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Magazin für Ausbildung und Karriere
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Service n 27<br />
Warum werden Berufe nicht gewählt?<br />
Berufsorientierung: Eine Studie<br />
des Bundesinstituts für<br />
Berufsbildung (BIBB) betont die<br />
Bedeutung der sozialen<br />
Anerkennung<br />
Selbst wenn ein Beruf ihren Tätigkeitsinteressen<br />
entspricht, neigen viele Jugendliche<br />
dazu, ihn bei ihrer Berufswahl fallenzulassen,<br />
wenn er ihnen nicht genügend soziale<br />
Anerkennung zu vermitteln scheint. Darüber hinaus<br />
können ungünstige Rahmenbedingungen während<br />
der Ausbildung oder ungünstige Arbeitsbedingungen<br />
weitere Gründe dafür sein, einen als interessant<br />
wahrgenommenen Beruf ebenfalls auszuschließen.<br />
Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie,<br />
die im Forschungsprojekt »Bildungsorientierungen«<br />
des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />
(BIBB) entstand. Für die Studie wurden Schüler der<br />
neunten und zehnten Klassen allgemeinbildender<br />
Schulen in Nordrhein-Westfalen befragt.<br />
Anlass für die Studie war das Problem vieler junger<br />
Menschen, am Ende des Jahres ohne Ausbildungsplatz<br />
dazustehen, obwohl die Zahl der unbesetzt<br />
bleibenden Ausbildungsplätze von Jahr zu<br />
Jahr steigt. Angebote der Berufsorientierung, die<br />
auf eine Ausweitung des Berufswahlspektrums zielen,<br />
waren bisher nur bedingt erfolgreich. Viele Jugendliche<br />
klammern Berufe mit Besetzungsproblemen<br />
einfach aus, zum Beispiel in der Gastronomie<br />
und in Teilen des Handwerks oder in der Pflege.<br />
Daher fragt die BIBB-Studie weniger danach, was<br />
Jugendliche motiviert, einen bestimmten Beruf zu<br />
ergreifen. Vielmehr interessiert, warum Berufe nicht<br />
gewählt werden. Dabei deutet sich an, dass die<br />
Nichtwahl von Berufen offenbar anderen Logiken<br />
als die Wahl eines Berufes folgt.<br />
Als ein besonders wichtiger Faktor, warum Jugendliche<br />
manche Berufe einfach ausklammern,<br />
erweist sich die soziale Anerkennung: Wenn Jugendliche<br />
meinen, in ihrem sozialen Umfeld, insbesondere<br />
bei ihren Eltern und im Freundeskreis, mit<br />
einem bestimmten Beruf nicht gut anzukommen,<br />
beziehen sie diesen Beruf nicht mehr in ihre Berufswahl<br />
ein – und zwar auch dann, wenn die Tätigkeiten<br />
des Berufes mit ihren eigenen beruflichen Interessen<br />
übereinstimmen.<br />
Weitere Faktoren:<br />
Verdienst und Karriere<br />
Die Gesellschaft braucht<br />
Pflegekräfte. Foto: © Kzenon –<br />
stock.adobe.com<br />
Neben fehlender sozialer Anerkennung und als<br />
ungünstig wahrgenommenen Rahmenbedingungen<br />
während der Ausbildung und Arbeit – darunter Verdienst-<br />
und Aufstiegsmöglichkeiten – gibt es noch<br />
weitere Gründe dafür, dass Jugendliche Berufe links<br />
liegen lassen: wenn etwa mit Schwierigkeiten gerechnet<br />
wird, einen Ausbildungsplatz zu finden;<br />
oder wenn es an der Sicherheit fehlt, wirklich gut<br />
einschätzen zu können, was einen in einem Beruf<br />
erwartet.<br />
Eine zentrale Schlussfolgerung der Studie ist, bei<br />
der Berufsorientierung auf Ansehen und soziale<br />
Wertschätzung von Berufen besonders einzugehen.<br />
Dabei sollten gerade solche Faktoren, die zu einem<br />
Ausschluss von Berufen führen können, in den Vordergrund<br />
rücken und nicht solche, die Berufe attraktiv<br />
machen. Das heißt auch, dass es nicht ausreicht,<br />
Jugendliche über die Tätigkeiten in den verschiedenen<br />
Berufen aufzuklären und ihnen dadurch<br />
nahe zu bringen, wie interessant die Arbeit in<br />
diesen Berufen sein kann. Denn Jugendliche nutzen<br />
Berufe als Visitenkarte in ihrem sozialen Umfeld<br />
und wollen mit ihrem Beruf Anerkennung finden.<br />
Das Sahnehäubchen einer Bewerbung<br />
Vorbeischauen am Messestand des<br />
Schwarzwälder Boten: Hier erhalten Sie ein<br />
kostenloses Bewerbungsfoto vom Profi-<br />
Fotografen.<br />
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000<br />
Worte und gibt der Bewerbung ein Gesicht –<br />
ein ganz persönliches. »Es ist gar nicht so<br />
einfach, das perfekte Bild zu schießen«, verrät<br />
Profi-Fotograf Michael Kienzler. Denn<br />
neben der Körperhaltung, der Kleidung und<br />
dem Gesichtsausdruck gibt es noch viele<br />
Kleinigkeiten, die ein Bewerbungsfoto erst<br />
perfekt machen: »Der Blick in die Kamera,<br />
die Frisur, die Belichtung, der Hintergrund –<br />
alles muss passen«, sagt der Fotograf. Und<br />
das Wichtigste: »Man muss die Persönlichkeit<br />
des Bewerbers einfangen. Er soll etwas<br />
ausstrahlen und sich dabei wohlfühlen.« Obwohl<br />
wegen des allgemeinen Gleichbehand-<br />
lungsgesetzes die Bewerbung kein Foto mehr<br />
enthalten muss, ist es bei den Arbeitgebern<br />
immer noch sehr geschätzt und kann am<br />
Ende den Unterschied ausmachen. Deshalb<br />
sollte man beim Bewerbungsfoto auf die Hilfe<br />
eines Profis setzen, denn am Ende seien<br />
es die Details, die den Unterschied ausmachen,<br />
sagt Kienzler. »Kommen Sie einfach<br />
am Messestand des Schwarzwälder Boten<br />
vorbei und lassen hier Ihr Bewerbungsfoto<br />
aufnehmen.« G rundsätzlich gilt: »Man wird<br />
nicht allein wegen des Bewerbungsfotos eingestellt,<br />
aber es kann durchaus geschehen,<br />
dass man wegen eines schlechten Fotos<br />
nicht eingestellt wird.«