DER KONSTRUKTEUR 6/2019
DER KONSTRUKTEUR 6/2019
DER KONSTRUKTEUR 6/2019
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19073<br />
6 JUNI <strong>2019</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
24 I VERBINDUNGSELEMENTE:<br />
FITTE GELENKE<br />
48 I LICHTBAND: EIN AUGE FÜR<br />
SENSOREN<br />
TITELSTORY<br />
WENN GREIFER<br />
INTELLIGENT<br />
WERDEN<br />
PROF. DR.-ING.<br />
MARKUS GLÜCK:<br />
„GREIFER VON<br />
MORGEN GREIFEN<br />
NICHT NUR, SIE<br />
MELDEN ZUSÄTZLICH<br />
IMMER MEHR<br />
DATEN ZURÜCK“<br />
DerKonstrukteur.de
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EDITORIAL<br />
HANDFESTE HELDEN<br />
Kapazitive Sensoren<br />
für Weg, Abstand, Position<br />
Hochpräzise, integriert, vernetzt, autark, multifunktional, kabellos und<br />
natürlich smart – das alles sind Attribute, die auf Sensoren zutreffen, die<br />
wir Ihnen in unserem Special ab Seite 48 vorstellen. Die Sinne der<br />
Maschinen entwickeln sich weiter – wachsen über sich hinaus, werden<br />
intelligent. Im Gegensatz zu dem beim menschlichen Körper bewährten<br />
Konzept des zentralen Gehirns geht der Trend in der Industrie also zur<br />
dezentralen Intelligenz.<br />
Doch bei all der elektronischen Weiterentwicklung: Die Mechanik ist und<br />
bleibt die Basis! Wie beim menschlichen Organismus läuft auch im Maschinenbau<br />
ohne sie gar nichts!<br />
OHNE MECHANIK<br />
GÄBE ES NICHTS ZU<br />
DIGITALISIEREN<br />
Ohne Mechanik gäbe es<br />
nichts zu automatisieren und<br />
nichts zu digitalisieren. Der<br />
digitale Zwilling ist ohne<br />
reales Pendant nicht mehr als<br />
ein virtuelles Spielzeug!<br />
Darum haben wir in diesem Heft den Schwerpunkt auf handfeste Helden<br />
gelegt: Lesen Sie ab Seite 12 interessante Geschichten über Strukturdämpfer,<br />
Dichtungen, Metallfedern, Kugelbuchsen, Räder, Gelenke und Co.<br />
Es lebe die Mechanik!<br />
Martina Klein<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
m.klein@vfmz.de<br />
Berührungslose kapazitive<br />
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INHALT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Handfeste Helden<br />
06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />
Dr. Hanno Volker, Technology Officer bei der<br />
Fraba GmbH<br />
08 Konstruktion 2025:<br />
Effizienz und Bauraumoptimierung<br />
10 Whiteboard: Auf Draht<br />
Einblicke in die Welt des Kabel-Profis Sven Seibert,<br />
Leiter Produktmanagement bei der TKD Kabel GmbH<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
12 Strukturdämpfer: Wenn Helikopter mit dem<br />
Flugzeug fliegen<br />
14 INTERVIEW<br />
Dichtungsanforderungen im Dialog frühzeitig<br />
klären – Thomas Deigner, Geschäftsführer der<br />
SKF Economos Deutschland GmbH<br />
16 Metallfedern: Federleichte Auswahl<br />
20 Kugelbuchsen: Kugeln in Käfighaltung<br />
22 Räder: Wenn Tonnen rollen sollen<br />
24 Verbindungselemente: Fitte Gelenke<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
28 Hochspannungs-Elektromotoren:<br />
Revolutionäres Motordesign<br />
32 Antriebskomponenten: Hingucker<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
36 TITELSTORY<br />
Wenn Greifer intelligent werden<br />
40 5 TRENDS<br />
... in der Robotik<br />
08<br />
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
42 Engineering-Plattform: Durchgängiges Wachstum<br />
44 3D-CAD-Software: Konstruktion gut in Szene gesetzt<br />
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4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
SPECIAL<br />
SENSORTECHNIK<br />
48 Lichtband: Ein Auge für Sensoren<br />
52 KLARTEXT<br />
Wie intelligent müssen Sensoren sein?<br />
54 Druckmesstechnik unplugged<br />
56 Drucksensoren: Integration auf kleinstem Raum<br />
58 Seilzugwegsensoren: Diese Kleinen leisten Großes<br />
62 MQTT-Messverstärker: Kräfte unter Kontrolle<br />
64 Sensorik und Interfaces: Ex-Schutz par excellence<br />
58<br />
28<br />
SERVICE<br />
67 Impressum<br />
67 Vorschau<br />
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DR. HANNO VOLKER<br />
beschäftigt sich bei Fraba mit<br />
der Entwicklung neuer Produkte.<br />
Er hat an einer neuen<br />
Anordnung des Wiegand-<br />
Sensors für das energieautarke<br />
Zählen von Pulsen geforscht<br />
und so einen batterie- und<br />
getriebelosen Einbaudrehgeber<br />
für Hohlwellenanwendungen<br />
möglich gemacht.<br />
Sie sind Dr. der Physik, waren IT-Berater<br />
und arbeiten jetzt in der Konstruktion – wo<br />
sehen Sie sich in der Welt der Technik?<br />
Bei vielen Fragestellungen in der Entwicklung<br />
von Basissensorik geht es ohnehin um<br />
reine Physik, z. B. um Magnetismus. Ich<br />
versuche aber außerdem, bei den meisten<br />
Aspekten der Produktentwicklung mehr als<br />
nur einen groben Überblick zu haben. Dabei<br />
baue ich Brücken zwischen den einzelnen<br />
Disziplinen – bin also oft in der Rolle<br />
des Vermittlers.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Was ist der Kniff am neuen Aufbau für die<br />
Hohlwellen-Drehgeber?<br />
Wir mussten ein Wiegand-System aus mehreren<br />
Magneten, Sensorelementen und<br />
Schirmungen finden, das in der neuen<br />
geometrischen Anordnung – Hohlwelle<br />
statt Geber mit einem zentral auf der Welle<br />
rotierenden Magneten – zuverlässig funktioniert.<br />
Auch wenn es inzwischen ein gutes<br />
Verständnis für die mikroskopischen Abläufe<br />
im Wiegand-Draht gibt, sind die Prozesse<br />
so komplex, dass man hier mit Analytik<br />
und Simulationen nur bedingt weiterkommt.<br />
Am Ende führte vor allem systematisches<br />
Ausprobieren zum Ziel – nach intensiver<br />
und langer Entwicklungszeit!<br />
Klingt nach akribischer Tüftelei. Wie<br />
schaffen Sie dazu einen Ausgleich?<br />
Beim Fahrradfahren bekomme ich den Kopf<br />
am besten frei. Ein weiteres Hobby ist die<br />
Fotografie. Bevor ich bei Fraba eingestiegen<br />
bin, habe ich mich in meiner Freizeit auch<br />
viel mit Elektronik befasst. Das tue ich inzwischen<br />
weniger. Dafür habe ich mir kürzlich<br />
in den Kopf gesetzt, Gitarre spielen zu lernen<br />
und mir wieder ein Klavier zuzulegen.<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />
DR. HANNO VOLKER<br />
TECHNOLOGY OFFICER,<br />
FRABA GMBH, KÖLN<br />
AM ENDE FÜHRT VOR<br />
ALLEM SYSTEMATISCHES<br />
AUSPROBIEREN ZUM<br />
ZIEL – NACH INTENSIVER<br />
ENTWICKLUNGSZEIT
MAYR: FÜNFTE GENERATION IN <strong>DER</strong> GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mit Ferdinand Mayr ist<br />
die fünfte Generation in<br />
die Geschäftsführung<br />
bei Mayr Antriebstechnik<br />
eingetreten. Damit hat<br />
das 1897 gegründete<br />
Unternehmen nun drei<br />
Geschäftsführer aus drei<br />
Generationen. Ferdinand<br />
Mayr (im Bild rechts) teilt<br />
sich die Führungsrolle<br />
mit seinem Großvater<br />
Fritz Mayr (im Bild Mitte) – seinerseits Enkel des Firmengründers – sowie<br />
Günther Klingler (im Bild links). Ferdinand Mayr ist künftig für die Digitalisierung<br />
des Unternehmens verantwortlich und steuert gemeinsam mit Günther Klingler<br />
die Finanzen und strategischen Entscheidungen. „Ich sehe es als eine meiner<br />
wichtigsten Aufgaben, die Herausforderungen von zunehmender Vernetzung,<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0 zu meistern und die Chancen zu nutzen, die sie<br />
uns bieten“, sagt Ferdinand Mayr.<br />
www.mayr.com<br />
KABELKONFEKTION IN KOMPETENZZENTRUM VEREINT<br />
Der Automationsspezialist Lütze eröffnet im<br />
Zuge der Weiterentwicklung seines internationalen<br />
Kabelgeschäfts sein „Kompetenzzentrum“<br />
Connectivity in Tschechien am Standort<br />
Chrudim. Künftig werden dort alle Aktivitäten<br />
der Unternehmensgruppe im Bereich Kabelkonfektion<br />
vereint. Für die Kunden aus Maschinenbau<br />
und automatisierter Fertigung bedeute der<br />
Ausbau der Produktionskapazitäten eine<br />
Steigerung der Flexibilität und eine Erhöhung der Lieferfähigkeit, erklärt das<br />
Unternehmen. „Die Vergrößerung unseres Standorts in Tschechien ist Bestandteil<br />
unserer internationalen Wachstumsstrategie, welche neben Europa und USA<br />
auch China umfasst. Wir sind damit künftig noch schneller in der Lage, auf die<br />
Bedürfnisse des Marktes, insbesondere auch im Bereich Industrie 4.0, zu<br />
reagieren“, so Udo Lütze, Inhaber der Luetze International Group.<br />
www.luetze.de<br />
SCHMIDT-KUPPLUNG TRAUERT UM<br />
FIRMENGRÜN<strong>DER</strong> WALTER HAARMANN<br />
Der Firmengründer des Kupplungsspezialisten<br />
Schmidt Kupplung GmbH – Dipl.-Ing. Walter<br />
Haarmann ist am 15. Mai <strong>2019</strong> im Alter von<br />
94 Jahren verstorben. Seit der Gründung des<br />
Unternehmens vor 54 Jahren war es das Anliegen<br />
von Walter Haarmann, Vertrauen zu Mitarbeitern,<br />
Kunden und<br />
Lieferanten<br />
aufzubauen.<br />
Durch seine<br />
souveräne<br />
Persönlichkeit<br />
sorgte er für<br />
langfristige<br />
und konstruktive<br />
Partnerschaften.<br />
Er<br />
dachte in<br />
Möglichkeiten,<br />
nicht in<br />
Problemen.<br />
Mit dieser<br />
weitsichtigen<br />
Strategie führte Haarmann die Firma zu gesundem<br />
Wachstum und sorgte auch in schwierigen<br />
Zeiten für ein gutes Betriebsklima. Als Familienunternehmer<br />
standen für ihn vor allem die „alten<br />
Werte“ wie Leistung, Vertrauen, Verbindlichkeit,<br />
Beständigkeit und die Zufriedenheit aller<br />
Mitarbeiter im Vordergrund. Bis zuletzt erlaubte<br />
es ihm seine Gesundheit, als fürsorgender<br />
Gesellschafter präsent zu sein. Wir sind dankbar<br />
für einen Unternehmer, der sich durch seine<br />
gelebte Verantwortung und Zuverlässigkeit<br />
auszeichnete. Walter Haarmann hat für seine<br />
Firma gelebt. Die Familie und Ulrich Bosse führen<br />
sein Erbe weiter.<br />
www.schmidt-kupplung.com<br />
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Unter Druck?<br />
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KONSTRUKTION 2025<br />
EFFIZIENZ UND<br />
BAURAUMOPTIMIERUNG<br />
Als Spezialist für Sicherungsringe und Wellenfedern,<br />
welche Trends prägen Sie?<br />
Bauraumoptimierung ist ein großes Thema. Für<br />
unsere Anwender geht es vielfach darum, raumsparende<br />
Konstruktionen zu realisieren. Wir wollen<br />
ihnen mit innovativen Lösungen dabei helfen, hier<br />
Vorteile zu erschließen. So bauen unsere Wellenfedern<br />
und Sicherungsringe deutlich schlanker als<br />
alternative Produkte und lassen daher peripheren<br />
Komponenten mehr Platz. Ein zweiter Punkt ist die<br />
Steigerung der Fertigungseffizienz. Auch dabei<br />
möchten wir Anwender unterstützen, indem wir<br />
selbst effizient arbeiten und schnell liefern. Außerdem<br />
liegen kundenspezifische Lösungen im Trend.<br />
Wie hoch ist der Anteil an Sonderlösungen<br />
bei Ihnen?<br />
Selbstverständlich finden Anwender in unserem<br />
Katalog eine stattliche Auswahl an sofort lieferfähigen<br />
Wellenfedern und Sicherungsringen. Bis zu<br />
70 % unserer Jahresumsätze machen wir aber mit<br />
kundenspezifisch modifizierten Produkten oder<br />
sogar komplett neu entwickelten Spezialanfertigungen.<br />
Die Sonderlösung ist also quasi unser<br />
Tagesgeschäft. Und manchmal wird auch eine<br />
Sonderlösung zum Standardprodukt, so wie unsere<br />
neue Wellenfeder vom Typ Nested Spirawave. Diese<br />
Feder von Smalley/TFC hat eine ganz typische<br />
Produktkarriere hinter sich. Nachdem wir sie bereits<br />
seit drei Jahrzehnten routinemäßig als Sonderlösung<br />
fertigen, fiel Anfang <strong>2019</strong> die Entscheidung,<br />
diese mehrlagige Wellenfeder mit in das<br />
Standard- also Katalogprogramm aufzunehmen.<br />
Das bedeutet, dass der Anwender mehr Auswahl hat.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bei diesem hohen Maß an Entwicklungsleistungen,<br />
wie schaffen Sie es, effizient zu arbeiten?<br />
Das können wir problemlos leisten, weil wir mit<br />
dem von Smalley entwickelten No-Tooling-Cost-<br />
Verfahren – auch bekannt als Circular-Grain-Methode<br />
– über ein hochflexibles und hocheffizientes<br />
Formgebungsverfahren für die Herstellung der<br />
Wellenfedern und Sicherungsringe verfügen. Dabei<br />
handelt es sich um eine besondere Variante der<br />
Kantenwindungstechnik, die es erlaubt, konstruktive<br />
Anpassungen und Optimierungen an Wellenfedern<br />
und Sicherungsringen ohne zusätzliche Tools<br />
oder Werkzeug-Modifikationen vorzunehmen.<br />
Allein dadurch ist das Verfahren extrem wirtschaftlich<br />
und schnell. Es ermöglicht also sowohl die<br />
kurzfristige Prototypen- und Vorserien-Fertigung<br />
als auch eine kostengünstige Herstellung von Sonderlösungen.<br />
www.tfcdeutschland.com<br />
JOHANNES LAMBERTZ<br />
NIE<strong>DER</strong>LASSUNGSLEITER,<br />
TFC LTD., BOCHUM<br />
DIE SON<strong>DER</strong>LÖSUNG<br />
IST UNSER TAGES<br />
GESCHÄFT<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
EMO HANNOVER <strong>2019</strong> – PLATTFORM FÜR DIE VERNETZUNG IN <strong>DER</strong> PRODUKTION<br />
Die EMO Hannover <strong>2019</strong> vom 16. bis 21. September steht unter dem Motto „Smart technologies<br />
driving tomorrow‘s production“. Ein neuer Ausstellungsbereich IoT in der Produktion<br />
unterstreicht den Anspruch der Messe für Metallbearbeitung, sich als Plattform für die<br />
Vernetzung in der Produktion zu positionieren. Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim<br />
EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), erklärt: „IoT in der<br />
Produktion gewährt einen vollständigen Überblick über die zentralen Aspekte der Vernetzung,<br />
unter anderem Datensicherheit, Datenanalyse, Prozessüberwachung, vorausschauende<br />
Instandhaltung, Smart Data Management u. v. m.“. Vorgestellt werden neueste Maschinen<br />
plus effiziente technische Lösungen, produktbegleitende Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in<br />
der Produktion u.v.m. Der Schwerpunkt der EMO Hannover liegt bei spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen,<br />
Präzisionswerkzeugen, automatisiertem Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Die Fachbesucher<br />
der EMO kommen aus allen wichtigen Industriebranchen, wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und ihren<br />
ulieferern, Luft- und Raumfahrttechnik, Feinmechanik und Optik, Schiffbau, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau, Stahl- und<br />
Leichtbau. Die EMO Hannover ist internationaler Treffpunkt für die Fertigungstechnik weltweit. Zur EMO Hannover 2017 zogen fast<br />
2 230 Aussteller aus 44 Ländern rund 130 000 Fachbesucher aus 160 Ländern an.<br />
www.emo-hannover.de<br />
WITTENSTEIN-GETRIEBE<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Wittenstein ist für die neuartige<br />
Getriebegattung „Galaxie“ mit<br />
der Dieselmedaille <strong>2019</strong> ausgezeichnet<br />
worden. Die Jury sah<br />
darin eine neue Basistechnologie<br />
für Maschinenbau und Automobiltechnik.<br />
Der Antriebstechnik-<br />
Spezialist erhielt den Preis in<br />
München im April für die „nachhaltigste<br />
Innovationsleistung“.<br />
Mit dieser Getriebegattung<br />
könnten „die wichtigsten<br />
Branchen Deutschlands einen<br />
nächsten Entwicklungssprung<br />
hinsichtlich Produktivität,<br />
Präzision, Energie- und Materialeinsatz<br />
machen.“ In der<br />
Laudatio würdigte Prof. Dr. Eckard<br />
Minx, Vorsitzender des Vorstands<br />
der Daimler und Benz Stiftung,<br />
das Lebenswerk des Ingenieurs<br />
Dr. Manfred Wittenstein. Der<br />
Name Wittenstein stehe „für den<br />
beispielhaften Aufstieg eines<br />
kleinen familiengeführten<br />
Maschinenbaubetriebs zum<br />
Weltmarktführer für Antriebstechnologien.“<br />
Die Dieselmedaille<br />
wird seit 1953 in vier Kategorien<br />
vom Deutschen Institut für<br />
Erfindungswesen im Gedenken an<br />
Rudolf Diesel verliehen.<br />
www.wittenstein.de<br />
INSI<strong>DER</strong> WISSEN MEHR.<br />
Smart Motor Sensors machen ihreNutzer zuInsidern. Näher dran am<br />
Geschehen geht nicht! SICK stellt mit Smart Motor Sensors Wissen direkt<br />
aus der Mitte der Produktion zur Verfügung. Wissen über den Zustand der<br />
Maschinen und Servomotoren, dashilft, Fehlfunktionen früher zu erkennen,<br />
schneller zubeheben oder ganz zu vermeiden. Wir finden das intelligent.<br />
www.sick.com/smart-motor-sensors
WHITEBOARD<br />
AUF DRAHT<br />
EINBLICKE IN DIE WELT<br />
DES KABEL-PROFIS<br />
SVEN SEIBERT<br />
Kabel ziehen sich von Anfang an<br />
durch Ihr berufliches Leben, was<br />
fasziniert Sie an ihnen?<br />
Was sind die größten Herausforderungen,<br />
denen Kabel und<br />
Leitungen in der Industrie heute<br />
gewachsen sein müssen?<br />
Sind Kabel vom Aussterben<br />
bedroht, weil in der Fabrik der<br />
Zukunft Vieles drahtlos läuft?<br />
Was sehen Sie, wenn Sie in die<br />
Zukunft des Unternehmens TKD<br />
blicken?<br />
Und privat, sind Sie da auch<br />
immer auf Draht, oder lassen Sie<br />
es auch mal ruhiger angehen?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bilder: TKD Kabel GmbH<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
SVEN SEIBERT<br />
LEITER PRODUKTMANAGEMENT,<br />
TKD KABEL GMBH, NETTETAL
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
WENN HELIKOPTER MIT<br />
DEM FLUGZEUG FLIEGEN<br />
Autor: Robert Timmerberg,<br />
M. A., Fachjournalist im<br />
DFJV, plus2 GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Von Laufbändern für Weltraumstationen<br />
bis hin zu Verschlüssen für Pipelines auf dem<br />
Meeresboden – ein Stoßdämpfer-Spezialist<br />
hat schon Dämpfungslösungen für viele<br />
ungewöhnliche Applikationen realisiert. Der<br />
Schutz von Hubschraubern bei deren Transport<br />
in Krisengebiete war trotzdem noch einmal<br />
eine spannende Herausforderung.<br />
Hochwertige Ausrüstung ist außerordentlich schützenswert.<br />
Und wenn das Equipment für Rettungszwecke in<br />
Krisenregionen vorgesehen ist, ist das noch einmal ein<br />
besonderer Aspekt. Die Applikationsanforderungen und<br />
Einsatzbedingungen können dabei hohe Ansprüche an die für den<br />
Transportschutz eingesetzten Komponenten stellen. Hier sind<br />
Spezialisten und maßgeschneiderte Lösungen gefragt.<br />
HOHE KRÄFTE, FRAGILE STRUKTUR<br />
UND WENIG PLATZ<br />
Es galt, ein Befestigungssystem für den Transport von Helikoptern in<br />
Flugzeugen zu entwickeln. Eine spannende Aufgabe, die gleich mehrere<br />
große Herausforderungen in sich barg: Hohe Kräfte, fragile Struktur<br />
und wenig Platz. Zur Lösung dieses Dilemmas kooperierte die SMJ<br />
Sondermaschinenbau GmbH mit der ACE Stoßdämpfer GmbH.<br />
Ohne Rotorblätter und deren Eigengewicht bereits fast 3 t schwer,<br />
mussten die Helikopter wie rohe Eier ins Innere eines Frachtflugzeugs<br />
befördert werden. Dessen Innenraummaße betragen dabei<br />
nur wenige Zentimeter mehr als die Außenmaße des Hubschrauberkörpers.<br />
Um dessen Gesamtstruktur effizient zu schützen,<br />
wurde in enger Partnerschaft mit dem Luftfahrzeughersteller ein<br />
Landesicherungssystem für die professionelle Befestigung des<br />
Hubschraubers entwickelt. Neben der sicheren Befestigung galt es,<br />
das Problem der Überlastung der Struktur zu vermeiden.<br />
Witterungsbedingte Turbulenzen, schnelle Richtungswechsel und<br />
die Manöver bei Starts und Landungen führen zu erheblichen<br />
Kraft einwirkungen. Da die Senkrechtstarter sehr gewichtsparend<br />
gebaut und entsprechend fragil konstruiert sind, reicht reines<br />
Verzurren mit Ketten nicht aus. Die auf den Helikopter wirkenden<br />
Kräfte, ein Lastvielfaches von über 4,6 g, also mehr als das Vierfache<br />
des Eigengewichtes, können zu strukturellen Schäden führen. Um<br />
solche Schäden, die im Rahmen einer Inspektion nach dem Lufttransport<br />
nur sehr schwer festzustellen sind, zu vermeiden, sind<br />
Lösungen nötig, die die Struktur des Hubschraubers zuverlässig<br />
schützen. Spezielle Vorrichtungen sollen die auftretenden Lasten in<br />
die Hubschrauberstruktur einleiten. Umfangreiche Berechnungen<br />
waren nötig, um die Lasteinleitung in die einzelnen Strukturpunkte<br />
am Hauptrotorkopf und in den Kabinenboden sicherzustellen.<br />
MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE DÄMPFER ALS<br />
SCHLÜSSEL FÜR SICHEREN TRANSPORT<br />
Für das Festlegen der genauen Strukturdämpfertypen war eine<br />
exakte Auslegung vonnöten. Im ersten Schritt wurde eine dazu<br />
notwendige Energieabsorption bzw. Kraft-Wegkennlinie ermittelt.<br />
Dabei wurde berücksichtigt, dass die Kufen des Hubschraubers<br />
bauartbedingt eine bestimmte Durchfederung erlauben und damit<br />
im Fall einer harten Landung einen Teil der auftretenden Energie<br />
absorbieren können. Diese Fähigkeit reicht aber nicht aus, um eine<br />
Beschädigung des Hubschraubers bei unsanfter Landung bzw.<br />
Transport zu verhindern. Kommt beispielsweise eine Last von<br />
10 000 N vertikal auf den Hubschrauber, verformen sich die Kufen<br />
um 0,03 m, also um 30 mm, welches wiederum einer bestimmten<br />
Energieaufnahme der Kufen entspricht. Je größer die Last wird, umso<br />
gravierender die Deformation. Basierend auf diesen Werten, mussten<br />
FÜR DEN TRANSPORTSCHUTZ DES<br />
HELIKOPTERS WURDEN STRUKTUR-<br />
DÄMPFER, DIE URSPRÜNGLICH FÜR<br />
DEN GEBRAUCH IN KRANANLAGEN<br />
ENTWICKELT WURDEN, MODIFIZIERT<br />
die beiden ausgewählten Tubus-Sicherheitsdämpfer eine spezielle<br />
Kraft-Wegkennlinie aufweisen. Außerdem hatten die Dämpfer eine<br />
bestimmte Bauform anzunehmen, da sie zusätzlich in die Konstruktion<br />
des Gesamtdämpfungssystems von SMJ passen sollten.<br />
Diesen Anforderungen entsprechend, fertigte ACE kundenspezifische<br />
Sondermodelle. Weil als Nachweis für die Kennlinie<br />
die einzelnen Sicherheitsdämpfer vor der Auslieferung getestet<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
„MITHILFE <strong>DER</strong> DÄMPFUNGS-<br />
ELEMENTE KONNTEN WIR<br />
EIN STIMMIGES GESAMT-<br />
KONZEPT REALISIEREN“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01<br />
Marcus Stadler,<br />
Geschäftsführer,<br />
SMJ Sondermaschinenbau<br />
GmbH<br />
01 Ein zentraler Teil der Dämpfungssysteme sind<br />
maßgeschneiderte Tubus-Sicherheitsdämpfer von ACE<br />
02 Die hier eingesetzte TC-S-Baureihe der Tubus ist<br />
standardmäßig bereits in verschiedensten Größen lieferbar<br />
mit einer Energieaufnahme von 450 bis 12 725 Nm<br />
Mit der Integration der von ACE<br />
konstruierten Dämpfungselemente<br />
konnten wir ein stimmiges Gesamtkonzept<br />
zur Luftverladung realisieren.<br />
Das Dämpfungssystem, die aufwändigen<br />
Verzurrvorrichtungen am Hauptrotorkopf<br />
und in der Passagierkabine<br />
tragen zum sicheren Lufttransport bei.<br />
02<br />
„UNSERE STRUKTURDÄMP-<br />
FER ABSORBIEREN<br />
MASSEKRÄFTE UNTER<br />
EXTREMEN BEDINGUNGEN“<br />
Dipl.-Ing. Dieter Wohlschlegel,<br />
Engineering Manager,<br />
ACE Stoßdämpfer GmbH<br />
Für die vorliegende Applikation ist<br />
unsere Tubus-Produktfamilie<br />
prädestiniert. Aus Co-Polyester-Elastomer<br />
gefertigt, sind die Strukturdämpfer<br />
für das Absorbieren von<br />
Massekräften auch unter extremen<br />
Einsatzbedingungen ideal geeignet.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
werden mussten, ist bei der Entwicklung in<br />
Tests mit verschiedenen Beaufschlagungen<br />
gearbeitet worden. Die im Zuge dieses<br />
Prozesses extra für diese Anwendung modifizierten<br />
Tubus erlauben nun die zusätzlich<br />
geforderte Energieabsorption von<br />
124 kN und verhindern dadurch die Beschädigung<br />
der Hubschrauberstruktur bei<br />
einer Extremlandung oder sonstigen Erschütterungen<br />
während des Flugs. Die für<br />
diesen Einsatzfall speziell modifizierten<br />
Tuben der Baureihe TC-S sind ursprünglich<br />
extra für den Gebrauch in Krananlagen<br />
entwickelt worden und erfüllen<br />
die internationalen Industriestandards der<br />
Occupational Safety and Health Administration<br />
(OSHA) und der Crane Manufacturers<br />
Association of America, Inc. (CMAA).<br />
Die TC-S-Modelle zeichnen sich durch das<br />
sogenannte Dual-Konzept von zwei in einem<br />
einzigen Maschinenelement verbundenen,<br />
dämpfenden Strukturkörpern aus,<br />
wodurch die geforderte Federrate für<br />
Krananlagen erreicht wird. ACE hat extra<br />
für den hier geschilderten Fall den Durchmesser<br />
angepasst und jeden kundenspezifisch<br />
gefertigten Tubus mit einem extralangen<br />
Hub von 146 mm versehen. Die vier<br />
für SMJ konstruierten Dämpfer sind in der<br />
Gesamtkonstruktion in der Lage, die<br />
geforderte Energie von 124 kN aufzunehmen,<br />
ohne dass es zu dauerhaften Verformungen<br />
kommt. Die Sicherheitsdämpfer<br />
bieten genügend Spielraum selbst bei Notlandungen<br />
von Transportflugzeugen.<br />
So verliefen die ersten Luftverladeoperationen<br />
zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten.<br />
Bilder: ACE<br />
www.ace-ace.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
DICHTUNGSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
IM DIALOG FRÜHZEITIG KLÄREN<br />
Obwohl sie oft klein und unscheinbar sind, spielen Dichtungen in vielen Branchen<br />
und Applikationen eine tragende Rolle. Dabei sind die Anforderungen häufig speziell<br />
und Dichtungs-Know-how ist gefragt. Über Herausforderungen, Lösungen und<br />
Entwicklungszusammenarbeit sprachen wir mit Thomas Deigner, dem<br />
Geschäftsführer der SKF Economos Deutschland GmbH, Spezialist für<br />
Dichtungslösungen, Kunststofftechnik und Zylinderservice.<br />
Ihr Unternehmen hat sich auf Dichtungstechnik, Kunststofftechnik<br />
und Zylinderservices spezialisiert, was genau bieten Sie an?<br />
Unser Angebot nennen wir Dichtung Plus. Dazu gehören selbst<br />
entwickelte Dichtungswerkstoffe auf Polyurethan- und Elastomerbasis,<br />
maßgefertigte Kunststoffbauteile für fluidtechnische<br />
und maschinenbautechnische Anwendungen, anwendungsspezifische<br />
Hydraulikzylinder und deren Optimierung sowie Entwicklungsdienstleistungen<br />
im Rahmen unseres Partnered-Engineering-Ansatzes.<br />
Unsere SKF-Seal-Jet-Fertigungstechnik erlaubt die<br />
schnelle und günstige Umsetzung von Innovationen in einem Tag,<br />
indem Prototypen oder Pilotserien ohne Werkzeugkosten drehend<br />
gefertigt werden können. Die Serien- und Mengenfertigung<br />
erfolgt bei mengenrelevanten Stückzahlen dann gespritzt.<br />
Der Hydraulikservice umfasst die KVP (Kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozess)-Unterstützung, Reparatur und Optimierung,<br />
Konstruktion und Fertigung anwendungsspezifischer Zylindertypen<br />
sowie den Neubau von sogenannten Schwesterzylindern.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen bei der<br />
Suche nach der optimalen Dichtungslösung?<br />
Dichtelemente dürfen immer weniger Platz einnehmen. Hier sind<br />
All-in-one-Lösungen gefragt, die unterschiedliche Funktionen<br />
wie Dichten, Führen und Abstreifen in nur einem Element vereinen.<br />
Physikalische Eigenschaften, die sich auf die Standzeiten,<br />
Gleitverhalten aber auch auf die Montagefreundlichkeit auswirken,<br />
sind werkstofftechnisch ebenso zu optimieren wie die chemische<br />
Verträglichkeit gegenüber Schmier-, Kühl- und Reinigungsmedien.<br />
Darüber hinaus müssen Toleranzen beachtet und<br />
durch konstruktive Lösungen eingehalten werden.<br />
Wie können Sie Konstrukteure bei der Entwicklung von<br />
Produkten unterstützen?<br />
Konstrukteure haben deutlichen Einfluss auf die Kosten, die<br />
durch den Einsatz und die Gestaltung von Bauteilen entstehen.<br />
Daher kann es sinnvoll sein, vorgefertigte Normteile zu kaufen<br />
und dann die Dichtungsabmessungen an die z. B. bestehenden<br />
Bohrungsdurchmesser anzupassen. Die Montagefreundlichkeit<br />
und die Möglichkeit, Elemente vollautomatisch zu montieren,<br />
sollten ebenfalls konstruktiv berücksichtigt werden. Hier können<br />
wir mit Einführfasen oder Einschnapplösungen unterstützen. Ein<br />
weiteres Thema sind hohe Drücke und das Risiko der Spaltextrusion.<br />
Diese und andere Anforderungen lassen sich im Dialog<br />
frühzeitig klären und z. B. mit Werkstoffen aus der X-Ecopur Fa-<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
milie besser abdecken. Mit unserer Fertigungstechnologie<br />
unterstützen wir die kostengünstige und schnelle Umsetzung<br />
über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.<br />
Gibt es Branchen oder Anwendungen, die spezielle Anforderungen<br />
an die Dichtungstechnik stellen?<br />
Der Standard-Maschinenbau stellt bereits hohe Anforderungen,<br />
hier besonders das Thema Medienverträglichkeit. Ähnliches<br />
gilt auch für den Bereich Prozess- und Verfahrenstechnik.<br />
Bei der Fluidtechnik spielen zudem immer höhere Betriebsdrücke<br />
eine wichtige Rolle. Besondere Robustheit, Temperatur-<br />
Eignung und chemische Resistenzen sind bei Anwendungen<br />
des Bergbaus und der Förderung von Öl und Gas gefragt. Im<br />
Lebensmittelbereich sind darüber hinaus spezielle Konformitäten<br />
zu erfüllen.<br />
Welche besonderen Vorteile eröffnet die Zusammenarbeit mit<br />
SKF Economos bei der Entwicklung von Produkten für den<br />
Einsatz in der Lebensmittelindustrie?<br />
Unsere Kunden profitieren von unserer langjährigen Erfahrung<br />
in dieser und ähnlich gelagerten Branchen sowie durch selbstentwickelte<br />
Spezialwerkstoffe. Wir bringen unsere Erfahrungen<br />
aus vielen Branchen und Anwendungen ein und ermöglichen<br />
die schnelle und wirtschaftliche Herstellung von Prototypen,<br />
die auch für Qualifizierungen immer öfter benötigt werden. Mit<br />
der Umsetzung kunden- und anwendungsspezifischer Dichtungslösungen<br />
als eigenständige Artikel bieten wir Anwendern<br />
zudem einen besseren Schutz vor Plagiaten.<br />
Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Otto Ganter. Können<br />
Sie das Projekt und das Ergebnis kurz umreißen?<br />
Der Normelementehersteller Otto Ganter GmbH hatte sich<br />
2015 entschlossen, ihr Produktportfolio um Elemente für<br />
hygienekritische Bereiche zu erweitern. Mit dieser strategischen<br />
Entscheidung stellten sich auch neue konstruktive Herausforderungen.<br />
Zunächst sollte ein Stellfuß im sogenannten<br />
Hygienic Design ausgeführt werden. Dabei waren nicht nur die<br />
rechtlichen Grundlagen nach EN 1672-2:2009 „Nahrungsmittelmaschinen“<br />
und anderen Normen zu beachten. Für einen<br />
erfolgreichen Markteintritt galt es, die künftige Produktfamilie<br />
FDA-konform zu gestalten und von der European Hygienic<br />
Engineering & Design Group (EHEDG) und 3-A Sanitary zertifizieren<br />
zu lassen. Zwei Jahre nach Projektbeginn sind zahlreiche<br />
Normelemente der Produktfamilie „Hygienic Design“ unseres<br />
Kunden zertifiziert und mit dem HD-Symbol gekennzeichnet.<br />
Sie verfügen sämtlich über eine hohe Oberflächengüte, Totraumfreiheit,<br />
nichtschöpfende Außenflächen und perfekt<br />
gedichtete Anschraubbereiche.<br />
Offenbar ein gelungenes Projekt! Was ist aus Ihrer Sicht für<br />
eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig?<br />
Die Zusammenarbeit mit Otto Ganter und anderen Herstellern<br />
zeigt, dass unser Partnered-Engineering-Ansatz strategiegetriebene<br />
Innovationen erleichtert. Mit ihnen können Unternehmen<br />
neue, attraktive Märkte erschließen. Entscheidend dafür ist der<br />
frühe und vertrauensvolle Kontakt. Dann können beide Partner<br />
ihr gemeinsames Wissen einbringen und in wenigen, effektiven<br />
Schritten zur optimalen, anwendungsreifen Lösung gelangen.<br />
Das Interview führte Martina Klein<br />
www.skf.com
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
FE<strong>DER</strong>LEICHTE AUSWAHL<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die richtige Metallfeder für den gewünschten<br />
Einsatzzweck auszuwählen, ist nicht immer<br />
einfach. In vielen Fachbüchern mit konstruktiven<br />
Grundlagen wird das Thema Federn sehr<br />
allgemein abgehandelt. Lesen Sie hier, was es<br />
bei der Auswahl zu beachten gilt.<br />
Die Firma Gutekunst Federn ist auf die Entwicklung und<br />
Fertigung von Metallfedern sowie Drahtbiegeteilen aus<br />
jedem gewünschten Federstahldraht spezialisiert. Neben<br />
dem umfangreichen Lagerprogramm mit über 12 600 Federbaugrößen,<br />
fertigt Federhersteller aus Metzingen jede gewünschte<br />
individuelle Metallfeder bis 12 mm Drahtstärke in Kleinmengen<br />
und Großserien.<br />
Ein beeindruckendes Portfolio. Aber welche Feder eignet sich für<br />
welche Anwendung und was gilt es, bei der Auswahl zu beachten?<br />
Um einen Überblick und eine Hilfestellung zu geben, hat Gutekunst<br />
die wichtigsten Parameter zur Auswahl der passenden Metallfeder<br />
zusammengestellt. Er startet dabei mit einer kurzen Übersicht zu<br />
den unterschiedlichen Federarten.<br />
DRUCKFE<strong>DER</strong>N<br />
Druckfedern werden mit Abstand am häufigsten eingesetzt. Das<br />
liegt nicht nur an der Richtung der Krafteinwirkung, sondern vor<br />
allem an den vorteilhaften Belastungseigenschaften der Druckfeder.<br />
Denn Druckfedern können besser mit größeren Kräften umgehen<br />
als andere Federarten und eignen sich am besten für Dauerfestigkeitsanwendungen<br />
mit Lastwechseln über 107. Neben der großen<br />
Auswahl an Material für die unterschiedlichen Anwendungen, kann<br />
bei der Druckfeder die Einsatzvielfalt mit verschiedensten Oberflächenbehandlungen<br />
problemlos erweitert werden. Aufgrund der<br />
Leistungsdaten der Druckfeder ist es in manchen Fällen sogar sinnvoller,<br />
eine Zugfederanwendung auf eine Druckfeder umzubauen.<br />
ZUGFE<strong>DER</strong>N<br />
Zugfedern werden am zweithäufigsten eingesetzt. Überall dort,<br />
wo die Krafteinwirkung nicht auf Druck, sondern auf Zug erbracht<br />
werden muss, kommt man an der Zugfeder nicht vorbei. Insbesondere<br />
die spezielle Bauform mit den beidseitigen Ösen birgt einige<br />
Risiken, die bei der Zugfederauslegung berücksichtigt werden müssen.<br />
Auch, dass die Zugfeder bei einem Federbruch ihre Federkraft<br />
komplett verliert, sollte bei der Verwendung einer Zugfeder beachtet<br />
werden. Mit der Materialauswahl ist die Einsatzvielfalt der Zugfeder<br />
bereits größtenteils ausgeschöpft, da aufgrund der aneinander liegenden<br />
Windungen das Aufbringen einer Oberflächenbehandlung<br />
nur mit einem erhöhten Aufwand möglich ist.<br />
SCHENKELFE<strong>DER</strong>N<br />
Schenkelfedern werden bei Drehbewegungen eingesetzt, also überall<br />
dort, wo eine Biegebeanspruchung auftritt. Bei den Schenkel federn<br />
gibt es keine besonderen Bauformen, d. h. der Federkörper einer<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
Schenkelfeder ist immer zylindrisch mit einer linearen Federkennlinie. Bei den<br />
Schenkelfedern kommt es eher auf die individuelle Schenkelform an, die optimal<br />
zur Krafteinleitung der Drehbewegung angeformt wird. Wie bei der Zugfeder<br />
ist es auch bei der Schenkelfeder durch die aneinander liegenden Windungen<br />
schwierig, weitere Eigenschaften durch eine nachträgliche Oberflächenbehandlung<br />
aufzubringen.<br />
FESTLEGUNG <strong>DER</strong> FE<strong>DER</strong>KENNLINIE<br />
Grundsätzlich werden Metallfedern nach ihrer Kennlinie beurteilt. Die Federkennlinie<br />
ist der Charakter der Metallfedern. Sie stellt das Verhältnis der<br />
Federkraft „F“ zum Federweg „s“ dar. Je nach Federtyp, Federbauform, Windungsabstand<br />
und Federsystem kann man lineare, progressive, degressive oder<br />
kombinierte Federkennlinien erzeugen. Bei einer linearen Federkennlinie wird<br />
die Kraft gleichmäßig abgegeben, bei einer progressiven Kennlinie verstärkt sich<br />
AUFGRUND <strong>DER</strong> LEISTUNGSDATEN <strong>DER</strong><br />
DRUCKFE<strong>DER</strong> IST ES IN MANCHEN FÄLLEN<br />
SINNVOLL, EINE ZUGFE<strong>DER</strong>ANWENDUNG<br />
AUF EINE DRUCKFE<strong>DER</strong> UMZUBAUEN<br />
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />
Mit über 130 Jahren<br />
Erfahrung zählt REYHER<br />
zu den führenden<br />
Handelsunternehmen<br />
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und Befestigungstechnik<br />
in Europa und beliefert<br />
Kunden weltweit.<br />
die Kraftentfaltung mit Zunahme der Belastung und bei einer degressiven Kennlinie<br />
verringert sich die Kraftentfaltung mit der Belastung.<br />
Bei der kombinierten Federkennlinie werden unterschiedliche Kräftezustände<br />
entlang der Federkennlinie abgebildet. Diese kombinierte Federkennlinie kann<br />
mithilfe von Federsystemen erzeugt werden.<br />
ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN DIE METALLFE<strong>DER</strong><br />
Nachdem man sich mit der Federkennlinie bzw. dem Kraftverlauf auf den<br />
Charakter der Metallfeder festgelegt hat, müssen zur optimalen Auslegung der<br />
Metallfeder die folgenden Anforderungen abgeklärt und festgelegt werden.<br />
BELASTUNGSART UND LEBENSDAUER<br />
Man kann unterscheiden zwischen der statischen oder quasistatischen Belastung<br />
mit einer zeitlich konstanten (ruhenden) oder zeitlich veränderlichen<br />
Belastung mit weniger als 10 000 Lastwechseln insgesamt bzw. Hubspannung bis<br />
0,1 × Dauerhubfestigkeit.<br />
RRP – REYHER Rapid<br />
Prototyping<br />
C-Teile als Prototypen aus<br />
dem 3D-Drucker<br />
Funktionsfähige Modelle<br />
aus Kunststoff oder Metall<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
zwischen „L1“ und „L2“ beschreibt. Je kleiner der Federhub ist, umso<br />
besser ist die dynamische Belastbarkeit der Metallfeder.<br />
VORHANDENER EINBAURAUM<br />
Welche Dimensionen hat der Einbauraum, in der die Feder eingesetzt<br />
werden soll? Welchen Durchmesser und welche Länge darf<br />
bzw. muss die Metallfeder besitzen, damit sie eingebaut werden<br />
kann? Diese Baumaße sind Voraussetzung für die Auslegung der<br />
passenden Federn. Dabei müssen auch die Toleranzwerte der jeweiligen<br />
Maße im ruhenden und belasteten Zustand berücksichtigt<br />
werden.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Federkennlinien: a – konische Feder, b – zylindrische Feder, c – Tellerfeder<br />
Und der dynamischen Belastung mit einer zeitlich veränderlichen<br />
Belastung mit mehr als 10 000 Lastwechseln insgesamt und Hubspannungen<br />
über 0,1× Dauerhubfestigkeit. Hierbei wird die Metallfeder<br />
meist vorgespannt eingebaut und einer periodischen<br />
Schwellbelas tung mit sinusförmigem Verlauf ausgesetzt, die zu fällig<br />
erfolgt, wie zum Beispiel bei Kfz-Federungen. Dabei kann es auch zu<br />
schlag artigen Kräfteveränderungen kommen. Bei dynamischen<br />
Belastungen eignen sich vorwiegend Druckfedern und vereinzelt<br />
Zugfedern mit eingeschraubten Federenden.<br />
EINSATZTEMPERATUR<br />
Die Einsatztemperatur beeinflusst entscheidend die Auswahl des<br />
passenden Werkstoffs. Aus diesem Grund gibt es bevorzugte Federstähle<br />
für Niedrigtemperatur- und für Hochtemperaturanwendungen.<br />
Besonders bei Hochtemperaturanwendungen muss die Relaxation<br />
des Federwerkstoffs bei der Kräfteauslegung berücksichtigt werden.<br />
Dabei tritt unter permanenter Spannung und höheren Temperaturen<br />
ein Kraftverlust auf, der mit steigender Temperatur und Belastungsdauer<br />
zunimmt.<br />
UMGEBUNGSMEDIUM<br />
In welcher Umgebung wird die Metallfeder eingesetzt? Muss die<br />
Feder korrosionsbeständig sein oder gegen aggressive Säuren bestehen?<br />
Wird sie in der Lebensmittelbranche eingesetzt oder muss<br />
sie medizinisch rein sein? Alle diese Fragen beeinflussen die Auswahl<br />
des Federstahldrahts und einer möglichen abschließenden<br />
Oberflächenbehandlung.<br />
BENÖTIGTE FE<strong>DER</strong>KRÄFTE UND FE<strong>DER</strong>WEGE<br />
Welche Federkräfte soll die Metallfeder bei bestimmten Federwegen<br />
erzeugen? Meistens werden die Federn vorgespannt eingebaut,<br />
d. h. die Feder erzeugt bereits eine bestimmte Vorspannkraft<br />
im Ruhezustand. Diese Kraft wird als „F1“ – vorgespannte Federkraft<br />
beschrieben. Dazu muss die benötigte Federkraft benannt<br />
werden, welche die Feder im gespannten Zustand erreichen soll.<br />
Diese Federkraft wird als „F2“ – gespannte Federkraft beschrieben.<br />
Zu diesen beiden Federkräften müssen noch die jeweiligen Federwege<br />
„s1“ und „s2“ oder Federlängen „L1“ und „L2“ bestimmt werden.<br />
Besonders bei dynamischen Belastungen kommt es auf den<br />
Federhub „sh“ an, der den Federweg zwischen „s1“ und „s2“, bzw.<br />
EINBAUSITUATION<br />
Außerdem muss, je nach Art der Feder, die Einbausituation überprüft<br />
werden. Wird z. B. die Druckfeder durch einen Dorn oder<br />
innerhalb einer Hülse geführt, muss die Reibung während der<br />
Federarbeit in einer Hystereseschleife berücksichtigt werden. Wird<br />
die Druckfeder ohne Führung eingebaut, müssen die unterschiedlichen<br />
Knickgrenzen für die verschiedenen Federendlagerungen<br />
berücksichtigt werden. Bei Zugfedern ist dagegen wichtig, an welcher<br />
Position die Ösen eingehängt werden. So ist die optimale Krafteinwirkung<br />
bei Zugfedern zentrisch an beiden Ösen entlang der<br />
Federlängsachse. Sehr häufig werden Ösen auch seitlich ausgelegt.<br />
Das muss entsprechend bei der Federauslegung berücksichtigt<br />
werden. Und bei der Schenkelfeder müssen die Schenkelform und<br />
die Windungsrichtung der Einbausituation angepasst werden. Zudem<br />
ist es bei Schenkelfedern wichtig, dass diese immer nur in<br />
Windungsrichtung belastet werden.<br />
TOLERANZFELD<br />
Abschließend ist das Toleranzfeld der jeweiligen Federnart zu berücksichtigen.<br />
Denn jede Metallfeder wird bei der Produktion innerhalb<br />
eines bestimmten Toleranzfeldes gefertigt, sodass die Feder<br />
optimal für den Einsatzfall hergestellt wird. Dieses Toleranzfeld<br />
wird bei Metallfedern in Gütegrad 1, 2 und 3 ausgewiesen. Normalerweise<br />
werden Metallfedern in Gütegrad 2 gefertigt, was vor allem<br />
bei kleineren Federabmessungen einem Toleranzfeld von bis zu<br />
10 % entspricht. Bei Gütegrad 1, mit höheren Herstellungskosten,<br />
ist das Toleranzfeld am kleinsten und bei Gütegrad 3, mit geringeren<br />
Herstellungskosten, am größten.<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
Zusätzliche nützliche Informationen rundum Federnauswahl und<br />
Federauslegung stehen auf https://info.federnshop.com. Bei Bedarf an<br />
Metallfedern mit einer linearen Federkennlinie, in den Federwerkstoffen<br />
Normalstahl EN 10270 1 und rostfrei EN 10270 3 1.4310, bietet<br />
der Gutekunst Federnkatalog unter www.federnshop.com über<br />
12 600 Federbaugrößen ab Lager zur Auswahl. Zur Unterstützung<br />
bei der Auswahl der passenden Metallfeder oder bei Bedarf an individuellen<br />
Metallfedern einfach die geforderten Federparameter<br />
an technik@gutekunst-co.com senden.<br />
Bilder: Gutekunst Federn<br />
www.gutekunst-federn.de<br />
www.federnshop.com<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Es muss nicht immer eine Profilschienenführung<br />
sein. Kugelbuchsen bilden – zusammen mit<br />
geschliffenen Wellen – eine präzise Linearführung<br />
ohne Hubbegrenzung. In zylindrischer Ausführung,<br />
mit Flansch oder integriert in Gehäuse-Lagereinheiten;<br />
geschlossen, offen oder geschlitzt – es<br />
gibt die Maschinenelemente in unterschiedlichen<br />
Varianten.<br />
Schrägstellung bei Ungenauigkeiten der Aufnahmebohrung wird<br />
so verhindert.<br />
Eine andere Bauform ist die Flanschkugelbuchse. Die Kugelbuchse<br />
muss hier nur noch angeschraubt werden, denn sie hat bereits<br />
einen integrierten Montageflansch. Sie ist auch in doppelter<br />
oder dreifacher Führungslänge erhältlich.<br />
Und schließlich gibt es Kugelbuchsen von Dr. Tretter auch integriert<br />
in Gehäuse-Lagereinheiten. Hierbei handelt es sich um Gehäuse<br />
aus Grauguss oder Aluminium, in denen die Kugelbuchsen<br />
bereits montiert sind. Neben dem Basisgehäuse mit einem Einzellager<br />
stehen die Lagereinheiten auch als Tandemeinheiten mit zwei<br />
Kugelbuchsen zur Verfügung.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Kugelbuchsen sind Wälzlager für Längsbewegungen, in denen<br />
ein Käfig die umlaufenden Kugeln hält und führt. Die Kugeln<br />
wälzen dabei auf der Führungswelle ab und werden über<br />
einen Kanal zurückgeleitet. Das ermöglicht eine unbegrenzte<br />
Linearbewegung. Die Welle, auf der sich die Kugelbuchse<br />
bewegt, ist in der Regel an beiden Seiten gelagert. Damit entsteht<br />
eine freitragende Linearführung. Somit lässt sich das Führungssystem<br />
beispielsweise auch auf unebenen Flächen sicher montieren<br />
oder als Hubführung einsetzen.<br />
GESCHLOSSEN, GESCHLITZT UND OFFEN<br />
Die Kugelbuchsen gibt es in geschlossener, geschlitzter und offener<br />
Ausführung. Geschlitzte Kugelbuchsen sind justierbar – mittels einer<br />
Schraube im Gehäuse kann der Anwender das Spiel zwischen Buchse<br />
und Führungswelle einstellen. Offene Kugelbuchsen werden eingesetzt.<br />
Die Kugelbuchsen können auch mit einseitigen oder zweiseitigen<br />
Abstreifern geliefert werden. Dr. Tretter verfügt über ein sehr<br />
umfangreiches Portfolio an Kugelbuchsen in vielen verschiedenen<br />
Bauformen und Varianten.<br />
ZYLINDRISCH, MIT FLANSCH UND ALS LAGEREINHEIT<br />
Die einfachste Form ist die zylindrische Kugelbuchse. Für die<br />
Montage muss sie in eine Bohrung eingebracht und gesichert werden.<br />
Dr. Tretter bietet diese als Normkugelbuchsen an. Außerdem<br />
gibt es z. B. Sonderkugelbuchsen in abweichenden Maßen, korrosionsbeständige<br />
Stahlkugelbuchsen, Eco-Kugelbuchsen, die durch<br />
einen Kunststoffkäfig besonders wirtschaftlich in der Anschaffung<br />
sind sowie Kompaktkugelbuchsen. Eine weitere Variante sind die<br />
Super-Kugelbuchsen. Sie besitzen ballige Laufbahnsegmente, wodurch<br />
Fluchtungsfehler bis zu 0,5° durch Selbsteinstellung ausgeglichen<br />
werden. Eine Überlastung durch Wellendurchbiegung oder<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
Dr. Tretter hat eine lange Quadratflansch-Kugelbuchse neu im Produktsortiment,<br />
die etwa 30 bis 45 % länger als eine Normkugelbuchse ist und<br />
damit eine um 50 bis 75 % höhere effektive Führungslänge bietet. Durch<br />
die un unterbrochene Laufbahn und die höhere Anzahl an tragenden<br />
Kugeln hat sie ähnlich hohe statische Tragzahlen wie die zweifach langen<br />
Kugelbuchsen. Sie bieten sich dort an, wo Flanschkugelbuchsen in<br />
doppelter Länge aus Platzgründen nicht verwendet werden können.<br />
ECKDATEN<br />
Dr. Tretter bietet Kugelbuchsen und bearbeitete Wellen mit Durchmessern<br />
von 3 bis 150 mm. Geometrisch entsprechen die meisten<br />
Kugelbuchsen von Dr. Tretter der DIN ISO 10285, die Tragzahlen werden<br />
gemäß ISO 14728 Teil 1 bzw. Teil 2 ermittelt. Für besondere Anwendungen<br />
im Lebensmittel- oder Pharmabereich oder bei korrosiven<br />
Umgebungsbedingungen liefert der Technologie-Partner rostbeständige<br />
Stahlkugelbuchsen. Kugelbuchsen-Führungen finden ihren<br />
Einsatz z. B. in Verpackungsmaschinen, Montagestationen, 3D-Druckern,<br />
Hubstationen oder auch in Fitnessgeräten und Platinentestern.<br />
Bilder: Dr. Erich TRETTER GmbH<br />
www.tretter.de<br />
<strong>KONSTRUKTEUR</strong>E KÖNNEN<br />
MITHILFE VON KUGELBUCHSEN<br />
VIELE LINEARFÜHRUNGSAUF-<br />
GABEN WIRTSCHAFTLICH LÖSEN<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
UNSICHTBARE SCHARNIERE FÜR EIN SCHLANKES DESIGN<br />
www.norelem.de<br />
Innenliegende Scharniere für eine verdeckte Montage bietet Norelem an. Von<br />
außen sind sie komplett unsichtbar, wodurch sich neue Konstruktionsmöglichkeiten<br />
ergeben – nicht nur im Maschinenbau. Sie eignen sich u. a. für den<br />
Einsatz in aufgelegten und innenliegenden Türen, Klappen, Luken und Hauben.<br />
Ihre Bauweise ist flach und damit platzsparend. Außerdem schützt die innenliegende<br />
Montage vor Vandalismus und Einbrüchen. Die Montage kann rechtswie<br />
linksseitig erfolgen; so ergeben sich zwei unterschiedliche Drehbewegungen.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um horizontale oder vertikale Anwendungen<br />
handelt. Die Scharniere sind in drei Varianten mit Öffnungswinkeln von<br />
90, 110 und 125° erhältlich, wobei der Öffnungswinkel von der Wandstärke der<br />
Türen und Klappen abhängig ist. Die Ausführungen mit den Öffnungswinkeln<br />
90 und 125° gibt es in Stahl und Edelstahl. Die Variante mit dem Öffnungswinkel<br />
110° ist eine verstärkte Bauform aus Stahl.<br />
ALLE SPANNLÖSUNGEN<br />
ÜBERSICHTLICH<br />
GELISTET<br />
DIE KUPPLUNG.<br />
FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />
PRÄZISION<br />
Schmalz hat seinen Spanntechnik-<br />
Katalog neu aufgebaut. Auf<br />
170 Seiten zeigt die sechste<br />
Ausgabe das Portfolio des<br />
Unternehmens für die maschinelle<br />
und manuelle Bearbeitung. Der<br />
Katalog gibt einen Überblick über<br />
die sichere Fixierung von Holz,<br />
Metall, Glas oder Kunststoff<br />
mithilfe von Vakuum. Damit der<br />
Leser schnell das passende System<br />
findet, wurden die einzelnen<br />
Kapitel anwendungsspezifisch<br />
sowie nach Maschinenherstellern<br />
strukturiert. Neben Lösungen für<br />
z. B. Konsolentisch-, Glatttischoder<br />
Nestingtisch-Systeme sind<br />
auch die Spannmittel für Maschinen<br />
der Hersteller SCM, Biesse,<br />
Bystronic und BandoKiko übersichtlich<br />
aufgelistet. Der Flexibilisierung<br />
von CNC-Bearbeitungszentren<br />
widmet sich ebenso ein<br />
Kapitel wie den Spannmitteln für<br />
manuelle Bearbeitung und für<br />
3D-Freiformflächen. In einem<br />
weiteren Kapitel sind die Vakuum-<br />
Erzeuger zusammengefasst. Den<br />
Katalog gibt es kostenlos als<br />
gedruckte Ausgabe oder online<br />
unter www.schmalz.com/kataloge.<br />
www.schmalz.com<br />
Sicherheitskupplungen<br />
Metallbalgkupplungen<br />
Elastomerkupplungen<br />
RW-KUPPLUNGEN.DE
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
WENN TONNEN ROLLEN SOLLEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ob Regalbediengerät, Flurförderzeug, Montage- oder<br />
Transportsystem: Wenn tonnenschwere Lasten bewegt werden<br />
sollen, sind robuste Räder und Rollen gefragt. Spezielle<br />
Entwicklungen für den Schwerlastbereich leisten Erstaunliches<br />
und das Portfolio ist umfangreich.<br />
Für viele Branchen wie die Luftfahrtindustrie<br />
oder den Maschinenbau bietet<br />
Blickle ein breites Portfolio an Schwerlasträdern<br />
und -rollen, die es mit Lasten<br />
bis zu 100 t aufnehmen. Sie sind besonders<br />
robust gebaut und in stabiler Stahlschweißkonstruktion<br />
ausgeführt. Das ist<br />
notwendig, damit die „schweren Brocken“<br />
gut in Fahrt kommen. Bereits während des<br />
Entwicklungsprozesses liegt das Augenmerk<br />
der Firma Blickle auf dem Thema Sicherheit.<br />
Mit der Finite-Elemente-Methode (FEM)<br />
simulieren die Konstrukteure das Gesamtverhalten<br />
des Endproduktes unter Berücksichtigung<br />
unterschiedlicher Einflussfaktoren<br />
wie beispielsweise der Beschaffenheit<br />
des Untergrundes. So optimieren sie das Produkt<br />
noch im Anfangsstadium mit Blick auf<br />
den geplanten Einsatz. Blickle bietet Schwerlastrollen<br />
aus unterschiedlichen Materialien<br />
und in vielfältigen Ausführungen an.<br />
MIT GUMMIREIFEN<br />
Als Alternative zu luftbereiften Rollen bieten<br />
sich Schwerlastrollen mit Elastik- oder Super-<br />
Elastik-Vollgummireifen und einer Aluminium-,<br />
Stahl- oder Gussfelge an. Diese Schwerlastserien<br />
gewährleisten im Vergleich zu Rädern<br />
und Rollen mit Luftreifen unter normalen<br />
Einsatzbedingungen Wartungsfreiheit,<br />
Pannensicherheit und eine gute Standfestigkeit<br />
mit gleichzeitig präzisem Lenkverhalten.<br />
Zudem punkten die Schwerlastrollen mit<br />
Gummireifen mit besonders gutem Fahrkomfort<br />
und bester Bodenschonung.<br />
IN POLYURETHAN-QUALITÄT<br />
Blickle-Schwerlasträder mit den eigens entwickelten<br />
Polyurethanbelägen Softhane,<br />
Besthane Soft, Extrathane sowie Besthane<br />
sind für Einsätze unter härtesten Bedingungen<br />
bestens geeignet. Bei Anwendungen<br />
mit großen Tragfähigkeiten, hoher Geschwindigkeit<br />
und geringem Einbauraum<br />
überzeugen sie durch geringen Verschleiß<br />
und ein bodenschonendes und komfortables<br />
Fahrverhalten. Die Polyurethanräder<br />
sind auch in hydrolysebeständiger und<br />
elektrisch leifähiger Ausführung erhältlich.<br />
AUS GUSSPOLYAMID<br />
Besonders im Maschinen- und Anlagenbau<br />
kommen Schwerlastrollen mit Rädern<br />
aus Gusspolyamid zum Einsatz. Sie sind<br />
äußerst bruchfest und weisen bereits bei<br />
geringen Raddurchmessern eine besonders<br />
hohe Tragfähigkeit auf. Daher eignen<br />
sie sich besonders dort, wo eine geringe<br />
Bauhöhe gefordert wird. Auf glatten Böden<br />
zeichnen sie sich durch einen sehr geringen<br />
Anfahr- und Rollwiderstand aus. Sie<br />
sind beständig gegen viele Chemikalien<br />
und auch bei längeren Ruhephasen entsteht<br />
nur geringste Abplattung und Veränderung<br />
des Raddurchmessers.<br />
AUS VOLLSTAHL<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Wenn es im Tragfähigkeitsbereich dann ganz<br />
weit nach oben geht, sind Schwerlastrollen<br />
aus Vollstahl die richtige Wahl. Hier sind pro<br />
Rolle bis zu 50 t Traglast möglich. Vor allem<br />
auf glatten, harten Böden punkten sie mit einem<br />
geringen Roll- und Schwenkwiderstand<br />
trotz hoher Lasten. Sie sind zudem extrem<br />
verschleißfest, beständig gegen Öl und elekt-<br />
„POLYURETHAN-<br />
LAUFBELÄGE<br />
LIEGEN IM TREND“<br />
Thomas Zimmer,<br />
Leiter des Konstruktionsbereichs<br />
Schwerlasträder,<br />
Blickle<br />
Im Schwerlastbereich begegnen wir<br />
immer wieder der Herausforderung,<br />
sehr hohe Tragfähigkeiten mit einer<br />
kompakten Bauweise zu vereinen.<br />
Unsere Kunden legen dabei Wert auf<br />
einen hohen Fahrkomfort. Deshalb<br />
beobachten wir hier einen Trend weg<br />
von Stahl- und Gussrädern hin zu<br />
Rädern mit Polyurethan-Laufbelag, die<br />
auch zur Bodenschonung beitragen.<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
isch ableitfähig. Für den Einsatz bei hohen<br />
Temperaturen bietet Blickle im Schwerlastbereich<br />
Lenkrollen mit Rädern aus Grauguss.<br />
Diese können bei Umgebungstemperaturen<br />
bis zu 270 °C eingesetzt werden. Bei harten<br />
Laufbelägen ist bei der Auslegung ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Flächenpressung<br />
zu legen, um sicherzustellen, dass die Fahrbahn<br />
nicht beschädigt wird<br />
MIT FE<strong>DER</strong>UNG<br />
Einen Warentransport ohne Erschütterungen<br />
und Schonung des Transportguts ermöglichen<br />
die gefederten Schwerlastrollen.<br />
Typische Einsatzfelder dieser Rollen<br />
sind Regalbediengeräte und Flurförderzeuge<br />
sowie Routenzüge und Transportsysteme.<br />
Dabei überzeugen sie durch gute<br />
Feder- und Dämpfungseigenschaften und<br />
sind speziell für den jeweiligen Anwendungsfall<br />
ausgelegt. Die Federung reduziert<br />
die Schlagbelastung auf die Rolle, was<br />
zusätzlich deren Abnutzung verringert.<br />
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />
Um besonders hohe Belastungen aufnehmen<br />
zu können, bietet Blickle auch Rollenausführungen<br />
mit mehreren Rädern an. Räder<br />
und Rollen von Blickle für den Schwerlastbereich<br />
haben sich in der Praxis in den<br />
verschiedenen Branchen vielfach bewährt.<br />
Dank der durchdachten Kombination von effizienter<br />
Großserien- mit hochflexibler<br />
Kleinserienfertigung kann der Räder- und<br />
Rollenspezialist auch Customizing-Lösungen<br />
ebenso schnell wie kostengünstig für seine<br />
Kunden umsetzen. Auf Kundenwunsch<br />
entstehen Lösungen, die speziell auf den jeweiligen<br />
Anwendungsfall abgestimmt sind.<br />
Bilder: Blickle Räder+Rollen GmbH u. Co. KG<br />
www.blickle.de<br />
VIDEO<br />
Anschauliche Animationen zu den<br />
verschiedenen Schwerlastrollen<br />
zeigt Blickle auf Youtube unter:<br />
http://bit.ly/blickle_Playlist<br />
VORTEIL: NORMTEIL<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
FITTE<br />
GELENKE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Nicht nur menschliche Gelenke sind hohen<br />
Belastungen ausgesetzt – auch auf<br />
Verbindungselemente im industriellen Einsatz,<br />
wie Gabelköpfe, Gabelgelenke, Winkelgelenke<br />
oder Bolzen, wirken große Kräfte. Und wie in der<br />
Prothetik kommt es auch hier unter anderem auf<br />
die richtige Werkstoffwahl an. Ein Hersteller<br />
bietet ein breites Portfolio an Edelstahlprodukten<br />
und einiges mehr.<br />
Aggressive Umgebungsbedingungen machen mechanischen<br />
Verbindungselementen schwer zu schaffen. Das gilt<br />
in besonderem Maße für Führungsbauteile wie Gabelköpfe,<br />
Gabelgelenke, Winkelgelenke oder Gelenkköpfe.<br />
Diese wichtigen, in vielen Bereichen eingesetzten Zulieferteile sind<br />
neben Angriffen von außen auch noch den konstruktionsbedingten<br />
Zug-, Druck-, Klapp- und Schiebekräften ausgesetzt. Diese Mehrfachbelastung<br />
verkürzt die Lebensdauer von Standardteilen erheblich,<br />
erhöht den Wartungsaufwand und kann im Extremfall zu<br />
schweren Schäden führen.<br />
AUSGEZEICHNETE KORROSIONSBESTÄNDIGKEIT<br />
Um korrosionsbedingte Materialschäden von vorn herein auszuschließen,<br />
haben die Verbindungstechnik-Experten von MBO<br />
Oßwald eine ganze Palette an korrosionsbeständigen Verbindungselementen<br />
im Programm, die, je nach Werkstoffwahl, auch aggressiven<br />
Medien oder Umgebungsbedingungen standhalten.<br />
Im Bereich der Verbindungselemente sind für die verwendeten<br />
Werkstoffe die Gruppenbezeichnungen A2 (CrNi-Stähle) und A4<br />
(CrNiMo-Stähle) gebräuchlich. Für die Standardbauteile setzt MBO<br />
Oßwald in der Gruppe A2 die Werkstoffe 1.4301 und 1.4305 ein und<br />
in der Gruppe A4 die Werkstoffe 1.4404 und 1.4571. Besondere<br />
Nehmerqualitäten bietet dabei Edelstahl in A4-Qualität. Eine ausgezeichnete<br />
Korrosionsbeständigkeit besteht für diese Werkstoffe<br />
im natürlichen Umweltmilieu, sprich in städtischer und ländlicher<br />
Atmosphäre – sie sind seewasserfest – sowie in der industriellen<br />
Anwendung mit gemäßigten Chlorid- und Säurekonzentrationen.<br />
Außerdem greifen insbesondere der Nahrungsmittelbereich und<br />
die chemische Industrie gern auf Verbindungselemente aus<br />
A4-Edelstahl zurück. Werkstoffe in dieser Qualität sind resistent gegen<br />
Schwefel- und Phosphorsäure sowie organische Säuren.<br />
Folgende Verbindungselemente sind bei MBO Oßwald in der<br />
Materialqualität A4 erhältlich:<br />
n Gabelköpfe DIN 71752 / DIN ISO 8140,<br />
n Gabelgelenke DIN 71751,<br />
n Winkelgelenke DIN 71802,<br />
n Kugelzapfen DIN 71803,<br />
n Kugelpfannen DIN 71805,<br />
n Bolzen ISO 2340 / ISO 2341 / EN 22340 / EN 22341,<br />
n Gelenkköpfe DIN ISO 12240-4 (DIN 648),<br />
n Gelenklager DIN ISO 12240-1 (DIN 648).<br />
GROSSE AUSWAHL PLUS INDIVIDUELLE FERTIGUNG<br />
Neben Stahl und Edelstahl können Verbindungselemente für besondere<br />
Anwendungsfälle auch aus Duplexstahl hergestellt werden.<br />
Insgesamt bietet MBO Oßwald Anwendern mit einem außerordentlich<br />
umfangreichen Sortiment unterschiedlichster Verbindungselemente<br />
eine breite Auswahl für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.<br />
Das Portfolio umfasst rund 12 000 Standardteile, die jederzeit<br />
abrufbar sind. Daneben versteht sich das Unternehmen als Partner,<br />
wenn es um Präzisionsdreh- und -frästeile, Spezialanfertigungen<br />
oder um komplette Baugruppen geht. Ein kompetentes Team steht<br />
zur Verfügung, das darauf spezialisiert ist, auch kundenspezifische<br />
Sonderwünsche zu erfüllen. Dabei kann sowohl nach Zeichnungsvorgaben<br />
gearbeitet oder gemeinsam mit dem Kunden eine anwendungsbezogene<br />
Lösung umgesetzt werden.<br />
Die Produkte von MBO Oßwald sind über den Webshop rund um<br />
die Uhr bestellbar. Hier wird die enorme Variantenvielfalt schnell<br />
und übersichtlich präsentiert und Anwender erhalten eine umfassende<br />
technische Dokumentation samt 3D-Modell. Darüber hinaus<br />
können hier schnell und unkompliziert individuelle Bolzen, Gelenkstangen,<br />
Gewindestangen und jetzt auch Bolzen mit Einstich<br />
selbst konfiguriert werden.<br />
Bild: mbo Oßwald<br />
JE NACH WERKSTOFFWAHL HALTEN<br />
DIE VERBINDUNGSELEMENTE AUCH<br />
AGGRESSIVEN MEDIEN STAND<br />
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24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
VIEL BEWEGUNG AUF WENIG RAUM<br />
MIT DREHKRANZLAGER<br />
Für flache<br />
Anwendungen,<br />
z. B. in der<br />
Automatisierungs-<br />
oder<br />
Bühnentechnik<br />
sowie in Bedienpulten,<br />
hat Igus<br />
die Rundtischlager-Serie<br />
PRT-04<br />
für mittlere<br />
Belastungen<br />
entwickelt. Die<br />
Drehkränze sind<br />
durch den Einsatz<br />
von Hochleistungspolymeren im Vergleich zur PRT-01 Serie um 50 % kleiner<br />
in der Bauhöhe sowie 60 % leichter. Hohe Taktzahlen und Belastungen z. B. in<br />
Schweißanlagen, Takttischen oder der Verpackungsindustrie, sind für<br />
Drehkränze extreme Anforderungen. Um diesen standzuhalten, bietet der<br />
Hersteller gleitgelagerte Drehkranzlager an. Die Polymer-Rundtischlager aus<br />
Iglidur besitzen radial und axial wirkende Gleitelemente zwischen den aus<br />
Aluminium oder Edelstahl gefertigten Innen- und Außenringen des Lagers.<br />
Die wartungsfreien Gleitelemente kommen Schmierung aus. Die neue Serie<br />
ist mit den Innendurchmessern von 50 bis 300 mm verfügbar. Zum Zubehör<br />
gehören Antriebszapfen, eine variable Drehbegrenzung, ein Verzahnungsring<br />
und ein Klemmhebel.<br />
www.igus.de<br />
NORMREIHEN KOMPLETT AUS REZYKLAT<br />
Schutzelemente,<br />
die zu 100 % aus<br />
recycelten<br />
Materialien<br />
bestehen, bietet<br />
Pöppelmann<br />
Kapsto an. Der<br />
Universalschutz<br />
GPN 610 kann als<br />
Kappe oder<br />
Stopfen eingesetzt<br />
werden. Er<br />
verschließt Innengewinde, Bohrungen und Außengewinde<br />
und überbrückt auch Toleranzen. Auch der<br />
Kegelverschluss GPN 608 mit seitlicher Lasche ist nun<br />
in Recyclingausführung erhältlich. Beide Normreihen<br />
werden aus einem Post Consumer Polyethylen<br />
(PCR-PE) gefertigt. Sie sind Teil der Initiative Pöppelmann<br />
blue, die einen geschlossenen Materialkreislauf<br />
in der Kunststoffverarbeitung und damit Ressourcenschonung<br />
zum Ziel hat. Dazu gehört z. B. auch die<br />
Fertigung von Produkten für den Gartenbau oder<br />
Verpackungen. Für Produkte der Division Pöppelmann<br />
Teku trägt das Unternehmen das RAL-Gütezeichen der<br />
RAL-Gütegemeinschaft Rezyklate aus haushaltsnahen<br />
Wertstoffsammlungen e. V. Dieses Siegel weist nach,<br />
dass lückenlos rückverfolgbar Rezyklate aus dem<br />
Gelben Sack oder der Gelben Tonne eingesetzt wurden.<br />
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HochpräziseWellenfedern<br />
mit einer Bauraumeinsparung vonbis zu 50%<br />
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ReduzierterBauraum bis zu 50%<br />
gegenüber einer herkömmlichen<br />
Runddrahtfeder,bei gleicher Kraftund<br />
Durchbiegung.Standardteile sind in<br />
Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />
erhältlich. Sonderanfertigungen<br />
möglich.<br />
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Testaufbau, beim Prototypen oder<br />
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Auto etc., dann kann WD-40 Flexible<br />
helfen. Wer kennt es nicht, das<br />
Multifunktionsprodukt? Es verdrängt<br />
Feuchtigkeit, um Rost<br />
vorzubeugen und Elektrik zu<br />
schützen, dringt in eingeklemmte<br />
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Ausrüstung und Teile für reibungsloses<br />
Arbeiten, entfernt Öl, Schmutz,<br />
Fett und Ruß, schützt Metalloberflächen<br />
vor Rost und Korrosion. Jetzt gibt es WD-40 Flexible in<br />
einer für den professionellen Einsatz entwickelten 400-ml-Sprühdose.<br />
Diese verfügt über ein biegsames Sprührohr, das aus einem<br />
extrem formbaren, gleichzeitig jedoch auch verschleißfesten und<br />
hitzebeständigen Metall hergestellt ist. Das Sprührohr kann je<br />
nach Bedarf gebogen werden und behält diese Form bei. So<br />
erreicht der Anwender auch schwer zugängliche Stellen. WD-40<br />
Flexible reduziert durch das punktgenaue Auftragen den Verbrauch<br />
und spart Zeit, da ein vorheriges Zerlegen der zu bearbeitenden<br />
Teile entfällt. Das 360 °-Ventil ermöglicht die Anwendung<br />
aus allen Neigungswinkeln. Zum großzügigen flächigen Sprühen<br />
kann das Sprührohr einfach nach unten geklappt werden.<br />
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SELBSTHEMMENDES KEILSPANNELEMENT<br />
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Werkzeugen mit geradem<br />
Spannrand rundet die<br />
Roemheld Gruppe ihre Serie<br />
neuer Keilspanner ab. Das<br />
Element zum Spannen von<br />
Werkzeugen an Pressen<br />
und Spritzgießmaschinen<br />
benötigt keine dauerhafte<br />
hydraulische Versorgung.<br />
Zum Fixieren wird Federkraft genutzt und beim Lösen lediglich ein<br />
Druck von bis zu 160 bar benötigt. Somit kann die Maschinenhydraulik<br />
genutzt werden. Eine hohe Betriebssicherheit entsteht<br />
durch eine induktive und zusätzliche optische Positionskontrolle<br />
und die spezielle Konstruktion des Spannmittels: Der Spannbolzen<br />
ist um 6° geneigt und führt beim Fixiervorgang gleichzeitig einen<br />
Leer- und einen Spannhub aus, während er sich in axialer Richtung<br />
auf den Spannrand absenkt. Durch den Winkel, die Verwendung<br />
von Federkraft und den erzielten Reibschluss entsteht eine<br />
selbsthemmende Verbindung, die über lange Zeiträume aufrecht<br />
gehalten werden kann. Da die kompakten und robusten Keilspanner<br />
Umgebungseinflüssen wie Schmutz und Hitze gut standhalten,<br />
zeichnen sie sich selbst in schwierigen Fertigungsprozessen durch<br />
eine hohe Funktionssicherheit aus. Temperaturen von bis zu 160 °C<br />
an der Spannstelle sind möglich, das Gehäuse ist rostfrei beschichtet.<br />
Die Keilspanner sind als Variantensystem aufgebaut und<br />
können an eine Vielzahl von Anwendungen angepasst werden.<br />
Helios.indd 1 26.03.2008<br />
www.roemheld-gruppe.de<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />
MK.indd 1 14.05.<strong>2019</strong> 10:51:15
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
WÄLZLAGER FÜR KORROSIONSANFÄLLIGE UMGEBUNGEN<br />
www.nsk.com<br />
In vielen Anlagen der Lebensmittelindustrie werden Wälzlager besonderen Beanspruchungen<br />
ausgesetzt, etwa durch die häufige Reinigung mit Wasser, Dampf und/oder Hochdruckreinigern.<br />
Zugleich dürfen aufgrund der erforderlichen Hygiene keine Schmierstoffe aus den<br />
Lagern austreten und in die Umgebung gelangen. Für dieses spezielle Anforderungsprofil<br />
hat NSK die Molded-Oil-Lager in Edelstahlausführung entwickelt. Sie sind mit einem eigens<br />
entwickelten ölimprägnierten Material ausgerüstet, das aus Schmieröl und einem ölverwandten<br />
Polyolefinharz besteht. Dieses Trägermaterial gibt das Schmiermittel über lange<br />
Zeiträume kontinuierlich ab. Zugleich wird der Eintritt von Wasser oder festen Verunreinigungen<br />
in das Lager verhindert. Außerdem bleibt die Betriebsumgebung sauber, weil kein Fett<br />
austritt und kein Öl nachgefüllt werden muss. Die Lager kommen häufig erst bei der Nachrüstung<br />
zum Einsatz, wenn konventionelle Wälzlager versagen und entstehende Kostenund<br />
Arbeitsaufwände reduziert sowie Stillstandszeiten minimiert werden sollen. Um solche<br />
Probleme von vornherein zu vermeiden, können die Molded-Oil-Lager natürlich auch direkt<br />
bei der Erstausrüstung eingeplant werden.<br />
STANGEN UND ROHRE<br />
IM LEICHTBAU<br />
Für die Herstellung von Leichtbau-<br />
Stangen und -Rohren hat Hänchen<br />
den Carbon-Verbundwerkstoff<br />
H-CFK entwickelt. Daraus<br />
werden unter anderem leichte<br />
Hydraulikzylinder hergestellt.<br />
Diese sind 70 % leichter als<br />
Zylinder aus Stahl. Durch die<br />
geringere Masse benötigen sie<br />
nur die Hälfte an Energie, lassen<br />
sich größeren Beschleunigungen<br />
aussetzen und das Material rostet<br />
nicht. Speziell für den Maschinenbau<br />
lassen sich mit H-CFK<br />
Bauteile herstellen, die sich durch<br />
eine besonders glatte Oberfläche<br />
und sehr feine Toleranzen<br />
auszeichnen. Für die Hydraulikzylinder<br />
musste eine hochfeste<br />
Verbindung zwischen CFK und<br />
Metall realisiert werden, beispielsweise<br />
für den Kopf des<br />
Zylinders. Dazu wird ein Metallstück<br />
in einem eigens entwickelten<br />
Verfahren bei der Produktion<br />
der Stange mit eingebunden.<br />
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daran ist aber nicht nur die Qualität,<br />
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S E R V<br />
I C E
ANTRIEBSTECHNIK<br />
REVOLUTIONÄRES MOTORDESIGN<br />
Mehr Leistung bei gleicher Achshöhe – das ist ein signifikanter Entwicklungsschritt,<br />
der nun mit neuen luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren verwirklicht wurde.<br />
Verantwortlich für diese spezifische Leistungssteigerung um bis zu 15 % ist ein<br />
besonderes Kühlsystem. Und darüber hinaus hat der Motor noch weitere<br />
interessante Funktionen und Eigenschaften im Gepäck.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bedeutende Branchen profitieren von leistungsfähigen und<br />
robusten Hochspannungs-Elektromotoren. Die Liste ist<br />
lang wie zum Beispiel die Zement- und Metallindustrie, Öl<br />
& Gas, Mining, Chemische Industrie, Wassertechnik, Energieerzeugung<br />
und noch einige mehr. Ein weltweit riesiger Markt<br />
sucht stetig nach innovativen Produkten und Systemlösungen, die<br />
zum Ziel haben, die Prozesse noch energieeffizienter und zuverlässiger<br />
zu machen. Wertvolle Unterstützung erhalten Unternehmen<br />
dabei von Siemens und seiner neuen Hochspannungs-Motorenreihe<br />
Simotics HV C, die bis zu einer Leistung von 3,2 MW verfügbar<br />
ist.<br />
KÜHLSYSTEM SORGT FÜR MEHR LEISTUNG<br />
Jüngstes Mitglied dieser durchgängigen Motorenreihe für unterschiedlichste<br />
Ansprüche, ist der Simotics HV C Air cooled. Der markanteste<br />
Unterschied zu bisherigen luftgekühlten Motoren ist das<br />
besondere Kühlkonzept, wodurch die Konstrukteure eine überaus<br />
kompakte Gehäusebauform realisieren konnten. Durch die so erreichte,<br />
sehr hohe Leistungsdichte, die für bis zu 15 % mehr Leistung<br />
bei gleicher Baugröße sorgt, ergeben sich für Anwender ganz<br />
neue Möglichkeiten.<br />
Verantwortlich ist unter anderem das zum Patent angemeldete<br />
Kühlsystem, das im Motorengehäuse integriert ist. Bekannt ist eine<br />
solche Art des Wärmetransports mithilfe integrierter Kühlrohre seit<br />
Jahren als Bezeichnung IC511 und IC611 in Motoren wie sie auch<br />
bei besonders harten und schmutzigen Umgebungsbedingungen<br />
zum Einsatz kommen. Siemens hat nun die damit gemachten jahrzehntelangen<br />
Erfahrungen in die Entwicklung der IC411 bzw. IC416<br />
Ausführungen einfließen lassen.<br />
SERVICEFREUNDLICHES GESAMTPAKET<br />
Der innovative Innenkühlkreislauf des rippengekühlten Gehäuses<br />
sorgt letztendlich für die verbesserte Entwärmung der Motoren –<br />
und letztendlich zum kompakten Motorengehäuse, das auch ge-<br />
28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
wichtsmäßig entsprechende Vorteile bietet.<br />
Ein weiterer Vorteil, der sich hier anschließt,<br />
sind die Robustheit sowie die<br />
Schwingungsoptimierung, was nicht zuletzt<br />
auch in einem spürbar besseren<br />
Serviceverhalten resultiert: Verlängerte<br />
Wartungsintervalle und Servicezeiten erhöhen<br />
die Verfügbarkeit des Antriebssystems<br />
und somit auch der Anlagen, in<br />
denen die luftgekühlten Simotics HV C<br />
verbaut sind.<br />
Integriert ist nicht nur die Kühlung,<br />
sondern auch die Verkabelung. Im<br />
Schutz des Gehäuses lassen sich Zwischenfälle,<br />
wie sie teils auf Unzulänglichkeiten<br />
bzw. Beschädigungen an den<br />
Leitungen von außen zurückzuführen<br />
sind, spürbar reduzieren. Auch das ist<br />
ein Effekt des Gehäusedesigns der<br />
neuen Simotics HV C, den Anwender<br />
hoch zu schätzen wissen. Ebenso wie<br />
die integrierte Verkabelung der Motoren<br />
erweisen sich die flexiblen Anschluss<br />
01 Für optimale Entwärmung sorgen<br />
zusätzlich zum Innenkühlkreislauf des<br />
rippengekühlten Gehäuses integrierte<br />
Kühlrohre<br />
02 Über das Konnektivitätsmodul Simotics<br />
Connect 600 können wichtige Betriebsdaten<br />
wie Lagertemperatur, Wicklungstemperatur<br />
und Schwingungs verhalten erfasst und mit<br />
der App Sidrive IQ einfach ausgewertet<br />
werden<br />
ProSimulation<br />
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20.– 26. Juni <strong>2019</strong><br />
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02<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
„BEWÄHRTES<br />
AUFGREIFEN UND<br />
WEITERENT-<br />
WICKELN“<br />
Inga Ronsdorf,<br />
Redakteurin<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
möglichkeiten der neuen Hochspannungs-Motoren als immenser Vorteil.<br />
So lässt sich der Anschlusskasten an fünf unterschiedlichen Stellen rund<br />
um das Gehäuse montieren. Dabei können sich Anwender in jeder<br />
Lage überlegen, wie die Leitungsführung am besten bewerkstelligt werden<br />
kann. Denn der Anschlusskasten lässt sich in seiner Orientierung nach<br />
Bedarf drehen.<br />
IQ-READY FÜR DIE DIGITALE ZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />
Innovatives Kühlkonzept, kompakte Bauform, erweiterter Leistungsbereich<br />
sowie erhöhte Servicefreundlichkeit sind die augenscheinlichsten Benefits,<br />
von denen Anwender profitieren. Siemens ergänzt diese durch eine moderne<br />
In Sachen Motorendesign eröffnen<br />
sich dem Konstrukteur stets<br />
Optimierungsmöglichkeiten, sei es<br />
durch den Einsatz neuer Werkstoffe,<br />
neuer Fertigungsverfahren oder das<br />
Kombinieren bereits vorliegender<br />
Designs. Durch das Zusammenspiel<br />
verschiedener Kühlkonzepte bei der<br />
Entwicklung des Simotics HV C ist in<br />
diesem Fall eine neuartige Konstruktion<br />
entstanden, die mehrere<br />
luftgekühlte Varianten wie Rippenkühlung,<br />
Röhrenkühlung und<br />
interne Kühlkreisläufe geschickt<br />
miteinander vereint. Wenn dann<br />
das Gehäusedesign zudem Langlebigkeit,<br />
Geräuscharmut und mehr<br />
Leistung bei gleicher Baugröße<br />
verspricht, ist das Konstruktionskonzept<br />
eine runde Sache.<br />
Lösung bezüglich Condition Monitoring. Hierzu bietet der Motorenhersteller<br />
eine entsprechende Schnittstelle an, die in der Lage ist, wichtige Parameter<br />
wie Lagertemperaturen, Wicklungstemperaturen und Gehäuseschwingungen<br />
zu erfassen. Dieses Konnektivitätsmodul mit der Bezeichnung<br />
Simotics Connect 600 lässt sich ohne weiteres an den Hochspannungs-Elektromotoren<br />
nutzen. Die neuen luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren<br />
sind somit werkseitig „IQ-ready“ für die digitale Zustandsüberwachung.<br />
Die so erhaltenen Betriebsdaten können dann via Siemens Cloud<br />
„Mindsphere“ erfasst und ausgewertet werden. Siemens stellt Anwendern<br />
die eigens dafür angepasste App „Sidrive IQ“ zur Verfügung. Kurz gesagt:<br />
Überall dort, wo kompakte Motoren mit höchster Verfügbarkeit und Performance<br />
gebraucht werden, zeigen die neuen, luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren<br />
von Siemens ihre Stärke. Schließlich haben sie mit<br />
ihrem revolutionären Motordesign entsprechend viel zu bieten und können<br />
auf einfache Weise in der digitalen Industriewelt branchenübergreifend<br />
Einzug halten.<br />
Bilder: Siemens<br />
DAS NEUE KÜHLSYSTEM <strong>DER</strong> HOCHSPAN-<br />
NUNGS-ELEKTROMOTOREN SORGT FÜR<br />
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Trägt eine Ø40mm Buchse20tLast?<br />
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Q2E bietet daher einen völlig neuen Mehrkomponentenaufbau<br />
und ist somit in der Lage, auch<br />
extreme Lasten aufzunehmen. Sehr formstabil<br />
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30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
HYGIENISCHE UND ROBUSTE<br />
FOOD-SAFE-MOTOREN<br />
ABB hat IEC-Edelstahlmotoren<br />
und fertigmontierte<br />
Kugellager für<br />
raue Washdown-Umgebungen<br />
entwickelt. Sie<br />
sind z. B. geeignet für<br />
den Einsatz bei der<br />
Fleisch-, Geflügel- und<br />
Fischverarbeitung oder<br />
in Molkereien. Die<br />
glatten Gehäuse bieten keine Angriffspunkte für Schmutz und<br />
Bakterien. Selbst die Typenschilder auf den Motoren und Getrieben<br />
sind laserbeschriftet, um Rillen und Vertiefungen zu vermeiden.<br />
Alle Modelle erreichen Schutzart IP69 und können daher mit<br />
Hochdruck gereinigt werden. Die Volledelstahlkonstruktion<br />
schützt vor Korrosion. Die Wicklungen der Motoren sind gekapselt<br />
und halten aggressiven Reinigungsprozessen daher lange<br />
stand. Motorabdeckungen sind ebenfalls nicht mehr notwendig.<br />
Die Motoren erreichen den Wirkungsgrad IE3. Die Dodge-Food-<br />
Safe-Kugellager erreichen auch ohne Endabdeckung Schutzart<br />
IP69. Der Lagereinsatz besteht komplett aus Edelstahl und bietet<br />
in Verbindung mit der KleenTec-Beschichtung einen sehr hohen<br />
Korrosionsschutz.<br />
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FLACHE UND SICHERE BREMSWI<strong>DER</strong>STÄNDE<br />
Sichere und dabei extra<br />
flache Bremswiderstände<br />
hat Michael Koch mit<br />
der Serie AWD300<br />
herausgebracht. Sie bauen<br />
nur knapp 10 mm<br />
hoch. Im Vergleich zu<br />
den Standard-Bremswiderständen<br />
im Aluminiumprofil<br />
des Herstellers<br />
mit ähnlicher Leistung<br />
sind dies gut 5 mm<br />
weniger. Die maximale<br />
Länge beträgt 246 bei<br />
60 mm Breite. Die Nennleistung beträgt 120 W, doch der sichere<br />
Bremswiderstand nimmt bei einem Prozent Einschaltdauer,<br />
bezogen auf zwei Minuten also 1,2 Sekunden, rund 4 500 Ws<br />
Energie auf. Die maximale Betriebsspannung beträgt 1 000 V DC,<br />
der verfügbare Bereich der Widerstandswerte liegt zwischen 27<br />
und 200 Ω. Bei einer Masse von etwa 300 g beträgt die thermische<br />
Zeitkonstante des verpressten Drahtwiderstands ca. 400 s.<br />
Die Bremswiderstände entsprechen den Anforderungen für den<br />
Anschluss an Bremstransistoren von Frequenzumrichtern, die am<br />
400-V-Netz betrieben werden. Mit ihrem Alu-Gehäuse und<br />
verpressten Dichtungen erreichen sie mindestens Schutzart IP 54.<br />
www.bremsenergie.de<br />
KURZER BLDC-SERVOMOTOR MIT 16 MM DURCHMESSER<br />
Eine extrem kurze Reaktionszeit, eine hohe Drehzahl und eine große zulässige radiale Last<br />
kennzeichnen den bürstenlosen DC-Servomotor1645 BHS von Faulhaber. Er erweitert die<br />
BHx-Serie mit 16 mm Durchmesser um eine kompaktere Variante, die nur 45 mm lang ist.<br />
Dieser Motor erreicht mit rund 100 000 min -1 eine extrem hohe Geschwindigkeit. Spitzenwerte<br />
weist er auch bei maximaler radialer Last (18 N), Leistungsdichte (58,5 W) und<br />
Drehmoment (8 mNm) auf. Mit einem passenden Planetengetriebe kann der Motor schon<br />
bei 12 000 min -1 ein sehr hohes Drehmoment von 800 mNm abgeben. Ein Wirkungsgrad<br />
von 90 % und eine minimale Wärmeentwicklung und Vibration lassen ihn stromsparend<br />
arbeiten. Seine kurze Reaktionszeit erreicht er durch geringe Werte bei mechanischer<br />
Anlaufzeitkonstante und Rotorträgheitsmoment sowie eine sehr schnelle Winkelbeschleunigung. Zusammen mit der flachen Steigung<br />
der n-/M-Kennlinie (429 min -1 /mNm) ergibt das ein optimales Laufverhalten des Motors, der schwankenden Leistungsanforderungen<br />
deshalb ohne Verzögerung folgt. Digitale Hall-Sensoren sind integriert, ein integrierter inkrementeller Encoder ist als Sonderausführung<br />
möglich. Durch sein robustes, kompaktes Design und herausragende Leistungsdaten eignet sich der Motor für anspruchsvolle<br />
Anwendungen mit sehr knappem Platzangebot. Typische Einsatzgebiete sind elektrische Greifer, kleine Handstücke, Robotiksysteme,<br />
Laborautomation oder mechatronische Instrumente.<br />
www.faulhaber.com<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 31
ANTRIEBSTECHNIK<br />
HINGUCKER<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein modisches Accessoire, das für Durchblick<br />
sorgt: Die Brille stellt heute oft mehr als eine<br />
reine Sehhilfe dar. Es gibt sie in unzähligen<br />
Formen, Farben und Materialien und sie muss<br />
perfekt sitzen. Eine mit hochpräzisen<br />
Antriebskomponenten ausgestattete<br />
3D-Augenrandbiegemaschine erlaubt neben<br />
Passgenauigkeit ein kreatives Design und<br />
kommt zugleich den Anforderungen von<br />
Industrie 4.0 nach.<br />
Autorin: Stefanie Lauterbach, Unternehmenskommunikation,<br />
Baumüller Gruppe, Nürnberg<br />
Die Firma Schüssler Technik aus dem baden-württembergischen<br />
Pforzheim stellt seit über 50 Jahren hochwertige<br />
Maschinen zur Fertigung von Brillengestellen her. Die<br />
CNC 3D-Augenrandbiegemaschine S-514 fertigt Augenränder<br />
aus verschiedenen metallischen Profil-Drähten, unter anderem<br />
aus Edelstahl oder Titan in unterschiedlichen Materialstärken<br />
– mit einem Produktionsausstoß von bis zu 1 350 Augenrändern pro<br />
Stunde. Alle bekannten Legierungen für Augenränder bis zu einer<br />
Breite von 2,5 mm und einer Höhe von 2,5 mm sind verwendbar.<br />
Die Augenränder müssen dabei hochgenau gefertigt werden, hier<br />
sorgen optimal aufeinander abgestimmte Antriebe und Automatisierungs-Komponenten<br />
von Baumüller für Präzision.<br />
Das Programmieren der Maschine erfolgt mittels Übergabe von<br />
Daten per USB oder Netzwerk oder aber über das Kopieren einer<br />
Formscheibe. Die Parameter kann der Anwender direkt am Touchscreen<br />
einstellen, etwa Biegung, Korrekturwerte und Stärke des<br />
Profildrahtes. Zusammen mit der Formbiegung erhalten die Augenränder<br />
gleichzeitig die gewünschte Meniskierung, die sogenannte<br />
Basiskurve. Die Arbeitsweise der Maschine sorgt dafür, dass<br />
der Draht auch bei starker Krümmung, wie es zum Beispiel bei<br />
Sportbrillen üblich ist, so ausgerichtet wird, dass die Nut senkrecht<br />
zur Mittelachse steht. So kann das Brillenglas später sicher in die<br />
Fassung eingesetzt werden.<br />
Einer der großen Vorteile der S-514 ist die Möglichkeit von Segmentkorrekturen.<br />
Dies bedeutet, dass die Augenrandform in<br />
mehrere Segmente unterteilt und dann korrigiert werden kann –<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
sowohl in der 2D-Form als auch in der Wölbung, bis der gebogene<br />
Augenrand den Qualitätsansprüchen genügt. Das ist besonders<br />
hilfreich bei speziellen Augenformen mit kritischen Bereichen<br />
und Draht-Profilen. Ein weiterer Mehrwert der Maschine ist, dass<br />
die Maschine vollkommen ausschussfrei arbeitet. So wird auch<br />
bei hochwertigen Profil-Drähten wie Gold oder Titan nach jedem<br />
Biegeprozess direkt der nächste Augenrand und keine Abfallstücke<br />
produziert.<br />
ELEKTRONIK UND ANTRIEBE AUF<br />
ENGSTEM RAUM<br />
01<br />
DAS OPTIMALE ZUSAMMENSPIEL<br />
VON REGLER UND MOTOR<br />
ERLAUBT ES, AUGENRÄN<strong>DER</strong> BIS<br />
AUF HUN<strong>DER</strong>TSTEL MILLIMETER<br />
GENAU HERZUSTELLEN<br />
Durch die platzsparende Bauweise der Maschine und den kompakten<br />
Komponenten von Baumüller befinden sich Elektronik und alle<br />
sieben Antriebe auf engstem Raum im Schaltschrank. Vier Biegeachsen<br />
sorgen für das dreidimensionale Biegen und drei Handlingachsen<br />
für das Abtrennen des Drahtes. Die Achsantriebe gewährleisten<br />
eine hohe Qualität beim Biegen und sind wartungsfrei.<br />
Die meisten Fertigungsstandorte von Brillen befinden sich in<br />
Asien. Hier werden langlebige, platzsparende und einfach zu bedienende<br />
Maschinen gefordert. Bei der Entwicklung der 3D-Augenrandbiegemaschine<br />
arbeitet Schüssler Technik seit mehreren Jahren mit<br />
Baumüller zusammen. Anforderung an die neue S-514 war, die Maschine<br />
zu modernisieren und fit für Industrie 4.0 zu machen. Aufgabe<br />
von Baumüller dabei war es, die gesamte Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
der Maschine optimal aufeinander abgestimmt zu realisieren.<br />
Innerhalb der Baumüller Gruppe konnten alle wichtigen<br />
Komponenten vom Antriebsregler über die Maschinensteuerung<br />
und Visualisierung geliefert werden. Auch die Blecheinhausung<br />
inklusive Schaltschrank wurde von Baumüller Dravinja bezogen, der<br />
auf Maschineneinhausungen und Schaltschrankfertigung speziali-<br />
02<br />
01 Ein präzises Biegen und Abtrennen des Drahtes für den Augenrand<br />
garantiert einen perfekten Sitz der Brillengläser in der Fassung<br />
02 Der b maXX PCC-04 für hochperformante Anwendungen wird<br />
in der S-514 als Maschinensteuerung eingesetzt<br />
CONTROLFLEX<br />
DIE IDEALE KUPPLUNG FÜR DREHGEBER<br />
Sie ist steckbar und modular, sehr verlagerungsfreundlich<br />
und dabei immer<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
03 In der kompakten Augenrandbiegemaschine finden alle Antriebskomponenten von Baumüller Platz<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
sierten Baumüller Tochterfirma in Slowenien. Baumüller übernahm<br />
darüber hinaus das komplette Engineering der Maschine. Matthias<br />
Carstens, Bereichsleiter Geschäftsentwicklung und Qualitätsmanagement<br />
bei Schüssler Technik: „Baumüller unterstützt uns bei<br />
allen Komponenten und in der gesamten Steuerung. Der Vorteil<br />
durch Baumüller als strategischen Lieferanten mit einem breiten<br />
Spektrum liegt auf der Hand: Dadurch haben wir weniger Aufwand<br />
und eine schnellere und bessere Umsetzung.“ Ausschlaggebend für<br />
die Entscheidung für Baumüller als Partner waren neben den platzsparenden,<br />
kompakten Komponenten auch das Entwicklungs-<br />
Know-How und bereits vorhandene Programmier-Tools. Durch das<br />
perfekte Zusammenspiel von Regler und Motor kann die S-514 Augenränder<br />
bis auf hundertstel Millimeter hochgenau herstellen. Der<br />
Baumüller Servoumrichter b maXX 5500 als Monoeinheit und sechs<br />
Servoumrichter b maXX 3300 steuern die insgesamt sieben Antriebe<br />
der Maschine.<br />
DIGITALE BENUTZEROBERFLÄCHE<br />
UND FERNWARTUNG<br />
Die moderne Visualisierung der neuen S-514 ermöglicht dem Anwender,<br />
alle benötigten Parameter bequem an einem 12"-Touch-<br />
Monitor einzugeben und die Maschine zu steuern. Symbole anstatt<br />
Sprache ermöglichen die weltweite Verwendung ohne notwendige<br />
Übersetzungen. Zum Einsatz kommt hier als Maschinensteuerung<br />
die neueste Generation des leistungsstarken b maXX PCC-04, eine<br />
skalierbare, vielseitig einsetzbare Plattform für anspruchsvolle<br />
Steuerungsaufgaben. Der 12“-Touch-Monitor ist aus dem Pro-<br />
gramm der b maXX HMI-Serie von Baumüller. Dietmar Rupprecht,<br />
Bereichsleiter Vertrieb und Produktmanagement bei Schüssler<br />
Technik: „Die Anforderungen des Marktes an präzise und individuelle<br />
Brillenherstellung sind hoch. Die neue 3D-Augenrandbiegemaschine<br />
S-514 macht unsere Kunden zusätzlich fit für Industrie<br />
4.0. Sie bietet eine digitale Benutzeroberfläche und optionale Fernwartung<br />
für den weltweiten Einsatz.“<br />
Um einen schnellen und kostengünstigen Service bieten zu können,<br />
ist das Thema Fernwartung für Schüssler Technik als Hersteller<br />
der Maschinen sehr wichtig. Die neue Maschine bietet durch einen<br />
eingebauten Router optional die Möglichkeit eines Remote-Controllings<br />
für Fernwartungszwecke. Dahinter steht die sichere<br />
Fernwartungslösung Ubiquity von Baumüller, eines der ersten Softwareprodukte<br />
im Bereich industrieller Fernwartung, das nach IEC<br />
62443-3-3 zertifiziert worden ist und damit den Anforderungen des<br />
Grundschutzkataloges des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) entspricht. Ubiquity ermöglicht weltweit<br />
sicheren Zugriff auf die Maschinen, um bei Installation, Inbetriebnahme<br />
und Wartung zu unterstützen und bei auftretenden Fehlern<br />
oder Fehlfunktionen eine sichere Ferndiagnose stellen zu können.<br />
Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vor Ort deckt Baumüller<br />
über sein globales Service-Netzwerk ab. So können Brillenhersteller<br />
weltweit auf die präzise Produktion von Augenrändern<br />
aus dem Hause Schüssler Technik vertrauen.<br />
Fotos: gelilewa/Fotolia, Schüssler Technik, Baumüller<br />
www.baumüller.com<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
FLUIDTECHNIK<br />
EINFACH INTEGRIERBARE PROZESSVENTILE<br />
MIT IO-LINK UND BÜS<br />
Um eine bidirektionale Kommunikation<br />
bis auf die Ebene der Feldgeräte zu<br />
ermöglichen, bietet Bürkert die Ventilsteuerköpfe<br />
Typ 8691 jetzt auch mit<br />
IO-Link- und büS-Schnittstelle an. In der<br />
Lebensmittel-, Pharma- und Biotechnologie,<br />
aber auch bei der Trink- und<br />
Brauchwasseraufbereitung oder der<br />
Getränkeabfüllung werden Prozessarmaturen<br />
durch die kommunikativen<br />
Ventilsteuerköpfe nun intelligent. Mit<br />
IO-Link können relevante Diagnosedaten,<br />
z. B. die Schaltzyklenzahl, Wartungsanforderungen<br />
oder automatische<br />
Fehlererkennung, aus dem Ventilsystem<br />
ausgelesen werden. Das erlaubt<br />
Rückschlüsse auf die voraussichtliche<br />
Ventillebensdauer und ermöglicht eine vorbeugende Wartung.<br />
Dazu kommt, dass durch Remote-Parametrierung das Betreten<br />
hygienisch sensibler Bereiche vermieden werden kann. Die<br />
proprietäre digitale Schnittstelle büS ermöglicht eine unkomplizierte<br />
Kommunikation einzelner Komponenten der Bürkert-Geräteplattform<br />
EDIP untereinander.<br />
www.buerkert.de<br />
LEICHTER DRUCKSCHALTER FÜR<br />
HARTE UMGEBUNGEN<br />
Der Druckschalter<br />
Typ 402 von Layher<br />
ist fast um ein Drittel<br />
leichter als vergleichbare<br />
Modelle seiner<br />
Leistungsklasse. Der<br />
Membranschalter ist<br />
als Schließer und<br />
Öffner für flüssige<br />
und gasförmige<br />
Medien und für<br />
genaueste Steuerund<br />
Überwachungsaufgaben<br />
entwickelt.<br />
Beide Ausführungen<br />
sind mit einer<br />
Überlastgrenze von<br />
300 bar ausgelegt und können bei Temperaturen von – 40 bis<br />
+ 85 °C eingesetzt werden. Somit eignen sie sich auch für<br />
Anwendungen unter extremen Arbeitsbedingungen. Als Zubehör<br />
sind z. B. eine Schutzdose aus Kunststoff und eine Gummischutzkappe<br />
erhältlich. Das geringe Gewicht führt zudem zu reduzierten<br />
CO 2<br />
-Emissionen.<br />
www.layher-ag.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
WENN GREIFER<br />
INTELLIGENT WERDEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Digitalisierung verändert Produktionsprozesse<br />
in einem bislang kaum vorstellbaren<br />
Tempo und Ausmaß. Flexibel einsetzbare,<br />
autonom agierende und hochvernetzte<br />
Handhabungssysteme halten Einzug in die<br />
Produktion. Zudem wird die Zusammenarbeit<br />
von Mensch und Maschine revolutioniert. Damit<br />
all das gelingt, braucht es Greifsysteme, die<br />
gezielt auf die Anforderungen der smarten Fabrik<br />
zugeschnitten sind. Dabei gewinnt gerade die<br />
Sensorik rasant an Bedeutung.<br />
In den zurückliegenden Jahren gab es bei Sensorlösungen für<br />
Handhabung, Montage und Robotik regelrechte Entwicklungssprünge:<br />
sie werden immer leistungsfähiger, kompakter und universeller<br />
nutzbar. Häufig verschmelzen sie unmittelbar mit dem<br />
Aktor und lassen sich vergleichsweise einfach programmieren.<br />
KOMFORTABLE POSITIONSABFRAGE<br />
So verfolgt Schunk mit dem C-Nuten-Sensor MMS 22-PI die für<br />
Anwender attraktive Strategie „One sensor fits all“. Die Universalsensoren<br />
verfügen wahlweise über einen oder zwei frei programmierbare<br />
Schaltpunkte und werden über einen Magneten im Innern<br />
des Aktors detektiert. Statt vieler unterschiedlicher Sensorvarianten<br />
genügt meist eine oder zwei. Das reduziert die Lagerhaltung und<br />
macht flexibel. Im Vergleich zu herkömmlichen Magnetschaltern<br />
geht die Einrichtzeit mit dem MMS 22-PI deutlich zurück. Statt die<br />
Schaltpunkte umständlich mechanisch einzustellen, sind die Sensoren<br />
mit einem Teachwerkzeug schnell programmiert. Indem bei<br />
Bedarf auch die Ausschaltpunkte definiert werden können, lässt<br />
sich die Prozessstabiliät weiter erhöhen. Die Hysterese wiederum<br />
ist einstellbar, sodass auch bei sehr kleinen Hüben eine zuverlässige<br />
Positionsabfrage möglich ist und der Greifprozess präzise ausgewertet<br />
und gesteuert werden kann. Ähnlich komfortabel nutzbar ist<br />
der analoge Schunk-Positionssensor MMS A, laut Hersteller der<br />
erste und kleinste teachbare Analogsensor, der störkonturfrei unmittelbar<br />
in die C-Nut von Greifmodulen integriert werden kann.<br />
Mit ihm lässt sich der gesamte Hubbereich des Greifers erfassen,<br />
sodass unterschiedlich große Teile präzise detektiert werden können.<br />
Wo bislang für gewöhnlich mehrere Magnetschalter erforder-<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01 Der Schunk-Magnetschalter MMS 22-IO-Link wird<br />
unmittelbar in die C-Nut von Greifern integriert, er<br />
kann unterschiedliche Bauteilgrößen detektieren und<br />
bietet dank IO-Link zusätzliche Diagnosefunktionen<br />
lich waren, genügt heute der mit einem Durchmesser von 4 mm<br />
äußerst kompakte MMS-A. Die Oberklasse im Bereich der Positioniersensoren<br />
bilden hochauflösende, analoge Sensoren wie der Schunk<br />
APS-M1, der während der Handhabung eine Teilevermessung mit<br />
einer Präzision von bis zu 0,03 mm ermöglicht. Über die SPS lassen<br />
sich bei ihm beliebig viele Schaltpunkte definieren und damit beliebig<br />
viele Teile beziehungsweise Toleranzbereiche unterscheiden.<br />
IO-LINK-SENSOR LIEFERT ZUSÄTZLICHE<br />
INFORMATIONEN<br />
Mit dem MMS 22-IO-Link wiederum lassen sich auf einfachem Weg<br />
die Auswertemöglichkeiten der pneumatischen Universalgreifer<br />
Schunk-PGN-plus-P sowie der pneumatischen Kleinteilegreifer<br />
ES WIRD ENTSCHEIDEND SEIN, DASS<br />
MO<strong>DER</strong>NE GREIFSYSTEMLÖSUNGEN<br />
FÜR DEN EINSATZ VON KI-<br />
TECHNOLOGIEN VORBEREITET SIND<br />
Schunk-MPG-plus erweitern. Auch er wird einfach in der C-Nut<br />
platziert und kann den gesamten Hubbereich des Greifers erfassen,<br />
sodass unterschiedlich große Teile präzise detektierbar sind. Zudem<br />
können dank IO-Link weitere Daten generiert werden, beispielsweise<br />
die Zyklenzahl, die Auswertungsqualität oder die<br />
Sensor-ID. Damit bildet der Katalogsensor die Speerspitze für ein<br />
neues Datenverständnis beim Greifen: „Greifer von morgen greifen<br />
nicht nur, sondern sie melden zusätzlich immer mehr Daten zurück“,<br />
beschreibt Schunk-Entwicklungschef Prof. Dr. Markus Glück<br />
den aktuellen Trend. „Schon heute liefern analoge Magnetschalter<br />
Informationen, ob und gegebenenfalls welches Teil gegriffen wurde.<br />
Künftig wird die Tiefe dieser Informationen weiter zunehmen.“<br />
SENSORINTEGRATION UND -FUSION<br />
Smarte Handhabungsmodule, wie der Schunk-EGL schaffen die<br />
Voraussetzungen für eine Vollintegration von Produktionsanlagen<br />
im Fertigungsumfeld und deren Anbindung an cloudbasierte Ökosysteme.<br />
In Technologiestudien sammeln Inline-Messsysteme<br />
beim sogenannten Smart Gripping Daten und werten diese mithilfe<br />
der in den Greifer integrierten Edge-Technologie umgehend aus.<br />
Jeder einzelne Prozessschritt wird detailliert überwacht und beispielsweise<br />
an die Anlagensteuerung, an das übergeordnete ERP-<br />
System, aber auch an Analyse-Datenbanken und Cloud-Lösungen<br />
weitergegeben. Auf diese Weise sind Greifer in der Lage, systematisch<br />
Informationen über das gegriffene Bauteil, den Prozess und<br />
auch über die Komponenten zu erfassen, zu verarbeiten und entsprechende<br />
Reaktionen auszuführen. Sie ermöglichen damit eine<br />
Closed-Loop-Qualitätskontrolle und die unmittelbare Überwachung<br />
des Produktionsprozesses im Fertigungstakt. Im Rahmen<br />
einer Sensorfusion können mehrere Sensoren parallel eingesetzt<br />
und deren Messwerte verknüpfend analysiert werden, um aktuelle<br />
Systemzustände der Greifer sowie der Zugriffssituation zu bewerten.<br />
So ist es beispielsweise möglich, Greifobjekte oder Störungen<br />
im Produktionsablauf zu erkennen.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 37
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
„HAND AN<br />
KRAFTSPANN-<br />
BLOCK …“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Wer kennt nicht den alten Otto-Sketch<br />
„Der menschliche Körper“? Stichwort:<br />
„Kleinhirn an Großhirn“. Der menschliche<br />
Körper dient bei smarten<br />
Technologien mitunter als Vorbild –<br />
und beim Thema Greifen sowieso.<br />
Nun sollen Sensoren, Kameras und<br />
Kommunikationstechnik Greifer in die<br />
Lage versetzen, autonom zu agieren<br />
bzw. als Teil einer kinematischen Kette<br />
die automatische Abarbeitung von<br />
Aufgaben zu ermöglichen. Alles soll,<br />
wie beim Menschen, perfekt zusammenspielen.<br />
Allerdings ist die<br />
Intelligenz hier dezentral verteilt und<br />
steckt in den einzelnen Komponenten.<br />
Hände, die registrieren, detektieren,<br />
kommunizieren, agieren, reagieren…<br />
faszinierend!<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
ENABLER FÜR INTERAKTION VON<br />
MENSCH UND MASCHINE<br />
Auch in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) ermöglicht der intelligente<br />
Einsatz von Sensoren in Greifsystemen entscheidende Fortschritte: „Bei<br />
MRK-Applikationen gilt es, den Spagat zwischen den Anforderungen der<br />
Handlingaufgabe und den in der ISO/TS 15066 definierten biomechanischen<br />
Grenzwerte zu bewältigen“, erläutert Markus Glück. Wie dies gelingen kann,<br />
zeigt Schunk ganz aktuell mit dem Großhubgreifer EGL-C, der eine Kraftmessung<br />
mit einer Wegmessung kombiniert: In die Grundbacken integrierte<br />
Kraftmessbacken sowie Inkrementalgeber überwachen permanent die Greifkraft<br />
sowie die Position der Greiferfinger. Bis zu einer theoretischen Distanz<br />
von 4 mm zum geteachten Werkstück, deutlich weniger als die Dicke eines<br />
Fingers also, ist die Greifkraft auf 30 N begrenzt. Kommt es in dieser Annäherungsphase<br />
zu einer Kollision, etwa mit der Hand des Bedieners, geht der<br />
Greifer sofort in den sicheren Halt, ohne dass die Gefahr einer Verletzung besteht.<br />
In der zweiten Phase der Greifpro zedur, also bei einer Werkstückdistanz<br />
< 4 mm, fahren die Finger mit der frei definierbaren Maximalkraft von<br />
bis zu 450 N zu – weit mehr als bislang bei kollaborativen Greifern möglich<br />
war. Misst das System in dieser Schließphase eine Nachgiebigkeit, etwa, weil<br />
ein zu kleines Werkstück gegriffen wird, das der Bediener gerade per Hand<br />
entfernen will, stoppt auch diese Bewegung automatisch. Gleiches gilt, wenn<br />
die erwarteten Werkstückmaße um 2 mm überschritten werden, weil beispielsweise<br />
kein Teil vorhanden ist. In der dritten Phase schließlich detektiert<br />
der Greifer, ob das Teil sicher gegriffen ist, und aktiviert die inte grierte Greifkrafterhaltung,<br />
indem die Bremse verspannt wird. So kann das gegriffene Teil<br />
auch bei einem Not-Aus nicht verloren gehen. Zudem ist bei einem Stromausfall<br />
keine erneute Referenzierung erforderlich.<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
Künftig, so die Pläne von Schunk, sollen sich Aufgabenstellungen für die gesamte<br />
kinematische Kette bestehend aus Roboter und Greifer automatisieren<br />
lassen, ohne dass diese Schritt für Schritt programmiert werden müssen. Der<br />
Schlüssel für dieses autonome Greifen ist der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />
sowie die parallele Nutzung unterschiedlicher Sensoren. So werden in einer<br />
Pilotanwendung zufällig angeordnete Teile über eine Kamera identifiziert,<br />
autonom aus einer Transportbox gegriffen und einem Bearbeitungsprozess<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
INTELLIGENTE GREIFER WERDEN IN<br />
SMARTEN PRODUKTIONEN EINE<br />
SCHLÜSSELFUNKTION ÜBERNEHMEN<br />
PROF. DR.-ING. MARKUS GLÜCK,<br />
Geschäftsführer Forschung & Entwicklung, CINO,<br />
Schunk GmbH & Co. KG, Lauffen/Neckar<br />
Embedded Systeme und integrierte Multi-Sensorik sind nicht nur<br />
Schlüsseltechnologien der Industrie 4.0, sondern auch für die<br />
Weiterentwicklung der Greif- und Spanntechnik von elementarer<br />
Bedeutung. Intelligente Schunk-Greifer werden in smarten<br />
Produktionen eine Schlüsselfunktion übernehmen: Aufgrund ihrer<br />
Position „closest to the part“ erlauben sie eine Prozessanalyse in<br />
Echtzeit, eine proaktive Trendbewertung sowie deren umgehende<br />
Einbeziehung in die Qualitätsregelung des Fertigungsflusses.<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
02<br />
03<br />
02 Beim Smart Gripping nutzt<br />
Schunk einen Technologieträger<br />
auf Basis des intelligenten<br />
Schunk EGL unmittelbar zur<br />
Prozessüberwachung<br />
03 Um in der direkten<br />
Kollaboration mit dem Menschen<br />
hohe Greifkräfte bis 450 N zu<br />
ermöglichen, setzt Schunk beim<br />
Co-act EGL-C auf eine kombinierte<br />
Kraft- und Wegmessung<br />
federnshop.com<br />
zugeführt. Die ermittelten Informationen zum Bauteil gibt das System an nachfolgende<br />
Stationen weiter, sodass beispielsweise ein intelligenter Kraftspannblock<br />
in die Lage versetzt wird, seinen Hub und die Greifkraft automatisch auf das<br />
folgende Teil abzustimmen. Der Greifer, so die Idee, wird also nicht nur greifen,<br />
sondern im Zusammenspiel mit 2D- und 3D-Kameras die komplette Greifplanung<br />
übernehmen, den Prozess sensorisch überwachen und mit vor- und<br />
nachgelagerten Komponenten kommunizieren. „In diesem Zusammenhang wird<br />
es entscheidend sein, dass moderne Greifsystemlösungen zum einen über die<br />
entsprechende Sensorik ver fügen und zum anderen für den Einsatz von KI-Technologien<br />
vorbereitet sind“, unterstreicht Glück.<br />
Bilder: SCHUNK<br />
www.schunk.com<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TRENDS<br />
IN <strong>DER</strong> ROBOTIK<br />
Autor: Franz Forstner, Marketing Automatisierungstechnik, HEIDENHAIN, Traunreut<br />
Bilder: DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
BEARBEITUNGSAUFGABEN ÜBERNEHMEN<br />
Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer sind die Hauptmerkmale von Industrierobotern.<br />
Zu ihren klassischen Aufgaben gehören damit das Schweißen oder das<br />
Heben schwerer Teile. Trotz fortschrittlicher Kalibriermethoden ist die Positioniergenauigkeit<br />
für bestimmte Aufgaben jedoch unzureichend. Das ändert sich<br />
aktuell, unter anderem dank hochgenauer abtriebsseitiger Messgeräte. Treiber<br />
dieser Entwicklung ist die Luft- und Raumfahrt industrie. Denn hier müssen sehr<br />
große Bauteile mit hoher Genauigkeit bearbeitet werden. Werkzeugmaschinen<br />
würden die geforderten Genauigkeiten zwar spielend erreichen, sind aber<br />
entweder zu unflexibel, was Einsatzort und Bearbeitungsraum betrifft, oder als<br />
Sondermaschinen extrem teuer. Ein Roboter dagegen kann selbst an gewaltigen<br />
Teilen wie einem Flugzeugrumpf problemlos jede beliebige Stelle erreichen und<br />
dort Bohr- und Fräsbearbeitungen durchführen.<br />
GENAUIGKEIT OPTIMIEREN<br />
Um einen Roboter für Fräs- oder Bohrbearbeitungen einsetzen zu können, muss<br />
der Tool Center Point mit ausreichender Genauigkeit positioniert und geführt<br />
werden. Hier stoßen klassische Industrieroboter an ihre Grenzen, weil zu viele<br />
Faktoren für Abweichungen sorgen: die serielle Kinematik mit bis zu sechs<br />
Achsen, Servomotoren und Getriebe an jeder Achse, Krafteinwirkungen und<br />
dynamische Effekte während des Bearbeitungsprozesses. Daraus resultieren<br />
Nulllagenfehler, Umkehrspiel und Gelenkelastizitäten als Hauptverursacher von<br />
Ungenauigkeiten. Ihretwegen erreichen herkömmliche Gelenkarmroboter – je<br />
nach Ausführung, maximaler Reichweite und Traglast – in der Praxis nur eine<br />
absolute Positionsgenauigkeit von ±1 mm – unzureichend für die Genauigkeitsanforderungen<br />
in der Luftfahrtindustrie.<br />
MOTOREN HOCHDYNAMISCH UND SICHER REGELN<br />
Servomotoren an Roboterachsen erfordern eine hohe Regeldynamik. Für das<br />
Motorfeedback eignen sich robuste und sichere Drehgeber, wie die der Baureihen<br />
ECI 1100 und 1300 sowie die Multiturn-Drehgeber der Baureihen EQI 1100<br />
und 1300 von Heidenhain. Sie bieten hohe Regelgüte, Systemgenauigkeit und<br />
Vibrationsbelastbarkeit. Diese induktiven Drehgeber unterstützen den Sicherheitsintegritätslevel<br />
SIL 2, Kategorie 3 PL d. Mit Zusatzmaßnahmen in der<br />
Steuerung erreichen sie SIL 3 bzw. Kategorie 4 PL e. Ein weiterer Vorteil ist der<br />
mechanische Fehlerausschluss gegen das Lösen der Wellen- und Statoranbindung.<br />
Mit diesem Sicherheitspaket können die induktiven Drehgeber auch in<br />
Systemen für die Mensch-Roboter-Kollaboration eingesetzt werden.<br />
POSITIONEN HOCHGENAU MESSEN<br />
Eine signifikante Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit können<br />
Roboterhersteller durch zusätzliche, hochgenaue Winkelmessgeräte oder Drehgeber<br />
an jeder Roboterachse erreichen. Diese Secondary Encoders, jeweils montiert<br />
nach dem Getriebe, erfassen die tatsächliche Position jedes Robotergelenks und<br />
berücksichtigen Nulllagenfehler und Umkehrspiel. Außerdem messen sie die<br />
rückwirkenden Kräfte aus der Bearbeitung. Das führt in Summe zu einer Verbesserung<br />
der absoluten Positionsgenauigkeit am Tool Center Point um 70 bis 80 %.<br />
ROBOTER GENAU VERFAHREN<br />
Um bei extrem großen oder langen Bauteilen wie einem Flugzeugrumpf oder bei<br />
der Herstellung von großen Verbundfaser-Bauteilen alle Bearbeitungspositionen<br />
zu erreichen, können Roboter auf Linearachsen entlang der Bauteile verfahren<br />
werden. Die Positionsmessung mit einem Längenmessgerät kompensiert<br />
thermische Fehler und weitere Einflüsse der Vorschubmechanik, die eine<br />
herkömmliche Positionsermittlung anhand der Steigung des Kugelgewindetriebs<br />
und der Winkelposition des Motordrehgebers nicht erfassen kann.<br />
www.heidenhain.de<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 41
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
DURCHGÄNGIGES<br />
WACHSTUM<br />
In nur wenigen Jahren hat sich ein reiner<br />
Schaltschrankfertiger zu einem Engineering-<br />
Dienstleister für den Maschinenbau entwickelt.<br />
Ermöglicht wurde dies durch den schrittweisen<br />
Auf- und Ausbau einer Engineering-Plattform<br />
und die direkte Anbindung von ECAD-Lösungen<br />
an die Drahtkonfektionierung sowie die<br />
mechanische Bearbeitung.<br />
Von der verlängerten Werkbank des Schaltschrankbaus<br />
zum qualifizierten Dienstleister für die Elektrokonstruktion:<br />
Diesen Weg ist die Ingela GmbH in Bisingen seit der<br />
Übernahme durch Ingo Straub im Jahr 2013 gegangen. Mit<br />
Übernahme des in 1982 gegründeten Unternehmens tätigte Straub<br />
– der zuvor als Projektleiter bei Ingela tätig war – direkt eine strategische<br />
Investition in moderne Software: „Wir hatten zwar einzelne<br />
Bereiche der Schaltschrankfertigung, insbesondere die Drahtbedruckung,<br />
schon ab 1999 automatisiert, aber das vorhandene<br />
ECAD-System war auf weitere Automatisierungsschritte nicht vorbereitet<br />
und wir mussten viele Aufgaben manuell erledigen oder<br />
aber Daten manuell von einem ins andere System übertragen.“<br />
KONSTRUIEREN UND ROUTEN<br />
Um für die Zukunft besser vorbereitet zu sein und das Unternehmen<br />
zum Engineering-Dienstleister zu entwickeln, hat Ingela im<br />
Jahr 2013 den ersten Eplan-Arbeitsplatz eingerichtet. Damit war die<br />
Grundlage für weitere Automatisierungsschritte gelegt. Im zweiten<br />
Schritt führte Ingela Eplan Pro Panel für den 3D-Schaltschrankaufbau<br />
und insbesondere für das Routing ein. Damit wurde eine Kernkompetenz<br />
weiter ausgebaut, denn das Unternehmen gilt in der<br />
Branche als Spezialist für die Drahtkonfektionierung und -bedruckung.<br />
Der Vorteil, den Eplan Pro Panel bietet, war sehr schnell offensichtlich:<br />
„Die Fehler gingen sofort gegen Null. Jede Drahtlänge<br />
passt perfekt, auch das Erscheinungsbild der Schaltschränke ist<br />
deutlich besser“, so Straub. Die Konfektionierung übernimmt ein<br />
Halbautomat.<br />
2015 folgte die Anschaffung einer Perforex-Maschine für die<br />
mechanische Bearbeitung der Schaltschränke und die Anbindung<br />
der Maschine an Eplan. Dieser Integrationsschritt hat, laut Straub,<br />
auf Anhieb zu guten Ergebnissen geführt und die Durchlaufzeit in<br />
der Fertigung deutlich verkürzt. Besonders gut funktioniert das<br />
bei den Rittal-Schränken, die Ingela prinzipiell verwendet, wenn<br />
der Kunde nichts Anderes wünscht. Das gilt auch für die Klimaberechnung:<br />
Da für jeden in Eplan gelisteten Artikel die Verlustleistung<br />
angegeben werden kann, lässt sich ganz einfach das<br />
optimal dimensionierte Klimagerät (ebenfalls aus dem Rittal-<br />
Programm) ermitteln.<br />
DATENPORTAL UNTERSTÜTZT DIE PRODUKTSUCHE<br />
Ingela hat zum Ziel, beim Engineering stets neueste Komponenten<br />
und Funktionen einzusetzen und nutzt bei der Artikelauswahl häufig<br />
das Eplan Data Portal. Straub: „Das Portal hat sich in den vergangenen<br />
drei Jahren erheblich gesteigert. Es ist gut gefüllt, die Hersteller<br />
liefern 3D-Makros und man kann sehr gezielt nach Artikeln und<br />
Lösungen suchen.“<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autor: Thomas Weichsel,<br />
Leiter Produktmanagement,<br />
Eplan Plattform
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
02<br />
01<br />
01 Aufgeräumter Anblick –<br />
alle Schaltschränke werden mit<br />
Eplan Pro Panel geplant<br />
02 3D-Ansicht in Eplan Pro Panel<br />
UM BEIM ENGINEERING STETS NEUESTE<br />
KOMPONENTEN UND FUNKTIONEN EINZUSETZEN,<br />
NUTZT INGELA DAS EPLAN DATA PORTAL<br />
„WIR WOLLEN DIE<br />
POTENZIALE <strong>DER</strong><br />
AUTOMATISIERUNG VOLL<br />
AUSSCHÖPFEN“<br />
Ingo Straub, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Ingela GmbH<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Ein Beispiel für die aktuelle Vorgehensweise<br />
von Ingela als Engineering-Dienstleister:<br />
Ein Hersteller von Maschinen, die<br />
Drahtgeflechte erzeugen, hatte seine<br />
Schaltschränke bislang in den USA bezogen<br />
und suchte nun nach einer europäischen<br />
Bezugsquelle und zugleich nach einem<br />
neuen Steuerungskonzept. Michael<br />
Rauscher, Leiter Software-Entwicklung bei<br />
Ingela: „Die Hauptantriebe wurden über<br />
vier Frequenzumrichter mit Controller<br />
und einer zentralen SPS gesteuert. Das<br />
führte zu Schwingungen und Fehlern. Wir<br />
haben Servoantriebe mit Achscontroller<br />
vorgeschlagen und haben das Konzept bei<br />
uns probeweise aufgebaut. Der Kunde war<br />
überrascht: Die Antriebe lassen sich mit<br />
höchster Genauigkeit steuern und es gibt<br />
kein Aufschwingen mehr.“ Genau solche<br />
Aufgaben sind es, auf die Ingela in den vergangenen<br />
Jahren hingearbeitet hat und für<br />
die man die Software Eplan intensiv und<br />
durchgängig nutzt. Straub ergänzt: „Wir<br />
planen immer individuell, machen Lösungsvorschläge<br />
und fertigen dank der<br />
Eplan-Plattform hoch effizient.“<br />
ARBEITSTEILUNG ZWISCHEN<br />
MECHANIK UND ELEKTRIK<br />
Ein weiterer Vorteil der durchgängigen<br />
und automatisierten Prozesse ist erwähnenswert.<br />
Der mechanische Anteil der Fertigung,<br />
zum Beispiel die Vormontage der<br />
Gehäuse mit Lasttrennschalter, Griff, Achse,<br />
Hutschienen, Verdrahtungskanäle Erdung<br />
und Displays wird bei Ingela im Vorfeld<br />
von Mechanikern erledigt. Die qualifizierten<br />
Elektroniker können sich dann auf<br />
den elektrischen Anteil der Schaltschrankbestückung<br />
und Verdrahtung konzentrieren.<br />
Auch das spart Durchlaufzeiten.<br />
Das Ergebnis der Investitionen von Ingela<br />
in ein durchgängiges, leistungsfähiges<br />
ECAD-System mit Anbindung an die Fertigung<br />
kann man einfach in Zahlen fassen:<br />
Das Unternehmen ist in nur fünf Jahren<br />
von 10 auf 30 Mitarbeiter gewachsen und<br />
konnte die Anzahl der Kernkunden, die regelmäßig<br />
Schaltschränke ordern, von 8 auf<br />
über 30 steigern. Und: Es ist sehr eng geworden<br />
in der Fertigung. Deshalb hat Ingela<br />
den Produktionsstandort im 4. Quartal<br />
2018 verlagert. Das neue Gebäude bietet<br />
mit 2800 m 2 eine dreimal größere Produktionsfläche.<br />
Der wesentliche Grund für den<br />
Aufstieg ist der konsequente Wandel vom<br />
Schaltschrankbauer zum Engineering-<br />
Dienstleister. Die Eplan-Plattform hat dafür<br />
eine zentrale Voraussetzung geschaffen.<br />
Bilder: industrieblick/Fotolia, Ingela<br />
www.eplan.de<br />
Für einen schwedischen Kunden<br />
mussten wir Edelstahl-Schaltschränke<br />
aus Schwedenstahl<br />
verwenden. Der Kunde hat Step-Dateien<br />
für einen dreifeldrigen,<br />
durchgängig geschweißten Schrank<br />
geliefert, bei dem die dreiteilige<br />
Montageplatte und somit auch das<br />
Stromschienensystem seitlich<br />
eingeschoben werden mussten –<br />
über alle drei Felder hinweg. Das<br />
setzte ein sehr genaues Zusammenspiel<br />
von Planung und Fertigung<br />
voraus und hat hervorragend<br />
geklappt, genau wie das automatisierte<br />
Routing über eine Breite von<br />
3,6 m. Der Kunde war wirklich<br />
begeistert. Ohne 3D-Planung hätte<br />
das nicht so einfach und reibungslos<br />
funktioniert.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 43
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
KONSTRUKTION GUT<br />
IN SZENE GESETZT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Opern und CAD – auf den ersten Blick eine<br />
überraschende Kombination. Tatsächlich haben<br />
Opernhäuser und Theater praktisch immer eine<br />
Abteilung, die Bühnenbilder und -aufbauten<br />
konstruiert. Die Konstruktionsabteilung der<br />
Dresdener Semperoper nutzt für die Entwicklung<br />
Ihrer Aufbauten eine individuell angepasste<br />
3D-Konstruktionssoftware.<br />
Die Semperoper in Dresden fiel 1869 einem Brand und 1945<br />
schweren Luftangriffen zum Opfer. Der Wiederaufbau in<br />
Form des heutigen, dritten Baus wurde 1977 begonnen<br />
und 1985 fertiggestellt, wobei Zuschauerraum sowie die<br />
Bühne erweitert wurden. Die Sächsischen Staatstheater beschäftigten<br />
etwa 1 100 Mitarbeiter, die an Oper und Schauspiel arbeiten.<br />
Den Boden der Bühne bilden 16 bewegliche Podien, die einzeln<br />
nach oben und unten gefahren und gekippt werden können – zusätzlich<br />
lässt sich eine Drehscheibe einbauen. Diese Podien und die<br />
Drehscheibe bilden das Fundament der Bühnenbauten, weitere<br />
Kulissen lassen sich aus dem Schnürboden von oben ins Sichtfeld<br />
fahren, ein sogenannter Bühnenprospekt bildet den Hintergrund<br />
des Bühnenbilds.<br />
KONZEPT FÜR DAS TÄGLICHE HANDLING<br />
Die Werkstätten, in denen die Bühnenbilder angefertigt werden,<br />
sind einige hundert Meter von der Bühne entfernt, zudem ist die<br />
Bühne im ersten Stock und per Aufzug zu erreichen. Die Größe des<br />
Autor: Dipl.-Ing. Ralf Steck, freier Fachjournalist, Friedrichshafen<br />
Aufzugs limitiert die Größe der Bauteile der Bühnenbildkonstruktion<br />
auf etwa 7 × 2,5 × 2,5 m. Gleichzeitig müssen die Bühnenbilder<br />
schnell und zuverlässig auf- und abgebaut werden, wie Konstruktionsleiter<br />
Paul Radicke erläutert: „Auf der Bühne der Semperoper<br />
wird fast jeden Abend ein anderes Stück gespielt oder ein Konzert<br />
gegeben, sodass das Bühnenbild fast jeden Tag neu aufgebaut<br />
werden muss. Morgens finden Proben statt, erst danach haben die<br />
Bühnenarbeiter Zeit, das Bühnenbild des Abends aufzubauen. Das<br />
stellt hohe Anforderung an die Konstruktion, die Teile müssen<br />
schnell zusammenzufügen, mit der Hand zu bewegen und robust<br />
genug für das tägliche Handling sein. Und dabei noch den künstlerischen<br />
Ansprüchen entsprechen.“<br />
Konstrukteur Raphael Gwosch ergänzt: „Das Bühnenbild ist<br />
nicht nur ein Hintergrund, sondern sehr oft auch Schauplatz. Die<br />
Bauten müssen oft das Gewicht mehrerer Menschen aufnehmen –<br />
und dass nach jedem Aufbau wieder zuverlässig.“ An der Sächsischen<br />
Staatsoper werden dazu spezielle Steckverbinder und Verschraubungen,<br />
bei denen Schraube und Mutter unverlierbar eingebaut<br />
sind, verwendet. Die Bühnenbilder bestehen aus einer Vielzahl von<br />
Materialien: Bemalter Stoff bildet oft die Oberfläche, die tragende<br />
Konstruktion bilden mit Sperrholzplatten beplankte Gestelle.<br />
Gwosch weiter: „Früher war Holz der Werkstoff der Wahl, heute<br />
kommen immer mehr Fachwerkgestelle aus Stahlrohr zum Einsatz,<br />
das ist stabil, schnell gebaut und preiswert.“<br />
REGIEANWEISUNGEN AN DEN <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />
Eine Besonderheit der Konstruktionsarbeit an der Oper ist, dass die<br />
Vorgaben von einem Regieteam kommen, das sich der Kunst verpflichtet<br />
sieht – der Konstrukteur ist gefordert, Umsetzungsmöglichkeiten<br />
für die Ideen der Künstler zu finden, die zunächst einmal ohne<br />
Rücksicht auf die technische Umsetzung an die Inszenierung herangehen.<br />
Das Regieteam, bestehend aus den Verantwortlichen für<br />
Regie beziehungsweise beim Ballett für Choreografie, Bühnenbild,<br />
Kostüm, Licht und immer öfter auch Video, entwickelt gemeinsam<br />
eine Inszenierung, die auch ein Bühnenbild umfasst. Dieses wird<br />
üblicherweise als Modell, ergänzt von vielen Skizzen, visualisiert.<br />
44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
01<br />
02<br />
Nach ersten Ideen der Konstruktion wird<br />
etwa ein Jahr vor der Premiere eine Bauprobe<br />
gemacht, dabei wird das zukünftige<br />
Bühnenbild mit Ersatzmaterial, beispielsweise<br />
abgespielte Dekorationen, auf der<br />
Bühne markiert. So lassen sich die Positionierung<br />
auf der Bühne, die Orte, an denen<br />
Schauspieler die Bühne betreten, aber<br />
auch die Sichtachsen des Publikums realistisch<br />
beurteilen. Zudem wird bei beweglichen<br />
Bühnenbildern eine erste Lösung<br />
diskutiert, wie diese angetrieben werden –<br />
oft bewegt die eingebaute Maschinerie die<br />
Szenerie, oft kommen aber auch Sonderantriebe<br />
zum Einsatz.<br />
Der Bühnenbildner liefert dann eine<br />
Layoutskizze im DWG-Format, auf deren<br />
Basis die Konstruktion entsteht. Es folgen<br />
01 Teil des Bühnenbildes der Inszenierung<br />
„Königskinder“ (links: in Creo, rechts:<br />
Aufbau im Original)<br />
02 Die Bauten sind nicht nur Hintergrund,<br />
sondern auch Schauplatz und müssen oft<br />
das Gewicht mehrerer Menschen aufnehmen<br />
den eigenen Werkstätten läuft teils parallel,<br />
teils nach Ende der Konstruktion.<br />
Radicke verdeutlicht: „Wir setzen künstlerische<br />
Entwürfe vom Modell in die Realität<br />
um, das ist etwas völlig anderes als der<br />
normale Maschinenbau. Uns stellen sich<br />
dann plötzlich Fragen wie die, wie man bei<br />
einem Bodenbelag innerhalb kürzester<br />
Zeit die Farbe wechselt – wir haben es mit<br />
einer Wickelmaschine gelöst, haben aber<br />
BEI BEWEGLICHEN BÜHNENBIL<strong>DER</strong>N KOMMEN<br />
OFT SON<strong>DER</strong>ANTRIEBE ZUM EINSATZ<br />
Besprechungen mit der Bühnentechnik<br />
und den Werkstätten, in denen die Umsetzung<br />
des Modells in die Realität diskutiert<br />
werden. Dabei werden auch Aspekte wie<br />
der Brandschutz oder die Beleuchtung,<br />
aber eben auch die Aufteilung zum Aufund<br />
Abbau festgelegt. Dann beginnt die<br />
3D-Konstruktion in Creo, für die Zeit ist bis<br />
vier Monate vor Premiere. Die Fertigung in<br />
auch über temperaturaktive Folien nachgedacht.<br />
Solche Herausforderungen machen<br />
den Job jeden Tag aufs Neue interessant.“<br />
Vier Wochen vor der Premiere wird das<br />
gesamte Bühnenbild erstmals auf der Bühne<br />
aufgebaut und die letzten drei Wochen vor<br />
der Premiere vergehen mit Proben und<br />
letzten Anpassungen. Der Durchsatz ist<br />
hoch, wie Radicke erläutert: „Wir haben<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 45<br />
Rotor Clip.indd 1 06.03.<strong>2019</strong> 18:15:43
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
03 In Figaros Stuhl ist ein Antrieb versteckt, der ihn<br />
hoch- und herunterfahren lässt<br />
04 Konstrukteur Raphael Gwosch und Konstruktionsleiter<br />
Paul Radicke konstruieren die Aufbauten in der Semperoper<br />
Bis ins Jahr 2014 arbeitete man mit einem CAD-Programm mit Stahlbaupaket,<br />
das allerdings dann nicht mehr weiterentwickelt wurde.<br />
„Zudem war die Softwarekombination nicht parametrisch und<br />
Maschinenbaukonstruktionen ließen sich nur schwer realisieren“,<br />
erinnert sich Radicke. „Die Zeichnungsableitung war mühsam, bei<br />
einer Änderung im Modell musste die Zeichnung neu erstellt werden.<br />
Das alles ließ den Entschluss reifen, eine neue Lösung zu suchen.“<br />
Die wurde dann auch gefunden in der Kombination aus PTC Creo<br />
und dem Stahlbaupaket B&W Profile. Radicke weiter: „Unsere Modelle<br />
bestehen aus sehr vielen Objekten, das verkraftet Creo sehr gut.<br />
Die Lösung von B&W ist nahtlos in das CAD-System integriert und<br />
wir konnten einige eigene Erweiterungen programmieren lassen, die<br />
uns die Arbeit sehr erleichtern. Und nicht zuletzt stammt die Software<br />
von einem regionalen Anbieter, der einfach ansprechbar ist und<br />
bisher immer eine Lösung für unsere Anforderungen gefunden hat.“<br />
Zusätzlich sind die Genius Tools von Inneo installiert, die unter<br />
anderem einen Parameter Manager für das Ausfüllen der Zeichnungs-Schriftfelder<br />
zum Funktionsumfang der Semperoper-Entwicklungsumgebung<br />
beitragen. Zudem nutzen die Konstrukteure<br />
die Normteile- und Symbolbibliotheken der Genius Tools.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
03<br />
pro Spielzeit eine Premiere, deshalb laufen immer mehrere Projekte<br />
parallel. Bis zu acht Neuinszenierungen pro Jahr Spielzeit plus drei auf<br />
der Studiobühne werden von uns ausgestattet, der Rest sind Kooperationen<br />
mit anderen Theatern, die das Bühnenbild zuliefern.“<br />
CAD-PAKET MIT ANGEPASSTEN ERWEITERUNGEN<br />
04<br />
FACHWERKTRÄGER SORGEN FÜR ZEITERSPARNIS<br />
In B&W Profile, mit dem die Konstrukteure hauptsächlich arbeiten,<br />
schuf der Hersteller auf Anregung der Semperoper-Konstrukteure<br />
eine Erweiterung, mit der sich sehr schnell Fachwerke erstellen lassen.<br />
Gwosch verdeutlicht: „Wir arbeiten oft mit Fachwerkträgern, die<br />
aus zwei Leitprofilen und vielen Verstrebungen zwischen diesen<br />
Leitprofilen bestehen. Statt nun alle Vierkantrohre einzeln positionieren<br />
und trimmen zu müssen, ermöglicht uns die Erweiterung,<br />
die Anzahl und die Neigung der Streben anzugeben, die Software<br />
verteilt, erstellt und trimmt die Rohre dann automatisch. Das ist<br />
eine große Zeitersparnis, ebenso die automatische Erstellung der<br />
Schnittliste, die sich für die Werkstatt direkt auf der Zeichnung<br />
abbilden lässt.“ Zudem wurden von B&W Profil-Prototypen erstellt,<br />
aus denen sich alle Profile, die üblicherweise in den Werkstätten auf<br />
Lager verfügbar sind, aus Auswahllisten erzeugen lassen.<br />
„Wir arbeiten typischerweise mit zwei bis drei Mann an einem<br />
Bühnenbild“, so Radicke, „und haben uns inzwischen eine gute<br />
Strategie mit Skelettmodellen angeeignet, um uns so wenig wie<br />
möglich in die Quere zu kommen. Mit einem PDM-System wäre die<br />
Zusammenarbeit einfacher und die Gefahr des gegenseitigen Überschreibens<br />
von Modellen wäre gebannt. Deshalb denken wir aktuell<br />
auch über die Einführung nach.“<br />
Die Sicherheitsanforderungen in Bezug auf die Statik werden in<br />
einer Statiksoftware nachgerechnet, dazu können aus B&W Profile<br />
Stabwerke exportiert werden. Gwosch ist zufrieden: „Creo erleichtert<br />
uns die Arbeit an vielen Stellen, so sind die Zeichnungen heute<br />
mit dem Modell verknüpft und vollziehen Änderungen sofort nach.<br />
Creo ist auch so tolerant, dass wir nicht jedes Modell voll durchparametrisieren<br />
müssen. Wir stecken so viel Arbeit rein wie sein muss,<br />
dass die Werkstätten die notwendigen Arbeitsunterlagen haben.<br />
Auch für maschinenbauliche Konstruktionen, beispielsweise von<br />
Antrieben, ist Creo sehr gut geeignet.“<br />
„Der Softwareumstieg war eines meiner ersten Projekte, als ich<br />
2014 die Abteilung übernommen hatte“, erinnert sich Radicke. „Ich<br />
bin mit der Entscheidung für Creo und Inneo sehr zufrieden, auch<br />
wenn das etwas Mut brauchte – im Theaterbereich ist Creo wenig<br />
verbreitet. Doch die Demonstrationen von Inneo-Mitarbeiter Klaus<br />
Raab, der zu allen unseren Fragen einen Lösungsansatz hatte, haben<br />
uns überzeugt.“<br />
Einmal im Jahr wird mit Inneo ein Schulungs- beziehungsweise<br />
Consultingtermin vereinbart, bei dem effizientere Lösungen und<br />
Methoden entwickelt werden – „schließlich haben wir hier sehr<br />
spezielle Anforderungen, für die Inneo aber immer wieder neue<br />
Antworten hat, die uns weiterbringen“, wirft Gwosch ein.<br />
Radicke fügt an: Wir sind sehr zufrieden mit Inneo, der Support<br />
ist schnell. Inzwischen arbeiten wir vermehrt direkt mit B&W<br />
zusammen, haben aber immer Inneo in der Hinterhand, wenn wir<br />
Hilfe brauchen. Das ist sehr komfortabel und effizient. Nächste<br />
Woche haben wir wieder Updateschulung und ich bin schon<br />
gespannt, was da an Neuem kommt – bisher war immer etwas<br />
dabei, das uns die Arbeit erleichtert hat.“<br />
Bilder: Inneo, Staatsoper Dresden, kivi80/Fotolia<br />
www.inneo.com
STRUKTURKLEBSTOFF MIT HOHER TEMPERATURFESTIGKEIT<br />
Der Klebstoff Monopox HT2860<br />
von Delo erreicht eine besonders<br />
hohe Festigkeit bei hohen<br />
Temperaturen. Bei diesem<br />
Epoxidharz liegt die Glasübergangstemperatur<br />
bei + 168 °C.<br />
Auf sandgestrahltem Aluminium<br />
und bei + 150 °C erreicht<br />
der Strukturklebstoff mit<br />
18 MPa eine bis zu dreimal<br />
höhere Festigkeit als Standard-<br />
Epoxidharze. Er zeigt auf Metallen,<br />
temperaturbeständigen Kunststoffen, Ferritverbindungen und Keramik<br />
eine sehr gute Haftung. Bei Raumtemperatur erreicht er z. B. auf Aluminium<br />
eine Druckscherfestigkeit von 65 MPa und auf Keramik von 55 MPa. Die<br />
Aushärtung erfolgt über Warmhärtung im Ofen oder über Induktion. Überdies<br />
können Klebstoffgebinde vor der Warmhärtung vier Wochen bei Raumtemperatur<br />
in der Produktionslinie verarbeitet werden. Der Klebstoff ist für Verklebungen<br />
geeignet, die hohen statischen oder hohen dynamischen Belastungen<br />
ausgesetzt sind, z. B. in der Automotive-Branche bei Magnetverklebungen in<br />
Elektromotoren.<br />
www.delo.de<br />
INFRAROT-WÄRME SCHÜTZT GEHÄUSE VOR KORROSION<br />
Ein gaskatalytischer Infrarot-Ofen von Heraeus Noblelight trägt dazu bei, dass der<br />
Korrosionsschutz auf Gehäusen von mobilen Schweißgeräten heute schnell<br />
getrocknet werden kann. Mobile Schweißgeräte kommen in den verschiedensten<br />
Umgebungen zum Einsatz, weshalb ihre Gehäuse anfällig für Wind und Wetter<br />
sind. Sie werden daher durch einen Grundierungslack vor Korrosion geschützt<br />
und mit einem Decklack veredelt. Die vollständige Härtung der beiden Lacke<br />
erfordert üblicherweise viel Zeit. Die Lösung entwickelte Miller Electric Mfg LLC<br />
gemeinsam mit dem Lacklieferanten TCI Powder Coatings und den IR-Spezialisten<br />
von Heraeus. Herzstück der Anlage ist ein vorgeschalteter gaskatalytischer<br />
Infrarot-Ofen, der eine so gute Verbindung zwischen Grundierung und Decklack<br />
ermöglicht, dass der gesamte Prozess auf eine komplette Zwischenstufe verzichten<br />
kann. Der Decklack kann so bereits aufgetragen werden während der<br />
Grundierungslack noch im Gelzustand ist.<br />
www.heraeus-noblelight.com<br />
BESON<strong>DER</strong>S KORROSIONSBESTÄNDIGER EDELSTAHL<br />
Ugitech hat einen Edelstahl speziell für<br />
beanspruchte Verschleißteile entwickelt.<br />
Der Ugima4116N mit 57 HRC in vergütetem<br />
Zustand ist eine Weiterentwicklung<br />
des Ugi 4116N, der für scharfkantige<br />
Schneidwerkzeuge entwickelt wurde.<br />
Durch den Zusatz von Nitrogen ist der<br />
neue Spezialstahl deutlich korrosionsbeständiger<br />
als die Standardgüten. Seine<br />
Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion<br />
liegt im vergüteten Zustand bei einem<br />
Potenzial von 200 mV/ECS in NaCl 0,02 M<br />
bei 23 °C und pH = 6,6. Zudem weist er eine optimierte Zerspanbarkeit auf: Der<br />
zugesetzte Schwefel verbessert die Verarbeitbarkeit und führt zu kurzbrüchigen<br />
Spänen bei der Zerspanung. Dabei ist er genauso hart wie die herkömmlichen,<br />
martensitischen Werkstoffe wie EN 1.4112/AISI 440B und EN 1.4125/AISI 440C. Er<br />
eignet sich daher z. B. für Schneidwerkzeuge, Ventilsitze und Biegeführungen<br />
sowie Düsen für die Strömungsführung von Flüssigkeiten mit abrasiven Partikeln.<br />
www.ugitech.com
SPECIAL<br />
SPECIAL<br />
SENSORTECHNIK
SENSORTECHNIK<br />
Vielfalt ist Trumpf. So hat der<br />
Sondermaschinenbauer Müko eine Anlage<br />
entwickelt, mit der ein großes Spektrum<br />
unterschiedlicher induktiver Sensoren gefertigt<br />
werden kann. Hierbei gilt es, die Gehäuse<br />
anhand minimaler Größenunterschiede<br />
automatisch zu identifizieren. Ein autark<br />
arbeitendes, multifunktionales optisches<br />
Lichtband löst diese Aufgabe ganz einfach.<br />
Sowohl in der Fertigung als auch bei der Montage oder der<br />
Qualitätskontrolle müssen unterschiedliche Objekte häufig<br />
anhand teilweise minimaler Größen- oder Höhenunterschiede<br />
identifiziert und verglichen werden. Optische<br />
Verfahren sind hier vielfach das Mittel der Wahl, obwohl ihr<br />
Handling in der Regel eher aufwändig ist. Dass das nicht so sein<br />
muss, zeigt der Sondermaschinenbauer Müko anhand seiner<br />
halb automatischen Montageanlage für verschiedene induktive<br />
Sensoren. Schon bei der Vormontage muss sichergestellt sein,<br />
dass bei der chargenweisen Fertigung für jeden Sensortyp das<br />
richtige Gehäuse Verwendung findet. Dabei differieren die Gehäusedurchmesser<br />
nur geringfügig, Unterschiede sind mit dem<br />
menschlichen Auge kaum festzustellen. Deshalb wurde der Prozess<br />
automatisiert.<br />
EIN AUGE<br />
FÜR SENSOREN<br />
Autor: Dr. Detlef Zienert, Press Relations Manager,<br />
Balluff GmbH, Neuhausen a. d. F.<br />
DIE ABLÄUFE<br />
Der Fertigungsprozess beginnt, indem der Werker an der ersten<br />
Station manuell die Einzelteile für den zu montierenden Sensor<br />
einlegt. Dann drückt er die Start-Taste und das Balluff Light Array<br />
prüft, ob die korrekten Teile vorliegen. Dazu wird der Durchmesser<br />
des Rohres und des Steckeransatzes erfasst und an die übergeordnete<br />
Steuerung weitergeben. Erst, wenn die gemessenen<br />
Dimensionen zu dem vom Werker vorgewählten Sensortyp passen,<br />
erfolgt die Freigabe für den Fügeprozess mit seinen genau<br />
definierten Kräften und Wegstrecken. Liegt eine Verwechslung<br />
oder eine Störung vor, so wird dies signalisiert, der Werker quittiert<br />
und entfernt das fehlerhafte Teil. Danach wird die Anlage automatisch<br />
für einen neuen Fertigungsablauf freigegeben.<br />
Ist der Fügeprozess abgeschlossen, entnimmt der Werker von<br />
Hand das fertige Teil und setzt es in einen Werkstückträger (WT)<br />
ein. Sobald dieser mit vier Induktivsensoren voll bestückt ist,<br />
wandern die Sensoren in der verketteten Anlage in die nachfolgende<br />
Ausschäumstation. Dort wird eine genau definierte Menge<br />
der Ausschäummasse in jedes Gehäuse injiziert, bevor die Sensoren<br />
zum Aushärten des Polymers in vorgegebener Zeit einen<br />
Wärmtunnel passieren. Jeweils acht Sensoren kommen dann zur<br />
Endkontrolle und werden anschließend in Blisterpackungen versandfertig<br />
gemacht.<br />
FUNKTIONSWEISE DES LICHTBANDES<br />
Undurchsichtige Objekte wie die Sensorgehäuse wirken abschattend<br />
auf das Lichtfeld des Light Arrays, was die hochauflösende<br />
CCD-Zeile des Empfängers mit hoher Präzision und Auflösung<br />
zuverlässig erkennt. Dies ist die Voraussetzung, um die geringen<br />
Gehäuseunterschiede präzise unterscheiden zu können. Selbst<br />
bei einer maximalen Distanz von 2 m bietet das Lichtband eine<br />
Auflösung besser als 0,1 mm. Somit lassen sich auch sehr kleine<br />
Objekte einwandfrei detektieren. Dies funktioniert nur deshalb,<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 49
SENSORTECHNIK<br />
„<strong>DER</strong> EINSATZ DES<br />
LICHTBANDES SPART<br />
KOMPONENTEN, PLATZ<br />
UND INSTALLATIONS-<br />
AUFWAND“<br />
Stefan Hornung,<br />
Industrie Portfolio<br />
Manager, Balluff<br />
Gerade wenn man mehrere<br />
unterschiedliche Objekte sicher<br />
identifizieren will, ist das Lichtband<br />
eine elegante Lösung. Jedes<br />
alternative Verfahren, wie etwa die<br />
Objekterkennung mittels Lichtschranken,<br />
hätte den Einbau<br />
mehrerer unterschiedlicher<br />
Komponenten und damit nicht nur<br />
mehr Platz erfordert, sondern auch<br />
den Aufwand für Justage und<br />
Installation in die Höhe getrieben.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
01<br />
01 Nach dem<br />
Drücken der Start-<br />
Taste überprüft die<br />
Maschine, ob die<br />
richtigen Teile<br />
eingelegt sind<br />
02 Mit der Montageanlage<br />
lassen sich<br />
induktive Sensoren<br />
unterschiedlicher<br />
Baugrößen fertigen<br />
03 Einbausituation<br />
des Lichtbandes:<br />
links Sender, rechts<br />
Empfänger<br />
04 Position des<br />
Sensorgehäuses im<br />
Lichtband während der<br />
Vormontage<br />
02<br />
SPECIAL<br />
MIT DEM LICHTBAND LÄSST SICH<br />
NICHT NUR DIE DICKE, SON<strong>DER</strong>N<br />
GLEICHZEITIG AUCH DIE POSITION<br />
EINES OBJEKTES ERFASSEN<br />
weil das Lichtband ein absolut homogenes Lichtfeld mit überall<br />
gleicher Intensität bietet. Erreicht haben dies die Konstrukteure des<br />
BLA durch das Auffächern des Laserlichtes über ein Prisma.<br />
Der besondere Clou: Mit dem Lichtband lässt sich nicht nur die<br />
Dicke, sondern gleichzeitig auch die Position eines Objektes erfassen.<br />
Das wird von Müko zwar bei dieser Applikation nicht benötigt,<br />
ist aber für andere Fragestellungen interessant, etwa wenn es darum<br />
geht, die Position eines durch das Beobachtungsfeld laufenden<br />
Drahtes zu erfassen. Und ein weiterer Vorteil: Das Lichtband arbeitet<br />
völlig autark und liefert fertige Detektionsergebnisse ohne weiteres<br />
Zubehör. Damit entfällt der sonst erforderliche Datenaustausch<br />
mit weiteren Komponenten oder Geräten, was nicht nur den Traffic<br />
auf der Datenleitung minimiert, sondern gleichzeitig auch die Steuerung<br />
entlastet. Die hohe Auflösung von 0,01 mm erschließt vielfältige<br />
Anwendungsmöglichkeiten. Ausgewertet wird dabei nicht die Lichtmenge<br />
des besonders homogenen Laser-Rotlichtes, sondern Ort<br />
bzw. Position innerhalb des Lichtbandes.<br />
KOMFORTABLE BEDIENUNG<br />
Ein großes Plus ist die hohe Funktionalität des Gerätes, die sich<br />
zeitsparend bei Inbetriebnahme und Bedienung auswirkt. Alle<br />
Einstellungen lassen sich direkt am Gerät vornehmen. Es ist dafür<br />
weder ein Laptop noch ein Programmiergerät erforderlich.<br />
DAS LICHTBAND<br />
Das hochauflösende Lichtband BLA (Balluff Light Array) mit<br />
einer Breite von 50 mm und einer Reichweite von bis zu 2 m<br />
besteht aus einem Sender mit einem leistungsstarken<br />
Rotlichtlaser sowie einem Empfänger. Es arbeitet vollkommen<br />
autark, also ohne weiteres Zubehör wie PC oder<br />
spezielle Software. Ausgewertet wird dabei nicht die<br />
Lichtmenge des besonders homogenen Laser-Rotlichtes,<br />
sondern Ort bzw. Position innerhalb des Lichtbandes.<br />
Sender und Empfänger sind jeweils in einem robusten und<br />
kompakten Metallgehäuse untergebracht und einfach in<br />
Anlagen zu integrieren. Mit der Schutzart IP65 sind sie<br />
optimal für den industriellen Einsatz gerüstet, Sender und<br />
Empfänger sind durch eine widerstandsfähige und<br />
reflexionsfreie Glasscheibe geschützt.<br />
50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
03<br />
04<br />
Sender und Empfänger sind über das grafische Live-Bild der im Empfänger integrierten<br />
Multifunktionsanzeige einfach und schnell auszurichten. Der Anwender<br />
kann zwischen unterschiedlichen Erkennungsmodi wählen und die Toleranzlevel<br />
an die eigene Applikation anpassen. Per Tastendruck lassen sich unterschiedliche<br />
Objekte einlernen und den drei binärcodierten Digitalausgängen zuordnen. Zusätzlich<br />
stellt das Lichtband zwei Analogausgänge zur Verfügung, deren Signale sich<br />
vielfältig verwenden lassen. Müko nutzt einen, um die Messwerte der Größenmessung<br />
an die Steuerung auszugeben. Sie lassen sich unabhängig voneinander konfigurieren<br />
und zwischen „steigend“ oder „fallend“ umschalten, wobei die Messwerte<br />
in Millimetern direkt am Display angezeigt werden. Eine Variante mit IO-Link-<br />
Schnittstelle ist ebenfalls verfügbar.<br />
Das Display kann der Anwender der Einbausituation anpassen, indem er die Darstellung<br />
bei Bedarf um 180 ° dreht. Dabei ist stets eine gute Ablesbarkeit gegeben,<br />
denn auch der Kontrast lässt sich entsprechend den aktuellen Lichtverhältnissen<br />
am Einsatzort variieren.<br />
Ein weiteres wichtiges Feature ist das „Blanking“. Mit dieser Funktion lassen sich<br />
störende Objekte im Messfeld bei Bedarf ausblenden. Dazu genügen ebenfalls wenige<br />
Eingaben am Display. Das Lichtband ignoriert dann z. B. Einbauten oder Objekthalterungen.<br />
Erkannt wird dann beispielsweise nur das zu prüfende Sensorgehäuse,<br />
nicht aber seine Halterung oder ein anderes Maschinenteil, das aufgrund der Einbausituation<br />
ins Messfeld ragt. Den vom Sensor auszublendenden Bereich definiert<br />
der Anwender beidseitig in 0,1-mm-Schritten. Alternativ kann der auszublendende<br />
Bereich auch automatisch bei der Erstinbetriebnahme eingelernt werden; das beschleunigt<br />
die Installation und vermeidet langwieriges Nachjustieren.<br />
Bilder: Balluff<br />
www.balluff.com
KLARTEXT<br />
WIE INTELLIGENT<br />
MÜSSEN<br />
SENSOREN SEIN?<br />
VERENA GRAF<br />
Vorstand, NCTE AG, Oberhaching<br />
Als Wegbereiter für die Industrie 4.0 sind Sensoren mit deutlich erweitertem<br />
Funktionsumfang gefordert. Häufig sind weniger die rohen Messdaten von<br />
Interesse, als vielmehr höherwertige Aussagen wie etwa der Mittelwert<br />
eines Drehmoments oder das Überschreiten von Schwellwerten. Dafür<br />
müssen intelligente Sensoren über die notwendigen Schnittstellen verfügen,<br />
um in Echtzeit Analysen zu ermöglichen und mit übergeordneten Systemen<br />
oder untereinander zu kommunizieren. Die Anforderungen an Robustheit<br />
und Genauigkeit werden dabei weiter zunehmen. Will ein Kunde es etwa bei<br />
extremen Temperaturschwankungen noch genauer haben, machen wir die<br />
Sensorik mit einer aktiven Temperaturkompensation smart. Die Grenzen der<br />
Sensorik werden durch konsequente Weiterentwicklung permanent<br />
verschoben. Keine Revolution, aber Evolution mit rasanter Geschwindigkeit.<br />
Sensoren sind das<br />
Fundament der<br />
Digitalisierung. Sie sammeln<br />
die Daten und schaffen<br />
damit die Grundlage für eine<br />
sich selbst organisierende,<br />
digitalisierte Produktion.<br />
Aber was müssen Sensoren<br />
heute neben der<br />
Messgrößenerfassung noch<br />
können? Wie intelligent<br />
müssen sie sein und welche<br />
Vorteile bietet das?<br />
SENSOREN MÜSSEN<br />
ÜBER DIE NÖTIGEN<br />
SCHNITTSTELLEN<br />
VERFÜGEN, UM IN<br />
ECHTZEIT ANALYSEN<br />
ZU ERMÖGLICHEN<br />
EMBEDDED<br />
ANALYTICS –<br />
ES WIRD MEHR<br />
LOKALE SIGNAL-<br />
VERARBEITUNG<br />
GEFOR<strong>DER</strong>T<br />
SPECIAL<br />
DR. ROLF SLATTER<br />
Geschäftsführender Gesellschafter, Sensitec GmbH, Lahnau<br />
Sensoren sind die Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt. Auch<br />
wenn die Anforderungen an den Sensorhersteller branchenabhängig sind, gibt<br />
es branchenübergreifende Trends wie Präzision, Empfindlichkeit, Kompaktheit,<br />
Robustheit. Die Einsatzbedingungen werden anspruchsvoller, z. B. bei<br />
erhöhten Umgebungstemperaturen, in Offshore-Windkraftanlagen oder auch<br />
bei der Zustandsüberwachung. Prädiktive Wartung bedingt weitere Daten<br />
über den Maschinenzustand. Um auf weitere Verkabelung zu verzichten,<br />
nutzen Maschinenhersteller zukünftig vorhandene Messstellen. Dazu müssen<br />
die Sensoren „intelligenter“ und Sensordaten vorverdichtet werden, d. h. es<br />
wird mehr lokale Signalverarbeitung unter dem Begriff „Embedded Analytics“<br />
gefordert. Dies ist notwendig, da das Volumen an rohen Sensordaten oft viel<br />
zu groß ist, um weiter oben im Netz bearbeitet zu werden. Man geht von Big<br />
Data zu Smart Data.<br />
52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
PROF. DR.-ING. STEFAN ZIMMERMANN<br />
Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, Leibniz<br />
Universität Hannover; Leiter des Fachgebietes Sensorik + Messtechnik<br />
am Inst. f. Grundlagen der Elektro- und Messtechnik; Vorsitzender des<br />
AMA-Wissenschaftrates<br />
Digitale Innovationen durchdringen nahezu alle Bereiche<br />
des Lebens, sie verändern die Arbeit, die Kommunikation<br />
und ermöglichen neue Produkte und Services.<br />
Digitalisierung, KI und das Internet of Things (IoT)<br />
basieren auf Daten, die von Sensoren erfasst und<br />
ausgewertet werden. In diesen sogenannten Smart<br />
Sensors erkennen wir den Trend in der Sensorik – die<br />
Entwicklung vom Sensor hin zum Sensorsystem, um die<br />
zunehmende Komplexität beherrschbar zu machen.<br />
Immer häufiger sind smarte Sensorsysteme gefragt, die<br />
neben der eigentlichen Messgrößenerfassung auch die<br />
Signalaufbereitung, die Signalverarbeitung und die<br />
Kommunikationsfunktionen in einem Gehäuse<br />
vereinigen. Smarte Sensoren sind heute vernetzt, autark,<br />
intelligent und weit mehr als nur eine Komponente.<br />
Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, auch den<br />
Sensor selbst weiterzuentwickeln, denn die<br />
Grundintelligenz steckt im Sensorelement.<br />
Wir machen Ihre<br />
Maschine sicher<br />
Der neue RFID-Sicherheitssensor<br />
EX-RSS16<br />
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Kategorie 3D und 3G<br />
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RFID-Sicherheitssensor mit höchstem<br />
Manipulationsschutz gem. ISO 14119<br />
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VERNETZT, AUTARK,<br />
INTELLIGENT – SMARTE<br />
SENSOREN SIND WEIT<br />
MEHR ALS NUR EINE<br />
KOMPONENTE<br />
PL e<br />
SIL 3
SENSORTECHNIK<br />
DRUCKMESSTECHNIK<br />
UNPLUGGED<br />
Ein Hersteller sieht großes Potenzial in<br />
der Kombination von Nahfunktechnik mit<br />
industriellen Drucktransmittern. Er hat seine<br />
Sensoren mit RFID-Transpondern ausgestattet.<br />
Die Keller AG für Druckmesstechnik lanciert die Serien 21 D<br />
RFID und 21 DC RFID. Die passiven Drucktransponder<br />
der Serie 21 D RFID sind dank ihrer energietechnischen<br />
Unabhängigkeit ohne Wartung unbegrenzt nutzbar. Der<br />
Vorzug der Serie 21 DC RFID ist der integrierte Datenlogger, der<br />
mit einer langlebigen Spezialbatterie betrieben wird. Die Energieversorgung<br />
zur Übertragung der Messwerte erfolgt in beiden Fällen<br />
drahtlos über die RFID-Schnittstelle. Die Einsatzmöglichkeiten der<br />
hermetisch dichten Drucktransponder sind u. a. in mobilen Systemen<br />
und in ausgedehnten Anlagen sowie als Ersatz herkömmlicher<br />
Zeigermanometer zu sehen.<br />
BEQUEMES AUSLESEN<br />
Die Drucktransponder der beiden Serien basieren auf den robusten<br />
und langzeitstabilen Keller-Drucktransmittern der Serie 7 LD. Für<br />
die ausgereifte Transponder-Technik zeichnen die RFID-Spezialisten<br />
der Microsensys GmbH verantwortlich. Der sonst übliche Stecker<br />
für elektrische Anschlüsse ist durch einen vergossenen RFID-<br />
Transponder in schlagfestem Kunststoff ersetzt, alle medienberührenden<br />
Teile bestehen aus Edelstahl. Somit sind die Drucktransponder<br />
der beiden Serien gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus<br />
gefeit. Mit einem RFID-Reader lassen sich die Messwerte bequem<br />
auslesen und per USB direkt auf einen Laptop übertragen. Alternativ<br />
ist der Einsatz eines batteriebetriebenen Pocket-Readers<br />
möglich, der die Messdaten anzeigt, im Speicher ablegt und als<br />
XML-Datei zur Übertragung via USB zur Verfügung stellt.<br />
Schlafmodus. Die Konfiguration und das Auslesen erfolgt wie beim<br />
Drucktransponder mittels RFID, schont also die Batterie.<br />
TYPISCHE APPLIKATIONEN<br />
Naheliegende Anwendungen für RFID-Drucktransponder von<br />
Keller sind dort zu finden, wo aufgrund von Vereisung, Vibration,<br />
Feuchte oder Verschmutzung vom Einsatz mechanischer Manometer<br />
abzuraten ist. Dank der frei vergebbaren Messstellenbezeichnung<br />
und der drahtlosen Übertragung sind Ablesefehler und Verwechslungen<br />
der Messdaten im Gegensatz zur handschriftlichen<br />
Datenerfassung ausgeschlossen. RFID-Drucktransponder sind<br />
besonders vorteilhaft bei der Überwachung ausgedehnter, druckhaltender<br />
Anlagen. Das können Chemieanlagen, Kälteanlagen oder<br />
große Gebäudekomplexe sein. Nahe verwandt ist die Verwendung<br />
zur gelegentlichen Überwachung von Druckbehältern sowie zur<br />
Prüfung druckfester Komponenten, beispielsweise im Wareneingang.<br />
Die robuste, kompakte und unscheinbare Bauform der Serien<br />
21 D(C) RFID erlaubt die Überwachung des Hydraulikdrucks an der<br />
Baggerschaufel ebenso wie an Spannfuttern. Die Keller AG für<br />
Druckmesstechnik und Microsensys sind überzeugt, dass sich mit<br />
der Markteinführung der RFID-Drucktransponder in industrietauglichen<br />
Edelstahlgehäusen viele weitere Applikationen manifestieren.<br />
Dem Monitoring, der Prozessgestaltung und -sicherheit sowie dem<br />
Qualitätsmanagement werden damit rückführbare Druck- und<br />
Temperaturdaten zur Verfügung gestellt.<br />
Die Drucktransponder eignen sich gut für ortsnahe Messungen in<br />
Motorenprüfständen und Windtunneln. Für Absolutdruck-Messungen<br />
sind acht Druckmessbereiche von 3 bis 1 000 bar lieferbar. Das<br />
Gesamtfehlerband ist bei industrieüblichen Betriebstemperaturen<br />
von - 10…+ 80 °C mit ± 0,7 % FS spezifiziert. Ein Temperatursensor<br />
ermöglicht zusätzlich die Beobachtung der Medientemperatur.<br />
Bilder: Keller<br />
<strong>DER</strong> RFID-TRANSPON<strong>DER</strong> IST IN<br />
SCHLAGFESTEM KUNSTSTOFF VER-<br />
GOSSEN, ALLE MEDIENBERÜHRENDEN<br />
TEILE BESTEHEN AUS EDELSTAHL<br />
www.keller-druck.com<br />
SPECIAL<br />
DATENLOGGER INTEGRIERT<br />
Die Drucktransponder der Serie 21 DC (DataCollector) bieten neben<br />
den Vorzügen der Serie 21 D zusätzlich einen integrierten Datenlogger.<br />
Eine fest eingebaute Spezialbatterie mit einer Lebensdauer<br />
von bis zu zehn Jahren garantiert die zuverlässige Stromversorgung.<br />
Die Wertepaare für Druck und Temperatur registriert der Datenlogger<br />
in Intervallen zwischen 10 s und 255 min. Je nach Konfiguration<br />
stoppt der Messbetrieb bei vollem Speicher (2048 Messungen),<br />
überschreibt bestehende Daten (Ringbetrieb) oder initiiert einen<br />
54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
-<br />
SENSORTECHNIK<br />
INTEGRATION AUF<br />
KLEINSTEM RAUM<br />
Mit steigenden technischen Möglichkeiten werden Maschinen<br />
und Anlagen immer kompakter, leistungsfähiger und<br />
intelligenter. Bauteile und Komponenten müssen<br />
entsprechend konzipiert werden, vor allem einfach und<br />
platzsparend zu integrieren sein. Bei Drucksensoren zum<br />
Beispiel können Entwickler auf unterschiedliche Ausbaustufen<br />
zurückgreifen, vom reinen Messelement bis zum fertig<br />
abgeglichenen Sensormodul.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„GEMEINSAM<br />
NEUES<br />
DENKEN“<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
SPECIAL<br />
Der Bedarf an Druckmessungen<br />
auf kleinstem Raum nimmt zu.<br />
Standard-Drucksensoren,<br />
sprich: Drucktransmitter, erreichen<br />
dabei rasch die Grenzen des Möglichen,<br />
vor allem in der OEM-Industrie.<br />
Deren Unternehmen kooperieren daher<br />
mit Messtechnik-Herstellern wie Wika,<br />
um individuelle Lösungen für die jeweilige<br />
Applikation zu erarbeiten.<br />
Bei der Drucksensorik stehen diverse<br />
Technologien zur Verfügung. Piezoresistive<br />
Lösungen spielen in diesem Bereich<br />
eine dominierende Rolle. Dabei handelt<br />
es sich zum Beispiel um Metall-Dünnfilm-<br />
oder Keramik-Dickschicht-Sensoren,<br />
auf die eine Wheatstonesche<br />
Messbrücke aufgebracht wird, oder um<br />
Piezo-Chips, die unter Druckbeaufschlagung<br />
ihren Widerstand ändern.<br />
Bei der Miniaturisierung der Messstelle<br />
setzt primär die Größe des Messelements<br />
selbst die untere Grenze,<br />
doch bewegt sich der Unterschied<br />
zwischen den Typen innerhalb weniger<br />
Millimeter. Gegebenenfalls muss für<br />
eine notwendige Elektronik und/oder<br />
die elektrische Verbindung zusätzlicher<br />
Platzbedarf einkalkuliert werden.<br />
MECHANIK<br />
Die mechanische Integration des Sensorelements<br />
richtet sich gleichermaßen<br />
nach der zu Grunde liegenden Technologie<br />
und der Ausgestaltung von Gehäuse<br />
und Druckanschluss. Anwender sparen<br />
Platz, wenn sie z. B. eine klemmbare und<br />
über O-Ring abgedichtete Version des<br />
Drucksensors verwenden, anstatt einer<br />
Ausführung mit Einschraubgewinde, bei<br />
der noch zusätzlicher Spielraum für das<br />
Werkzeug zum Einschrauben bedacht<br />
werden muss. Sie müssen allerdings darauf<br />
achten, dass die Dichtungen – ob<br />
Metall oder Elastomer – den Anforderungen<br />
der Applikation standhalten.<br />
Bei Keramiksensoren sind generell<br />
Elastomerdichtungen zu verwenden.<br />
Einbau und Verpressung des O-Rings<br />
müssen nach Vorgaben des Sensorherstellers<br />
erfolgen, um eine Verspannung<br />
des Sensors und damit eine fehlerhafte<br />
Messung zu vermeiden. Der Keramik-<br />
In Zeiten der Vernetzung geht es<br />
auch für Konstrukteure zunehmend<br />
darum, die richtigen Partner zu<br />
finden. Denn die Ansprüche der<br />
Applikationen verlangen häufig<br />
nach individuellen Lösungen, die es<br />
gemeinsam zu entwickeln gilt. Ein<br />
Sensorspezialist, der sich mit den<br />
Wünschen und Nöten von OEMs<br />
auskennt und in den verschiedenen<br />
Branchen der industriellen Produktion<br />
zu Hause ist, hört sich nach<br />
einem idealen Partner an. Wenn<br />
man sich dann noch frühzeitig<br />
abstimmt und offen in Workshops<br />
zusammenarbeitet, Wünsche<br />
formuliert, gezielt die ausgetretenen<br />
Denkpfade verlässt und auch mal<br />
verrückte Ideen äußert, dann<br />
klappt’s auch mit der Integration<br />
und vielleicht sogar mit der<br />
Innovation!<br />
56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
Sensorkörper selbst ist aufgrund seiner Materialeigenschaften auch<br />
für abrasive und korrosive Medien sehr gut geeignet. Das Elastomer<br />
der Dichtung muss demzufolge entsprechend gewählt werden.<br />
ELEKTRIK<br />
Alle Messoptionen mit einem reinen Drucksensor-Element haben<br />
eines gemeinsam: Sie verursachen einen relativ hohen Integrationsaufwand.<br />
Das betrifft über den mechanischen Aspekt hinaus<br />
vor allem die Elektrik: Jedes einzelne Sensorelement muss vermessen<br />
und über die Auswerteelektronik abgeglichen werden.<br />
Wer einen solchen Sensorabgleich innerhalb der Produktion nicht<br />
vornehmen möchte, dem bieten sich Drucksensor-Module an, die<br />
schon ein normiertes und fertig abgeglichenes Signal liefern. Diese<br />
erleichtern nicht nur den Einbau innerhalb der Produktherstellung.<br />
Die Messkomponenten können später rasch und ohne großen Aufwand<br />
ersetzt werden, falls dies einmal nötig werden sollte.<br />
Je nach Anforderung stehen für derartige Drucksensor-Module<br />
diverse Ausgangssignale zur Verfügung. In der Industrie weit verbreitet<br />
und bewährt sind nach wie vor Analogsignale wie 1...10 V,<br />
0,5…4,5 V ratiometrisch oder 4…20 mA. Das Stromsignal ist im Vergleich<br />
zu den anderen besonders unanfällig gegenüber Störungen. Es<br />
kommt daher besonders bei Übertragungen mit einer längeren Leitung<br />
oder für Applikationen in einem widrigen EMV-Umfeld in Frage.<br />
Neben den analogen gibt es mittlerweile zunehmend digitale<br />
Signale. So hat zum Beispiel das ursprünglich zur Datenkommunikation<br />
auf Leiterplatten entwickelte Signal I²C seinen Weg in die Welt der Industriesensoren<br />
gefunden. Unter bestimmten Voraussetzungen – z. B.<br />
ausreichender EMV-Schutz und nicht zu lange Signalleitung – bietet<br />
dieses Signal einige Vorteile: Der Sensor kann im Vergleich zu einem<br />
Analogmodul mit einem deutlich geringeren Stromverbrauch betrieben<br />
werden, was speziell bei Anwendungen mit Batteriebetrieb notwendig<br />
ist. Zugleich lässt sich eine extrem kurze Einschaltzeit realisieren.<br />
I²C-Sensoren bieten auch einen zusätzlichen Nutzen: Im Datenprotokoll<br />
kann auf Wunsch neben einem Druckwert auch eine Information<br />
über die Medientemperatur ausgegeben werden.<br />
Für die Sensor-Integration ist neben der Wahl des passenden Ausgangssignals<br />
eine kleine und bei den Anschlüssen flexible Bauweise<br />
wichtig. Spätestens an diesem Punkt wird deutlich, dass neben der<br />
Abmessung auch die umfangreiche Funktionalität eines Standard-<br />
Drucksensors den Integrationsanforderungen konstruktiv und wirtschaftlich<br />
zuwiderläuft. Beispielsweise ist die Notwendigkeit einer<br />
hohen IP-Schutzart oder eines EMV-Schutzes zu hinterfragen, wenn<br />
der Sensor ohnehin in ein dichtes Gehäuse eingebaut und über kurze<br />
Wege an eine weiterführende Elektronik angeschlossen werden<br />
soll. Da ein Drucksensor-Modul genauso wie ein Drucksensor-Element<br />
als Komponente einzuordnen ist, muss es auch nicht zwingend<br />
eine CE-Konformitätserklärung aufweisen. Denn die CE-<br />
Kennzeichnung erfolgt in der Regel erst für das fertige Endprodukt.<br />
HARMONIE<br />
…der Elemente<br />
Eine gute Konstruktion ist wie<br />
eine schöne Komposition.<br />
Nur aus dem harmonischen<br />
Zusammenspiel der Elemente<br />
entsteht ein wahres Meisterwerk.<br />
Normalien<br />
Gute Teile >> gutes Design.<br />
AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />
Bei der Integration einer Druckmessung ist eine enge Abstimmung<br />
zwischen Sensorlieferant und Anwender unabdingbar, um die optimale<br />
Lösung zu finden. Anpassungen auf beiden Seiten sind notwendig,<br />
um von einem Wunschzettel aus eine Messlösung auf die<br />
Beine zu stellen, die den Anforderungen entspricht und darüber<br />
hinaus für die digitale Zukunft gerüstet ist. Wika setzt dabei auf Value-Innovation-Workshops.<br />
In diesen Zusammenkünften wird gemeinsam<br />
mit den Anwendern herausgearbeitet, welche Spezifikationsdetails<br />
wirklich relevant sind und welche Lösung dementsprechend<br />
technisch und wirtschaftlich die sinnvollste ist.<br />
Bild: WIKA<br />
www.wika.de<br />
www.halder.de
SENSORTECHNIK<br />
DIESE KLEINEN<br />
LEISTEN GROSSES<br />
Seilzugwegsensoren erfassen präzise Weg und<br />
Abstand in den verschiedensten industriellen<br />
Anwendungen. Sie sind wartungsfrei, zuverlässig,<br />
einfach zu montieren und müssen außerdem<br />
nicht aufwändig ausgerichtet werden. Auch in<br />
den kleinsten Bauräumen finden die vielseitigen<br />
Weg- und Abstandssensoren Platz.<br />
Seilzugwegsensoren sind zuverlässig, einfach zu montieren<br />
und aufgrund des niedrigen Preissegments auch für Serienanwendungen<br />
attraktiv. Je nach Modell messen sie Wege<br />
und Abstände auch in Applikationen mit hohen Beschleunigungen<br />
oder im OEM-Bereich. Gerade wegen dieser positiven<br />
Eigenschaften werden sie in vielfältigen industriellen Anwendungsfeldern,<br />
in Prüfständen, mobilen Maschinen oder in der Medizintechnik<br />
eingesetzt. Micro-Epsilon bietet ein breites Spektrum an<br />
Seilzugwegsensoren und hat jetzt den neuen Miniatursensor wire<br />
Sensor MT19 vorgestellt. Er ist gerade so klein wie eine Ein-Cent-<br />
Münze und damit laut Hersteller derzeit der kleinste Seilzugsensor<br />
weltweit. Dieses Modell wurde speziell für Testanwendungen mit<br />
hohen Seilbeschleunigungen mit Messbereichen bis<br />
40 mm kons truiert. Eingesetzt wird der MT19 unter anderem<br />
in Testanwendungen für Flugzeuge und Rennwagen.<br />
Er ist zudem besonders für Crashtests prädestiniert.<br />
Die Verformungswerte der Crashtest-Dummies liefern<br />
wichtige Hinweise zur Sicherheit des getesteten Automobils.<br />
Die exakte Ermittlung der Deformierungen ermöglicht es den<br />
Konstrukteuren Optimierungen an Design, Innenraum oder Fahrgastzelle<br />
vorzunehmen und in Folge die Sicherheit für die Insassen<br />
zu erhöhen.<br />
FÜR EXTREME BESCHLEUNIGUNGEN KONZIPIERT<br />
Ein Crashtest-Dummy ist mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet.<br />
Besonderes Augenmerk wird auf die Veränderungen an Kopf,<br />
Brustkorb, Wirbelsäule, Becken und Beinen gelegt. Um möglichst<br />
realitätsnahe Verformungswerte zu erhalten, werden die Seilzugsensoren<br />
direkt an den betreffenden Körperstellen in den Dummy<br />
eingebaut. Hierfür ist äußerst wenig Platz vorhanden. Dank ihrer<br />
extrem kompakten Bauform und Durchgangsbohrungen im Gehäuse,<br />
lassen sich die Miniaturseilzugsensoren MT19 von Micro-<br />
Epsilon auch an den engsten Stellen einfach anbringen.<br />
Die Seilzugsensoren der MT-Serie sind durch ein robustes Aluminiumgehäuse<br />
geschützt. Sie müssen besonders für diese extremen<br />
Beschleunigungen konzipiert sein. Andernfalls könnte der Seilzug<br />
SPECIAL<br />
Autor: Dipl.-Ing. Thomas Birchinger,<br />
Produktmanager/Gruppenleiter<br />
Sensorik, MICRO-EPSILON MESS-<br />
TECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg<br />
58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
01 Der Miniatur-Seilzugsensor<br />
ist gerade so klein<br />
wie eine Ein-Cent-Münze<br />
und damit derzeit der kleinste<br />
Seilzugsensor weltweit<br />
der Bewegung nicht schnell genug<br />
folgen, wodurch die Messergebnisse<br />
verfälscht würden. Der<br />
wireSensor MT19 ist für ebensolche<br />
hohen Belastungen bis 60 g ausgelegt<br />
und liefert dabei präzise Wegund<br />
Abstandswerte.<br />
Für schnelle Messungen in beengtem<br />
Bauraum bietet Micro- Epsilon neben dem<br />
kleinsten Seilzugsensor der Welt noch zwei weitere<br />
neue Miniatursensoren innerhalb der MT-Reihe an. Der<br />
wireSensor MT33 misst Weg und Abstand bei einem Messbereich<br />
bis 80 mm, der MT56 bis 130 mm. Alle drei Modelle sind mit einem Aluminiumgehäuse,<br />
einem Edelstahl-Messseil und einem Potenziometer ausgestattet.<br />
Als Experte im Bereich der industriellen Messtechnik hat Micro-Epsilon in 50 Jahren<br />
Unternehmensgeschichte, ein breites, hochqualitatives und stimmiges Portfolio an<br />
Seilzugwegsensoren generiert. Mit den unterschiedlichen Modellen lassen sich Messbereiche<br />
von 40 mm bis 50 m abdecken. Neben den Sensoren für schnelle Messungen,<br />
DANK IHRER KOMPAKTEN BAUFORM LASSEN<br />
SICH DIE MINIATURSEILZUGSENSOREN AUCH<br />
AN DEN ENGSTEN STELLEN ANBRINGEN<br />
bietet der Sensorspezialist auch Seilzugsensoren der wireSensor P-Reihe, die für Industrieanwendungen<br />
konzipiert wurde. Die Sensoren sind im Aufzugbau, in Krananlagen,<br />
in Gabelstaplern oder in Hochregallagern im Einsatz. Schutz vor mechanischen Einflüssen<br />
bietet das robuste und gleichzeitig kompakte Aluminiumgehäuse. Die Seilzugsensoren<br />
sind zudem analog mit Potenziometer, Strom- oder Spannungsausgang erhältlich<br />
oder digital mit Inkremental- oder Absolutencoder.<br />
BELASTUNGSTESTS AN ROTORBLÄTTERN<br />
Messungen mit der wireSensor P-Reihe erfolgen beispielsweise bei Belastungstests<br />
an Rotorblättern für Windkraftanlagen. Dazu werden eigene Prüfstände entwickelt, die<br />
reale Belastungen durch Wind und Sturm simulieren. Die teuren Rotoren aus faserverstärktem<br />
Kunststoff werden in Halbschalen-Sandwich-Bauweise gefertigt. Üblicherweise<br />
sind sie zwischen 40 und 60 m lang. Das Fraunhofer Institut IWES, Bremerhaven, hat<br />
einen Prüfstand entwickelt, mit dem Rotorblätter bis 70 m Länge geprüft werden können.<br />
Im Prüfstand wird das Rotorblatt in horizontale Lage gebracht und in dieser Position<br />
montiert. Stahlseile werden über Umlenkrollen zum Rotor geführt und an verschiedenen<br />
Positionen entweder direkt oder über mechanische Klemmen am Rotorblatt befestigt.<br />
Durch mechanische Belastung kann die Spitze des Rotorblattes um bis zu 10 m<br />
verzogen werden. Zur Messung der Verformung kommen zwölf Seilzugsensoren zum<br />
Einsatz. Je Zugpunkt messen zwei Sensoren die Auslenkung und Verwindung des Rotorblattes.<br />
Die Sensoren sind daher auf Schienen am Boden montiert und das Messseil<br />
wird in vorgefertigte Ösen an den Klemmen eingehängt. Bei dieser Messaufgabe überzeugten<br />
das einfache Handling und die robuste Bauweise der Sensoren, die in dieser<br />
Anwendung mit Messbereichen zwischen 3 und 10 m eingesetzt werden. Das ausgegebene<br />
Digitalsignal wird direkt für weitere Simulationen herangezogen.<br />
SEILZUGSENSOREN FÜR OEM UND SERIENAPPLIKATIONEN<br />
Für Anwendungen mit hohen Stückzahlen kommen Seilzugsensoren der MK-Serie von<br />
Micro-Epsilon zum Einsatz. Sie wurden extra für Serienapplikationen entwickelt. Die Vor-
SENSORTECHNIK<br />
02 Messungen mit<br />
der wireSensor P-Reihe<br />
erfolgen beispielsweise<br />
bei Belastungstests an<br />
Rotorblättern für<br />
Windkraftanlagen<br />
SPECIAL<br />
SEILZUGSENSOREN <strong>DER</strong> MK-SERIE<br />
WURDEN SPEZIELL FÜR SERIEN-<br />
APPLIKATIONEN MIT HOHEN<br />
STÜCKZAHLEN ENTWICKELT<br />
teile liegen besonders im niedrigen Preis und der kompakten Bauweise,<br />
die eine einfache Inte gration auch bei geringem Bauraum ermöglicht.<br />
Die Sensoren der MK-Serie bieten eine optimale Kombination<br />
aus Preis, Leistung, Baugröße und Robustheit, die sie für den Serieneinsatz<br />
prädestinieren.<br />
Im Vergleich zu Seilzugsensoren mit herkömmlichem Potenziometer<br />
leistet der Seilzugsensor wireSensor WPS-MK88 U45R mit<br />
berührungslosem Potenziometer das 8-fache an Arbeitszyklen. Dies<br />
maximiert die Lebensdauer des Sensors. Diese neue Technologie in<br />
Verbindung mit dem robusten Kunststoffgehäuse und einem attraktiven<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis setzt neue Maßstäbe in der Wirtschaftlichkeit.<br />
Um diese positiven Eigenschaften zu generieren, wurden die<br />
gängigen analogen Hybridpotenziometer durch berührungslose<br />
Potenziometer ersetzt. Bei einem herkömmlichen Potenziometer<br />
fährt üblicherweise ein Schleifer auf einer Widerstandsbahn, der<br />
schnell verschleißt. Das berührungslose Potenziometer basiert dagegen<br />
auf Magnetfeldsensoren, was eine deutlich höhere Lebensdauer zur<br />
Folge hat. Eingesetzt werden MK-Sensoren in allen Bereichen, in<br />
denen eine hohe Zyklenzahl benötigt wird.<br />
POSITIONSBESTIMMUNG IN<br />
WERKZEUGMASCHINEN<br />
Eine weitere, häufige Messaufgabe ist die Positionsbestimmung des<br />
Reitstocks in Werkzeugmaschinen. Sie wird in der Regel durch<br />
Sensoren der Reihe MK gelöst. Auch wenn diese Messung weder auf<br />
WIE FUNKTIONIEREN<br />
SEILZUGSENSOREN?<br />
Seilzugsensoren bestehen aus einer Trommel, einer Feder,<br />
dem Messseil und dem Potenziometer oder Encoder. Die<br />
Feder sorgt dafür, dass das Messseil sowohl beim Ausziehen<br />
als auch beim Rückzug gespannt bleibt und nicht lose<br />
durchhängt. Nur so kann der Weg, den das Seil zurücklegt,<br />
korrekt erfasst werden und der Sensor exakte Messwerte<br />
liefern. Das hochflexible Edelstahl-Messseil ist auf eine<br />
Trommel aufgewickelt. Wird das Seil auf- oder abgerollt, so<br />
dreht sich diese Trommel, an deren Achse ein Potenziometer<br />
oder Encoder angebracht ist, um sich selbst. Potenziometer<br />
oder Encoder drehen sich also proportional zur Trommel<br />
mit, sobald sich das jeweilige Objekt bewegt, an dem das<br />
Messseil befestigt ist. Die Drehung von Trommel und Potenziometer<br />
bzw. Encoder, die durch die Abstandsänderung<br />
erzeugt wird, kann nun in ein proportionales elektrisches<br />
Signal umgewandelt werden. Das Potenziometer wird für<br />
analoge Ausgangssignale, der Encoder für digitale Ausgangssignale<br />
verwendet. Die ermittelten Signale können<br />
schließlich über die verschiedenen Ausgänge ausgegeben<br />
und ausgewertet werden.<br />
die Präzision noch auf die Sicherheit der Maschine einen direkten Einfluss<br />
hat, stellt sie viele Konstrukteure vor eine Herausforderung. So<br />
muss die Position der Zentrierspitze des Reitstocks oft über einen sehr<br />
großen Bereich bis zu einigen Metern bestimmt werden. Erschwerend<br />
kommt häufig hinzu, dass der Platz für das entsprechende Messsystem<br />
beschränkt ist. Durch die kompakte Bauform lassen sich die<br />
Micro-Epsilon-Sensoren auch bei beengten Platzverhältnissen einfach<br />
unterbringen. Der Sensor muss dabei nicht direkt in der Nähe<br />
des Reitstocks montiert werden, da das Messseil über Umlenkrollen<br />
sehr flexibel in schwer zugängliche Bereiche geführt werden kann. In<br />
den typischen Ausführungen haben die Seil zugsensoren für Werkzeugmaschinen<br />
Messbereiche von 300 bis 2 100 mm. Größere Messbereiche<br />
sind ebenfalls erhältlich. Das robuste Kunststoffgehäuse<br />
schützt den Sensor vor mechanischen und thermischen Belastungen<br />
und sorgt für langzeitstabilen Einsatz in Werkzeugmaschinen.<br />
Bilder: Micro Epsilon<br />
www.micro-epsilon.de<br />
60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
SENSORTECHNIK<br />
<strong>DER</strong> LINK ZUR VERNETZTEN PRODUKTION<br />
www.pilz.com<br />
Für die Kommunikation des Remote-I/O-Systems PSSuniversal 2 mit Sensoren und Aktoren<br />
bietet Pilz das IO-Link-Mastermodul PSS u2 ES 4 IOL an. Die Konfigurationen der Geräte<br />
können damit zentral gespeichert werden. Das Mastermodul kann mit entsprechenden<br />
Kopfmodulen in Profinet- und Ethernet/IP- Netzwerke integriert werden. Der Anschluss von<br />
IO-Link Devices wie Sensoren oder Aktoren an das Remote I/O-System erfolgt über vier Ports<br />
des Mastermoduls. Ein Modul überträgt dabei per Punkt-zu-Punkt-Kommunikation bis zu<br />
128 Byte Prozessdaten. Die Prozess- und Gerätedaten der Devices stehen im Mastermodul<br />
zentral zur Verfügung. Mit ihrer detaillierten Geräte- und Verkabelungsdiagnose vereinfacht<br />
die IO-Link-Schnittstelle die Wartung. Die Konfiguration des Mastermoduls erfolgt über die<br />
Software PASconfig des Herstellers. Die IO-Link-Technologie ermöglicht eine automatisierte<br />
Parametrierung und erweiterte Diagnose von Geräten in der Industrie 4.0.<br />
ESR-DEHNUNGSMESSGERÄTE DIGITALISIEREN<br />
MONITORING VON GROSSANLAGEN<br />
Heidenhain und Leine &<br />
Linde stellen auf der<br />
Sensor+Test <strong>2019</strong> eine neue<br />
Messgeräte-Baureihe zum<br />
Monitoring großer Strukturen<br />
vor: die genauen und<br />
robusten ESR-Dehnungsmessgeräte.<br />
Neu ist hier der<br />
Einsatz eines elektro-optischen Drehgebers für die Messung von<br />
Dehnungen und die Ausgabe digitaler Messsignale. Mit Schutzklasse<br />
IP66 und einer Einsatztemperatur von – 40 bis + 100 °C ist<br />
der Drehgeber speziell für Anwendungen im Außenbereich<br />
ausgelegt. Weil das Material der Verbindungsstange dem Material<br />
des Messobjekts entsprechend gewählt werden kann, bieten die<br />
ESR-Dehnungsmessgeräte eine konstruktive, passive Temperaturkompensation.<br />
Temperaturbedingte Dehnungen werden nicht<br />
gemessen. Dank der hochintegrierten optischen Abtastung im<br />
Drehgeber liefern die ESR-Dehnungsmessgeräte ein sehr genaues<br />
digitales Messsignal mit extrem geringem Rauschen. Die digitale<br />
EnDat-2.2-Schnittstelle überträgt das Messsignal auch bei großen<br />
Kabellängen störungs- und verlustfrei an die Folge-Elektronik.<br />
www.heidenhain.de<br />
SICHERE GESCHWINDIGKEITSÜBERWACHUNG<br />
MIT PROFISAFE<br />
Einen kompakten, sicheren Drehzahl-/Geschwindigkeitssensor<br />
bietet TWK mit dem TRT/S3 auf Basis eines Singleturn-Drehgebers<br />
an. Dieser liefert ein sicheres 16-Bit-Geschwindigkeitssignal mit<br />
Vorzeichen sowie eine sichere Position mit maximal 16 384 Schritten/Umdrehung.<br />
In vielen Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen<br />
muss die Geschwindigkeit oder Drehzahl eines Rades, einer Walze<br />
oder einer Bewegung, die an einer Sicherheitsfunktion beteiligt<br />
ist, überwacht werden. Diese Überwachung, die oft neben der<br />
Drehzahlregelung stattfindet, muss der funktionalen Sicherheit<br />
entsprechen. Sichere Multiturn-Drehgeber, die zusätzlich das<br />
Geschwindigkeitssignal ausgeben, sind hier oft überdimensioniert.<br />
Bei dem Drehzahlsensor kann zur Anpassung an die<br />
Applikation die Zeitbasis des Geschwindigkeitswertes zwischen 10<br />
und 1 000 ms eingestellt werden. Die Aktualisierungsrate beträgt<br />
immer 1 ms. Die Geräte gibt es im Aluminium- oder Edelstahlgehäuse<br />
in Schutzarten bis IP69K.<br />
www.twk.de<br />
KISSsoft AG<br />
A Gleason Company<br />
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<strong>2019</strong><br />
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SENSORTECHNIK<br />
KRÄFTE UNTER<br />
KONTROLLE<br />
Autor: Patrick Bernauer, Produktmanager für Kraft- und<br />
Dehnungssensoren, X-Sensors AG, Diessenhofen, Schweiz<br />
Dehnungssensoren und Dehnungsaufnehmer<br />
kommen bei statischen sowie dynamischen<br />
Anwendungen zum Einsatz und erfassen<br />
Prozesskräfte, die auf eine Konstruktion wirken.<br />
Eine Übergabe dieser Messdaten aus den<br />
Datenloggern per MQTT-Protokoll an eine Cloud<br />
ermöglicht vielfältige Anwendungen.<br />
stelle zwischen Sensor und Cloud, der MQTT-Messverstärker, wird<br />
hierzu per Funk mit dem Internet verbunden. Für diese Funkverbindung<br />
steht wahlweise das neue, auf Mobilfunk gestützte<br />
Narrowband IoT oder ein klassischer WLAN-Adapter zur Verfügung.<br />
Das Narrowband IoT eignet sich hervorragend für die Übertragung<br />
von kleinen Datenmengen über große Entfernungen. Dieser<br />
speziell für IoT-Applikationen etablierte Standard weist bereits jetzt<br />
eine sehr hohe Abdeckung auf, da es auf bestehende Mobilfunknetze<br />
aufbaut. Bei einer räumlich abgegrenzten Anwendung innerhalb<br />
von Gebäuden bietet sich dagegen eine Datenübertragung mittels<br />
des integrierten WLAN-Adapters an. Zwar sind hier die Distanzen<br />
deutlich geringer, dafür lassen sich hohe Messraten übertragen.<br />
SPECIAL<br />
Das Übertragen der Messdaten von Wägezellen und Kraftsensoren<br />
direkt in die Cloud ist mit dem MQTT-Messverstärker<br />
(Message Queue Telemetry Transport) für DMS-<br />
Sensoren von X-Sensors möglich. Betreiber von Tanks und<br />
Silos nutzen diese Technik beispielsweise, um den Füllstand immer<br />
im Blick zu haben und um die Zeiten und Routen für das Wiederbefüllen<br />
optimal zu planen. Hierzu werden Dehnungsaufnehmer auf<br />
die Silofüße kraftschlüssig verschraubt. Die Dehnungen, die durch<br />
die Gewichtsänderung in der Silostruktur ausgelöst werden, werden<br />
erfasst und schließlich in das Inhaltsgewicht oder den Füllstand<br />
umgerechnet.<br />
Das Messsignal der Dehnungssensoren wird am DMS-Messverstärker<br />
für die Weitergabe an eine Cloud aufbereitet. Die Schnitt-<br />
FREI WÄHLBARER BROKER<br />
Während bislang überwiegend auf abgeschlossene Systeme mit<br />
VPN-Übertragungen gesetzt wurden, stehen mit einer MQTT-Übertragung<br />
neue Möglichkeiten hinsichtlich der Datenverarbeitung<br />
und Visualisierung zur Verfügung. MQTT ist ein sehr schlankes und<br />
sicheres Protokoll und eignet sich daher hervorragend für IoT-Anwendungen.<br />
Die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger<br />
läuft dabei immer über einen MQTT-Broker, auch Verteiler genannt,<br />
ab: Der DMS-Messverstärker sendet seine Messdaten zu einem<br />
bestimmten Topic an den MQTT-Broker. Der Empfänger, auch Client<br />
genannt, abonniert das Topic und bekommt anschließend vom<br />
Broker die Sensordaten zur Verfügung gestellt.<br />
62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
SENSORTECHNIK<br />
ÜBER ALGORITHMEN LASSEN<br />
SICH DIE MESSDATEN NACH<br />
NEUEN ERKENNTNISSE UND<br />
TRENDS DURCHFORSTEN<br />
Entscheidend ist, dass jede Kommunikation über den MQTT-Broker<br />
abläuft. Damit besteht eine Entkoppelung von Sender und Empfänger,<br />
es besteht keine direkte Punkt-zu-Punkt Verbindung. Der MQTT-<br />
Messverstärker sendet seine Daten an einen vom Anwender frei<br />
wählbaren Broker. Dies kann sowohl ein in der Cloud oder auch<br />
lokal betriebener MQTT-Server sein. Jeder Anwender kann selbst<br />
entscheiden, welchen MQTT-Broker, bzw. IoT-Plattform er in welcher<br />
Form für das Empfangen und damit für die Weiterverarbeitung der<br />
Daten verwendet. Mittels einer der gängigen IoT-Plattformen kann<br />
sich der Anwender so individuelle, sichere und flexible Einsätze<br />
und Dashboards gestalten.<br />
Der MQTT-Messumformer ist somit gut geeignet, wenn die Sensordaten<br />
in einer individuellen Applikation für eine Visualisierung oder<br />
Weiterverarbeitung aufbereitet werden sollen. Anstatt den kompletten<br />
Prozess selbst zu programmieren, kann so über die Verwendung von<br />
passenden IoT-Plattformen das User-Interface einfach konstruiert<br />
und mit weiteren Funktionen und Messdaten ergänzt, bzw. verknüpft<br />
werden. Für das Applikationsspektrum eröffnen sich auf diese Weise<br />
neue Bereiche: Neben der klassischen Fernwartung bzw. dem einfachen<br />
Cloud-Datenlogger lassen sich nun über Algorithmen von<br />
IoT-Plattformen die Messdaten mittels künstlicher Intelligenz nach<br />
neuen Erkenntnissen und Trends durchforsten.<br />
INDIVIDUELLE INTERFACES<br />
In der IoT-Plattform können die Messdaten vom DMS-Sensor problemlos<br />
mit weiteren Messdaten zusammengeführt werden. Des<br />
Weiteren kann eine Logik implementiert werden, sodass auf bestimmte<br />
Ereignisse definierte Aktionen ausgelöst werden. Am Bei-<br />
EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
DES MESSUMFORMERS<br />
Mit dem MQTT-Messumformer werden Messwerte von<br />
DMS-Sensoren einfach und sicher zu einem MQTT-Server<br />
übertragen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Über IoT-<br />
Hubs stehen die Türen offen für Front-End Anwendungen,<br />
bei welchen beispielsweise die Messwerte visualisiert und<br />
zur Prozesskontrolle dargestellt werden können. Über die<br />
fortlaufende Dokumentation und mit der Verknüpfung<br />
von KI-Algorithmen von IoT-Hubs sind zudem Use-Cases<br />
im Predictive Maintenance realisierbar.<br />
spiel des Silos wird der Füllstand so überwacht, dass automatisch<br />
eine Benachrichtigung per Email für die Wiederbefüllung erfolgt.<br />
Auch weitere Alarme zum Anlagenzustand können festgelegt werden,<br />
wodurch im besten Fall der Betreiber bereits aktiv werden kann,<br />
bevor der Anwender etwas von der Störung bemerkt. Im Vergleich<br />
zu anderen Lösungen werden die Userinterfaces, bzw. Dashboards<br />
nicht starr vorgegeben, sondern können je nach Applikation durch<br />
den Anwender selbst erstellt, angepasst und auch mit weiteren<br />
Messgrößen über das MQTT-Protokoll erweitert werden.<br />
Der Broker kann sowohl auf einer Cloud als auch lokal in einem<br />
Unternehmensnetzwerk eingerichtet werden. Um sensible Daten<br />
vor unberechtigtem Zugriff zu schützen, ist für die Authentifizierung<br />
beim MQTT-Broker immer ein Benutzername und ein Passwort<br />
notwendig. Außerdem kann bei einem über das Internet zugänglichen<br />
Broker zusätzlich eine SSL-Verschlüsselung eingerichtet<br />
werden. Damit wird vermieden, dass Unberechtigte bei der Übertragung<br />
der Messdaten mithören können.<br />
Bilder: natali_mis/Fotolia, X-Sensors<br />
www.x-sensors.com<br />
Der MQTT-Messverstärker bereitet die Sensordaten für eine<br />
individuelle Visualisierung oder zur Weiterverarbeitung auf<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 63
SENSORTECHNIK<br />
EX-SCHUTZ PAR<br />
EXCELLENCE<br />
In explosiven Umgebungen sind die Geräte der<br />
Wilhelm Niemann Maschinenfabrik zu Hause.<br />
Den zuverlässigen Betrieb der Maschinen<br />
garantieren sichere und effiziente Ex-Schutz-<br />
Lösungen, bestehend aus präziser Sensorik und<br />
schnellen, kompakten Interfacegeräten.<br />
SPECIAL<br />
Dispergieren, Mischen, Feinmahlen – darauf sind die Geräte<br />
der Wilhelm Niemann Maschinenfabrik spezialisiert.<br />
Von der Sonderschraube bis zum Pneumatikzylinder<br />
fertigt das Unternehmen eine Vielzahl der Bauteile<br />
seiner Maschinen in Eigenregie. Abnehmer finden sich auf allen<br />
Kontinenten, meist sind es Hersteller für Farben, Lacke, Klebstoffe<br />
oder Silikone.<br />
Außenstehenden erschließt sich die Vielfalt der Niemann<br />
Maschinenausführungen nicht auf den ersten Blick, zumal in<br />
Melle-Neuenkirchen letztlich nur drei Grundtypen produziert<br />
werden. Der Dissolver eignet sich für Mischvorgänge, aber auch<br />
für das Dispergieren – dabei spaltet eine rotierende Zahnscheibe<br />
Feststoffe in einer Flüssigkeit auf, vermahlt und vermischt sie. Das<br />
Resultat könnte dann eine Wandfarbe sein. Ein noch feineres<br />
Mahlen von vordispergiertem Gut verspricht die Basket-Mill. Hier<br />
zieht der Sog einer Pumpscheibe das Produkt durch einen mit<br />
Keramikperlen gefüllten Korb, auf dessen Wirkweise etwa Hersteller<br />
von Autolacken zurückgreifen. Niemanns dritte Maschinenbaureihe,<br />
der Kreis-Dissolver „Butterfly“, verfügt zusätzlich<br />
über ein zentrisch positioniertes Butterfly-Werkzeug mit außen<br />
angebrachten Abstreifern. Langsam kreisend sorgt dieses zum<br />
Beispiel in der Produktion von Dichtstoffen für die Durchmischung<br />
der Masse und führt sie dem Dispergierbereich der<br />
exzentrischen Dissolver-Zahnscheibe zu.<br />
MASCHINEN IM MASSANZUG<br />
Kunden entscheiden sich je nach Produktanforderung für einen<br />
dieser Grundtypen, stellen in der Praxis jedoch weitaus mehr<br />
Forderungen an die Beschaffenheit der Maschinen. Das technische<br />
Büro des Familienunternehmens muss seine Projekt-Zeichnungen<br />
gemäß den Vor-Ort-Gegebenheiten beim Auftraggeber<br />
anfertigen, ob nun ein 5 000-Liter-Behälter bei geringer Raumhöhe<br />
gewünscht ist oder der Kühlkreislauf der Mischbehälter<br />
durch eine Heizfunktion ergänzt werden soll, um ein spezielles<br />
Produkt herzustellen. Außerdem liefert Niemann seine Dissolver<br />
in Standausführung oder in Aufbau-Ausführung zum Einbau in<br />
Stahlbühnen oder Geschossdecken.<br />
Autor: Joachim Ricker, Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim<br />
64 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />
01 Induktive Näherungsschalter in<br />
der Maschinensäule fragen die Höhe<br />
des Hydraulikstempels ab
SENSORTECHNIK<br />
04<br />
02<br />
SICHERHEIT AUF ENGSTEM RAUM<br />
03<br />
02 Von Melle in die weite Welt: Niemann rüstet Maschinen wie<br />
diesen Kreis-Dissolver mit Sensoren und Interfacetechnik von Turck aus<br />
03 IMX12- und IM36-Verstärker garantieren eine beidseits sichere<br />
Signalübertragung im Ex-Umfeld<br />
04 Während des Produktionsprozesses rotiert eine Doppelsogzahnscheibe<br />
im Behälter auf vorgegebenen Höhen<br />
Eines ist dabei fast allen Maschinen gemein, nämlich deren Einsatz<br />
in explosionsgefährdeten Bereichen. Dies gilt es außerhalb von<br />
Zone 1 im Schaltschrank zu berücksichtigen. Generell verfolgt<br />
Niemann an dieser Stelle zwei Systeme, die sich zunächst einmal<br />
danach richten, ob eine komplexe Steuerung benötigt wird. Touchpanels<br />
an den Maschinen erfordern ohnehin SPS-Unterstützung,<br />
genauso kommt diese in circa 90 % der Fälle für den Betrieb des<br />
Dissolver-Butterfly in Frage. Von der SPS im Schaltschrank hin zu<br />
einem Bedienelement können dann etwa sicher gekapselte Profinet-<br />
oder Profibus-Kabel führen.<br />
Auf die Expertise von SPS-Programmierern können manche<br />
Firmen jedoch nicht zurückgreifen, andernorts ist Bus-Technologie<br />
womöglich erst gar nicht notwendig. Die zweite Variante ohne SPS-<br />
Technik sieht eine Hartverdrahtung vor. Signale des Bedientasters<br />
werden hier über IMX12-Trennschaltverstärker von Turck ins Feld<br />
geschickt. Geräte aus der IMX12-Interfaceserie sind zusätzlich im<br />
Einsatz, wenn Anwender bestimmte digitale oder analoge Werte<br />
aus dem Ex-Bereich herausführen wollen. Die Daten von Näherungssensoren<br />
oder Temperaturwerte werden so eigensicher zum<br />
Schaltschrank geführt.<br />
Voraussetzung für die Anschaffung der neuen Trennschaltverstärker<br />
waren im Vorfeld eine schmale Bauform und eine Stromversorgungsschiene.<br />
IMX12-Geräte von Turck setzten sich hier dank<br />
ihrer geringen Breite von 12,5 mm, aber auch wegen der Spannungsversorgung<br />
über eine Power-Bridge durch. Die einzelnen<br />
Gehäuse werden so im Schaltschrank über die Hutschiene versorgt<br />
und die Schaltschrankbauer ersparen sich aufwändiges Überbrücken.<br />
Außerdem entfällt beim IMX12 ein separates Strom-Einspeisegerät,<br />
weil für die gekoppelte Reihe ein einziger Stecker ausreicht.<br />
DREI UMGEBUNGEN, DREI INITIATOREN<br />
Sensortechnik von Turck hatte Niemann schon lange vor den Interfacetechnik-Geräten<br />
im Einsatz. So kommt es, dass die Interfacemodule<br />
nun auch einige Signale wandeln, die Initiatoren aus dem<br />
Feld liefern.<br />
Beispielsweise verbauen die Niedersachsen induktive M18-<br />
Näherungsschalter in den Säulen ihrer Maschinen, um Höhen abzufragen.<br />
Zum Heben einer Maschine bewegt sich in der Säule ein<br />
Hydraulikstempel. Gewisse Bereiche darf dieser allerdings nicht<br />
EIN INDUKTIVER SENSOR IN<br />
SON<strong>DER</strong>AUSFÜHRUNG FRAGT<br />
IM ANTRIEB IN BESON<strong>DER</strong>S AN-<br />
SPRUCHSVOLLER ATMOSPHÄRE<br />
EINE SCHALTFAHNE AB<br />
überschreiten, damit die Zahnscheibe ausschließlich im Behälter<br />
läuft oder der Deckel aufgesetzt bleibt. Zum Zweck der Hubbegrenzung<br />
und als sicherheitsrelevante Schaltung sind dafür an geeigneten<br />
Punkten Sensoren verbaut, die den zentralen Stempel erfassen.<br />
Erschwert wird deren Montage durch einen etwa 4 mm starken Verstärkungsring<br />
am unteren Ende des Stempels, dem der Initiator<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 65
SENSORTECHNIK<br />
„EXPLOSIVE ATMO-<br />
SPHÄREN – NICHT NUR<br />
IN <strong>DER</strong> CHEMISCHEN<br />
INDUSTRIE“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Martina Klein,<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Nicht nur in der chemischen<br />
Industrie, auch z. B. in der Lebensmittel-,<br />
der Druck- und der Textilindustrie<br />
hat man teilweise mit<br />
Gasen, Dämpfen und Stäuben zu<br />
tun, die in Verbindung mit Luft<br />
explosive Atmosphären bilden<br />
können. Hier muss der Konstrukteur<br />
neben der Maschinenrichtlinie auch<br />
den Ex-Schutz beachten – Stichwort<br />
Atex. Die explosionsgeschützten<br />
Komponenten von Turck sind in der<br />
Zündschutzart „Eigensicherheit“<br />
ausgeführt. D. h. die Energie des<br />
Stromkreises wird soweit reduziert,<br />
dass sich weder durch Er wärmung<br />
noch Funkenbildung ein Brennstoff-<br />
Luft-Gemisch entzünden kann.<br />
05 Kompakte BIM-UNT-Magnetfeldsensoren sind in<br />
den Scharnieren von Einfüllöffnungen versteckt<br />
nicht im Weg stehen darf. Zylinder und Ring muss der Sensor trotz der Distanz<br />
erfassen. Hier zeigt sich der Vorteil der Turck-Näherungsschalter NI10-G18 mit<br />
Namur-Ausgang, die für die Ex-Zonen 0 und 20 geeignet sind und von Niemann in<br />
zahlreichen Produkten verbaut werden.<br />
Wer eine der kleinsten Turck-Komponenten in einer Niemann-Maschine sucht,<br />
muss schon ganz genau hinsehen. Mit einer Gehäuselänge von 31 mm und einer<br />
Höhe von 6 mm ist der BIM-UNT-AY1X-Magnetfeldsensor im Deckelscharnier<br />
einer Behälter-Einfüllöffnung versteckt. Dort erfasst er, ob der Verschluss geöffnet<br />
oder geschlossen ist. Der Miniatursensor verfügt über eine gut sichtbare Rundum-LED<br />
und spannt sich mittels einer Spezialschraube sicher in die Nut.<br />
Ein induktiver Sensor in Sonderausführung muss im Antrieb die Stellung halten.<br />
In der dort besonders anspruchsvollen Atmosphäre fragt er eine Schaltfahne<br />
ab. Der Hintergrund: Aufbaudissolver mit bis zu 15 000 l Volumen benötigen<br />
einen Abstreifer, der sich während einer Befüllung aber nicht unter den Kugelhähnen<br />
befinden soll, um Ablagerungen zu vermeiden. Also haben die Konstrukteure<br />
eine Parkposition des Behälterabstreifers definiert und oben am Kettenantrieb ein<br />
Erkennungsblech angebracht, das der Sensor erfasst.<br />
SPECIAL<br />
„1 BIS 2 MM MACHEN<br />
BEIM SCHALTABSTAND<br />
VIEL AUS“<br />
Hendrik Werges,<br />
Werkstatt- und Projektleiter<br />
Elektrotechnik, Wilhelm<br />
Niemann Maschinenfabrik<br />
Turcks induktive Initiatoren haben<br />
in dieser Bauform einfach den<br />
Vorteil, beim Schaltabstand<br />
meistens 1 bis 2 mm größer zu sein,<br />
als die Sensoren von Mitbewerbern.<br />
Und diese Reichweitenunterschiede<br />
können vieles einfacher machen.<br />
Das war einer der Gründe, warum<br />
wir uns vor Jahren für Turck-<br />
Sensoren entschieden haben.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
POTENTIOMETERVERSTÄRKER BESTEHT SPEED-TEST<br />
Die Position der Zahnscheibe innerhalb des Behälters ermittelt ein Seilzugsensor.<br />
Dieser liefert über den Kontakt des Messseils Widerstandswerte, die in analoge<br />
Form gebracht werden müssen. Dazu wandelt ein Potentiometerverstärker möglichst<br />
schnell eigensicher in 4–20 mA, damit angeschlossene Systeme die Höhe<br />
ruckelfrei regeln können.<br />
Noch vor fünf Jahren sorgte der Prozess bisweilen für Probleme, wie Hendrik<br />
Werges, Werkstatt- und Projektleiter Elektrotechnik bei der Wilhelm Niemann<br />
Maschinenfabrik, aus der Praxis berichtet: „Im Rezept geben Kunden bestimmte<br />
Höhen vor, auf denen die Zahnscheibe fahren soll. Dauert das Wandeln zu lange,<br />
verfehlt die Maschine diese Punkte um ein paar Zentimeter und regelt dann kontinuierlich<br />
hin und her.“ Als Lösung musste ein Messwandler her, der eine Zykluszeit<br />
von 700 ms unterbietet. So gelangte Niemann seinerzeit erstmals an Turck-<br />
Interfacetechnik. Genauer: an den IM36-Verstärker, der binnen 30 ms wandelt<br />
und seine Positionsausrichtung der Zahnscheibe innerhalb der Hysterese ermöglicht.<br />
Als Exot für schnelles analoges Wandeln sitzt der IM36 mittlerweile schon<br />
länger in den Schaltschränken der Niemann-Maschinen und hat mit den schlanken<br />
IMX12-Verstärkern jüngst vertraute Nachbarn erhalten. Der niedersächsische<br />
Maschinenbauer testet derzeit eine weitere Lösung mittels Turck-Sensortechnik,<br />
wo Initiatoren die bisherige Lösung zur Drehzahlbegrenzung älterer Antriebe ersetzen<br />
sollen. „Da reden wir aber vom Ersatzteilgeschäft“, erklärt Werges. Bei den<br />
aktuellen Maschinen regeln die Frequenzumrichter bzw. der Bediener über ein<br />
Potentiometer in der Kommandotafel die Drehzahl der Maschine. Solch ein haptisches<br />
Regulieren sei von Kunden weiterhin geschätzt.<br />
Bilder: Turck<br />
www.turck.com<br />
66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN <strong>2019</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 07. <strong>2019</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 06. <strong>2019</strong><br />
01<br />
01 Linear- und Montagetechnik spielt eine tragende Rolle bei Starts<br />
und Landungen der Flugzeuge am Knuffingen Airport des Miniatur<br />
Wunderlands in Hamburg.<br />
Bild: Bosch Rexroth<br />
02 Speziell angepasste Zahnriementriebe lösen die komplexe<br />
Bewegungsaufgabe der Arbeitskammer eines mobilen Befahrsystems<br />
zur Wartung von Windkraftanlagen mit Leichtigkeit.<br />
Bild: Jochen Krismeyer<br />
03 Ein Kommunikationsmodul macht einen leistungsstarken<br />
DC-Servomotor zum wahren Sprachtalent.<br />
Bild: Dunkermotoren<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
02<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
INTERNET: www.DerKonstrukteur.de<br />
E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
REDAKTION : n.steinicke@vfmz.de<br />
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03<br />
SOZIALE NETZWERKE:<br />
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IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2019</strong> im 50. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 67
KELLER unplugged!<br />
SERIE<br />
21 DRFID<br />
SERIE<br />
21 DC RFID<br />
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REA<strong>DER</strong><br />
MESSPUNKTE<br />
BREMSEN<br />
LENKUNG<br />
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Retarder, Bremsenöffnung<br />
Einschalten, Ausschalten, Standby, Priorität, Ausgleichspumpe<br />
ANTRIEB<br />
Wandlereingang und -ausgang, Sperre, Antriebspumpe<br />
HEBEVORRICHTUNG Hoch B/B Lift 1und 2<br />
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Sensor +Test IHalle 1IStand 335