LA KW 26

25000 Menschen erreicht
Siegerehrung des Zammer Fotowettbewerbes
(lisi) Japanische Blutpflaumen, eine rotlaubige Sorte der Kirschpflaume,
in Form einer 800 Meter langen Allee weckte im Frühjahr
in Zams Interesse – Besucher aus nah und fern wollten die
üppige Blütenpracht in zartrosa sehen. Gemeinderat Christoph
„Giggo“ Wolf hat daher einen Fotowettbewerb ins Leben gerufen.
See(le)nlandschaften
Ausstellung Herbert Blanks in Kronburg
(ap) Seelenlandschaften habe sie als Freudscher Verleser statt
Seenlandschaften gelesen, meinte Generaloberin Sr. Dr. Maria
Gerlinde Kätzler in ihrer Vorstellung des Fotokünstlers Herbert
Blank. Er taucht tatsächlich sehr tief mit seiner Seele in die Bergseen
ein.
Die Top-Ten mit Bürgermeister Siegmund Geiger, Initiator Gemeinderat Christoph
„Giggo“ Wolf und Vize-Bürgermeister Josef Reheis.
RS-Fotos: Zangerl
Während der Blüte Ende April, Anfang
Mai wurden von 49 Teilnehmern
Fotos gemacht, knapp 100 Bilder
wurden eingereicht. Die besten zehn
wurden von einer Jury ausgewählt.
Christoph Wolf: „Diese zehn besten
Fotos wurden auf Facebook gepostet
– jenes mit den meisten Likes ging als
Sieger hervor – wir hatten die Idee,
dass die Bevölkerung die Sieger küren
soll.“ Es ist Martin Deisenberger mit
seiner Langzeitbelichtung bei Nacht.
Die Siegerehrung fand am 28. Mai im
Riefengebäude statt.
1428 LIKES IN EINER WO-
CHE. „Dies war eine lässige, spontane
Aktion der Gemeinde Zams,
die Potenzial für mehr hat – weitere
Aktionen sind in Ausarbeitung und
in Planung“, verrät Christoph Wolf.
Denn die Resonanz auf den Fotowettbewerb
war riesig: „In einer Woche
konnten wir 1428 Likes verzeichnen
– insgesamt haben wir durch
Teilungen und Interaktionen 25000
Menschen erreicht. Das war auch
eine lässige Werbung für Zams“, sagt
Wolf. Die Teilnehmer des Fotowettbewerbes
kamen übrigens nicht nur
aus Zams. Preise wurden von den Venet
Bergbahnen, dem TVB TirolWest
oder der Firma Grüner zur Verfügung
gestellt. Den Hauptpreis, den „wahrscheinlich
schönsten Sonnenaufgang
der Welt“ darf Martin Deisenberger
dank 420 Likes in der Gipfelhütte
erleben, Ronald Seidlböck und Julia
Scheiber wurden Zweiter und Dritte.
„URSPRÜNGLICH LINDEN
GEPLANT.“ Bgm. Siegmund Geiger
erklärte im Rahmen der Preisverleihung:
„Diese Allee besteht aus Bäumen
der japanischen Blutpflaume,
die Blütezeit ist weniger als zwei Wochen.“
Der Landesverband der Obstund
Gartenbauer hat der Gemeinde
2004/05 bei der Auswahl der Bäume
geholfen – ursprünglich wären Linden
geplant gewesen, mit denen aber
die Anrainer wenig Freude gehabt
hätten. Eine Allee wie in Zams mit
einer Länge von 800 Metern gibt es
kaum woanders. Die Blütenstraße in
Zams gilt nicht nur Bgm. Geiger als
„sehr schöne und stark frequentierte
Promenade.“
Generaloberin Sr. Dr. Maria Gerlinde Kätzler.
Sr. Maria Gerlinde Kätzler erkennt
in den Bildern des Künstlers
eine große Liebe zu seiner Heimat,
seinen Bergen. Sie zeigen eine große
Sehnsucht, aber auch eine Freude.
Ergänzend und mit ein wenig Humor
meinte Sr. Maria Gerlinde, der
Jahrgang 1949 müsse ein hervorragender
sein: Blank sei ein großer
Fotokünstler, er habe nun schon
seine dritte Ausstellung auf Kronburg,
aber auch Österreichs erste
Bundeskanzlerin sei in diesem Jahr
geboren. In den letzten fünf Jahren
hat Blank tausende Fotos von Seen
in der näheren und weiteren Bergwelt
gemacht. Generalstabsmäßig
habe er seine Fototermine geplant,
um das „beste Licht“, die „schönsten
Farben“ einzufangen. Blank ist ein
Maler mit der Kamera, ein wahrer
Fotokünstler, stellte Peter Scheiber,
Schulkamerad und Fotografenkollege
fest. Schon während seiner
Schulzeit war Blank ein Perfektionist.
Dies setzte sich während seines
RS-Fotos: Pircher
Berufslebens fort. Er war nicht nur
Elektriker, vielmehr war er Gestalter
von Schaltkästen höchster Qualität.
Er selbst, meinte Scheiber, habe
Fotograf gelernt, sehe aber voller
Hochachtung zu Blank auf.
FOTOGRAFIE – EINST UND
JETZT. Scheiber gab den zahlreich
erschienenen Besuchern auch einen
kurzen Abriss über die Geschichte
der Fotografie. Von der „Camera obscura“
bis zu modernen Digitalkameras
in heutigen Handys führte die
Reise durch beinahe 200 Jahre Fotografie,
anschaulich erklärt durch unzählige
Kameramodelle aus unterschiedlichsten
Zeiten. Abschlossen
wurde die Vernissage standesgemäß
mit einem Bergsteigerlied, gemeinsam
gesungen von Laudatoren,
Künstler und Gästen. Die Ausstellung
Herbert Blank „Seenlandschaften“
ist bis 24. Juli täglich von 9 bis
19 Uhr in der Galerie auf Kronburg
zu bewundern.
Die Langzeitbelichtung von Martin Deisenberger schaffte den ersten Platz.
26./27. Juni 2019
Herbert Blank.
RUNDSCHAU Seite 33