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Augenblick_22_v3

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KALEID SKOP BÜCHER KOFFER<br />

Foto: Martin Aufmuth/EinDollarBrille e.V.<br />

Die EinDollarBrille<br />

„Was würde passieren, wenn es bei<br />

uns plötzlich keine Brillen mehr<br />

gäbe?“Diese Frage stellte sich Martin<br />

Aufmuth, der Gründer des Vereins Ein-<br />

DollarBrille. Für einige wäre an dieser<br />

Stelle das Weiterlesen nicht mehr möglich.<br />

Viele Menschen könnten Schule,<br />

Beruf oder das Autofahren ohne Brille<br />

nicht bewältigen. Auch die Volkswirtschaft<br />

würde darunter leiden.<br />

Weltweit benötigen ca. 150 Millionen<br />

Menschen eine Brille, können sich aber<br />

keine leisten oder leben weit weg von<br />

optischer Versorgung. Damit Kinder lernen<br />

und Erwachsene arbeiten und ihre<br />

Familien versorgen können, entwickelte<br />

Martin Aufmuth eine Brille aus Federstahldraht.<br />

Die Materialkosten dieser<br />

Brille mit Gläsern liegen bei 1 US-Dollar.<br />

Verkauft wird sie in Entwicklungsländern<br />

für zwei bis drei ortsübliche Tageslöhne.<br />

Das ist auch für sehr arme Menschen<br />

bezahlbar. Vor Ort werden One-<br />

DollarGlasses-Optiker ausgebildet, die<br />

mit einer Biegemaschine ohne Strom<br />

die EinDollarBrille anfertigen und die<br />

Sehstärke bestimmen. Diese Menschen<br />

können vom Brillenverkauf leben.<br />

Die Vision: 150 Millionen Menschen<br />

mit Brillen versorgen! Helfen Sie mit!<br />

Unter www.eindollarbrille.de kann man<br />

online spenden oder sich weiter informieren.<br />

Die innere Uhrzeit oder:<br />

Ticken wir noch richtig?<br />

Jeder Mensch hat in seinem Inneren<br />

eine oder eher mehrere Uhren, die den<br />

Organismus ziemlich präzise steuern.<br />

Es handelt sich dabei um ein komplexes<br />

System aus Genen und Enzymen,<br />

die den Stoffwechsel, Prozesse in den<br />

Zellen, aber auch Verhaltensweisen<br />

steuern. Diese Vorgänge werden zirkadianer<br />

Rhythmus genannt. Untersuchungen<br />

dazu führte unter anderem<br />

Fred Turek, Direktor am Zentrum<br />

für Schlaf- und zirkadische Biologie an<br />

der Northwestern University in Illinois/<br />

USA, durch.<br />

Je nachdem in welchem Schlaf- oder<br />

Wachzustand wir uns befinden, werden<br />

Körpertemperatur, Blutdruck oder Immunsystem<br />

unterschiedlich gesteuert.<br />

Beim Menschen wird dieser Rhythmus<br />

hauptsächlich durch die Helligkeitsunterschiede<br />

zwischen Tag und Nacht<br />

gesteuert. Kommt er dauerhaft durcheinander,<br />

beispielsweise bei Schichtarbeitern<br />

oder häufigem Jetlag, werden<br />

manche Krankheiten begünstigt<br />

oder der Zeitraum bis zur Heilung verlängert.<br />

Das gilt unter anderem für Depressionen,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Diabetes und Gewichtsprobleme.<br />

In diesem Zusammenhang wurden auch<br />

Untersuchungen über die Beeinflussung<br />

von Licht aus Computern, Handys<br />

oder E-Books durchgeführt, die zeigten,<br />

dass die innere Uhr durch ein Übermaß<br />

an blauem Licht aus Displays aus dem<br />

Takt gebracht werden kann. Dadurch<br />

kann die Melatoninproduktion, die für<br />

einen tiefen und gesunden Schlaf wichtig<br />

ist, nicht richtig einsetzen.<br />

Abhilfe kann hier das Programm „f.lux“<br />

zur Anpassung des Blauanteils von PC-<br />

Bildschirmen schaffen. Je nach Tageszeit<br />

werden die Blau- oder Rotanteile<br />

des Hintergrundes an die Dämmerung<br />

angepasst. Dieses Programm kann<br />

unter www.justgetflux.com kostenlos<br />

heruntergeladen werden.<br />

Alexandra Wiegels<br />

Zusammenfassung des Artikels „So tickt<br />

die Uhr in unserem Körper“ aus dem<br />

Hamburger Abendblatt vom 28.11.2016.<br />

Der Tipp zur Reduzierung des Blauanteils<br />

von PC-Bildschirmen stammt aus<br />

einem Leserbrief im Heft „Natur und Heilen“<br />

vom Januar 2017.<br />

Suzanna und ihre Ein-Dollar-<br />

Brille, während der Arbeit an<br />

einer Nähmaschine<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Wolfgang Hätscher-Rosenbauer<br />

Kleine Augenschule – Übungen und<br />

Tipps für gesundes und lebendiges<br />

Sehen<br />

Mankau Verlag, Nov. 2016<br />

ISBN: 9783863743147<br />

Preis: 7,99 Euro<br />

Das handliche Büchlein Kleine Augenschule<br />

– Übungen und Tipps für gesundes<br />

und lebendiges Sehen ist eine kompakte<br />

Zusammenfassung von Wolfgang<br />

Hätscher-Rosenbauers Wissen, das er<br />

sich während seiner mehr als 30-jährigen<br />

Tätigkeit als Sehtrainer angeeignet<br />

hat. Er teilt seine vielfältigen Erfahrungen<br />

mit all jenen, die das Sehtraining<br />

konsequent und unter richtiger Anleitung<br />

durchführen möchten.<br />

Ob Sie nun spontan im Buch blättern<br />

und sich eine der Übungen aussuchen<br />

oder das empfohlene Übungsprogramm<br />

der Reihe nach durchführen<br />

wollen: Die Übungen sind verständlich<br />

erklärt und es gibt viele Übungstafeln,<br />

mit denen das Training noch mehr Spaß<br />

macht.<br />

Fast alle Übungen lassen sich leicht in<br />

den Alltag integrieren und bringen sowohl<br />

Ihre Augen als auch das Sehen<br />

wieder in Schwung. Sie finden Übungen,<br />

um die Augenbeweglichkeit und<br />

die Sehschärfe zu fördern, das Blickfeld<br />

zu erweitern sowie zum beidäugigen<br />

oder räumlichen Sehen. Sie entscheiden<br />

dabei selbst, wieviel Zeit Sie<br />

investieren wollen und an welchem<br />

Punkt Sie beginnen möchten: Zur Wahl<br />

stehen ein Kurzübungsprogramm, ein<br />

Acht-Tage-Programm oder ein Acht-Wochen-Programm.<br />

Die Kleine Augenschule<br />

ist sinnvoll und geeignet bei müden<br />

Augen, bei erschöpfter Sehkraft, für<br />

ein farbenfrohes und kontrastreiches<br />

Sehen, um den Sehsinn zu stärken und<br />

um Sehprobleme zu vermeiden. Fazit:<br />

kompakt, effektiv – absolut empfehlenswert.<br />

¿<br />

Bernadette Epp-Wöhrl<br />

George Pennington<br />

Vom Schielen und Schauen – Das<br />

Übungsbuch für Fehlsichtige<br />

Lenzwald Verlag 2016, Augsburg<br />

ISBN 9783981564303<br />

Dieser Selbsthilferatgeber richtet sich<br />

an Personen mit Sehproblemen aus<br />

dem Bereich des Schielens sowie der<br />

Kurz- und Weitsichtigkeit. Er soll diesen<br />

helfen, die Kontrolle über die eigene<br />

Augenmuskulatur zu erreichen.<br />

Der Autor, der zugleich selbst ein Betroffener<br />

ist, zeigt verschiedene Wege<br />

und Übungen für das entspannte und<br />

klare Sehen. Dazu wählt der Autor zunächst<br />

den Weg über die Beschreibung<br />

der Funktionsweise des Sehens an sich.<br />

Danach werden die drei Varianten des<br />

Schielens dargelegt. Dies ist sowohl für<br />

Betroffene als auch für Nichtmediziner<br />

und Laien auf diesem Gebiet recht hilfreich.<br />

Er zeigt Übungen zum Selbsterleben<br />

des eigenen Sehvermögens und erklärt<br />

damit anschaulich, wie das Schielen<br />

„funktioniert“.<br />

Der Autor erklärt ausführlich die Wirkungen<br />

des sogenannten „weichen<br />

Blicks“ und des Fusionierens für diese<br />

Form der Fehlsichtigkeit. Für die Verbesserung<br />

bei Kurz- oder Weitsichtigkeit<br />

empfiehlt er Übungen mit Farbkreisen<br />

und die Knotenschnur. Schließlich<br />

widmet er ein Kapitel den Übungen<br />

für/mit Kinder/n. Quasi als Anhang ist<br />

eine kleine Sammlung mit den weithin<br />

bekannten Übungen zur Entspannung<br />

und Klärung des Sehens in den Ablauf<br />

des Buches eingebaut. Der Autor weist<br />

zudem auf die seelischen Aspekte des<br />

Sehens mit den jeweils unterschiedlichen<br />

Sehweisen – Schielen, Weitsichtigkeit<br />

und Kurzsichtigkeit – hin. Er deutet<br />

nicht, sondern fordert den Übenden<br />

auf, zwischen und während der verschiedenen<br />

Übungen innezuhalten und<br />

wahrzunehmen, was sich im Inneren<br />

während der Sichtveränderungen tut.<br />

wDie Beschreibungen sind freundlich<br />

und ausführlich, der Leser fühlt sich<br />

angenommen mit seiner individuellen<br />

Schwierigkeit des Sehens und den bei<br />

den Übungen entstehenden Herausforderungen.<br />

Schade ist allerdings, dass das Büchlein<br />

für Fehlsichtige beim Lesen eine<br />

Herausforderung darstellt, da die<br />

Schrift nämlich recht klein ist. Die anschaulichen<br />

Abbildungen wirken wie<br />

eine angenehme Lesepause. Alles in<br />

allem stellt dieses Buch sowohl für<br />

Sehtrainer als auch für Betroffene<br />

einen nützlichen Ratgeber dar. ¿<br />

Belen M. Mündemann<br />

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