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DER KONSTRUKTEUR 6/2019

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19073<br />

6 JUNI <strong>2019</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

24 I VERBINDUNGSELEMENTE:<br />

FITTE GELENKE<br />

48 I LICHTBAND: EIN AUGE FÜR<br />

SENSOREN<br />

TITELSTORY<br />

WENN GREIFER<br />

INTELLIGENT<br />

WERDEN<br />

PROF. DR.-ING.<br />

MARKUS GLÜCK:<br />

„GREIFER VON<br />

MORGEN GREIFEN<br />

NICHT NUR, SIE<br />

MELDEN ZUSÄTZLICH<br />

IMMER MEHR<br />

DATEN ZURÜCK“<br />

DerKonstrukteur.de


PRO 2:<br />

EINE FÜR<br />

ALLE(S), ALLE(S)<br />

FÜR EINE!<br />

Florian Kothe<br />

Business Development<br />

Interface<br />

WAGO STROMVERSORGUNG PRO2<br />

Bereit,wenn Sie es sind –nutzenSie die Einstellungen ab<br />

Werk oder richten Sie die WAGO Stromversorgung Pro2ganz<br />

nach Ihren Bedürfnissen ein: an verschiedenen Anlagen, mit unterschiedlichen<br />

Parametern –und das direktvor Ortoder<br />

perFernwartung.<br />

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EDITORIAL<br />

HANDFESTE HELDEN<br />

Kapazitive Sensoren<br />

für Weg, Abstand, Position<br />

Hochpräzise, integriert, vernetzt, autark, multifunktional, kabellos und<br />

natürlich smart – das alles sind Attribute, die auf Sensoren zutreffen, die<br />

wir Ihnen in unserem Special ab Seite 48 vorstellen. Die Sinne der<br />

Maschinen entwickeln sich weiter – wachsen über sich hinaus, werden<br />

intelligent. Im Gegensatz zu dem beim menschlichen Körper bewährten<br />

Konzept des zentralen Gehirns geht der Trend in der Industrie also zur<br />

dezentralen Intelligenz.<br />

Doch bei all der elektronischen Weiterentwicklung: Die Mechanik ist und<br />

bleibt die Basis! Wie beim menschlichen Organismus läuft auch im Maschinenbau<br />

ohne sie gar nichts!<br />

OHNE MECHANIK<br />

GÄBE ES NICHTS ZU<br />

DIGITALISIEREN<br />

Ohne Mechanik gäbe es<br />

nichts zu automatisieren und<br />

nichts zu digitalisieren. Der<br />

digitale Zwilling ist ohne<br />

reales Pendant nicht mehr als<br />

ein virtuelles Spielzeug!<br />

Darum haben wir in diesem Heft den Schwerpunkt auf handfeste Helden<br />

gelegt: Lesen Sie ab Seite 12 interessante Geschichten über Strukturdämpfer,<br />

Dichtungen, Metallfedern, Kugelbuchsen, Räder, Gelenke und Co.<br />

Es lebe die Mechanik!<br />

Martina Klein<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

m.klein@vfmz.de<br />

Berührungslose kapazitive<br />

Sensoren fürMaschinenbau,<br />

Industrie und Automation<br />

Verschleißfreie undberührungslose<br />

Messung<br />

Höchste Messgenauigkeit und Stabilität<br />

Hohe Grenzfrequenzfür schnelle<br />

Messungen<br />

Temperaturbereich-270°Cbis +200°C<br />

Sensorenfür kundenspezifische<br />

Anwendungenund OEM<br />

Modernste Controller Technologie<br />

mit einfacher Bedienung<br />

Mobiles<br />

Spaltmessgerät<br />

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1/Stand 320<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

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INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Handfeste Helden<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />

Dr. Hanno Volker, Technology Officer bei der<br />

Fraba GmbH<br />

08 Konstruktion 2025:<br />

Effizienz und Bauraumoptimierung<br />

10 Whiteboard: Auf Draht<br />

Einblicke in die Welt des Kabel-Profis Sven Seibert,<br />

Leiter Produktmanagement bei der TKD Kabel GmbH<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

12 Strukturdämpfer: Wenn Helikopter mit dem<br />

Flugzeug fliegen<br />

14 INTERVIEW<br />

Dichtungsanforderungen im Dialog frühzeitig<br />

klären – Thomas Deigner, Geschäftsführer der<br />

SKF Economos Deutschland GmbH<br />

16 Metallfedern: Federleichte Auswahl<br />

20 Kugelbuchsen: Kugeln in Käfighaltung<br />

22 Räder: Wenn Tonnen rollen sollen<br />

24 Verbindungselemente: Fitte Gelenke<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

28 Hochspannungs-Elektromotoren:<br />

Revolutionäres Motordesign<br />

32 Antriebskomponenten: Hingucker<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

36 TITELSTORY<br />

Wenn Greifer intelligent werden<br />

40 5 TRENDS<br />

... in der Robotik<br />

08<br />

SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

42 Engineering-Plattform: Durchgängiges Wachstum<br />

44 3D-CAD-Software: Konstruktion gut in Szene gesetzt<br />

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16<br />

TITELBILD<br />

Schunk GmbH & Co. KG,<br />

Lauffen<br />

INNENTITELBILD<br />

Balluff GmbH,<br />

Neuhausen<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK<br />

48 Lichtband: Ein Auge für Sensoren<br />

52 KLARTEXT<br />

Wie intelligent müssen Sensoren sein?<br />

54 Druckmesstechnik unplugged<br />

56 Drucksensoren: Integration auf kleinstem Raum<br />

58 Seilzugwegsensoren: Diese Kleinen leisten Großes<br />

62 MQTT-Messverstärker: Kräfte unter Kontrolle<br />

64 Sensorik und Interfaces: Ex-Schutz par excellence<br />

58<br />

28<br />

SERVICE<br />

67 Impressum<br />

67 Vorschau<br />

Robuster als je zuvor.<br />

Wegband-Positionssensoren<br />

positape ®<br />

• Edelstahl-Messband mit nahezu unendlicher Lebensdauer<br />

• Für raue Umweltbedingungen<br />

• Mehrfache Umlenkung möglich<br />

• Robuste, magnetische Absolut-Encoder-Technologie<br />

• Messlänge bis 20.000 mm, Schutzart bis IP68/69<br />

Neu: Modelle mit<br />

integriertem Neigungssensor<br />

www.asm-sensor.com<br />

ASM<br />

Automation Sensorik<br />

Messtechnik GmbH<br />

Tel. +49 8123 986-0


DR. HANNO VOLKER<br />

beschäftigt sich bei Fraba mit<br />

der Entwicklung neuer Produkte.<br />

Er hat an einer neuen<br />

Anordnung des Wiegand-<br />

Sensors für das energieautarke<br />

Zählen von Pulsen geforscht<br />

und so einen batterie- und<br />

getriebelosen Einbaudrehgeber<br />

für Hohlwellenanwendungen<br />

möglich gemacht.<br />

Sie sind Dr. der Physik, waren IT-Berater<br />

und arbeiten jetzt in der Konstruktion – wo<br />

sehen Sie sich in der Welt der Technik?<br />

Bei vielen Fragestellungen in der Entwicklung<br />

von Basissensorik geht es ohnehin um<br />

reine Physik, z. B. um Magnetismus. Ich<br />

versuche aber außerdem, bei den meisten<br />

Aspekten der Produktentwicklung mehr als<br />

nur einen groben Überblick zu haben. Dabei<br />

baue ich Brücken zwischen den einzelnen<br />

Disziplinen – bin also oft in der Rolle<br />

des Vermittlers.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Was ist der Kniff am neuen Aufbau für die<br />

Hohlwellen-Drehgeber?<br />

Wir mussten ein Wiegand-System aus mehreren<br />

Magneten, Sensorelementen und<br />

Schirmungen finden, das in der neuen<br />

geometrischen Anordnung – Hohlwelle<br />

statt Geber mit einem zentral auf der Welle<br />

rotierenden Magneten – zuverlässig funktioniert.<br />

Auch wenn es inzwischen ein gutes<br />

Verständnis für die mikroskopischen Abläufe<br />

im Wiegand-Draht gibt, sind die Prozesse<br />

so komplex, dass man hier mit Analytik<br />

und Simulationen nur bedingt weiterkommt.<br />

Am Ende führte vor allem systematisches<br />

Ausprobieren zum Ziel – nach intensiver<br />

und langer Entwicklungszeit!<br />

Klingt nach akribischer Tüftelei. Wie<br />

schaffen Sie dazu einen Ausgleich?<br />

Beim Fahrradfahren bekomme ich den Kopf<br />

am besten frei. Ein weiteres Hobby ist die<br />

Fotografie. Bevor ich bei Fraba eingestiegen<br />

bin, habe ich mich in meiner Freizeit auch<br />

viel mit Elektronik befasst. Das tue ich inzwischen<br />

weniger. Dafür habe ich mir kürzlich<br />

in den Kopf gesetzt, Gitarre spielen zu lernen<br />

und mir wieder ein Klavier zuzulegen.<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />

DR. HANNO VOLKER<br />

TECHNOLOGY OFFICER,<br />

FRABA GMBH, KÖLN<br />

AM ENDE FÜHRT VOR<br />

ALLEM SYSTEMATISCHES<br />

AUSPROBIEREN ZUM<br />

ZIEL – NACH INTENSIVER<br />

ENTWICKLUNGSZEIT


MAYR: FÜNFTE GENERATION IN <strong>DER</strong> GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mit Ferdinand Mayr ist<br />

die fünfte Generation in<br />

die Geschäftsführung<br />

bei Mayr Antriebstechnik<br />

eingetreten. Damit hat<br />

das 1897 gegründete<br />

Unternehmen nun drei<br />

Geschäftsführer aus drei<br />

Generationen. Ferdinand<br />

Mayr (im Bild rechts) teilt<br />

sich die Führungsrolle<br />

mit seinem Großvater<br />

Fritz Mayr (im Bild Mitte) – seinerseits Enkel des Firmengründers – sowie<br />

Günther Klingler (im Bild links). Ferdinand Mayr ist künftig für die Digitalisierung<br />

des Unternehmens verantwortlich und steuert gemeinsam mit Günther Klingler<br />

die Finanzen und strategischen Entscheidungen. „Ich sehe es als eine meiner<br />

wichtigsten Aufgaben, die Herausforderungen von zunehmender Vernetzung,<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 zu meistern und die Chancen zu nutzen, die sie<br />

uns bieten“, sagt Ferdinand Mayr.<br />

www.mayr.com<br />

KABELKONFEKTION IN KOMPETENZZENTRUM VEREINT<br />

Der Automationsspezialist Lütze eröffnet im<br />

Zuge der Weiterentwicklung seines internationalen<br />

Kabelgeschäfts sein „Kompetenzzentrum“<br />

Connectivity in Tschechien am Standort<br />

Chrudim. Künftig werden dort alle Aktivitäten<br />

der Unternehmensgruppe im Bereich Kabelkonfektion<br />

vereint. Für die Kunden aus Maschinenbau<br />

und automatisierter Fertigung bedeute der<br />

Ausbau der Produktionskapazitäten eine<br />

Steigerung der Flexibilität und eine Erhöhung der Lieferfähigkeit, erklärt das<br />

Unternehmen. „Die Vergrößerung unseres Standorts in Tschechien ist Bestandteil<br />

unserer internationalen Wachstumsstrategie, welche neben Europa und USA<br />

auch China umfasst. Wir sind damit künftig noch schneller in der Lage, auf die<br />

Bedürfnisse des Marktes, insbesondere auch im Bereich Industrie 4.0, zu<br />

reagieren“, so Udo Lütze, Inhaber der Luetze International Group.<br />

www.luetze.de<br />

SCHMIDT-KUPPLUNG TRAUERT UM<br />

FIRMENGRÜN<strong>DER</strong> WALTER HAARMANN<br />

Der Firmengründer des Kupplungsspezialisten<br />

Schmidt Kupplung GmbH – Dipl.-Ing. Walter<br />

Haarmann ist am 15. Mai <strong>2019</strong> im Alter von<br />

94 Jahren verstorben. Seit der Gründung des<br />

Unternehmens vor 54 Jahren war es das Anliegen<br />

von Walter Haarmann, Vertrauen zu Mitarbeitern,<br />

Kunden und<br />

Lieferanten<br />

aufzubauen.<br />

Durch seine<br />

souveräne<br />

Persönlichkeit<br />

sorgte er für<br />

langfristige<br />

und konstruktive<br />

Partnerschaften.<br />

Er<br />

dachte in<br />

Möglichkeiten,<br />

nicht in<br />

Problemen.<br />

Mit dieser<br />

weitsichtigen<br />

Strategie führte Haarmann die Firma zu gesundem<br />

Wachstum und sorgte auch in schwierigen<br />

Zeiten für ein gutes Betriebsklima. Als Familienunternehmer<br />

standen für ihn vor allem die „alten<br />

Werte“ wie Leistung, Vertrauen, Verbindlichkeit,<br />

Beständigkeit und die Zufriedenheit aller<br />

Mitarbeiter im Vordergrund. Bis zuletzt erlaubte<br />

es ihm seine Gesundheit, als fürsorgender<br />

Gesellschafter präsent zu sein. Wir sind dankbar<br />

für einen Unternehmer, der sich durch seine<br />

gelebte Verantwortung und Zuverlässigkeit<br />

auszeichnete. Walter Haarmann hat für seine<br />

Firma gelebt. Die Familie und Ulrich Bosse führen<br />

sein Erbe weiter.<br />

www.schmidt-kupplung.com<br />

Your Global Automation Partner<br />

Unter Druck?<br />

Drucksensorenfür Industrie 4.0<br />

Anwenderfreundlich: Zugriff aufalle Sensorparameter per IO-Link 1.1, variables<br />

Datenmapping und NPN/PNP-Auto-Detection<br />

Zuverlässig: vollverschweißteMetallmesszelle*, integrierte Druckspitzenblende*,<br />

höchsteVibrations- und EMV-Festigkeit, SchutzartenIP6K6K/6K7/6K9K *optional<br />

Einfach: intuitives Bedienkonzept über Touchdisplay, 180° drehbareMulticolor-Anzeige<br />

mit rundum sichtbaren LEDs<br />

www.turck.de/ps+


KONSTRUKTION 2025<br />

EFFIZIENZ UND<br />

BAURAUMOPTIMIERUNG<br />

Als Spezialist für Sicherungsringe und Wellenfedern,<br />

welche Trends prägen Sie?<br />

Bauraumoptimierung ist ein großes Thema. Für<br />

unsere Anwender geht es vielfach darum, raumsparende<br />

Konstruktionen zu realisieren. Wir wollen<br />

ihnen mit innovativen Lösungen dabei helfen, hier<br />

Vorteile zu erschließen. So bauen unsere Wellenfedern<br />

und Sicherungsringe deutlich schlanker als<br />

alternative Produkte und lassen daher peripheren<br />

Komponenten mehr Platz. Ein zweiter Punkt ist die<br />

Steigerung der Fertigungseffizienz. Auch dabei<br />

möchten wir Anwender unterstützen, indem wir<br />

selbst effizient arbeiten und schnell liefern. Außerdem<br />

liegen kundenspezifische Lösungen im Trend.<br />

Wie hoch ist der Anteil an Sonderlösungen<br />

bei Ihnen?<br />

Selbstverständlich finden Anwender in unserem<br />

Katalog eine stattliche Auswahl an sofort lieferfähigen<br />

Wellenfedern und Sicherungsringen. Bis zu<br />

70 % unserer Jahresumsätze machen wir aber mit<br />

kundenspezifisch modifizierten Produkten oder<br />

sogar komplett neu entwickelten Spezialanfertigungen.<br />

Die Sonderlösung ist also quasi unser<br />

Tagesgeschäft. Und manchmal wird auch eine<br />

Sonderlösung zum Standardprodukt, so wie unsere<br />

neue Wellenfeder vom Typ Nested Spirawave. Diese<br />

Feder von Smalley/TFC hat eine ganz typische<br />

Produktkarriere hinter sich. Nachdem wir sie bereits<br />

seit drei Jahrzehnten routinemäßig als Sonderlösung<br />

fertigen, fiel Anfang <strong>2019</strong> die Entscheidung,<br />

diese mehrlagige Wellenfeder mit in das<br />

Standard- also Katalogprogramm aufzunehmen.<br />

Das bedeutet, dass der Anwender mehr Auswahl hat.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bei diesem hohen Maß an Entwicklungsleistungen,<br />

wie schaffen Sie es, effizient zu arbeiten?<br />

Das können wir problemlos leisten, weil wir mit<br />

dem von Smalley entwickelten No-Tooling-Cost-<br />

Verfahren – auch bekannt als Circular-Grain-Methode<br />

– über ein hochflexibles und hocheffizientes<br />

Formgebungsverfahren für die Herstellung der<br />

Wellenfedern und Sicherungsringe verfügen. Dabei<br />

handelt es sich um eine besondere Variante der<br />

Kantenwindungstechnik, die es erlaubt, konstruktive<br />

Anpassungen und Optimierungen an Wellenfedern<br />

und Sicherungsringen ohne zusätzliche Tools<br />

oder Werkzeug-Modifikationen vorzunehmen.<br />

Allein dadurch ist das Verfahren extrem wirtschaftlich<br />

und schnell. Es ermöglicht also sowohl die<br />

kurzfristige Prototypen- und Vorserien-Fertigung<br />

als auch eine kostengünstige Herstellung von Sonderlösungen.<br />

www.tfcdeutschland.com<br />

JOHANNES LAMBERTZ<br />

NIE<strong>DER</strong>LASSUNGSLEITER,<br />

TFC LTD., BOCHUM<br />

DIE SON<strong>DER</strong>LÖSUNG<br />

IST UNSER TAGES­<br />

GESCHÄFT<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


EMO HANNOVER <strong>2019</strong> – PLATTFORM FÜR DIE VERNETZUNG IN <strong>DER</strong> PRODUKTION<br />

Die EMO Hannover <strong>2019</strong> vom 16. bis 21. September steht unter dem Motto „Smart technologies<br />

driving tomorrow‘s production“. Ein neuer Ausstellungsbereich IoT in der Produktion<br />

unterstreicht den Anspruch der Messe für Metallbearbeitung, sich als Plattform für die<br />

Vernetzung in der Produktion zu positionieren. Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim<br />

EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), erklärt: „IoT in der<br />

Produktion gewährt einen vollständigen Überblick über die zentralen Aspekte der Vernetzung,<br />

unter anderem Datensicherheit, Datenanalyse, Prozessüberwachung, vorausschauende<br />

Instandhaltung, Smart Data Management u. v. m.“. Vorgestellt werden neueste Maschinen<br />

plus effiziente technische Lösungen, produktbegleitende Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in<br />

der Produktion u.v.m. Der Schwerpunkt der EMO Hannover liegt bei spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen,<br />

Präzisionswerkzeugen, automatisiertem Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Die Fachbesucher<br />

der EMO kommen aus allen wichtigen Industriebranchen, wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und ihren<br />

ulieferern, Luft- und Raumfahrttechnik, Feinmechanik und Optik, Schiffbau, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau, Stahl- und<br />

Leichtbau. Die EMO Hannover ist internationaler Treffpunkt für die Fertigungstechnik weltweit. Zur EMO Hannover 2017 zogen fast<br />

2 230 Aussteller aus 44 Ländern rund 130 000 Fachbesucher aus 160 Ländern an.<br />

www.emo-hannover.de<br />

WITTENSTEIN-GETRIEBE<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Wittenstein ist für die neuartige<br />

Getriebegattung „Galaxie“ mit<br />

der Dieselmedaille <strong>2019</strong> ausgezeichnet<br />

worden. Die Jury sah<br />

darin eine neue Basistechnologie<br />

für Maschinenbau und Automobiltechnik.<br />

Der Antriebstechnik-<br />

Spezialist erhielt den Preis in<br />

München im April für die „nachhaltigste<br />

Innovationsleistung“.<br />

Mit dieser Getriebegattung<br />

könnten „die wichtigsten<br />

Branchen Deutschlands einen<br />

nächsten Entwicklungssprung<br />

hinsichtlich Produktivität,<br />

Präzision, Energie- und Materialeinsatz<br />

machen.“ In der<br />

Laudatio würdigte Prof. Dr. Eckard<br />

Minx, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Daimler und Benz Stiftung,<br />

das Lebenswerk des Ingenieurs<br />

Dr. Manfred Wittenstein. Der<br />

Name Wittenstein stehe „für den<br />

beispielhaften Aufstieg eines<br />

kleinen familiengeführten<br />

Maschinenbaubetriebs zum<br />

Weltmarktführer für Antriebstechnologien.“<br />

Die Dieselmedaille<br />

wird seit 1953 in vier Kategorien<br />

vom Deutschen Institut für<br />

Erfindungswesen im Gedenken an<br />

Rudolf Diesel verliehen.<br />

www.wittenstein.de<br />

INSI<strong>DER</strong> WISSEN MEHR.<br />

Smart Motor Sensors machen ihreNutzer zuInsidern. Näher dran am<br />

Geschehen geht nicht! SICK stellt mit Smart Motor Sensors Wissen direkt<br />

aus der Mitte der Produktion zur Verfügung. Wissen über den Zustand der<br />

Maschinen und Servomotoren, dashilft, Fehlfunktionen früher zu erkennen,<br />

schneller zubeheben oder ganz zu vermeiden. Wir finden das intelligent.<br />

www.sick.com/smart-motor-sensors


WHITEBOARD<br />

AUF DRAHT<br />

EINBLICKE IN DIE WELT<br />

DES KABEL-PROFIS<br />

SVEN SEIBERT<br />

Kabel ziehen sich von Anfang an<br />

durch Ihr berufliches Leben, was<br />

fasziniert Sie an ihnen?<br />

Was sind die größten Herausforderungen,<br />

denen Kabel und<br />

Leitungen in der Industrie heute<br />

gewachsen sein müssen?<br />

Sind Kabel vom Aussterben<br />

bedroht, weil in der Fabrik der<br />

Zukunft Vieles drahtlos läuft?<br />

Was sehen Sie, wenn Sie in die<br />

Zukunft des Unternehmens TKD<br />

blicken?<br />

Und privat, sind Sie da auch<br />

immer auf Draht, oder lassen Sie<br />

es auch mal ruhiger angehen?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder: TKD Kabel GmbH<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


SVEN SEIBERT<br />

LEITER PRODUKTMANAGEMENT,<br />

TKD KABEL GMBH, NETTETAL


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

WENN HELIKOPTER MIT<br />

DEM FLUGZEUG FLIEGEN<br />

Autor: Robert Timmerberg,<br />

M. A., Fachjournalist im<br />

DFJV, plus2 GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Von Laufbändern für Weltraumstationen<br />

bis hin zu Verschlüssen für Pipelines auf dem<br />

Meeresboden – ein Stoßdämpfer-Spezialist<br />

hat schon Dämpfungslösungen für viele<br />

ungewöhnliche Applikationen realisiert. Der<br />

Schutz von Hubschraubern bei deren Transport<br />

in Krisengebiete war trotzdem noch einmal<br />

eine spannende Herausforderung.<br />

Hochwertige Ausrüstung ist außerordentlich schützenswert.<br />

Und wenn das Equipment für Rettungszwecke in<br />

Krisenregionen vorgesehen ist, ist das noch einmal ein<br />

besonderer Aspekt. Die Applikationsanforderungen und<br />

Einsatzbedingungen können dabei hohe Ansprüche an die für den<br />

Transportschutz eingesetzten Komponenten stellen. Hier sind<br />

Spezialisten und maßgeschneiderte Lösungen gefragt.<br />

HOHE KRÄFTE, FRAGILE STRUKTUR<br />

UND WENIG PLATZ<br />

Es galt, ein Befestigungssystem für den Transport von Helikoptern in<br />

Flugzeugen zu entwickeln. Eine spannende Aufgabe, die gleich mehrere<br />

große Herausforderungen in sich barg: Hohe Kräfte, fragile Struktur<br />

und wenig Platz. Zur Lösung dieses Dilemmas kooperierte die SMJ<br />

Sondermaschinenbau GmbH mit der ACE Stoßdämpfer GmbH.<br />

Ohne Rotorblätter und deren Eigengewicht bereits fast 3 t schwer,<br />

mussten die Helikopter wie rohe Eier ins Innere eines Frachtflugzeugs<br />

befördert werden. Dessen Innenraummaße betragen dabei<br />

nur wenige Zentimeter mehr als die Außenmaße des Hubschrauberkörpers.<br />

Um dessen Gesamtstruktur effizient zu schützen,<br />

wurde in enger Partnerschaft mit dem Luftfahrzeughersteller ein<br />

Landesicherungssystem für die professionelle Befestigung des<br />

Hubschraubers entwickelt. Neben der sicheren Befestigung galt es,<br />

das Problem der Überlastung der Struktur zu vermeiden.<br />

Witterungsbedingte Turbulenzen, schnelle Richtungswechsel und<br />

die Manöver bei Starts und Landungen führen zu erheblichen<br />

Kraft einwirkungen. Da die Senkrechtstarter sehr gewichtsparend<br />

gebaut und entsprechend fragil konstruiert sind, reicht reines<br />

Verzurren mit Ketten nicht aus. Die auf den Helikopter wirkenden<br />

Kräfte, ein Lastvielfaches von über 4,6 g, also mehr als das Vierfache<br />

des Eigengewichtes, können zu strukturellen Schäden führen. Um<br />

solche Schäden, die im Rahmen einer Inspektion nach dem Lufttransport<br />

nur sehr schwer festzustellen sind, zu vermeiden, sind<br />

Lösungen nötig, die die Struktur des Hubschraubers zuverlässig<br />

schützen. Spezielle Vorrichtungen sollen die auftretenden Lasten in<br />

die Hubschrauberstruktur einleiten. Umfangreiche Berechnungen<br />

waren nötig, um die Lasteinleitung in die einzelnen Strukturpunkte<br />

am Hauptrotorkopf und in den Kabinenboden sicherzustellen.<br />

MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE DÄMPFER ALS<br />

SCHLÜSSEL FÜR SICHEREN TRANSPORT<br />

Für das Festlegen der genauen Strukturdämpfertypen war eine<br />

exakte Auslegung vonnöten. Im ersten Schritt wurde eine dazu<br />

notwendige Energieabsorption bzw. Kraft-Wegkennlinie ermittelt.<br />

Dabei wurde berücksichtigt, dass die Kufen des Hubschraubers<br />

bauartbedingt eine bestimmte Durchfederung erlauben und damit<br />

im Fall einer harten Landung einen Teil der auftretenden Energie<br />

absorbieren können. Diese Fähigkeit reicht aber nicht aus, um eine<br />

Beschädigung des Hubschraubers bei unsanfter Landung bzw.<br />

Transport zu verhindern. Kommt beispielsweise eine Last von<br />

10 000 N vertikal auf den Hubschrauber, verformen sich die Kufen<br />

um 0,03 m, also um 30 mm, welches wiederum einer bestimmten<br />

Energieaufnahme der Kufen entspricht. Je größer die Last wird, umso<br />

gravierender die Deformation. Basierend auf diesen Werten, mussten<br />

FÜR DEN TRANSPORTSCHUTZ DES<br />

HELIKOPTERS WURDEN STRUKTUR-<br />

DÄMPFER, DIE URSPRÜNGLICH FÜR<br />

DEN GEBRAUCH IN KRANANLAGEN<br />

ENTWICKELT WURDEN, MODIFIZIERT<br />

die beiden ausgewählten Tubus-Sicherheitsdämpfer eine spezielle<br />

Kraft-Wegkennlinie aufweisen. Außerdem hatten die Dämpfer eine<br />

bestimmte Bauform anzunehmen, da sie zusätzlich in die Konstruktion<br />

des Gesamtdämpfungssystems von SMJ passen sollten.<br />

Diesen Anforderungen entsprechend, fertigte ACE kundenspezifische<br />

Sondermodelle. Weil als Nachweis für die Kennlinie<br />

die einzelnen Sicherheitsdämpfer vor der Auslieferung getestet<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


„MITHILFE <strong>DER</strong> DÄMPFUNGS-<br />

ELEMENTE KONNTEN WIR<br />

EIN STIMMIGES GESAMT-<br />

KONZEPT REALISIEREN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01<br />

Marcus Stadler,<br />

Geschäftsführer,<br />

SMJ Sondermaschinenbau<br />

GmbH<br />

01 Ein zentraler Teil der Dämpfungssysteme sind<br />

maßgeschneiderte Tubus-Sicherheitsdämpfer von ACE<br />

02 Die hier eingesetzte TC-S-Baureihe der Tubus ist<br />

standardmäßig bereits in verschiedensten Größen lieferbar<br />

mit einer Energieaufnahme von 450 bis 12 725 Nm<br />

Mit der Integration der von ACE<br />

konstruierten Dämpfungselemente<br />

konnten wir ein stimmiges Gesamtkonzept<br />

zur Luftverladung realisieren.<br />

Das Dämpfungssystem, die aufwändigen<br />

Verzurrvorrichtungen am Hauptrotorkopf<br />

und in der Passagierkabine<br />

tragen zum sicheren Lufttransport bei.<br />

02<br />

„UNSERE STRUKTURDÄMP-<br />

FER ABSORBIEREN<br />

MASSEKRÄFTE UNTER<br />

EXTREMEN BEDINGUNGEN“<br />

Dipl.-Ing. Dieter Wohlschlegel,<br />

Engineering Manager,<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

Für die vorliegende Applikation ist<br />

unsere Tubus-Produktfamilie<br />

prädestiniert. Aus Co-Polyester-Elastomer<br />

gefertigt, sind die Strukturdämpfer<br />

für das Absorbieren von<br />

Massekräften auch unter extremen<br />

Einsatzbedingungen ideal geeignet.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

werden mussten, ist bei der Entwicklung in<br />

Tests mit verschiedenen Beaufschlagungen<br />

gearbeitet worden. Die im Zuge dieses<br />

Prozesses extra für diese Anwendung modifizierten<br />

Tubus erlauben nun die zusätzlich<br />

geforderte Energieabsorption von<br />

124 kN und verhindern dadurch die Beschädigung<br />

der Hubschrauberstruktur bei<br />

einer Extremlandung oder sonstigen Erschütterungen<br />

während des Flugs. Die für<br />

diesen Einsatzfall speziell modifizierten<br />

Tuben der Baureihe TC-S sind ursprünglich<br />

extra für den Gebrauch in Krananlagen<br />

entwickelt worden und erfüllen<br />

die internationalen Industriestandards der<br />

Occupational Safety and Health Administration<br />

(OSHA) und der Crane Manufacturers<br />

Association of America, Inc. (CMAA).<br />

Die TC-S-Modelle zeichnen sich durch das<br />

sogenannte Dual-Konzept von zwei in einem<br />

einzigen Maschinenelement verbundenen,<br />

dämpfenden Strukturkörpern aus,<br />

wodurch die geforderte Federrate für<br />

Krananlagen erreicht wird. ACE hat extra<br />

für den hier geschilderten Fall den Durchmesser<br />

angepasst und jeden kundenspezifisch<br />

gefertigten Tubus mit einem extralangen<br />

Hub von 146 mm versehen. Die vier<br />

für SMJ konstruierten Dämpfer sind in der<br />

Gesamtkonstruktion in der Lage, die<br />

geforderte Energie von 124 kN aufzunehmen,<br />

ohne dass es zu dauerhaften Verformungen<br />

kommt. Die Sicherheitsdämpfer<br />

bieten genügend Spielraum selbst bei Notlandungen<br />

von Transportflugzeugen.<br />

So verliefen die ersten Luftverladeoperationen<br />

zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten.<br />

Bilder: ACE<br />

www.ace-ace.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

DICHTUNGSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

IM DIALOG FRÜHZEITIG KLÄREN<br />

Obwohl sie oft klein und unscheinbar sind, spielen Dichtungen in vielen Branchen<br />

und Applikationen eine tragende Rolle. Dabei sind die Anforderungen häufig speziell<br />

und Dichtungs-Know-how ist gefragt. Über Herausforderungen, Lösungen und<br />

Entwicklungszusammenarbeit sprachen wir mit Thomas Deigner, dem<br />

Geschäftsführer der SKF Economos Deutschland GmbH, Spezialist für<br />

Dichtungslösungen, Kunststofftechnik und Zylinderservice.<br />

Ihr Unternehmen hat sich auf Dichtungstechnik, Kunststofftechnik<br />

und Zylinderservices spezialisiert, was genau bieten Sie an?<br />

Unser Angebot nennen wir Dichtung Plus. Dazu gehören selbst<br />

entwickelte Dichtungswerkstoffe auf Polyurethan- und Elastomerbasis,<br />

maßgefertigte Kunststoffbauteile für fluidtechnische<br />

und maschinenbautechnische Anwendungen, anwendungsspezifische<br />

Hydraulikzylinder und deren Optimierung sowie Entwicklungsdienstleistungen<br />

im Rahmen unseres Partnered-Engineering-Ansatzes.<br />

Unsere SKF-Seal-Jet-Fertigungstechnik erlaubt die<br />

schnelle und günstige Umsetzung von Innovationen in einem Tag,<br />

indem Prototypen oder Pilotserien ohne Werkzeugkosten drehend<br />

gefertigt werden können. Die Serien- und Mengenfertigung<br />

erfolgt bei mengenrelevanten Stückzahlen dann gespritzt.<br />

Der Hydraulikservice umfasst die KVP (Kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess)-Unterstützung, Reparatur und Optimierung,<br />

Konstruktion und Fertigung anwendungsspezifischer Zylindertypen<br />

sowie den Neubau von sogenannten Schwesterzylindern.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen bei der<br />

Suche nach der optimalen Dichtungslösung?<br />

Dichtelemente dürfen immer weniger Platz einnehmen. Hier sind<br />

All-in-one-Lösungen gefragt, die unterschiedliche Funktionen<br />

wie Dichten, Führen und Abstreifen in nur einem Element vereinen.<br />

Physikalische Eigenschaften, die sich auf die Standzeiten,<br />

Gleitverhalten aber auch auf die Montagefreundlichkeit auswirken,<br />

sind werkstofftechnisch ebenso zu optimieren wie die chemische<br />

Verträglichkeit gegenüber Schmier-, Kühl- und Reinigungsmedien.<br />

Darüber hinaus müssen Toleranzen beachtet und<br />

durch konstruktive Lösungen eingehalten werden.<br />

Wie können Sie Konstrukteure bei der Entwicklung von<br />

Produkten unterstützen?<br />

Konstrukteure haben deutlichen Einfluss auf die Kosten, die<br />

durch den Einsatz und die Gestaltung von Bauteilen entstehen.<br />

Daher kann es sinnvoll sein, vorgefertigte Normteile zu kaufen<br />

und dann die Dichtungsabmessungen an die z. B. bestehenden<br />

Bohrungsdurchmesser anzupassen. Die Montagefreundlichkeit<br />

und die Möglichkeit, Elemente vollautomatisch zu montieren,<br />

sollten ebenfalls konstruktiv berücksichtigt werden. Hier können<br />

wir mit Einführfasen oder Einschnapplösungen unterstützen. Ein<br />

weiteres Thema sind hohe Drücke und das Risiko der Spaltextrusion.<br />

Diese und andere Anforderungen lassen sich im Dialog<br />

frühzeitig klären und z. B. mit Werkstoffen aus der X-Ecopur Fa-<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


milie besser abdecken. Mit unserer Fertigungstechnologie<br />

unterstützen wir die kostengünstige und schnelle Umsetzung<br />

über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.<br />

Gibt es Branchen oder Anwendungen, die spezielle Anforderungen<br />

an die Dichtungstechnik stellen?<br />

Der Standard-Maschinenbau stellt bereits hohe Anforderungen,<br />

hier besonders das Thema Medienverträglichkeit. Ähnliches<br />

gilt auch für den Bereich Prozess- und Verfahrenstechnik.<br />

Bei der Fluidtechnik spielen zudem immer höhere Betriebsdrücke<br />

eine wichtige Rolle. Besondere Robustheit, Temperatur-<br />

Eignung und chemische Resistenzen sind bei Anwendungen<br />

des Bergbaus und der Förderung von Öl und Gas gefragt. Im<br />

Lebensmittelbereich sind darüber hinaus spezielle Konformitäten<br />

zu erfüllen.<br />

Welche besonderen Vorteile eröffnet die Zusammenarbeit mit<br />

SKF Economos bei der Entwicklung von Produkten für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelindustrie?<br />

Unsere Kunden profitieren von unserer langjährigen Erfahrung<br />

in dieser und ähnlich gelagerten Branchen sowie durch selbstentwickelte<br />

Spezialwerkstoffe. Wir bringen unsere Erfahrungen<br />

aus vielen Branchen und Anwendungen ein und ermöglichen<br />

die schnelle und wirtschaftliche Herstellung von Prototypen,<br />

die auch für Qualifizierungen immer öfter benötigt werden. Mit<br />

der Umsetzung kunden- und anwendungsspezifischer Dichtungslösungen<br />

als eigenständige Artikel bieten wir Anwendern<br />

zudem einen besseren Schutz vor Plagiaten.<br />

Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Otto Ganter. Können<br />

Sie das Projekt und das Ergebnis kurz umreißen?<br />

Der Normelementehersteller Otto Ganter GmbH hatte sich<br />

2015 entschlossen, ihr Produktportfolio um Elemente für<br />

hygienekritische Bereiche zu erweitern. Mit dieser strategischen<br />

Entscheidung stellten sich auch neue konstruktive Herausforderungen.<br />

Zunächst sollte ein Stellfuß im sogenannten<br />

Hygienic Design ausgeführt werden. Dabei waren nicht nur die<br />

rechtlichen Grundlagen nach EN 1672-2:2009 „Nahrungsmittelmaschinen“<br />

und anderen Normen zu beachten. Für einen<br />

erfolgreichen Markteintritt galt es, die künftige Produktfamilie<br />

FDA-konform zu gestalten und von der European Hygienic<br />

Engineering & Design Group (EHEDG) und 3-A Sanitary zertifizieren<br />

zu lassen. Zwei Jahre nach Projektbeginn sind zahlreiche<br />

Normelemente der Produktfamilie „Hygienic Design“ unseres<br />

Kunden zertifiziert und mit dem HD-Symbol gekennzeichnet.<br />

Sie verfügen sämtlich über eine hohe Oberflächengüte, Totraumfreiheit,<br />

nichtschöpfende Außenflächen und perfekt<br />

gedichtete Anschraubbereiche.<br />

Offenbar ein gelungenes Projekt! Was ist aus Ihrer Sicht für<br />

eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig?<br />

Die Zusammenarbeit mit Otto Ganter und anderen Herstellern<br />

zeigt, dass unser Partnered-Engineering-Ansatz strategiegetriebene<br />

Innovationen erleichtert. Mit ihnen können Unternehmen<br />

neue, attraktive Märkte erschließen. Entscheidend dafür ist der<br />

frühe und vertrauensvolle Kontakt. Dann können beide Partner<br />

ihr gemeinsames Wissen einbringen und in wenigen, effektiven<br />

Schritten zur optimalen, anwendungsreifen Lösung gelangen.<br />

Das Interview führte Martina Klein<br />

www.skf.com


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

FE<strong>DER</strong>LEICHTE AUSWAHL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die richtige Metallfeder für den gewünschten<br />

Einsatzzweck auszuwählen, ist nicht immer<br />

einfach. In vielen Fachbüchern mit konstruktiven<br />

Grundlagen wird das Thema Federn sehr<br />

allgemein abgehandelt. Lesen Sie hier, was es<br />

bei der Auswahl zu beachten gilt.<br />

Die Firma Gutekunst Federn ist auf die Entwicklung und<br />

Fertigung von Metallfedern sowie Drahtbiegeteilen aus<br />

jedem gewünschten Federstahldraht spezialisiert. Neben<br />

dem umfangreichen Lagerprogramm mit über 12 600 Federbaugrößen,<br />

fertigt Federhersteller aus Metzingen jede gewünschte<br />

individuelle Metallfeder bis 12 mm Drahtstärke in Kleinmengen<br />

und Großserien.<br />

Ein beeindruckendes Portfolio. Aber welche Feder eignet sich für<br />

welche Anwendung und was gilt es, bei der Auswahl zu beachten?<br />

Um einen Überblick und eine Hilfestellung zu geben, hat Gutekunst<br />

die wichtigsten Parameter zur Auswahl der passenden Metallfeder<br />

zusammengestellt. Er startet dabei mit einer kurzen Übersicht zu<br />

den unterschiedlichen Federarten.<br />

DRUCKFE<strong>DER</strong>N<br />

Druckfedern werden mit Abstand am häufigsten eingesetzt. Das<br />

liegt nicht nur an der Richtung der Krafteinwirkung, sondern vor<br />

allem an den vorteilhaften Belastungseigenschaften der Druckfeder.<br />

Denn Druckfedern können besser mit größeren Kräften umgehen<br />

als andere Federarten und eignen sich am besten für Dauerfestigkeitsanwendungen<br />

mit Lastwechseln über 107. Neben der großen<br />

Auswahl an Material für die unterschiedlichen Anwendungen, kann<br />

bei der Druckfeder die Einsatzvielfalt mit verschiedensten Oberflächenbehandlungen<br />

problemlos erweitert werden. Aufgrund der<br />

Leistungsdaten der Druckfeder ist es in manchen Fällen sogar sinnvoller,<br />

eine Zugfederanwendung auf eine Druckfeder umzubauen.<br />

ZUGFE<strong>DER</strong>N<br />

Zugfedern werden am zweithäufigsten eingesetzt. Überall dort,<br />

wo die Krafteinwirkung nicht auf Druck, sondern auf Zug erbracht<br />

werden muss, kommt man an der Zugfeder nicht vorbei. Insbesondere<br />

die spezielle Bauform mit den beidseitigen Ösen birgt einige<br />

Risiken, die bei der Zugfederauslegung berücksichtigt werden müssen.<br />

Auch, dass die Zugfeder bei einem Federbruch ihre Federkraft<br />

komplett verliert, sollte bei der Verwendung einer Zugfeder beachtet<br />

werden. Mit der Materialauswahl ist die Einsatzvielfalt der Zugfeder<br />

bereits größtenteils ausgeschöpft, da aufgrund der aneinander liegenden<br />

Windungen das Aufbringen einer Oberflächenbehandlung<br />

nur mit einem erhöhten Aufwand möglich ist.<br />

SCHENKELFE<strong>DER</strong>N<br />

Schenkelfedern werden bei Drehbewegungen eingesetzt, also überall<br />

dort, wo eine Biegebeanspruchung auftritt. Bei den Schenkel federn<br />

gibt es keine besonderen Bauformen, d. h. der Federkörper einer<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


Schenkelfeder ist immer zylindrisch mit einer linearen Federkennlinie. Bei den<br />

Schenkelfedern kommt es eher auf die individuelle Schenkelform an, die optimal<br />

zur Krafteinleitung der Drehbewegung angeformt wird. Wie bei der Zugfeder<br />

ist es auch bei der Schenkelfeder durch die aneinander liegenden Windungen<br />

schwierig, weitere Eigenschaften durch eine nachträgliche Oberflächenbehandlung<br />

aufzubringen.<br />

FESTLEGUNG <strong>DER</strong> FE<strong>DER</strong>KENNLINIE<br />

Grundsätzlich werden Metallfedern nach ihrer Kennlinie beurteilt. Die Federkennlinie<br />

ist der Charakter der Metallfedern. Sie stellt das Verhältnis der<br />

Federkraft „F“ zum Federweg „s“ dar. Je nach Federtyp, Federbauform, Windungsabstand<br />

und Federsystem kann man lineare, progressive, degressive oder<br />

kombinierte Federkennlinien erzeugen. Bei einer linearen Federkennlinie wird<br />

die Kraft gleichmäßig abgegeben, bei einer progressiven Kennlinie verstärkt sich<br />

AUFGRUND <strong>DER</strong> LEISTUNGSDATEN <strong>DER</strong><br />

DRUCKFE<strong>DER</strong> IST ES IN MANCHEN FÄLLEN<br />

SINNVOLL, EINE ZUGFE<strong>DER</strong>ANWENDUNG<br />

AUF EINE DRUCKFE<strong>DER</strong> UMZUBAUEN<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Mit über 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

Handelsunternehmen<br />

für Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

die Kraftentfaltung mit Zunahme der Belastung und bei einer degressiven Kennlinie<br />

verringert sich die Kraftentfaltung mit der Belastung.<br />

Bei der kombinierten Federkennlinie werden unterschiedliche Kräftezustände<br />

entlang der Federkennlinie abgebildet. Diese kombinierte Federkennlinie kann<br />

mithilfe von Federsystemen erzeugt werden.<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN DIE METALLFE<strong>DER</strong><br />

Nachdem man sich mit der Federkennlinie bzw. dem Kraftverlauf auf den<br />

Charakter der Metallfeder festgelegt hat, müssen zur optimalen Auslegung der<br />

Metallfeder die folgenden Anforderungen abgeklärt und festgelegt werden.<br />

BELASTUNGSART UND LEBENSDAUER<br />

Man kann unterscheiden zwischen der statischen oder quasistatischen Belastung<br />

mit einer zeitlich konstanten (ruhenden) oder zeitlich veränderlichen<br />

Belastung mit weniger als 10 000 Lastwechseln insgesamt bzw. Hubspannung bis<br />

0,1 × Dauerhubfestigkeit.<br />

RRP – REYHER Rapid<br />

Prototyping<br />

C-Teile als Prototypen aus<br />

dem 3D-Drucker<br />

Funktionsfähige Modelle<br />

aus Kunststoff oder Metall<br />

Bauteilebetrachtung und<br />

Verbauversuche<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

zwischen „L1“ und „L2“ beschreibt. Je kleiner der Federhub ist, umso<br />

besser ist die dynamische Belastbarkeit der Metallfeder.<br />

VORHANDENER EINBAURAUM<br />

Welche Dimensionen hat der Einbauraum, in der die Feder eingesetzt<br />

werden soll? Welchen Durchmesser und welche Länge darf<br />

bzw. muss die Metallfeder besitzen, damit sie eingebaut werden<br />

kann? Diese Baumaße sind Voraussetzung für die Auslegung der<br />

passenden Federn. Dabei müssen auch die Toleranzwerte der jeweiligen<br />

Maße im ruhenden und belasteten Zustand berücksichtigt<br />

werden.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Federkennlinien: a – konische Feder, b – zylindrische Feder, c – Tellerfeder<br />

Und der dynamischen Belastung mit einer zeitlich veränderlichen<br />

Belastung mit mehr als 10 000 Lastwechseln insgesamt und Hubspannungen<br />

über 0,1× Dauerhubfestigkeit. Hierbei wird die Metallfeder<br />

meist vorgespannt eingebaut und einer periodischen<br />

Schwellbelas tung mit sinusförmigem Verlauf ausgesetzt, die zu fällig<br />

erfolgt, wie zum Beispiel bei Kfz-Federungen. Dabei kann es auch zu<br />

schlag artigen Kräfteveränderungen kommen. Bei dynamischen<br />

Belastungen eignen sich vorwiegend Druckfedern und vereinzelt<br />

Zugfedern mit eingeschraubten Federenden.<br />

EINSATZTEMPERATUR<br />

Die Einsatztemperatur beeinflusst entscheidend die Auswahl des<br />

passenden Werkstoffs. Aus diesem Grund gibt es bevorzugte Federstähle<br />

für Niedrigtemperatur- und für Hochtemperaturanwendungen.<br />

Besonders bei Hochtemperaturanwendungen muss die Relaxation<br />

des Federwerkstoffs bei der Kräfteauslegung berücksichtigt werden.<br />

Dabei tritt unter permanenter Spannung und höheren Temperaturen<br />

ein Kraftverlust auf, der mit steigender Temperatur und Belastungsdauer<br />

zunimmt.<br />

UMGEBUNGSMEDIUM<br />

In welcher Umgebung wird die Metallfeder eingesetzt? Muss die<br />

Feder korrosionsbeständig sein oder gegen aggressive Säuren bestehen?<br />

Wird sie in der Lebensmittelbranche eingesetzt oder muss<br />

sie medizinisch rein sein? Alle diese Fragen beeinflussen die Auswahl<br />

des Federstahldrahts und einer möglichen abschließenden<br />

Oberflächenbehandlung.<br />

BENÖTIGTE FE<strong>DER</strong>KRÄFTE UND FE<strong>DER</strong>WEGE<br />

Welche Federkräfte soll die Metallfeder bei bestimmten Federwegen<br />

erzeugen? Meistens werden die Federn vorgespannt eingebaut,<br />

d. h. die Feder erzeugt bereits eine bestimmte Vorspannkraft<br />

im Ruhezustand. Diese Kraft wird als „F1“ – vorgespannte Federkraft<br />

beschrieben. Dazu muss die benötigte Federkraft benannt<br />

werden, welche die Feder im gespannten Zustand erreichen soll.<br />

Diese Federkraft wird als „F2“ – gespannte Federkraft beschrieben.<br />

Zu diesen beiden Federkräften müssen noch die jeweiligen Federwege<br />

„s1“ und „s2“ oder Federlängen „L1“ und „L2“ bestimmt werden.<br />

Besonders bei dynamischen Belastungen kommt es auf den<br />

Federhub „sh“ an, der den Federweg zwischen „s1“ und „s2“, bzw.<br />

EINBAUSITUATION<br />

Außerdem muss, je nach Art der Feder, die Einbausituation überprüft<br />

werden. Wird z. B. die Druckfeder durch einen Dorn oder<br />

innerhalb einer Hülse geführt, muss die Reibung während der<br />

Federarbeit in einer Hystereseschleife berücksichtigt werden. Wird<br />

die Druckfeder ohne Führung eingebaut, müssen die unterschiedlichen<br />

Knickgrenzen für die verschiedenen Federendlagerungen<br />

berücksichtigt werden. Bei Zugfedern ist dagegen wichtig, an welcher<br />

Position die Ösen eingehängt werden. So ist die optimale Krafteinwirkung<br />

bei Zugfedern zentrisch an beiden Ösen entlang der<br />

Federlängsachse. Sehr häufig werden Ösen auch seitlich ausgelegt.<br />

Das muss entsprechend bei der Federauslegung berücksichtigt<br />

werden. Und bei der Schenkelfeder müssen die Schenkelform und<br />

die Windungsrichtung der Einbausituation angepasst werden. Zudem<br />

ist es bei Schenkelfedern wichtig, dass diese immer nur in<br />

Windungsrichtung belastet werden.<br />

TOLERANZFELD<br />

Abschließend ist das Toleranzfeld der jeweiligen Federnart zu berücksichtigen.<br />

Denn jede Metallfeder wird bei der Produktion innerhalb<br />

eines bestimmten Toleranzfeldes gefertigt, sodass die Feder<br />

optimal für den Einsatzfall hergestellt wird. Dieses Toleranzfeld<br />

wird bei Metallfedern in Gütegrad 1, 2 und 3 ausgewiesen. Normalerweise<br />

werden Metallfedern in Gütegrad 2 gefertigt, was vor allem<br />

bei kleineren Federabmessungen einem Toleranzfeld von bis zu<br />

10 % entspricht. Bei Gütegrad 1, mit höheren Herstellungskosten,<br />

ist das Toleranzfeld am kleinsten und bei Gütegrad 3, mit geringeren<br />

Herstellungskosten, am größten.<br />

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />

Zusätzliche nützliche Informationen rundum Federnauswahl und<br />

Federauslegung stehen auf https://info.federnshop.com. Bei Bedarf an<br />

Metallfedern mit einer linearen Federkennlinie, in den Federwerkstoffen<br />

Normalstahl EN 10270 1 und rostfrei EN 10270 3 1.4310, bietet<br />

der Gutekunst Federnkatalog unter www.federnshop.com über<br />

12 600 Federbaugrößen ab Lager zur Auswahl. Zur Unterstützung<br />

bei der Auswahl der passenden Metallfeder oder bei Bedarf an individuellen<br />

Metallfedern einfach die geforderten Federparameter<br />

an technik@gutekunst-co.com senden.<br />

Bilder: Gutekunst Federn<br />

www.gutekunst-federn.de<br />

www.federnshop.com<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Es muss nicht immer eine Profilschienenführung<br />

sein. Kugelbuchsen bilden – zusammen mit<br />

geschliffenen Wellen – eine präzise Linearführung<br />

ohne Hubbegrenzung. In zylindrischer Ausführung,<br />

mit Flansch oder integriert in Gehäuse-Lagereinheiten;<br />

geschlossen, offen oder geschlitzt – es<br />

gibt die Maschinenelemente in unterschiedlichen<br />

Varianten.<br />

Schrägstellung bei Ungenauigkeiten der Aufnahmebohrung wird<br />

so verhindert.<br />

Eine andere Bauform ist die Flanschkugelbuchse. Die Kugelbuchse<br />

muss hier nur noch angeschraubt werden, denn sie hat bereits<br />

einen integrierten Montageflansch. Sie ist auch in doppelter<br />

oder dreifacher Führungslänge erhältlich.<br />

Und schließlich gibt es Kugelbuchsen von Dr. Tretter auch integriert<br />

in Gehäuse-Lagereinheiten. Hierbei handelt es sich um Gehäuse<br />

aus Grauguss oder Aluminium, in denen die Kugelbuchsen<br />

bereits montiert sind. Neben dem Basisgehäuse mit einem Einzellager<br />

stehen die Lagereinheiten auch als Tandemeinheiten mit zwei<br />

Kugelbuchsen zur Verfügung.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Kugelbuchsen sind Wälzlager für Längsbewegungen, in denen<br />

ein Käfig die umlaufenden Kugeln hält und führt. Die Kugeln<br />

wälzen dabei auf der Führungswelle ab und werden über<br />

einen Kanal zurückgeleitet. Das ermöglicht eine unbegrenzte<br />

Linearbewegung. Die Welle, auf der sich die Kugelbuchse<br />

bewegt, ist in der Regel an beiden Seiten gelagert. Damit entsteht<br />

eine freitragende Linearführung. Somit lässt sich das Führungssystem<br />

beispielsweise auch auf unebenen Flächen sicher montieren<br />

oder als Hubführung einsetzen.<br />

GESCHLOSSEN, GESCHLITZT UND OFFEN<br />

Die Kugelbuchsen gibt es in geschlossener, geschlitzter und offener<br />

Ausführung. Geschlitzte Kugelbuchsen sind justierbar – mittels einer<br />

Schraube im Gehäuse kann der Anwender das Spiel zwischen Buchse<br />

und Führungswelle einstellen. Offene Kugelbuchsen werden eingesetzt.<br />

Die Kugelbuchsen können auch mit einseitigen oder zweiseitigen<br />

Abstreifern geliefert werden. Dr. Tretter verfügt über ein sehr<br />

umfangreiches Portfolio an Kugelbuchsen in vielen verschiedenen<br />

Bauformen und Varianten.<br />

ZYLINDRISCH, MIT FLANSCH UND ALS LAGEREINHEIT<br />

Die einfachste Form ist die zylindrische Kugelbuchse. Für die<br />

Montage muss sie in eine Bohrung eingebracht und gesichert werden.<br />

Dr. Tretter bietet diese als Normkugelbuchsen an. Außerdem<br />

gibt es z. B. Sonderkugelbuchsen in abweichenden Maßen, korrosionsbeständige<br />

Stahlkugelbuchsen, Eco-Kugelbuchsen, die durch<br />

einen Kunststoffkäfig besonders wirtschaftlich in der Anschaffung<br />

sind sowie Kompaktkugelbuchsen. Eine weitere Variante sind die<br />

Super-Kugelbuchsen. Sie besitzen ballige Laufbahnsegmente, wodurch<br />

Fluchtungsfehler bis zu 0,5° durch Selbsteinstellung ausgeglichen<br />

werden. Eine Überlastung durch Wellendurchbiegung oder<br />

WEITERENTWICKLUNG<br />

Dr. Tretter hat eine lange Quadratflansch-Kugelbuchse neu im Produktsortiment,<br />

die etwa 30 bis 45 % länger als eine Normkugelbuchse ist und<br />

damit eine um 50 bis 75 % höhere effektive Führungslänge bietet. Durch<br />

die un unterbrochene Laufbahn und die höhere Anzahl an tragenden<br />

Kugeln hat sie ähnlich hohe statische Tragzahlen wie die zweifach langen<br />

Kugelbuchsen. Sie bieten sich dort an, wo Flanschkugelbuchsen in<br />

doppelter Länge aus Platzgründen nicht verwendet werden können.<br />

ECKDATEN<br />

Dr. Tretter bietet Kugelbuchsen und bearbeitete Wellen mit Durchmessern<br />

von 3 bis 150 mm. Geometrisch entsprechen die meisten<br />

Kugelbuchsen von Dr. Tretter der DIN ISO 10285, die Tragzahlen werden<br />

gemäß ISO 14728 Teil 1 bzw. Teil 2 ermittelt. Für besondere Anwendungen<br />

im Lebensmittel- oder Pharmabereich oder bei korrosiven<br />

Umgebungsbedingungen liefert der Technologie-Partner rostbeständige<br />

Stahlkugelbuchsen. Kugelbuchsen-Führungen finden ihren<br />

Einsatz z. B. in Verpackungsmaschinen, Montagestationen, 3D-Druckern,<br />

Hubstationen oder auch in Fitnessgeräten und Platinentestern.<br />

Bilder: Dr. Erich TRETTER GmbH<br />

www.tretter.de<br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong>E KÖNNEN<br />

MITHILFE VON KUGELBUCHSEN<br />

VIELE LINEARFÜHRUNGSAUF-<br />

GABEN WIRTSCHAFTLICH LÖSEN<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

UNSICHTBARE SCHARNIERE FÜR EIN SCHLANKES DESIGN<br />

www.norelem.de<br />

Innenliegende Scharniere für eine verdeckte Montage bietet Norelem an. Von<br />

außen sind sie komplett unsichtbar, wodurch sich neue Konstruktionsmöglichkeiten<br />

ergeben – nicht nur im Maschinenbau. Sie eignen sich u. a. für den<br />

Einsatz in aufgelegten und innenliegenden Türen, Klappen, Luken und Hauben.<br />

Ihre Bauweise ist flach und damit platzsparend. Außerdem schützt die innenliegende<br />

Montage vor Vandalismus und Einbrüchen. Die Montage kann rechtswie<br />

linksseitig erfolgen; so ergeben sich zwei unterschiedliche Drehbewegungen.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um horizontale oder vertikale Anwendungen<br />

handelt. Die Scharniere sind in drei Varianten mit Öffnungswinkeln von<br />

90, 110 und 125° erhältlich, wobei der Öffnungswinkel von der Wandstärke der<br />

Türen und Klappen abhängig ist. Die Ausführungen mit den Öffnungswinkeln<br />

90 und 125° gibt es in Stahl und Edelstahl. Die Variante mit dem Öffnungswinkel<br />

110° ist eine verstärkte Bauform aus Stahl.<br />

ALLE SPANNLÖSUNGEN<br />

ÜBERSICHTLICH<br />

GELISTET<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />

PRÄZISION<br />

Schmalz hat seinen Spanntechnik-<br />

Katalog neu aufgebaut. Auf<br />

170 Seiten zeigt die sechste<br />

Ausgabe das Portfolio des<br />

Unternehmens für die maschinelle<br />

und manuelle Bearbeitung. Der<br />

Katalog gibt einen Überblick über<br />

die sichere Fixierung von Holz,<br />

Metall, Glas oder Kunststoff<br />

mithilfe von Vakuum. Damit der<br />

Leser schnell das passende System<br />

findet, wurden die einzelnen<br />

Kapitel anwendungsspezifisch<br />

sowie nach Maschinenherstellern<br />

strukturiert. Neben Lösungen für<br />

z. B. Konsolentisch-, Glatttischoder<br />

Nestingtisch-Systeme sind<br />

auch die Spannmittel für Maschinen<br />

der Hersteller SCM, Biesse,<br />

Bystronic und BandoKiko übersichtlich<br />

aufgelistet. Der Flexibilisierung<br />

von CNC-Bearbeitungszentren<br />

widmet sich ebenso ein<br />

Kapitel wie den Spannmitteln für<br />

manuelle Bearbeitung und für<br />

3D-Freiformflächen. In einem<br />

weiteren Kapitel sind die Vakuum-<br />

Erzeuger zusammengefasst. Den<br />

Katalog gibt es kostenlos als<br />

gedruckte Ausgabe oder online<br />

unter www.schmalz.com/kataloge.<br />

www.schmalz.com<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Metallbalgkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

WENN TONNEN ROLLEN SOLLEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ob Regalbediengerät, Flurförderzeug, Montage- oder<br />

Transportsystem: Wenn tonnenschwere Lasten bewegt werden<br />

sollen, sind robuste Räder und Rollen gefragt. Spezielle<br />

Entwicklungen für den Schwerlastbereich leisten Erstaunliches<br />

und das Portfolio ist umfangreich.<br />

Für viele Branchen wie die Luftfahrtindustrie<br />

oder den Maschinenbau bietet<br />

Blickle ein breites Portfolio an Schwerlasträdern<br />

und -rollen, die es mit Lasten<br />

bis zu 100 t aufnehmen. Sie sind besonders<br />

robust gebaut und in stabiler Stahlschweißkonstruktion<br />

ausgeführt. Das ist<br />

notwendig, damit die „schweren Brocken“<br />

gut in Fahrt kommen. Bereits während des<br />

Entwicklungsprozesses liegt das Augenmerk<br />

der Firma Blickle auf dem Thema Sicherheit.<br />

Mit der Finite-Elemente-Methode (FEM)<br />

simulieren die Konstrukteure das Gesamtverhalten<br />

des Endproduktes unter Berücksichtigung<br />

unterschiedlicher Einflussfaktoren<br />

wie beispielsweise der Beschaffenheit<br />

des Untergrundes. So optimieren sie das Produkt<br />

noch im Anfangsstadium mit Blick auf<br />

den geplanten Einsatz. Blickle bietet Schwerlastrollen<br />

aus unterschiedlichen Materialien<br />

und in vielfältigen Ausführungen an.<br />

MIT GUMMIREIFEN<br />

Als Alternative zu luftbereiften Rollen bieten<br />

sich Schwerlastrollen mit Elastik- oder Super-<br />

Elastik-Vollgummireifen und einer Aluminium-,<br />

Stahl- oder Gussfelge an. Diese Schwerlastserien<br />

gewährleisten im Vergleich zu Rädern<br />

und Rollen mit Luftreifen unter normalen<br />

Einsatzbedingungen Wartungsfreiheit,<br />

Pannensicherheit und eine gute Standfestigkeit<br />

mit gleichzeitig präzisem Lenkverhalten.<br />

Zudem punkten die Schwerlastrollen mit<br />

Gummireifen mit besonders gutem Fahrkomfort<br />

und bester Bodenschonung.<br />

IN POLYURETHAN-QUALITÄT<br />

Blickle-Schwerlasträder mit den eigens entwickelten<br />

Polyurethanbelägen Softhane,<br />

Besthane Soft, Extrathane sowie Besthane<br />

sind für Einsätze unter härtesten Bedingungen<br />

bestens geeignet. Bei Anwendungen<br />

mit großen Tragfähigkeiten, hoher Geschwindigkeit<br />

und geringem Einbauraum<br />

überzeugen sie durch geringen Verschleiß<br />

und ein bodenschonendes und komfortables<br />

Fahrverhalten. Die Polyurethanräder<br />

sind auch in hydrolysebeständiger und<br />

elektrisch leifähiger Ausführung erhältlich.<br />

AUS GUSSPOLYAMID<br />

Besonders im Maschinen- und Anlagenbau<br />

kommen Schwerlastrollen mit Rädern<br />

aus Gusspolyamid zum Einsatz. Sie sind<br />

äußerst bruchfest und weisen bereits bei<br />

geringen Raddurchmessern eine besonders<br />

hohe Tragfähigkeit auf. Daher eignen<br />

sie sich besonders dort, wo eine geringe<br />

Bauhöhe gefordert wird. Auf glatten Böden<br />

zeichnen sie sich durch einen sehr geringen<br />

Anfahr- und Rollwiderstand aus. Sie<br />

sind beständig gegen viele Chemikalien<br />

und auch bei längeren Ruhephasen entsteht<br />

nur geringste Abplattung und Veränderung<br />

des Raddurchmessers.<br />

AUS VOLLSTAHL<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Wenn es im Tragfähigkeitsbereich dann ganz<br />

weit nach oben geht, sind Schwerlastrollen<br />

aus Vollstahl die richtige Wahl. Hier sind pro<br />

Rolle bis zu 50 t Traglast möglich. Vor allem<br />

auf glatten, harten Böden punkten sie mit einem<br />

geringen Roll- und Schwenkwiderstand<br />

trotz hoher Lasten. Sie sind zudem extrem<br />

verschleißfest, beständig gegen Öl und elekt-<br />

„POLYURETHAN-<br />

LAUFBELÄGE<br />

LIEGEN IM TREND“<br />

Thomas Zimmer,<br />

Leiter des Konstruktionsbereichs<br />

Schwerlasträder,<br />

Blickle<br />

Im Schwerlastbereich begegnen wir<br />

immer wieder der Herausforderung,<br />

sehr hohe Tragfähigkeiten mit einer<br />

kompakten Bauweise zu vereinen.<br />

Unsere Kunden legen dabei Wert auf<br />

einen hohen Fahrkomfort. Deshalb<br />

beobachten wir hier einen Trend weg<br />

von Stahl- und Gussrädern hin zu<br />

Rädern mit Polyurethan-Laufbelag, die<br />

auch zur Bodenschonung beitragen.<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


isch ableitfähig. Für den Einsatz bei hohen<br />

Temperaturen bietet Blickle im Schwerlastbereich<br />

Lenkrollen mit Rädern aus Grauguss.<br />

Diese können bei Umgebungstemperaturen<br />

bis zu 270 °C eingesetzt werden. Bei harten<br />

Laufbelägen ist bei der Auslegung ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Flächenpressung<br />

zu legen, um sicherzustellen, dass die Fahrbahn<br />

nicht beschädigt wird<br />

MIT FE<strong>DER</strong>UNG<br />

Einen Warentransport ohne Erschütterungen<br />

und Schonung des Transportguts ermöglichen<br />

die gefederten Schwerlastrollen.<br />

Typische Einsatzfelder dieser Rollen<br />

sind Regalbediengeräte und Flurförderzeuge<br />

sowie Routenzüge und Transportsysteme.<br />

Dabei überzeugen sie durch gute<br />

Feder- und Dämpfungseigenschaften und<br />

sind speziell für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

ausgelegt. Die Federung reduziert<br />

die Schlagbelastung auf die Rolle, was<br />

zusätzlich deren Abnutzung verringert.<br />

INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />

Um besonders hohe Belastungen aufnehmen<br />

zu können, bietet Blickle auch Rollenausführungen<br />

mit mehreren Rädern an. Räder<br />

und Rollen von Blickle für den Schwerlastbereich<br />

haben sich in der Praxis in den<br />

verschiedenen Branchen vielfach bewährt.<br />

Dank der durchdachten Kombination von effizienter<br />

Großserien- mit hochflexibler<br />

Kleinserienfertigung kann der Räder- und<br />

Rollenspezialist auch Customizing-Lösungen<br />

ebenso schnell wie kostengünstig für seine<br />

Kunden umsetzen. Auf Kundenwunsch<br />

entstehen Lösungen, die speziell auf den jeweiligen<br />

Anwendungsfall abgestimmt sind.<br />

Bilder: Blickle Räder+Rollen GmbH u. Co. KG<br />

www.blickle.de<br />

VIDEO<br />

Anschauliche Animationen zu den<br />

verschiedenen Schwerlastrollen<br />

zeigt Blickle auf Youtube unter:<br />

http://bit.ly/blickle_Playlist<br />

VORTEIL: NORMTEIL<br />

THE BIG<br />

GREEN<br />

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Wie Sie Ihre Ideen schneller und effizienter realisieren? Mit den standardisierten<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

FITTE<br />

GELENKE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Nicht nur menschliche Gelenke sind hohen<br />

Belastungen ausgesetzt – auch auf<br />

Verbindungselemente im industriellen Einsatz,<br />

wie Gabelköpfe, Gabelgelenke, Winkelgelenke<br />

oder Bolzen, wirken große Kräfte. Und wie in der<br />

Prothetik kommt es auch hier unter anderem auf<br />

die richtige Werkstoffwahl an. Ein Hersteller<br />

bietet ein breites Portfolio an Edelstahlprodukten<br />

und einiges mehr.<br />

Aggressive Umgebungsbedingungen machen mechanischen<br />

Verbindungselementen schwer zu schaffen. Das gilt<br />

in besonderem Maße für Führungsbauteile wie Gabelköpfe,<br />

Gabelgelenke, Winkelgelenke oder Gelenkköpfe.<br />

Diese wichtigen, in vielen Bereichen eingesetzten Zulieferteile sind<br />

neben Angriffen von außen auch noch den konstruktionsbedingten<br />

Zug-, Druck-, Klapp- und Schiebekräften ausgesetzt. Diese Mehrfachbelastung<br />

verkürzt die Lebensdauer von Standardteilen erheblich,<br />

erhöht den Wartungsaufwand und kann im Extremfall zu<br />

schweren Schäden führen.<br />

AUSGEZEICHNETE KORROSIONSBESTÄNDIGKEIT<br />

Um korrosionsbedingte Materialschäden von vorn herein auszuschließen,<br />

haben die Verbindungstechnik-Experten von MBO<br />

Oßwald eine ganze Palette an korrosionsbeständigen Verbindungselementen<br />

im Programm, die, je nach Werkstoffwahl, auch aggressiven<br />

Medien oder Umgebungsbedingungen standhalten.<br />

Im Bereich der Verbindungselemente sind für die verwendeten<br />

Werkstoffe die Gruppenbezeichnungen A2 (CrNi-Stähle) und A4<br />

(CrNiMo-Stähle) gebräuchlich. Für die Standardbauteile setzt MBO<br />

Oßwald in der Gruppe A2 die Werkstoffe 1.4301 und 1.4305 ein und<br />

in der Gruppe A4 die Werkstoffe 1.4404 und 1.4571. Besondere<br />

Nehmerqualitäten bietet dabei Edelstahl in A4-Qualität. Eine ausgezeichnete<br />

Korrosionsbeständigkeit besteht für diese Werkstoffe<br />

im natürlichen Umweltmilieu, sprich in städtischer und ländlicher<br />

Atmosphäre – sie sind seewasserfest – sowie in der industriellen<br />

Anwendung mit gemäßigten Chlorid- und Säurekonzentrationen.<br />

Außerdem greifen insbesondere der Nahrungsmittelbereich und<br />

die chemische Industrie gern auf Verbindungselemente aus<br />

A4-Edelstahl zurück. Werkstoffe in dieser Qualität sind resistent gegen<br />

Schwefel- und Phosphorsäure sowie organische Säuren.<br />

Folgende Verbindungselemente sind bei MBO Oßwald in der<br />

Materialqualität A4 erhältlich:<br />

n Gabelköpfe DIN 71752 / DIN ISO 8140,<br />

n Gabelgelenke DIN 71751,<br />

n Winkelgelenke DIN 71802,<br />

n Kugelzapfen DIN 71803,<br />

n Kugelpfannen DIN 71805,<br />

n Bolzen ISO 2340 / ISO 2341 / EN 22340 / EN 22341,<br />

n Gelenkköpfe DIN ISO 12240-4 (DIN 648),<br />

n Gelenklager DIN ISO 12240-1 (DIN 648).<br />

GROSSE AUSWAHL PLUS INDIVIDUELLE FERTIGUNG<br />

Neben Stahl und Edelstahl können Verbindungselemente für besondere<br />

Anwendungsfälle auch aus Duplexstahl hergestellt werden.<br />

Insgesamt bietet MBO Oßwald Anwendern mit einem außerordentlich<br />

umfangreichen Sortiment unterschiedlichster Verbindungselemente<br />

eine breite Auswahl für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.<br />

Das Portfolio umfasst rund 12 000 Standardteile, die jederzeit<br />

abrufbar sind. Daneben versteht sich das Unternehmen als Partner,<br />

wenn es um Präzisionsdreh- und -frästeile, Spezialanfertigungen<br />

oder um komplette Baugruppen geht. Ein kompetentes Team steht<br />

zur Verfügung, das darauf spezialisiert ist, auch kundenspezifische<br />

Sonderwünsche zu erfüllen. Dabei kann sowohl nach Zeichnungsvorgaben<br />

gearbeitet oder gemeinsam mit dem Kunden eine anwendungsbezogene<br />

Lösung umgesetzt werden.<br />

Die Produkte von MBO Oßwald sind über den Webshop rund um<br />

die Uhr bestellbar. Hier wird die enorme Variantenvielfalt schnell<br />

und übersichtlich präsentiert und Anwender erhalten eine umfassende<br />

technische Dokumentation samt 3D-Modell. Darüber hinaus<br />

können hier schnell und unkompliziert individuelle Bolzen, Gelenkstangen,<br />

Gewindestangen und jetzt auch Bolzen mit Einstich<br />

selbst konfiguriert werden.<br />

Bild: mbo Oßwald<br />

JE NACH WERKSTOFFWAHL HALTEN<br />

DIE VERBINDUNGSELEMENTE AUCH<br />

AGGRESSIVEN MEDIEN STAND<br />

www.mbo-osswald.de<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

VIEL BEWEGUNG AUF WENIG RAUM<br />

MIT DREHKRANZLAGER<br />

Für flache<br />

Anwendungen,<br />

z. B. in der<br />

Automatisierungs-<br />

oder<br />

Bühnentechnik<br />

sowie in Bedienpulten,<br />

hat Igus<br />

die Rundtischlager-Serie<br />

PRT-04<br />

für mittlere<br />

Belastungen<br />

entwickelt. Die<br />

Drehkränze sind<br />

durch den Einsatz<br />

von Hochleistungspolymeren im Vergleich zur PRT-01 Serie um 50 % kleiner<br />

in der Bauhöhe sowie 60 % leichter. Hohe Taktzahlen und Belastungen z. B. in<br />

Schweißanlagen, Takttischen oder der Verpackungsindustrie, sind für<br />

Drehkränze extreme Anforderungen. Um diesen standzuhalten, bietet der<br />

Hersteller gleitgelagerte Drehkranzlager an. Die Polymer-Rundtischlager aus<br />

Iglidur besitzen radial und axial wirkende Gleitelemente zwischen den aus<br />

Aluminium oder Edelstahl gefertigten Innen- und Außenringen des Lagers.<br />

Die wartungsfreien Gleitelemente kommen Schmierung aus. Die neue Serie<br />

ist mit den Innendurchmessern von 50 bis 300 mm verfügbar. Zum Zubehör<br />

gehören Antriebszapfen, eine variable Drehbegrenzung, ein Verzahnungsring<br />

und ein Klemmhebel.<br />

www.igus.de<br />

NORMREIHEN KOMPLETT AUS REZYKLAT<br />

Schutzelemente,<br />

die zu 100 % aus<br />

recycelten<br />

Materialien<br />

bestehen, bietet<br />

Pöppelmann<br />

Kapsto an. Der<br />

Universalschutz<br />

GPN 610 kann als<br />

Kappe oder<br />

Stopfen eingesetzt<br />

werden. Er<br />

verschließt Innengewinde, Bohrungen und Außengewinde<br />

und überbrückt auch Toleranzen. Auch der<br />

Kegelverschluss GPN 608 mit seitlicher Lasche ist nun<br />

in Recyclingausführung erhältlich. Beide Normreihen<br />

werden aus einem Post Consumer Polyethylen<br />

(PCR-PE) gefertigt. Sie sind Teil der Initiative Pöppelmann<br />

blue, die einen geschlossenen Materialkreislauf<br />

in der Kunststoffverarbeitung und damit Ressourcenschonung<br />

zum Ziel hat. Dazu gehört z. B. auch die<br />

Fertigung von Produkten für den Gartenbau oder<br />

Verpackungen. Für Produkte der Division Pöppelmann<br />

Teku trägt das Unternehmen das RAL-Gütezeichen der<br />

RAL-Gütegemeinschaft Rezyklate aus haushaltsnahen<br />

Wertstoffsammlungen e. V. Dieses Siegel weist nach,<br />

dass lückenlos rückverfolgbar Rezyklate aus dem<br />

Gelben Sack oder der Gelben Tonne eingesetzt wurden.<br />

www.poeppelmann.com<br />

HochpräziseWellenfedern<br />

mit einer Bauraumeinsparung vonbis zu 50%<br />

50%<br />

ReduzierterBauraum bis zu 50%<br />

gegenüber einer herkömmlichen<br />

Runddrahtfeder,bei gleicher Kraftund<br />

Durchbiegung.Standardteile sind in<br />

Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />

erhältlich. Sonderanfertigungen<br />

möglich.<br />

Wirliefern Ihnendie richtige Feder für<br />

Ihre Anwendungimrichtigen Material.<br />

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MULTIFUNKTIONSÖL – JETZT NOCH<br />

FLEXIBLER ANWENDEN<br />

Wir laden Sie ein: Hannover Messe 01.-05.04.<strong>2019</strong> 08.-12.04.2013 Halle/Stand 27 13 F85 B 48<br />

Das bewährte mk-Profilsystem<br />

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Zusätzlich CAD-Daten für jedes Produkt<br />

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Wenn es mal wieder klemmt – im<br />

Testaufbau, beim Prototypen oder<br />

auch in der Freizeit beim Tüfteln, am<br />

Auto etc., dann kann WD-40 Flexible<br />

helfen. Wer kennt es nicht, das<br />

Multifunktionsprodukt? Es verdrängt<br />

Feuchtigkeit, um Rost<br />

vorzubeugen und Elektrik zu<br />

schützen, dringt in eingeklemmte<br />

Teile vor, um sie zu lösen, schmiert<br />

Ausrüstung und Teile für reibungsloses<br />

Arbeiten, entfernt Öl, Schmutz,<br />

Fett und Ruß, schützt Metalloberflächen<br />

vor Rost und Korrosion. Jetzt gibt es WD-40 Flexible in<br />

einer für den professionellen Einsatz entwickelten 400-ml-Sprühdose.<br />

Diese verfügt über ein biegsames Sprührohr, das aus einem<br />

extrem formbaren, gleichzeitig jedoch auch verschleißfesten und<br />

hitzebeständigen Metall hergestellt ist. Das Sprührohr kann je<br />

nach Bedarf gebogen werden und behält diese Form bei. So<br />

erreicht der Anwender auch schwer zugängliche Stellen. WD-40<br />

Flexible reduziert durch das punktgenaue Auftragen den Verbrauch<br />

und spart Zeit, da ein vorheriges Zerlegen der zu bearbeitenden<br />

Teile entfällt. Das 360 °-Ventil ermöglicht die Anwendung<br />

aus allen Neigungswinkeln. Zum großzügigen flächigen Sprühen<br />

kann das Sprührohr einfach nach unten geklappt werden.<br />

www.wd40.de/flexible<br />

SELBSTHEMMENDES KEILSPANNELEMENT<br />

MIT FE<strong>DER</strong>KRAFT<br />

Mit einem Modell für die<br />

sichere und selbsthemmende<br />

Langzeitspannung von<br />

Werkzeugen mit geradem<br />

Spannrand rundet die<br />

Roemheld Gruppe ihre Serie<br />

neuer Keilspanner ab. Das<br />

Element zum Spannen von<br />

Werkzeugen an Pressen<br />

und Spritzgießmaschinen<br />

benötigt keine dauerhafte<br />

hydraulische Versorgung.<br />

Zum Fixieren wird Federkraft genutzt und beim Lösen lediglich ein<br />

Druck von bis zu 160 bar benötigt. Somit kann die Maschinenhydraulik<br />

genutzt werden. Eine hohe Betriebssicherheit entsteht<br />

durch eine induktive und zusätzliche optische Positionskontrolle<br />

und die spezielle Konstruktion des Spannmittels: Der Spannbolzen<br />

ist um 6° geneigt und führt beim Fixiervorgang gleichzeitig einen<br />

Leer- und einen Spannhub aus, während er sich in axialer Richtung<br />

auf den Spannrand absenkt. Durch den Winkel, die Verwendung<br />

von Federkraft und den erzielten Reibschluss entsteht eine<br />

selbsthemmende Verbindung, die über lange Zeiträume aufrecht<br />

gehalten werden kann. Da die kompakten und robusten Keilspanner<br />

Umgebungseinflüssen wie Schmutz und Hitze gut standhalten,<br />

zeichnen sie sich selbst in schwierigen Fertigungsprozessen durch<br />

eine hohe Funktionssicherheit aus. Temperaturen von bis zu 160 °C<br />

an der Spannstelle sind möglich, das Gehäuse ist rostfrei beschichtet.<br />

Die Keilspanner sind als Variantensystem aufgebaut und<br />

können an eine Vielzahl von Anwendungen angepasst werden.<br />

Helios.indd 1 26.03.2008<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />

MK.indd 1 14.05.<strong>2019</strong> 10:51:15


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

WÄLZLAGER FÜR KORROSIONSANFÄLLIGE UMGEBUNGEN<br />

www.nsk.com<br />

In vielen Anlagen der Lebensmittelindustrie werden Wälzlager besonderen Beanspruchungen<br />

ausgesetzt, etwa durch die häufige Reinigung mit Wasser, Dampf und/oder Hochdruckreinigern.<br />

Zugleich dürfen aufgrund der erforderlichen Hygiene keine Schmierstoffe aus den<br />

Lagern austreten und in die Umgebung gelangen. Für dieses spezielle Anforderungsprofil<br />

hat NSK die Molded-Oil-Lager in Edelstahlausführung entwickelt. Sie sind mit einem eigens<br />

entwickelten ölimprägnierten Material ausgerüstet, das aus Schmieröl und einem ölverwandten<br />

Polyolefinharz besteht. Dieses Trägermaterial gibt das Schmiermittel über lange<br />

Zeiträume kontinuierlich ab. Zugleich wird der Eintritt von Wasser oder festen Verunreinigungen<br />

in das Lager verhindert. Außerdem bleibt die Betriebsumgebung sauber, weil kein Fett<br />

austritt und kein Öl nachgefüllt werden muss. Die Lager kommen häufig erst bei der Nachrüstung<br />

zum Einsatz, wenn konventionelle Wälzlager versagen und entstehende Kostenund<br />

Arbeitsaufwände reduziert sowie Stillstandszeiten minimiert werden sollen. Um solche<br />

Probleme von vornherein zu vermeiden, können die Molded-Oil-Lager natürlich auch direkt<br />

bei der Erstausrüstung eingeplant werden.<br />

STANGEN UND ROHRE<br />

IM LEICHTBAU<br />

Für die Herstellung von Leichtbau-<br />

Stangen und -Rohren hat Hänchen<br />

den Carbon-Verbundwerkstoff<br />

H-CFK entwickelt. Daraus<br />

werden unter anderem leichte<br />

Hydraulikzylinder hergestellt.<br />

Diese sind 70 % leichter als<br />

Zylinder aus Stahl. Durch die<br />

geringere Masse benötigen sie<br />

nur die Hälfte an Energie, lassen<br />

sich größeren Beschleunigungen<br />

aussetzen und das Material rostet<br />

nicht. Speziell für den Maschinenbau<br />

lassen sich mit H-CFK<br />

Bauteile herstellen, die sich durch<br />

eine besonders glatte Oberfläche<br />

und sehr feine Toleranzen<br />

auszeichnen. Für die Hydraulikzylinder<br />

musste eine hochfeste<br />

Verbindung zwischen CFK und<br />

Metall realisiert werden, beispielsweise<br />

für den Kopf des<br />

Zylinders. Dazu wird ein Metallstück<br />

in einem eigens entwickelten<br />

Verfahren bei der Produktion<br />

der Stange mit eingebunden.<br />

www.hänchen.de<br />

Wenn‘s mal schnell gehen muss:<br />

Gasdruckfedern von ACE sind solide Produkte,<br />

auf die 100% Verlass ist. Das Gute<br />

daran ist aber nicht nur die Qualität,<br />

sondern auch der Service: Bei ACE bekommen<br />

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von 24 h – individuell berechnet, inklusive<br />

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by ACE<br />

S E R V<br />

I C E


ANTRIEBSTECHNIK<br />

REVOLUTIONÄRES MOTORDESIGN<br />

Mehr Leistung bei gleicher Achshöhe – das ist ein signifikanter Entwicklungsschritt,<br />

der nun mit neuen luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren verwirklicht wurde.<br />

Verantwortlich für diese spezifische Leistungssteigerung um bis zu 15 % ist ein<br />

besonderes Kühlsystem. Und darüber hinaus hat der Motor noch weitere<br />

interessante Funktionen und Eigenschaften im Gepäck.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bedeutende Branchen profitieren von leistungsfähigen und<br />

robusten Hochspannungs-Elektromotoren. Die Liste ist<br />

lang wie zum Beispiel die Zement- und Metallindustrie, Öl<br />

& Gas, Mining, Chemische Industrie, Wassertechnik, Energieerzeugung<br />

und noch einige mehr. Ein weltweit riesiger Markt<br />

sucht stetig nach innovativen Produkten und Systemlösungen, die<br />

zum Ziel haben, die Prozesse noch energieeffizienter und zuverlässiger<br />

zu machen. Wertvolle Unterstützung erhalten Unternehmen<br />

dabei von Siemens und seiner neuen Hochspannungs-Motorenreihe<br />

Simotics HV C, die bis zu einer Leistung von 3,2 MW verfügbar<br />

ist.<br />

KÜHLSYSTEM SORGT FÜR MEHR LEISTUNG<br />

Jüngstes Mitglied dieser durchgängigen Motorenreihe für unterschiedlichste<br />

Ansprüche, ist der Simotics HV C Air cooled. Der markanteste<br />

Unterschied zu bisherigen luftgekühlten Motoren ist das<br />

besondere Kühlkonzept, wodurch die Konstrukteure eine überaus<br />

kompakte Gehäusebauform realisieren konnten. Durch die so erreichte,<br />

sehr hohe Leistungsdichte, die für bis zu 15 % mehr Leistung<br />

bei gleicher Baugröße sorgt, ergeben sich für Anwender ganz<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Verantwortlich ist unter anderem das zum Patent angemeldete<br />

Kühlsystem, das im Motorengehäuse integriert ist. Bekannt ist eine<br />

solche Art des Wärmetransports mithilfe integrierter Kühlrohre seit<br />

Jahren als Bezeichnung IC511 und IC611 in Motoren wie sie auch<br />

bei besonders harten und schmutzigen Umgebungsbedingungen<br />

zum Einsatz kommen. Siemens hat nun die damit gemachten jahrzehntelangen<br />

Erfahrungen in die Entwicklung der IC411 bzw. IC416<br />

Ausführungen einfließen lassen.<br />

SERVICEFREUNDLICHES GESAMTPAKET<br />

Der innovative Innenkühlkreislauf des rippengekühlten Gehäuses<br />

sorgt letztendlich für die verbesserte Entwärmung der Motoren –<br />

und letztendlich zum kompakten Motorengehäuse, das auch ge-<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


wichtsmäßig entsprechende Vorteile bietet.<br />

Ein weiterer Vorteil, der sich hier anschließt,<br />

sind die Robustheit sowie die<br />

Schwingungsoptimierung, was nicht zuletzt<br />

auch in einem spürbar besseren<br />

Serviceverhalten resultiert: Verlängerte<br />

Wartungsintervalle und Servicezeiten erhöhen<br />

die Verfügbarkeit des Antriebssystems<br />

und somit auch der Anlagen, in<br />

denen die luftgekühlten Simotics HV C<br />

verbaut sind.<br />

Integriert ist nicht nur die Kühlung,<br />

sondern auch die Verkabelung. Im<br />

Schutz des Gehäuses lassen sich Zwischenfälle,<br />

wie sie teils auf Unzulänglichkeiten<br />

bzw. Beschädigungen an den<br />

Leitungen von außen zurückzuführen<br />

sind, spürbar reduzieren. Auch das ist<br />

ein Effekt des Gehäusedesigns der<br />

neuen Simotics HV C, den Anwender<br />

hoch zu schätzen wissen. Ebenso wie<br />

die integrierte Verkabelung der Motoren<br />

erweisen sich die flexiblen Anschluss­<br />

01 Für optimale Entwärmung sorgen<br />

zusätzlich zum Innenkühlkreislauf des<br />

rippengekühlten Gehäuses integrierte<br />

Kühlrohre<br />

02 Über das Konnektivitätsmodul Simotics<br />

Connect 600 können wichtige Betriebsdaten<br />

wie Lagertemperatur, Wicklungstemperatur<br />

und Schwingungs verhalten erfasst und mit<br />

der App Sidrive IQ einfach ausgewertet<br />

werden<br />

ProSimulation<br />

Schneller auf dem Markt dank<br />

kürzerer Entwicklungszeiten<br />

NEU<br />

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dem neuen Werkzeug ProSimulation<br />

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Mechanikmodellen<br />

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20.– 26. Juni <strong>2019</strong><br />

Halle 8.1, Stand B205<br />

02<br />

be in motion


ANTRIEBSTECHNIK<br />

„BEWÄHRTES<br />

AUFGREIFEN UND<br />

WEITERENT-<br />

WICKELN“<br />

Inga Ronsdorf,<br />

Redakteurin<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

möglichkeiten der neuen Hochspannungs-Motoren als immenser Vorteil.<br />

So lässt sich der Anschlusskasten an fünf unterschiedlichen Stellen rund<br />

um das Gehäuse montieren. Dabei können sich Anwender in jeder<br />

Lage überlegen, wie die Leitungsführung am besten bewerkstelligt werden<br />

kann. Denn der Anschlusskasten lässt sich in seiner Orientierung nach<br />

Bedarf drehen.<br />

IQ-READY FÜR DIE DIGITALE ZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />

Innovatives Kühlkonzept, kompakte Bauform, erweiterter Leistungsbereich<br />

sowie erhöhte Servicefreundlichkeit sind die augenscheinlichsten Benefits,<br />

von denen Anwender profitieren. Siemens ergänzt diese durch eine moderne<br />

In Sachen Motorendesign eröffnen<br />

sich dem Konstrukteur stets<br />

Optimierungsmöglichkeiten, sei es<br />

durch den Einsatz neuer Werkstoffe,<br />

neuer Fertigungsverfahren oder das<br />

Kombinieren bereits vorliegender<br />

Designs. Durch das Zusammenspiel<br />

verschiedener Kühlkonzepte bei der<br />

Entwicklung des Simotics HV C ist in<br />

diesem Fall eine neuartige Konstruktion<br />

entstanden, die mehrere<br />

luftgekühlte Varianten wie Rippenkühlung,<br />

Röhrenkühlung und<br />

interne Kühlkreisläufe geschickt<br />

miteinander vereint. Wenn dann<br />

das Gehäusedesign zudem Langlebigkeit,<br />

Geräuscharmut und mehr<br />

Leistung bei gleicher Baugröße<br />

verspricht, ist das Konstruktionskonzept<br />

eine runde Sache.<br />

Lösung bezüglich Condition Monitoring. Hierzu bietet der Motorenhersteller<br />

eine entsprechende Schnittstelle an, die in der Lage ist, wichtige Parameter<br />

wie Lagertemperaturen, Wicklungstemperaturen und Gehäuseschwingungen<br />

zu erfassen. Dieses Konnektivitätsmodul mit der Bezeichnung<br />

Simotics Connect 600 lässt sich ohne weiteres an den Hochspannungs-Elektromotoren<br />

nutzen. Die neuen luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren<br />

sind somit werkseitig „IQ-ready“ für die digitale Zustandsüberwachung.<br />

Die so erhaltenen Betriebsdaten können dann via Siemens Cloud<br />

„Mindsphere“ erfasst und ausgewertet werden. Siemens stellt Anwendern<br />

die eigens dafür angepasste App „Sidrive IQ“ zur Verfügung. Kurz gesagt:<br />

Überall dort, wo kompakte Motoren mit höchster Verfügbarkeit und Performance<br />

gebraucht werden, zeigen die neuen, luftgekühlten Hochspannungs-Elektromotoren<br />

von Siemens ihre Stärke. Schließlich haben sie mit<br />

ihrem revolutionären Motordesign entsprechend viel zu bieten und können<br />

auf einfache Weise in der digitalen Industriewelt branchenübergreifend<br />

Einzug halten.<br />

Bilder: Siemens<br />

DAS NEUE KÜHLSYSTEM <strong>DER</strong> HOCHSPAN-<br />

NUNGS-ELEKTROMOTOREN SORGT FÜR<br />

DEUTLICH MEHR LEISTUNG PRO ACHSHÖHE<br />

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Q2E bietet daher einen völlig neuen Mehrkomponentenaufbau<br />

und ist somit in der Lage, auch<br />

extreme Lasten aufzunehmen. Sehr formstabil<br />

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30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

HYGIENISCHE UND ROBUSTE<br />

FOOD-SAFE-MOTOREN<br />

ABB hat IEC-Edelstahlmotoren<br />

und fertigmontierte<br />

Kugellager für<br />

raue Washdown-Umgebungen<br />

entwickelt. Sie<br />

sind z. B. geeignet für<br />

den Einsatz bei der<br />

Fleisch-, Geflügel- und<br />

Fischverarbeitung oder<br />

in Molkereien. Die<br />

glatten Gehäuse bieten keine Angriffspunkte für Schmutz und<br />

Bakterien. Selbst die Typenschilder auf den Motoren und Getrieben<br />

sind laserbeschriftet, um Rillen und Vertiefungen zu vermeiden.<br />

Alle Modelle erreichen Schutzart IP69 und können daher mit<br />

Hochdruck gereinigt werden. Die Volledelstahlkonstruktion<br />

schützt vor Korrosion. Die Wicklungen der Motoren sind gekapselt<br />

und halten aggressiven Reinigungsprozessen daher lange<br />

stand. Motorabdeckungen sind ebenfalls nicht mehr notwendig.<br />

Die Motoren erreichen den Wirkungsgrad IE3. Die Dodge-Food-<br />

Safe-Kugellager erreichen auch ohne Endabdeckung Schutzart<br />

IP69. Der Lagereinsatz besteht komplett aus Edelstahl und bietet<br />

in Verbindung mit der KleenTec-Beschichtung einen sehr hohen<br />

Korrosionsschutz.<br />

www.abb.com<br />

FLACHE UND SICHERE BREMSWI<strong>DER</strong>STÄNDE<br />

Sichere und dabei extra<br />

flache Bremswiderstände<br />

hat Michael Koch mit<br />

der Serie AWD300<br />

herausgebracht. Sie bauen<br />

nur knapp 10 mm<br />

hoch. Im Vergleich zu<br />

den Standard-Bremswiderständen<br />

im Aluminiumprofil<br />

des Herstellers<br />

mit ähnlicher Leistung<br />

sind dies gut 5 mm<br />

weniger. Die maximale<br />

Länge beträgt 246 bei<br />

60 mm Breite. Die Nennleistung beträgt 120 W, doch der sichere<br />

Bremswiderstand nimmt bei einem Prozent Einschaltdauer,<br />

bezogen auf zwei Minuten also 1,2 Sekunden, rund 4 500 Ws<br />

Energie auf. Die maximale Betriebsspannung beträgt 1 000 V DC,<br />

der verfügbare Bereich der Widerstandswerte liegt zwischen 27<br />

und 200 Ω. Bei einer Masse von etwa 300 g beträgt die thermische<br />

Zeitkonstante des verpressten Drahtwiderstands ca. 400 s.<br />

Die Bremswiderstände entsprechen den Anforderungen für den<br />

Anschluss an Bremstransistoren von Frequenzumrichtern, die am<br />

400-V-Netz betrieben werden. Mit ihrem Alu-Gehäuse und<br />

verpressten Dichtungen erreichen sie mindestens Schutzart IP 54.<br />

www.bremsenergie.de<br />

KURZER BLDC-SERVOMOTOR MIT 16 MM DURCHMESSER<br />

Eine extrem kurze Reaktionszeit, eine hohe Drehzahl und eine große zulässige radiale Last<br />

kennzeichnen den bürstenlosen DC-Servomotor1645 BHS von Faulhaber. Er erweitert die<br />

BHx-Serie mit 16 mm Durchmesser um eine kompaktere Variante, die nur 45 mm lang ist.<br />

Dieser Motor erreicht mit rund 100 000 min -1 eine extrem hohe Geschwindigkeit. Spitzenwerte<br />

weist er auch bei maximaler radialer Last (18 N), Leistungsdichte (58,5 W) und<br />

Drehmoment (8 mNm) auf. Mit einem passenden Planetengetriebe kann der Motor schon<br />

bei 12 000 min -1 ein sehr hohes Drehmoment von 800 mNm abgeben. Ein Wirkungsgrad<br />

von 90 % und eine minimale Wärmeentwicklung und Vibration lassen ihn stromsparend<br />

arbeiten. Seine kurze Reaktionszeit erreicht er durch geringe Werte bei mechanischer<br />

Anlaufzeitkonstante und Rotorträgheitsmoment sowie eine sehr schnelle Winkelbeschleunigung. Zusammen mit der flachen Steigung<br />

der n-/M-Kennlinie (429 min -1 /mNm) ergibt das ein optimales Laufverhalten des Motors, der schwankenden Leistungsanforderungen<br />

deshalb ohne Verzögerung folgt. Digitale Hall-Sensoren sind integriert, ein integrierter inkrementeller Encoder ist als Sonderausführung<br />

möglich. Durch sein robustes, kompaktes Design und herausragende Leistungsdaten eignet sich der Motor für anspruchsvolle<br />

Anwendungen mit sehr knappem Platzangebot. Typische Einsatzgebiete sind elektrische Greifer, kleine Handstücke, Robotiksysteme,<br />

Laborautomation oder mechatronische Instrumente.<br />

www.faulhaber.com<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

HINGUCKER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein modisches Accessoire, das für Durchblick<br />

sorgt: Die Brille stellt heute oft mehr als eine<br />

reine Sehhilfe dar. Es gibt sie in unzähligen<br />

Formen, Farben und Materialien und sie muss<br />

perfekt sitzen. Eine mit hochpräzisen<br />

Antriebskomponenten ausgestattete<br />

3D-Augenrandbiegemaschine erlaubt neben<br />

Passgenauigkeit ein kreatives Design und<br />

kommt zugleich den Anforderungen von<br />

Industrie 4.0 nach.<br />

Autorin: Stefanie Lauterbach, Unternehmenskommunikation,<br />

Baumüller Gruppe, Nürnberg<br />

Die Firma Schüssler Technik aus dem baden-württembergischen<br />

Pforzheim stellt seit über 50 Jahren hochwertige<br />

Maschinen zur Fertigung von Brillengestellen her. Die<br />

CNC 3D-Augenrandbiegemaschine S-514 fertigt Augenränder<br />

aus verschiedenen metallischen Profil-Drähten, unter anderem<br />

aus Edelstahl oder Titan in unterschiedlichen Materialstärken<br />

– mit einem Produktionsausstoß von bis zu 1 350 Augenrändern pro<br />

Stunde. Alle bekannten Legierungen für Augenränder bis zu einer<br />

Breite von 2,5 mm und einer Höhe von 2,5 mm sind verwendbar.<br />

Die Augenränder müssen dabei hochgenau gefertigt werden, hier<br />

sorgen optimal aufeinander abgestimmte Antriebe und Automatisierungs-Komponenten<br />

von Baumüller für Präzision.<br />

Das Programmieren der Maschine erfolgt mittels Übergabe von<br />

Daten per USB oder Netzwerk oder aber über das Kopieren einer<br />

Formscheibe. Die Parameter kann der Anwender direkt am Touchscreen<br />

einstellen, etwa Biegung, Korrekturwerte und Stärke des<br />

Profildrahtes. Zusammen mit der Formbiegung erhalten die Augenränder<br />

gleichzeitig die gewünschte Meniskierung, die sogenannte<br />

Basiskurve. Die Arbeitsweise der Maschine sorgt dafür, dass<br />

der Draht auch bei starker Krümmung, wie es zum Beispiel bei<br />

Sportbrillen üblich ist, so ausgerichtet wird, dass die Nut senkrecht<br />

zur Mittelachse steht. So kann das Brillenglas später sicher in die<br />

Fassung eingesetzt werden.<br />

Einer der großen Vorteile der S-514 ist die Möglichkeit von Segmentkorrekturen.<br />

Dies bedeutet, dass die Augenrandform in<br />

mehrere Segmente unterteilt und dann korrigiert werden kann –<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

sowohl in der 2D-Form als auch in der Wölbung, bis der gebogene<br />

Augenrand den Qualitätsansprüchen genügt. Das ist besonders<br />

hilfreich bei speziellen Augenformen mit kritischen Bereichen<br />

und Draht-Profilen. Ein weiterer Mehrwert der Maschine ist, dass<br />

die Maschine vollkommen ausschussfrei arbeitet. So wird auch<br />

bei hochwertigen Profil-Drähten wie Gold oder Titan nach jedem<br />

Biegeprozess direkt der nächste Augenrand und keine Abfallstücke<br />

produziert.<br />

ELEKTRONIK UND ANTRIEBE AUF<br />

ENGSTEM RAUM<br />

01<br />

DAS OPTIMALE ZUSAMMENSPIEL<br />

VON REGLER UND MOTOR<br />

ERLAUBT ES, AUGENRÄN<strong>DER</strong> BIS<br />

AUF HUN<strong>DER</strong>TSTEL MILLIMETER<br />

GENAU HERZUSTELLEN<br />

Durch die platzsparende Bauweise der Maschine und den kompakten<br />

Komponenten von Baumüller befinden sich Elektronik und alle<br />

sieben Antriebe auf engstem Raum im Schaltschrank. Vier Biegeachsen<br />

sorgen für das dreidimensionale Biegen und drei Handlingachsen<br />

für das Abtrennen des Drahtes. Die Achsantriebe gewährleisten<br />

eine hohe Qualität beim Biegen und sind wartungsfrei.<br />

Die meisten Fertigungsstandorte von Brillen befinden sich in<br />

Asien. Hier werden langlebige, platzsparende und einfach zu bedienende<br />

Maschinen gefordert. Bei der Entwicklung der 3D-Augenrandbiegemaschine<br />

arbeitet Schüssler Technik seit mehreren Jahren mit<br />

Baumüller zusammen. Anforderung an die neue S-514 war, die Maschine<br />

zu modernisieren und fit für Industrie 4.0 zu machen. Aufgabe<br />

von Baumüller dabei war es, die gesamte Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

der Maschine optimal aufeinander abgestimmt zu realisieren.<br />

Innerhalb der Baumüller Gruppe konnten alle wichtigen<br />

Komponenten vom Antriebsregler über die Maschinensteuerung<br />

und Visualisierung geliefert werden. Auch die Blecheinhausung<br />

inklusive Schaltschrank wurde von Baumüller Dravinja bezogen, der<br />

auf Maschineneinhausungen und Schaltschrankfertigung speziali-<br />

02<br />

01 Ein präzises Biegen und Abtrennen des Drahtes für den Augenrand<br />

garantiert einen perfekten Sitz der Brillengläser in der Fassung<br />

02 Der b maXX PCC-04 für hochperformante Anwendungen wird<br />

in der S-514 als Maschinensteuerung eingesetzt<br />

CONTROLFLEX<br />

DIE IDEALE KUPPLUNG FÜR DREHGEBER<br />

Sie ist steckbar und modular, sehr verlagerungsfreundlich<br />

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Ihre exakten Messergebnisse!<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

03 In der kompakten Augenrandbiegemaschine finden alle Antriebskomponenten von Baumüller Platz<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

sierten Baumüller Tochterfirma in Slowenien. Baumüller übernahm<br />

darüber hinaus das komplette Engineering der Maschine. Matthias<br />

Carstens, Bereichsleiter Geschäftsentwicklung und Qualitätsmanagement<br />

bei Schüssler Technik: „Baumüller unterstützt uns bei<br />

allen Komponenten und in der gesamten Steuerung. Der Vorteil<br />

durch Baumüller als strategischen Lieferanten mit einem breiten<br />

Spektrum liegt auf der Hand: Dadurch haben wir weniger Aufwand<br />

und eine schnellere und bessere Umsetzung.“ Ausschlaggebend für<br />

die Entscheidung für Baumüller als Partner waren neben den platzsparenden,<br />

kompakten Komponenten auch das Entwicklungs-<br />

Know-How und bereits vorhandene Programmier-Tools. Durch das<br />

perfekte Zusammenspiel von Regler und Motor kann die S-514 Augenränder<br />

bis auf hundertstel Millimeter hochgenau herstellen. Der<br />

Baumüller Servoumrichter b maXX 5500 als Monoeinheit und sechs<br />

Servoumrichter b maXX 3300 steuern die insgesamt sieben Antriebe<br />

der Maschine.<br />

DIGITALE BENUTZEROBERFLÄCHE<br />

UND FERNWARTUNG<br />

Die moderne Visualisierung der neuen S-514 ermöglicht dem Anwender,<br />

alle benötigten Parameter bequem an einem 12"-Touch-<br />

Monitor einzugeben und die Maschine zu steuern. Symbole anstatt<br />

Sprache ermöglichen die weltweite Verwendung ohne notwendige<br />

Übersetzungen. Zum Einsatz kommt hier als Maschinensteuerung<br />

die neueste Generation des leistungsstarken b maXX PCC-04, eine<br />

skalierbare, vielseitig einsetzbare Plattform für anspruchsvolle<br />

Steuerungsaufgaben. Der 12“-Touch-Monitor ist aus dem Pro-<br />

gramm der b maXX HMI-Serie von Baumüller. Dietmar Rupprecht,<br />

Bereichsleiter Vertrieb und Produktmanagement bei Schüssler<br />

Technik: „Die Anforderungen des Marktes an präzise und individuelle<br />

Brillenherstellung sind hoch. Die neue 3D-Augenrandbiegemaschine<br />

S-514 macht unsere Kunden zusätzlich fit für Industrie<br />

4.0. Sie bietet eine digitale Benutzeroberfläche und optionale Fernwartung<br />

für den weltweiten Einsatz.“<br />

Um einen schnellen und kostengünstigen Service bieten zu können,<br />

ist das Thema Fernwartung für Schüssler Technik als Hersteller<br />

der Maschinen sehr wichtig. Die neue Maschine bietet durch einen<br />

eingebauten Router optional die Möglichkeit eines Remote-Controllings<br />

für Fernwartungszwecke. Dahinter steht die sichere<br />

Fernwartungslösung Ubiquity von Baumüller, eines der ersten Softwareprodukte<br />

im Bereich industrieller Fernwartung, das nach IEC<br />

62443-3-3 zertifiziert worden ist und damit den Anforderungen des<br />

Grundschutzkataloges des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) entspricht. Ubiquity ermöglicht weltweit<br />

sicheren Zugriff auf die Maschinen, um bei Installation, Inbetriebnahme<br />

und Wartung zu unterstützen und bei auftretenden Fehlern<br />

oder Fehlfunktionen eine sichere Ferndiagnose stellen zu können.<br />

Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vor Ort deckt Baumüller<br />

über sein globales Service-Netzwerk ab. So können Brillenhersteller<br />

weltweit auf die präzise Produktion von Augenrändern<br />

aus dem Hause Schüssler Technik vertrauen.<br />

Fotos: gelilewa/Fotolia, Schüssler Technik, Baumüller<br />

www.baumüller.com<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


FLUIDTECHNIK<br />

EINFACH INTEGRIERBARE PROZESSVENTILE<br />

MIT IO-LINK UND BÜS<br />

Um eine bidirektionale Kommunikation<br />

bis auf die Ebene der Feldgeräte zu<br />

ermöglichen, bietet Bürkert die Ventilsteuerköpfe<br />

Typ 8691 jetzt auch mit<br />

IO-Link- und büS-Schnittstelle an. In der<br />

Lebensmittel-, Pharma- und Biotechnologie,<br />

aber auch bei der Trink- und<br />

Brauchwasseraufbereitung oder der<br />

Getränkeabfüllung werden Prozessarmaturen<br />

durch die kommunikativen<br />

Ventilsteuerköpfe nun intelligent. Mit<br />

IO-Link können relevante Diagnosedaten,<br />

z. B. die Schaltzyklenzahl, Wartungsanforderungen<br />

oder automatische<br />

Fehlererkennung, aus dem Ventilsystem<br />

ausgelesen werden. Das erlaubt<br />

Rückschlüsse auf die voraussichtliche<br />

Ventillebensdauer und ermöglicht eine vorbeugende Wartung.<br />

Dazu kommt, dass durch Remote-Parametrierung das Betreten<br />

hygienisch sensibler Bereiche vermieden werden kann. Die<br />

proprietäre digitale Schnittstelle büS ermöglicht eine unkomplizierte<br />

Kommunikation einzelner Komponenten der Bürkert-Geräteplattform<br />

EDIP untereinander.<br />

www.buerkert.de<br />

LEICHTER DRUCKSCHALTER FÜR<br />

HARTE UMGEBUNGEN<br />

Der Druckschalter<br />

Typ 402 von Layher<br />

ist fast um ein Drittel<br />

leichter als vergleichbare<br />

Modelle seiner<br />

Leistungsklasse. Der<br />

Membranschalter ist<br />

als Schließer und<br />

Öffner für flüssige<br />

und gasförmige<br />

Medien und für<br />

genaueste Steuerund<br />

Überwachungsaufgaben<br />

entwickelt.<br />

Beide Ausführungen<br />

sind mit einer<br />

Überlastgrenze von<br />

300 bar ausgelegt und können bei Temperaturen von – 40 bis<br />

+ 85 °C eingesetzt werden. Somit eignen sie sich auch für<br />

Anwendungen unter extremen Arbeitsbedingungen. Als Zubehör<br />

sind z. B. eine Schutzdose aus Kunststoff und eine Gummischutzkappe<br />

erhältlich. Das geringe Gewicht führt zudem zu reduzierten<br />

CO 2<br />

-Emissionen.<br />

www.layher-ag.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

WENN GREIFER<br />

INTELLIGENT WERDEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Digitalisierung verändert Produktionsprozesse<br />

in einem bislang kaum vorstellbaren<br />

Tempo und Ausmaß. Flexibel einsetzbare,<br />

autonom agierende und hochvernetzte<br />

Handhabungssysteme halten Einzug in die<br />

Produktion. Zudem wird die Zusammenarbeit<br />

von Mensch und Maschine revolutioniert. Damit<br />

all das gelingt, braucht es Greifsysteme, die<br />

gezielt auf die Anforderungen der smarten Fabrik<br />

zugeschnitten sind. Dabei gewinnt gerade die<br />

Sensorik rasant an Bedeutung.<br />

In den zurückliegenden Jahren gab es bei Sensorlösungen für<br />

Handhabung, Montage und Robotik regelrechte Entwicklungssprünge:<br />

sie werden immer leistungsfähiger, kompakter und universeller<br />

nutzbar. Häufig verschmelzen sie unmittelbar mit dem<br />

Aktor und lassen sich vergleichsweise einfach programmieren.<br />

KOMFORTABLE POSITIONSABFRAGE<br />

So verfolgt Schunk mit dem C-Nuten-Sensor MMS 22-PI die für<br />

Anwender attraktive Strategie „One sensor fits all“. Die Universalsensoren<br />

verfügen wahlweise über einen oder zwei frei programmierbare<br />

Schaltpunkte und werden über einen Magneten im Innern<br />

des Aktors detektiert. Statt vieler unterschiedlicher Sensorvarianten<br />

genügt meist eine oder zwei. Das reduziert die Lagerhaltung und<br />

macht flexibel. Im Vergleich zu herkömmlichen Magnetschaltern<br />

geht die Einrichtzeit mit dem MMS 22-PI deutlich zurück. Statt die<br />

Schaltpunkte umständlich mechanisch einzustellen, sind die Sensoren<br />

mit einem Teachwerkzeug schnell programmiert. Indem bei<br />

Bedarf auch die Ausschaltpunkte definiert werden können, lässt<br />

sich die Prozessstabiliät weiter erhöhen. Die Hysterese wiederum<br />

ist einstellbar, sodass auch bei sehr kleinen Hüben eine zuverlässige<br />

Positionsabfrage möglich ist und der Greifprozess präzise ausgewertet<br />

und gesteuert werden kann. Ähnlich komfortabel nutzbar ist<br />

der analoge Schunk-Positionssensor MMS A, laut Hersteller der<br />

erste und kleinste teachbare Analogsensor, der störkonturfrei unmittelbar<br />

in die C-Nut von Greifmodulen integriert werden kann.<br />

Mit ihm lässt sich der gesamte Hubbereich des Greifers erfassen,<br />

sodass unterschiedlich große Teile präzise detektiert werden können.<br />

Wo bislang für gewöhnlich mehrere Magnetschalter erforder-<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 Der Schunk-Magnetschalter MMS 22-IO-Link wird<br />

unmittelbar in die C-Nut von Greifern integriert, er<br />

kann unterschiedliche Bauteilgrößen detektieren und<br />

bietet dank IO-Link zusätzliche Diagnosefunktionen<br />

lich waren, genügt heute der mit einem Durchmesser von 4 mm<br />

äußerst kompakte MMS-A. Die Oberklasse im Bereich der Positioniersensoren<br />

bilden hochauflösende, analoge Sensoren wie der Schunk<br />

APS-M1, der während der Handhabung eine Teilevermessung mit<br />

einer Präzision von bis zu 0,03 mm ermöglicht. Über die SPS lassen<br />

sich bei ihm beliebig viele Schaltpunkte definieren und damit beliebig<br />

viele Teile beziehungsweise Toleranzbereiche unterscheiden.<br />

IO-LINK-SENSOR LIEFERT ZUSÄTZLICHE<br />

INFORMATIONEN<br />

Mit dem MMS 22-IO-Link wiederum lassen sich auf einfachem Weg<br />

die Auswertemöglichkeiten der pneumatischen Universalgreifer<br />

Schunk-PGN-plus-P sowie der pneumatischen Kleinteilegreifer<br />

ES WIRD ENTSCHEIDEND SEIN, DASS<br />

MO<strong>DER</strong>NE GREIFSYSTEMLÖSUNGEN<br />

FÜR DEN EINSATZ VON KI-<br />

TECHNOLOGIEN VORBEREITET SIND<br />

Schunk-MPG-plus erweitern. Auch er wird einfach in der C-Nut<br />

platziert und kann den gesamten Hubbereich des Greifers erfassen,<br />

sodass unterschiedlich große Teile präzise detektierbar sind. Zudem<br />

können dank IO-Link weitere Daten generiert werden, beispielsweise<br />

die Zyklenzahl, die Auswertungsqualität oder die<br />

Sensor-ID. Damit bildet der Katalogsensor die Speerspitze für ein<br />

neues Datenverständnis beim Greifen: „Greifer von morgen greifen<br />

nicht nur, sondern sie melden zusätzlich immer mehr Daten zurück“,<br />

beschreibt Schunk-Entwicklungschef Prof. Dr. Markus Glück<br />

den aktuellen Trend. „Schon heute liefern analoge Magnetschalter<br />

Informationen, ob und gegebenenfalls welches Teil gegriffen wurde.<br />

Künftig wird die Tiefe dieser Informationen weiter zunehmen.“<br />

SENSORINTEGRATION UND -FUSION<br />

Smarte Handhabungsmodule, wie der Schunk-EGL schaffen die<br />

Voraussetzungen für eine Vollintegration von Produktionsanlagen<br />

im Fertigungsumfeld und deren Anbindung an cloudbasierte Ökosysteme.<br />

In Technologiestudien sammeln Inline-Messsysteme<br />

beim sogenannten Smart Gripping Daten und werten diese mithilfe<br />

der in den Greifer integrierten Edge-Technologie umgehend aus.<br />

Jeder einzelne Prozessschritt wird detailliert überwacht und beispielsweise<br />

an die Anlagensteuerung, an das übergeordnete ERP-<br />

System, aber auch an Analyse-Datenbanken und Cloud-Lösungen<br />

weitergegeben. Auf diese Weise sind Greifer in der Lage, systematisch<br />

Informationen über das gegriffene Bauteil, den Prozess und<br />

auch über die Komponenten zu erfassen, zu verarbeiten und entsprechende<br />

Reaktionen auszuführen. Sie ermöglichen damit eine<br />

Closed-Loop-Qualitätskontrolle und die unmittelbare Überwachung<br />

des Produktionsprozesses im Fertigungstakt. Im Rahmen<br />

einer Sensorfusion können mehrere Sensoren parallel eingesetzt<br />

und deren Messwerte verknüpfend analysiert werden, um aktuelle<br />

Systemzustände der Greifer sowie der Zugriffssituation zu bewerten.<br />

So ist es beispielsweise möglich, Greifobjekte oder Störungen<br />

im Produktionsablauf zu erkennen.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 37


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

„HAND AN<br />

KRAFTSPANN-<br />

BLOCK …“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Wer kennt nicht den alten Otto-Sketch<br />

„Der menschliche Körper“? Stichwort:<br />

„Kleinhirn an Großhirn“. Der menschliche<br />

Körper dient bei smarten<br />

Technologien mitunter als Vorbild –<br />

und beim Thema Greifen sowieso.<br />

Nun sollen Sensoren, Kameras und<br />

Kommunikationstechnik Greifer in die<br />

Lage versetzen, autonom zu agieren<br />

bzw. als Teil einer kinematischen Kette<br />

die automatische Abarbeitung von<br />

Aufgaben zu ermöglichen. Alles soll,<br />

wie beim Menschen, perfekt zusammenspielen.<br />

Allerdings ist die<br />

Intelligenz hier dezentral verteilt und<br />

steckt in den einzelnen Komponenten.<br />

Hände, die registrieren, detektieren,<br />

kommunizieren, agieren, reagieren…<br />

faszinierend!<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ENABLER FÜR INTERAKTION VON<br />

MENSCH UND MASCHINE<br />

Auch in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) ermöglicht der intelligente<br />

Einsatz von Sensoren in Greifsystemen entscheidende Fortschritte: „Bei<br />

MRK-Applikationen gilt es, den Spagat zwischen den Anforderungen der<br />

Handlingaufgabe und den in der ISO/TS 15066 definierten biomechanischen<br />

Grenzwerte zu bewältigen“, erläutert Markus Glück. Wie dies gelingen kann,<br />

zeigt Schunk ganz aktuell mit dem Großhubgreifer EGL-C, der eine Kraftmessung<br />

mit einer Wegmessung kombiniert: In die Grundbacken integrierte<br />

Kraftmessbacken sowie Inkrementalgeber überwachen permanent die Greifkraft<br />

sowie die Position der Greiferfinger. Bis zu einer theoretischen Distanz<br />

von 4 mm zum geteachten Werkstück, deutlich weniger als die Dicke eines<br />

Fingers also, ist die Greifkraft auf 30 N begrenzt. Kommt es in dieser Annäherungsphase<br />

zu einer Kollision, etwa mit der Hand des Bedieners, geht der<br />

Greifer sofort in den sicheren Halt, ohne dass die Gefahr einer Verletzung besteht.<br />

In der zweiten Phase der Greifpro zedur, also bei einer Werkstückdistanz<br />

< 4 mm, fahren die Finger mit der frei definierbaren Maximalkraft von<br />

bis zu 450 N zu – weit mehr als bislang bei kollaborativen Greifern möglich<br />

war. Misst das System in dieser Schließphase eine Nachgiebigkeit, etwa, weil<br />

ein zu kleines Werkstück gegriffen wird, das der Bediener gerade per Hand<br />

entfernen will, stoppt auch diese Bewegung automatisch. Gleiches gilt, wenn<br />

die erwarteten Werkstückmaße um 2 mm überschritten werden, weil beispielsweise<br />

kein Teil vorhanden ist. In der dritten Phase schließlich detektiert<br />

der Greifer, ob das Teil sicher gegriffen ist, und aktiviert die inte grierte Greifkrafterhaltung,<br />

indem die Bremse verspannt wird. So kann das gegriffene Teil<br />

auch bei einem Not-Aus nicht verloren gehen. Zudem ist bei einem Stromausfall<br />

keine erneute Referenzierung erforderlich.<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

Künftig, so die Pläne von Schunk, sollen sich Aufgabenstellungen für die gesamte<br />

kinematische Kette bestehend aus Roboter und Greifer automatisieren<br />

lassen, ohne dass diese Schritt für Schritt programmiert werden müssen. Der<br />

Schlüssel für dieses autonome Greifen ist der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />

sowie die parallele Nutzung unterschiedlicher Sensoren. So werden in einer<br />

Pilotanwendung zufällig angeordnete Teile über eine Kamera identifiziert,<br />

autonom aus einer Transportbox gegriffen und einem Bearbeitungsprozess<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

INTELLIGENTE GREIFER WERDEN IN<br />

SMARTEN PRODUKTIONEN EINE<br />

SCHLÜSSELFUNKTION ÜBERNEHMEN<br />

PROF. DR.-ING. MARKUS GLÜCK,<br />

Geschäftsführer Forschung & Entwicklung, CINO,<br />

Schunk GmbH & Co. KG, Lauffen/Neckar<br />

Embedded Systeme und integrierte Multi-Sensorik sind nicht nur<br />

Schlüsseltechnologien der Industrie 4.0, sondern auch für die<br />

Weiterentwicklung der Greif- und Spanntechnik von elementarer<br />

Bedeutung. Intelligente Schunk-Greifer werden in smarten<br />

Produktionen eine Schlüsselfunktion übernehmen: Aufgrund ihrer<br />

Position „closest to the part“ erlauben sie eine Prozessanalyse in<br />

Echtzeit, eine proaktive Trendbewertung sowie deren umgehende<br />

Einbeziehung in die Qualitätsregelung des Fertigungsflusses.<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


02<br />

03<br />

02 Beim Smart Gripping nutzt<br />

Schunk einen Technologieträger<br />

auf Basis des intelligenten<br />

Schunk EGL unmittelbar zur<br />

Prozessüberwachung<br />

03 Um in der direkten<br />

Kollaboration mit dem Menschen<br />

hohe Greifkräfte bis 450 N zu<br />

ermöglichen, setzt Schunk beim<br />

Co-act EGL-C auf eine kombinierte<br />

Kraft- und Wegmessung<br />

federnshop.com<br />

zugeführt. Die ermittelten Informationen zum Bauteil gibt das System an nachfolgende<br />

Stationen weiter, sodass beispielsweise ein intelligenter Kraftspannblock<br />

in die Lage versetzt wird, seinen Hub und die Greifkraft automatisch auf das<br />

folgende Teil abzustimmen. Der Greifer, so die Idee, wird also nicht nur greifen,<br />

sondern im Zusammenspiel mit 2D- und 3D-Kameras die komplette Greifplanung<br />

übernehmen, den Prozess sensorisch überwachen und mit vor- und<br />

nachgelagerten Komponenten kommunizieren. „In diesem Zusammenhang wird<br />

es entscheidend sein, dass moderne Greifsystemlösungen zum einen über die<br />

entsprechende Sensorik ver fügen und zum anderen für den Einsatz von KI-Technologien<br />

vorbereitet sind“, unterstreicht Glück.<br />

Bilder: SCHUNK<br />

www.schunk.com<br />

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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TRENDS<br />

IN <strong>DER</strong> ROBOTIK<br />

Autor: Franz Forstner, Marketing Automatisierungstechnik, HEIDENHAIN, Traunreut<br />

Bilder: DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


BEARBEITUNGSAUFGABEN ÜBERNEHMEN<br />

Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer sind die Hauptmerkmale von Industrierobotern.<br />

Zu ihren klassischen Aufgaben gehören damit das Schweißen oder das<br />

Heben schwerer Teile. Trotz fortschrittlicher Kalibriermethoden ist die Positioniergenauigkeit<br />

für bestimmte Aufgaben jedoch unzureichend. Das ändert sich<br />

aktuell, unter anderem dank hochgenauer abtriebsseitiger Messgeräte. Treiber<br />

dieser Entwicklung ist die Luft- und Raumfahrt industrie. Denn hier müssen sehr<br />

große Bauteile mit hoher Genauigkeit bearbeitet werden. Werkzeugmaschinen<br />

würden die geforderten Genauigkeiten zwar spielend erreichen, sind aber<br />

entweder zu unflexibel, was Einsatzort und Bearbeitungsraum betrifft, oder als<br />

Sondermaschinen extrem teuer. Ein Roboter dagegen kann selbst an gewaltigen<br />

Teilen wie einem Flugzeugrumpf problemlos jede beliebige Stelle erreichen und<br />

dort Bohr- und Fräsbearbeitungen durchführen.<br />

GENAUIGKEIT OPTIMIEREN<br />

Um einen Roboter für Fräs- oder Bohrbearbeitungen einsetzen zu können, muss<br />

der Tool Center Point mit ausreichender Genauigkeit positioniert und geführt<br />

werden. Hier stoßen klassische Industrieroboter an ihre Grenzen, weil zu viele<br />

Faktoren für Abweichungen sorgen: die serielle Kinematik mit bis zu sechs<br />

Achsen, Servomotoren und Getriebe an jeder Achse, Krafteinwirkungen und<br />

dynamische Effekte während des Bearbeitungsprozesses. Daraus resultieren<br />

Nulllagenfehler, Umkehrspiel und Gelenkelastizitäten als Hauptverursacher von<br />

Ungenauigkeiten. Ihretwegen erreichen herkömmliche Gelenkarmroboter – je<br />

nach Ausführung, maximaler Reichweite und Traglast – in der Praxis nur eine<br />

absolute Positionsgenauigkeit von ±1 mm – unzureichend für die Genauigkeitsanforderungen<br />

in der Luftfahrtindustrie.<br />

MOTOREN HOCHDYNAMISCH UND SICHER REGELN<br />

Servomotoren an Roboterachsen erfordern eine hohe Regeldynamik. Für das<br />

Motorfeedback eignen sich robuste und sichere Drehgeber, wie die der Baureihen<br />

ECI 1100 und 1300 sowie die Multiturn-Drehgeber der Baureihen EQI 1100<br />

und 1300 von Heidenhain. Sie bieten hohe Regelgüte, Systemgenauigkeit und<br />

Vibrationsbelastbarkeit. Diese induktiven Drehgeber unterstützen den Sicherheitsintegritätslevel<br />

SIL 2, Kategorie 3 PL d. Mit Zusatzmaßnahmen in der<br />

Steuerung erreichen sie SIL 3 bzw. Kategorie 4 PL e. Ein weiterer Vorteil ist der<br />

mechanische Fehlerausschluss gegen das Lösen der Wellen- und Statoranbindung.<br />

Mit diesem Sicherheitspaket können die induktiven Drehgeber auch in<br />

Systemen für die Mensch-Roboter-Kollaboration eingesetzt werden.<br />

POSITIONEN HOCHGENAU MESSEN<br />

Eine signifikante Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit können<br />

Roboterhersteller durch zusätzliche, hochgenaue Winkelmessgeräte oder Drehgeber<br />

an jeder Roboterachse erreichen. Diese Secondary Encoders, jeweils montiert<br />

nach dem Getriebe, erfassen die tatsächliche Position jedes Robotergelenks und<br />

berücksichtigen Nulllagenfehler und Umkehrspiel. Außerdem messen sie die<br />

rückwirkenden Kräfte aus der Bearbeitung. Das führt in Summe zu einer Verbesserung<br />

der absoluten Positionsgenauigkeit am Tool Center Point um 70 bis 80 %.<br />

ROBOTER GENAU VERFAHREN<br />

Um bei extrem großen oder langen Bauteilen wie einem Flugzeugrumpf oder bei<br />

der Herstellung von großen Verbundfaser-Bauteilen alle Bearbeitungspositionen<br />

zu erreichen, können Roboter auf Linearachsen entlang der Bauteile verfahren<br />

werden. Die Positionsmessung mit einem Längenmessgerät kompensiert<br />

thermische Fehler und weitere Einflüsse der Vorschubmechanik, die eine<br />

herkömmliche Positionsermittlung anhand der Steigung des Kugelgewindetriebs<br />

und der Winkelposition des Motordrehgebers nicht erfassen kann.<br />

www.heidenhain.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 41


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

DURCHGÄNGIGES<br />

WACHSTUM<br />

In nur wenigen Jahren hat sich ein reiner<br />

Schaltschrankfertiger zu einem Engineering-<br />

Dienstleister für den Maschinenbau entwickelt.<br />

Ermöglicht wurde dies durch den schrittweisen<br />

Auf- und Ausbau einer Engineering-Plattform<br />

und die direkte Anbindung von ECAD-Lösungen<br />

an die Drahtkonfektionierung sowie die<br />

mechanische Bearbeitung.<br />

Von der verlängerten Werkbank des Schaltschrankbaus<br />

zum qualifizierten Dienstleister für die Elektrokonstruktion:<br />

Diesen Weg ist die Ingela GmbH in Bisingen seit der<br />

Übernahme durch Ingo Straub im Jahr 2013 gegangen. Mit<br />

Übernahme des in 1982 gegründeten Unternehmens tätigte Straub<br />

– der zuvor als Projektleiter bei Ingela tätig war – direkt eine strategische<br />

Investition in moderne Software: „Wir hatten zwar einzelne<br />

Bereiche der Schaltschrankfertigung, insbesondere die Drahtbedruckung,<br />

schon ab 1999 automatisiert, aber das vorhandene<br />

ECAD-System war auf weitere Automatisierungsschritte nicht vorbereitet<br />

und wir mussten viele Aufgaben manuell erledigen oder<br />

aber Daten manuell von einem ins andere System übertragen.“<br />

KONSTRUIEREN UND ROUTEN<br />

Um für die Zukunft besser vorbereitet zu sein und das Unternehmen<br />

zum Engineering-Dienstleister zu entwickeln, hat Ingela im<br />

Jahr 2013 den ersten Eplan-Arbeitsplatz eingerichtet. Damit war die<br />

Grundlage für weitere Automatisierungsschritte gelegt. Im zweiten<br />

Schritt führte Ingela Eplan Pro Panel für den 3D-Schaltschrankaufbau<br />

und insbesondere für das Routing ein. Damit wurde eine Kernkompetenz<br />

weiter ausgebaut, denn das Unternehmen gilt in der<br />

Branche als Spezialist für die Drahtkonfektionierung und -bedruckung.<br />

Der Vorteil, den Eplan Pro Panel bietet, war sehr schnell offensichtlich:<br />

„Die Fehler gingen sofort gegen Null. Jede Drahtlänge<br />

passt perfekt, auch das Erscheinungsbild der Schaltschränke ist<br />

deutlich besser“, so Straub. Die Konfektionierung übernimmt ein<br />

Halbautomat.<br />

2015 folgte die Anschaffung einer Perforex-Maschine für die<br />

mechanische Bearbeitung der Schaltschränke und die Anbindung<br />

der Maschine an Eplan. Dieser Integrationsschritt hat, laut Straub,<br />

auf Anhieb zu guten Ergebnissen geführt und die Durchlaufzeit in<br />

der Fertigung deutlich verkürzt. Besonders gut funktioniert das<br />

bei den Rittal-Schränken, die Ingela prinzipiell verwendet, wenn<br />

der Kunde nichts Anderes wünscht. Das gilt auch für die Klimaberechnung:<br />

Da für jeden in Eplan gelisteten Artikel die Verlustleistung<br />

angegeben werden kann, lässt sich ganz einfach das<br />

optimal dimensionierte Klimagerät (ebenfalls aus dem Rittal-<br />

Programm) ermitteln.<br />

DATENPORTAL UNTERSTÜTZT DIE PRODUKTSUCHE<br />

Ingela hat zum Ziel, beim Engineering stets neueste Komponenten<br />

und Funktionen einzusetzen und nutzt bei der Artikelauswahl häufig<br />

das Eplan Data Portal. Straub: „Das Portal hat sich in den vergangenen<br />

drei Jahren erheblich gesteigert. Es ist gut gefüllt, die Hersteller<br />

liefern 3D-Makros und man kann sehr gezielt nach Artikeln und<br />

Lösungen suchen.“<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autor: Thomas Weichsel,<br />

Leiter Produktmanagement,<br />

Eplan Plattform


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

02<br />

01<br />

01 Aufgeräumter Anblick –<br />

alle Schaltschränke werden mit<br />

Eplan Pro Panel geplant<br />

02 3D-Ansicht in Eplan Pro Panel<br />

UM BEIM ENGINEERING STETS NEUESTE<br />

KOMPONENTEN UND FUNKTIONEN EINZUSETZEN,<br />

NUTZT INGELA DAS EPLAN DATA PORTAL<br />

„WIR WOLLEN DIE<br />

POTENZIALE <strong>DER</strong><br />

AUTOMATISIERUNG VOLL<br />

AUSSCHÖPFEN“<br />

Ingo Straub, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

der Ingela GmbH<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Ein Beispiel für die aktuelle Vorgehensweise<br />

von Ingela als Engineering-Dienstleister:<br />

Ein Hersteller von Maschinen, die<br />

Drahtgeflechte erzeugen, hatte seine<br />

Schaltschränke bislang in den USA bezogen<br />

und suchte nun nach einer europäischen<br />

Bezugsquelle und zugleich nach einem<br />

neuen Steuerungskonzept. Michael<br />

Rauscher, Leiter Software-Entwicklung bei<br />

Ingela: „Die Hauptantriebe wurden über<br />

vier Frequenzumrichter mit Controller<br />

und einer zentralen SPS gesteuert. Das<br />

führte zu Schwingungen und Fehlern. Wir<br />

haben Servoantriebe mit Achscontroller<br />

vorgeschlagen und haben das Konzept bei<br />

uns probeweise aufgebaut. Der Kunde war<br />

überrascht: Die Antriebe lassen sich mit<br />

höchster Genauigkeit steuern und es gibt<br />

kein Aufschwingen mehr.“ Genau solche<br />

Aufgaben sind es, auf die Ingela in den vergangenen<br />

Jahren hingearbeitet hat und für<br />

die man die Software Eplan intensiv und<br />

durchgängig nutzt. Straub ergänzt: „Wir<br />

planen immer individuell, machen Lösungsvorschläge<br />

und fertigen dank der<br />

Eplan-Plattform hoch effizient.“<br />

ARBEITSTEILUNG ZWISCHEN<br />

MECHANIK UND ELEKTRIK<br />

Ein weiterer Vorteil der durchgängigen<br />

und automatisierten Prozesse ist erwähnenswert.<br />

Der mechanische Anteil der Fertigung,<br />

zum Beispiel die Vormontage der<br />

Gehäuse mit Lasttrennschalter, Griff, Achse,<br />

Hutschienen, Verdrahtungskanäle Erdung<br />

und Displays wird bei Ingela im Vorfeld<br />

von Mechanikern erledigt. Die qualifizierten<br />

Elektroniker können sich dann auf<br />

den elektrischen Anteil der Schaltschrankbestückung<br />

und Verdrahtung konzentrieren.<br />

Auch das spart Durchlaufzeiten.<br />

Das Ergebnis der Investitionen von Ingela<br />

in ein durchgängiges, leistungsfähiges<br />

ECAD-System mit Anbindung an die Fertigung<br />

kann man einfach in Zahlen fassen:<br />

Das Unternehmen ist in nur fünf Jahren<br />

von 10 auf 30 Mitarbeiter gewachsen und<br />

konnte die Anzahl der Kernkunden, die regelmäßig<br />

Schaltschränke ordern, von 8 auf<br />

über 30 steigern. Und: Es ist sehr eng geworden<br />

in der Fertigung. Deshalb hat Ingela<br />

den Produktionsstandort im 4. Quartal<br />

2018 verlagert. Das neue Gebäude bietet<br />

mit 2800 m 2 eine dreimal größere Produktionsfläche.<br />

Der wesentliche Grund für den<br />

Aufstieg ist der konsequente Wandel vom<br />

Schaltschrankbauer zum Engineering-<br />

Dienstleister. Die Eplan-Plattform hat dafür<br />

eine zentrale Voraussetzung geschaffen.<br />

Bilder: industrieblick/Fotolia, Ingela<br />

www.eplan.de<br />

Für einen schwedischen Kunden<br />

mussten wir Edelstahl-Schaltschränke<br />

aus Schwedenstahl<br />

verwenden. Der Kunde hat Step-Dateien<br />

für einen dreifeldrigen,<br />

durchgängig geschweißten Schrank<br />

geliefert, bei dem die dreiteilige<br />

Montageplatte und somit auch das<br />

Stromschienensystem seitlich<br />

eingeschoben werden mussten –<br />

über alle drei Felder hinweg. Das<br />

setzte ein sehr genaues Zusammenspiel<br />

von Planung und Fertigung<br />

voraus und hat hervorragend<br />

geklappt, genau wie das automatisierte<br />

Routing über eine Breite von<br />

3,6 m. Der Kunde war wirklich<br />

begeistert. Ohne 3D-Planung hätte<br />

das nicht so einfach und reibungslos<br />

funktioniert.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 43


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

KONSTRUKTION GUT<br />

IN SZENE GESETZT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Opern und CAD – auf den ersten Blick eine<br />

überraschende Kombination. Tatsächlich haben<br />

Opernhäuser und Theater praktisch immer eine<br />

Abteilung, die Bühnenbilder und -aufbauten<br />

konstruiert. Die Konstruktionsabteilung der<br />

Dresdener Semperoper nutzt für die Entwicklung<br />

Ihrer Aufbauten eine individuell angepasste<br />

3D-Konstruktionssoftware.<br />

Die Semperoper in Dresden fiel 1869 einem Brand und 1945<br />

schweren Luftangriffen zum Opfer. Der Wiederaufbau in<br />

Form des heutigen, dritten Baus wurde 1977 begonnen<br />

und 1985 fertiggestellt, wobei Zuschauerraum sowie die<br />

Bühne erweitert wurden. Die Sächsischen Staatstheater beschäftigten<br />

etwa 1 100 Mitarbeiter, die an Oper und Schauspiel arbeiten.<br />

Den Boden der Bühne bilden 16 bewegliche Podien, die einzeln<br />

nach oben und unten gefahren und gekippt werden können – zusätzlich<br />

lässt sich eine Drehscheibe einbauen. Diese Podien und die<br />

Drehscheibe bilden das Fundament der Bühnenbauten, weitere<br />

Kulissen lassen sich aus dem Schnürboden von oben ins Sichtfeld<br />

fahren, ein sogenannter Bühnenprospekt bildet den Hintergrund<br />

des Bühnenbilds.<br />

KONZEPT FÜR DAS TÄGLICHE HANDLING<br />

Die Werkstätten, in denen die Bühnenbilder angefertigt werden,<br />

sind einige hundert Meter von der Bühne entfernt, zudem ist die<br />

Bühne im ersten Stock und per Aufzug zu erreichen. Die Größe des<br />

Autor: Dipl.-Ing. Ralf Steck, freier Fachjournalist, Friedrichshafen<br />

Aufzugs limitiert die Größe der Bauteile der Bühnenbildkonstruktion<br />

auf etwa 7 × 2,5 × 2,5 m. Gleichzeitig müssen die Bühnenbilder<br />

schnell und zuverlässig auf- und abgebaut werden, wie Konstruktionsleiter<br />

Paul Radicke erläutert: „Auf der Bühne der Semperoper<br />

wird fast jeden Abend ein anderes Stück gespielt oder ein Konzert<br />

gegeben, sodass das Bühnenbild fast jeden Tag neu aufgebaut<br />

werden muss. Morgens finden Proben statt, erst danach haben die<br />

Bühnenarbeiter Zeit, das Bühnenbild des Abends aufzubauen. Das<br />

stellt hohe Anforderung an die Konstruktion, die Teile müssen<br />

schnell zusammenzufügen, mit der Hand zu bewegen und robust<br />

genug für das tägliche Handling sein. Und dabei noch den künstlerischen<br />

Ansprüchen entsprechen.“<br />

Konstrukteur Raphael Gwosch ergänzt: „Das Bühnenbild ist<br />

nicht nur ein Hintergrund, sondern sehr oft auch Schauplatz. Die<br />

Bauten müssen oft das Gewicht mehrerer Menschen aufnehmen –<br />

und dass nach jedem Aufbau wieder zuverlässig.“ An der Sächsischen<br />

Staatsoper werden dazu spezielle Steckverbinder und Verschraubungen,<br />

bei denen Schraube und Mutter unverlierbar eingebaut<br />

sind, verwendet. Die Bühnenbilder bestehen aus einer Vielzahl von<br />

Materialien: Bemalter Stoff bildet oft die Oberfläche, die tragende<br />

Konstruktion bilden mit Sperrholzplatten beplankte Gestelle.<br />

Gwosch weiter: „Früher war Holz der Werkstoff der Wahl, heute<br />

kommen immer mehr Fachwerkgestelle aus Stahlrohr zum Einsatz,<br />

das ist stabil, schnell gebaut und preiswert.“<br />

REGIEANWEISUNGEN AN DEN <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

Eine Besonderheit der Konstruktionsarbeit an der Oper ist, dass die<br />

Vorgaben von einem Regieteam kommen, das sich der Kunst verpflichtet<br />

sieht – der Konstrukteur ist gefordert, Umsetzungsmöglichkeiten<br />

für die Ideen der Künstler zu finden, die zunächst einmal ohne<br />

Rücksicht auf die technische Umsetzung an die Inszenierung herangehen.<br />

Das Regieteam, bestehend aus den Verantwortlichen für<br />

Regie beziehungsweise beim Ballett für Choreografie, Bühnenbild,<br />

Kostüm, Licht und immer öfter auch Video, entwickelt gemeinsam<br />

eine Inszenierung, die auch ein Bühnenbild umfasst. Dieses wird<br />

üblicherweise als Modell, ergänzt von vielen Skizzen, visualisiert.<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


01<br />

02<br />

Nach ersten Ideen der Konstruktion wird<br />

etwa ein Jahr vor der Premiere eine Bauprobe<br />

gemacht, dabei wird das zukünftige<br />

Bühnenbild mit Ersatzmaterial, beispielsweise<br />

abgespielte Dekorationen, auf der<br />

Bühne markiert. So lassen sich die Positionierung<br />

auf der Bühne, die Orte, an denen<br />

Schauspieler die Bühne betreten, aber<br />

auch die Sichtachsen des Publikums realistisch<br />

beurteilen. Zudem wird bei beweglichen<br />

Bühnenbildern eine erste Lösung<br />

diskutiert, wie diese angetrieben werden –<br />

oft bewegt die eingebaute Maschinerie die<br />

Szenerie, oft kommen aber auch Sonderantriebe<br />

zum Einsatz.<br />

Der Bühnenbildner liefert dann eine<br />

Layoutskizze im DWG-Format, auf deren<br />

Basis die Konstruktion entsteht. Es folgen<br />

01 Teil des Bühnenbildes der Inszenierung<br />

„Königskinder“ (links: in Creo, rechts:<br />

Aufbau im Original)<br />

02 Die Bauten sind nicht nur Hintergrund,<br />

sondern auch Schauplatz und müssen oft<br />

das Gewicht mehrerer Menschen aufnehmen<br />

den eigenen Werkstätten läuft teils parallel,<br />

teils nach Ende der Konstruktion.<br />

Radicke verdeutlicht: „Wir setzen künstlerische<br />

Entwürfe vom Modell in die Realität<br />

um, das ist etwas völlig anderes als der<br />

normale Maschinenbau. Uns stellen sich<br />

dann plötzlich Fragen wie die, wie man bei<br />

einem Bodenbelag innerhalb kürzester<br />

Zeit die Farbe wechselt – wir haben es mit<br />

einer Wickelmaschine gelöst, haben aber<br />

BEI BEWEGLICHEN BÜHNENBIL<strong>DER</strong>N KOMMEN<br />

OFT SON<strong>DER</strong>ANTRIEBE ZUM EINSATZ<br />

Besprechungen mit der Bühnentechnik<br />

und den Werkstätten, in denen die Umsetzung<br />

des Modells in die Realität diskutiert<br />

werden. Dabei werden auch Aspekte wie<br />

der Brandschutz oder die Beleuchtung,<br />

aber eben auch die Aufteilung zum Aufund<br />

Abbau festgelegt. Dann beginnt die<br />

3D-Konstruktion in Creo, für die Zeit ist bis<br />

vier Monate vor Premiere. Die Fertigung in<br />

auch über temperaturaktive Folien nachgedacht.<br />

Solche Herausforderungen machen<br />

den Job jeden Tag aufs Neue interessant.“<br />

Vier Wochen vor der Premiere wird das<br />

gesamte Bühnenbild erstmals auf der Bühne<br />

aufgebaut und die letzten drei Wochen vor<br />

der Premiere vergehen mit Proben und<br />

letzten Anpassungen. Der Durchsatz ist<br />

hoch, wie Radicke erläutert: „Wir haben<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 45<br />

Rotor Clip.indd 1 06.03.<strong>2019</strong> 18:15:43


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

03 In Figaros Stuhl ist ein Antrieb versteckt, der ihn<br />

hoch- und herunterfahren lässt<br />

04 Konstrukteur Raphael Gwosch und Konstruktionsleiter<br />

Paul Radicke konstruieren die Aufbauten in der Semperoper<br />

Bis ins Jahr 2014 arbeitete man mit einem CAD-Programm mit Stahlbaupaket,<br />

das allerdings dann nicht mehr weiterentwickelt wurde.<br />

„Zudem war die Softwarekombination nicht parametrisch und<br />

Maschinenbaukonstruktionen ließen sich nur schwer realisieren“,<br />

erinnert sich Radicke. „Die Zeichnungsableitung war mühsam, bei<br />

einer Änderung im Modell musste die Zeichnung neu erstellt werden.<br />

Das alles ließ den Entschluss reifen, eine neue Lösung zu suchen.“<br />

Die wurde dann auch gefunden in der Kombination aus PTC Creo<br />

und dem Stahlbaupaket B&W Profile. Radicke weiter: „Unsere Modelle<br />

bestehen aus sehr vielen Objekten, das verkraftet Creo sehr gut.<br />

Die Lösung von B&W ist nahtlos in das CAD-System integriert und<br />

wir konnten einige eigene Erweiterungen programmieren lassen, die<br />

uns die Arbeit sehr erleichtern. Und nicht zuletzt stammt die Software<br />

von einem regionalen Anbieter, der einfach ansprechbar ist und<br />

bisher immer eine Lösung für unsere Anforderungen gefunden hat.“<br />

Zusätzlich sind die Genius Tools von Inneo installiert, die unter<br />

anderem einen Parameter Manager für das Ausfüllen der Zeichnungs-Schriftfelder<br />

zum Funktionsumfang der Semperoper-Entwicklungsumgebung<br />

beitragen. Zudem nutzen die Konstrukteure<br />

die Normteile- und Symbolbibliotheken der Genius Tools.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

03<br />

pro Spielzeit eine Premiere, deshalb laufen immer mehrere Projekte<br />

parallel. Bis zu acht Neuinszenierungen pro Jahr Spielzeit plus drei auf<br />

der Studiobühne werden von uns ausgestattet, der Rest sind Kooperationen<br />

mit anderen Theatern, die das Bühnenbild zuliefern.“<br />

CAD-PAKET MIT ANGEPASSTEN ERWEITERUNGEN<br />

04<br />

FACHWERKTRÄGER SORGEN FÜR ZEITERSPARNIS<br />

In B&W Profile, mit dem die Konstrukteure hauptsächlich arbeiten,<br />

schuf der Hersteller auf Anregung der Semperoper-Konstrukteure<br />

eine Erweiterung, mit der sich sehr schnell Fachwerke erstellen lassen.<br />

Gwosch verdeutlicht: „Wir arbeiten oft mit Fachwerkträgern, die<br />

aus zwei Leitprofilen und vielen Verstrebungen zwischen diesen<br />

Leitprofilen bestehen. Statt nun alle Vierkantrohre einzeln positionieren<br />

und trimmen zu müssen, ermöglicht uns die Erweiterung,<br />

die Anzahl und die Neigung der Streben anzugeben, die Software<br />

verteilt, erstellt und trimmt die Rohre dann automatisch. Das ist<br />

eine große Zeitersparnis, ebenso die automatische Erstellung der<br />

Schnittliste, die sich für die Werkstatt direkt auf der Zeichnung<br />

abbilden lässt.“ Zudem wurden von B&W Profil-Prototypen erstellt,<br />

aus denen sich alle Profile, die üblicherweise in den Werkstätten auf<br />

Lager verfügbar sind, aus Auswahllisten erzeugen lassen.<br />

„Wir arbeiten typischerweise mit zwei bis drei Mann an einem<br />

Bühnenbild“, so Radicke, „und haben uns inzwischen eine gute<br />

Strategie mit Skelettmodellen angeeignet, um uns so wenig wie<br />

möglich in die Quere zu kommen. Mit einem PDM-System wäre die<br />

Zusammenarbeit einfacher und die Gefahr des gegenseitigen Überschreibens<br />

von Modellen wäre gebannt. Deshalb denken wir aktuell<br />

auch über die Einführung nach.“<br />

Die Sicherheitsanforderungen in Bezug auf die Statik werden in<br />

einer Statiksoftware nachgerechnet, dazu können aus B&W Profile<br />

Stabwerke exportiert werden. Gwosch ist zufrieden: „Creo erleichtert<br />

uns die Arbeit an vielen Stellen, so sind die Zeichnungen heute<br />

mit dem Modell verknüpft und vollziehen Änderungen sofort nach.<br />

Creo ist auch so tolerant, dass wir nicht jedes Modell voll durchparametrisieren<br />

müssen. Wir stecken so viel Arbeit rein wie sein muss,<br />

dass die Werkstätten die notwendigen Arbeitsunterlagen haben.<br />

Auch für maschinenbauliche Konstruktionen, beispielsweise von<br />

Antrieben, ist Creo sehr gut geeignet.“<br />

„Der Softwareumstieg war eines meiner ersten Projekte, als ich<br />

2014 die Abteilung übernommen hatte“, erinnert sich Radicke. „Ich<br />

bin mit der Entscheidung für Creo und Inneo sehr zufrieden, auch<br />

wenn das etwas Mut brauchte – im Theaterbereich ist Creo wenig<br />

verbreitet. Doch die Demonstrationen von Inneo-Mitarbeiter Klaus<br />

Raab, der zu allen unseren Fragen einen Lösungsansatz hatte, haben<br />

uns überzeugt.“<br />

Einmal im Jahr wird mit Inneo ein Schulungs- beziehungsweise<br />

Consultingtermin vereinbart, bei dem effizientere Lösungen und<br />

Methoden entwickelt werden – „schließlich haben wir hier sehr<br />

spezielle Anforderungen, für die Inneo aber immer wieder neue<br />

Antworten hat, die uns weiterbringen“, wirft Gwosch ein.<br />

Radicke fügt an: Wir sind sehr zufrieden mit Inneo, der Support<br />

ist schnell. Inzwischen arbeiten wir vermehrt direkt mit B&W<br />

zusammen, haben aber immer Inneo in der Hinterhand, wenn wir<br />

Hilfe brauchen. Das ist sehr komfortabel und effizient. Nächste<br />

Woche haben wir wieder Updateschulung und ich bin schon<br />

gespannt, was da an Neuem kommt – bisher war immer etwas<br />

dabei, das uns die Arbeit erleichtert hat.“<br />

Bilder: Inneo, Staatsoper Dresden, kivi80/Fotolia<br />

www.inneo.com


STRUKTURKLEBSTOFF MIT HOHER TEMPERATURFESTIGKEIT<br />

Der Klebstoff Monopox HT2860<br />

von Delo erreicht eine besonders<br />

hohe Festigkeit bei hohen<br />

Temperaturen. Bei diesem<br />

Epoxidharz liegt die Glasübergangstemperatur<br />

bei + 168 °C.<br />

Auf sandgestrahltem Aluminium<br />

und bei + 150 °C erreicht<br />

der Strukturklebstoff mit<br />

18 MPa eine bis zu dreimal<br />

höhere Festigkeit als Standard-<br />

Epoxidharze. Er zeigt auf Metallen,<br />

temperaturbeständigen Kunststoffen, Ferritverbindungen und Keramik<br />

eine sehr gute Haftung. Bei Raumtemperatur erreicht er z. B. auf Aluminium<br />

eine Druckscherfestigkeit von 65 MPa und auf Keramik von 55 MPa. Die<br />

Aushärtung erfolgt über Warmhärtung im Ofen oder über Induktion. Überdies<br />

können Klebstoffgebinde vor der Warmhärtung vier Wochen bei Raumtemperatur<br />

in der Produktionslinie verarbeitet werden. Der Klebstoff ist für Verklebungen<br />

geeignet, die hohen statischen oder hohen dynamischen Belastungen<br />

ausgesetzt sind, z. B. in der Automotive-Branche bei Magnetverklebungen in<br />

Elektromotoren.<br />

www.delo.de<br />

INFRAROT-WÄRME SCHÜTZT GEHÄUSE VOR KORROSION<br />

Ein gaskatalytischer Infrarot-Ofen von Heraeus Noblelight trägt dazu bei, dass der<br />

Korrosionsschutz auf Gehäusen von mobilen Schweißgeräten heute schnell<br />

getrocknet werden kann. Mobile Schweißgeräte kommen in den verschiedensten<br />

Umgebungen zum Einsatz, weshalb ihre Gehäuse anfällig für Wind und Wetter<br />

sind. Sie werden daher durch einen Grundierungslack vor Korrosion geschützt<br />

und mit einem Decklack veredelt. Die vollständige Härtung der beiden Lacke<br />

erfordert üblicherweise viel Zeit. Die Lösung entwickelte Miller Electric Mfg LLC<br />

gemeinsam mit dem Lacklieferanten TCI Powder Coatings und den IR-Spezialisten<br />

von Heraeus. Herzstück der Anlage ist ein vorgeschalteter gaskatalytischer<br />

Infrarot-Ofen, der eine so gute Verbindung zwischen Grundierung und Decklack<br />

ermöglicht, dass der gesamte Prozess auf eine komplette Zwischenstufe verzichten<br />

kann. Der Decklack kann so bereits aufgetragen werden während der<br />

Grundierungslack noch im Gelzustand ist.<br />

www.heraeus-noblelight.com<br />

BESON<strong>DER</strong>S KORROSIONSBESTÄNDIGER EDELSTAHL<br />

Ugitech hat einen Edelstahl speziell für<br />

beanspruchte Verschleißteile entwickelt.<br />

Der Ugima4116N mit 57 HRC in vergütetem<br />

Zustand ist eine Weiterentwicklung<br />

des Ugi 4116N, der für scharfkantige<br />

Schneidwerkzeuge entwickelt wurde.<br />

Durch den Zusatz von Nitrogen ist der<br />

neue Spezialstahl deutlich korrosionsbeständiger<br />

als die Standardgüten. Seine<br />

Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion<br />

liegt im vergüteten Zustand bei einem<br />

Potenzial von 200 mV/ECS in NaCl 0,02 M<br />

bei 23 °C und pH = 6,6. Zudem weist er eine optimierte Zerspanbarkeit auf: Der<br />

zugesetzte Schwefel verbessert die Verarbeitbarkeit und führt zu kurzbrüchigen<br />

Spänen bei der Zerspanung. Dabei ist er genauso hart wie die herkömmlichen,<br />

martensitischen Werkstoffe wie EN 1.4112/AISI 440B und EN 1.4125/AISI 440C. Er<br />

eignet sich daher z. B. für Schneidwerkzeuge, Ventilsitze und Biegeführungen<br />

sowie Düsen für die Strömungsführung von Flüssigkeiten mit abrasiven Partikeln.<br />

www.ugitech.com


SPECIAL<br />

SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK


SENSORTECHNIK<br />

Vielfalt ist Trumpf. So hat der<br />

Sondermaschinenbauer Müko eine Anlage<br />

entwickelt, mit der ein großes Spektrum<br />

unterschiedlicher induktiver Sensoren gefertigt<br />

werden kann. Hierbei gilt es, die Gehäuse<br />

anhand minimaler Größenunterschiede<br />

automatisch zu identifizieren. Ein autark<br />

arbeitendes, multifunktionales optisches<br />

Lichtband löst diese Aufgabe ganz einfach.<br />

Sowohl in der Fertigung als auch bei der Montage oder der<br />

Qualitätskontrolle müssen unterschiedliche Objekte häufig<br />

anhand teilweise minimaler Größen- oder Höhenunterschiede<br />

identifiziert und verglichen werden. Optische<br />

Verfahren sind hier vielfach das Mittel der Wahl, obwohl ihr<br />

Handling in der Regel eher aufwändig ist. Dass das nicht so sein<br />

muss, zeigt der Sondermaschinenbauer Müko anhand seiner<br />

halb automatischen Montageanlage für verschiedene induktive<br />

Sensoren. Schon bei der Vormontage muss sichergestellt sein,<br />

dass bei der chargenweisen Fertigung für jeden Sensortyp das<br />

richtige Gehäuse Verwendung findet. Dabei differieren die Gehäusedurchmesser<br />

nur geringfügig, Unterschiede sind mit dem<br />

menschlichen Auge kaum festzustellen. Deshalb wurde der Prozess<br />

automatisiert.<br />

EIN AUGE<br />

FÜR SENSOREN<br />

Autor: Dr. Detlef Zienert, Press Relations Manager,<br />

Balluff GmbH, Neuhausen a. d. F.<br />

DIE ABLÄUFE<br />

Der Fertigungsprozess beginnt, indem der Werker an der ersten<br />

Station manuell die Einzelteile für den zu montierenden Sensor<br />

einlegt. Dann drückt er die Start-Taste und das Balluff Light Array<br />

prüft, ob die korrekten Teile vorliegen. Dazu wird der Durchmesser<br />

des Rohres und des Steckeransatzes erfasst und an die übergeordnete<br />

Steuerung weitergeben. Erst, wenn die gemessenen<br />

Dimensionen zu dem vom Werker vorgewählten Sensortyp passen,<br />

erfolgt die Freigabe für den Fügeprozess mit seinen genau<br />

definierten Kräften und Wegstrecken. Liegt eine Verwechslung<br />

oder eine Störung vor, so wird dies signalisiert, der Werker quittiert<br />

und entfernt das fehlerhafte Teil. Danach wird die Anlage automatisch<br />

für einen neuen Fertigungsablauf freigegeben.<br />

Ist der Fügeprozess abgeschlossen, entnimmt der Werker von<br />

Hand das fertige Teil und setzt es in einen Werkstückträger (WT)<br />

ein. Sobald dieser mit vier Induktivsensoren voll bestückt ist,<br />

wandern die Sensoren in der verketteten Anlage in die nachfolgende<br />

Ausschäumstation. Dort wird eine genau definierte Menge<br />

der Ausschäummasse in jedes Gehäuse injiziert, bevor die Sensoren<br />

zum Aushärten des Polymers in vorgegebener Zeit einen<br />

Wärmtunnel passieren. Jeweils acht Sensoren kommen dann zur<br />

Endkontrolle und werden anschließend in Blisterpackungen versandfertig<br />

gemacht.<br />

FUNKTIONSWEISE DES LICHTBANDES<br />

Undurchsichtige Objekte wie die Sensorgehäuse wirken abschattend<br />

auf das Lichtfeld des Light Arrays, was die hochauflösende<br />

CCD-Zeile des Empfängers mit hoher Präzision und Auflösung<br />

zuverlässig erkennt. Dies ist die Voraussetzung, um die geringen<br />

Gehäuseunterschiede präzise unterscheiden zu können. Selbst<br />

bei einer maximalen Distanz von 2 m bietet das Lichtband eine<br />

Auflösung besser als 0,1 mm. Somit lassen sich auch sehr kleine<br />

Objekte einwandfrei detektieren. Dies funktioniert nur deshalb,<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 49


SENSORTECHNIK<br />

„<strong>DER</strong> EINSATZ DES<br />

LICHTBANDES SPART<br />

KOMPONENTEN, PLATZ<br />

UND INSTALLATIONS-<br />

AUFWAND“<br />

Stefan Hornung,<br />

Industrie Portfolio<br />

Manager, Balluff<br />

Gerade wenn man mehrere<br />

unterschiedliche Objekte sicher<br />

identifizieren will, ist das Lichtband<br />

eine elegante Lösung. Jedes<br />

alternative Verfahren, wie etwa die<br />

Objekterkennung mittels Lichtschranken,<br />

hätte den Einbau<br />

mehrerer unterschiedlicher<br />

Komponenten und damit nicht nur<br />

mehr Platz erfordert, sondern auch<br />

den Aufwand für Justage und<br />

Installation in die Höhe getrieben.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

01<br />

01 Nach dem<br />

Drücken der Start-<br />

Taste überprüft die<br />

Maschine, ob die<br />

richtigen Teile<br />

eingelegt sind<br />

02 Mit der Montageanlage<br />

lassen sich<br />

induktive Sensoren<br />

unterschiedlicher<br />

Baugrößen fertigen<br />

03 Einbausituation<br />

des Lichtbandes:<br />

links Sender, rechts<br />

Empfänger<br />

04 Position des<br />

Sensorgehäuses im<br />

Lichtband während der<br />

Vormontage<br />

02<br />

SPECIAL<br />

MIT DEM LICHTBAND LÄSST SICH<br />

NICHT NUR DIE DICKE, SON<strong>DER</strong>N<br />

GLEICHZEITIG AUCH DIE POSITION<br />

EINES OBJEKTES ERFASSEN<br />

weil das Lichtband ein absolut homogenes Lichtfeld mit überall<br />

gleicher Intensität bietet. Erreicht haben dies die Konstrukteure des<br />

BLA durch das Auffächern des Laserlichtes über ein Prisma.<br />

Der besondere Clou: Mit dem Lichtband lässt sich nicht nur die<br />

Dicke, sondern gleichzeitig auch die Position eines Objektes erfassen.<br />

Das wird von Müko zwar bei dieser Applikation nicht benötigt,<br />

ist aber für andere Fragestellungen interessant, etwa wenn es darum<br />

geht, die Position eines durch das Beobachtungsfeld laufenden<br />

Drahtes zu erfassen. Und ein weiterer Vorteil: Das Lichtband arbeitet<br />

völlig autark und liefert fertige Detektionsergebnisse ohne weiteres<br />

Zubehör. Damit entfällt der sonst erforderliche Datenaustausch<br />

mit weiteren Komponenten oder Geräten, was nicht nur den Traffic<br />

auf der Datenleitung minimiert, sondern gleichzeitig auch die Steuerung<br />

entlastet. Die hohe Auflösung von 0,01 mm erschließt vielfältige<br />

Anwendungsmöglichkeiten. Ausgewertet wird dabei nicht die Lichtmenge<br />

des besonders homogenen Laser-Rotlichtes, sondern Ort<br />

bzw. Position innerhalb des Lichtbandes.<br />

KOMFORTABLE BEDIENUNG<br />

Ein großes Plus ist die hohe Funktionalität des Gerätes, die sich<br />

zeitsparend bei Inbetriebnahme und Bedienung auswirkt. Alle<br />

Einstellungen lassen sich direkt am Gerät vornehmen. Es ist dafür<br />

weder ein Laptop noch ein Programmiergerät erforderlich.<br />

DAS LICHTBAND<br />

Das hochauflösende Lichtband BLA (Balluff Light Array) mit<br />

einer Breite von 50 mm und einer Reichweite von bis zu 2 m<br />

besteht aus einem Sender mit einem leistungsstarken<br />

Rotlichtlaser sowie einem Empfänger. Es arbeitet vollkommen<br />

autark, also ohne weiteres Zubehör wie PC oder<br />

spezielle Software. Ausgewertet wird dabei nicht die<br />

Lichtmenge des besonders homogenen Laser-Rotlichtes,<br />

sondern Ort bzw. Position innerhalb des Lichtbandes.<br />

Sender und Empfänger sind jeweils in einem robusten und<br />

kompakten Metallgehäuse untergebracht und einfach in<br />

Anlagen zu integrieren. Mit der Schutzart IP65 sind sie<br />

optimal für den industriellen Einsatz gerüstet, Sender und<br />

Empfänger sind durch eine widerstandsfähige und<br />

reflexionsfreie Glasscheibe geschützt.<br />

50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


03<br />

04<br />

Sender und Empfänger sind über das grafische Live-Bild der im Empfänger integrierten<br />

Multifunktionsanzeige einfach und schnell auszurichten. Der Anwender<br />

kann zwischen unterschiedlichen Erkennungsmodi wählen und die Toleranzlevel<br />

an die eigene Applikation anpassen. Per Tastendruck lassen sich unterschiedliche<br />

Objekte einlernen und den drei binärcodierten Digitalausgängen zuordnen. Zusätzlich<br />

stellt das Lichtband zwei Analogausgänge zur Verfügung, deren Signale sich<br />

vielfältig verwenden lassen. Müko nutzt einen, um die Messwerte der Größenmessung<br />

an die Steuerung auszugeben. Sie lassen sich unabhängig voneinander konfigurieren<br />

und zwischen „steigend“ oder „fallend“ umschalten, wobei die Messwerte<br />

in Millimetern direkt am Display angezeigt werden. Eine Variante mit IO-Link-<br />

Schnittstelle ist ebenfalls verfügbar.<br />

Das Display kann der Anwender der Einbausituation anpassen, indem er die Darstellung<br />

bei Bedarf um 180 ° dreht. Dabei ist stets eine gute Ablesbarkeit gegeben,<br />

denn auch der Kontrast lässt sich entsprechend den aktuellen Lichtverhältnissen<br />

am Einsatzort variieren.<br />

Ein weiteres wichtiges Feature ist das „Blanking“. Mit dieser Funktion lassen sich<br />

störende Objekte im Messfeld bei Bedarf ausblenden. Dazu genügen ebenfalls wenige<br />

Eingaben am Display. Das Lichtband ignoriert dann z. B. Einbauten oder Objekthalterungen.<br />

Erkannt wird dann beispielsweise nur das zu prüfende Sensorgehäuse,<br />

nicht aber seine Halterung oder ein anderes Maschinenteil, das aufgrund der Einbausituation<br />

ins Messfeld ragt. Den vom Sensor auszublendenden Bereich definiert<br />

der Anwender beidseitig in 0,1-mm-Schritten. Alternativ kann der auszublendende<br />

Bereich auch automatisch bei der Erstinbetriebnahme eingelernt werden; das beschleunigt<br />

die Installation und vermeidet langwieriges Nachjustieren.<br />

Bilder: Balluff<br />

www.balluff.com


KLARTEXT<br />

WIE INTELLIGENT<br />

MÜSSEN<br />

SENSOREN SEIN?<br />

VERENA GRAF<br />

Vorstand, NCTE AG, Oberhaching<br />

Als Wegbereiter für die Industrie 4.0 sind Sensoren mit deutlich erweitertem<br />

Funktionsumfang gefordert. Häufig sind weniger die rohen Messdaten von<br />

Interesse, als vielmehr höherwertige Aussagen wie etwa der Mittelwert<br />

eines Drehmoments oder das Überschreiten von Schwellwerten. Dafür<br />

müssen intelligente Sensoren über die notwendigen Schnittstellen verfügen,<br />

um in Echtzeit Analysen zu ermöglichen und mit übergeordneten Systemen<br />

oder untereinander zu kommunizieren. Die Anforderungen an Robustheit<br />

und Genauigkeit werden dabei weiter zunehmen. Will ein Kunde es etwa bei<br />

extremen Temperaturschwankungen noch genauer haben, machen wir die<br />

Sensorik mit einer aktiven Temperaturkompensation smart. Die Grenzen der<br />

Sensorik werden durch konsequente Weiterentwicklung permanent<br />

verschoben. Keine Revolution, aber Evolution mit rasanter Geschwindigkeit.<br />

Sensoren sind das<br />

Fundament der<br />

Digitalisierung. Sie sammeln<br />

die Daten und schaffen<br />

damit die Grundlage für eine<br />

sich selbst organisierende,<br />

digitalisierte Produktion.<br />

Aber was müssen Sensoren<br />

heute neben der<br />

Messgrößenerfassung noch<br />

können? Wie intelligent<br />

müssen sie sein und welche<br />

Vorteile bietet das?<br />

SENSOREN MÜSSEN<br />

ÜBER DIE NÖTIGEN<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

VERFÜGEN, UM IN<br />

ECHTZEIT ANALYSEN<br />

ZU ERMÖGLICHEN<br />

EMBEDDED<br />

ANALYTICS –<br />

ES WIRD MEHR<br />

LOKALE SIGNAL-<br />

VERARBEITUNG<br />

GEFOR<strong>DER</strong>T<br />

SPECIAL<br />

DR. ROLF SLATTER<br />

Geschäftsführender Gesellschafter, Sensitec GmbH, Lahnau<br />

Sensoren sind die Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt. Auch<br />

wenn die Anforderungen an den Sensorhersteller branchenabhängig sind, gibt<br />

es branchenübergreifende Trends wie Präzision, Empfindlichkeit, Kompaktheit,<br />

Robustheit. Die Einsatzbedingungen werden anspruchsvoller, z. B. bei<br />

erhöhten Umgebungstemperaturen, in Offshore-Windkraftanlagen oder auch<br />

bei der Zustandsüberwachung. Prädiktive Wartung bedingt weitere Daten<br />

über den Maschinenzustand. Um auf weitere Verkabelung zu verzichten,<br />

nutzen Maschinenhersteller zukünftig vorhandene Messstellen. Dazu müssen<br />

die Sensoren „intelligenter“ und Sensordaten vorverdichtet werden, d. h. es<br />

wird mehr lokale Signalverarbeitung unter dem Begriff „Embedded Analytics“<br />

gefordert. Dies ist notwendig, da das Volumen an rohen Sensordaten oft viel<br />

zu groß ist, um weiter oben im Netz bearbeitet zu werden. Man geht von Big<br />

Data zu Smart Data.<br />

52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


PROF. DR.-ING. STEFAN ZIMMERMANN<br />

Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, Leibniz<br />

Universität Hannover; Leiter des Fachgebietes Sensorik + Messtechnik<br />

am Inst. f. Grundlagen der Elektro- und Messtechnik; Vorsitzender des<br />

AMA-Wissenschaftrates<br />

Digitale Innovationen durchdringen nahezu alle Bereiche<br />

des Lebens, sie verändern die Arbeit, die Kommunikation<br />

und ermöglichen neue Produkte und Services.<br />

Digitalisierung, KI und das Internet of Things (IoT)<br />

basieren auf Daten, die von Sensoren erfasst und<br />

ausgewertet werden. In diesen sogenannten Smart<br />

Sensors erkennen wir den Trend in der Sensorik – die<br />

Entwicklung vom Sensor hin zum Sensorsystem, um die<br />

zunehmende Komplexität beherrschbar zu machen.<br />

Immer häufiger sind smarte Sensorsysteme gefragt, die<br />

neben der eigentlichen Messgrößenerfassung auch die<br />

Signalaufbereitung, die Signalverarbeitung und die<br />

Kommunikationsfunktionen in einem Gehäuse<br />

vereinigen. Smarte Sensoren sind heute vernetzt, autark,<br />

intelligent und weit mehr als nur eine Komponente.<br />

Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, auch den<br />

Sensor selbst weiterzuentwickeln, denn die<br />

Grundintelligenz steckt im Sensorelement.<br />

Wir machen Ihre<br />

Maschine sicher<br />

Der neue RFID-Sicherheitssensor<br />

EX-RSS16<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Bewährte Bauform – jetzt auch für<br />

explosionsgefährdete Bereiche<br />

Kategorie 3D und 3G<br />

Ex tc (Staub), Ex ec (Gas)<br />

RFID-Sicherheitssensor mit höchstem<br />

Manipulationsschutz gem. ISO 14119<br />

Geeignet für Anwendungen bis<br />

Kat. 4 / PL e / SIL 3<br />

www.schmersal.com<br />

VERNETZT, AUTARK,<br />

INTELLIGENT – SMARTE<br />

SENSOREN SIND WEIT<br />

MEHR ALS NUR EINE<br />

KOMPONENTE<br />

PL e<br />

SIL 3


SENSORTECHNIK<br />

DRUCKMESSTECHNIK<br />

UNPLUGGED<br />

Ein Hersteller sieht großes Potenzial in<br />

der Kombination von Nahfunktechnik mit<br />

industriellen Drucktransmittern. Er hat seine<br />

Sensoren mit RFID-Transpondern ausgestattet.<br />

Die Keller AG für Druckmesstechnik lanciert die Serien 21 D<br />

RFID und 21 DC RFID. Die passiven Drucktransponder<br />

der Serie 21 D RFID sind dank ihrer energietechnischen<br />

Unabhängigkeit ohne Wartung unbegrenzt nutzbar. Der<br />

Vorzug der Serie 21 DC RFID ist der integrierte Datenlogger, der<br />

mit einer langlebigen Spezialbatterie betrieben wird. Die Energieversorgung<br />

zur Übertragung der Messwerte erfolgt in beiden Fällen<br />

drahtlos über die RFID-Schnittstelle. Die Einsatzmöglichkeiten der<br />

hermetisch dichten Drucktransponder sind u. a. in mobilen Systemen<br />

und in ausgedehnten Anlagen sowie als Ersatz herkömmlicher<br />

Zeigermanometer zu sehen.<br />

BEQUEMES AUSLESEN<br />

Die Drucktransponder der beiden Serien basieren auf den robusten<br />

und langzeitstabilen Keller-Drucktransmittern der Serie 7 LD. Für<br />

die ausgereifte Transponder-Technik zeichnen die RFID-Spezialisten<br />

der Microsensys GmbH verantwortlich. Der sonst übliche Stecker<br />

für elektrische Anschlüsse ist durch einen vergossenen RFID-<br />

Transponder in schlagfestem Kunststoff ersetzt, alle medienberührenden<br />

Teile bestehen aus Edelstahl. Somit sind die Drucktransponder<br />

der beiden Serien gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus<br />

gefeit. Mit einem RFID-Reader lassen sich die Messwerte bequem<br />

auslesen und per USB direkt auf einen Laptop übertragen. Alternativ<br />

ist der Einsatz eines batteriebetriebenen Pocket-Readers<br />

möglich, der die Messdaten anzeigt, im Speicher ablegt und als<br />

XML-Datei zur Übertragung via USB zur Verfügung stellt.<br />

Schlafmodus. Die Konfiguration und das Auslesen erfolgt wie beim<br />

Drucktransponder mittels RFID, schont also die Batterie.<br />

TYPISCHE APPLIKATIONEN<br />

Naheliegende Anwendungen für RFID-Drucktransponder von<br />

Keller sind dort zu finden, wo aufgrund von Vereisung, Vibration,<br />

Feuchte oder Verschmutzung vom Einsatz mechanischer Manometer<br />

abzuraten ist. Dank der frei vergebbaren Messstellenbezeichnung<br />

und der drahtlosen Übertragung sind Ablesefehler und Verwechslungen<br />

der Messdaten im Gegensatz zur handschriftlichen<br />

Datenerfassung ausgeschlossen. RFID-Drucktransponder sind<br />

besonders vorteilhaft bei der Überwachung ausgedehnter, druckhaltender<br />

Anlagen. Das können Chemieanlagen, Kälteanlagen oder<br />

große Gebäudekomplexe sein. Nahe verwandt ist die Verwendung<br />

zur gelegentlichen Überwachung von Druckbehältern sowie zur<br />

Prüfung druckfester Komponenten, beispielsweise im Wareneingang.<br />

Die robuste, kompakte und unscheinbare Bauform der Serien<br />

21 D(C) RFID erlaubt die Überwachung des Hydraulikdrucks an der<br />

Baggerschaufel ebenso wie an Spannfuttern. Die Keller AG für<br />

Druckmesstechnik und Microsensys sind überzeugt, dass sich mit<br />

der Markteinführung der RFID-Drucktransponder in industrietauglichen<br />

Edelstahlgehäusen viele weitere Applikationen manifestieren.<br />

Dem Monitoring, der Prozessgestaltung und -sicherheit sowie dem<br />

Qualitätsmanagement werden damit rückführbare Druck- und<br />

Temperaturdaten zur Verfügung gestellt.<br />

Die Drucktransponder eignen sich gut für ortsnahe Messungen in<br />

Motorenprüfständen und Windtunneln. Für Absolutdruck-Messungen<br />

sind acht Druckmessbereiche von 3 bis 1 000 bar lieferbar. Das<br />

Gesamtfehlerband ist bei industrieüblichen Betriebstemperaturen<br />

von - 10…+ 80 °C mit ± 0,7 % FS spezifiziert. Ein Temperatursensor<br />

ermöglicht zusätzlich die Beobachtung der Medientemperatur.<br />

Bilder: Keller<br />

<strong>DER</strong> RFID-TRANSPON<strong>DER</strong> IST IN<br />

SCHLAGFESTEM KUNSTSTOFF VER-<br />

GOSSEN, ALLE MEDIENBERÜHRENDEN<br />

TEILE BESTEHEN AUS EDELSTAHL<br />

www.keller-druck.com<br />

SPECIAL<br />

DATENLOGGER INTEGRIERT<br />

Die Drucktransponder der Serie 21 DC (DataCollector) bieten neben<br />

den Vorzügen der Serie 21 D zusätzlich einen integrierten Datenlogger.<br />

Eine fest eingebaute Spezialbatterie mit einer Lebensdauer<br />

von bis zu zehn Jahren garantiert die zuverlässige Stromversorgung.<br />

Die Wertepaare für Druck und Temperatur registriert der Datenlogger<br />

in Intervallen zwischen 10 s und 255 min. Je nach Konfiguration<br />

stoppt der Messbetrieb bei vollem Speicher (2048 Messungen),<br />

überschreibt bestehende Daten (Ringbetrieb) oder initiiert einen<br />

54 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


-<br />

SENSORTECHNIK<br />

INTEGRATION AUF<br />

KLEINSTEM RAUM<br />

Mit steigenden technischen Möglichkeiten werden Maschinen<br />

und Anlagen immer kompakter, leistungsfähiger und<br />

intelligenter. Bauteile und Komponenten müssen<br />

entsprechend konzipiert werden, vor allem einfach und<br />

platzsparend zu integrieren sein. Bei Drucksensoren zum<br />

Beispiel können Entwickler auf unterschiedliche Ausbaustufen<br />

zurückgreifen, vom reinen Messelement bis zum fertig<br />

abgeglichenen Sensormodul.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„GEMEINSAM<br />

NEUES<br />

DENKEN“<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

SPECIAL<br />

Der Bedarf an Druckmessungen<br />

auf kleinstem Raum nimmt zu.<br />

Standard-Drucksensoren,<br />

sprich: Drucktransmitter, erreichen<br />

dabei rasch die Grenzen des Möglichen,<br />

vor allem in der OEM-Industrie.<br />

Deren Unternehmen kooperieren daher<br />

mit Messtechnik-Herstellern wie Wika,<br />

um individuelle Lösungen für die jeweilige<br />

Applikation zu erarbeiten.<br />

Bei der Drucksensorik stehen diverse<br />

Technologien zur Verfügung. Piezoresistive<br />

Lösungen spielen in diesem Bereich<br />

eine dominierende Rolle. Dabei handelt<br />

es sich zum Beispiel um Metall-Dünnfilm-<br />

oder Keramik-Dickschicht-Sensoren,<br />

auf die eine Wheatstonesche<br />

Messbrücke aufgebracht wird, oder um<br />

Piezo-Chips, die unter Druckbeaufschlagung<br />

ihren Widerstand ändern.<br />

Bei der Miniaturisierung der Messstelle<br />

setzt primär die Größe des Messelements<br />

selbst die untere Grenze,<br />

doch bewegt sich der Unterschied<br />

zwischen den Typen innerhalb weniger<br />

Millimeter. Gegebenenfalls muss für<br />

eine notwendige Elektronik und/oder<br />

die elektrische Verbindung zusätzlicher<br />

Platzbedarf einkalkuliert werden.<br />

MECHANIK<br />

Die mechanische Integration des Sensorelements<br />

richtet sich gleichermaßen<br />

nach der zu Grunde liegenden Technologie<br />

und der Ausgestaltung von Gehäuse<br />

und Druckanschluss. Anwender sparen<br />

Platz, wenn sie z. B. eine klemmbare und<br />

über O-Ring abgedichtete Version des<br />

Drucksensors verwenden, anstatt einer<br />

Ausführung mit Einschraubgewinde, bei<br />

der noch zusätzlicher Spielraum für das<br />

Werkzeug zum Einschrauben bedacht<br />

werden muss. Sie müssen allerdings darauf<br />

achten, dass die Dichtungen – ob<br />

Metall oder Elastomer – den Anforderungen<br />

der Applikation standhalten.<br />

Bei Keramiksensoren sind generell<br />

Elastomerdichtungen zu verwenden.<br />

Einbau und Verpressung des O-Rings<br />

müssen nach Vorgaben des Sensorherstellers<br />

erfolgen, um eine Verspannung<br />

des Sensors und damit eine fehlerhafte<br />

Messung zu vermeiden. Der Keramik-<br />

In Zeiten der Vernetzung geht es<br />

auch für Konstrukteure zunehmend<br />

darum, die richtigen Partner zu<br />

finden. Denn die Ansprüche der<br />

Applikationen verlangen häufig<br />

nach individuellen Lösungen, die es<br />

gemeinsam zu entwickeln gilt. Ein<br />

Sensorspezialist, der sich mit den<br />

Wünschen und Nöten von OEMs<br />

auskennt und in den verschiedenen<br />

Branchen der industriellen Produktion<br />

zu Hause ist, hört sich nach<br />

einem idealen Partner an. Wenn<br />

man sich dann noch frühzeitig<br />

abstimmt und offen in Workshops<br />

zusammenarbeitet, Wünsche<br />

formuliert, gezielt die ausgetretenen<br />

Denkpfade verlässt und auch mal<br />

verrückte Ideen äußert, dann<br />

klappt’s auch mit der Integration<br />

und vielleicht sogar mit der<br />

Innovation!<br />

56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


Sensorkörper selbst ist aufgrund seiner Materialeigenschaften auch<br />

für abrasive und korrosive Medien sehr gut geeignet. Das Elastomer<br />

der Dichtung muss demzufolge entsprechend gewählt werden.<br />

ELEKTRIK<br />

Alle Messoptionen mit einem reinen Drucksensor-Element haben<br />

eines gemeinsam: Sie verursachen einen relativ hohen Integrationsaufwand.<br />

Das betrifft über den mechanischen Aspekt hinaus<br />

vor allem die Elektrik: Jedes einzelne Sensorelement muss vermessen<br />

und über die Auswerteelektronik abgeglichen werden.<br />

Wer einen solchen Sensorabgleich innerhalb der Produktion nicht<br />

vornehmen möchte, dem bieten sich Drucksensor-Module an, die<br />

schon ein normiertes und fertig abgeglichenes Signal liefern. Diese<br />

erleichtern nicht nur den Einbau innerhalb der Produktherstellung.<br />

Die Messkomponenten können später rasch und ohne großen Aufwand<br />

ersetzt werden, falls dies einmal nötig werden sollte.<br />

Je nach Anforderung stehen für derartige Drucksensor-Module<br />

diverse Ausgangssignale zur Verfügung. In der Industrie weit verbreitet<br />

und bewährt sind nach wie vor Analogsignale wie 1...10 V,<br />

0,5…4,5 V ratiometrisch oder 4…20 mA. Das Stromsignal ist im Vergleich<br />

zu den anderen besonders unanfällig gegenüber Störungen. Es<br />

kommt daher besonders bei Übertragungen mit einer längeren Leitung<br />

oder für Applikationen in einem widrigen EMV-Umfeld in Frage.<br />

Neben den analogen gibt es mittlerweile zunehmend digitale<br />

Signale. So hat zum Beispiel das ursprünglich zur Datenkommunikation<br />

auf Leiterplatten entwickelte Signal I²C seinen Weg in die Welt der Industriesensoren<br />

gefunden. Unter bestimmten Voraussetzungen – z. B.<br />

ausreichender EMV-Schutz und nicht zu lange Signalleitung – bietet<br />

dieses Signal einige Vorteile: Der Sensor kann im Vergleich zu einem<br />

Analogmodul mit einem deutlich geringeren Stromverbrauch betrieben<br />

werden, was speziell bei Anwendungen mit Batteriebetrieb notwendig<br />

ist. Zugleich lässt sich eine extrem kurze Einschaltzeit realisieren.<br />

I²C-Sensoren bieten auch einen zusätzlichen Nutzen: Im Datenprotokoll<br />

kann auf Wunsch neben einem Druckwert auch eine Information<br />

über die Medientemperatur ausgegeben werden.<br />

Für die Sensor-Integration ist neben der Wahl des passenden Ausgangssignals<br />

eine kleine und bei den Anschlüssen flexible Bauweise<br />

wichtig. Spätestens an diesem Punkt wird deutlich, dass neben der<br />

Abmessung auch die umfangreiche Funktionalität eines Standard-<br />

Drucksensors den Integrationsanforderungen konstruktiv und wirtschaftlich<br />

zuwiderläuft. Beispielsweise ist die Notwendigkeit einer<br />

hohen IP-Schutzart oder eines EMV-Schutzes zu hinterfragen, wenn<br />

der Sensor ohnehin in ein dichtes Gehäuse eingebaut und über kurze<br />

Wege an eine weiterführende Elektronik angeschlossen werden<br />

soll. Da ein Drucksensor-Modul genauso wie ein Drucksensor-Element<br />

als Komponente einzuordnen ist, muss es auch nicht zwingend<br />

eine CE-Konformitätserklärung aufweisen. Denn die CE-<br />

Kennzeichnung erfolgt in der Regel erst für das fertige Endprodukt.<br />

HARMONIE<br />

…der Elemente<br />

Eine gute Konstruktion ist wie<br />

eine schöne Komposition.<br />

Nur aus dem harmonischen<br />

Zusammenspiel der Elemente<br />

entsteht ein wahres Meisterwerk.<br />

Normalien<br />

Gute Teile >> gutes Design.<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Bei der Integration einer Druckmessung ist eine enge Abstimmung<br />

zwischen Sensorlieferant und Anwender unabdingbar, um die optimale<br />

Lösung zu finden. Anpassungen auf beiden Seiten sind notwendig,<br />

um von einem Wunschzettel aus eine Messlösung auf die<br />

Beine zu stellen, die den Anforderungen entspricht und darüber<br />

hinaus für die digitale Zukunft gerüstet ist. Wika setzt dabei auf Value-Innovation-Workshops.<br />

In diesen Zusammenkünften wird gemeinsam<br />

mit den Anwendern herausgearbeitet, welche Spezifikationsdetails<br />

wirklich relevant sind und welche Lösung dementsprechend<br />

technisch und wirtschaftlich die sinnvollste ist.<br />

Bild: WIKA<br />

www.wika.de<br />

www.halder.de


SENSORTECHNIK<br />

DIESE KLEINEN<br />

LEISTEN GROSSES<br />

Seilzugwegsensoren erfassen präzise Weg und<br />

Abstand in den verschiedensten industriellen<br />

Anwendungen. Sie sind wartungsfrei, zuverlässig,<br />

einfach zu montieren und müssen außerdem<br />

nicht aufwändig ausgerichtet werden. Auch in<br />

den kleinsten Bauräumen finden die vielseitigen<br />

Weg- und Abstandssensoren Platz.<br />

Seilzugwegsensoren sind zuverlässig, einfach zu montieren<br />

und aufgrund des niedrigen Preissegments auch für Serienanwendungen<br />

attraktiv. Je nach Modell messen sie Wege<br />

und Abstände auch in Applikationen mit hohen Beschleunigungen<br />

oder im OEM-Bereich. Gerade wegen dieser positiven<br />

Eigenschaften werden sie in vielfältigen industriellen Anwendungsfeldern,<br />

in Prüfständen, mobilen Maschinen oder in der Medizintechnik<br />

eingesetzt. Micro-Epsilon bietet ein breites Spektrum an<br />

Seilzugwegsensoren und hat jetzt den neuen Miniatursensor wire­<br />

Sensor MT19 vorgestellt. Er ist gerade so klein wie eine Ein-Cent-<br />

Münze und damit laut Hersteller derzeit der kleinste Seilzugsensor<br />

weltweit. Dieses Modell wurde speziell für Testanwendungen mit<br />

hohen Seilbeschleunigungen mit Messbereichen bis<br />

40 mm kons truiert. Eingesetzt wird der MT19 unter anderem<br />

in Testanwendungen für Flugzeuge und Rennwagen.<br />

Er ist zudem besonders für Crashtests prädestiniert.<br />

Die Verformungswerte der Crashtest-Dummies liefern<br />

wichtige Hinweise zur Sicherheit des getesteten Automobils.<br />

Die exakte Ermittlung der Deformierungen ermöglicht es den<br />

Konstrukteuren Optimierungen an Design, Innenraum oder Fahrgastzelle<br />

vorzunehmen und in Folge die Sicherheit für die Insassen<br />

zu erhöhen.<br />

FÜR EXTREME BESCHLEUNIGUNGEN KONZIPIERT<br />

Ein Crashtest-Dummy ist mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet.<br />

Besonderes Augenmerk wird auf die Veränderungen an Kopf,<br />

Brustkorb, Wirbelsäule, Becken und Beinen gelegt. Um möglichst<br />

realitätsnahe Verformungswerte zu erhalten, werden die Seilzugsensoren<br />

direkt an den betreffenden Körperstellen in den Dummy<br />

eingebaut. Hierfür ist äußerst wenig Platz vorhanden. Dank ihrer<br />

extrem kompakten Bauform und Durchgangsbohrungen im Gehäuse,<br />

lassen sich die Miniaturseilzugsensoren MT19 von Micro-<br />

Epsilon auch an den engsten Stellen einfach anbringen.<br />

Die Seilzugsensoren der MT-Serie sind durch ein robustes Aluminiumgehäuse<br />

geschützt. Sie müssen besonders für diese extremen<br />

Beschleunigungen konzipiert sein. Andernfalls könnte der Seilzug<br />

SPECIAL<br />

Autor: Dipl.-Ing. Thomas Birchinger,<br />

Produktmanager/Gruppenleiter<br />

Sensorik, MICRO-EPSILON MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg<br />

58 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


01 Der Miniatur-Seilzugsensor<br />

ist gerade so klein<br />

wie eine Ein-Cent-Münze<br />

und damit derzeit der kleinste<br />

Seilzugsensor weltweit<br />

der Bewegung nicht schnell genug<br />

folgen, wodurch die Messergebnisse<br />

verfälscht würden. Der<br />

wireSensor MT19 ist für ebensolche<br />

hohen Belastungen bis 60 g ausgelegt<br />

und liefert dabei präzise Wegund<br />

Abstandswerte.<br />

Für schnelle Messungen in beengtem<br />

Bauraum bietet Micro- Epsilon neben dem<br />

kleinsten Seilzugsensor der Welt noch zwei weitere<br />

neue Miniatursensoren innerhalb der MT-Reihe an. Der<br />

wireSensor MT33 misst Weg und Abstand bei einem Messbereich<br />

bis 80 mm, der MT56 bis 130 mm. Alle drei Modelle sind mit einem Aluminiumgehäuse,<br />

einem Edelstahl-Messseil und einem Potenziometer ausgestattet.<br />

Als Experte im Bereich der industriellen Messtechnik hat Micro-Epsilon in 50 Jahren<br />

Unternehmensgeschichte, ein breites, hochqualitatives und stimmiges Portfolio an<br />

Seilzugwegsensoren generiert. Mit den unterschiedlichen Modellen lassen sich Messbereiche<br />

von 40 mm bis 50 m abdecken. Neben den Sensoren für schnelle Messungen,<br />

DANK IHRER KOMPAKTEN BAUFORM LASSEN<br />

SICH DIE MINIATURSEILZUGSENSOREN AUCH<br />

AN DEN ENGSTEN STELLEN ANBRINGEN<br />

bietet der Sensorspezialist auch Seilzugsensoren der wireSensor P-Reihe, die für Industrieanwendungen<br />

konzipiert wurde. Die Sensoren sind im Aufzugbau, in Krananlagen,<br />

in Gabelstaplern oder in Hochregallagern im Einsatz. Schutz vor mechanischen Einflüssen<br />

bietet das robuste und gleichzeitig kompakte Aluminiumgehäuse. Die Seilzugsensoren<br />

sind zudem analog mit Potenziometer, Strom- oder Spannungsausgang erhältlich<br />

oder digital mit Inkremental- oder Absolutencoder.<br />

BELASTUNGSTESTS AN ROTORBLÄTTERN<br />

Messungen mit der wireSensor P-Reihe erfolgen beispielsweise bei Belastungstests<br />

an Rotorblättern für Windkraftanlagen. Dazu werden eigene Prüfstände entwickelt, die<br />

reale Belastungen durch Wind und Sturm simulieren. Die teuren Rotoren aus faserverstärktem<br />

Kunststoff werden in Halbschalen-Sandwich-Bauweise gefertigt. Üblicherweise<br />

sind sie zwischen 40 und 60 m lang. Das Fraunhofer Institut IWES, Bremerhaven, hat<br />

einen Prüfstand entwickelt, mit dem Rotorblätter bis 70 m Länge geprüft werden können.<br />

Im Prüfstand wird das Rotorblatt in horizontale Lage gebracht und in dieser Position<br />

montiert. Stahlseile werden über Umlenkrollen zum Rotor geführt und an verschiedenen<br />

Positionen entweder direkt oder über mechanische Klemmen am Rotorblatt befestigt.<br />

Durch mechanische Belastung kann die Spitze des Rotorblattes um bis zu 10 m<br />

verzogen werden. Zur Messung der Verformung kommen zwölf Seilzugsensoren zum<br />

Einsatz. Je Zugpunkt messen zwei Sensoren die Auslenkung und Verwindung des Rotorblattes.<br />

Die Sensoren sind daher auf Schienen am Boden montiert und das Messseil<br />

wird in vorgefertigte Ösen an den Klemmen eingehängt. Bei dieser Messaufgabe überzeugten<br />

das einfache Handling und die robuste Bauweise der Sensoren, die in dieser<br />

Anwendung mit Messbereichen zwischen 3 und 10 m eingesetzt werden. Das ausgegebene<br />

Digitalsignal wird direkt für weitere Simulationen herangezogen.<br />

SEILZUGSENSOREN FÜR OEM UND SERIENAPPLIKATIONEN<br />

Für Anwendungen mit hohen Stückzahlen kommen Seilzugsensoren der MK-Serie von<br />

Micro-Epsilon zum Einsatz. Sie wurden extra für Serienapplikationen entwickelt. Die Vor-


SENSORTECHNIK<br />

02 Messungen mit<br />

der wireSensor P-Reihe<br />

erfolgen beispielsweise<br />

bei Belastungstests an<br />

Rotorblättern für<br />

Windkraftanlagen<br />

SPECIAL<br />

SEILZUGSENSOREN <strong>DER</strong> MK-SERIE<br />

WURDEN SPEZIELL FÜR SERIEN-<br />

APPLIKATIONEN MIT HOHEN<br />

STÜCKZAHLEN ENTWICKELT<br />

teile liegen besonders im niedrigen Preis und der kompakten Bauweise,<br />

die eine einfache Inte gration auch bei geringem Bauraum ermöglicht.<br />

Die Sensoren der MK-Serie bieten eine optimale Kombination<br />

aus Preis, Leistung, Baugröße und Robustheit, die sie für den Serieneinsatz<br />

prädestinieren.<br />

Im Vergleich zu Seilzugsensoren mit herkömmlichem Potenziometer<br />

leistet der Seilzugsensor wireSensor WPS-MK88 U45R mit<br />

berührungslosem Potenziometer das 8-fache an Arbeitszyklen. Dies<br />

maximiert die Lebensdauer des Sensors. Diese neue Technologie in<br />

Verbindung mit dem robusten Kunststoffgehäuse und einem attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis setzt neue Maßstäbe in der Wirtschaftlichkeit.<br />

Um diese positiven Eigenschaften zu generieren, wurden die<br />

gängigen analogen Hybridpotenziometer durch berührungslose<br />

Potenziometer ersetzt. Bei einem herkömmlichen Potenziometer<br />

fährt üblicherweise ein Schleifer auf einer Widerstandsbahn, der<br />

schnell verschleißt. Das berührungslose Potenziometer basiert dagegen<br />

auf Magnetfeldsensoren, was eine deutlich höhere Lebensdauer zur<br />

Folge hat. Eingesetzt werden MK-Sensoren in allen Bereichen, in<br />

denen eine hohe Zyklenzahl benötigt wird.<br />

POSITIONSBESTIMMUNG IN<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

Eine weitere, häufige Messaufgabe ist die Positionsbestimmung des<br />

Reitstocks in Werkzeugmaschinen. Sie wird in der Regel durch<br />

Sensoren der Reihe MK gelöst. Auch wenn diese Messung weder auf<br />

WIE FUNKTIONIEREN<br />

SEILZUGSENSOREN?<br />

Seilzugsensoren bestehen aus einer Trommel, einer Feder,<br />

dem Messseil und dem Potenziometer oder Encoder. Die<br />

Feder sorgt dafür, dass das Messseil sowohl beim Ausziehen<br />

als auch beim Rückzug gespannt bleibt und nicht lose<br />

durchhängt. Nur so kann der Weg, den das Seil zurücklegt,<br />

korrekt erfasst werden und der Sensor exakte Messwerte<br />

liefern. Das hochflexible Edelstahl-Messseil ist auf eine<br />

Trommel aufgewickelt. Wird das Seil auf- oder abgerollt, so<br />

dreht sich diese Trommel, an deren Achse ein Potenziometer<br />

oder Encoder angebracht ist, um sich selbst. Potenziometer<br />

oder Encoder drehen sich also proportional zur Trommel<br />

mit, sobald sich das jeweilige Objekt bewegt, an dem das<br />

Messseil befestigt ist. Die Drehung von Trommel und Potenziometer<br />

bzw. Encoder, die durch die Abstandsänderung<br />

erzeugt wird, kann nun in ein proportionales elektrisches<br />

Signal umgewandelt werden. Das Potenziometer wird für<br />

analoge Ausgangssignale, der Encoder für digitale Ausgangssignale<br />

verwendet. Die ermittelten Signale können<br />

schließlich über die verschiedenen Ausgänge ausgegeben<br />

und ausgewertet werden.<br />

die Präzision noch auf die Sicherheit der Maschine einen direkten Einfluss<br />

hat, stellt sie viele Konstrukteure vor eine Herausforderung. So<br />

muss die Position der Zentrierspitze des Reitstocks oft über einen sehr<br />

großen Bereich bis zu einigen Metern bestimmt werden. Erschwerend<br />

kommt häufig hinzu, dass der Platz für das entsprechende Messsystem<br />

beschränkt ist. Durch die kompakte Bauform lassen sich die<br />

Micro-Epsilon-Sensoren auch bei beengten Platzverhältnissen einfach<br />

unterbringen. Der Sensor muss dabei nicht direkt in der Nähe<br />

des Reitstocks montiert werden, da das Messseil über Umlenkrollen<br />

sehr flexibel in schwer zugängliche Bereiche geführt werden kann. In<br />

den typischen Ausführungen haben die Seil zugsensoren für Werkzeugmaschinen<br />

Messbereiche von 300 bis 2 100 mm. Größere Messbereiche<br />

sind ebenfalls erhältlich. Das robuste Kunststoffgehäuse<br />

schützt den Sensor vor mechanischen und thermischen Belastungen<br />

und sorgt für langzeitstabilen Einsatz in Werkzeugmaschinen.<br />

Bilder: Micro Epsilon<br />

www.micro-epsilon.de<br />

60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


SENSORTECHNIK<br />

<strong>DER</strong> LINK ZUR VERNETZTEN PRODUKTION<br />

www.pilz.com<br />

Für die Kommunikation des Remote-I/O-Systems PSSuniversal 2 mit Sensoren und Aktoren<br />

bietet Pilz das IO-Link-Mastermodul PSS u2 ES 4 IOL an. Die Konfigurationen der Geräte<br />

können damit zentral gespeichert werden. Das Mastermodul kann mit entsprechenden<br />

Kopfmodulen in Profinet- und Ethernet/IP- Netzwerke integriert werden. Der Anschluss von<br />

IO-Link Devices wie Sensoren oder Aktoren an das Remote I/O-System erfolgt über vier Ports<br />

des Mastermoduls. Ein Modul überträgt dabei per Punkt-zu-Punkt-Kommunikation bis zu<br />

128 Byte Prozessdaten. Die Prozess- und Gerätedaten der Devices stehen im Mastermodul<br />

zentral zur Verfügung. Mit ihrer detaillierten Geräte- und Verkabelungsdiagnose vereinfacht<br />

die IO-Link-Schnittstelle die Wartung. Die Konfiguration des Mastermoduls erfolgt über die<br />

Software PASconfig des Herstellers. Die IO-Link-Technologie ermöglicht eine automatisierte<br />

Parametrierung und erweiterte Diagnose von Geräten in der Industrie 4.0.<br />

ESR-DEHNUNGSMESSGERÄTE DIGITALISIEREN<br />

MONITORING VON GROSSANLAGEN<br />

Heidenhain und Leine &<br />

Linde stellen auf der<br />

Sensor+Test <strong>2019</strong> eine neue<br />

Messgeräte-Baureihe zum<br />

Monitoring großer Strukturen<br />

vor: die genauen und<br />

robusten ESR-Dehnungsmessgeräte.<br />

Neu ist hier der<br />

Einsatz eines elektro-optischen Drehgebers für die Messung von<br />

Dehnungen und die Ausgabe digitaler Messsignale. Mit Schutzklasse<br />

IP66 und einer Einsatztemperatur von – 40 bis + 100 °C ist<br />

der Drehgeber speziell für Anwendungen im Außenbereich<br />

ausgelegt. Weil das Material der Verbindungsstange dem Material<br />

des Messobjekts entsprechend gewählt werden kann, bieten die<br />

ESR-Dehnungsmessgeräte eine konstruktive, passive Temperaturkompensation.<br />

Temperaturbedingte Dehnungen werden nicht<br />

gemessen. Dank der hochintegrierten optischen Abtastung im<br />

Drehgeber liefern die ESR-Dehnungsmessgeräte ein sehr genaues<br />

digitales Messsignal mit extrem geringem Rauschen. Die digitale<br />

EnDat-2.2-Schnittstelle überträgt das Messsignal auch bei großen<br />

Kabellängen störungs- und verlustfrei an die Folge-Elektronik.<br />

www.heidenhain.de<br />

SICHERE GESCHWINDIGKEITSÜBERWACHUNG<br />

MIT PROFISAFE<br />

Einen kompakten, sicheren Drehzahl-/Geschwindigkeitssensor<br />

bietet TWK mit dem TRT/S3 auf Basis eines Singleturn-Drehgebers<br />

an. Dieser liefert ein sicheres 16-Bit-Geschwindigkeitssignal mit<br />

Vorzeichen sowie eine sichere Position mit maximal 16 384 Schritten/Umdrehung.<br />

In vielen Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen<br />

muss die Geschwindigkeit oder Drehzahl eines Rades, einer Walze<br />

oder einer Bewegung, die an einer Sicherheitsfunktion beteiligt<br />

ist, überwacht werden. Diese Überwachung, die oft neben der<br />

Drehzahlregelung stattfindet, muss der funktionalen Sicherheit<br />

entsprechen. Sichere Multiturn-Drehgeber, die zusätzlich das<br />

Geschwindigkeitssignal ausgeben, sind hier oft überdimensioniert.<br />

Bei dem Drehzahlsensor kann zur Anpassung an die<br />

Applikation die Zeitbasis des Geschwindigkeitswertes zwischen 10<br />

und 1 000 ms eingestellt werden. Die Aktualisierungsrate beträgt<br />

immer 1 ms. Die Geräte gibt es im Aluminium- oder Edelstahlgehäuse<br />

in Schutzarten bis IP69K.<br />

www.twk.de<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@KISSsoft.AG<br />

KISSsoft Highlights<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2019</strong><br />

▪ Konzeptauslegung auf Systemebene mit KISSdesign<br />

▪ Wälzlagerberechnung mit Anbindung an SKF-Cloud<br />

▪ Tragbildanalyse bei asymmetrischen Zahnrädern<br />

▪ Berechnung von Schraubrad mit Zahnstange<br />

▪ Herstellbarkeitsbewertung für „Power Skiving“<br />

▪ und viele mehr...<br />

Kostenlose Testversion unter www.KISSsoft.AG<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 61<br />

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SENSORTECHNIK<br />

KRÄFTE UNTER<br />

KONTROLLE<br />

Autor: Patrick Bernauer, Produktmanager für Kraft- und<br />

Dehnungssensoren, X-Sensors AG, Diessenhofen, Schweiz<br />

Dehnungssensoren und Dehnungsaufnehmer<br />

kommen bei statischen sowie dynamischen<br />

Anwendungen zum Einsatz und erfassen<br />

Prozesskräfte, die auf eine Konstruktion wirken.<br />

Eine Übergabe dieser Messdaten aus den<br />

Datenloggern per MQTT-Protokoll an eine Cloud<br />

ermöglicht vielfältige Anwendungen.<br />

stelle zwischen Sensor und Cloud, der MQTT-Messverstärker, wird<br />

hierzu per Funk mit dem Internet verbunden. Für diese Funkverbindung<br />

steht wahlweise das neue, auf Mobilfunk gestützte<br />

Narrowband IoT oder ein klassischer WLAN-Adapter zur Verfügung.<br />

Das Narrowband IoT eignet sich hervorragend für die Übertragung<br />

von kleinen Datenmengen über große Entfernungen. Dieser<br />

speziell für IoT-Applikationen etablierte Standard weist bereits jetzt<br />

eine sehr hohe Abdeckung auf, da es auf bestehende Mobilfunknetze<br />

aufbaut. Bei einer räumlich abgegrenzten Anwendung innerhalb<br />

von Gebäuden bietet sich dagegen eine Datenübertragung mittels<br />

des integrierten WLAN-Adapters an. Zwar sind hier die Distanzen<br />

deutlich geringer, dafür lassen sich hohe Messraten übertragen.<br />

SPECIAL<br />

Das Übertragen der Messdaten von Wägezellen und Kraftsensoren<br />

direkt in die Cloud ist mit dem MQTT-Messverstärker<br />

(Message Queue Telemetry Transport) für DMS-<br />

Sensoren von X-Sensors möglich. Betreiber von Tanks und<br />

Silos nutzen diese Technik beispielsweise, um den Füllstand immer<br />

im Blick zu haben und um die Zeiten und Routen für das Wiederbefüllen<br />

optimal zu planen. Hierzu werden Dehnungsaufnehmer auf<br />

die Silofüße kraftschlüssig verschraubt. Die Dehnungen, die durch<br />

die Gewichtsänderung in der Silostruktur ausgelöst werden, werden<br />

erfasst und schließlich in das Inhaltsgewicht oder den Füllstand<br />

umgerechnet.<br />

Das Messsignal der Dehnungssensoren wird am DMS-Messverstärker<br />

für die Weitergabe an eine Cloud aufbereitet. Die Schnitt-<br />

FREI WÄHLBARER BROKER<br />

Während bislang überwiegend auf abgeschlossene Systeme mit<br />

VPN-Übertragungen gesetzt wurden, stehen mit einer MQTT-Übertragung<br />

neue Möglichkeiten hinsichtlich der Datenverarbeitung<br />

und Visualisierung zur Verfügung. MQTT ist ein sehr schlankes und<br />

sicheres Protokoll und eignet sich daher hervorragend für IoT-Anwendungen.<br />

Die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger<br />

läuft dabei immer über einen MQTT-Broker, auch Verteiler genannt,<br />

ab: Der DMS-Messverstärker sendet seine Messdaten zu einem<br />

bestimmten Topic an den MQTT-Broker. Der Empfänger, auch Client<br />

genannt, abonniert das Topic und bekommt anschließend vom<br />

Broker die Sensordaten zur Verfügung gestellt.<br />

62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


SENSORTECHNIK<br />

ÜBER ALGORITHMEN LASSEN<br />

SICH DIE MESSDATEN NACH<br />

NEUEN ERKENNTNISSE UND<br />

TRENDS DURCHFORSTEN<br />

Entscheidend ist, dass jede Kommunikation über den MQTT-Broker<br />

abläuft. Damit besteht eine Entkoppelung von Sender und Empfänger,<br />

es besteht keine direkte Punkt-zu-Punkt Verbindung. Der MQTT-<br />

Messverstärker sendet seine Daten an einen vom Anwender frei<br />

wählbaren Broker. Dies kann sowohl ein in der Cloud oder auch<br />

lokal betriebener MQTT-Server sein. Jeder Anwender kann selbst<br />

entscheiden, welchen MQTT-Broker, bzw. IoT-Plattform er in welcher<br />

Form für das Empfangen und damit für die Weiterverarbeitung der<br />

Daten verwendet. Mittels einer der gängigen IoT-Plattformen kann<br />

sich der Anwender so individuelle, sichere und flexible Einsätze<br />

und Dashboards gestalten.<br />

Der MQTT-Messumformer ist somit gut geeignet, wenn die Sensordaten<br />

in einer individuellen Applikation für eine Visualisierung oder<br />

Weiterverarbeitung aufbereitet werden sollen. Anstatt den kompletten<br />

Prozess selbst zu programmieren, kann so über die Verwendung von<br />

passenden IoT-Plattformen das User-Interface einfach konstruiert<br />

und mit weiteren Funktionen und Messdaten ergänzt, bzw. verknüpft<br />

werden. Für das Applikationsspektrum eröffnen sich auf diese Weise<br />

neue Bereiche: Neben der klassischen Fernwartung bzw. dem einfachen<br />

Cloud-Datenlogger lassen sich nun über Algorithmen von<br />

IoT-Plattformen die Messdaten mittels künstlicher Intelligenz nach<br />

neuen Erkenntnissen und Trends durchforsten.<br />

INDIVIDUELLE INTERFACES<br />

In der IoT-Plattform können die Messdaten vom DMS-Sensor problemlos<br />

mit weiteren Messdaten zusammengeführt werden. Des<br />

Weiteren kann eine Logik implementiert werden, sodass auf bestimmte<br />

Ereignisse definierte Aktionen ausgelöst werden. Am Bei-<br />

EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

DES MESSUMFORMERS<br />

Mit dem MQTT-Messumformer werden Messwerte von<br />

DMS-Sensoren einfach und sicher zu einem MQTT-Server<br />

übertragen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Über IoT-<br />

Hubs stehen die Türen offen für Front-End Anwendungen,<br />

bei welchen beispielsweise die Messwerte visualisiert und<br />

zur Prozesskontrolle dargestellt werden können. Über die<br />

fortlaufende Dokumentation und mit der Verknüpfung<br />

von KI-Algorithmen von IoT-Hubs sind zudem Use-Cases<br />

im Predictive Maintenance realisierbar.<br />

spiel des Silos wird der Füllstand so überwacht, dass automatisch<br />

eine Benachrichtigung per Email für die Wiederbefüllung erfolgt.<br />

Auch weitere Alarme zum Anlagenzustand können festgelegt werden,<br />

wodurch im besten Fall der Betreiber bereits aktiv werden kann,<br />

bevor der Anwender etwas von der Störung bemerkt. Im Vergleich<br />

zu anderen Lösungen werden die Userinterfaces, bzw. Dashboards<br />

nicht starr vorgegeben, sondern können je nach Applikation durch<br />

den Anwender selbst erstellt, angepasst und auch mit weiteren<br />

Messgrößen über das MQTT-Protokoll erweitert werden.<br />

Der Broker kann sowohl auf einer Cloud als auch lokal in einem<br />

Unternehmensnetzwerk eingerichtet werden. Um sensible Daten<br />

vor unberechtigtem Zugriff zu schützen, ist für die Authentifizierung<br />

beim MQTT-Broker immer ein Benutzername und ein Passwort<br />

notwendig. Außerdem kann bei einem über das Internet zugänglichen<br />

Broker zusätzlich eine SSL-Verschlüsselung eingerichtet<br />

werden. Damit wird vermieden, dass Unberechtigte bei der Übertragung<br />

der Messdaten mithören können.<br />

Bilder: natali_mis/Fotolia, X-Sensors<br />

www.x-sensors.com<br />

Der MQTT-Messverstärker bereitet die Sensordaten für eine<br />

individuelle Visualisierung oder zur Weiterverarbeitung auf<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 63


SENSORTECHNIK<br />

EX-SCHUTZ PAR<br />

EXCELLENCE<br />

In explosiven Umgebungen sind die Geräte der<br />

Wilhelm Niemann Maschinenfabrik zu Hause.<br />

Den zuverlässigen Betrieb der Maschinen<br />

garantieren sichere und effiziente Ex-Schutz-<br />

Lösungen, bestehend aus präziser Sensorik und<br />

schnellen, kompakten Interfacegeräten.<br />

SPECIAL<br />

Dispergieren, Mischen, Feinmahlen – darauf sind die Geräte<br />

der Wilhelm Niemann Maschinenfabrik spezialisiert.<br />

Von der Sonderschraube bis zum Pneumatikzylinder<br />

fertigt das Unternehmen eine Vielzahl der Bauteile<br />

seiner Maschinen in Eigenregie. Abnehmer finden sich auf allen<br />

Kontinenten, meist sind es Hersteller für Farben, Lacke, Klebstoffe<br />

oder Silikone.<br />

Außenstehenden erschließt sich die Vielfalt der Niemann­<br />

Maschinenausführungen nicht auf den ersten Blick, zumal in<br />

Melle-Neuenkirchen letztlich nur drei Grundtypen produziert<br />

werden. Der Dissolver eignet sich für Mischvorgänge, aber auch<br />

für das Dispergieren – dabei spaltet eine rotierende Zahnscheibe<br />

Feststoffe in einer Flüssigkeit auf, vermahlt und vermischt sie. Das<br />

Resultat könnte dann eine Wandfarbe sein. Ein noch feineres<br />

Mahlen von vordispergiertem Gut verspricht die Basket-Mill. Hier<br />

zieht der Sog einer Pumpscheibe das Produkt durch einen mit<br />

Keramikperlen gefüllten Korb, auf dessen Wirkweise etwa Hersteller<br />

von Autolacken zurückgreifen. Niemanns dritte Maschinenbaureihe,<br />

der Kreis-Dissolver „Butterfly“, verfügt zusätzlich<br />

über ein zentrisch positioniertes Butterfly-Werkzeug mit außen<br />

angebrachten Abstreifern. Langsam kreisend sorgt dieses zum<br />

Beispiel in der Produktion von Dichtstoffen für die Durchmischung<br />

der Masse und führt sie dem Dispergierbereich der<br />

exzentrischen Dissolver-Zahnscheibe zu.<br />

MASCHINEN IM MASSANZUG<br />

Kunden entscheiden sich je nach Produktanforderung für einen<br />

dieser Grundtypen, stellen in der Praxis jedoch weitaus mehr<br />

Forderungen an die Beschaffenheit der Maschinen. Das technische<br />

Büro des Familienunternehmens muss seine Projekt-Zeichnungen<br />

gemäß den Vor-Ort-Gegebenheiten beim Auftraggeber<br />

anfertigen, ob nun ein 5 000-Liter-Behälter bei geringer Raumhöhe<br />

gewünscht ist oder der Kühlkreislauf der Mischbehälter<br />

durch eine Heizfunktion ergänzt werden soll, um ein spezielles<br />

Produkt herzustellen. Außerdem liefert Niemann seine Dissolver<br />

in Standausführung oder in Aufbau-Ausführung zum Einbau in<br />

Stahlbühnen oder Geschossdecken.<br />

Autor: Joachim Ricker, Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim<br />

64 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong><br />

01 Induktive Näherungsschalter in<br />

der Maschinensäule fragen die Höhe<br />

des Hydraulikstempels ab


SENSORTECHNIK<br />

04<br />

02<br />

SICHERHEIT AUF ENGSTEM RAUM<br />

03<br />

02 Von Melle in die weite Welt: Niemann rüstet Maschinen wie<br />

diesen Kreis-Dissolver mit Sensoren und Interfacetechnik von Turck aus<br />

03 IMX12- und IM36-Verstärker garantieren eine beidseits sichere<br />

Signalübertragung im Ex-Umfeld<br />

04 Während des Produktionsprozesses rotiert eine Doppelsogzahnscheibe<br />

im Behälter auf vorgegebenen Höhen<br />

Eines ist dabei fast allen Maschinen gemein, nämlich deren Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen. Dies gilt es außerhalb von<br />

Zone 1 im Schaltschrank zu berücksichtigen. Generell verfolgt<br />

Niemann an dieser Stelle zwei Systeme, die sich zunächst einmal<br />

danach richten, ob eine komplexe Steuerung benötigt wird. Touchpanels<br />

an den Maschinen erfordern ohnehin SPS-Unterstützung,<br />

genauso kommt diese in circa 90 % der Fälle für den Betrieb des<br />

Dissolver-Butterfly in Frage. Von der SPS im Schaltschrank hin zu<br />

einem Bedienelement können dann etwa sicher gekapselte Profinet-<br />

oder Profibus-Kabel führen.<br />

Auf die Expertise von SPS-Programmierern können manche<br />

Firmen jedoch nicht zurückgreifen, andernorts ist Bus-Technologie<br />

womöglich erst gar nicht notwendig. Die zweite Variante ohne SPS-<br />

Technik sieht eine Hartverdrahtung vor. Signale des Bedientasters<br />

werden hier über IMX12-Trennschaltverstärker von Turck ins Feld<br />

geschickt. Geräte aus der IMX12-Interfaceserie sind zusätzlich im<br />

Einsatz, wenn Anwender bestimmte digitale oder analoge Werte<br />

aus dem Ex-Bereich herausführen wollen. Die Daten von Näherungssensoren<br />

oder Temperaturwerte werden so eigensicher zum<br />

Schaltschrank geführt.<br />

Voraussetzung für die Anschaffung der neuen Trennschaltverstärker<br />

waren im Vorfeld eine schmale Bauform und eine Stromversorgungsschiene.<br />

IMX12-Geräte von Turck setzten sich hier dank<br />

ihrer geringen Breite von 12,5 mm, aber auch wegen der Spannungsversorgung<br />

über eine Power-Bridge durch. Die einzelnen<br />

Gehäuse werden so im Schaltschrank über die Hutschiene versorgt<br />

und die Schaltschrankbauer ersparen sich aufwändiges Überbrücken.<br />

Außerdem entfällt beim IMX12 ein separates Strom-Einspeisegerät,<br />

weil für die gekoppelte Reihe ein einziger Stecker ausreicht.<br />

DREI UMGEBUNGEN, DREI INITIATOREN<br />

Sensortechnik von Turck hatte Niemann schon lange vor den Interfacetechnik-Geräten<br />

im Einsatz. So kommt es, dass die Interfacemodule<br />

nun auch einige Signale wandeln, die Initiatoren aus dem<br />

Feld liefern.<br />

Beispielsweise verbauen die Niedersachsen induktive M18-<br />

Näherungsschalter in den Säulen ihrer Maschinen, um Höhen abzufragen.<br />

Zum Heben einer Maschine bewegt sich in der Säule ein<br />

Hydraulikstempel. Gewisse Bereiche darf dieser allerdings nicht<br />

EIN INDUKTIVER SENSOR IN<br />

SON<strong>DER</strong>AUSFÜHRUNG FRAGT<br />

IM ANTRIEB IN BESON<strong>DER</strong>S AN-<br />

SPRUCHSVOLLER ATMOSPHÄRE<br />

EINE SCHALTFAHNE AB<br />

überschreiten, damit die Zahnscheibe ausschließlich im Behälter<br />

läuft oder der Deckel aufgesetzt bleibt. Zum Zweck der Hubbegrenzung<br />

und als sicherheitsrelevante Schaltung sind dafür an geeigneten<br />

Punkten Sensoren verbaut, die den zentralen Stempel erfassen.<br />

Erschwert wird deren Montage durch einen etwa 4 mm starken Verstärkungsring<br />

am unteren Ende des Stempels, dem der Initiator<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 65


SENSORTECHNIK<br />

„EXPLOSIVE ATMO-<br />

SPHÄREN – NICHT NUR<br />

IN <strong>DER</strong> CHEMISCHEN<br />

INDUSTRIE“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Martina Klein,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Nicht nur in der chemischen<br />

Industrie, auch z. B. in der Lebensmittel-,<br />

der Druck- und der Textilindustrie<br />

hat man teilweise mit<br />

Gasen, Dämpfen und Stäuben zu<br />

tun, die in Verbindung mit Luft<br />

explosive Atmosphären bilden<br />

können. Hier muss der Konstrukteur<br />

neben der Maschinenrichtlinie auch<br />

den Ex-Schutz beachten – Stichwort<br />

Atex. Die explosionsgeschützten<br />

Komponenten von Turck sind in der<br />

Zündschutzart „Eigensicherheit“<br />

ausgeführt. D. h. die Energie des<br />

Stromkreises wird soweit reduziert,<br />

dass sich weder durch Er wärmung<br />

noch Funkenbildung ein Brennstoff-<br />

Luft-Gemisch entzünden kann.<br />

05 Kompakte BIM-UNT-Magnetfeldsensoren sind in<br />

den Scharnieren von Einfüllöffnungen versteckt<br />

nicht im Weg stehen darf. Zylinder und Ring muss der Sensor trotz der Distanz<br />

erfassen. Hier zeigt sich der Vorteil der Turck-Näherungsschalter NI10-G18 mit<br />

Namur-Ausgang, die für die Ex-Zonen 0 und 20 geeignet sind und von Niemann in<br />

zahlreichen Produkten verbaut werden.<br />

Wer eine der kleinsten Turck-Komponenten in einer Niemann-Maschine sucht,<br />

muss schon ganz genau hinsehen. Mit einer Gehäuselänge von 31 mm und einer<br />

Höhe von 6 mm ist der BIM-UNT-AY1X-Magnetfeldsensor im Deckelscharnier<br />

einer Behälter-Einfüllöffnung versteckt. Dort erfasst er, ob der Verschluss geöffnet<br />

oder geschlossen ist. Der Miniatursensor verfügt über eine gut sichtbare Rundum-LED<br />

und spannt sich mittels einer Spezialschraube sicher in die Nut.<br />

Ein induktiver Sensor in Sonderausführung muss im Antrieb die Stellung halten.<br />

In der dort besonders anspruchsvollen Atmosphäre fragt er eine Schaltfahne<br />

ab. Der Hintergrund: Aufbaudissolver mit bis zu 15 000 l Volumen benötigen<br />

einen Abstreifer, der sich während einer Befüllung aber nicht unter den Kugelhähnen<br />

befinden soll, um Ablagerungen zu vermeiden. Also haben die Konstrukteure<br />

eine Parkposition des Behälterabstreifers definiert und oben am Kettenantrieb ein<br />

Erkennungsblech angebracht, das der Sensor erfasst.<br />

SPECIAL<br />

„1 BIS 2 MM MACHEN<br />

BEIM SCHALTABSTAND<br />

VIEL AUS“<br />

Hendrik Werges,<br />

Werkstatt- und Projektleiter<br />

Elektrotechnik, Wilhelm<br />

Niemann Maschinenfabrik<br />

Turcks induktive Initiatoren haben<br />

in dieser Bauform einfach den<br />

Vorteil, beim Schaltabstand<br />

meistens 1 bis 2 mm größer zu sein,<br />

als die Sensoren von Mitbewerbern.<br />

Und diese Reichweitenunterschiede<br />

können vieles einfacher machen.<br />

Das war einer der Gründe, warum<br />

wir uns vor Jahren für Turck-<br />

Sensoren entschieden haben.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

POTENTIOMETERVERSTÄRKER BESTEHT SPEED-TEST<br />

Die Position der Zahnscheibe innerhalb des Behälters ermittelt ein Seilzugsensor.<br />

Dieser liefert über den Kontakt des Messseils Widerstandswerte, die in analoge<br />

Form gebracht werden müssen. Dazu wandelt ein Potentiometerverstärker möglichst<br />

schnell eigensicher in 4–20 mA, damit angeschlossene Systeme die Höhe<br />

ruckelfrei regeln können.<br />

Noch vor fünf Jahren sorgte der Prozess bisweilen für Probleme, wie Hendrik<br />

Werges, Werkstatt- und Projektleiter Elektrotechnik bei der Wilhelm Niemann<br />

Maschinenfabrik, aus der Praxis berichtet: „Im Rezept geben Kunden bestimmte<br />

Höhen vor, auf denen die Zahnscheibe fahren soll. Dauert das Wandeln zu lange,<br />

verfehlt die Maschine diese Punkte um ein paar Zentimeter und regelt dann kontinuierlich<br />

hin und her.“ Als Lösung musste ein Messwandler her, der eine Zykluszeit<br />

von 700 ms unterbietet. So gelangte Niemann seinerzeit erstmals an Turck-<br />

Interfacetechnik. Genauer: an den IM36-Verstärker, der binnen 30 ms wandelt<br />

und seine Positionsausrichtung der Zahnscheibe innerhalb der Hysterese ermöglicht.<br />

Als Exot für schnelles analoges Wandeln sitzt der IM36 mittlerweile schon<br />

länger in den Schaltschränken der Niemann-Maschinen und hat mit den schlanken<br />

IMX12-Verstärkern jüngst vertraute Nachbarn erhalten. Der niedersächsische<br />

Maschinenbauer testet derzeit eine weitere Lösung mittels Turck-Sensortechnik,<br />

wo Initiatoren die bisherige Lösung zur Drehzahlbegrenzung älterer Antriebe ersetzen<br />

sollen. „Da reden wir aber vom Ersatzteilgeschäft“, erklärt Werges. Bei den<br />

aktuellen Maschinen regeln die Frequenzumrichter bzw. der Bediener über ein<br />

Potentiometer in der Kommandotafel die Drehzahl der Maschine. Solch ein haptisches<br />

Regulieren sei von Kunden weiterhin geschätzt.<br />

Bilder: Turck<br />

www.turck.com<br />

66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN <strong>2019</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 07. <strong>2019</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 06. <strong>2019</strong><br />

01<br />

01 Linear- und Montagetechnik spielt eine tragende Rolle bei Starts<br />

und Landungen der Flugzeuge am Knuffingen Airport des Miniatur<br />

Wunderlands in Hamburg.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

02 Speziell angepasste Zahnriementriebe lösen die komplexe<br />

Bewegungsaufgabe der Arbeitskammer eines mobilen Befahrsystems<br />

zur Wartung von Windkraftanlagen mit Leichtigkeit.<br />

Bild: Jochen Krismeyer<br />

03 Ein Kommunikationsmodul macht einen leistungsstarken<br />

DC-Servomotor zum wahren Sprachtalent.<br />

Bild: Dunkermotoren<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

02<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET: www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER: www.engineering-news.net<br />

REDAKTION : n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG: a.zepig@vfmz.de<br />

03<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

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IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2019</strong> im 50. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2019</strong> 67


KELLER unplugged!<br />

SERIE<br />

21 DRFID<br />

SERIE<br />

21 DC RFID<br />

RFID<br />

POCKET<br />

REA<strong>DER</strong><br />

MESSPUNKTE<br />

BREMSEN<br />

LENKUNG<br />

Bremsennachsteller vorne und hinten, Betriebsbremse,<br />

Retarder, Bremsenöffnung<br />

Einschalten, Ausschalten, Standby, Priorität, Ausgleichspumpe<br />

ANTRIEB<br />

Wandlereingang und -ausgang, Sperre, Antriebspumpe<br />

HEBEVORRICHTUNG Hoch B/B Lift 1und 2<br />

keller-druck.com<br />

Sensor +Test IHalle 1IStand 335

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