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Bücherstube Horn Magazin Sommer2019

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nachgerade zu einem Trend.<br />

Die alten Ägypter haben<br />

bereits geimkert, das Halten<br />

von Bienenvölkern in<br />

hohlen Baumstämmen<br />

erlebte seinen Höhepunkt<br />

im Mittelalter.<br />

Heute allerdings können<br />

Bienen ohne Unterstützung<br />

des Menschen kaum<br />

überleben. Oder ist es nicht<br />

eher umgekehrt? Die profilierte<br />

Köchin Sarah Wiener ist<br />

überzeugt, dass Menschen viel von<br />

Bienen lernen können, vielleicht sogar<br />

ein Vorbild in ihrer Art des Zusammenlebens<br />

und der Kommunikation<br />

sind. In ihrem Buch „Bienenleben“<br />

hebt Wiener die Entwicklung der<br />

Bienen vom Raubtier zu einem „partnerschaftlichen,<br />

fürsorglichen Insekt“<br />

hervor, das eine symbiotische Beziehung<br />

zu Pflanzen eingeht, ohne diese<br />

zu zerstören. Als Biobäuerin prangert<br />

Wiener die normierte Reproduzierbarkeit,<br />

den Hunger nach makellosem<br />

Obst und Gemüse an. Eine Anforderung,<br />

die nur durch zusätzliche<br />

Flächenversiegelung, Kunstdünger,<br />

Kraftfutter sowie Medikamente erreicht<br />

werden kann und durch das<br />

Ignorieren der Bedürfnisse unserer<br />

Mitlebewesen. Entstanden ist damit<br />

ein sehr persönliches Buch, das Bienen<br />

nicht auf Honigproduzenten und<br />

Bestäuber reduziert, sondern sie auch<br />

als Lehrmeister für ein funktionierendes<br />

Gemeinwesen mit Werten wie<br />

Solidarität, Vertrauen, Arbeitsteilung<br />

und Demokratie hervorhebt.<br />

Tierische Gartenhelfer<br />

Nicht nur die Bienenbestände gehen<br />

besorgniserregend zurück, auch viele<br />

Schmetterlinge, Käfer und Vögel gehören<br />

mittlerweile zu den bedrohten<br />

Arten. Wer gärtnert, tut gut daran,<br />

seine kleinen „Mitbewohner“ kennenzulernen,<br />

die sich als tierische<br />

Helfer im Garten erweisen. Sonja<br />

Schwingesbauer verschafft diesen<br />

oft unscheinbaren Gesellen mit ihrem<br />

Buch „Wo die wilden Nützlinge<br />

wohnen“ die längst fällige Aufmerksamkeit.<br />

Sie lobt die Recyclingfähigkeiten<br />

von Springschwänzen<br />

und Asseln, schätzt<br />

die blattlausvertilgenden<br />

Flor- und Hainschwebfliegen<br />

und stimmt<br />

(endlich!) ein Loblied<br />

auf die Nutzschnecke<br />

an. Der Tigerschnegel<br />

bringt nämlich die Spanische<br />

Wegschnecke und<br />

deren Gelege zur Strecke.<br />

Schwingesbauer erklärt, was<br />

es braucht, um den Garten für<br />

Nützlinge einladend zu gestalten.<br />

Dazu gehört, vermeintliches „Unkraut“<br />

zumindest an einigen Stellen<br />

im Garten als Versteck und Futterquelle<br />

stehen zu lassen, heimische<br />

Arten zu pflanzen, Äste als Rückzugsort<br />

für Igel in einem Eckchen<br />

zu sammeln. Einfache Maßnahmen,<br />

um die Artenvielfalt zu schützen<br />

und davon direkt zu profitieren, indem<br />

die tierischen Helfer Schädlinge<br />

in Schach halten, die Erde fruchtbar<br />

machen, Gemüse und Obst bestäuben.<br />

Eine empfehlenswerte Lektüre<br />

nicht nur für Gärtner.<br />

Gartenschätze mit Huhn<br />

Auch Hühner freuen sich über Insekten<br />

im Garten. Dass ein gepflegter<br />

Garten und Hühnerhaltung kein<br />

Widerspruch sind, hat der Autor und<br />

YouTuber Robert Höck längst bewiesen.<br />

Seine Bücher über Hühnerhaltung<br />

im Garten und Gärtnern mit<br />

Hühnern zeigen auf unterhaltsame<br />

und praxistaugliche Weise, wie eine<br />

gedeihliche Koexistenz von Mensch,<br />

Pflanze und Tier funktionieren<br />

kann. Nun hat der Hühnerexperte<br />

mit dem „Happy-Huhn-Kalender“<br />

nachgelegt: Wertvolle Tipps zur<br />

Hühnerhaltung im Garten werden<br />

kombiniert mit erprobtem Gärtnerwissen.<br />

Spannend, wenn zum Beispiel<br />

selbst Gepflanztes zu innovativem<br />

Futter für die Tiere verarbeitet<br />

wird.<br />

Mit den Tipps von Biogärtner Karl<br />

Ploberger kommen auch „intelligente<br />

Faule“ gut durch das Gartenjahr.<br />

Der „Gartenkalender 2020“ liefert<br />

mit einer monatlichen Checkliste<br />

eine hilfreiche Struktur für Arbeiten<br />

im Zier- und Nutzgarten. Ploberger<br />

stellt zudem robuste Sorten und Heilpflanzen<br />

vor, gibt Tipps zur Aussaat<br />

und Ernte nach dem Mondkalender<br />

und verrät Pflanzenschutztipps für<br />

Obst und Gemüse. Rezepte helfen<br />

dabei, die reiche Ernte für Küche und<br />

Hausapotheke nutzbar zu machen.<br />

Jürgen Herler<br />

Hände in die Erde!<br />

Ennsthaler, 260 Seiten<br />

Euro 26,90<br />

ISBN 978-3-85068-993-9<br />

Robert Höck<br />

Doris Kampas<br />

Das unglaubliche Hochbeet<br />

Ernten bis zum Umfallen<br />

Löwenzahn, 120 Seiten<br />

Euro 16,99<br />

ISBN 978-3-7066-2654-5<br />

Sarah Wiener<br />

Bienenleben<br />

Vom Glück, Teil der Natur<br />

zu sein<br />

Aufbau, 288 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-351-03769-7<br />

E-Book 978-3-8412-1683-0<br />

Sonja Schwingesbauer<br />

Wo die wilden Nützlinge<br />

wohnen<br />

Gärtnern für eine bunte<br />

Tier- und Pflanzenwelt<br />

Löwenzahn, 320 Seiten<br />

Euro 29,90<br />

ISBN 978-3-7066-2645-3<br />

Happy Huhn<br />

Kalender 2020<br />

Vom täglichen Vergnügen,<br />

mit Hühnern gärtnern zu<br />

dürfen.<br />

Cadmos, 224 Seiten<br />

Euro 12,95<br />

ISBN 978-3-8404-3048-0<br />

Karl Ploberger<br />

Gartenkalender 2020<br />

für intelligente Faule<br />

Cadmos, 224 Seiten<br />

Euro 12,95<br />

ISBN 978-3-8404-7570-2<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

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