Hänicher Bote | September-Ausgabe 2018

4 GEMISCHTE SEITE 19. September 2018 Hänicher Bote
Fasching in Möhlau
Karten am 1. und 2. Oktober erhältlich
(Möhlau/HäBo). Der Kartenvorverkauf
für unsere Veranstaltungen
am 17. und 24. November erfolgt
am 1. und 2. Oktober in der
Zeit von 17 bis 19 Uhr bei Frau D.
Schmidt in der Rosa-Luxemburg-
Straße 8 im Ortsteil Möhlau – der
Preis der Faschingskarten beträgt
13 Euro.
Die neue Faschingssession wird
von uns am 17. November mit einem
Umzug durch den Ort und danach
ab 11.11 Uhr auf der Waldbühne
eröffnet. Für das leibliche
Wohl wird gesorgt!
Wir hoffen, ihr freut euch mit uns,
dass es wieder los geht, und unterstützt
uns mit einer zahlreichen
Teilnahme zu unseren Veranstaltungen.
Euer MFC
• Wenn ich zehn Bier vor mir hab, kann ich nicht widerstehen.
Wenn ich sie hinter mir hab kann ich auch wieder
nicht stehen.
• Mit Mückenstichen ist nicht zu spaßen! Mich hat mal
vor Jahren eine in den Bauch gestochen... Immer noch
geschwollen.
• Kontaktanzeige: Ich, fünffache Witwe, suche einen
Mann zum Verlieben. Meine Hobbies: Pilze sammeln und
kochen.
• Tipp für einen flachen Bauch: nur flache Sachen essen –
wie z.B. Pizza, Kekse oder Schokolade.
Gräfenhainichens Oberer Stadtturm
Unbekannte Welt hinter meterdicken Mauern
(Gräfenhainichen/HäBo/ros).
Ralf Wagner hat einen wichtigen
Job. Er ist Herold. Zwar nur für einen
Tag, aber immerhin. Der Angestellte
der Gräfenhainicher Verwaltung
trägt eine stattliche Robe
in gelb und blau und hat einen
wichtigen Schlüssel bei der Hand.
Ohne Hast geht es voran. Der
Schlüssel passt, das Schloss öffnet
sich. Etwas mehr Kraft braucht es,
um die zentnerschwere Holztür in
Bewegung zu versetzen. Wagner
macht das, was nur ganz wenige
Male im Jahr passiert. Er öffnet
die Tür zum Oberen Stadtturm in
Gräfenhainichen.
Bekannt ist nicht viel über das Gemäuer.
Der Bau stammt aus dem
Jahr 1448 und ist damit eines der
ältesten Gebäude Gräfenhainichens.
Er war Teil der Stadtbefestigung.
Die Reste der Stadtmauer
sind noch zu erkennen.
53 Stufen geht es nach oben. Ganz
an die Spitze des Turms mit viereckigem
Grundriss und bis zu einem
Meter dicken Bruchsteinmauern
im unteren Bereich kommt
man damit nicht. Aber man kann
über die Dächer der Innenstadt
schauen. In Gräfenhainichen hat
Herold Wagner mancherlei zu verkünden.
„Keine Geheimnisse und
keine Botschaften aus dem Rathaus“,
erklärt er. Aber zumindest
ein paar weitere Fakten zum Turm.
Dessen oberer Teil wurde aus
Backsteinen gefertigt. Die Spitze
ziert eine Haube in barocker Form.
Alles ist schick. Nur die Vielzahl
von Tauben stört die heile Welt
ein wenig. Die Tiere haben sich
in den metertiefen Fensternischen
eingenistet. Das Gittergeflecht aus
dünnem Draht bot nicht wirklich
Schutz vor ihnen.
In früherer Zeit kamen in Gräfenhainichen
ganz andere Absperrungen
zum Tragen. Das kleine Guckloch
in der schweren Holztür ist
vergittert. Erstaunlich ist das nicht.
„Hier war lange Zeit das Gefängnis
der Stadt.“ Ralf Wagner ist um
Sachlichkeit bemüht. Anders als
manch einer seiner Vorgänger verzichtet
er auf große Geschichten
von Liebe, Verrat, Mord, Folter
und Tod. Jeder lebt sein Amt auf
seine Art aus.
Der Herold und der Obere Stadtturm
von Gräfenhainichen
Foto: (HäBo) Rostalsky
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