LA KW 26
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Schönherr steht rechter „Lega“ kritisch gegenüber<br />
(aktiefi) Erfreut zeigte man sich über den guten Besuch der<br />
Bezirksversammlung des Schützenbezirks Landeck im Postgasthof<br />
Gemse in Zams – die 28 Kompanien waren fast vollzählig<br />
vertreten.<br />
Anwesend waren auch zahlreiche<br />
Ehrengäste. Darunter Bgm. Siegmund<br />
Geiger, Viertelkommandant<br />
Fritz Gastl, Ehrenlandeskommandant<br />
Emmerich Steinwender, Ehrenmajor<br />
Josef Partoll und Arno Rainer,<br />
Major des Schützenbezirks Vinschgau.<br />
Er unterstrich mit seinem Kommen<br />
vor allen Dingen die enge Verbundenheit<br />
zwischen den Schützen<br />
des Vinschgaus und den Schützen<br />
des Bezirkes Landeck.<br />
RÜCKSCHAU. Bezirkskommandant<br />
Martin Schönherr und die<br />
vier Talkommandanten Paul Tilg<br />
(Stanzertal), Josef Siegele (Paznaun),<br />
Josef Gfall (Landeck) und Martin<br />
Nigg (Pontlatz) zogen eine positive<br />
Bilanz, als sie über die Arbeit der<br />
Schützenkompanien referierten.<br />
Sie konnten auf ein interessantes<br />
Schützenjahr zurückblicken. In diesem<br />
Zusammenhang sprachen die<br />
fünf führenden Kommandanten<br />
des Bezirkes den 28 Kompanien<br />
Bezirksschützenversammlung in Zams war gut besucht<br />
ihren Dank für ihre Unterstützung<br />
und ihr Engagement aus. „Es wurde<br />
in den einzelnen Kompanien gute<br />
Schützenarbeit geleistet“, resümierte<br />
Bezirkskommandant Schönherr.<br />
Der Ausrückungsplan bestand aus<br />
vielen Ausrückungen zu kirchlichen<br />
Festen und weltlichen Anlässen. Darüber<br />
hinaus hat man an sportlichen<br />
Veranstaltungen teilgenommen und<br />
hat solche auch organisiert und<br />
ausgerichtet. Fixpunkte im Schützenkalender<br />
waren wieder die zur<br />
Tradition gewordenen Wallfahrten<br />
der Talschaften, das Bezirksschützenskirennen,<br />
das Bezirksschießen<br />
und das Bezirksschützenfest. Ein<br />
besonderer Höhepunkt war die Adventwallfahrt<br />
nach Rom.<br />
APPELL AN ALLE SCHÜT-<br />
ZEN. Bezirkskommandant Schönherr<br />
nahm die Bezirksversammlung<br />
auch zum Anlass, um über die<br />
Entwicklung Österreichs nach Auflösung<br />
der Habsburgermonarchie<br />
durch den Ersten Weltkrieg vor 100<br />
Jahren zu sprechen. Schönherr erinnerte<br />
daran, dass die Folgen des Ersten<br />
Weltkrieges die soziale wie politische<br />
Ordnung erschütterten: Die<br />
Monarchie sei untergegangen, ein<br />
neuer Staat Österreich, die Erste Republik,<br />
sei entstanden und der lang<br />
ersehnte Frieden sei gekommen – allerdings<br />
durch die im Friedensvertrag<br />
von Saint Germain vorgenommene<br />
Grenzziehung am Brenner<br />
sei eine geteilte Heimat geschaffen<br />
worden. „Diese Zerreißung Tirols<br />
ist besonders schmerzlich“, betonte<br />
Schönherr und sagte in einem Atemzug,<br />
dass diese Trennung allerdings<br />
heute durch den europäischen Einigungsprozess<br />
vielleicht nicht mehr<br />
so bitter sei. Denn: „Es ist heute<br />
möglich, auf politischer, wirtschaftlicher<br />
und kultureller Ebene zusammen<br />
zu arbeiten und das heutige<br />
Bundesland Tirol und Südtirol sind<br />
in der Europaregion wieder vereint.“<br />
Allerdings sieht Schönherr am politischen<br />
Himmel eine Störungszone<br />
heranziehen: Es gebe, so der Bezirkskommandant,<br />
unter Umständen<br />
in der Europaregion Südtirol<br />
mit der rechtspopulistischen Lega<br />
einen neuen Faktor. Und aufgrund<br />
ihrer „europakritischen, wenn nicht<br />
gar europafeindlichen Haltung“,<br />
werde ein gewisser Stillstand in der<br />
Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit be-<br />
Auch Bezirkskommandant Martin<br />
Schönherr befürchtet einen gewissen<br />
Stillstand in der Weiterentwicklung der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />
RS-Foto: Tiefenbacher<br />
fürchtet. Schönherr beendete seine<br />
Ausführungen mit dem Appell an<br />
alle Mitglieder der Kompanien des<br />
Bezirkes Landeck: „Die Europaregion<br />
Tirol ist derzeit die einzige politische<br />
Realität. Hier gilt es, im Sinne<br />
einer Landeseinheit, Schützen arbeit<br />
zu leisten. Führen wir, so wie es unser<br />
Landeskommandant Fritz Tiefenthaler<br />
formulierte, die beiden<br />
Geschwister, die in verschiedenen<br />
Familien aufgewachsen sind, wieder<br />
in einer Familie zusammen. Die Geschichte<br />
hat uns gelehrt, dass nichts<br />
Fabriksverkauf<br />
- Dirndlstoffe<br />
- Restposten<br />
- Lagerüberhänge<br />
Wann: 4. Juli 2019, von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Wo: Im Industriegebäude,<br />
Streleweg 20, 6460 Imst, Tel. 05412/6999<br />
Stapf Textil Ges.m.b.H., Streleweg 20, 6460 Imst,<br />
Tel. 05412 6999 10, stapftextilimst@aon.at, www. stapftextil.at<br />
Deponie stößt auf Unverständnis<br />
(aktiefi) Der Kommandant der Schützentalschaft<br />
Landeck Josef Gfall zeigte<br />
in seinem Tätigkeitsbericht seine Enttäuschung<br />
rund um die Vorgänge des<br />
Denkmals an der Pontlatzer Brücke,<br />
das 1904 zur Erinnerung an die beiden<br />
Schlachten – dem Spanischen Erbfolgekrieg<br />
1703 und den Napoleonischen<br />
Kriegen (Freiheitskampf) 1809 – errichtet<br />
wurde. „Es ist hier eine Bodenaushubdeponie<br />
bewilligt worden. Nun<br />
werden wir in den nächsten zehn Jahren<br />
von der Aussichtsplattform am Naturparkhaus<br />
Kaunergrat nicht mehr auf<br />
einen Platz von symbolischer Bedeutung<br />
für den Oberländer Freiheitskampf<br />
schauen, sondern auf eine Schutthalde.<br />
Es ist mir unverständlich, dass solch historischen<br />
Orten nicht mehr Wert beigemessen<br />
wird. Wir werden jetzt damit<br />
leben müssen, weil der Bescheid bereits<br />
in Rechtskraft erwachsen ist“, ärgerte<br />
sich Gfall.<br />
VERWUNDERT. Verwundert ist<br />
der Talschaftskommandant vor allem<br />
deshalb, weil der Bescheid trotz Involvierung<br />
des Bundesdenkmalamtes in<br />
das Behördenverfahren weder Auflagen<br />
zum Schutz noch zur allfälligen Wiederherstellung<br />
des Denkmals beinhaltet.<br />
Es gebe aber auch seitens der Gemeinde<br />
Fließ, welcher ein Teil des Grundstückes<br />
gehört, noch keine Aussage, dass sie für<br />
den Schutz sorgen werde. „Eine solche<br />
Aussage ist mir jedenfalls nicht bekannt.<br />
Die Schützen sehen es als ihre Aufgabe,<br />
als Fürsprecher für historische Denkmäler<br />
aufzutreten. Wir wollen uns nicht<br />
den Vorwurf machen lassen, nicht unsere<br />
Stimme erhoben zu haben“, sagte<br />
Gfall gegenüber der RUNDSCHAU.<br />
VERTRAUEN IN BEHÖRDE.<br />
Bgm. Hans-Peter Bock versichert auf<br />
Nachfrage, dass durch den Genehmigungsbescheid<br />
eine Sicherstellungsgarantie<br />
vorgesehen ist. „Die entsprechende<br />
Geldsumme muss hinterlegt<br />
werden. Ich habe vollstes Vertrauen in<br />
die Bezirkshauptmannschaft Landeck<br />
als zuständige Behörde, dass dieser Bescheid<br />
ordnungsgemäß vollzogen wird“,<br />
sagte Bock. Zudem gebe es zwei Deponieaufsichtsorgane.<br />
Eines bestellen die<br />
Betreiber. Beim zweiten handelt es sich<br />
um ein externes Organ. „Die Gemeinde<br />
Fließ wird für ihren Teil dafür sorgen,<br />
dass das Denkmal geschützt ist“, so<br />
Bock.<br />
RUNDSCHAU Seite 10 <strong>26</strong>./27. Juni 2019