RegioBusiness 07.2019
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Juli 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 204<br />
Kapital & Finanzen 11<br />
Jedem seine digitale Bank<br />
Die VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim richtet die geschäftliche Beziehung zu ihren Kunden völlig neu aus.<br />
VON HERIBERT LOHR<br />
Den Wandel offensiv angehen<br />
– diesen strategischen<br />
Ansatz macht sich derzeit<br />
die Vorstandschaft der VR Bank<br />
Schwäbisch Hall-Crailsheim zu eigen.<br />
„Wir müssen und werden auf<br />
die veränderten Gepflogenheiten<br />
unserer Mitglieder und Kunden<br />
reagieren“, erklärte Eberhard<br />
Spies vor kurzem bei einem eigens<br />
anberaumten Pressetermin.<br />
Der Vorstandsvorsitzende hatte<br />
vor kurzem die Belegschaft in der<br />
Hauptstellen in Schwäbisch Hall<br />
zusammengerufen, um sie ausführlich<br />
über die konzeptionellen<br />
Veränderungen zu informieren,<br />
die die wirtschaftliche Stärke der<br />
genossenschaftlichen Bank mit ihren<br />
28 Geschäftsstellen nachhaltig<br />
und dauerhaft erhalten soll.<br />
Der Hintergrund: Das traditionsreiche<br />
Bankhaus muss Kundentypen<br />
bedienen, die in ihrer alltäglichen<br />
Beziehung zur Bank kaum<br />
unterschiedlicher sein könnten.<br />
Typ A ist der persönliche Kunde,<br />
der sein Banking ausschließlich<br />
über die örtliche Filiale erledigt.<br />
Dieser Typus ist meist älter, gediegen<br />
und seinem Finanzhaus meist<br />
langjährig als eines der 65 254<br />
Mitglieder verbunden. Der Anteil<br />
dieses Typs sinkt jedoch rasant.<br />
2020 wird er wohl nur noch ein<br />
Viertel der aller Kundenkontakte<br />
Werteorientiert: Die Vorstände Eberhard Spies (Vorsitzender) und<br />
Tobias Belesnai mit der Auszeichnung für den Beitritt zum Managementmodell<br />
„Erfolg mit Anstand“.<br />
Foto: Heribert Lohr<br />
innerhalb eines Geschäftsjahres<br />
ausmachen. Auf dem Fuße folgt<br />
ihm der Typ B, die breite Mitte der<br />
sogenannten „Hybridkunden“.<br />
Diese nutzen schon massiv das Online-Angebot,<br />
nehmen dazu aber<br />
in speziellen Fällen, etwa bei einer<br />
Finanzierung, auch noch den Service<br />
einer Filiale in Anspruch. Typ<br />
C sind dann die rein digitalen Kunden,<br />
die ihre Geldgeschäfte fast<br />
ausschließlich elektronisch über<br />
Smartphone und PC erledigen.<br />
„Wenn wir unsere Kunden und<br />
Mitglieder betreuen wollen, müssen<br />
wir auf ihre Wünsche im Umgang<br />
eingehen“, sagt Vorstand Tobias<br />
Belesnai: „Sonst erreichen<br />
wir sie einfach nicht mehr“. Denn<br />
auf klassische Kontaktformen wie<br />
etwa das Anschreiben reagiert das<br />
Klientel kaum noch und der Telefonanruf<br />
wird von vielen Kunden<br />
und Mitgliedern gar als „nervig“<br />
und häufig als aufdringlich empfunden“.<br />
Tobias Belesnai: „So<br />
kannst Du dann aber auch keine<br />
Geschäftsbeziehung aufbauen.“<br />
Im Ergebnis richtet sich die Bank<br />
nun neu aus. „Am Ende“, beschreibt<br />
es Eberhardt Spies, „bekommt<br />
jeder seine Genossenschaftsbank,<br />
die sich in der Ansprache<br />
auf unterschiedlichen<br />
Ebenen bewegt.“<br />
Da ist das persönliche Banking,<br />
bei dem der individuelle Kontakt<br />
über den Berater vor allem „bei<br />
größeren Lebens- oder Geschäftsentscheidungen“<br />
gesucht und als<br />
notwendig empfunden wird.<br />
Dazu kommt die Stufe des digitalpersönlichen<br />
Bankings, über das<br />
wohl noch geraume Zeit die<br />
größte Gruppe der 100 500 Kunden<br />
bedient wird. Bei dieser Form<br />
des Austausches werden „die Standardgeschäfte<br />
aber schon weitgehend<br />
digital abgewickelt“.<br />
Der dritte Vertriebskanal, der sich<br />
auf die prozentual am stärksten<br />
wachsende Kundengruppe (200<br />
Prozent in fünf Jahren) fokussiert,<br />
ist das rein digitale Banking, in<br />
dessen Mittelpunkt vor allem<br />
Selbstberatungstools für den Standardbedarf<br />
stehen. Es ist auch die<br />
Abkehr von der gängigen Aufstellung<br />
als Geldhaus mit ausgeprägter<br />
Präsenzstruktur. Denn die<br />
Geno-Bank der Zukunft besteht<br />
aus einer, vor allem aus einer Online-Filiale,<br />
der Online-Beratung,<br />
digitalen Zugangswegen, der Videoberatung<br />
und Co-Browsing<br />
und der E-Mail-Kommunikation<br />
und mobilen Zahlverfahren.<br />
Drei komplett<br />
vernetzte Vertriebskanäle<br />
Um all diese Zugangsformen inhaltlich<br />
bespielen zu können,<br />
muss die Bank auch ihre internen<br />
Strukturen zum Teil radikal umbauen.<br />
Für die Privaten Kunden<br />
wird deshalb ein Banking Center<br />
eingerichtet, dass die Kunden Service<br />
Center (KSC) alter Prägung<br />
ablöst. Das Leistungsspektrum<br />
des Banking Centers unterteilt<br />
sich dann noch einmal in einen<br />
Omnikanal-Service und die Omnikanal-Beratung.<br />
Analog dieser<br />
Struktur wird für die gewerblichen<br />
Kunden ein Business Center<br />
aufgebaut.<br />
In Summe werden in etwa 15 Prozent<br />
der derzeit 367 Mitarbeiter in<br />
diesen Centern arbeiten. Sie sind<br />
dann das Einfallstor und sorgen<br />
letztlich dafür, dass den Kunden<br />
genau jene Form der Betreuung<br />
zuteil wird, die sie aktuell benötigen.<br />
„Es macht keinen Sinn mehr,<br />
vor Ort in Personen und Dienstleistungen<br />
vorzuhalten, die an anderer<br />
Stelle gebraucht werden<br />
und dort dann fehlen“, erklärt<br />
Eberhard Spies: „Ein Mitarbeiter,<br />
der in einer Filiale auf Kunden<br />
wartet, die aber dort nicht vorbeikommen,<br />
hilft niemand weiter“.<br />
Um die Mitarbeiter auf diesen völlig<br />
veränderten Auftritt vorzubereiten,<br />
hat die Bank ein entsprechendes<br />
Qualifizierungsprogramm angeschoben.<br />
Bis in den Herbst hinein werden<br />
die Angestellten über einen Lernpfad<br />
und Filme auf ihre künftigen<br />
Aufgaben vorbereitet und gegen<br />
Ende des Jahres finden die dann<br />
entsprechenden Zertifizierungsgespräche<br />
statt.<br />
„Um unsere Vorstellungen umzusetzen,<br />
müssen wir unseren Auftritt<br />
ganzheitlich betrachten“, sagt<br />
Tobias Belesnai, denn alle drei<br />
Vertriebskanäle sind ja miteinander<br />
vernetzt, alle Elemente der Beratung<br />
und die jeweiligen Produkte<br />
über alle Vertriebskanäle<br />
verfügbar. Deswegen ist es auch<br />
so wichtig, dass wir die Belegschaft<br />
im Ganzen einbinden“.<br />
www.vr-bank-sha.de<br />
Wirklich hoher Anspruch<br />
VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim ist seit kurzem im DEX gelistet.<br />
Wirtschaftlicher Erfolg ist nur<br />
dann nachhaltig und dauerhaft<br />
zu erreichen, wenn er auf anständige<br />
Weise erzielt wird. Die<br />
Überzeugung der Stiftung „Club of<br />
Hamburg“ hat nun auch die VR<br />
Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim<br />
zum Leitbild für ihre werteorientierte<br />
Unternehmensführung erkoren.<br />
Mit dem Beitritt zur Stiftung<br />
und dem Erhalt des Gütesiegels ist<br />
die genossenschaftliche Bank nun<br />
auch im Deutschen Ethik Index<br />
(DEX) gelistet. Um dort aufgenommen<br />
zu werden, darf sich die Geschäftspolitik<br />
nicht nur an der betriebswirtschaftlichen<br />
Entwicklung<br />
orientieren, sondern muss<br />
sich auch an der Zufriedenheit<br />
der Mitarbeiter, dem Umgang mit<br />
den Kunden und Geschäftspartnern<br />
und der Übernahme von gesellschaftlicher<br />
Verantwortung<br />
ausrichten und messen lassen.<br />
„Es ist unser Anspruch dauerhaft<br />
herausragende Leistung zu erbringen,<br />
deshalb stellen wir uns auch<br />
diesem Audit“, sagt der Vorstandsvorsitzende<br />
Eberhard Spies. Dem<br />
aktuellen Status DEX Bronze soll<br />
in absehbarer Zeit die Höherstufung<br />
zu Silber und dann Gold erfolgen.<br />
Eberhard Spies: „Das müssen<br />
wir uns aber hart erarbeiten, denn<br />
diese Auszeichnung erhält man<br />
nicht einfach so nebenher.“ pm<br />
Wann, wo, wie<br />
Sie wollen: Wir<br />
sind für Sie da!<br />
11 Mal. Elite.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
An der Spitze der Vermögensverwalter.<br />
Zum elften Mal in Folge.<br />
Als einziges Finanzinstitut in Baden-Württemberg gehört die SÜDWESTBANK zum<br />
elften Mal in Folge zur „Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum“.<br />
Mit der Bestnote „summa cum laude“ steht sie erneut an der Spitze der Vermögensverwalter-Pyramide.<br />
Die Jury lobte besonders die Besonnenheit und das Augenmaß<br />
der Regionalbank.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
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SÜDWESTBANK AG, Telefon 0800 / 30 30 888 (kostenfrei)<br />
private-banking@suedwestbank.de, www.suedwestbank.de<br />
Werte verbinden.