrnehmung<br />

in mehrere Dreiecke aufgeteilt.<br />

Kontinuität<br />

Unsere Wahrnehmung ergänzt Formen<br />

und Linien und setzt sie fort, um eine<br />

schnelle Deutung unserer Umgebung<br />

zu ermöglichen.<br />

Trennung von Figur und Grund<br />

Vordergrund (Figur) und Hintergrund<br />

können nicht gleichzeitig betrachtet<br />

werden.<br />

Gemeinsames Schicksal<br />

Objekte, die sich auf die gleiche Art<br />

und Weise oder in eine gemeinsame<br />

Richtung bewegen, werden als zusammengehörig<br />

wahrgenommen.<br />

Seherfahrung<br />

Undefinierte Strukturen können durch<br />

individuelle Erfahrungen als bekannte<br />

Gestalt wahrgenommen werden. Dieses<br />

Phänomen ist die Voraussetzung<br />

für die Simulation dreidimensionaler<br />

Objekte auf einer Fläche.<br />

Dominanz<br />

Durch Größe, Farbe oder andere Merkmale<br />

betonte Elemente werden eher<br />

wahrgenommen als die sie umgebenden.<br />

(Un-)Möglichkeit<br />

Jeder einzelne Teil einer Figur ist akzeptabel,<br />

das Akzeptieren des gesamten<br />

Objekts führt jedoch, als Folge unrichtiger<br />

Verbindungen zwischen den einzelnen<br />

Teilen, zu dem trügerischen Effekt<br />

einer unmöglichen Struktur.<br />

34 | | 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!