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Neue Szene Augsburg 2019-07

Stadtmagazin für Augsburg

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6<br />

LIVEPROGRAMM<br />

BRÜCKENDECKUNG<br />

<br />

KOLUMNE<br />

Wie war dein Tag, Schatz?<br />

DIE KOLUMNE VON UND MIT MARCUS ERTLE<br />

DIENSTAG<br />

2. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

SONNTAG<br />

7. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

DIENSTAG<br />

9. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

DIENSTAG<br />

16. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

DIENSTAG<br />

23. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

DIENSTAG<br />

30. JULI<br />

19:30 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

CADCATZ<br />

Legendärer Rock’n’Roll<br />

THE WONDERBOYS<br />

Telling tales by music<br />

MUNTERMONIKA<br />

Bayerischer Heimat-Pop<br />

VOICE NET<br />

A capella Pop und Rock<br />

JAZZBREAK<br />

Swing · Old time Jazz · and more<br />

REINER GRUBER<br />

and the<br />

stealing horse / Blues-Folk-Rock<br />

www.reesegarden.de<br />

Stressfrei parken vor der Tür<br />

Reesegarden · Sommestr. 30 · 86156 <strong>Augsburg</strong><br />

Täglich geöffnet · Tel. 0821.439 85 10<br />

Total kurios. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen<br />

hast, aber neulich nachts kreiste ja ein Hubschrauber<br />

über der Stadt. Das ist irre, oder? So ein<br />

Hubschrauber mit seinen ratternden Rotoren, was<br />

will der nur über der Stadt? In Bürgerkriegsgebieten<br />

liegt die Antwort ziemlich nahe, es wird wohl ein<br />

Fassbombenangriff sein, aber hier? Die Frage stellen<br />

sich viele. Es gibt, wenn man die lokale Tagespresse so<br />

aufmerksam verfolgt wie ich, nicht nur das Phänomen<br />

der Helikoptereltern, sondern auch das, der besorgten<br />

Helikopterbürger. Denn jedes Mal, wenn ein Helikopter<br />

mehr als ein wenig über der Stadt verweilt, wenden<br />

sich umgehend besorgte Bürger an Polizei, Feuerwehr,<br />

Medien und Pressesprecher des OB und fragen: „Was<br />

war denn da geschtern los? Über unserer Straße stand<br />

drei Stunden lang ein Hubschrauber.“<br />

„Was war denn da<br />

geschtern los?“<br />

Meistens, nein, eigentlich immer werden die Anrufer<br />

mit der Auskunft beruhigt, dass das nur eine Polizeifahndung<br />

nach einem flüchtigen Gewaltverbrecher<br />

war und sie sich gefälligst wieder ruhig in ihr Bettchen<br />

legen und schlafen sollen, statt zu nerven. Ich muss<br />

mir da ja auch ein bisschen an meine eigene Nase<br />

fassen. Nein, ich habe nie irgendwo angerufen, wenn<br />

ein Hubschrauber über mir kreiste, seltsam eigentlich,<br />

oder? Aber neulich in der Annastraße, als ich gerade<br />

eines der noch verbliebenen Geschäfte verlassen habe,<br />

fiel mir auf, dass ein riesiger Bienenschwarm die Straße<br />

blockierte. Sozusagen blockierte, denn es war sicher<br />

keine Absicht der Bienen, aber es war, dachte ich, vielleicht<br />

gefährlich. Also rief ich die Feuerwehr an. Die<br />

erklärte mir aber, dass das normal sei zu der Jahreszeit.<br />

Danach habe ich mich etwas geschämt. Ich kam mir<br />

so wichtigtuerisch vor. Wie jemand, der den ganzen<br />

Tag am Fenster sitzt und gleich das Sondereinsatzkommando<br />

anfordert, wenn einer auf der Straße vor dem<br />

Haus falsch parkt oder mit einem Kampfpanzer eine<br />

Runde dreht.<br />

Doch, doch, kommt vor. Neulich hatten zwei<br />

Mitarbeiter einer Transportfirma die Idee, mit einem<br />

alten sowjetischen Kampfpanzer, den sie zu einem<br />

Museum bringen sollten, vorher doch mal schnell in<br />

der Innenstadt eine Probefahrt zu machen. Sie wurden<br />

dann aber bald gestoppt, Anwohner vermuteten fälschlicherweise<br />

eine russische Invasion und hatten die<br />

Polizei verständigt. Gut, in dem Fall kann ich es sogar<br />

nachvollziehen. Wenn man den Eindruck haben muss,<br />

dass gerade feindliche Panzer durch die Einkaufsstraße<br />

rollen, dann ist so ein Anruf okay. Wobei es auch wieder<br />

rührend ist. Was soll die Polizei da schon machen?<br />

Auf die StvO verweisen, oder das Völkerrecht? Doch<br />

wohl eher nicht. Leider fand das nicht in <strong>Augsburg</strong><br />

statt. Ich sage leider, weil ja niemand zu Schaden kam.<br />

Aber die Vorstellung, dass ein russischer T-55 die<br />

Maxstrasse rauf und runter heizt, die hat doch was!<br />

Das wäre die krasseste ästhetische Intervention seit der<br />

vereitelten Aufstellung der Aphrodite-Skulptur von<br />

Markus Lüpertz. Und viel störender als die röhrenden<br />

PS-Checker mit ihrer leider durchweg schlechten Musik<br />

wäre so ein Panzer auch nicht. Ich stelle mir vor:<br />

Der Panzer fährt die Maximilianstrasse auf und ab, am<br />

Steuer sitzt an seinem letzten Arbeitstag Kurt Gribl<br />

und der Panzer ist sehr laut, aber um das zu kaschieren,<br />

dröhnt aus eigens angebrachten Boxen klassische<br />

Musik und auf dem Panzerrohr sitzt dieser Mozart-<br />

Darsteller oder auch eine lebensechte Aphrodite oder<br />

auch Mozart mit einer lebensechten Aphrodite und<br />

darüber kreist ein Hubschrauber, damit es auch alle<br />

<strong>Augsburg</strong>er mitbekommen. Das wäre doch was für<br />

unser liebes <strong>Augsburg</strong>, das wäre doch schön, oder?<br />

Ist gut, Schatz.

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