Paracelsus Today
Juli 2019 | Nr.: 2
Juli 2019 | Nr.: 2
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Focus on<br />
Kooperation<br />
Eine standortübergreifende<br />
Forschungskooperation der<br />
<strong>Paracelsus</strong> Universität soll<br />
Bypass-Operationen noch<br />
nachhaltiger machen. Ganz<br />
besonders interessieren<br />
sich Theodor Fischlein in<br />
Nürnberg und Rainald Seitelberger<br />
in Salzburg dabei<br />
für eine Flüssigkeit.<br />
Autor: Andreas Aichinger<br />
Fotos: <strong>Paracelsus</strong> Uni/wildbild, Rudi Ott<br />
Gemeinsam statt einsam: Das ist<br />
in der Forschung nichts, was in<br />
Sonntagsreden noch gefordert<br />
werden müsste, sondern schlicht und ergreifend<br />
Notwendigkeit und gelebte Realität.<br />
Und dennoch gibt es Konstellationen,<br />
die eine Zusammenarbeit noch deutlich<br />
einfacher machen. Die Kooperation zwischen<br />
den beiden Standorten der <strong>Paracelsus</strong><br />
Medizinischen Privatuniversität in<br />
Salzburg und Nürnberg inklusive der jeweiligen<br />
Universitätskliniken ist so eine Konstellation.<br />
Rainald Seitelberger, Vorstand der<br />
Uniklinik für Herzchirurgie, Gefäßchirurgie<br />
und endovaskuläre Chirurgie in Salzburg,<br />
hat diese positive Erfahrung gemacht. Und<br />
zwar im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts<br />
mit seinem Nürnberger<br />
Gegenüber Theodor Fischlein. Seit Ende<br />
2017 wird an beiden Standorten im Rahmen<br />
eines vom Forschungsförderungsfonds<br />
der <strong>Paracelsus</strong> Uni (PMU-FFF) geförderten<br />
Projekts geforscht. Und das hat<br />
aus Seitelbergers Sicht handfeste Vorteile:<br />
Für uns ist diese direkte Kooperation mit dem Standort<br />
Nürnberg unter dem Schirm der <strong>Paracelsus</strong> Universität<br />
natürlich sehr positiv.“<br />
Univ.-Prof. Dr. Rainald Seitelberger, Vorstand der Universitätsklinik für<br />
Herzchirurgie, Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie Salzburg<br />
Höhere Fallzahlen, weniger Hürden.<br />
„Für eine relativ kleine Medizinuniversität<br />
wie unsere hier in Salzburg ist diese<br />
direkte Kooperation mit dem Standort<br />
Nürnberg unter dem einen Schirm der<br />
<strong>Paracelsus</strong> Universität natürlich sehr positiv“,<br />
bestätigt Seitelberger. Und das liege<br />
nicht zuletzt auch an der identischen<br />
Organisationsform, die bürokratische<br />
Hürden abbaue und das gemeinsame<br />
Abwickeln von Projekten über Landesgrenzen<br />
hinweg deutlich erleichtere.<br />
„Wir können gemeinsam schneller eine<br />
hohe Fallzahl für die Untersuchungen<br />
erreichen“, führt der Ärztliche Leiter und<br />
Direktor der Nürnberger Universitätsklinik<br />
für Herzchirurgie, Theodor Fischlein,<br />
ein weiteres gewichtiges Argument ins<br />
Treffen. Und dann gibt es da noch einen<br />
feinen Unterschied in der klinischen<br />
Praxis der beiden Standorte, der beim<br />
genannten Kooperationsprojekt durchaus<br />
schwer ins Gewicht fällt: Die beiden<br />
Kliniken verwenden nämlich unterschiedliche<br />
Flüssigkeiten. Und zwar für einen<br />
bestimmten Zweck im Rahmen der häufigen<br />
und lebensrettenden Bypass-Operationen.<br />
Bei denen gibt es nämlich bis<br />
dato ein nicht unerhebliches Problem:<br />
Schach der Zell-Degeneration. Zur<br />
Überbrückung von Engstellen in einem<br />
Gefäß werden in der Herz- und in der<br />
Gefäßchirurgie nämlich Gefäßstücke aus<br />
Beinvenen (oder aus Brustarterien) verwendet,<br />
um den Blutfluss wiederherzustellen.<br />
Und diese Venen-Transplantate<br />
oder „Grafts“ werden schon bei der Entnahme<br />
„traumatisch geschädigt“ und<br />
dann „mit Kochsalzlösung gespült und<br />
aufgedehnt“, erklärt Fischlein. „Dadurch<br />
wird vor allem das Endothel (Anm.: die<br />
dünne Zellschicht an der Innenfläche<br />
der Blutgefäße) derart geschädigt, dass<br />
8 2/2019 <strong>Paracelsus</strong><strong>Today</strong>