planet toys 4/19
Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel
Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DDESIGN<br />
4 – 20<strong>19</strong><br />
AUGUST<br />
TITELSTORY<br />
»Kann man Kindern<br />
alles vorsetzen?«<br />
HANDEL<br />
»Mit klarem Konzept<br />
gegen das Internet«<br />
GUTE-LAUNE-PRODUKTE<br />
»Kreativ sein begeistert<br />
auch die Kinder«
SIEGER<br />
Art.-Nr.: 56692<br />
Balancierspiel Elch<br />
www.goki.eu
EDITORIAL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3<br />
WERDEN WIR NORMAL?<br />
Die VEDES liefert die Matrix für das Verständnis<br />
der aktuellen Entwicklungen in<br />
der Spielwarenbranche. Bereits 2014 bewies<br />
das Unternehmen mit der Übernahme<br />
des Großhändlers Hoffmann, dass<br />
auch Genossenschaften ihr tradiertes<br />
Geschäftsmodell den strukturellen Herausforderungen<br />
des Marktes anpassen<br />
müssen, indem sie neue strategische<br />
Konzepte entwickeln. Zentralregulierung,<br />
der Druck von Discounter-Abwehrflyern<br />
oder Schulbox-Aktionen dürften<br />
langfristig jedenfalls nicht mehr reichen,<br />
um die Zukunft einer Verbundgruppe erfolgreich<br />
zu sichern. Die VEDES hat sich<br />
damals entschlossen, aus eigener Kraft<br />
sich zu öffnen und die Vertikalisierung<br />
voranzutreiben, die zwar durch den Eintritt<br />
in den Kapitalmarkt und die damit<br />
verbundene Verschuldung auch kritisch<br />
gesehen wird, aber nach Ansicht der<br />
noch in Amt und Würden befindlichen<br />
Babyboomer der einzige Weg ist, um dem<br />
Abschmelzungsprozess im Fachhandel<br />
etwas entgegenzusetzen. Die Strategie<br />
der Nürnberger vertraut darauf, dass<br />
„Member Value“ (genossenschaftliches<br />
Modell) nur als „Shareholder Value“<br />
(renditeorientiertes Modell) zu haben<br />
ist, der allerdings langfristig angelegt<br />
ist. Das ist ein Spagat, aber ein neues<br />
Denken. Oder in den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden,<br />
der anlässlich der<br />
DVSI-Jahrestagung keinen Geringeren<br />
als Einstein bemühte: „Probleme kann<br />
man niemals mit der gleichen Denkweise<br />
lösen, durch die sie entstanden sind!“<br />
Heute ist die VEDES der Big Player im<br />
Spielwaren-Großhandel, während Wettbewerber<br />
ihr Lagergeschäft outsourcten<br />
und Spielwaren als ZR-Posten führen.<br />
Süffisant merkt der Vorstandsvorsitzende<br />
im Interview mit Planet Toys auch<br />
noch an, dass Schlankschrumpfen aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach genauso ambitioniert<br />
ist wie die Strategie „Buy &<br />
Build“ (S. 33).<br />
Mit der Vertikalisierung tut die VEDES<br />
faktisch genau das, was auch die Industrie<br />
tut: sich auf einen völlig veränderten<br />
Markt einstellen. Der Hape-Vorstandsvorsitzende,<br />
Dennis Gies, typischer Repräsentant<br />
der Y-Generation, sieht es<br />
ähnlich. Die digitalen Verwerfungen,<br />
glaubt Gies, würde die Spielwarenbranche<br />
vor ganz neue Herausforderungen<br />
als vor 30 Jahren stellen und bei Herstellern<br />
die Frage aufwerfen, wo sie sich in<br />
zehn Jahren sehen. Die Lösung der Probleme<br />
wähnt er allerdings am besten in<br />
den Händen der nachrückenden Digital<br />
Natives aufgehoben. Mit dem Kauf von<br />
Eurekakids lieferte der Mann gleich ein<br />
Beispiel, wohin die Reise geht. Es kommt<br />
auch nicht von ungefähr, dass Ravensburger<br />
eigene Geschäfte eröffnen will.<br />
Glaube an den Fachhandel sieht anders<br />
aus. Bliebe noch die Frage, warum Marken<br />
wie Revell, Stadlbauer, Schleich oder<br />
Trudi für Investment-Gesellschaften auf<br />
einmal so sexy werden. Eine packende<br />
Story wird man vergeblich suchen. Die<br />
Spielwarenbranche weist zudem keine<br />
große Dynamik auf. Das Marktvolumen<br />
wird von Geburtenraten und nationalen<br />
Vorlieben im Spielverhalten geprägt.<br />
Andererseits ist die Branche sehr stabil,<br />
man kann mit ihr „rechnen“. Die Antwort<br />
liefert, wie gesagt, die VEDES, die überzeugt<br />
ist, „dass in der Wertschöpfungskette<br />
der Spielwarenbranche noch ein<br />
erhebliches Ergebnispotenzial“ steckt.<br />
Und genau dieses Potenzial entlang der<br />
Supply Chain wollen vermutlich Finanzinvestoren<br />
wie Quantum Capital Partners,<br />
die nach Revell jetzt Stadlbauer<br />
übernommen haben, heben. Man kauft<br />
Marken, bereinigt und richtet das Portfolio<br />
zu einem stimmigen Strauß neu aus<br />
und optimiert die Wertschöpfungskette,<br />
um nach ein paar Jahren eine schöne<br />
Braut zu einem attraktiven Wert präsentieren<br />
zu können. Klingt irgendwie<br />
logisch und danach, als sei die Spielware<br />
ziemlich normal geworden, obwohl wir<br />
Repräsentanten immer dachten, wir seien<br />
allesamt wie José Mourinho: Special<br />
Ones!<br />
Ihr Ulrich Texter<br />
Franz Schneider GmbH & Co. KG • D 96465 Neustadt bei Coburg • www.rolly<strong>toys</strong>.com
4<br />
INHALT<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
12<br />
11<br />
Karen Pascha-Gladyshev<br />
Wolfgang Gebauer<br />
ARENA: »LEGO – ABSCHIED VOM<br />
FACHHANDEL?«<br />
Nein, sagt Karen Pascha-Gladyshev, denn LEGO möchte mit<br />
seinen Partnern aller Kanäle wachsen, dazu gehört auch<br />
der stationäre Handel. Ja, kontert Wolfgang Gebauer, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Toys & more, denn die<br />
Strategie von LEGO deutet darauf hin, dass sich LEGO immer<br />
weiter vom Fachhandel entfernt.<br />
TITELSTORY:<br />
»GANZ SCHÖN SCHÖN«<br />
Deutschland feiert 100 Jahre Bauhaus. Die einflussreichste<br />
Schule für Architektur, Design und<br />
Kunst des 20. Jahrhunderts brachte auch erfolgreiches<br />
Spielzeug hervor. Spielt gutes Spielzeugdesign<br />
auch heute noch eine Rolle oder gilt:<br />
Schön ist, was gefällt und sich verkaufen lässt?<br />
18<br />
GUTE-LAUNE-PRODUKTE<br />
Die wichtigste Ressource des Menschen ist seine<br />
Kreativität. Die äußert sich nicht nur im Entdecken<br />
und Erfinden, sondern auch im Gestalten und<br />
Herstellen von „Artefakten“. Und das Gute daran:<br />
„Machen“ sorgt auch bei Kindern für gute Laune.<br />
SORTIMENTE<br />
09 HOTLIST<br />
18 KREATIV<br />
27 LIZENZEN NEWS<br />
29 LIZENZEN HOTLIST<br />
31 LIZENZEN ADVENTSKALENDER<br />
32 LIZENZEN PEPPA PIG<br />
42 JUNGENSPIELZEUG<br />
27<br />
LIZENZEN<br />
Die neuesten Informationen aus der Branche, aktuelle Produkte,<br />
Adventskalender sowie Peppa Pig.<br />
MARKENSEITEN<br />
22 CLEMENTONI<br />
43 CLEMENTONI<br />
RUBRIKEN<br />
3 E D I T O R I A L<br />
5 NEWS<br />
17 KOLUMNE ULRICH TEXTER<br />
23 INTERVIEW DES MONATS<br />
33 HANDEL VEDES<br />
35 BÜCHER<br />
38 SCHEERS SPIELETEST<br />
40 ERFOLGREICH IM SPIELWARENHANDEL<br />
46 HANDEL DVSI<br />
47 COMMUNITY<br />
50 ANTWORTEN
LEGO, das LEGO Logo, NINJAGO und die Minifigur sind Marken der LEGO Gruppe.<br />
©20<strong>19</strong> The LEGO Group.<br />
Entdecke die Geheimnisse von LEGO ® Ninjago<br />
• Die mehr als achtjährige Erfolgsgeschichte hat zur langfristigen Bindung der Fans und deren ungebrochener Begeisterung beigetragen.<br />
• Die frische Aufmachung der Verpackungen stellt die begehrten Objekte und deren Funktionen in den Vordergrund und macht auf die<br />
neue TV-Serie aufmerksam, was das Interesse weckt und den Umsatz steigert.<br />
• Die TV Serie ist der wesentliche Faktor für die Kundenbindung. Denn die spannenden Inhalte werden an das sich ändernde<br />
Fernsehverhalten der Kinder angepasst.<br />
• Innovationen im Marketingkonzept erreichen Kinder und Käufer dort, wo sie sich aufhalten und steigern die Bekanntheit.<br />
Bitte wenden Sie sich an Ihren Verkaufsberater oder an den Customer Service. Tel. +49 (0)89 / 453 46 - 250
6<br />
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
WECHSEL IM MANAGEMENT<br />
Herr Johannes Marquardsen übernimmt<br />
ab 01. August 20<strong>19</strong> die Leitung<br />
der Innendienst-Abteilungen Operations<br />
und Customer Service/Sales<br />
Support. Frau<br />
Simone Unglaub, die diesen<br />
Bereich bisher bei EPOCH<br />
erfolgreich geleitet hat,<br />
wird künftig für alle europäischen<br />
Niederlassungen<br />
im Rahmen der Implementierung<br />
eines ERP-Systems in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Konzernzentrale<br />
in Japan tätig sein.<br />
NEUER MARKETING DIRECTOR<br />
Florian Gmeiner hat zum 1. Juli die Position<br />
des Senior Marketing Director für<br />
die D/A/CH-Region übernommen.<br />
In seiner neuen<br />
Rolle leitet er das gesamte<br />
Marketingteam und ist weiterhin<br />
Teil der Geschäftsführung.<br />
Gmeiner folgt auf<br />
Rebecca Snell, die seit dem<br />
1. Juni zum Vice President<br />
Marketing bei der LEGO Gruppe in Billund,<br />
Dänemark, befördert ist.<br />
VERTRIEBS- UND MARKETING<br />
Annette Schwartzmanns<br />
hat zum 01.07.20<strong>19</strong> die Vertriebs-<br />
und Marketingleitung<br />
des Tessloff Verlags<br />
übernommen. Sie folgt auf<br />
Hermann Greul, der das<br />
Unternehmen im Januar<br />
20<strong>19</strong> verlassen hat.<br />
FLIEGENDE BIBLIOTHEK<br />
„Flybary“ heißt eine Aktion von easyJet,<br />
an der auch der Coppenrath Verlag beteiligt<br />
ist. Während der Sommerreisezeit<br />
werden die mehr als 300 Flugzeuge<br />
von easyJet zu fliegenden Bibliotheken.<br />
Über 60.000 Bücher in sieben europäischen<br />
Sprachen verteilt das Bordpersonal.<br />
Kinder und Eltern können<br />
während des Fluges ein Buch aussuchen,<br />
lesen und dann für die nächste<br />
Familie zurücklassen: „Die schönsten<br />
Gute-Nacht-Geschichten“, „Ritter Vincelot<br />
und das Sonnenamulett“ sowie<br />
„Alles im Fluss“ aus dem Coppenrath<br />
Verlag sind dabei und sorgen für einen<br />
unvergesslichen Urlaub und spannende<br />
Geschichten.<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Neue Spielwelten und eine Bereicherung<br />
fürs Spielen der Kinder – das sind<br />
die Grundgedanken der BRUDER-Themensets.<br />
Erfolgreich präsentiert erstmals<br />
im Januar 20<strong>19</strong>, „steigern die<br />
fünf bworld-Spielkulissen die Nachfrage<br />
im Spielwarenhandel“, so Firmenchef<br />
Paul Heinz Bruder. Und dass die<br />
Themenset-Idee auch in der Fachwelt<br />
klasse ankommt, zeigen mehrere aktuelle<br />
Auszeichnungen; unter anderem<br />
der „Plus X Award – Bestes Produkt<br />
20<strong>19</strong>“.<br />
Der „Toyaward 20<strong>19</strong>“, der erwähnte<br />
NEUE WEBSITE<br />
Die Games Workshops Website für<br />
Handelspartner erhielt im Mai ein audiovisuelles<br />
Facelift, um das bisherige<br />
Informations- und das Supportangebot<br />
für den Handel deutlich zu verbessern.<br />
Neben den erweiterten Informationsund<br />
Download-Angeboten für bestehende<br />
Warhammer-Fachhändler machte<br />
sich auch ein Kamera-Team von War-<br />
„Plus X Award“ und die Nominierung<br />
zum „Top10-Spielzeug 20<strong>19</strong>“ – drei herausragende<br />
Auszeichnungen also für<br />
die Themenwelten im Maßstab 1:16!<br />
Die Sets für Kinder ab 4 Jahren bestehen<br />
aus farbig gestalteten, stabilen<br />
Kunststoff-Wandelementen, die mit einem<br />
kindgerechten Stecksystem ganz<br />
simpel auf- und umzustellen sind. Paul<br />
Heinz Bruder ist stolz darauf: „Wir haben<br />
fünf Themensets entwickelt, in denen<br />
unsere bworld-Figuren sich noch<br />
realistischer bewegen“, berichtet der<br />
Geschäftsführer.<br />
hammer TV auf den weiten Weg nach<br />
Las Vegas, Galway und ins bayrische<br />
Dingolfing, um Erfahrungsberichte bestehender<br />
Warhammer-Fachhändler<br />
für mögliche zukünftige Fachhändler<br />
einzufangen.<br />
www.trade.games-workshop.com/de/<br />
start-here<br />
ZAHL DES MONATS<br />
70 Mio.<br />
Im Jahr 2018 haben 78 % der deutschen Bevölkerung wenigstens eine Urlaubsreise<br />
von mindestens fünf Tagen unternommen und kamen so auf 70 Mio. Urlaubsreisen.<br />
Quelle: statista.com
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 7<br />
ÜBERNAHME<br />
Die Stadlbauer Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg hat die<br />
Übernahme durch Quantum Capital Partners bekannt gegeben.<br />
Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der<br />
Zustimmung durch die Kartellbehörde. Die Kompetenzen der<br />
Salzburger Gruppe liegen in den Bereichen R&D, Produktion<br />
und der weltweiten Vermarktung der Marken Carrera, Carrera<br />
RC, Schildkröt und Pustefix. Neben den Eigenmarken ist das Unternehmen<br />
Experte für Vertrieb und Distribution von Top-Marken<br />
und Lizenzen wie Bburago, Disney- und Nintendo-lizensierten<br />
Produkten<br />
in Deutschland und<br />
Österreich. Die Stadlbauer<br />
Gruppe ist<br />
darüber hinaus langfristige<br />
und exklusive<br />
Sales-Agentur für<br />
Playmobil in Österreich.<br />
Das Umsatzvolumen<br />
der Stadlbauer<br />
Gruppeliegt bei 90<br />
Millionen Euro.<br />
In der neuen Konstellation<br />
sieht<br />
Andreas Stadlbauer,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Stadlbauer Gruppe,<br />
eine zukunftsweisende<br />
Möglichkeit für die<br />
weiterführende Internationalisierung<br />
der<br />
Marken.<br />
ERSTE APP<br />
Die HABA Digitalwerkstatt veröffentlicht mit dem Digitalwerkstatt<br />
Kunst Studio ihre erste eigene App für Kinder ab 5 Jahren.<br />
Mit der App können Kinder eigene Kunstwerke gestalten und<br />
sich in der Welt von Formen, Farben und Linien austoben. Sie<br />
erhalten Einblick in die Welt von Kunst und Design und erlangen<br />
spielerisch ein Grundverständnis für Strukturen, Ebenen<br />
und Konturen. Die App weckt die Vorstellungskraft der Kinder<br />
und inspiriert sie dazu, Smartphone oder Tablet als Kreativwerkzeuge<br />
zu nutzen.<br />
www.kindundjugend.de<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
ENTDECKEN<br />
<strong>19</strong>.–22.09.<br />
Das Digitalwerkstatt Kunst Studio steht für iOS und für Android<br />
zur Verfügung.
8<br />
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
ÄNDERUNG VERTRIEB<br />
Peter Mohnen verantwortet seit Juni<br />
20<strong>19</strong> die Vertriebsregionen Deutschland<br />
und Österreich als Key<br />
Account Manager bei Heinrich<br />
Bauer Spielwaren in<br />
Nürnberg.<br />
Der studierte Betriebswirt<br />
blickt auf eine erfolgreiche<br />
Karriere im internationalen<br />
Vertrieb mit Handelskonzernen<br />
der Spielwaren- und Konsumgüterindustrie<br />
zurück.<br />
VERSTÄRKUNG<br />
Gleich zwei Neuzugänge vermeldet<br />
die rasant wachsende Jazwares<br />
GmbH. Marcus Abt<br />
übernimmt die Position<br />
des Sales Director und verantwortet<br />
in seiner neuen<br />
Rolle den Vertrieb in der<br />
D/A/CH-Region. Bereits im<br />
Juni übernahm Achim Günzel<br />
die Position des Head<br />
of Marketing & Brand Management<br />
und verantwortet<br />
in seiner Rolle das Marketing<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz.<br />
GEWINNER<br />
LÄSSIG gehört 20<strong>19</strong> zum vierten Mal<br />
in Folge zu den Ausgezeichneten des<br />
German Brand Award. Die Fachjury<br />
ehrte LÄSSIG als „Winner“ des German<br />
Brand Award 20<strong>19</strong> in der Wettbewerbsklasse<br />
„Excellent Brands“ in der<br />
Kategorie „Kids & Toys“. Für exzellente<br />
Leistungen in der Wettbewerbsklasse<br />
„Excellent Brands“ und für besondere<br />
Aspekte in der Markenführung erhielt<br />
die Marke LÄSSIG zusätzlich in der Kategorie<br />
„Corporate Brand of the Year“<br />
das Prädikat „Special Mention“.<br />
STUDIE<br />
LADENSTERBEN<br />
Ob in Nordrhein-Westfalen oder Sachsen,<br />
ob im Norden oder Süden: Deutschlands<br />
Innenstädte werden immer austauschbarer.<br />
Der individuelle Charakter<br />
geht verloren und der Einkaufsbummel<br />
macht keinen Spaß mehr. Die Einkaufsstraßen<br />
sind tot. Das Gejammer darüber<br />
ist groß, doch die Zeiten, in denen<br />
man mit den Schultern gezuckt und<br />
den anderen die Schuld zugewiesen<br />
hat, sind vorbei. In der aktuellen Studie<br />
der Das Telefonbuch-Servicegesellschaft<br />
erklären die Befragten, wer<br />
ihrer Meinung nach verantwortlich für<br />
das Städtesterben ist. Das Ergebnis ist<br />
eindeutig: Neben der Kommunalpolitik,<br />
die für 86 % die Hauptverantwortung<br />
trägt, fassen sich die Verbraucher endlich<br />
auch an die eigenen Nasen. 83 %<br />
sehen sich selbst und das eigene Einkaufsverhalten<br />
als Ursache für den andauernden<br />
Trend des Ladensterbens in<br />
Einkaufsstraßen und Ortskernen. Das<br />
Spiel ist einfach und hat doch schwerwiegende<br />
Folgen: 93 % der Verbraucher<br />
schätzen die Freundlichkeit und das<br />
Innenstadtverödung: Verbraucher<br />
und Lokalpolitiker sind gefragt<br />
Kümmern sollten sich meiner Meinung nach …<br />
Die Kommunalpolitiker vor Ort<br />
Die Verbraucher durch<br />
ihr Einkaufsverhalten<br />
Die Vermieter von Ladenflächen<br />
Die kleinen lokalen Händler<br />
und Dienstleister selbst<br />
86%<br />
83%<br />
62%<br />
44%<br />
Fachwissen der lokalen Anbieter – dies<br />
nutzen sie schamlos aus. Sie lassen<br />
sich im Laden ausführlich beraten, um<br />
die ausgesuchte Ware dann für ein paar<br />
Euro weniger im Internet zu bestellen.<br />
Die Diskrepanz dabei ist offensichtlich:<br />
Auf der einen Seite wünschen sich 94 %<br />
eine breite Nahversorgung im eigenen<br />
Wohnort und eine lebendige Innenstadt,<br />
auf der anderen Seite kann kein Geschäft<br />
ohne zahlende Kunden bestehen.<br />
Die Kommunalpolitik macht immer<br />
mehr Innenstädte autofrei oder erhöht<br />
die Parkgebühren. Verbraucher reagieren<br />
darauf, indem sie zu Hause vom<br />
Sofa aus bei internationalen Online-Warenhäusern<br />
shoppen oder die großen<br />
verkehrsgünstigen Shoppingmalls in<br />
Außengebieten nutzen. Doch wo keine<br />
Kunden sind, kann auch das beste lokale<br />
Geschäft nicht überleben. Bleibt<br />
der Umsatz aus, sind auch die Mieten<br />
nicht mehr drin: ein Teufelskreis, bei<br />
dem Ladenleerstand und von großen<br />
Ketten dominierte Fußgängerzonen die<br />
Folge sind.<br />
HERAUSRAGEND<br />
Das BOOKii Starter-Set „Hören und<br />
Staunen Heimische Vögel“ ist Preisträger<br />
des diesjährigen Comenius-Edu-<br />
Media-Award und erhält das begehrte<br />
Comenius-EduMedia-Siegel.<br />
Bereits zum 24. Mal verlieh<br />
die Gesellschaft für<br />
Pädagogik, Information<br />
und Medien e.V. (GPI)<br />
die Auszeichnungen und<br />
würdigte damit erneut<br />
herausragende digitale<br />
Bildungsmedien. Die Preise<br />
wurden in den vier Kategorien Didaktische<br />
Multimediaprodukte, allgemeine<br />
Multimediaprodukte, Lehr- und<br />
Lernmanagementsysteme sowie Computerspiele<br />
mit kompetenzförderlichen<br />
Potenzialen auf der Grundlage der<br />
Qualitätskriterien der GPI vergeben.<br />
Die Bundespolitiker<br />
39%<br />
Quelle: Mente>Factum im Auftrag der<br />
Das Telefonbuch Servicegesellschaft mbH<br />
Nachteile der ‚Kleinen‘:<br />
Basis 1.004 Befragte (ab 16 Jahren)<br />
Grafik: Das Telefonbuch<br />
Hohe Mieten und Online-Angebote<br />
Die Ursache dafür, dass kleine Läden und Gewerbetreibende<br />
es zunehmend schwerer haben, ist ...<br />
Die steigenden Mieten<br />
können die Kleinen nicht<br />
mehr bezahlen<br />
Online-Anbieter haben<br />
größere Angebote, ein<br />
größeres Produktsortiment<br />
Der Egoismus der Kunden, sich<br />
bei den Kleinen beraten zu lassen<br />
und dann bei den Großen zu kaufen<br />
Die kleinen Läden sind teurer<br />
als die großen Ketten<br />
Die Kleinen können kaum noch<br />
bei der Digitalisierung mithalten<br />
Die Kleinen haben zu wenige<br />
Zahlungsmöglichkeiten<br />
79%<br />
71%<br />
69%<br />
51%<br />
47%<br />
13 %<br />
Quelle: Mente>Factum im Auftrag der<br />
Das Telefonbuch Servicegesellschaft mbH<br />
Basis 1.004 Befragte (ab 16 Jahren)<br />
Grafik: Das Telefonbuch
HOTLIST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 9<br />
TIERISCHER SPASS: Gemeinsam<br />
und mit ein bisschen<br />
Würfelglück müssen die Spieler<br />
verhindern, dass die Bauernhof-Tiere<br />
ausbüxen.<br />
Haba; www.haba.de<br />
2<br />
AUSBAU: Im Sylvanian Village wird weiter gebaut. Das neue<br />
Starter Haus strahlt in neuem Design und bietet mehr Spielfläche.<br />
Damit kann es auch gleich losgehen, denn im Set ist eine<br />
Figur und verschiedene Möbel enthalten. Das Haus kann auch als<br />
Erweiterung des Stadthauses verwendet werden, es lässt sich auf<br />
das Stadthaus setzen, so dass drei Etagen entstehen.<br />
Epoch; Vertrieb: Epoch Traumwiesen, www.sylvanianfamilies.de<br />
1<br />
PUNKTLANDUNG: Das 1.087 Teile umfassende Set ist eine besonders<br />
detaillierte Nachbildung der ersten Mondlandefähre,<br />
mit der eine bemannte Landung glückte. Ein anspruchsvolles<br />
Bauset mit nostalgischem Nebeneffekt: Weltraumbegeisterte<br />
und Entdecker können die ersten Schritte auf dem Mond<br />
mit zwei Astronauten-Minifiguren samt NASA-Aufdruck<br />
und goldenen Helmen nachempfinden.<br />
Lego; www.lego.de<br />
3<br />
WILDE KLÄNGE: Der „Gorilla Club“ aka Locas in<br />
Love steht in der Tradition der beliebten „Unter<br />
meinem Bett“-Musikreihe und verbindet auf<br />
zeitgemäße Art Popmusik mit typischen<br />
Kinderthemen.<br />
Boxine; www.boxine.de<br />
4<br />
FASHION DOLLS: Die spanische Marke<br />
Llorens steht für handgefertigte Puppen mit<br />
viel Liebe zum Detail. Die Munecas haben<br />
einen Weichkörper, Kopf, Arme und Beine<br />
aus Vinyl. Die trendigen Outfits und die<br />
weichen, frisierbaren Haare machen<br />
jede Puppenmutter zur Fashionista.<br />
Llorens; Vertrieb: Carletto<br />
www.carletto.de<br />
6<br />
NACHWUCHS: Gleich zwei Neuigkeiten<br />
gibt es von Steffi Love: Erstens wird sie<br />
Mama und zweitens verzaubert sie als<br />
wunderschöne, bunte Fee und freut<br />
sich auf ein Einhornbaby. Das<br />
Geschlecht ihres eigenen Babys<br />
wird erst bekannt, wenn die<br />
Überraschungskanone<br />
gedrückt wird.<br />
Simba<br />
www.simba-<strong>toys</strong>.de<br />
5
10<br />
HOTLIST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
8<br />
ABKÜHLUNG: Auch nach der Sahara-<br />
Hitze garantiert ein Renner: der Eisstand<br />
fürs Kinderzimmer mit allem, was das<br />
Herz begehrt.<br />
howa; www.howa-spielwaren.com<br />
7<br />
TUT GUTES: Frosch Funny tröstet,<br />
wenn der Bauch schmerzt,und<br />
leistet darüber hinaus noch Gutes:<br />
Fashy unterstützt mit einem Teil<br />
des Erlöses den Bau von Schulen in<br />
Afrika über World Vision.<br />
Fashy; www.fashy.de<br />
9<br />
BADESPASS: Sommer, Sonne, ab ins kühle Nass – aber<br />
oha, das Wasser ist tatsächlich ganz schön frisch und die<br />
Badegäste stehen erst malum den Pool herum. Da macht<br />
es doch viel mehr Spaß, die Mitspieler ins Becken zu<br />
schubsen, anstatt selbst mit einem graziösen Bauchplatscher<br />
im Wasser zu landen. Witziges Ärgerspiel, das<br />
der gewinnt, der zum Schluss noch am Beckenrand steht.<br />
Hutter; www.hutter-trade.com<br />
10<br />
UNTERWASSER: Das berückend schöne,<br />
großformatige Buch der Künstlerin Aleksandra<br />
Artymowska nimmt uns mit auf eine fantastische<br />
Reise auf den Grund des Ozeans, quer<br />
durch alle sieben Weltmeere. Verschlungene<br />
Labyrinthe, geheimnisvolle Suchbilder und<br />
spannende Rätsel laden ein zum Staunen,<br />
Entdecken und Träumen.<br />
moses.; www.moses-verlag.de<br />
11<br />
ABHILFE FÜR DUSCHMUFFEL:<br />
Da wehrt sich auch der größte<br />
Angsthase nicht mehr. Moby &<br />
Friends Duschkopf und Soap Buddy<br />
lassen alle Ängste vergessen.<br />
Skip Hop; www.skiphop.com<br />
12<br />
SÜSSE TIERKINDER: Im Set sind Panda,<br />
Tiger, Giraffe und Elefant. Die leicht<br />
zu greifenden Tierfiguren und Bausteine<br />
fördern Baufähigkeit und Feinmotorik.<br />
Lego; www.lego.de<br />
13<br />
BERUHIGEND: Dreamy, das kuschelige, anschmiegsame Sternenlicht,<br />
hilft Kinder mit einer Sternenhimmel-Projektion beim Einschlafen.<br />
Dazu werden beruhigende Melodien abgespielt.<br />
Jamara; www.jamara.com<br />
ANSTECKUNGSGEFAHR: Getreu dem Grundsatz „Survival<br />
of the fittest“ versuchen die Spieler, ihren Körper<br />
gesund zu machen und die Krankheitserreger an die<br />
anderen weiterzureichen. Dabei ist jedes Mittel recht,<br />
egal ob gesunde Organe zu infizieren, zu<br />
klauen oder Medikamente ausschließlich für<br />
sich zu verwenden.<br />
Game Factory; Vertrieb: Carletto<br />
www.carletto.de<br />
14
ARENA<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 11<br />
LEGO – ABSCHIED<br />
VOM FACHHANDEL?<br />
»Im Kern all unserer<br />
gemeinsamen<br />
Bemühungen steht<br />
der Konsument.«<br />
KAREN PASCHA-GLADYSHEV,<br />
Geschäftsführerin Lego GmbH<br />
»Ein mehr als deutliches<br />
Zeichen an den Fachhandel<br />
wäre, den Wert und die<br />
Leistung des Fachhandels<br />
anzuerkennen.«<br />
WOLFGANG GEBAUER,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Toys & more<br />
NEIN!<br />
Es ist unser Ziel, gemeinsam mit unseren Partnern aller<br />
Kanäle nachhaltig zu wachsen. Dazu gehören selbstverständlich<br />
auch der Fachhandel und der stationäre Handel!<br />
Im Kern all unserer gemeinsamen Bemühungen steht der<br />
Konsument. Unser Fokus liegt darauf, den Konsumenten<br />
da zu erreichen, wo er sich aufhält, und ihm ein Angebot<br />
zu machen, was zu seinem jeweiligen Interesse passt. Verschiedene<br />
Kanäle spielen dabei aus unserer Sicht auch<br />
verschiedene Rollen und ergänzen und unterstützen einander<br />
gleichermaßen, um alle Bedürfnisse von Shoppern und<br />
Konsumenten zu erfüllen. Beispielsweise sehen wir in den<br />
vergangenen Jahren eine Veränderung im Kaufverhalten<br />
der Konsumenten und eine Verschiebung hin zum Kauf im<br />
Internet, gleichzeitig aber verbunden mit einem steigenden<br />
Anspruch an den stationären Handel. Wir wissen, dass der<br />
stationäre Handel eine elementare Rolle im Einkaufserlebnis<br />
spielt. Es gibt dort ganz andere Möglichkeiten, unser<br />
Produktportfolio und unsere Marke zu präsentieren und<br />
den Kunden persönlich zu beraten. Wir arbeiten mit unseren<br />
Partnern gemeinsam daran, dass jeder Verkaufskanal<br />
einen besonderen, eigenen Wert für den Konsumenten<br />
hat. Wir setzen dabei vor allem auf einen gesunden Mix, zu<br />
dem auch unsere eigenen Lego Stores gehören, in denen<br />
Kinder, Familien und erwachsene Lego Fans das gesamte<br />
Lego Sortiment bestaunen und sich Experten-Tipps holen<br />
können. Von diesen profitiert übrigens auch der gesamte<br />
Handel: Wenn wir neue Lego Stores an einem Standort eröffnen,<br />
konnten wir in der Vergangenheit beobachten, dass<br />
auch die Handelspartner in der Umgebung von der höheren<br />
Aufmerksamkeit rund um die Marke Lego profitieren.<br />
JA!<br />
Die derzeitige Strategie von Lego deutet schon darauf hin,<br />
dass sich Lego immer weiter vom Fachhandel entfernt. Zum<br />
einen hat man das Gefühl, dass immer mehr Exklusivartikel<br />
ausschließlich bei Lego direkt zu beziehen sind, andere<br />
Artikel zunächst einen zeitlichen Vorlauf in den eigenen<br />
Stores sowie im eigenen Online-Shop bekommen, bevor sie<br />
im Fachhandel erhältlich sind. Zum anderen wird die Handelsspanne<br />
von Jahr zu Jahr bei Lego schlechter. Das hat<br />
aber nichts mit den Konditionen zu tun, sondern mit dem<br />
Vertrauen von Lego in die eigenen Produkte. Der Stein ist<br />
genial! Dennoch scheinen die Verantwortlichen den Wert ihres<br />
eigenen Produktes nicht zu kennen oder trauen ihrem<br />
Produkt nicht mehr den Wert zu. Das sollte uns nachdenklich<br />
stimmen, denn was nichts kostet, ist auch nichts wert!<br />
Warum sollten also gerade wir Händler auf ein Produkt setzen,<br />
das nichts mehr wert ist? Ein mehr als deutliches Zeichen<br />
an den Fachhandel wäre, den Wert und die Leistung<br />
des Fachhandels anzuerkennen. Die Flächen, die wir für die<br />
vielen tollen Lego Produkte zur Verfügung stellen, kosten<br />
nicht nur Geld, sondern sie sind wirklich etwas wert! Von<br />
den darüber hinausgehenden Leistungen des Fachhandels<br />
will ich erst gar nicht sprechen. Ein aus meiner Sicht richtiger<br />
Ansatz für eine langfristige Strategie wäre, den Wert des<br />
Lego Steines neu zu entdecken und diese Produkte wieder<br />
mit einem angemessenen UVP zu versehen. Aus strategischen<br />
Gründen sollten alle Exklusivartikel dem Fachhandel<br />
zu normalen Konditionen zugänglich gemacht werden, um<br />
eine möglichst breite Verbraucherschicht zu erreichen. Man<br />
könnte aber auch darüber nachdenken, ob man nicht grundsätzlich<br />
alle Neuheiten mit einem zeitlichen Vorlauf von 4<br />
Wochen zuerst an den Handel ausliefert. Wir sollten nie vergessen,<br />
dass alles seinen Wert hat!
12<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
GANZ SCHÖN<br />
SCHÖN!<br />
Deutschland ist in Feierlaune. Mit neuen Museen und einem riesigen Kulturprogramm feiert das<br />
Land 100 Jahre Bauhaus. Die einflussreichste Schule für Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
hat wie kein anderer „Stil“ das Lebensgefühl und den Geschmack von Generationen geprägt.<br />
Am Bauhaus wurden aber nicht nur Möbel-Ikonen entworfen, sondern auch kindgerechtes<br />
und wirtschaftlich erfolgreiches Spielzeug wie etwa das Schiffbauspiel von Alma Siedhoff-Buscher.<br />
Spielt gutes Spielzeugdesign auch heute noch eine Rolle oder gilt inzwischen: Schön ist, was gefällt<br />
und sich verkaufen lässt?<br />
Die Spielwarenbranche ist nicht der<br />
Hotspot, wenn es um gutes Design<br />
geht. Das darf man durchaus sagen,<br />
ohne auch nur im Geringsten die Leistungen<br />
der Hersteller diskreditieren zu<br />
wollen. Viele Sachen sind ganz wunderbar,<br />
ästhetisch ein Genuss, wie etwa<br />
das in diesem Jahr ausgezeichnete<br />
„Horse“ des portugiesischen Herstellers<br />
TrêsDê, Lda, Mafra, zeigt<br />
(www.ruitomas.pt).„Horse“<br />
ist eine minimalistische<br />
Neuinterpretation eines<br />
Schaukelpferds, dessen<br />
Erscheinungsbild von<br />
skandinavischer Ästhetik<br />
und formaler<br />
Schlichtheit geprägt<br />
ist. Die besondere<br />
Form wird dank eines<br />
speziellen Biegeverfahrens<br />
und des Verbundwerkstoffs<br />
Corian erreicht. Es zeigt einmal mehr,<br />
dass es oft neue Materialien sind, die<br />
Designer zum Experimentieren animieren<br />
und die zu „echten“ Innovationen<br />
führen.<br />
Dennoch: Betrachtet man die renommierten<br />
Designpreise wie Red Dot oder<br />
German Design Award, zeigt sich, dass<br />
Spielzeug und Babyhardware bis dato<br />
eher eine marginale Rolle im Designdiskurs<br />
gespielt haben. Dabei ist Spielzeugdesign<br />
alles andere als<br />
„Kinderkram“, denn außergewöhnliche<br />
Kinderobjekte zu<br />
entwerfen heißt eben nicht, das<br />
Design für Erwachsene zu<br />
schrumpfen, sondern formale<br />
Lösungen zu finden,<br />
die den spezifischen Bedürfnissen<br />
von Kindern<br />
folgen und einen hohen<br />
Spielwert aufweisen.<br />
Der Red<br />
Dot Award führt<br />
die Rubrik „Baby<br />
und Kind“ erst seit<br />
2015, was kaum überrascht.<br />
Die mediale Aufmerksamkeit<br />
gehört eben Design-Stars wie Jasper<br />
Morrison oder Konstantin Grcic, einem<br />
der wichtigsten Designer unserer Zeit,<br />
der die Büros dieser Welt mit Stühlen<br />
© Lego<br />
wie „Rookie“ oder „Allstar“ aufmöbelt.<br />
Auf ihnen arbeitet man/frau am BSP,<br />
nicht auf einem „Horse“. Die weltweit<br />
führende Messe für guten Geschmack,<br />
der Salone del Mobile, richtete 2015 die<br />
Kids Design Week im Mailänder Technikmuseum<br />
aus, auf der Aussteller<br />
Spielzeug und Möbel zeigten. Davon ist<br />
nichts mehr zu hören, lieber setzt man<br />
auf eine Badezimmermesse innerhalb<br />
der Salone. Die Nasszelle ist heute die<br />
Wellness-Oase für die, die sich von der<br />
Arbeit am BSP erholen müssen. Lediglich<br />
die Köln Messe hält an ihrem Nachwuchswettbewerb<br />
Kids Design Award<br />
fest.<br />
(Fast) jeder kennt den LEGO-Stein, bei<br />
dem die legendären Neuen Meisterhäuser<br />
von Walter Gropius in Dessau als<br />
Matrix gedient haben könnten – zweifelsohne<br />
ein Jahrhundertentwurf bei<br />
Spielzeug. Man kennt das Bobby Car,<br />
dem in diesem Jahr ein Facelifting spendiert<br />
wurde und von dem es Mitte der<br />
Neunzigerjahre sogar eine „Art-Collection“<br />
gab. Sie sind nicht allein deshalb<br />
Klassiker, weil sie einen großen pädagogischen<br />
Wert haben. Spielzeugklassiker<br />
gibt es zuhauf wie „Mensch ärgere Dich<br />
nicht“ oder „Rushhour“. Designklassiker<br />
übersetzen eine Spielidee auch<br />
in eine formal-ästhetisch einzigartige<br />
Form.<br />
© Bauhaus Dessau
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 13<br />
Das niederländische Unternehmen BERG Toys<br />
B.V. entwirft, produziert und verkauft unter<br />
der Marke BERG Outdoor-Spielzeug wie pedalgetriebene<br />
Gokarts, Trampoline und<br />
andere Spielgeräte. Dabei setzt das<br />
Unternehmen nicht nur auf kindgerechte<br />
Gestaltung, die Spaß macht,<br />
sondern, wie Produktmanager Paul<br />
Scheurwater sagt, „auf Design, das<br />
schön und funktional ist“. In der Research-<br />
und Development-Abteilung<br />
von BERG arbeiten inzwischen 13 Designer<br />
und Ingenieure, um dieses Versprechen wahrzumachen. Mit Erfolg, denn<br />
auch in diesem wie im letzten Jahr heimste das Unternehmen wieder zwei<br />
begehrte Preise ein: den Red Dot Award 2018 und den German Design<br />
Award 20<strong>19</strong> für den BERG GO², das kleinste Mitglied der BERG-Familie.<br />
Mit dem neuen BERG GO 2 lernen Kinder von 10 bis 30 Monaten Laufradfahren<br />
und Pedaltreten.<br />
Der BERG GO 2 unterscheidet sich nicht nur durch sein einzigartiges Pedal-System<br />
von anderen Kinderfahrzeugen der Einstiegsklasse. Das Fahrzeug,<br />
das Laufauto und Pedal-Gokart in einem ist, besticht nicht zuletzt<br />
durch sein Design, das sowohl funktional und ergonomisch ist, und durch<br />
den ästhetischen Mehrwert. Paul Scheurwater dazu: „Spielzeugdesign<br />
muss einerseits völlig anders sein, weil es Kinder ansprechen und inspirieren<br />
muss, ihre eigenen Geschichten und Abenteuer zu erleben. Auf<br />
BEST OF SWITZERLAND<br />
Die Schweiz ist mehr als Schokolade<br />
und Taschenmesser. Ihr Produktdesign<br />
z. B. sorgt seit Jahrzehnten für internationale<br />
Aufmerksamkeit. Le Corbusier<br />
etwa gilt als einer der einflussreichsten<br />
Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts.<br />
Seine Liege C64 ist eine Ikone<br />
der Moderne. Oder der Winterthurer<br />
Max Bill, Rektor der Ulmer Hochschule<br />
für Gestaltung, der ebenfalls zu den<br />
herausragenden Vertretern Schweizer<br />
Designs zählt. Im Möbeldesign setzte<br />
das Land weitere Maßstäbe. Die Reihe<br />
großer Designer ließe sich mit Alfredo<br />
Häberli, Mario Botta oder Thomas<br />
Schmid fortsetzen. Oder den Brüdern<br />
Markus und Daniel Freitag, die <strong>19</strong>93 mit<br />
ihrer Kuriertasche aus alten Lkw-Planen,<br />
gebrauchten Fahrradschläuchen<br />
und Autogurten ein Symbol für eine<br />
Kreislaufwirtschaft schufen.<br />
Schweizer Design steht<br />
seit jeher für Präzision,<br />
Funktionalität, große<br />
Benutzerfreundlichkeit und Unaufgeregtheit.<br />
Eigenschaften, die sich allesamt<br />
auch im cuboro Kugelbahnsystem<br />
wiederfinden, das seit <strong>19</strong>86 in der<br />
Schweiz hergestellt wird. Doch während<br />
bei einem Möbelbausystem wie<br />
USM vor allem die gestalterischen und<br />
formalen Qualitäten gesehen werden,<br />
wird bei der cuboro Kugelbahn der pädagogisch-spielerische<br />
Aspekt betont,<br />
weniger die große Designqualität<br />
oder der ästhetische Aspekt. Dabei<br />
ist der Spielwert des „Systems“<br />
ohne das intelligente<br />
Design gar nicht zu haben.<br />
Dass sich äußere und<br />
innere Funktionen in<br />
eine und denselben<br />
Würfeln zu<br />
zusammenhängenden<br />
Bahnverläufen<br />
kombinieren<br />
lassen, ist<br />
die große Leistung des<br />
Entwurfs. Über die Qualität der<br />
COOLER BABYFLITZER<br />
Der stylische BERG GO² räumte seit seiner Markteinführung 2018 reihenweise<br />
international renommierte Designpreise ab. 20<strong>19</strong> gab’s für<br />
den Flitzer den German Design Award.<br />
der anderen Seite sind es die Eltern,<br />
die das Pedal-Gokart kaufen – es muss<br />
daher auch Erwachsene ansprechen.“<br />
Gleichzeitig sind die Sicherheitsanstrengungen<br />
für Spielzeug besonders<br />
hoch. Die Synthese aus diesen unterschiedlichen<br />
Anforderungen, aus Qualität,<br />
Design, Innovation und Spielspaß,<br />
ist dem BERG-Team mit dem BERG GO 2<br />
in besonderer Weise gelungen. Zubehör<br />
wie Schubstange, Fahne und Tragegurt<br />
komplettieren das Angebot.<br />
Schweizer Produkte stehen nicht nur für hohe Qualität. Auch gutes Design hat dort eine lange Tradition.<br />
Das Land brachte nämlich immer wieder herausragende Design-Ikonen hervor. Hat auch cuboro<br />
das Zeug zum Klassiker?<br />
Ausführung erübrigt sich ohnehin jedes<br />
Wort. Mit „cuboro tricky ways“ hat<br />
cuboro seinem Klassiker eine wunderbare<br />
Brettspiel-Variante hinzugefügt.<br />
Dass cuboro trotz harter Konkurrenz<br />
zu den Best-of-Switzerland-Produkten<br />
zählt, kommt also nicht von ungefähr.
14<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
DESIGN IST KEIN KINDERSPIEL<br />
Skandinavisches Design ist schlicht gemütlich, es ist überaus ästhetisch, qualitativ hochwertig, vor<br />
allem ist es zeitlos. Das hat „Nordic Design“ weltweit erfolgreich gemacht. Selbst beim Spielzeug<br />
bleiben die Nordlichter ihrer Philosophie treu – wie das Beispiel BRIO zeigt.<br />
HOCHWERTIG: Mit Sortierbox erkunden<br />
Kinder spielerisch verschiedene<br />
dreidimensionale Formen. Es zeichnet<br />
sich durch helle Farben mit einer<br />
Hochglanzoberfläche aus.<br />
Die ästhetische Erziehung und Geschmacksbildung<br />
fängt im Kinderzimmer<br />
an. Das glauben Experten. Aber<br />
auch in der Spielwarenbranche wird<br />
Design, wie oft auch in anderen Branchen,<br />
in der Regel eher stiefmütterlich<br />
behandelt, jedenfalls selten als strate-<br />
gisches Instrument zur Differenzierung<br />
und zum Markenaufbau eingesetzt.<br />
Der Fokus liegt eher auf „pädagogisch<br />
wertvoll“, „Spielspaß“ oder „Förderung“,<br />
als wäre Design schlicht überflüssig<br />
und der Aufwand vergeudete<br />
Zeit, Kinder mit „schönem“ Spielzeug<br />
zu erfreuen. Ausnahmen bestätigen<br />
auch hier die Regel.<br />
Eine macht das schwedische, 1884 in<br />
Osby gegründete und heute im Besitz<br />
von Ravensburger befindliche Unternehmen<br />
BRIO, das mit dem Labyrinth-<br />
Spiel, dem Clown, dem Dackel sowie<br />
dem „ochsenblutroten“ Herd und dem<br />
Lauflernwagen „Toddler Wobbler“ eine<br />
ganze Reihe von Klassikern hervorgebracht<br />
hat – von der Eisenbahn, der bekanntesten<br />
Produktreihe, ganz abgesehen.<br />
Liegt es vielleicht daran, dass<br />
die Winter da oben lang sind, das<br />
Wetter rau und kalt ist und die<br />
Tage kurz sind, weshalb man<br />
es wenigstens in den eigenen<br />
vier Wänden „schön“ haben<br />
will? Design spielt jedenfalls<br />
in den nordischen Ländern eine herausgehobene<br />
Rolle, auch bei Spielzeug,<br />
nicht nur in Schweden.<br />
Die Designphilosophie von BRIO basiert<br />
auf einer simplen Maxime: Gutes<br />
Design darf kein Kinderspiel sein, aber<br />
gutes Design sollte zum Spielen anspornen<br />
und obendrein langlebig sein.<br />
Ein Beispiel dafür liefert das Kleinkindspielzeug,<br />
das oft eher am „Rande“<br />
der Wahrnehmung steht, dabei aber<br />
die BRIO Werte wie kaum ein anderes<br />
Sortiment repräsentiert. Die Schweden<br />
sprechen damit eine Generation von Eltern<br />
an, die nicht nur hohen Spielwert<br />
und qualitativ hochwertiges, sondern<br />
auch ästhetisches Spielzeug wollen.<br />
BEISS ZU: 2015 als „Green-Yellow-White“-Edition<br />
eingeführt,<br />
liefert der Beißring in der<br />
„Green-Red-White“-Version<br />
ein weiteres Beispiel dafür,<br />
dass BRIO-Klassiker ihren<br />
„Look“ über Jahre hinweg<br />
nicht verändern.<br />
WINDSCHNITTIG:<br />
Ob als Schiebeversion<br />
oder als RC<br />
Rennwagen mit Fernsteuerung,<br />
der rote Flitzer macht<br />
auf jedem Parkett eine gute Figur.<br />
IMMER NOCH EIN HINGUCKER:<br />
Das Herz jedes Kinderzimmers<br />
und so unkompliziert und einfach<br />
wie schwedisches Essen.<br />
KRAFTVOLL: Auch am Lauflernwagen<br />
zeigt sich die klare, einfache Designsprache<br />
von BRIO. Und die Kombination<br />
von Schwarz, Rot und Weiß verleiht<br />
dem „Toddler Wobbler“ zudem eine<br />
kraftvolle Note.
EIN ALLERBESTER FREUND: Der Nachziehhund hat<br />
Generationen von Kleinkindern auf der ganzen Welt<br />
begeistert. Zum 60. Geburtstag gibt es den Klassiker<br />
in einem eleganten Punktdesign.<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15<br />
BRIO SPIELZEUG WILL „STIMMIG“ SEIN<br />
Herr Mauritzson, skandinavisches Interieur-Design<br />
ist weltberühmt. Was<br />
zeichnet denn den nordischen Stil<br />
aus?<br />
Daniel Mauritzson: Die weltweite Anerkennung<br />
und große Popularität skandinavischen<br />
Design rührt daher, dass<br />
es uns immer wieder gelingt, auf raffinierte<br />
Art „Einfachheit“ zu gestalten.<br />
Unser Design ist geprägt von der Balance<br />
zwischen Funktion und Form, die<br />
mich selbst von Anfang an faszinierte.<br />
Die intelligente Wahl von Materialien<br />
trägt dazu bei, dass sich Nordic Design<br />
in der globalen Wahrnehmung abhebt.<br />
Wie spiegelt sich dieser Stil in Ihrer<br />
Arbeit für BRIO-Spielzeug wider? Sind<br />
es die Formen, die Farben oder Materialien?<br />
D.M.: BRIOs lange Tradition in der Herstellung<br />
von Spielzeug ist stark geprägt<br />
von Holz. Da liegen unsere Wurzeln. Als<br />
Designer stelle ich mich der Herausforderung,<br />
ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Tradition und Moderne herzustellen<br />
– um etwas zu schaffen, das<br />
wir einen modernen Klassiker nennen.<br />
Das Ergebnis sollte „stimmig“ sein mit<br />
dem, wo wir als Marke herkommen,<br />
aber zugleich signalisieren, dass wir<br />
Neues für die Welt von heute kreieren.<br />
Farbe, Form und Materialien - das sind<br />
die zentralen Parameter, an denen wir<br />
arbeiten, um das bestmögliche Ergebnis<br />
zu erzielen.<br />
In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre<br />
Bauhaus. Spielte und spielt<br />
diese Designschule eine Rolle in<br />
Schweden?<br />
D.M.: Gerade Einfachheit im Design ist<br />
besonders wichtig, um einzigartiges<br />
Spielzeug für die Jüngsten zu entwickeln.<br />
Kleinkinder wollen sich nicht mit<br />
zu vielen Funktionen und Merkmalen<br />
ablenken lassen. Sie lernen das Prinzip<br />
von Ursache und Wirkung durch die<br />
Wiederholung im Spiel. Ein Markenzeichen<br />
von BRIO war es immer, Elemente<br />
einzubauen, die Kinder überraschen<br />
oder unerwartete Reaktionen hervorrufen,<br />
sei es durch Geräusche, Bewegungen<br />
oder eine Farbe, um einen Aspekt<br />
hervorzuheben.<br />
Herr Mauritzson, wir bedanken uns<br />
für das Gespräch.<br />
»Gerade Einfachheit im<br />
Design ist besonders wichtig,<br />
um einzigartiges Spielzeug<br />
für die Jüngsten zu<br />
entwickeln.«<br />
DANIEL MAURITZSON<br />
Chefdesigner BRIO, Malmö<br />
DESIGN ZUM GLÜCKLICHSEIN<br />
Kinder haben ein Recht auf gutes Design. Davon zeigt man sich bei Sigikid überzeugt. Mit der<br />
Beasts-Kollektion beweisen die Mistelbacher seit über zehn Jahren, dass „deutsches“ Design, weltweit<br />
gerühmt für seine hohe Funktionalität, auch humorvoll und ironisch sein kann.<br />
Der Anspruch ist ambitioniert. Die Sigikid-Kuschelexperten wollen sich durch Design vom oftmals<br />
schnelllebigen und auf kurzfristige Effekte ausgerichteten Spielwarengeschäft abheben. „Design“,<br />
sagt Sigikid-Geschäftsführer Axel Gottstein, „steht bei uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es eben<br />
nicht, Innovationen durch mehr oder größere Funktionalität zu kreieren, sondern für uns ist Design der<br />
Motor für Neues und es macht Innovationen erst sichtbar.“ Mit dieser Auffassung steht Gottstein nicht<br />
alleine da. Der Deutsche Markenverband schrieb bereits Anfang des Jahrzehnts in seiner Studie „Die<br />
Schönheit des Mehrwerts“, dass Design mittlerweile ein unverzichtbares Instrument der Markenführung<br />
sei und eine zentrale Rolle bei Produkteinführungen, der Gewinnung von Marktanteilen und der<br />
Preisgestaltung spiele.<br />
Die Klaviatur, Design als Treiber von Innovationen einzusetzen, beherrschen<br />
die Sigikid-Markenstrategen aus dem Effeff – wie u. a. die vor gut<br />
zehn Jahren eingeführte Beaststown-Kollektion zeigt. Formale Regeln<br />
sucht man hier vergeblich. Die Designer dürfen mit Formen, Farben und<br />
Materialien „rumspinnen“, wie Axel Gottstein die Entwurfsarbeit nennt.<br />
Ansonsten hütet man die Sigikid-Gebote für gutes Design wie Coca-Cola<br />
seine Rezeptur. Nur eine Maxime erfüllen alle Beaststown-Bewohner: Sie<br />
sollen von menschlichen Schicksalen erzählen. So heißen Bewohner auch<br />
mal „Game Over“ (Looser!), „Paul Platt“ (Yoga-Meister) oder „Gulli Gallo“,<br />
der sich als zwielichtige Gestalten in der Unterwelt rumtreibt. „Beasts-Charaktere“,<br />
sagt Axel Gottstein, „sind Spiegelbilder des Menschen in tierischer<br />
Erscheinung.“ Menschliches, Allzumenschliches ist den Franken offensichtlich<br />
nicht fremd. Vielleicht macht genau das und der Humor, mit dem<br />
die Designer die „Schicksale“ verpacken, den Erfolg über alle Generationen<br />
hinweg aus. In diesem Jahr sind wieder 20 neue Beast(s)er eingezogen.
16<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Seit 2006 entwickelt, produziert und vertreibt Naseweiss hochwertiges wie ungewöhnliches<br />
Spielzeug, bei dem es um die spielerische Entdeckung von grundlegenden<br />
Kulturtechniken, naturwissenschaftlichen Phänomenen oder historischen<br />
Technikvorbildern geht. Die Spielzeuge machen Ideen buchstäblich begreif- und<br />
erfahrbar. Gleichzeitig sind sie in einem hohen Maße kultiviert, ästhetisch und<br />
technisch anspruchsvoll gemacht. Das Sortiment reicht vom Thetherball, das auf<br />
Schulplätzen dieser Welt gespielt wird, über einen Flitzer mit Gummimotor bis hin<br />
zum Mikroskop. Aber nicht nur die Spielzeuge selbst sind individuell, originell und<br />
funktionell gestaltet, auch die Verpackung ist es. Als eines der ersten<br />
Unternehmen dürfte Naseweiss Spielzeug in der Dose auf den<br />
Markt gebracht haben. Der Auftritt ist „aus einem Guss“.<br />
RAFFINESSE DES EINFACHEN<br />
Naseweiss, ein Projekt der Samariterstiftung, steht für hochwertiges Holzspielzeug. Bei der Entwicklung<br />
der Produkte arbeitet Naseweiss seit vielen Jahren mit dem Münchner Büro Designpositionen<br />
zusammen.<br />
Allen Spielzeugen gemein ist die Anwendung elementarer konstruktiver<br />
Grundprinzipien und die „Raffinesse des Einfachen“.<br />
Diese Philosophie zieht sich durch das gesamte<br />
Sortiment. Man sieht dem Spielzeug deshalb<br />
auch seine Herkunft auf Anhieb an. Dazu trägt auch<br />
die Kontinuität in der Zusammenarbeit mit dem<br />
Büro Designpositionen beitragen, das als Fullservice-Agentur<br />
für den gesamten Auftritt der Marke<br />
verantwortlich zeichnet. Dass die Produkte immer<br />
wieder ausgezeichnet werden, überrascht<br />
nicht. Auf der Messe Tendence bewarben sich in<br />
diesem Jahr 92 Firmen aus 15 Ländern mit neu<br />
entwickelten Produkten für die FORM 20<strong>19</strong>. Eine<br />
Jury wählte 150 Objekte von 57 Ausstellern für<br />
eine Sonderausstellung aus, die durch<br />
innovative Gestaltungslösungen, produktgerechte<br />
Materialauswahl und<br />
-verarbeitung sowie Funktionalität<br />
und eine plausible Gesamtkonzeption<br />
zu überzeugen vermochten. Unter den<br />
prämierten Produkten: das neue Insektenhotel.<br />
AUF DIESE STEINE LÄSST SICH BAUEN!<br />
Die Bioblo Konstruktionssteine wollen Maßstäbe in punkto Design und Ökologie im Kinderzimmer<br />
setzen. Das ist ihnen gelungen. Die Experten beim German Design- und Green Product Award ließen<br />
sich von die markanten Steine sofort überzeugen.<br />
Bausteine sind ein Klassiker im Kinderzimmer. Generationen von Designern haben<br />
sich an ihnen und den geometrischen Formen wie Würfeln, Quadern, Dreieck abgearbeitet,<br />
um aktuelle Antworten auf die Frage zu finden, wie der ideale Baustein für<br />
das perfekte Bauwerk aussieht. Bioblo Spielwaren glaubt, mit dem neuen Konstruktionsstein<br />
Bioblo eine Antwort gefunden zu haben, wie modernes, freies Bauen<br />
heute aussehen kann. Der Konstruktionsstein, im Vertrieb des Wiener Spezialisten<br />
für Kinder- und Gesellschaftsspiele, Piatnik, steht durchaus in der Tradition<br />
großer Vorbilder, aber das charakteristische Design macht den Stein zu einem unverwechselbaren<br />
Baumaterial. „Bioblo hat viele gute Argumente auf seiner Seite“,<br />
sagt deshalb auch Piatnik-Geschäftsführer Dieter Strehl, „da ist das gute, frische<br />
und junge Design, das gleich aufmerksam macht, aber ebenso spielen Recycling<br />
und Abwaschbarkeit in der emotionalen Ansprache eine wichtige Rolle.“<br />
Das Konstruktionsprinzip für die Bausteine<br />
haben sich die Erfinder des Steins, Stefan Friedrich,<br />
Hannes Frech und Dietmar Kreil, der Natur<br />
abgeschaut. Pate war das Wabengebilde<br />
der Bienen. Laut Mathematikern soll<br />
es die optimale geometrische Anordnung<br />
sein, um mit einem Minimum an Einsatz<br />
ein Maximum an Ertrag zu erzielen. Tatsächlich<br />
sind die Bioblo Bausteine auch<br />
besonders robust und stabil und in verschiedenen<br />
Packungsgrößen erhältlich.<br />
Dank ihres neuartigen Materials liegen sie<br />
zudem im Trend, denn Bioblo Bausteine<br />
bestehen zu 60 % aus Holzwerkstoff<br />
und zu 40 % aus recycelten Kunststoffen.<br />
Form und Material haben auf Anhieb<br />
auch Design-, Spiele- und Umweltexperten<br />
überzeugt. 2015 wurden<br />
die Bausteine mit dem Green Product<br />
Award für Nachhaltigkeit, Innovation<br />
und Design ausgezeichnet, 2018 folgten<br />
das Umweltsiegel „Blauer Engel“<br />
und der German Design Award in der<br />
Kategorie „Excellent Product Design“.
KOLUMNE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 17<br />
Chefredakteur Ulrich Texter fühlt sich zunehmend von Politik, Parteien, Wirtschaft und Kirchen in die<br />
Zange genommen, die ihn partout „abholen“ und „mitnehmen“ wollen.<br />
Ich fühle mich bedroht. Das geht schon eine ganze Weile so.<br />
Um ehrlich zu sein, wird das Gefühl von Jahr zu Jahr stärker.<br />
Die Bedrohung ist mittlerweile allgegenwärtig. Zum Glück bin<br />
ich aber symptomfrei, aber was heißt das heute schon? Gesund<br />
ist nur der, der nicht gründlich genug untersucht worden<br />
ist. Medikamente brauche ich jedenfalls nicht, noch nicht.<br />
Sollte es doch mal erforderlich sein, Hilfe zu beanspruchen,<br />
vertraue ich lieber Roger Scrutons Ratgeber„Ich trinke, also<br />
bin ich – Eine philosophische Verführung zum Wein“ als irgendwelchen<br />
Stimmungsstabilisierern aus dem Labor. Wer<br />
nicht trinkt, ist nicht von dieser Welt! Sagt Scruton, nicht ich,<br />
aber ich bin, wenn’s drauf ankommt, auch zielgerichtet labil<br />
und glaube dann oft einfach alles, was man mir auftischt.<br />
Ich kann nicht sagen, wann es das erste Mal aufgetreten ist, aber<br />
das Gefühl ist so real wie die Vergangenheit nicht Vergangenheit<br />
ist, sondern Gegenwart, wenn ich an sie denke, aber ich vermute,<br />
es muss in den Nullerjahren gewesen sein, als nach Basta-Politik<br />
und Agenda 2010 die neue Bedrohung als schleichendes Gift<br />
in die Gesellschaft einsickerte und die halbe Welt mich „abholen“<br />
und „mitnehmen“ wollte. Wohin, hatte mir keiner gesagt, nicht<br />
einmal die Kirchen, deren Ziele doch eher begrenzt sind; vermutlich<br />
in die Zukunft, in ein besseres Leben oder sonst wohin, wo<br />
ich das Gefühl gewänne, das warst du, der das wollte, aber nicht<br />
die, die es angeleiert haben. Dabei neige ich nicht zu paranoiden<br />
Wahnvorstellungen. Das steht fest. Ich bin vom Fach. Eine posttraumatische<br />
Belastungsstörung, weil ich schon so viele Jahre<br />
in der Spielwarenbranche arbeite, schließe ich ebenfalls aus,<br />
obwohl es durchaus Anlässe zur Traumabewältigung gab. Allerdings<br />
bin ich mir, da ich zum Zweifeln neige, nicht ganz sicher,<br />
ob meine Tassen nach der Klassifikation des Diagnostic and Statistical<br />
Manual of Mental Disorders (DSM), der amerikanischen<br />
Bibel des Wahnsinns, auch heute noch richtig eingeräumt sind.<br />
Das ist kein Scherz. Man kann sich bei Amerikanern und ihrer<br />
Vorliebe, die Schwelle zum „Irresein“ immer weiter zu senken,<br />
nie ganz sicher sein, auf welcher Seite man sich gerade<br />
wiederfindet. Ihr Notenbankpräsident soll ja laut Trump<br />
selbst „verrückt“ sein. Von einem Tag auf den anderen ist man<br />
also irre, obwohl man sich normal fühlt und Billionen bewegt.<br />
Über den Zustand des scheidenden EZB-Präsidenten ist weniger<br />
bekannt. Er ist Italiener, das Land eben, wo die Zitronen<br />
blühen, aber Kinder keine Bausparverträge zur Taufe kriegen.<br />
Das entschuldigt manches, aber selbst die vorschnellen<br />
Urteile unverdächtiger schwäbischer Hausfrauen wollen seit<br />
Jahren Anzeichen auffälligen Verhaltens bei ihm entdeckt haben.<br />
Aber vermutlich ist „Mutti“ da kompetenter, das zu beurteilen,<br />
als ich. Zu leugnen ist jedenfalls nicht mehr, dass sich<br />
zu meinem Gefühl, bedroht zu sein, nunmehr auch das Gefühl<br />
mischt, dass aus Sicht des Weißen Hauses die halbe Welt außerhalb<br />
des Weißen Hauses gestört ist.<br />
Neulich fuhr mir der Schock einmal mehr in alle Glieder und<br />
ich dachte: Könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen und<br />
eure Arbeit ohne mich machen? Dabei fing alles ganz harmlos<br />
an. Ein Interview mit dem FDP-Vorsitzenden, mehr nicht, aber<br />
selbst die Partei, die so viel Wert auf Selbstbestimmung und<br />
Vielfalt setzt, will mich „mitnehmen“. Ich finde, das geht zu<br />
weit. Als sei es damit nicht genug, drohte mir selbst die CSU-<br />
Frau fürs Digitale, die Fränkin Dorothee Bär, an, mich „mitzunehmen“.<br />
Das wäre mein endgültiger Zusammenbruch. Allein<br />
die Vorstellung, dann stets „Fränggisch“ hören zu müssen,<br />
wäre schlimmer, als 24 Stunden mit den Kastelruther Spatzen<br />
KOLUMNE<br />
bombardiert zu werden. Auch mein Geist ist nur begrenzt widerstandsfähig.<br />
Dabei bin ich durchaus tolerant. Würde Scarlett<br />
Johannson mich „mitnehmen“ wollen, würde ich mir die<br />
Sache jedenfalls mal durch den Kopf gehen lassen, auch wenn<br />
das mit einer Reihe von Komplikationen verbunden wäre.<br />
Kürzlich war ich im Urlaub. Dort, wo man als einstige Zukunft<br />
Deutschlands nie hinwollte, weil die Eltern die Gegend vor<br />
Jahrzehnten mit ihrer Präsenz kontaminiert hatten. Als Inkarnation<br />
der Zukunft kann das Ziel ja nie weit genug weg sein.<br />
Ich glaube, das kennt jeder, der mal jung war. Südtirol also,<br />
irgendwo zwischen Meran und Bozen. Die Dinge des täglichen<br />
Bedarfs deckten wir im örtlichen Schwarz-Markt ein. Nein,<br />
nicht auf, sondern im, auch wenn wir uns in Italien befanden.<br />
Wir gratulierten dem Inhaber dieses 25 m 2 großen, vollgepfropften<br />
Supermarktes zu dem wundervollen Naturfreibad<br />
des Ortes. Es war ein Juwel, das Wasser einmalig. Schwarz<br />
lächelte vielsagend. Das Freibad, so der Schwarz-Händler, sei<br />
vom scheidenden Bürgermeister gegen viele Widerstände und<br />
die Mehrheit durchgesetzt worden, die sich vermutlich nicht<br />
abgeholt und mitgenommen gefühlt haben dürften. Jetzt lächelte<br />
ich. Menschen, die nichts mehr erreichen oder wiedergewählt<br />
werden wollen, dachte ich bei mir, sind offensichtlich<br />
in der Lage, zu ihren Überzeugungen zu stehen und Risiken<br />
einzugehen, ohne uns mit Sprechblasen wie „Wir müssen die<br />
Menschen auch mitnehmen“ einzulullen. Die „Nichtmitgenommenen“<br />
und „Schwarmintelligenten“ kommen inzwischen<br />
scharenweise. Ich fühlte mich gleich besser. Es geht auch ohne<br />
mich. Den Rest besorgte der wunderbare Lagreiner Rosé.
18<br />
KREATIV<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
IDEALES MITBRINGSEL: Von wegen nach Strich<br />
und Faden! Bei der DIY-Kollektion „Made by you“<br />
heißt es mit Nadel und Faden oder<br />
Pinsel und Farbe, je nach Gusto<br />
oder Laune. Die Kollektion bietet<br />
trendige Dinge zum Selbstmachen,<br />
wie etwa Flattermann<br />
Fledermaus. Der Blutsauger,<br />
verspricht der Hersteller, soll, im<br />
Gegensatz zur gemeinen Schnake, die<br />
Modellbahner in den Bastelkeller treibt,<br />
wirklich bei Batgirls und Batmans „in“ sein.<br />
Busch; www.busch-model.info<br />
NEUE REIHE: Von kleinen, aufziehbaren<br />
Männlein, die einen<br />
Wettlauf auf dem Geburtstagstisch<br />
veranstalten, über Luftballons,<br />
die dekoriert werden<br />
können, bis zu Feenstäben und<br />
Traumfängern reicht das<br />
Spektrum der neuen DIY-Reihe.<br />
Djeco, Vertrieb: Fantasie4Kids<br />
www.f4k.de<br />
GUTE-LAUNE-<br />
PRODUKTE<br />
Die wichtigste Ressource des Menschen ist seine Kreativität. Die äußert sich nicht nur im Entdecken<br />
und Erfinden, sondern auch im Gestalten und Herstellen von „Artefakten“. Und das Gute daran:<br />
„Machen“ sorgt auch bei Kindern für gute Laune.<br />
FLO MEE MEETS CLOUD SLIME: Mit dem Cupcake & Bakery Starter Set<br />
können Kinder lecker aussehende Cupcakes formen. CRAZE FLO MEE ist<br />
der neue Modellierspaß für kreative Mädchen und kreative Jungen. Die<br />
Schaummasse ist lufttrocknend und härtet ohne Backen. FLO MEE ist auf<br />
Wasserbasis entwickelt, sehr leicht formbar, wird beim Trocknen nicht<br />
rissig und hinterlässt keine Rückstände auf Arbeitsflächen oder Hände.<br />
Craze; www.craze.<strong>toys</strong><br />
KREATIVES SPIEL: Play Creative heißt<br />
eine neue Kreativreihe für Kinder ab<br />
4 Jahren, die handwerkliches Geschick und<br />
Vorstellungskraft von Kindern und Vorschülern<br />
fördern will. Die Kreativsets beinhalten<br />
leicht nachzubauende Vorschläge, die<br />
Kindern bei der Erschaffung von originellen<br />
und einzigartigen Kunstwerken<br />
helfen. Technikfans bietet die Reihe<br />
einen Karton-Roboter, der durch<br />
seine besondere Optik besticht.<br />
Clementoni; www.clementoni.com/de/<br />
NÄCHSTE RUNDE: Die Linie der Strassstein-Gemälde<br />
bekommt Zuwachs. Die neuen Glitzer-Sujets „Blumen<br />
& Schmetterlinge“, „Tiger“, „Tukan“ und „Kolibri” laden<br />
Kinder zum Kleben ein. Ein Set enthält ein Gemälde zum<br />
Bekleben, Strasssteine, Klebestift, Klebeband und eine<br />
Klebehilfe. Die Linie fördert Geduld, Konzentration und<br />
Feinmotorik.<br />
Sentosphère, Vertrieb: Carletto; www.carletto.ch
KREATIV<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> <strong>19</strong><br />
KLASSIKER: Bügelperlen zählen zu den Klassikern im Kinderzimmer. Die einfache<br />
Technik des Perlensteckens und die schnelle Verfügbarkeit der Motive nach dem<br />
Bügeln erklärt die Beliebtheit dieses Dauerbrenners. Neu im Sortiment dieses<br />
Herstellers sind zwei Sets zu TOY STORY 4, mit denen die Charaktere Woody, Buzz<br />
Lightyear und Barbie oder Forky gestaltet werden können. Zum Herbst sind drei<br />
neue Sets zum Thema Frozen 2 angekündigt.<br />
Hama, Vertrieb: DAN Import; www.danimport.de<br />
NO PROBLAMA: Lamas sind aktuell schwer angesagt,<br />
warum, weiß wohl keiner, aber ist erst einmal<br />
etwas en vogue, fragt auch keiner mehr danach,<br />
weil alle, wie in diesem Fall, dann ein wenig Lama<br />
sein wollen, was natürlich laut dieses Herstellers<br />
wirklich no problama ist. Pünktlich zur Herbst- und<br />
Wintersaison erscheint das Aquabeads Lovely<br />
Lama Set mit über 2.000 Bastelperlen.<br />
Epoch, Vertrieb: Epoch Traumwiesen<br />
www.aquabeads.de<br />
REFERENZ AN EINEN GROSSEN: Anlässlich<br />
des 50-jährigen Firmenjubiläums<br />
der Malen-nach-Zahlen-Bilder erweitert<br />
Schipper seine Serie „Meisterklasse<br />
Premium“ um einen Klassiker der Kunstgeschichte,<br />
den Feldhasen von Albrecht<br />
Dürer. Für ambitionierte Hobbymaler.<br />
Schipper; www.simba-dickie-group.com
20<br />
KREATIV<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Für Fachhändler empfohlen!<br />
Der Rostocker Spezialist für Kreativprodukte, Colour & More, und die Gruppe Kunterbunt der Jenaplanschule<br />
gewannen den Knetwettbewerb der Kooperationspartner Feuchtmann und duo schreib &<br />
spiel. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit Inhaber Jörg Busse.<br />
Herr Busse, mit Ihrem Geschäft Colour<br />
& More haben Sie am Knetwettbewerb<br />
von Feuchtmann und duo<br />
schreib & spiel teilgenommen, bei<br />
dem Schaufenster von Schülern dekoriert<br />
werden sollten. War es schwer,<br />
eine Schule zu finden?<br />
BASISARBEIT: Vermutlich hätte der Knetwettbewerb<br />
auch so manchem professionellen<br />
Künstler gefallen, denn hier konnten<br />
sich Kinder einmal unter Anleitung künstlerisch<br />
austoben. Ein Hingucker im Einerlei<br />
uniformer Schaufenster-Dekos sind diese<br />
„Werke“ allemal – und für Fachhändler zur<br />
Nachahmung empfohlen.<br />
Jörg Busse: Wir hatten keine Probleme,<br />
Schulen dafür zu gewinnen. Nicht<br />
einmal werben mussten wir, sondern<br />
nur mit unseren Kunden telefonieren.<br />
Das reichte, um fünf Schulen zum<br />
Mitmachen zu bewegen. Es waren am<br />
Ende dann zwar nur drei Schulen, aber<br />
die Erfahrung zeigt, dass immer noch<br />
kurzfristig was dazwischenkommen<br />
kann. Mit den drei Schulen hatten wir<br />
allerdings auch gut zu tun. Bei den<br />
Lehrern ist die Aktion wieder sehr gut<br />
angekommen. 2018 hatten wir bereits<br />
eine vergleichbare Aktion mit Faber<br />
Castell umgesetzt.<br />
Keine Angst gehabt, dass<br />
die Nachwuchskünstler ihr<br />
Entree verunstalten?<br />
J.B.: Bedenken? Gar nicht,<br />
weil erstens wir selbst dabei<br />
waren und die Schüler beaufsichtigten<br />
und zweitens<br />
Schulen mit entsprechenden<br />
Aufsichtspersonen dabei<br />
waren. Das sind Lehrer, von<br />
denen wir wissen, dass ihnen<br />
das Spaß macht und sie ein<br />
großes Interesse daran haben,<br />
so etwas zu gestalten.<br />
Wie ist die Aktion aufgenommen<br />
worden?<br />
J.B.: Gerade was das Thema<br />
Feuchtmann betrifft, sind die Kunden<br />
aufmerksam auf die Ware geworden,<br />
die sie oft gar nicht kannten. Ohne diese<br />
Aktion, das muss ich einräumen,<br />
hätten wir vermutlich Feuchtmann nie<br />
verkauft, insofern war es eine sehr<br />
schöne und sinnvolle Aktion. Auch unsere<br />
Nachbarläden waren begeistert,<br />
weshalb die bei der nächsten Aktion<br />
mitmachen möchten. Alle Kinder haben<br />
natürlich ihre Eltern und Großeltern<br />
angeschleppt.<br />
Können Sie Ihren Kollegen die Teilnahme<br />
empfehlen und wie hoch ist der<br />
Aufwand?<br />
J.B.: Empfehlen?<br />
Absolut, natürlich,<br />
man muss auch zu<br />
der Ware stehen,<br />
denn es ergibt ja<br />
keinen Sinn, ein<br />
Produkt zu promoten,<br />
aber innerlich<br />
sagt man, es<br />
macht mir eigentlich<br />
keinen Spaß.<br />
Außerdem braucht<br />
man das entsprechende<br />
Personal,<br />
das dahintersteht,<br />
und da haben wir<br />
natürlich sehr gute<br />
Künstler im Laden,<br />
die das sehr gut begleiten.<br />
Last but not least, Sie sind der Experte<br />
fürs Kreative, fürs Basteln, Modellieren.<br />
Was hat sich in den letzten Jahren<br />
geändert und wo geht der Trend hin?<br />
J.B.: Es gibt ein paar sehr schöne, kreative<br />
Firmen, die zwar nicht das Rad<br />
neu erfinden, aber immer wieder neue<br />
»Man muss auch zu der<br />
Ware stehen, denn es ergibt<br />
ja keinen Sinn, ein Produkt<br />
zu promoten, aber innerlich<br />
sagt man, es macht mir<br />
eigentlich keinen Spaß.«<br />
JÖRG BUSSE<br />
Inhaber Colour & More<br />
Ideen in den Markt bringen wie Kreul<br />
z. B. mit dem Abdeckstift oder den<br />
Transfer-Markern. Im Grunde nicht<br />
wirklich etwas Neues, aber Sachen,<br />
die mit neuen Techniken frisch aufbereitet<br />
werden. Ein richtiger Hype fehlte<br />
allerdings in den letzten Jahren. Hinzu<br />
kommt, dass sich mittlerweile vieles<br />
vermischt. Wir führen ja einen Bastelbedarf-<br />
und Künstlerbedarfsladen, die<br />
räumlich getrennt sind. In den letzten<br />
Jahren zeigt sich, dass es immer mehr<br />
Überschneidungen zwischen den Sortimenten<br />
gibt, sodass wir bestimmte<br />
Sortimente in beiden Läden führen<br />
müssen. Handlettering ist aber noch<br />
das Trendthema schlechthin.<br />
Herr Busse, vielen Dank für das Gespräch.
KREATIV<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 21<br />
NEU!<br />
SCHÖNES GESCHENK: Aus Papiereinzelteilen,<br />
die verbunden werden, entsteht ein Globus<br />
zum Ausmalen. Der Papierglobus eignet<br />
sich perfekt, um nicht nur der Langeweile<br />
ein Schnippchen zu schlagen, sondern<br />
auch, um Kontinente und Herkunftsländer<br />
von Tierarten zu entdecken.<br />
Für aktiv-kreative Kinder.<br />
Donkey; www.donkey-products.de<br />
AUF DER HÖHE DER ZEIT: Warum sollten wir<br />
Insekten schützen? Eine Antwort könnte lauten,<br />
dass durch einen Rückgang von Insekten auch viele<br />
Vogelarten bedroht wären. Eine andere: Insekten<br />
sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich.<br />
Seit der Entomologische Verein Krefeld<br />
vor zwei Jahren seine Studie zur Entwicklung von<br />
Insektenpopulationen veröffentlicht hat, ist das<br />
Thema in aller Munde. Mit Malen, Basteln, Staunen<br />
– Insekten, einer neuen Buchreihe, die mit zwei<br />
Titeln an den Start geht, Bäume ist der zweite,<br />
kommt jetzt ein Mitmach-Buch auf den Markt, das<br />
sich einem brandaktuellen Thema und dem Naturschutz<br />
widmet. Das Buch enthält Ausmalbilder,<br />
Wissensfragen, Aufgaben zum Ausschneiden und<br />
vieles mehr. Auch Eltern werden daran erinnert,<br />
dass sie Natur brauchen, aber die Natur nicht uns.<br />
Moses; www.moses-verlag.de<br />
Jedes Galupy<br />
mit Glitzerfl ügeln<br />
Jedes Galupy mit goldenem<br />
Horn und Krone sowie einem<br />
Kristall von Swarovski ®<br />
18 verschiedene Galupys<br />
zum Sammeln:<br />
EASY: Das Set „My first Stickbild Hund“ enthält ein<br />
vorbedrucktes Kunststoffstickgitter mit Rahmen und<br />
Aufhängevorrichtung, eine stumpfe Metallnadel und<br />
farblich abgestimmte Wolle. Mit der abgestumpften<br />
Nadel wird der Faden durch die Maschen des vorgedruckten<br />
Bildes geführt.<br />
Simm Spielwaren; www.simm-spielwaren.de<br />
SPIN-OFF: Die erfolgreiche Kinderbuchreihe „Die Schule<br />
der magischen Tiere“ der Autorin Margit Auer erhält<br />
Nachwuchs mit vier Nähsets: Fuchs Rabbat, Kater<br />
Karajan, Pinguin Juri und Schildkröte Henrietta. Die<br />
„Charaktere“ lassen sich kinderleicht gestalten. Der<br />
Clou ist, dass jedes Tier eine Geheimtasche hat.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
Massive<br />
Werbemaßnahmen!<br />
Besonderes Galupy<br />
zum Sammeln:<br />
Lilly – mit Butterfly-<br />
Kristall<br />
NEU INTERPRETIERT: Ein Beispiel dafür, dass im Neuen<br />
auch immer ein Stück Altes steckt, während das Neue oft eine<br />
kreative Variation des Bestehenden ist, liefert die neue Kreativ-Reihe<br />
„Kreativ Kids“. Die neuen Kreativ-Produkte wollen<br />
nicht nur Malbücher sein, sondern echte Spaßbringer auf<br />
Postergröße. Je nach Entwicklungsstand trainieren Kinder<br />
ihre Feinmotorik oder geben ihrer Fantasie die Sporen. Nur:<br />
Gemalt werden muss immer noch!<br />
Haba; www.haba.de<br />
GALUPY FOILBAG<br />
ART.: 17739
22<br />
KREATIV<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
STRING IT MAXI: Das dreidimensionale Herz aus<br />
Kunststoff hat kleine Häkchen, die Mädchen ab<br />
8 Jahren mit farbigem Garn und Glitzergarn bespannen<br />
können, um so ein persönliches Kunstwerk zu<br />
schaffen. Die Flügel in Federoptik verleihen dem<br />
3D-Herz einen romantischen Charme. Die Motivtafel<br />
„Love is everywhere“ kann ebenfalls mit bunten Fäden<br />
und Glitzergarn individuell gestalten.<br />
Ravensburger; www.ravensburger.de<br />
MOSAIK NACH ZAHLEN: „Sticky Mosaics“<br />
sind einfache Bausätze, die für fantasievolles<br />
Gestalten stehen und schnell zu<br />
verblüffenden Ergebnissen führen. Das<br />
Herz-Schmuckkästchen gehört zu den<br />
beliebtesten „Sticky-Mosaics“-Modellen –<br />
aus robustem Karton gefertigt, bedruckt<br />
mit Ornamenten und Mustern. Über 500<br />
selbstklebende Juwelen und Gitzersticker<br />
werden nach Zahlen auf die nummerierten<br />
Flächen geklebt.<br />
Vertrieb: Invento; www.invento-hq.com<br />
PERFEKTER REISEBEGLEITER:<br />
Das ausfaltbare Leporello ist<br />
sowohl an der Vorder- wie der<br />
Rückseite mit Themen wie<br />
Verkehr, Stadt, Bauernhof und<br />
Flughafen illustriert.<br />
„Reposable Sticker“ sorgen für<br />
den nötigen Verkehr. Eine<br />
kreative Beschäftigung für zu<br />
Hause und auf Reisen.<br />
Makii, Vertrieb: Fantasie4Kids<br />
www.f4k.de<br />
FÜR MODEFANS: Das Set „fashion<br />
glitter Bow & Ear“ für modische Glitzerschleifen<br />
und Ohren enthält Material<br />
für drei modische Glitzerstirnbänder.<br />
Die Anleitung erklärt Schritt für Schritt,<br />
wie die Filzohren und die Schleife auf<br />
das Stirnband genäht und die Ohren mit<br />
Füllmaterial ausgefüllt werden.<br />
SES; www.ses-creative.com<br />
SPASS MIT BUCHSTABEN & DEKO: Persönliche Botschaften auf<br />
Armbändern? Kein Problem mit dem Set „Emotion Bracelets“. Durch<br />
spezielle Prägetechnik können die Armbänder individuell verziert<br />
werden. Dazu werden Buchstaben in den Rahmen gelegt, der<br />
Stempel wird in die Farbtinte gedrückt und schon kann<br />
die Botschaft auf das Armband übertragen werden. Im<br />
Set sind Bänder und Accessoires enthalten.<br />
VERRÜCKTE PUPPEN: Exklusives Set zur Herstellung<br />
von Amuletten in Puppenform: vier verrückte Puppen<br />
für einen einmalig originellen Stil! Junge Modeliebhaberinnen<br />
werden Spaß daran haben, die Formen<br />
zusammenzusetzen, indem sie durch Verbinden der<br />
kleinen Metallringe die Puppen bauen, die Kleider<br />
aus Tüllstoff und Bändern entwerfen und das Outfit<br />
mit Aufklebern und kleinen Accessoires abrunden.<br />
Ein perfektes Spiel, um Kreativität und Handarbeit bei<br />
kleinen Mädchen zu fördern.<br />
www.clementoni.de
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 23<br />
„UNSERE ARBEITSWEISE<br />
MACHT UNS STARK!“<br />
Das Hamburger Familienunternehmen Hartfelder Spielzeug zählt zu den Erfolgs-Storys im Spielzeughandel.<br />
Mit ungewöhnlichen Methoden, aber einem klarem Konzept bietet der Spielwarenhändler<br />
dem Internet die Stirn. Nach der Insolvenz von BR Spielwaren erweiterte Hartfelder im<br />
März die Filiale im Alstertal-Einkaufszentrum um 250 m 2 . <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> wollte jetzt wissen, wo die<br />
Reise noch hingehen soll.<br />
Herr Hartfelder, wie glücklich ist<br />
Hamburg, seitdem auch St.-Pauli-Eltern<br />
bei Ihnen einkaufen können?<br />
Nils Hartfelder: Gerade die Kunden in<br />
Ottensen wissen unser Angebot sehr<br />
zu schätzen. In dem Stadtteil haben<br />
wir besonders viele Kunden, die nicht<br />
Mainstream wollen und die schon lange<br />
beim Center-Management gestöhnt<br />
hatten, dass sie ein individuelleres Angebot<br />
wünschten, als es BR Spielwaren<br />
bot. Hartfelder Spielzeug hat das Sortiment<br />
auf diese Bedürfnisse hin genau<br />
ausgerichtet.<br />
Kriegen Sie denn ausreichend Ostheimer-<br />
und Holztiger-Ware, um die<br />
alternative Klientel zufriedenzustellen?<br />
N.H.: Glücklicherweise ja, aber man<br />
muss sehr früh dran sein und mit einem<br />
halben bis ganzen Jahr Vorlaufzeit<br />
planen, bis man die Ware, die man<br />
braucht, erhält. Bei Grimm’s ist es das<br />
Gleiche. Die Marken laufen derzeit wie<br />
geschnitten Brot. Holztiger mussten<br />
wir aufgrund der Lieferschwierigkeiten<br />
rausnehmen.<br />
Wie unterscheidet sich das Einkaufsverhalten?<br />
Die alternative Szene will<br />
„öko“, andere Stadtteile Plastik, weil<br />
das soziokulturell geprägte Spielverhalten<br />
ein anderes ist?<br />
N.H.: Das Einkaufsverhalten unterscheidet<br />
sich enorm. Poppenbüttel und<br />
Altona ist sehr holzlastig, sehr hochwertig.<br />
In Bergedorf werden eher größere<br />
Spielsachen gekauft wie Bruder<br />
Fahrzeuge oder Großteile für den Garten,<br />
weil dort die Familien Platz haben.<br />
Bramfeld wird stark von Lizenzthemen<br />
geprägt.<br />
Wie managen Sie das?<br />
N.H.: Die Mitarbeiter der Filialen müssen<br />
wöchentlich die Top NEIN melden,<br />
»Ich bin der Überzeugung,<br />
dass Mitarbeiter nur dann<br />
motiviert sind und sich so<br />
engagieren, als wäre es ihr<br />
eigener Laden, wenn sie<br />
mitmachen dürfen.«<br />
NILS HARTFELDER<br />
Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />
d. h. jene Produkte listen, nach denen<br />
Kunden fragten, die wir aber nicht hatten.<br />
Daraus ergibt sich ein ziemlich<br />
gutes Bild davon, was welche Filiale<br />
zusätzlich braucht. Zum anderen dürfen<br />
unsere Mitarbeiter beim Sortiment<br />
mitbestimmen. Die Auswahl von 30 %<br />
der Lieferanten liegt in ihren Händen.<br />
Sie können vor Ort selber frei ohne Listung<br />
entscheiden, welche Artikel sie ins<br />
Sortiment nehmen.<br />
Und das klappt?<br />
N.H.: Ich bin der Überzeugung, dass<br />
Mitarbeiter nur dann motiviert sind<br />
und sich so engagieren, als wäre es ihr<br />
eigener Laden, wenn sie mitmachen<br />
dürfen.<br />
Die Schleswig-Holsteiner fühlen sich<br />
noch glücklicher als die Hamburger.<br />
Kein Interesse, den Glücklichkeits-Index<br />
zu steigern, indem Sie einen Anlass<br />
für eine Jubelwoche schaffen?<br />
N.H.: Ich wohne in Schleswig-Holstein<br />
und kann nur bestätigen, dass es sich<br />
dort sehr gut wohnt, aber aktuell gibt<br />
es in Hamburg noch Potenzial für Hartfelder<br />
Spielzeug. Es wäre auch logistisch<br />
eine Herausforderung. Richtig<br />
ist aber, dass bis Kiel alles interessant<br />
wäre.<br />
Ein Hamburger Boulevard-Blatt hat<br />
Sie als „Spielzeugkönig von Hamburg“<br />
bezeichnet. Das lässt Erinnerungen an<br />
Dieter Wedels „Der König von St. Pauli“<br />
aufkommen. Geht es in Hamburg<br />
auch bei Spielzeug hart zur Sache?<br />
N.H.: Ich glaube schon. Hamburg bietet<br />
viele Spielzeugläden, auch relativ viele<br />
individuelle, kleine Läden. Hinzu kommen<br />
die Ketten. Allerdings haben wir<br />
in Hamburg auch eine gute Nachfrage,<br />
die Kaufkraft ist hoch.<br />
Nachdem BR Spielwaren die Flinte ins<br />
Korn werfen musste, wirft der Berliner<br />
Filialist Spiele Max mit der Übernahme<br />
von sieben Hamburger Standorten<br />
seinen Hut in den Ring. Wackelt<br />
bald Ihr Thron?<br />
N.H.: Wir tun alles, dass es nicht so<br />
kommt. Müller und Spiele Max, der<br />
jetzt, wie Sie sagten, nach Hamburg<br />
drängt, haben wir uns sehr genau angeschaut.<br />
Wir glauben aber, gute Wege<br />
gefunden zu haben, um damit klarzukommen,<br />
wie wir es auch zuvor mit BR<br />
Spielwaren geschafft haben.<br />
Wie sehen diese Wege aus?<br />
N.H.: Es ist unsere Individualität und es<br />
sind vor allem unsere Mitarbeiter, die<br />
uns ganz besonders stark machen. Dadurch<br />
schaffen wir es, viel zielgenauer
24<br />
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
die Märkte zu bedienen, sei es beim<br />
Preis, bei der Warenverfügbarkeit,<br />
beim Sortiment. Das können Filialisten<br />
nicht.<br />
Vor vier Jahren sagten Sie, dass Sie<br />
sich max. drei weitere Standorte vorstellen<br />
könnten. Bergedorf war da der<br />
dritte. Jetzt sind Sie bei sieben, können<br />
sich aber bis zu zwei weitere Dependancen<br />
vorstellen. Hand aufs Herz:<br />
Salzmann werden Sie in den nächsten<br />
zwei Jahren toppen, oder?<br />
N.H.: Ich habe noch nie aktiv einen neuen<br />
Standort gesucht …<br />
Sie werden immer noch angesprungen?<br />
N.H.: … (lacht) sondern bislang hat uns<br />
immer der Standort gesucht. Das habe<br />
ich nicht vor zu ändern. Wenn sich eine<br />
Gelegenheit ergibt, ergibt sich eine;<br />
wenn sich in den nächsten zwei Jahren<br />
nichts ergibt, ergibt sich nichts. Ich<br />
möchte nur Dinge tun, von denen ich<br />
völlig überzeugt bin. Gerade nach der<br />
Insolvenz von BR stand eine Woche lang<br />
mein Telefon nicht mehr still, weil jeden<br />
Tag drei Center-Manager anriefen.<br />
»Es ist unsere Individualität<br />
und es sind vor allem unsere<br />
Mitarbeiter, die uns ganz<br />
besonders stark machen.«<br />
NILS HARTFELDER<br />
Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />
Auch wenn Sie nicht aktiv die Filialisierung<br />
betreiben, folgen Sie nicht<br />
dennoch einer Marktlogik, um durch<br />
Wachstum strukturelle Probleme der<br />
Branche wie Margensituation und hoher<br />
Online-Anteil zu kompensieren?<br />
Muss man größer werden, um zu überleben?<br />
N.H.: Vor drei, vier Jahren hätte ich<br />
noch Nein gesagt, das geht auch so.<br />
Aus heutiger Sicht würde ich sagen,<br />
wir brauchen zwingend eine bestimmte<br />
Größe, denn mit zwei, drei Geschäften<br />
kann man nicht mehr alles selber<br />
machen. Ja, wir brauchen diese sieben<br />
Läden, damit es in der Summe wieder<br />
passt.<br />
Was dann, der Logik folgend, heißt,<br />
zehn Läden wäre noch besser als sieben!<br />
N.H.: Theoretisch wäre es so, aber mit<br />
unseren Strukturen ohne Zentrallager<br />
und ohne Warenwirtschaft würden wir<br />
an Grenzen stoßen.<br />
Ohne WWS? Bei 100.000 Artikeln, wie<br />
weit ist das vom Wahnsinn entfernt?<br />
N.H.: Natürlich haben wir mit Busch<br />
Data ein Warenwirtschaftssystem, aber<br />
wir arbeiten ohne Warenbestände,<br />
d. h. die Kasse ist gleichsam blind. Wir<br />
arbeiten übrigens bei allen Lieferanten<br />
ohne Warenbestände, auch wenn die<br />
uns alle für verrückt erklären und das<br />
gerne ändern würden. Meine Überzeugung<br />
ist, dass es einer unser großen<br />
Vorteile ist, dass wir es nicht tun.<br />
Als wir im September letzten Jahres<br />
miteinander sprachen, waren wir<br />
verblüfft, dass Sie nach wie vor einen<br />
Kurier von Filiale zu Filiale touren lassen,<br />
um Ware jederzeit überall verfügbar<br />
zu halten. Wäre es nicht an der<br />
Zeit, ein Zentrallager aufzubauen?<br />
N.H.: Wenn es nach mir ginge, nie, nach<br />
meinen Mitarbeitern und Lieferanten<br />
lieber gestern als heute. Ich glaube,<br />
genau unsere Arbeitsweise macht uns<br />
stark, weil wir keine Massen an Ware<br />
im Lager führen müssen. Was in den<br />
Filialen steht, ist das, was wir haben.<br />
Jede Filiale ist für etwa zehn Lieferanten<br />
zuständig, um die anderen Filialen<br />
mit diesem Sortiment zu versorgen.<br />
Dadurch haben wir einen zentralen<br />
Einkauf bei allen Lieferanten.<br />
Bei diesem Modell erreichen Sie doch<br />
nicht Ihr erklärtes Ziel, bei der Warenverfügbarkeit<br />
in der Liga von Online-Händlern<br />
zu spielen, oder?<br />
N.H.: Ich bin der Meinung, wir bieten das.<br />
2018 haben Sie einen Umsatz von über<br />
10 Mio. € erzielt. Was blieb hängen?<br />
N.H.: Unterm Strich haben wir immer<br />
alles investiert.<br />
Hartfelder ist aus Überzeugung online-clean.<br />
Damit liegen Sie quer zu<br />
den Propheten aus den Verbänden.<br />
Was sagen Sie Hildesheim, das Sie<br />
vielleicht gerne für den idee+spiel-Online-Marktplatz<br />
gewinnen möchte?<br />
N.H.: Ich bin der festen Überzeugung,<br />
dass man alle Kraft in das reinstecken<br />
sollte, was man besonders gut kann.<br />
Das sind bei uns die stationären Geschäfte.<br />
Ich bin überhaupt kein Freund<br />
davon, seine Energie zu teilen.<br />
Heißt das im Umkehrschluss, dass<br />
alle Händler, die sich einer Omnichannel-Strategie<br />
verschrieben haben, auf<br />
dem Holzweg sind?<br />
N.H.: Das will ich nicht sagen. Bei einer<br />
Lage, bei der die Frequenz im Laden<br />
fehlt, muss ich mir zwangsläufig Gedanken<br />
über eine andere Absatzstrategie<br />
machen. Da wäre Omnichannel<br />
womöglich der richtige Weg. Bei der<br />
Beanspruchung in unseren Geschäften<br />
will ich nicht noch nebenbei ein Geschäft<br />
betreiben, bei dem Menschen<br />
morgens bestellen und mittags schon<br />
anrufen, um zu erfahren, wo die Ware<br />
bleibt.<br />
Beim HDE sagt man, Shopping-Center<br />
leiden unter den größten Frequenzverlusten.<br />
Bleiben Sie dieser Center-Strategie<br />
treu?<br />
N.H.: Ich bin in fast allen Centern in den<br />
Vorständen der Werbegemeinschaften<br />
und bei allen, außer bei den großen<br />
ECE-Centern, haben wir keine rückläufigen<br />
Frequenzen. Ich glaube, es<br />
sind in erster Linie die überregionalen<br />
Center, die heute Probleme haben, weil<br />
inzwischen jeder Stadtteil sein eigenes<br />
Center hat. Die sind oft viel flexibler<br />
als eine ECE, die für alles Geld haben<br />
möchte und kaum Aktionen zulässt.<br />
Wir merken selbst, dass ein überregio-
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 25<br />
nales Center zur Weihnachtszeit überproportional<br />
gut funktioniert, aber es<br />
unterjährig eher schwieriger wird. Die<br />
Innenstadt steht bei mir natürlich auf<br />
dem Zettel, aber aktuell habe ich noch<br />
keine Fläche entdeckt, die finanziell<br />
überhaupt infrage gekommen wäre.<br />
Wo könnten denn noch neue Hartfelders<br />
in Hamburg dazukommen?<br />
N.H.: Das bleibt mein Geheimnis.<br />
Dann sagen Sie uns wenigstens, wie<br />
viele noch denkbar wären?<br />
N.H.: Tatsächlich wären es, Innenstadt<br />
eingeschlossen, noch drei Standorte,<br />
die aus meiner Sicht noch Sinn ergeben<br />
würden.<br />
Kommen wir zur Branche. Gibt es hier<br />
Kummer? Vor vier Jahren haben Sie<br />
das verneint, aber ein VEDES-Händler<br />
in Bonn, der Ende 20<strong>19</strong> schließt,<br />
bräuchte vermutlich viel Iberogast,<br />
wenn er an bestimmte Marken denkt.<br />
Was nehmen Sie?<br />
N.H.: (lacht) Es gibt immer Lieferanten,<br />
die einem Ärger bereiten und z. B., wie<br />
es ein Konzern tat, alles zusammenstreichen,<br />
obwohl wir extrem aktiv sind,<br />
wie viele Lieferanten bestätigen.<br />
»Ich bin der festen Überzeugung,<br />
dass man alle Kraft in<br />
das reinstecken sollte, was<br />
man besonders gut kann.<br />
Das sind bei uns die stationären<br />
Geschäfte.«<br />
NILS HARTFELDER<br />
Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />
Und warum höre ich immer kritische<br />
Kollegenstimmen, auch zu Lego, einem<br />
wichtigen Partner von Ihnen?<br />
N.H.: Es stimmt, dass wir von Lego einen<br />
ganzen Katalog vorgelegt bekommen,<br />
was wir zu tun, wo die Displays zu<br />
stehen haben etc. Die Mitarbeiter stöhnen<br />
zwar manchmal, weil es im Alltag<br />
ein wenig stört, von jedem Display ein<br />
Foto hinzuschicken, ob man auch alles<br />
umsetzt, aber man kann damit leben,<br />
weil es nichts Unmenschliches oder<br />
völlig Übertriebenes ist.<br />
Und wenn alle Marken das praktizieren<br />
würden? Müssten Sie nicht irgendwann<br />
einen Hausfotografen beschäftigen?<br />
Ein Kollege empfdet das<br />
als Einmischung in die inneren Angelegenheiten.<br />
N.H.: Nachvollziehen kann ich diese<br />
Auffassung, weil ich Regale und Displays<br />
dort hinstellen muss, wo ich sie<br />
selbst nicht hinstellen würde. Es ist<br />
allerdings ja auch nicht so, dass wir<br />
dafür nichts bekommen. Aus meiner<br />
Sicht steht das immer noch in einem<br />
vernünftigen partnerschaftlichen Verhältnis.<br />
Was ärgert Sie dann?<br />
N.H.: Das für mich nach wie vor größte<br />
Ärgernis ist, wenn an sich starke und<br />
gute Marken wie Ravensburger oder<br />
Carrera sich in ihren eigenen Webshops<br />
nicht an die UVPs halten. Oder<br />
wenn Playmobil fast direkt neben mir<br />
einen Shop eröffnet.<br />
In der Branche geht es hoch her.<br />
Händler geben auf, Private Equitys<br />
übernehmen Spielzeughersteller,<br />
Spielzeugfirmen forcieren den Direktverkauf.<br />
Was bereitet Ihnen das größte<br />
Kopfzerbrechen?<br />
N.H.: Das größte Kopfzerbrechen bereitet<br />
mir, wenn es Lieferanten nicht gut<br />
geht. Wenn Händler ausscheiden, ist<br />
es eher besser für uns. Bei Lieferanten<br />
sind wir auf eine gute partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit angewiesen. Mit<br />
inhabergeführten Firmen gelingt das<br />
sicherlich besser als mit einem Investor.<br />
Bei Investoren werden wir vermutlich<br />
weitere Prozentpunkte verlieren.<br />
Man könnte umgekehrt auch sagen,<br />
die Spielwarenbranche wird normal,<br />
oder?<br />
N.H.: Könnte man, wobei ich genau das<br />
nicht mag, denn wir sind auch nicht<br />
professionell, weil bei uns viel spontan<br />
und aus dem Bauch heraus entschieden<br />
wird. Natürlich haben wir Strukturen<br />
und feste Abläufe, aber ein Teil<br />
muss spontan und individuell bleiben.<br />
Wie lange wird es noch den stationären<br />
Spielzeughandel geben? Manche<br />
Kollegen sehen schwarz, aber wenn<br />
es ihn noch geben sollte, wie sieht er<br />
in zehn Jahren aus?<br />
N.H.: Ich gehe ganz fest davon aus,<br />
dass es uns noch in zehn Jahren geben<br />
wird, aber auch ich bin der Meinung,<br />
dass die Lieferanten deutlich mehr für<br />
den Fachhandel tun müssen. Die höheren<br />
Kosten, die stationäre Fachhändler<br />
gegenüber dem Online-Handel haben,<br />
werden einfach nicht genug berücksichtigt,<br />
bei manchen Lieferanten gar<br />
nicht.<br />
»Bei Lieferanten sind wir<br />
auf eine gute partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
angewiesen. Mit inhabergeführten<br />
Firmen gelingt das<br />
sicherlich besser als<br />
mit einem Investor.«<br />
NILS HARTFELDER<br />
Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />
Was trägt der Fachhandel selbst zur<br />
Situation bei. Ein Berater sagte mir<br />
kürzlich, der Fachhandel sei veränderungsresistent,<br />
wenig flexibel und viel<br />
zu sehr auf Ware fixiert und zu wenig<br />
auf Kunden. Was sagen Sie dem?<br />
N.H.: Natürlich sind wir zu einem gehörigen<br />
Teil selber schuld an der Situation,<br />
wenn ich nur sehe, wie Exklusivartikel<br />
für den Fachhandel bei Amazon<br />
verhökert werden. Dass mancher Lieferant<br />
dann sagt, das hat doch keinen<br />
Zweck, verstehe ich. Es stimmt auch,<br />
dass Fachhändler, wir eingeschlossen,<br />
zu sehr auf Ware schauen. Seit diesem<br />
Jahr sind wir bei Hartfelder dabei, den<br />
Fokus mehr auf den Kunden zu richten.<br />
Das ist sehr schwer, weil alle im Alltag<br />
gefangen sind.<br />
Heißt das womöglich auch, dass, wenn<br />
der Kunde stärker in den Fokus rückt,<br />
andere Sortimente hermüssen?<br />
N.H.: Ja, das sieht man ja schon bei<br />
uns. Basteln und Schreiben spielt eine<br />
große Rolle, um die Marge aufzubessern<br />
und den Durchschnittsbon nach<br />
oben zu drücken. Aus dem Kunden, der<br />
im Laden ist, müssen wir mehr rausholen.
26<br />
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Ihr Kollege Wieland Sulzer sprach<br />
2018 davon, dass in zehn Jahren womöglich<br />
90 % der idee+spiel-Händler<br />
nicht mehr Spielwarenhändler sind.<br />
Hat er recht?<br />
N.H.: Wenn ich aktuell sehe, was Aldi<br />
und REWE an Sommerspielzeug,<br />
Schreibwaren und Schulbedarf anbieten,<br />
glaube ich, dass wir immer offener<br />
werden und über Spielwaren hinausschauen<br />
müssen. Wir brauchen andere<br />
Sortimente.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
2010 eröffneten Julia und Nils Hartfelder auf ca. 70 m 2 ihr erstes Geschäft<br />
im Tibarg Center in Hamburg-Niendorf, das 2013 um einen Bastelladen erweitert<br />
wurde. 2011 kam das Geschäft im Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg-Poppenbüttel<br />
hinzu. Die dritte Filiale in Hamburg-Bergedorf folgte 2015.<br />
Inzwischen betreibt der Local Hero sieben Standorte, darunter auch einen<br />
Lego Store. Hartfelder führt rund 100.000 Artikel. Firmenchef Nils Hartfelder<br />
ist wie „geschaffen“ für die Spielwarenbranche. Der Mann ist HSV-Fan und<br />
damit „Kummer“ gewohnt.<br />
Wird Hartfelder womöglich dann zum<br />
kundenorientierten Gemischtwarenhändler?<br />
N.H.: Möglicherweise ja, weil die Zahl<br />
der Kunden, die stationär kauft, auch<br />
immer kleiner wird.<br />
Alle Verbundgruppen leiden unter<br />
Mitgliederverlusten. Betrachten wir<br />
die Entwicklung Ihrer Verbundgruppe<br />
idee+spiel, sieht man, dass <strong>19</strong>98 die<br />
Mitgliederzahl noch bei 958 lag, 20<br />
Jahre um die 500 plus. Gesellschafterversammlungen<br />
leiden zudem unter<br />
fehlender Resonanz. Was muss sich<br />
ändern, damit es besser wird?<br />
N.H.: Duo Schreib & Spiel als auch<br />
idee+spiel tun sehr viel, sind sehr aktiv<br />
und lassen sich gute Konzepte einfallen,<br />
dass wir eine bessere Marge<br />
erzielen. Die machen das toll, aber<br />
ich finde, das Prinzip der Gesellschafterversammlung<br />
ist überholt. Ich war<br />
auch seit drei Jahren nicht mehr persönlich<br />
da und habe meine Eltern als<br />
Vertretung geschickt.<br />
Was würde Sie denn wieder locken?<br />
N.H.: Schwierige Frage, man ist im Alltag<br />
so gefangen und Gesellschafterversammlungen<br />
bringen einen geschäftlich<br />
keinen Meter weiter. Da gehe ich<br />
doch lieber zu einer Katalogmusterung.<br />
Der Großhandel ist für Sie keine Alternative,<br />
den Weihnachtskatalog produzieren<br />
Sie in Eigenregie, bestellen tun<br />
Sie direkt, sind Verbände nicht überflüssig<br />
für Hartfelder?<br />
N.H.: Grundsätzlich brauche ich Verbände<br />
für die Abrechnung. Die ZR ist<br />
für mich mit Abstand das Wichtigste.<br />
Ist das nicht ein bisschen wenig?<br />
N.H.: Es gibt bestimmte Konditionsmodelle<br />
und Rückvergütungen, was wir<br />
meiner Meinung nach ohne einen Verband<br />
nicht so flächendeckend durchbekommen<br />
würden.<br />
Brauchen wir in einer Zeit disruptiver<br />
Veränderungen, wie es so schön heißt,<br />
überhaupt noch fünf Verbände?<br />
N.H.: Ich finde, wir brauchen Vielfalt,<br />
deswegen sind wir auch bei idee+spiel<br />
als den Experten für Spielzeug und<br />
bei Duo, weil die mehr Kompetenz bei<br />
Schreibwaren haben.<br />
Das leuchtet ein, sind aber unterschiedliche<br />
Branchen. Wäre es, ich<br />
denke an den Versuch Mitte der Nullerjahre,<br />
und angesichts der Mitgliederentwicklungen<br />
bei allen Verbänden<br />
nicht vernünftig, zu einer Kooperation<br />
der Kooperationen zu kommen?<br />
N.H.: Wenn die VEDES und idee+spiel<br />
zusammenarbeiten würden, wäre ich<br />
dafür. Der VEDES-Händler ist nicht<br />
mein Konkurrent, sondern eher der<br />
Kollege, mit dem ich mich austausche.<br />
Die Ketten und Onliner sind meine<br />
Konkurrenten. Im Kleinen arbeiten wir<br />
schon gut zusammen, aber es wäre<br />
auch schön, wenn das auf großer Ebene<br />
gelänge.<br />
Hören wir mit Ihrem großen Leiden<br />
auf, dem HSV. Frei nach Tolstoi leidet<br />
jede unglückliche Fußballehe auf ihre<br />
ganz individuelle Weise. Wie litten Sie<br />
seit dem letzten Besuch?<br />
N.H.: (tiefes Durchatmen) Zweitliga ist<br />
eben was anderes, das kannte ich vorher<br />
nicht. Es gibt einfach zu viele Querelen.<br />
Spaß hat es überhaupt nicht gemacht.<br />
Ich litt schlimm, sodass ich mir<br />
teilweise Spiele nicht mehr angeschaut<br />
habe.<br />
Herr Hartfelder, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.<br />
Wie müssen sich Verbände ändern?<br />
N.H.: Sie müssen individuellere Pakete<br />
anbieten, außerdem uns mehr im Social-Media-ereich<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Das frisst sehr viel Zeit, aber wir<br />
müssen es mittlerweile werbemäßig<br />
machen.<br />
STORE-CHECK IM AEZ: Nils Hartfelder versichert Planet Toys Chefredakteur Ulrich Texter,<br />
dass nach dem Umbau und der Erweiterung nicht nur Hartfelder Spielzeug draufsteht,<br />
sondern auch Hartfelder Marken- und Qualitätsspielzeug drin ist.
LIZENZEN<br />
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 27<br />
UPDATE ZU DEN WDR-LIZENZTHEMEN<br />
Networking und Informationsaustausch standen vom 12. bis 13. Juni im Mittelpunkt<br />
der diesjährigen Hausmesse der WDR mediagroup (WDRmg). Präsentiert<br />
wurden bekannte und neue Lizenzthemen, sowie Kooperationen zu „Die Maus“,<br />
„Shaun das Schaf“, „Der kleine Maulwurf“ und „Meine Freundin Conni“ und zu neuen<br />
Themen wie „Power Players“, „Zeit für Timmy“ und „Die Schule der magischen<br />
Tiere“. Gezeigt wurde auch eine 20-minütige<br />
Sneak-Preview zum neuen Film „Shaun das<br />
Schaf 2: UFO-Alarm“, der am 26. September<br />
in die Kinos kommt.<br />
Im Frühjahr 2020 startet das brandneue Thema<br />
„Power Players“ im Fernsehen (KiKA). In<br />
der Action-Serie, bei der der WDR als Co-Produzent<br />
fungiert, besteht der Protagonist<br />
Axel mit seinen lebendig gewordenen Spielzeug-Gefährten<br />
viele Abenteuer gegen Bösewichte<br />
und Superschurken. Der Vertrieb der Produkte des Mastertoy-Partners<br />
Playmates erfolgt in der DACH-Region durch Jazwares. Toy-Launch ist in Deutschland<br />
im Herbst 2020 geplant.<br />
„Uns ist der regelmäßige persönliche Kontakt<br />
zu unseren Partnern außerordentlich wichtig.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass durch eine enge<br />
Zusammenarbeit das Maximum an Qualität,<br />
Inhalt und Umsatz bei Lizenzkooperationen<br />
entstehen kann.“<br />
JULIA WURZER<br />
Teamleitung Marken, WDRmg<br />
NEUE ANIMATIONSSERIE<br />
Magic: The Gathering – das weltweit bekannte<br />
Kartenspiel – erhält eine eigene Animationsserie.<br />
Das <strong>19</strong>93 gegründete Magic-Franchise hat in den<br />
letzten 25 Jahren über 38 Millionen Fans erreicht,<br />
wurde in elf Sprachen veröffentlicht und in über 70<br />
Ländern gespielt. Jetzt hat Netflix eine Kooperation mit Wizards of the Coast und<br />
Hasbro Allspark Animation bekannt gegeben, um das weltweite Phänomen Magic:<br />
The Gathering zum ersten Mal in der 25-jährigen Geschichte des legendären Franchise<br />
mit einer Zeichentrickserie auf den Bildschirm zu bringen.<br />
AGENCY<br />
POWERHOUSE<br />
Nach der Übernahme<br />
von Team! Licensing<br />
durch CPLG Deutschland<br />
kündigt das Unternehmen<br />
eine Neuausrichtung des<br />
Führungsteams der deutschen und<br />
französischen Niederlassung an. Joachim<br />
Knoedler ist jetzt Geschäftsführer<br />
von Deutschland und wird sich<br />
künftig auf die Leitung und den Ausbau<br />
des deutschen Licensing-Business<br />
fokussieren.<br />
Die Akquisition<br />
von Team! Licensing<br />
wurde bereits am 22.<br />
Mai bekannt gegeben.<br />
CONTENT-<br />
PARTNERSCHAFT<br />
Super RTL und Spin Master haben eine<br />
Content-Partnerschaft zu „Bakugan:<br />
Battle Planet“ angekündigt. Damit hält<br />
die japanische Anime- und Sammelkartenspie-Reihe<br />
Einzug in die digitalen<br />
Kanäle von Super RTL. Seit dem<br />
21. Juni ist die Zeichentrickserie als<br />
Stream auf toggo.de und in der TOGGO<br />
Video App verfügbar. Die Kooperation,<br />
die zunächst bis 2022<br />
läuft, wird kontinuierlich<br />
neuen<br />
Content zur Auswertung<br />
über die<br />
TOGGO Kanäle<br />
bereitstellen.
28<br />
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
FRANCHISE UPDATE<br />
REKORDJAHR UND TV-SERIE<br />
Games Workshop gab in einem Trading Update ein neues Rekordjahr bekannt.<br />
Der Umsatz stieg auf circa 254 Millionen Pfund, der Gewinn der Gruppe (vor<br />
Steuern) auf nicht weniger als 80 Millionen Pfund. Die Einnahmen durch<br />
Lizenzgebühren stiegen auf circa 11 Millionen Pfund. Warhammer festigt auch im deutschsprachigen<br />
Raum seine Stellung – sowohl mit seinen Kernprodukten rund um die Miniaturen-Bausätze<br />
und Strategiespiele als auch in Form der immer weiter wachsenden Reihe von Lizenzprodukten.<br />
Games Workshop und Big Light Productions verkündeten am <strong>19</strong>. Juli gemeinsam die Entwicklung<br />
der Science-Fiction/Fantasy-Realfilmserie „Eisenhorn“. Frank Spotnitz (The Man in the High Castle,<br />
Akte X) fungiert dabei als Showrunner und Executive Producer der Serie, die auf den beliebten<br />
Spielen, Miniaturen und Romanen von Warhammer 40.000 basieren wird. Warhammer 40.000 ist<br />
ein weltweites Phänomen und die dazugehörigen Miniaturen, Strategiespiele, Videospiele und<br />
Romane werden online und in über 5.000 Geschäften überall auf der Welt vertrieben. Allein im<br />
letzten Jahr konnte die Games Workshops Website mehr als 100 Millionen Besuche verzeichnen,<br />
während die Videoproduktionen von Warhammer TV über 50 Millionen mal angesehen wurden.<br />
Universal Consumer Products Germany veranstaltete Ende Juni wieder sein jährliches<br />
Partner Meeting in München. Los ging es in der Showcase-Präsentation mit den<br />
DreamWorks Themen „Trolls“, „Dragons“ und „Spirit“, die lokal von dem langjährigen<br />
Partner Super RTL betreut werden. Es folgten die Themen „Everest“ und „Croods 2“.<br />
Mit „Gabby’s Dollhouse“ und dem Klassiker „Coco, der neugierige Affe“ wurden Themen<br />
für die jüngere Zielgruppe vorgestellt. „Jurassic World“, „Fast & Furious“ und<br />
Highlights aus dem Universal Back-Katalog sorgten für Action, bevor erste Einblicke<br />
in den neuen Minions-Film („Minions: The Rise of Gru“) gewährt wurden.<br />
„Auf unserem Partnertreffen präsentierten wir unseren Gästen ein Update unseres<br />
Portfolios und vertieften dieses Jahr unsere beiden großen Kino-Themen<br />
2020, Trolls und Minions, in zusätzlichen Workshops, die mit großem Interesse<br />
wahrgenommen wurden.“<br />
KATHRIN BRANDHORST<br />
Country Director Deutschland, Österreich und Schweiz<br />
SAMMELFIGUREN<br />
ASS Altenburger übernimmt in<br />
der DACH-Region die SuperZings<br />
des spanischen Spielwarenherstellers<br />
MagicBox in sein Vertriebs-Portfolio.<br />
Die kleinen Sammelfiguren<br />
aus der fiktiven Stadt<br />
Kaboom City können alles sein –<br />
ob Turnschuh oder Saftpresse, Popcorn-Tüte<br />
oder Zahnpasta-Tube. Jeder SuperZing<br />
hat seinen ganz persönlichen Gegenspieler. Und so<br />
gibt es stetig Duelle zwischen Ball und Turnschuh, Burger<br />
und Pommes oder Schlagzeug und Gitarre. Die erste Serie<br />
ist seit Anfang Februar 20<strong>19</strong> erhältlich. Im August folgt Serie<br />
2 und im Januar 2020 die dritte Serie. Jede Kollektion wird<br />
mit zahlreichen Marketingaktivitäten im Markt eingeführt.<br />
VERTRAGSVERLÄNGERUNG<br />
Kaufmann Neuheiten verlängert<br />
seinen Lizenzvertrag mit dem<br />
Ravensburger Spieleverlag für<br />
das „Magische Einhorn“ bis 2021.<br />
Die Kindersitzerhöhung zählt bereits<br />
zu den Bestsellern im Auto-Reisezubehör-Sortiment,<br />
das Ende des Jahres um<br />
Gurtpolster und Sonnenschutz erweitert<br />
wird. Darüber hinaus befindet sich derzeit eine Kindersitzerhöhung<br />
mit Isofix in der Entwicklung.<br />
HOT WHEELS MEETS SUPER MARIO<br />
Mattel und Nintendo haben ein<br />
Lizenzabkommen abgeschlossen.<br />
Mario, Luigi und einige<br />
andere Charaktere aus Super<br />
Mario Bros. tauchen immer wieder<br />
in Mattels Hot Wheels Linie<br />
auf. Jetzt wird es eine eigene<br />
Hot Wheels Mario Kart Kollektion geben. Das<br />
neue Sortiment umfasst Die-Cast-Fahrzeuge<br />
und Rennstrecken des erfolgreichen Videospiel-Franchise,<br />
die mit den Hot Wheels<br />
Sets kompatibel sind. Fahrzeuge und<br />
Streckensets sind ab Sommer weltweit<br />
in bzw. bei ausgewählten Märkten<br />
und Einzelhändlern erhältlich.<br />
MAGISCHES ELFENABENTEUER<br />
Am 24. Oktober kommen die Elfen der beliebten<br />
bayala-Welt ins Kino. Das Animationsabenteuer<br />
wird von vielen Fans mit großer Ungeduld<br />
erwartet und ist prominent besetzt, Josefine<br />
Preuß als Sonnenelfe Surah und Ross Antony<br />
als Waldelfenkönig. Für die Regie zeichnet<br />
Aina Järvine verantwortlich in Zusammenarbeit<br />
mit Federico Milella. „bayala – Das magische<br />
Elfenabenteuer“ ist eine Produktion der<br />
Hamburger Ulysses Filmproduktion.
HOTLIST<br />
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 29<br />
Sammelfiguren<br />
Collectibles<br />
RASANTE BATTLE ACTION:<br />
Zehn Jahre nach dem weltweiten Erfolgsstart von Bakugan<br />
wird das sammelbare Battling Toy mit überraschenden Transformationseffekten<br />
für die nächste Generation neu aufgelegt.<br />
Durch größere Kugeln, detailtiefere Figuren und noch spektakulärere<br />
Verwandlungen im simultanen Spiel entsteht eine ganz<br />
neue Dynamik.<br />
Spin Master; www.spinmaster.com<br />
SPEZIELL FÜR MÄDCHEN<br />
Mit „Construction Challenge – Safaripark“ (über 100<br />
Komponenten) können Mädchen auf einfache und unterhaltsame<br />
Weise vieles über Maschinenbau lernen<br />
und umfangreiches Wissen zum Thema Technik und<br />
Mechanik sammeln. Hier dreht sich alles um Modelle,<br />
die für Sand und Dünen geeignet sind. Insgesamt zehn<br />
Modelle können zusammengebaut werden, wie z. B.<br />
ein Squad, Luftkissenfahrzeug oder ein Jeep.<br />
Clementoni; www.clementoni.de<br />
GRUSELABENTEUER: Das 35-jährige Jubiläum<br />
der Ghostbusters kann mit neuen Sets<br />
und Sammlerfiguren stilecht gefeiert werden.<br />
Mit dabei ist das legendäre Einsatzfahrzeug<br />
Ectro-1A aus „Ghostbusters II“, das genug<br />
Platz für alle vier Geisterjäger nebst Equipment<br />
bietet. Die Sammlerfiguren entsprechen den<br />
Original-Playmobil-Figuren im Größenverhältnis<br />
2 zu 1 und umfassen jeweils Originalzubehör wie<br />
z. B. den Protonenstrahler.<br />
Playmobil; www.playmobil.de<br />
Ghostbusters & © 20<strong>19</strong> Columbia Pictures<br />
Industries, Inc. All rights reserved.<br />
AUSSERIRDISCH: Passend zum neuen<br />
Leinwandabenteuer „Shaun das<br />
Schaf – Der Film: Ufo-Alarm“ hält<br />
ein Alienmädchen namens Lu-La<br />
Einzug ins NICI Sortiment. Lu-La<br />
ist als hochwertiges Plüsch in zwei Größen<br />
sowie in Form eines Plüschkissens,<br />
Geldbeutels und als Stifte-Mäppchen<br />
erhältlich.<br />
NICI; www.nici.de<br />
DER FILM: Beim Memo zocken die Kleinen in der<br />
Regel die Großen gekonnt ab. Das Gedächtnisspiel<br />
enthält 24 Kartenpaare zum neuen Leinwandspektakel<br />
„Playmobil – The Movie“. Ebenso viel Konzentrationsfähigkeit<br />
können die Kids bei den verschiedenen<br />
Puzzlemotiven unter Beweis stellen.<br />
Clementoni<br />
www.clementoni.de<br />
BESTE FREUNDE: „L.O.L.<br />
Surprise!“: Der Auspack- und<br />
Sammelspaß nimmt kein Ende.<br />
Jetzt gibt es dazu die passenden<br />
Publishing-Artikel.<br />
Friendz Verlag<br />
www.kidsundconcepts.de
30<br />
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
DIE SPINNEN, DIE RÖMER! Zum 60. Jubiläum des<br />
berühmtesten Galliers erscheinen mit „Monopoly“<br />
und „Risiko“ zwei Brettspielklassiker im kultigen<br />
Asterix-Design, die für spannendes Spielvergnügen<br />
und viel Nervenkitzel sorgen werden.<br />
Winning Moves<br />
www.winningmoves.de<br />
HOMEMADE: Der Erfolg des Kinohits<br />
„Eiskönigin“ ist legendär. Mit der<br />
türkisfarbenen Silikonbackform<br />
können Fans fantasievolle Kuchen<br />
zaubern und das Gesicht ihrer<br />
persönlichen Heldin königlich<br />
verzieren. Anfang Oktober wird<br />
die Auswahl mit neuen Designs<br />
von „Eiskönigin 2“ erweitert.<br />
Geda Labels; www.gedalabels.de<br />
Asterix ® – Obelix ® – Idefix ® / ©20<strong>19</strong><br />
Les Éditions Albert René/Goscinny-Uderzo<br />
Alle Lizenzen durch EURO LIZENZEN<br />
TIERISCHES ANIMATIONSABENTEUER:<br />
„Willkommen im Wunder Park“ erscheint am<br />
29. August als DVD und Blu-ray mit jeder Menge<br />
Bonusmaterial. Die Geschichte kombiniert ein<br />
Action-Abenteuer rund um die Rettung eines magischen<br />
Vergnügungsparks mit einer herzergreifenden<br />
Geschichte über Verlust und Trauer.<br />
Universal Pictures; www.uphe.de<br />
ENDLOSER BAUSPASS: Die fünf mutigen<br />
LEGO Friends Mädchen haben auch diesen<br />
Sommer wieder einiges geplant und sorgen<br />
mit den neuen Sets für noch mehr Spielund<br />
Bauvergnügen: Vergnügungspark von<br />
Heartlake City, Lustiges Oktopus-Karussell,<br />
Boot für Rettungsaktionen und Leuchtturm<br />
mit Flutlicht.<br />
LEGO; www.lego.de<br />
ROLLENSPIEL: Rote Jacke und<br />
Schirmmütze; damit ist die neue, 30<br />
cm große Benjamin Blümchen Handspielpuppe<br />
ausgestattet. So können<br />
Eltern wie auch Kinder in die Rolle<br />
des Dickhäuters schlüpfen.<br />
Heunec; www.heunec.de<br />
Copyright 20<strong>19</strong> MARVEL. Copyright 20<strong>19</strong> CPII Hasbro<br />
and all related terms are trademarks of Hasbro.<br />
ACTIONFIGUREN: Im neuen<br />
Kinofilm „Spider-Man: Far from<br />
Home“ führt eine Klassenfahrt<br />
Peter Parker und seine Freunde<br />
quer durch Europa. Damit die<br />
Abenteuer zu Hause nachgespielt<br />
werden können, gibt es<br />
die passenden 15 cm großen<br />
Actionfiguren mit jeweils einem<br />
Zubehörteil.<br />
Hasbro; www.hasbro.com<br />
AUF NACH TIKITAN: Prinzessin<br />
Lillifees neuestes Abenteuer führt<br />
sie in den Dschungel. Von einer Kokosnuss<br />
am Kopf getroffen, verliert<br />
sie ihr Gedächtnis.<br />
Coppenrath Verlag;<br />
www.coppenrath.de<br />
KOCHSPASS: Umfangreiches Zubehör und eine gute Ausstattung<br />
helfen, die tollsten Gerichte zu zaubern. Die Tefal<br />
Evo bietet alles, was das Herz der Juniorköche begehrt:<br />
Backofen mit herausnehmbarem Rost, Kühlschrank mit<br />
Einlegeboden, Herd mit Bubble-Wasserfunktion, Spüle<br />
mit Wasserhahn, der über eine Pump-Funktion verfügt,<br />
Dunstabzug mit integrierter Espressomaschine sowie einen<br />
kleinen Essplatz. Dazu kommt detailreiches Zubehör.<br />
Smoby; www.smoby.com<br />
STARTKLAR? Jetzt können Marshall und Chase mit Carrera<br />
FIRST – der Rennbahn für Kleinkinder – über die Schienen<br />
flitzen. Die drei Sets Race’n’Rescue, On the Track und Track<br />
Patrol bieten interaktive Features und neue Spielelemente<br />
wie Kreisel, Flipper und Engstellen, die für eine ordentliche<br />
Extra-Portion Spielspaß sorgen.<br />
Carrera; www.carrera-<strong>toys</strong>.com
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 31<br />
ADVENT, ADVENT ...<br />
24 Tage bis Weihnachten können manchmal ganz schön lang erscheinen. Mit Adventskalendern lässt<br />
sich die Zeit spannend und kurzweilig gestalten.<br />
BARBIE: Türchen Nummer 1 ist teilweise<br />
durchsichtig und der Spaß startet<br />
mit einer Barbie-Puppe. Danach<br />
hält jedes andere Türchen eine neue<br />
Überraschung bereit: Accessoires,<br />
Zubehörteile wie Tiere, Partyballon<br />
und eine Federboa sowie Moden.<br />
Täglich werden neue Kombinationsmöglichkeiten<br />
für fantasievolles<br />
Rollenspiel angeboten.<br />
Mattel; www.mattel.com<br />
DETEKTIVGESCHICHTEN: Für alle Fans der<br />
Kultreihe „Die drei ???“ gibt es zur Weihnachtszeit<br />
einen neuen Fall in 24 Kapiteln zu<br />
lösen. „O du finstere“ lässt die drei Detektive<br />
Tag für Tag der Lösung näherkommen. „Die<br />
drei ??? Kids – 24 Tage im Eis“ beinhaltet<br />
coole Extras in Form von spannenden Experimenten<br />
rund um Eis und Wasser sowie<br />
einen Stickerbogen.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
DAS GEHEIMNISVOLLE SCHLOSS: Die Mission<br />
für leidenschaftliche Rätselfreunde lautet,<br />
24 Knobelaufgaben zu lösen und das Versteck<br />
von Wichtel Remigius zu finden. Nur so kann<br />
das Schloss bis Weihnachten wieder in den<br />
Familienbesitz gebracht werden.<br />
Ravensburger; www.ravensburger.de<br />
PUMMELEINHORN: Be real. Not perfect!<br />
Aber trotzdem absolut stylish: Für alle<br />
„Pummel & Friends“-Fans bietet dieser<br />
Kosmetik-Adventskalender farbenfrohe<br />
Schminksachen und coole Accessoires.<br />
KTN Dr. Neuberger; ktn-dr-neuberger.de<br />
HELFER AUF VIER PFOTEN: Mit den Paw<br />
Patrol Minifiguren auf Weihnachtsmission:<br />
Hinter dem winterlichen Stadtbild verstecken<br />
sich u. a. die sechs Hauptcharaktere nebst<br />
Everest. Mit jedem neuen Tag erweitert sich<br />
die Spielewelt um ein zusätzliches Zubehör,<br />
wie Schlitten, Snowboards und Läden.<br />
Spin Master; www.spinmaster.com<br />
Ab August 20<strong>19</strong><br />
Produkte zum Film lieferbar!<br />
© 20<strong>19</strong> Aardman Animations Limited and Studiocanal S.A.S.
32<br />
LIZENZEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
SAUSTARK<br />
Die quirlige Peppa hat längst alle Kinderzimmer erobert – und das in über 180 Ländern weltweit. Die<br />
lustige Welt von Peppa und ihren Freunden spricht Mädchen und Jungs an. Mit ihren edukativen Alltagsgeschichten<br />
ist sie die perfekte Begleiterin für Vorschulkinder und begeistert ebenso die Mütter.<br />
Diesen Sommer ist Peppa wieder live auf der TOGGO Tour zu erleben!<br />
HOSENTASCHENFORMAT: Vier<br />
brandneue Geschichten rund<br />
um Familie, Freundschaft, Spaß<br />
und Zusammenhalt mit Peppa<br />
und ihren Freunden im beliebten<br />
Miniformat bieten großen<br />
Lesespaß.<br />
Nelson Verlag; www.carlsen.de<br />
BILDERBUCH: Nicht nur Matschepfützen ziehen<br />
Peppa magisch an! Sie liebt es auch, mit<br />
ihren Freunden Verstecken zu spielen. Das<br />
macht richtig viel Spaß. Bei diesem Klappbilderbuch<br />
werden die Fans animiert, Peppa bei<br />
der Suche nach ihren Freunden zu helfen.<br />
Panini Verlag; www.panini.de<br />
SPIELEWELTEN: Als Master Toy Partner hält Jazwares<br />
ein breites Sortiment u. a. an Spielsets vor, mit denen<br />
sich die unterschiedlichsten Szenerien durchspielen<br />
lassen. Vom aufklappbaren Familienhaus geht es ab<br />
ins Abenteuer-Wohnmobil und auf zum lustigen Camping-Spaß.<br />
Dazwischen kann noch ein kurzer Stopp<br />
beim Einkaufsladen eingelegt werden.<br />
Jazwares; www.jazwares.com<br />
LESESPASS: Das Vorlesebuch bietet kurze lustige<br />
Texte, die sich ideal zum Vorlesen eignen. „Rätseln,<br />
Stickern, Basteln“ animiert zur Beschäftigung mit<br />
kniffligen Rätseln, Ausmalseiten, Bastelvorlagen<br />
und über 100 Stickern. Beim interaktiven Buch<br />
„Hurra, Familie Wutz fährt in den Urlaub!“erhöhen<br />
sechs Sounds das Lesevergnügen.<br />
Schwager & Steinlein Verlag<br />
www.schwager-steinlein-verlag.de<br />
HOLZSPIELZEUG: Bilderwürfel,<br />
Kinderpuzzle und Lernuhr – alles<br />
liebevoll aus Holz hergestellt<br />
– bieten nicht nur Spielspaß,<br />
sondern schulen gleichzeitig<br />
spielerisch die Feinmotorik und<br />
Konzentrationsfähigkeit.<br />
Eichhorn; www.eichhorn-<strong>toys</strong>.de<br />
PERFEKT VERSTAUT: Mit<br />
Malkoffer, Rucksack oder<br />
Trolley sind die Kleinen bestens<br />
für unterwegs oder den<br />
Kindergarten ausgerüstet.<br />
Undercover<br />
www.undercover-germany.de<br />
PRAKTISCHER ARZTKOFFER: Spielerisch führt das<br />
Medica Care Case kleine Kinder an die Themen<br />
Krankenhaus und Arztbesuch heran. Statt Bammel<br />
kommt Spielspaß auf. Das Set beinhaltet 32<br />
Teile, aus denen sich problemlos ein Krankenzimmer<br />
bauen lässt.<br />
BIG Spielwarenfabrik; www.big.de<br />
GUTE UNTERHALTUNG: Zehn<br />
neue lustige Geschichten finden<br />
Fans auf der DVD „Prinzessin<br />
Peppa & Sir Schorsch,<br />
der Mutige“. Die Laufzeit<br />
beträgt ca. 46 Minuten.<br />
Universal; www.uphe.de<br />
Peppa Pig © Astley Baker Davies Ltd/Entertainment One UK Ltd 2003.
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 33<br />
»SOLIDES FUNDAMENT<br />
VON AKTIVEN HÄNDLERN!«<br />
Die VEDES war Anfang Juli Gastgeber der Mitgliederversammlung des DVSI. Nur wenige Wochen<br />
zuvor hatte das Unternehmen seinen Geschäftsbericht für 2018 veröffentlicht. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> nutzte<br />
das Branchen-Ballyhoo, um am Rande der Tagung Konzernlenker Dr. Thomas Märtz zur Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft des Konzerns zu befragen.<br />
Herr Märtz, die VEDES blicke auf ein<br />
„sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
2018“ zurück, so zu hören auf der<br />
Spielwarenmesse. Im Geschäftsbericht<br />
heißt es nun, „insgesamt konnte<br />
die im Vorjahr dargestellte Prognose<br />
hinsichtlich des Konzernergebnisses<br />
vor Steuern nicht erreicht werden.“<br />
Ist das beste Dialektik im Hegel’schen<br />
Sinne?<br />
Dr. Thomas Märtz: (lacht) Nein, Fakt<br />
ist, dass der VEDES Konzern im letzten<br />
Jahr den Umsatz um 3 % gesteigert<br />
hat. Unsere ursprünglichen Ziele<br />
waren ambitionierter, das ist richtig,<br />
und diese Ziele haben wir nicht vollumfänglich<br />
erreicht. Angesichts der<br />
Digitalisierungs- und Marketingoffensive<br />
PRINT8 sind wir mit dem Ergebnis<br />
2018 dennoch zufrieden, was aber<br />
nicht heißt, dass wir nicht besser werden<br />
können. Das 1. Halbjahr 20<strong>19</strong> zeigt,<br />
dass uns das auch gelingt.<br />
Was schlug denn zu Buche?<br />
T.M.: Die Umsatzsteigerung gegenüber<br />
dem Vorjahr liegt im zweistelligen Bereich.<br />
Die VEDES ist auf einem sehr guten<br />
Weg.<br />
Woher rührt diese gute Entwicklung?<br />
Sind es Kunden wie My<strong>toys</strong> und der<br />
Lebensmitteleinzelhandel, die Geld in<br />
die VEDES Kassen spülen?<br />
T.M.: Mit der Übernahme von Hoffmann<br />
haben wir uns für alle Distributionskanäle<br />
geöffnet. Das Plus wird von allen<br />
Segmenten getragen.<br />
Die Frage war, wer sorgt in erster Linie<br />
für den guten Lauf?<br />
T.M.: Gut zwei Drittel unseres Umsatzes<br />
im Großhandel machen wir mit<br />
dem Fachhandel, unseren Gesellschaftern<br />
sowie freien und Fachhändlern aus<br />
anderen Verbundgruppen wie etwa der<br />
EK/servicegroup. Der Rest verteilt sich<br />
auf das Internet, den Lebensmitteleinzelhandel<br />
und Sonstige. Die Entwicklung<br />
im Fachhandel verläuft zurzeit<br />
außerordentlich gut für die VEDES, sodass<br />
wir sehr optimistisch ins 2. Halbjahr<br />
gehen.<br />
In Nürnberg sprachen Sie von einem<br />
»Die entscheidende Frage<br />
ist doch, wie man aufseiten<br />
der Industrie die Rolle des<br />
Fachhandels zukünftig<br />
beurteilt.«<br />
DR. THOMAS MÄRTZ<br />
Vorstandsvorsitzender VEDES AG<br />
Gewinn von 400.000 €, jetzt sind es nur<br />
188.000 € geworden. Was ist passiert?<br />
T.M.: Die Zahl bezog sich auf das Ergebnis<br />
vor Steuern, also das EBT; tatsächlich<br />
sind es 549.000 € geworden.<br />
Insofern waren meine Aussagen auf<br />
der Messe verhalten, weil der Jahresabschluss<br />
zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht fertig war.<br />
Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />
beliefen sich 2018<br />
auf 41,3 Mio. €, haben also deutlich<br />
zugenommen. Ende Mai gab die KFM<br />
Deutsche Mittelstand AG bekannt,<br />
dass man im Rahmen einer Portfolio-Optimierung<br />
die VEDES Anleihen<br />
verkauft habe. Müssen wir uns Sorgen<br />
machen?<br />
T.M.: Überhaupt nicht, wir haben seit<br />
Jahren eine ganz stabile, auch sehr<br />
positive Kursentwicklung, die deutlich<br />
über 100 % lag.<br />
Wenn uns nicht alles täuscht, lag der<br />
Kurs auch schon mal deutlich unter<br />
100 %!<br />
T.M.: Wenn Sie den kompletten Zyklus<br />
betrachten, lag der Kurs durchgängig<br />
darüber. Dass es immer wieder mal<br />
zu Einzelverkäufen kommt, weil beispielsweise<br />
ein Investor sein Portfolio<br />
umschichtet, ist völlig normal und nicht<br />
auf eine negative Entwicklung bei der<br />
VEDES zurückzuführen. Wenn wir mit<br />
einer durchschnittlichen Wertsteigerung<br />
von 100 % auf 102 % ausgehen,<br />
dabei noch die 5 % Zinsen berücksichtigen,<br />
kann man meines Erachtens in der<br />
heutigen Zeit von einer ordentlichen<br />
Rendite sprechen.<br />
Was ist mit dem Anstieg der Verbindlichkeiten?<br />
T.M.: Der Anstieg der Verbindlichkeiten<br />
ist dem Umstand geschuldet, dass<br />
wir neue gesetzlich vorgegebene Bilanzierungsrichtlinien<br />
berücksichtigen<br />
mussten. Im Unterschied zu den vergangenen<br />
Jahren wurden jetzt auch die<br />
Leasinggeschäfte integriert. Das führt<br />
bei allen Unternehmen, die nach IFRS<br />
bilanzieren, zu einem Anstieg.<br />
Wer baut, holt sich Geld, will es aber<br />
schnell zurückzahlen. Bei der VEDES<br />
passiert das Gegenteil. 2014 wurde<br />
eine Anleihe von 20 Mio. € emittiert,<br />
2017 vorzeitig abgelöst, um eine zinsgünstigere<br />
aufzunehmen. Im Februar<br />
2018 wurden weitere 5 Mio. € eingesammelt.<br />
Wäre es nicht an der Zeit,<br />
das Volumen zu reduzieren, um die<br />
Zinslast zu drücken?<br />
T.M.: Das wird auch dank der positiven<br />
Ergebnisentwicklung, die wir in den<br />
nächsten Jahren fest eingeplant haben,<br />
passieren! Mit den aufgenommenen<br />
Mitteln wollen wir die Markt- und Digitalisierungsoffensive<br />
vorantreiben.<br />
Dafür wurden also die zusätzlichen<br />
Millionen benötigt?<br />
T.M.: Ja, weil wir erkannt haben, dass<br />
wir als Verbundgruppe Zeichen setzen<br />
müssen. Der Markt erfordert Investitionen<br />
in die Zukunft, um Erträge realisieren<br />
zu können. Sie haben aber recht,<br />
dass es mittelfristig auch darum gehen<br />
wird, die Verschuldung durch gute Er-
34<br />
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
gebnisse und positiven Cash Flow kontinuierlich<br />
abzubauen. Wir werden bis<br />
2022 alles tun, um uns dann auf einem<br />
niedrigeren Niveau zu refinanzieren.<br />
»Wir glauben, dass man<br />
in die Zukunft investieren<br />
muss. Sich angesichts der<br />
Herausforderungen schlank<br />
zu schrumpfen, ist meines<br />
Erachtens nicht der richtige<br />
Weg.«<br />
DR. THOMAS MÄRTZ<br />
Vorstandsvorsitzender VEDES AG<br />
Die VEDES setzt auf organisches<br />
Wachstum, so Ihr Ausblick. Wo sollen<br />
die Neukunden und die höheren Umsätze<br />
mit Bestandskunden herkommen?<br />
Wir befürchten, auch die VEDES<br />
leidet unter Substanzverlust bei Fachhändlern!<br />
T.M.: Der Abschmelzungsprozess im<br />
Fachhandel ist ein altbekanntes Thema<br />
und trifft alle Verbundgruppen im Einzelhandel.<br />
Die VEDES hat ein umfassendes<br />
Leistungsportfolio, mit dem wir<br />
immer mehr Fachhändler überzeugen.<br />
Wir haben ein solides Fundament von<br />
aktiven Händlern, mit denen wir planen<br />
können und die durch unsere zukunftsfähigen<br />
Konzepte mehr Umsatz erzielen.<br />
Die Verzahnung von Online-Handel<br />
und stationärem Geschäft trägt erheblich<br />
dazu bei.<br />
Wirklich oder ist das jetzt Prosa?<br />
T.M.: (lacht) Wir haben jedenfalls festgestellt,<br />
dass die Händler, die sich auf<br />
diese Themen einlassen und mit unserer<br />
Unterstützung aktiv sind, deutliche<br />
Umsatzzuwächse realisieren können.<br />
Ihre Aufsichtsrätin Manon Motulsky<br />
wähnt sich allerdings schon auf einem<br />
sinkenden Schiff. Wie kann das sein,<br />
wenn die VEDES doch konzeptionell so<br />
gut aufgestellt ist?<br />
T.M.: Ich glaube, sie hat weniger für<br />
die VEDES gesprochen. Ihre Sorge galt<br />
eher dem Fachhandel im Allgemeinen<br />
und dass dort einige auf der Strecke<br />
bleiben könnten. Sie sieht ja, was wir<br />
tun und was andere tun – und hat als<br />
VEDES Aufsichtsrätin, Geschäftsführerin<br />
des SPIELZEUG-RINGs und BVS<br />
Vorstand einen ganz guten Einblick. Ich<br />
sage an dieser Stelle gerne noch einmal,<br />
dass wir bei einer Bündelung der<br />
Fachhandelskräfte eine bessere Lösung<br />
erzielen könnten.<br />
Die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen<br />
ist in allen Verbänden rückläufig.<br />
Gleichzeitig klagen Fachhändler<br />
über einige Praktiken von renommierten<br />
Marken. Wäre es nicht an der Zeit,<br />
dass die VEDES stärker als Hersteller<br />
auftritt und das Eigenmarkengeschäft<br />
forciert? Sie halten doch 50 Prozent an<br />
der The Toy Company Limited in Hongkong!<br />
T.M.: Eigenmarken sind für uns eine<br />
wichtige Säule, weil sie bessere Margen<br />
generieren und ein Alleinstellungsmerkmal<br />
sind, da sie nicht im Preiswettbewerb<br />
stehen. Wir bauen das<br />
Segment weiter aus und sind im Dialog<br />
mit unseren Händlern, inwieweit sie<br />
mehr Fläche für Eigenmarken vorsehen<br />
können. Aber natürlich ist es wenig<br />
hilfreich, wenn einzelne Lieferanten<br />
über Sonderaktionen im Lebensmitteleinzelhandel<br />
den Umsatz in der Saison<br />
nach oben treiben. Hier würde ich mir<br />
wünschen, dass man die Interessen des<br />
Fachhandels stärker berücksichtigt.<br />
Kann die VEDES als Big Player unter<br />
den Einkäufern nicht entschiedener<br />
auftreten?<br />
T.M.: Als Großhändler obliegt uns ja die<br />
Einkaufshoheit, im Bereich der Zentralregulierung<br />
liegt sie bei den Händlern.<br />
Der Konflikt ist eher prinzipieller<br />
Natur und betrifft generell die Zusammenarbeit<br />
zwischen Fachhandel und<br />
Top-Lieferanten. Die entscheidende<br />
Frage ist doch, wie man aufseiten der<br />
Industrie die Rolle des Fachhandels zukünftig<br />
beurteilt. Die VEDES versucht<br />
allen deutlich zu machen, dass wir die<br />
Zeichen der Zeit erkannt haben und gemeinsam<br />
mit der Industrie diese Herausforderungen<br />
meistern wollen. Ich<br />
bin der festen Überzeugung, dass das<br />
auch gelingen kann.<br />
Kritiker behaupten, die VEDES müsse<br />
auch ihre innere Struktur reformieren.<br />
Andernorts käme man mit deutlich<br />
weniger Personal aus. Was sagen<br />
Sie denen?<br />
T.M.: Dass das eine sehr verkürzte<br />
Sicht der Dinge ist! Wenn man so viele<br />
Dienstleistungen wie die VEDES anbietet<br />
und andere offenkundig nicht,<br />
vergleicht man Äpfel mit Birnen. Die<br />
VEDES hat die Zukunftsthemen besetzt:<br />
Wir bringen die Digitalisierung<br />
voran, forcieren den Datenaustausch in<br />
der Branche und betreiben unsere eigene<br />
Marktforschung. Das geht nur mit<br />
kompetenten und qualifizierten Mitarbeitenden.<br />
Verzichtet man auf diese<br />
Dienstleistungen, ist man zwangsläufig<br />
schlanker aufgestellt. Aber ob das<br />
der Weg in eine erfolgreiche Zukunft<br />
ist ... Wir glauben, dass man in die<br />
Zukunft investieren muss. Sich angesichts<br />
der Herausforderungen schlank<br />
zu schrumpfen, ist meines Erachtens<br />
nicht der richtige Weg.<br />
Erklärtes Ziel der VEDES ist es, sich<br />
als Logistik-Experte zu positionieren,<br />
etwa durch das Angebot eines Konsignationslagers.<br />
Wer freut sich mittlerweile,<br />
dass er die Kosten für die Lagerung<br />
übernehmen darf?<br />
T.M.: Das ist eine grundsätzliche Frage.<br />
Die VEDES ist jedenfalls der Ansicht,<br />
dass entsprechende Logistikdienstleistungen<br />
vergütet werden müssen.<br />
Das führt uns wieder zum Thema intelligente<br />
Konzepte für die ganze Wertschöpfungskette.<br />
Und wie sieht Intelligenz bei der<br />
VEDES konkret aus?<br />
T.M.: Ein Beispiel liefert unsere digitale<br />
VEDES Shopping-Lösung. Wenn unsere<br />
Händler und unser Zentrallager ein<br />
bestimmtes Produkt nicht haben, warum<br />
sollte es der Lieferant nicht unter<br />
dem Namen des Händlers direkt an den<br />
Endverbraucher schicken? Technisch<br />
ist das heutzutage möglich. Solche Logistikkonzepte<br />
wollen wir nach vorne<br />
bringen. Ich glaube, dass in der Wertschöpfungskette<br />
der Spielwarenbranche<br />
noch ein erhebliches Ergebnispotenzial<br />
im Millionenbereich generiert<br />
werden kann. Durch Prozessoptimierung<br />
profitieren alle Parteien: Händler,<br />
Verbundgruppe und Lieferanten.<br />
Herr Dr. Märtz, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 35<br />
Die besten Geschichten<br />
... entdeckt von Rainer Scheer.<br />
ONNO & ONTJE – Der größte Freund auf der Welt<br />
Eine Geschichte von Thomas Springer<br />
Mit Bildern von Alexandra Langenbeck<br />
VERLAG: Coppenrath Verlag, Münster 2018; www.coppenrath.de<br />
ALTER: ab 4 Jahren<br />
ISBN: 978-3-649-62670-1<br />
PREIS: 12,99 Euro<br />
KINDER-<br />
BUCH<br />
Onno ist Fischer, doch seit er seekrank wurde, fährt seine Frau<br />
Olga zum Fischen raus. Er bleibt auf der Insel, gemeinsam mit<br />
Otter Ontje. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft. Am<br />
nächsten Morgen erwartet die beiden unerwarteter Besuch:<br />
Ein Wal liegt im Schlick vor der Insel. Was zunächst nur spektakulär<br />
ist, wird bald zum Problem. Der Wal kann nur wieder<br />
auf die offene See kommen, wenn die Flut hoch genug steigt!<br />
Und Onno versucht alles, um zu helfen. Dabei vergisst er den<br />
Otter Ontje ...<br />
Freundschaft und Vertrauen. Ein stimmiges<br />
Thema für ein Bilderbuch, hier<br />
perfekt eingebettet in eine Geschichte,<br />
die davon erzählt, dass es Situationen<br />
gibt, in denen sich Freundschaft bewähren<br />
muss und Toleranz geboten<br />
ist, soll sie auch weiterhin Bestand haben.<br />
Schöner dritter Band einer vortrefflichen Bilderbuchreihe<br />
mit sehr liebevollen Bildern.<br />
DAS KLEINE BÖSE BUCH & DAS KLEINE BÖSE BUCH 2 – Jetzt noch gefährlicher!<br />
AUTOR: Magnus Myst<br />
Illustrationen: Thomas Hussung<br />
VERLAG: Ueberreuter Verlag,<br />
Berlin 2017 und 2018; www.ueberreuter.de<br />
ALTER: ab 8 Jahren<br />
ISBN: 978-3-7641-5124-9 und<br />
978-3-7641-5146-1<br />
PREIS: je 12,95 Euro<br />
KINDER-<br />
BUCH<br />
So ein Buch hat es nicht leicht. Es will nicht<br />
unscheinbar bleiben, nein, es will ein richtig<br />
großes böses Buch werden. Doch so einfach<br />
ist das nicht, schon gar nicht klappt das ohne<br />
Unterstützung. Aber zum Glück gibt es sie ja,<br />
die Leser. Oder? Und wenn das alles Lesemuffel<br />
sind? Egal, denn dieser Herausforderung<br />
zwischen zwei Buchdeckeln kann sich<br />
keiner entziehen!<br />
In der Tradition der Fantasy-Spielebücher<br />
gibt es hier einen wohlig gruseligen Parforceritt<br />
mit irren Situationen, schrägen Illustrationen<br />
und unvorhergesehen Ereignissen.<br />
Da geht es hin und her, von<br />
Schauplatz zu Schauplatz. Aber war die<br />
letzte Entscheidung auch richtig? Wo<br />
bitte ist denn hier der Notausgang?<br />
Ein bewährtes System wird hier neu<br />
interpretiert. Und das macht wirklich<br />
Spaß. Neudeutsch heißt das „interaktiver Gruselspaß” ... ich<br />
denke, da sollte man unbedingt dabei sein! Buch kann so wild<br />
sein!<br />
INTERNATIONALE RAUMSTATION – Aus der Reihe „WAS IST WAS“<br />
AUTOR: Dr. Manfred Baur<br />
VERLAG: Tessloff Verlag, Nürnberg 2018; www.tessloff.com<br />
ALTER: ab 8 Jahren<br />
ISBN: 978-3-7886-2<strong>19</strong>0-2<br />
PREIS: 16,95 Euro<br />
Vorfreude auf einen besonderen Urlaub: 58 Millionen Dollar<br />
soll ein Flug zur ISS kosten und die Feierlichkeiten zu 50 Jahre<br />
Mondlandung befruchten solche Ideen noch. Die läppischen<br />
35.000 Dollar für die Verpflegung (pro Tag) sind hingegen vergleichsweise<br />
ein Schnäppchen, denn die ISS ist schon etwas<br />
Besonderes!<br />
Um Leser einzustimmen, bietet der Band „Internationale<br />
Raumstation“ bei „WAS IST WAS” alles Wissenswerte zum Thema,<br />
trefflich dargeboten von Dr. Manfred Baur. Der größere Umfang<br />
des Buches erlaubt es, mehr Themen anzusprechen und<br />
ausführlicher zu sein. Kommt wirklich<br />
gut. Und bei der Lektüre wächst der<br />
Respekt stetig für jene, die den Traum<br />
vom Flug ins All über die Jahrzehnte<br />
ermöglicht haben. Auch wenn die Pauschaltouristen<br />
noch warten müssen.<br />
Sehr starker Sonderband der „WAS<br />
IST WAS”-Reihe, der Wissenswertes und flankierendes<br />
Bildmaterial als gute Einheit präsentiert.<br />
Guten Flug!<br />
SACH-<br />
BUCH
36<br />
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
DAS INTERNET<br />
TEXT: Jean-Noel Lafargue<br />
ZEICHNUNGEN: Mathieu Burniat<br />
VERLAG: Verlagshaus Jacoby & Stuart 2018;<br />
www.jacobystuart.de<br />
ISBN: 978-3-946593-75-1<br />
PREIS: 12,00 Euro<br />
COMIC<br />
Wir benutzen es täglich, es ist selbstverständlich, aber eigentlich<br />
machen sich viel zu wenig Menschen auch darüber Gedanken:<br />
das Internet. Und gerade Jugendliche sind da oftmals wenig<br />
achtsam im Umgang mit dem World Wide Web. Doch jetzt<br />
den pädagogischen Zeigefinger hochzuheben, ist selten das<br />
Mittel.<br />
Aus Frankreich kommt die „Comic Bibliothek des Wissens“.<br />
Hier wird, dargeboten als Comicerzählung, das Phänomen „Internet“<br />
dargestellt, hinterfragt, beleuchtet.<br />
Dies geschieht leicht zugänglich, sogar<br />
eingebettet in eine augenzwinkernde<br />
Rahmenerzählung, wobei der Informationsgehalt<br />
nicht leidet. Ein starker<br />
Reihentitel zu einem ganz wichtigen<br />
Thema, eingeleitet mit einem sehr<br />
kenntnisreichen Vorwort. Diese Reihe ist<br />
ein beispielhafter Weg, um relevante Themen einer breiten<br />
Leserschaft zugänglich zu machen. Hervorragend!<br />
DIE NORDSEEDETEKTIVE – Folge 7: Die Entführung<br />
HÖR-<br />
BUCH<br />
LESUNG<br />
AUTOREN: Bettina Göschl und<br />
Klaus-Peter Wolf<br />
Gesprochen von Uve Teschner<br />
VERLAG: Jumbo Neue Medien, Hamburg<br />
20<strong>19</strong>; www.jumbo-medien.de<br />
ALTER: ca. ab 7 Jahren<br />
ISBN: 978-3-8337-4022-0<br />
PREIS: ca. 9 Euro / 1 CD<br />
Das Kinderbuch ist ebenfalls im Verlag<br />
Jumbo Neue Medien, Hamburg, erschienen.<br />
Lang und Finger, das sind die nicht gerade<br />
hellsten Ganoven an der Nordseeküste,<br />
aber auch für sie ist irgendwann<br />
Schluss. So geht das nicht! Da werden<br />
sie doch verdächtigt, eine Entführung<br />
durchgezogen zu haben. Ein Baby ist<br />
verschwunden! Und dann scheinen sie die rettende<br />
Idee zu haben: Sie wenden sich an das erprobte<br />
Team der Nordseedetektive, Emma und Lucas. Die beiden<br />
haben auch schon gegen Lang und Finger ermittelt. Seitenwechsel?<br />
Eine richtig knifflige Angelegenheit, dieser siebte<br />
Fall.<br />
Uve Teschner ist wieder voll dabei. Er hat Ironie in der Stimme<br />
in den Szenen mit Lang & Finger, fängt Emotionen ein und erreicht<br />
so auch ältere Ohren. Der Zuhörer merkt ein Mitfiebern<br />
und so ist er ganz in die Handlung involviert. Wieder richtig gut.<br />
LAND OF STORIES – DAS MAGISCHE LAND – Die Suche nach dem Wunschzauber<br />
AUTOR: Chris Colfer<br />
Gesprochen von Rufus Beck<br />
VERLAG: Argon Hörbuch, Berlin 20<strong>19</strong>; www.argon-verlag.de<br />
ALTER: ab 10 Jahren<br />
PREIS: ca. 20 Euro / 2 MP3-CDs<br />
Das gleichnamige Buch ist im<br />
Sauerländer Verlag, Frankfurt,<br />
erschienen.<br />
HÖR-<br />
BUCH<br />
LESUNG<br />
Wie wäre das? Ein Buch, mit dem es möglich ist, genau dahin<br />
zu reisen, wo die Handlung spielt? Alex und ihr Bruder Connor<br />
kommen so in jene Märchenwelt, in der sie die Hauptfiguren<br />
ihrer Kindheit treffen. Doch Dornröschen oder Schneewittchen<br />
erscheinen hier in einem ganz anderen Licht. Vor allem aber<br />
merken sie: Die überlieferten Märchengeschichten sind wahre<br />
Geschichten. Doch diese Erkenntnis allein löst noch nicht das<br />
Hauptproblem: Wie bitte ist es möglich, das magische Land<br />
wieder zu verlassen? Ein Wunschzauber muss gefunden werden<br />
...<br />
Er hat nichts verlernt. Seit seiner<br />
Harry-Potter-Interpretation ist er<br />
ein Sprecher-Star, hier kann er<br />
seine Fertigkeiten wieder voll ausspielen.<br />
Ein nuancenreicher Rufus<br />
Beck fasziniert über 12 Stunden in<br />
dieser ungekürzten Lesung. Klasse.<br />
Und P.S.: Das ist Vorfreude: Im Original gibt es fünf Bücher!
EXPERTEN<br />
TIPP<br />
BEITRAG ZU GUTER KINDERBUCHLITERATUR<br />
Der Gründer des Berlin Verlages, Arnulf Conradi, bekam im achten Lebensjahr ein Fernglas geschenkt.<br />
Der gebürtige Kieler wurde zum leidenschaftlichen „Birdie“. Mit „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“<br />
legte Conradi im März ein wunderschönes, sehr lesenswertes Buch vor – und landete einen<br />
Bestseller. Auch bei Spiel und Buch in Ratingen teilt man die Leidenschaft für das „Birdwatching“ – und<br />
stellte das Thema für ein paar Wochen in den Fokus. Die Empfehlungen von „Birdie“ Uwe K. Frohns.<br />
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 37<br />
ISBN: 978-3-95614-289-5<br />
Jedes Mal, wenn meine Enkelkinder bei uns zu Besuch sind, holen sie den Band<br />
„Vogelstimmen – Unsere Vögel und ihr Gesang“ von Jan Pedersen, Lars Svensson<br />
und Einhard Bezzel aus dem Bücherregal. Eigentlich kein Buch für Kinder.<br />
Trotzdem, lassen sich doch auf Knopfdruck zu den Vogel-Farbaufnahmen die entsprechenden Stimmen<br />
zuordnen und hören – ein Spaß für die ganze Familie. Ob bei den Drei- bis Achtjährigen schon ein<br />
ornithologisches Basisinteresse zu beobachten ist oder die Freude am Knopfdrücken dabei die treibende<br />
Kraft ist, wer weiß? So oder so: Die Vogelwelt schon früh kennenzulernen, kann nicht verkehrt sein.<br />
Gerade ist mir ein Buch über den Weg geflogen, das schon für Dreijährige ein reines<br />
Bild- und Hörvergnügen ist. Es stammt von Antoinette Portis und heißt „Spriedel“.<br />
Der eigensinnige Held ist ein kleiner Spatz und will partout nicht „piepen“, wie<br />
es sich für einen Spatzen gehört. Stattdessen ruft er „Spriedel friedel“. Das findet<br />
die Krähe gar nicht komisch, schließlich hält sich auch die Taube ans „Gurren“ und<br />
macht keinen Unfug. Ob sich die strenge Krähe nicht vielleicht doch noch überreden lässt, Schabernack<br />
zu treiben? Das Vorlesen wird zur herrlichen Lautspielerei in diesem Bilderbuch, das bereits<br />
2015 erschienen und heute tief in der Backlist von Aladin versteckt ist.<br />
ISBN: 978-3-89029-422-3<br />
ISBN: 978-3-7913-7286-0<br />
Kleine Kunstwerke sind eigentlich alle Bücher von Britta Teckentrup. Am bekanntesten<br />
ist wohl ihr „Rabe Oskar“, daneben die Suchbücher, in denen es kleine Unterschiede<br />
zu entdecken gibt. Mit den beiden wunderbaren Titeln „Das Ei“ und „Die Feder“ beweist die<br />
vielfach ausgezeichnete Autorin und Illustratorin eindrücklich, dass sie auch Grundschulkindern<br />
etwas zu sagen und zu zeigen hat. Anders als bei den klassischen<br />
Natur-Sachbüchern für Acht- bis Zwölfjährige, die eine Fülle an Informationen<br />
liefern (so in der ebenfalls empfehlenswerten memo-Reihe<br />
von Dorling Kindersley), konzentriert sich Teckentrup in den beiden<br />
Bänden jeweils auf einen Aspekt, der die Vogelwelt so unvergleichlich<br />
macht. Was unterscheidet das Federkleid der Wasservögel von den leisen<br />
Schwingen der Eule? Wie sorgen die Federn für ganz unterschiedliche<br />
Flugfähigkeiten? Warum gleicht kaum ein Ei dem anderen? Trotz<br />
relativ kurzer Texte, die die feinen Zeichnungen begleiten, vermitteln die<br />
beiden Bücher profundes Wissen. Aufmachung und Papierqualität machen<br />
sie zu wahren Schätzen, beide bei Prestel erschienen.<br />
ISBN: 978-3-8489-0093-0<br />
ISBN: 978-3-7913-7333-1<br />
Stets in einen größeren Zusammenhang stellt der Illustrator Thomas Müller seine Sachbilderbücher.<br />
Das bewies er spätestens mit dem 2011 bei Sauerländer erschienenen Titel „Eine Flusswanderung“<br />
– Von der Quelle bis zum Meer“. Auf großen Suchbildern ist hier das Zusammenspiel von Flora und<br />
Fauna inklusive vieler Vogelarten, die am Wasser leben, zu entdecken. In seinen darauffolgenden Bänden<br />
stellte Müller jeweils eine Vogelgattung im Jahresablauf detailliert vor. Fünf Bände sind zwischen 2012<br />
und 2017 daraus geworden („Ein Jahr mit den … Buntspechten, Eulen,<br />
Schwalben, Spatzen, Störchen“) und ein Ende ist hoffentlich nicht absehbar.<br />
Erschienen sind sie bei Gerstenberg. Denn Müllers Zeichnungen<br />
sind längst Vorbild und Maßstab für so manch anderen,<br />
die seiner Meisterklasse aber keinen Abbruch tun. Mag sein, dass<br />
„die meisten Dichter von Literatur nicht mehr verstehen als Vögel<br />
von Ornithologie“, wie Marcel Reich-Ranicki glaubte. Zauberhaft<br />
dagegen, dass Portis, Teckentrup und Müller so viel zu guter Kinderbuchliteratur<br />
beitragen.<br />
UWE K. FROHNS<br />
Spiel und Buch, Ratingen<br />
ISBN: 978-3-8369-5917-9<br />
AUTORIN: Antoinette Portis: Spriedel, VERLAG: Aladin, ISBN: 978-3-8489-0093-0<br />
AUTORIN: Britta Teckentrup: Das Ei, VERLAG: Prestel junior, ISBN: 978-3-7913-7286-0<br />
AUTORIN: Britta Teckentrup: Die Feder, VERLAG: Prestel junior, ISBN: 978-3-7913-7333-1<br />
AUTOR: Thomas Müller: Ein Jahr mit den Buntspechten, VERLAG: Gerstenberg, ISBN: 978-3-8369-5917-9<br />
AUTOREN: Bezzel, Pedersen, Svensson: Vogelstimmen, VERLAG: Piper, ISBN: 978-3-89029-422-3<br />
AUTOR: Arnulf Conradi: Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung, VERLAG: Kunstmann, ISBN: 978-3-95614-289-5
38<br />
SCHEERS SPIELETEST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
AUTOR: Marco Teubner<br />
VERLAG: Pegasus Spiele, Friedberg;<br />
www.pegasus.de<br />
2–5 Spieler ab 6 Jahren<br />
EAN: 4250231718311<br />
PREIS: ca.25 €<br />
FABULANTICA<br />
Es war einmal ein Reich, das hieß Fabulantica. Durch einen Zauber sind die Bewohner<br />
alle über das Land verteilt worden, versteckt in Türmen. Die Spieler müssen versuchen,<br />
jene Bewohner entsprechend ihrer Auftragskarten wiederzufinden. Drei erledigte<br />
Karten (= drei Goldmünzen) bringen den Sieg.<br />
„Fabulantica“ hat so offensichtlich seinen Ursprung in „Sagaland“, dass es schon fast<br />
peinlich ist. Auch „Fabulantica“ ist ein gutes, märchenhaftes Merkspiel – nun gut, das<br />
ist die Klassiker-Vorlage auch. Der Titel assoziiert allerdings eher ein Fabulier-Spiel,<br />
also etwas um Worte und Begriffe …?<br />
Sehr solide weiterentwickelte Klassiker-Spielidee, hübsch präsentiert mit schönem<br />
Material. Ob es nun wirklich zu den drei besten Kinderspielen des Jahrgangs zählt?<br />
Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />
AUTOR: Jürgen Adams<br />
VERLAG: Zoch Verlag, Fürth;<br />
www.zoch-verlag.com<br />
2–4 Spieler ab 6 Jahren<br />
EAN: 4015682051291<br />
PREIS: ca. 30 €<br />
GO GECKO GO!<br />
Mit Rennspielen für Kinder hat der Zoch Verlag schon einmal gute Erfahrungen gemacht,<br />
2011 gewann „Da ist der Wurm drin“ von Carmen Kleinert den Preis „Kinderspiel<br />
des Jahres“. In diesem Jahr wird auf einem sehr ähnlichen Streckenverlauf wieder<br />
ein Rennen ausgetragen: „Go Gecko Go!“ heißt der Ansporn. Jeder Spieler hat<br />
vier verschiedene Tiere, die er über den Parcours bringen soll … und bitte nicht bei<br />
den Brücken anstoßen! Ist es wohl sinnvoll, die Spielsteine zu schieben oder doch das<br />
Glück mit dem Würfel herauszufordern?<br />
„Go Gecko Go!“ von Autor Jürgen Adams verlangt Vorausschau und Planung, und<br />
dann wird auch das Quäntchen Glück dazukommen. Erwachsene spielen hier gerne<br />
mit und bis zuletzt wird es spannend bleiben, wer schlussendlich die Nase vorn haben<br />
wird.<br />
Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />
VERLAG: Piatnik, Wien; www.piatnik.com<br />
2–4 Spieler ab 7 Jahren<br />
EAN: 9001890661273<br />
PREIS: ca. 25 €<br />
MEMOFANT<br />
Jeweils vier Zahlen/Früchte/Tiere sind unter den griffigen Abdeckteilen verborgen.<br />
Nur 60 Sekunden gibt es, um sich alle Bilder nebst ihren Farben einzuprägen. Auf<br />
einem Rundkurs bewegen sich die Spieler mit einem eigenen Elefantenchip vorwärts.<br />
Würfeln, ziehen, Aufgabe lösen. Das kann bedeuten, dass bestimmte Motive aufgedeckt<br />
werden müssen. Oder zwei Abdeckteile/Motive tauschen den Platz. Und? Immer<br />
noch eine Ahnung, wo sich welches Motiv verbirgt?<br />
Neu ist die Idee von „Memofant“ sicherlich nicht, doch Spaß macht dieses Spiel, in<br />
dem vor allem die Kinder ohne Anstrengung auftrumpfen, wenn die Erwachsenen<br />
mal wieder ihre Gehirnwindungen verdrehen. Sehr kurzweiliger Spielspaß, allerdings<br />
hart in der Wertung, denn wer etwas nicht weiß, verliert ein Leben. Das Spiel<br />
ist in diesem Jahr einer der Preisträger der Wiener Spiele Akademie in der Kategorie<br />
„Spiele Hit für Familien 20<strong>19</strong>“.
SCHEERS SPIELETEST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 39<br />
AUTOREN: Wilfried und Marie Fort<br />
VERLAG: HABA/Habermaaß,<br />
Bad Rodach; www.haba.de<br />
2–4 Spieler ab 6 Jahren<br />
EAN: 4010168243238<br />
PREIS: ca. <strong>19</strong>,95 €<br />
Das „Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“, ausgewählt aus 125 neuen Kinderspielen, heißt<br />
„Tal der Wikinger“, erdacht von Wilfried und Marie Fort. Sie haben sozusagen die Konkurrenz<br />
rausgekegelt, denn in diesem Kinderspiel geht es um das Fässerkegeln, das<br />
so etwas wie der Nationalsport der Wikinger ist.<br />
Der Zufall wollte es, dass das Spiel in dieser Kolumne bereits in der vorherigen Ausgabe<br />
der <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3/20<strong>19</strong> vorgestellt worden ist.<br />
TAL DER WIKINGER<br />
„Tal der Wikinger“ bietet viel Spielfreude für wenig Geld. Und die Idee trägt sich auch<br />
über die eigentliche Zielgruppe hinaus, denn nicht nur Kinder (ab 6 Jahren) werden mit<br />
„Tal der Wikinger“ ihren Spielspaß haben.<br />
Allerdings: Alle drei für das „Kinderspiel des Jahres“ nominierten Spiele sind empfohlen<br />
ab 6 Jahren, im vergangenen Jahr war der Hauptpreisträger „Funkelschatz“<br />
empfohlen ab 5 Jahren. Damit schielt die Jury (fast) immer auf jene Spiele, die aus dem<br />
Kinderspielsegment auch ihre Mitspieler im Familienspielbereich finden können. Das<br />
ist grundsätzlich natürlich legitim.<br />
Doch ist das nur die eine Seite der Medaille. Kinderspiele im Sinne von Regelspielen<br />
gibt es ab 2 Jahren. Natürlich, kommt jetzt sofort der Einwurf, ein solcher möglicher<br />
Preisträger würde sich nur auf eine sehr kleine Zielgruppe beziehen. Stimmt. Deshalb<br />
gibt es ja die Empfehlungsliste der Jury, bei der sich jene Eltern vertreten fühlen<br />
dürfen, deren Kinder eben (wie in diesem Jahr bei den drei nominierten Spielen) noch<br />
nicht 6 Jahre alt sind. Diese Eltern wollen sich auch am bedeutendsten Kritikerpreis<br />
in unseren Breiten orientieren, doch sind die eigenen Kinder noch deutlich zu jung.<br />
Also auf die Empfehlungsliste geschaut. Sieben Titel sind hier aufgeführt, die den Altersbereich<br />
ab 3 Jahren abdecken … doch bitte, wie präsent ist diese Empfehlungsliste<br />
im Fachhandel? Gerade im Kinderspielbereich ist es elementar, Kinder mit Spielen auf<br />
dem Spieltisch zu erfreuen, die zu ihrem Alter passen. Hier begründet sich eine spätere<br />
Leidenschaft, Brettspiel als eine tolle Freizeitbeschäftigung zu empfinden. Deshalb<br />
ist es dingend geboten, mit gesonderten Aktionen, eigenen Plakaten auf diese über die<br />
drei Nominierten hinaus als besonders empfehlenswert ausgewählten Titel zu zeigen<br />
und sie dadurch nicht allein für die Eltern, sondern auch für den Handel<br />
attraktiver zu machen. Dass nicht jedes Spiel ein Label bekommen<br />
soll, hat die Jury vor vielen Jahren geändert. Und das war eine richtige<br />
Entscheidung, die Labelflut am Regal hat seinerzeit nur Verwirrung<br />
gestiftet. Dass heißt aber im Umkehrschluss<br />
nicht, dass es allein reicht, Preisträger und die beiden<br />
weiteren Nominierten in den Fokus zu rücken. Die<br />
Empfehlungsliste verdient gerade beim Kinderspiel<br />
viel mehr Öffentlichkeit.<br />
Die Wahl von „Tal der Wikinger“ ist wunderbar.<br />
Spielfreude, Action, Kurzweil, all<br />
das wird hier geboten. Ein Spiel, das animiert,<br />
gleich noch einmal gespielt zu werden.<br />
Herzliche Gratulation zum „Kinderspiel des Jahres<br />
20<strong>19</strong>“ an Wilfried und Marie Fort und den Haba<br />
Verlag, Bad Rodach.<br />
Weitere Informationen dazu gibt es auf<br />
www.spiel-des-jahres.de
40<br />
WEITERBILDUNG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Besser geht nicht ohne anders<br />
„Worin unterscheiden wir uns von anderen Unternehmen? Wo sind unsere Entwicklungschancen?<br />
Was können wir tun, um erfolgreicher zu werden? Ein besseres Arbeitsklima zu ermöglichen? Unsere<br />
Kunden zufriedener zu stellen?“ Diese Fragen stellen sich erfolgreiche Unternehmer/-innen.<br />
Welche stellen Sie?<br />
Bis heute betreiben viele Händler in der Spielzeugbranche<br />
eine unübersehbare Hersteller-Orientierung. Sortimentsentscheidungen<br />
werden von etablierten Lieferantenbeziehungen<br />
mit traditioneller Einkaufs- und Konditionenpolitik<br />
geprägt. Sichtbarer Ausdruck für diese erstarrten Strukturen<br />
sind oft hohe Lagerüberhänge, die für niemanden nützlich<br />
sind. Seit Jahren werden damit Zukunftschancen verbaut.<br />
Auf der anderen Seite sehen wir Unternehmen, die sich von<br />
Traditionen lösen und bei ihren Entscheidungen vor allem<br />
ihre Kunden im Blick haben. Kundenorientierung statt Herstellerorientierung<br />
– ein immenser Unterschied. „Was ist unseren<br />
Kunden wichtig?“ ist die entscheidende Frage bei der<br />
Führung eines Geschäftes.<br />
öffnet sich Ihr Blick für neue Produkte und Lieferanten, die<br />
angesagt sind und oftmals gar nicht oder sehr spät bemerkt<br />
werden. Wie können Sie in einen Veränderungs-Modus kommen,<br />
der in unseren schnelllebigen Zeiten überlebenswichtig<br />
geworden ist?<br />
AUSZEIT IST „DENK-ZEIT“<br />
„Wenn etwas nicht (mehr) funktioniert, tue etwas anderes!“<br />
Diese Kernaussage bringt es auf den Punkt. Finden Sie heraus,<br />
was Sie bei Ihrer Unternehmensführung behindert, und<br />
entwickeln Sie alternative Strategien. Ein bewährtes Mittel<br />
dafür nennt sich im Jargon der Experten „Benchmarking“.<br />
Übersetzt: Lernen von den Besten! Wer macht etwas anders<br />
als wir und fährt damit besser? Über wen spricht die Branche,<br />
welche Konzepte sind erfolgreich? Nehmen Sie sich eine<br />
Auszeit, lassen Sie sich inspirieren und überlegen Sie, was<br />
Sie Schritt für Schritt in Ihrem eigenen Unternehmen umsetzen<br />
wollen.<br />
Sie haben keine Zeit, um ein gutes Seminar zu besuchen oder<br />
vor Ort ein anderes Geschäft anzusehen, weil Ihr Geschäft zu<br />
klein ist und Sie es nicht allein lassen können? Wo ein Wille<br />
ist, ist auch ein Weg. In einem kürzlich durchgeführten Inhouse-Seminar<br />
berichtet die Inhaberin, dass Sie das vor zwei<br />
Jahren übernommene Geschäft von 180.000 Euro auf 400.000<br />
Euro Umsatz entwickelt habe. Wie ist ihr das gelungen? Im<br />
Gegensatz zur Vorbesitzerin arbeitet sie vier bis fünf statt<br />
sieben Tage in der Woche, während sie ihren Mitarbeiterinnen<br />
voller Vertrauen den Laden überlässt, statt nahezu alles<br />
allein zu machen. Die daraus resultierende Verantwortlichkeit<br />
führt zu Engagement und Kreativität. Loslassen ist eine<br />
der Qualitäten, die jeder lernen kann, wenn er möchte.<br />
»Statt unübersichtlicher Angebotswüsten<br />
nach Herstellernamen ohne erkennbare<br />
Differenzierung zu anderen Läden könnten<br />
Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal)<br />
reduzieren.«<br />
JÖRG WINTER<br />
Jörg Training, Geschäftsführer<br />
Statt unübersichtlicher Angebotswüsten nach Herstellernamen<br />
ohne erkennbare Differenzierung zu anderen Läden<br />
könnten Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal) reduzieren.<br />
Es entsteht mehr Platz, um die Ware bedeutend besser<br />
zu präsentieren. Parallel zu den großen und unverzichtbaren<br />
(?) Marken stehen nun Ihre Zielgruppen, nicht nur die<br />
Herstellermarken im Fokus. Ihre Kunden finden sich besser<br />
zurecht und bekommen eine bessere Orientierung. Zugleich<br />
Was hat die Unternehmerin noch verändert? Sie hat ihre<br />
Kunden in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit gestellt,<br />
nicht die internen Abläufe und Prozesse. „Was stört unseren<br />
Kunden?“ richtet den Blick auf das, was Kunden davon abhält,<br />
gern zu kommen und viel zu kaufen. Schauen Sie bewusst<br />
auf Defizite, geben sie ihnen einen Namen und räumen<br />
Sie sie dann aus dem Weg. Ein Beispiel sind übervolle<br />
Schaufenster, die den Blick ins Innere des Ladens verbauen.<br />
Öffnen Sie die Fenster, reduzieren Sie massiv die Dekoration<br />
und senken Sie die Eintrittsschwelle ins Geschäft. Solche und<br />
viele andere Ideen können schnell umgesetzt werden, kosten<br />
in der Regel so gut wie nichts und machen es Ihren Kunden<br />
leicht, bei Ihnen zu kaufen.<br />
BESSER GEHT NICHT OHNE ANDERS!<br />
Dazu ergeben sich erste Fragen: Was kann oder soll verändert<br />
werden? Wo gibt es überhaupt Handlungsbedarf? Um<br />
auf Antworten zu kommen, die Sie weiterbringen, beziehen<br />
Sie Ihre Kunden in Ihre Überlegungen mit ein. Fragen Sie<br />
ntwickLUNGSchancen<br />
erfolg
WEITERBILDUNG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 41<br />
ERFOLGREICH IM SPIELZEUGHANDEL<br />
Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine Serie von Beiträgen über<br />
„Stellschrauben“ im Einzelhandel, um Umsatz und Gewinn zu optimieren.<br />
Sie erfahren etwas über die „Zusammenarbeit im Team“,<br />
den „Zweitkontakt – die übersehene Großchance“ und die „Wertschätzende<br />
Erkundung“.<br />
sich: Was stört Ihre Kunden? Wie können Sie Ihren Kunden<br />
ihren Aufenthalt angenehmer machen? Was erlebt/sieht er,<br />
sobald er Ihr Geschäft betritt? Wirksame Methoden, um sich<br />
diesen Themen zu stellen, sind:<br />
• Fragen Sie Ihre Mitarbeiter/-innen in einer Teambesprechung<br />
genau das: Was können wir unternehmen bzw.<br />
verändern, damit es unseren Kunden besser geht?<br />
• Fotografieren Sie Ihr Geschäft von außen nach innen. Jedes<br />
Detail, jedes Regal, die Kasse usw. Schauen Sie sich<br />
gemeinsam die Fotos an. Was gefällt Ihnen nicht an der<br />
Präsentation? Was sieht einfach unschön aus? Was ergäbe<br />
mehr Sinn für den Kunden? Was fehlt? Was können<br />
Sie schnell verbessern?<br />
• Laden Sie eine Gruppe kritischer Kunden ein und fragen<br />
Sie sie: „Was stört Sie?“ „Was können wir besser machen?“<br />
Notieren Sie alle Anregungen, kommentieren<br />
(rechtfertigen) Sie nichts, sondern hören Sie nur hin.<br />
Manch ein Unternehmen ist mit dieser Vorgehensweise<br />
buchstäblich saniert worden.<br />
KLEIN ANFANGEN, ABER NICHT NACHLASSEN<br />
Es ist klar, dass Sie für solche offene Rückmeldungen eine<br />
positive Grundhaltung benötigen. Sehen Sie alles, was Sie<br />
hören, als Hilfestellung und Input, der Sie weiterbringt, und<br />
nicht als Kritik am Bestehenden. Eine mentale Hürde kann<br />
sein, dass Sie die vorgebrachten Hinweise nicht glauben<br />
oder als nicht repräsentativ werten. Dazu der Hinweis eines<br />
Feinkostladens, der mit der beschriebenen Methode der<br />
Kundenbefragung nicht nur die größten Defizite erkennen<br />
und aus dem Weg räumen konnte, sondern darüber hinaus<br />
eine glasklare Positionierung mit Wettbewerbsvorteilen erreichte:<br />
„Früher waren wir geneigt, diese Aussagen als nicht<br />
repräsentativ zu sehen. Seitdem wir diese Sicht geändert haben<br />
und stattdessen annehmen, dass eine einzelne Aussage<br />
die sprichwörtliche Spitze des Eisberges ist, kommen wir viel<br />
schneller ins Handeln als früher und haben rasche Erfolge.“<br />
Eine ernst zu nehmende Herausforderung kann für Sie sein,<br />
dass der eine oder andere Impuls Ihre momentane Vorstellungskraft<br />
strapaziert, wie Sie das Gewünschte erfüllen können.<br />
Hier ein wirksamer Tipp, um schnell ins Handeln zu<br />
kommen: Fangen Sie mit kleinsten Einzelmaßnahmen an, die<br />
Sie schnell umsetzen können! Wird bemängelt, dass die Eingangstür<br />
von Schildern, Aufklebern und Plakaten verhangen<br />
ist und den Einblick in den Laden behindert – entfernen Sie<br />
umgehend alles, was stört. Werden Ihre Mitarbeiter/-innen<br />
von Ihren Kunden nicht leicht erkannt, sorgen Sie dafür, dass<br />
von allen jeden Tag Namensschilder getragen werden. Es<br />
liegt wirklich viel in Ihrer Hand. Denn Sie sind Unternehmer,<br />
die für und von Veränderungen leben.<br />
JÖRG TRAINING – IMPULSE ZUM ERFOLG!<br />
Jörg Winter ist seit über 30 Jahren als Coach und Trainer<br />
im Buch- und Spielzeughandel tätig. Unternehmer wie Mitarbeiter<br />
profitieren von seinen Erfa-Gruppen, Verkaufsseminaren,<br />
Vorträgen sowie seiner langjährigen Erfahrung<br />
und motivierend-inspirierenden Art. Dank der vielen praxisnahen<br />
Beispiele öffnet Jörg Winter neue Wege und macht<br />
Mut, sie auch zu gehen. Iris Keller steht als Co-Moderatorin<br />
an seiner Seite. Als langjährige Angestellte eines großen<br />
Handelsunternehmens weiß sie, dass es für Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte aus unterschiedlichsten Gründen nicht<br />
immer leicht ist, an einem Strang zu ziehen. Iris Kellers<br />
Stärke: Auf behutsame und zugleich deutliche Weise auf<br />
ungenutzte Chancen und Möglichkeiten hinzuweisen, die<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter für sich nutzen können, um<br />
erfolgreicher zu arbeiten. Das nächste Seminar des Duos<br />
für „veränderungsbereite Menschen“ findet am 11. August<br />
20<strong>19</strong> in Birkenau unter dem Titel „Es liegt in meiner Hand“<br />
statt. Detaillierte Informationen unter:<br />
www.joerg-winter.com<br />
kundenzufriedenheit<br />
arbeitsklima
42<br />
JUNGENSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
GUT AUFGEHOBEN: Das 59-teilige Bauteile- und Werkzeugset motiviert<br />
kleine Tüftler zum Bau der verschiedensten Fahr- oder Flugzeuge. Der<br />
dekorative Koffer hilft dabei, dass kleine Teile nicht verloren gehen.<br />
Mit Leidenschaft können Nachwuchs-Schrauber ans Werk gehen.<br />
Eine leicht verständliche Anleitung hilft beim Bau von sieben<br />
Fahrzeugen, doch der Kreativität ist keine Grenze gesetzt.<br />
Goki; www.goki.eu<br />
TOYS FOR BOYS<br />
AND GIRLS<br />
Nach Jahrzehnten der typischen Prägung durch geschlechtsspezifische Erziehung ist es ein gutes Zeichen<br />
der freien Selbstbestimmung, dass immer mehr Mädchen technische Berufe ergreifen. Auch bei<br />
der Auswahl des Spielzeugs sollten hier keine Hindernisse aufgebaut werden.<br />
HELFER IN AKTION: Algenteppiche und japanische Walfänger bedrohen die<br />
Tiere des Meeres! Mit dem Set „Boot für Rettungsaktionen“ spielen Kinder diese<br />
Hilfseinsätze nach. Das Schnellboot verfügt über einen Kran mit einer Trage für<br />
den Tiertransport, eine Aussichtsplattform und einen Cockpitbereich. Unter dem<br />
abnehmbaren Deck befinden sich ein Labor und ein Schlafzimmer. Die Spielfiguren<br />
Mia, Andrea und Olivia sorgen für munteres Rollenspiel, eine spezielle<br />
Textil-Schatzkarte verrät bei Wasserkontakt den Ort des versteckten Schatzes.<br />
Eine Insel mit Palme und ein Schlauchboot ergänzen das anregende Spielset.<br />
LEGO; www.lego.com/de-de<br />
BAUEN, SCHRAUBEN, SPIELEN: Die Junior Kits sind das ideale DIY-Spielzeug.<br />
Der Feuerwehr-Leiterwagen im Maßstab 1:20 mit 30 cm Länge<br />
besteht aus 69 Teilen und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren. Die Drehleiter<br />
mit klappbarem Rettungskorb lässt sich auf 60 cm ausziehen, eine<br />
voll bewegliche Feuerwehrmann-Figur, Feuerlöscher, Wasserkanone und<br />
zwei Pylonen sorgen für lebhaften Einsatz am Brandherd. Das Modell in<br />
robuster Bauweise verfügt über bewegliche Türen, eine Fahrerkabine mit<br />
vielen Details und ausfahrbare Stützen.<br />
Revell; www.revell.de<br />
BOXERHERZ: Der Boxermotor des BMW Motorrades R<br />
90 S als transparenter Motorbausatz im Maßstab ca. 1:2<br />
demonstriert die Funktionsweise dieser Motorengattung.<br />
Ein schaltbares Fünfgang-Getriebe sowie ein<br />
Motorsound-Chip lassen dieses kräftige Herz zum Erlebnis<br />
werden. Alle Teile bewegen sich wie beim großen<br />
Vorbild und lassen sich einfach zusammenstecken oder<br />
-schrauben. Aus 200 Bauteilen entsteht in drei Stunden<br />
ein detailliertes Funktionsmodell.<br />
Franzis Verlag; www.franzis.de/maker
JUNGENSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 43<br />
STEIN AUF STEIN: Die Garage mit breitem<br />
Klapptor und großen Fenstern wird aus<br />
teifoc-Ziegelsteinen in traditioneller Maurerarbeit<br />
mit Mörtel aufgebaut und kann<br />
mit Zusatzsets problemlos erweitert werden.<br />
Die wasserlösliche Eigenschaft des<br />
Mörtels ermöglicht aber auch einen Abbau<br />
des Modellgebäudes, das Automodellen<br />
einen kultigen „Erholungsort“ bietet.<br />
eitech; www.eitech.de<br />
HELLES KERLCHEN: Mit Chipz kommt die Technologie<br />
der Zukunft ins Kinderzimmer! Der intelligente<br />
sechsbeinige Roboter wird zusammengebaut<br />
und bewegt sich selbstständig im Raum.<br />
Er verfolgt im „Follow-me“-Modus Objekte und<br />
schafft es, im Modus „Explore“ Hindernisse zu erkennen<br />
und ihnen auszuweichen. Durch blinkende<br />
LED-Augen und Soundeffekte kommuniziert er.<br />
Der Bausatz besteht aus über 100 Teilen, einem<br />
vorprogrammierten Board mit Infrarot-Sensoren<br />
sowie zwei Elektromotoren.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
ACTION FOLGT ACTION: Der neue Konstruktionsbaukasten Funny<br />
Machines vermittelt nach dem Aufbau echten Spielspaß durch<br />
den Domino-Effekt der verschiedenen Kettenreaktionen. Drehende<br />
Räder, rollende Bälle, beschleunigte Kugeln, ein Katapult<br />
und eine Gauß-Kanone sorgen für tolle Action und interessante<br />
Erlebnis-Physik. Bunte Bausteine ermöglichen die Konstruktion<br />
dreier verschiedener Kettenreaktionsmodelle, die durch<br />
zusätzliche Schikanen und Ereignisketten erweitert<br />
werden können.<br />
fischertechnik; www.fischertechnik.de<br />
BAUEN UND STAUNEN: Aus mehr als 250 Bauteilen können<br />
über 20 verschiedene hydraulische Maschinen gebaut<br />
werden, die durch ein System aus Kolben und farblichen<br />
Flüssigkeiten kontrolliert werden. So können die Gesetze<br />
der Hydraulik entdeckt und bei der praktischen<br />
Ausführung begriffen werden. Eine ausführliche Anleitung<br />
hilft beim Bauen und beim Verständnis der<br />
Grundlagen von Technik, Physik und Mechanik.<br />
VOLLGAS: Zwei Polizeiwagen entstehen aus<br />
mehr als 300 Bauteilen. Dazu gehören zwei<br />
elektrische Motoren für Heckantrieb und<br />
vorderes Lenkrad, Getriebe und eine Übertragungseinheit.<br />
Werden die Fahrzeuge mit<br />
dem Hochfrequenzempfänger verbunden,<br />
können die Wagen mit der Fernbedienung<br />
gesteuert werden. Eine Anleitung sowie eine<br />
kostenlose App führen Schritt für Schritt<br />
durch den Bau der Modelle.<br />
www.clementoni.de
44<br />
JUNGENSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
WECKT ERFINDER-GEN: Das Konstruktionsspielzeug<br />
ENGINO ® ermöglicht dreidimensionale Konstruktionen<br />
mit unterschiedlichen technologischen Anforderungen.<br />
Das mehrfach prämierte Snap-Fit-System kombiniert<br />
Stapeln und Klicken. Intelligente Verbindungen<br />
werden mit drehbaren Scharniergelenken<br />
oder Ausziehfunktion ermöglicht. Mit der<br />
kostenlosen ENGINO ® App für Smartphone<br />
und Tablet oder über die Homepage können<br />
die Bauwerke im 3D-Format betrachtet und<br />
Anleitungen heruntergeladen werden: rotieren,<br />
zoomen, explodieren und implodieren.<br />
Busch; www.busch-model.com<br />
KLETTERPROFI: Der X-Crawlee XL Beetle hat ein extrem<br />
geländegängiges Trial-Chassis für ausgiebige Klettertouren.<br />
Dank radikal verschränkbarer Achsen, starrer Durchtriebe<br />
und verschraubter Beadlock-Reifen bezwingt er<br />
nahezu jedes Hindernis. Zahlreiche blau eloxierte Alu-Teile<br />
reduzieren das Gewicht und sorgen zusammen mit der<br />
robusten Karosserie für eine coole Optik. Der fahrfertig aufgebaute<br />
X-Crawlee XL Beetle ist direkt aus der Box startbereit,<br />
denn 2,4-GHz-Sender, Senderbatterien, Fahrakku und<br />
ein Ladegerät gehören zur Serienausstattung.<br />
Carson; www.carson-modelsport.com<br />
..<br />
MANNER: WERD’N ALS KIND SCHON AUF<br />
MANN GEEICHT!<br />
Boys Toys, schon allein diese Bezeichnung legt die Prägung nahe und unterstreicht das<br />
traditionelle Klischee. Manche Frau, die als Industriemechanikerin jeden Tag ihre Frau<br />
steht, wird jetzt leicht schnauben und auch ich erinnere mich an Zeiten, in denen mir meine<br />
Tochter mit Freude den Schraubenschlüssel aus der Hand gerissen hat. Diese Begeisterung<br />
mündete dann in die komplette Restaurierung eines englischen Oldtimers Baujahr<br />
<strong>19</strong>53. Jungs und Mädchen sollte man ermuntern, nicht den rollentypischen Erwartungen<br />
zu folgen, und bei der Auswahl des Spielzeugs sollten eher die Interessen und die persönlichen<br />
Neigungen entscheiden, bevor man wieder zur Spielküche oder zum Baukran<br />
greift. Den Kindern die Freiheit der Selbstfindung zu schenken ist manchmal nicht einfach,<br />
doch jedes neue Spielzeug hat die Chance, zum Lieblingsspielzeug zu werden. Manchmal<br />
genügt schon ein Ball, doch man sollte auch akzeptieren, dass ein Kind am Schachspiel<br />
Freude findet und nicht jeder Junge unbedingt zum Fußballstar geboren ist. So war der<br />
älteren Dame die Härte ihrer Behauptung sicher nicht klar, als sie mit dem Satz „Das ist<br />
nichts für Mädchen!“ dem großen Wunsch der aufgeweckten Kleinen nach einem fischertechnik-Bausatz<br />
eine Abfuhr erteilte.<br />
HEISSER OFEN: Der Chevrolet Bel Air,<br />
von <strong>19</strong>53 bis <strong>19</strong>75 im Programm von GM,<br />
eignete sich gut als Basis für individuelle<br />
Umbauten. Das Plastikmodell trifft mit<br />
seinem Hochleistungsmotor mit mächtigen<br />
Vergasern, Chromfelgen und Lufthutze<br />
exakt das Vorbild und kann alternativ auch<br />
als Stock-Car gebaut werden. Das Modell<br />
im Maßstab 1:24 mit 98 Teilen eignet sich<br />
mit Level 4 für fortgeschrittene Modellbauer<br />
ab 12 Jahren.<br />
Revell; www.revell.de<br />
POWER-NACHTFALKE: Das Sitzboard Nighthawk mit 12V-Akku flitzt mit bis zu 12<br />
km/h knapp über den Asphalt, die Steuerung erfolgt über Gewichtsverlagerung<br />
und Fußpedale für Gas und Bremse. Ein echtes Action-Gerät für Kinder ab<br />
6 Jahren und ein temperamentvoller Einstieg in die Elektromobilität, der<br />
mächtig Spaß macht. Durch den engen Wendekreis von zwei Metern<br />
geht es mit Schmackes um die Ecken, zwei Haltegriffe gewährleisten,<br />
dass der Pilot sesshaft bleibt. Ein roter Wimpel bringt zusätzliche<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Rollplay; www.rollplay.com
JUNGENSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 45<br />
ROBI AT WORK: Mit fünf steuerbaren<br />
Achsen steht der Roboter-Arm seinen<br />
Brüdern in der Industrie in nichts nach.<br />
Nachdem die Kunststoffelemente verbaut<br />
sind, entsteht aus den Elektronikbauteilen<br />
und der Steuerplatine der Controller. Jetzt<br />
lassen sich Achsen und Motoren mit Präzision<br />
und Schnelligkeit steuern, der Arm<br />
greift zu und setzt das Teil exakt ab.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
EINER FÜR ALLE: ADVANCED Universal<br />
4 eröffnet jungen Konstrukteuren<br />
vielseitige Möglichkeiten. Aus 490 Bauteilen<br />
können 40 Modelle von Baustellen-Fahrzeugen<br />
über Raumschiffe bis zu<br />
Kirmesfahrgeschäften gebaut werden.<br />
Stromlinienförmige Design-Bausteine<br />
ermöglichen aerodynamische Konstruktionen,<br />
Riemenantriebe, Handkurbel,<br />
Seilwinde oder Getriebe bringen<br />
Bewegung ins Spiel.<br />
fischertechnik; www.fischertechnik.de<br />
SCHRAUBEN, WAS DAS ZEUG HÄLT: Auch unter der<br />
Dominanz der Stecksysteme sollten die Metallbaukästen<br />
nicht vergessen werden, denn egal ob Maschine<br />
oder Auto, Schrauben ist immer notwendig.<br />
Mit dem neuen Metallbaukasten C61 – Pickup/Jeep<br />
werden motorische und kreative Fähigkeiten trainiert<br />
und das dreidimensionale Denken gefördert.<br />
Alle Bauteile sind miteinander kombinierbar und<br />
können durch Ergänzungssets erweitert werden.<br />
Die Baukästen können als anerkanntes Lernmittel<br />
in den Schulen eingesetzt werden.<br />
eitech; www.eitech.de<br />
ABGEHOBEN: Die Weltraumrakete mit Kontrollzentrum begeistert<br />
durch ihr, von der NASA inspiriertes, authentisches Aussehen.<br />
Das Set besteht aus der modularen Rakete mit Cockpit,<br />
Triebwerk- und Laderaummodulen. Das Kontrollzentrum mit<br />
abnehmbarer Fensterfront, Ausklappfunktion und Countdown-Funktion<br />
bietet Platz für ein Smartphone, das mithilfe der<br />
LEGO City Explorers App interaktive Spielszenarien erleben lässt.<br />
Eine Gleisanlage ermöglicht dem Versorgungsfahrzeug die Fahrt<br />
vom Kontrollzentrum zur Rakete, zusätzliche Figuren sorgen für<br />
viel Spaß am Rollenspiel zum Thema „Weltraum erforschen“.<br />
LEGO; www.lego.com/de-de<br />
FAHRVERGNÜGEN: Der offiziell lizenzierte Mercedes-Benz AMG C63 bietet<br />
dank der stabilen und liebevoll gestalteten Karosserie sicheres Fahrvergnügen.<br />
Dafür sorgen die niedrige Sitzhöhe, ausziehbare Fußauflagen<br />
und der eigens konstruierte Kippschutz am hinteren Ende des Rutschautos.<br />
Mit dem griffigen Lenkrad mit Hupe, einem Kofferaum unterm<br />
Sitz und den - dem Original nachempfundenen – Kühlergrill und<br />
Felgen, ist der Mercedes-Rutscher das ideale Fahrzeug für die<br />
kleinsten Entdecker – Indoor wie Outdoor. Mit dem Schubund<br />
Haltegriff mit Lenkfunktion können die Kids bequem<br />
und dank des seitlichen Schutzbügels auch sicher geschoben<br />
werden. Schubstange mit Lenktechnik, große<br />
seitliche Schutzbügel und ausziehbare Fußauflagen gibt<br />
Eltern und Kindern ein gutes und sicheres Fahrgefühl.<br />
Jamara; www.jamara.com
46<br />
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
»DVSI BETRITT NEULAND«<br />
Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie stellte auf der Mitgliederversammlung Anfang Juli<br />
in Nürnberg seine Strategie 2025 vor. Neben der Arbeit an den „Kernkompetenzen“ will der Verband<br />
sein Leistungsangebot ausbauen, das Profil schärfen, aber auch thematisch neue Akzente setzen.<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil.<br />
Herr Brobeil, hat die „Fridays for<br />
Future“-Bewegung auch beim DVSI<br />
nachhaltige Spuren hinterlassen?<br />
Ulrich Brobeil: (lacht) Bei mir definitiv!<br />
Wie ist denen das denn gelungen?<br />
U.B.: Ich habe zwei Kinder im Alter von<br />
11 und 12 Jahren, da spielt das Thema<br />
Nachhaltigkeit schon in der Schule eine<br />
Rolle, wie ich z. B. bei meiner Tochter<br />
Lotta erleben konnte. Das war in gewisser<br />
Weise auch ein Augenöffner für mich.<br />
Alt-Kanzler Schröder meint, man soll<br />
das Thema nicht überbewerten. Die<br />
Veranstalter der Bio!TOY glauben, das<br />
geht nicht weg wie ein Pickel. Auf was<br />
muss sich die die Spielwarenbranche<br />
einstellen?<br />
U.B.: Die Spielwarenbranche muss<br />
sich bewegen. Fridays for Future ist<br />
eine Bewegung, die man auf jeden<br />
Fall ernst nehmen muss, ohne dabei<br />
die Interessen der Wirtschaft aus dem<br />
Blick zu verlieren. Jedes Unternehmen<br />
muss allerdings seinen eigenen Weg<br />
finden, wie es auf die Herausforderungen<br />
reagieren will: sei es bei der Wahl<br />
der Materialien, sei es bei den Verpackungen,<br />
sei es bei der CO 2<br />
-Bilanz oder<br />
eben beim Thema Recycling.<br />
Sie haben angekündigt, der DVSI müsse<br />
eine Klammer schaffen. Wie soll<br />
die aussehen?<br />
U.B.: Damit haben wir bereits begonnen.<br />
Denken Sie an die Bio!TOY, die<br />
im März in Nürnberg stattfand und die<br />
wir unterstützt haben. Ich glaube, die<br />
Konferenz war ein erstes, aber weithin<br />
sichtbares Zeichen. Aktuell planen wir<br />
ein Seminar zum Thema nachhaltige<br />
Verpackungen, aus dem vielleicht eine<br />
Gruppe „Nachhaltigkeit“ hervorgehen<br />
könnte. Außerdem sprechen wir aktuell<br />
mit Dr. Harald Käb, dem Co-Veranstalter<br />
der Bio!TOY, über weitere Kooperationsformen.<br />
Betonen möchte ich in<br />
diesem Zusammenhang ausdrücklich,<br />
dass wir absolut offen sind für weitere<br />
Akteure der Branche, die mitmachen<br />
möchten und das Thema nach vorne<br />
bringen wollen. Toys go green stand ja<br />
vor ein paar Jahren ganz oben auf der<br />
Agenda der Spielwarenmesse. Auch<br />
der BVS darf sich eingeladen fühlen.<br />
Der Klassiker Spielzeugsicherheit<br />
fehlt nicht auf der Agenda der Strategie<br />
2025. Geht es zwischen Brüssel<br />
und den Spielzeugherstellern in die<br />
nächste Runde? Die Zahl des beanstandeten<br />
Spielzeugs stieg 2018 auf<br />
31 Prozent.<br />
U.B.: Beim Thema Spielzeugsicherheit<br />
ist man eigentlich immer in irgendeiner<br />
Runde, ohne genau zu wissen,<br />
in welcher genau. Die 31 Prozent rühren<br />
in erster Linie von Spielwaren her,<br />
die über neue Vertriebswege in die EU<br />
und nach Deutschland kommen, darunter<br />
auch Plagiate. Aus diesem Grund<br />
sind wir auch seit Anfang des Jahres<br />
im Dialog mit Amazon und anderen<br />
Plattformen. Aber zurück zu Brüssel,<br />
wo man derzeit evaluiert, ob die<br />
Spielzeugrichtlinie überarbeitet wird.<br />
Einige Vorschläge liegen schon auf<br />
dem Tisch. Mit unserem europäischen<br />
Dachverband Toy Industries of Europe<br />
(TIE) stecken wir natürlich mitten drin<br />
in diesem Prozess der Neubewertung.<br />
Nach den Sommerferien steht zudem<br />
ein Gespräch im Bundeswirtschaftsministerium<br />
in Berlin an.<br />
Und um was soll es dort konkret gehen?<br />
U.B.: Nach den Rückrufen in 2007 gab<br />
es einen Beraterkreis beim BMWi, in<br />
dem u. a. Prüfinstitute, Stiftung Warentest,<br />
Ökotest, NGOs, das BFR und auch<br />
der DVSI saßen. Der Kreis ist in den<br />
letzten Jahren eingeschlafen. Mit Blick<br />
auf die Novellierung der Spielzeugrichtlinie,<br />
angesichts der neuen Vertriebswege<br />
und anderer Themen ist es unsere<br />
Auffassung, ihn zu reaktivieren. Der<br />
DVSI und das BMWi denken z. B. dabei<br />
auch ganz konkret an eine Aufklärungsbroschüre<br />
für Endverbraucher, um auf<br />
Risiken beim Einkauf von Spielzeug auf<br />
Plattformen hinzuweisen.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit dem<br />
BVS beschreiten Sie Neuland. Wo liegen<br />
die Vorteile, wo die Risiken?<br />
U.B.: Risiken sehe ich eigentlich keine,<br />
sondern eher das große Potenzial, nach<br />
Jahren langer Arbeit auf diese Kooperation<br />
hin endlich Synergien heben zu<br />
können. Der Wille, enger zusammenzurücken,<br />
ist ja nicht völlig neu, wie Sie<br />
wissen. 2011 gab es ja einmal einen<br />
Versuch, der eher suboptimal war. Heute<br />
haben wir andere Voraussetzungen.<br />
»Wenn Mitglieder Zeit abzwacken,<br />
wollen sie auch<br />
zwei, drei Dinge für ihren<br />
Alltag mitnehmen. In diesem<br />
Spannungsfeld bewegen sich<br />
sowohl DVSI als auch BVS.«<br />
ULRICH BROBEIL<br />
Geschäftsführer DVSI<br />
Welche?<br />
U.B.: Wir haben unter den Geschäftsführern<br />
der DVSI-Mitgliedsfirmen eine<br />
Umfrage durchgeführt und das Ergebnis<br />
war eindeutig, dass fehlende Zeit<br />
das größte Problem ist, an Veranstaltungen<br />
teilzunehmen. Die zweite Erkenntnis:<br />
Wenn Mitglieder Zeit abzwacken,<br />
wollen sie auch zwei, drei Dinge<br />
für ihren Alltag mitnehmen. In diesem<br />
Spannungsfeld bewegen sich sowohl<br />
DVSI als auch BVS. Fakt ist außerdem,<br />
dass die Branche relativ klein ist. Das<br />
sind aus meiner Sicht alles Argumente<br />
für eine Kooperation. Auch die Resonanz<br />
nach der Mitgliederversammlung<br />
war absolut positiv.<br />
Interessenkollisionen befürchten Sie<br />
nicht?<br />
U.B.: Ich bin persönlich gespannt auf<br />
das erste Zusammenspiel in Köln und<br />
positiv gestimmt. Geplant ist, dass im<br />
Juli 2020 der BVS seine offizielle Delegiertenversammlung<br />
und der DVSI seine<br />
Mitgliederversammlung durchführen.<br />
Wie dann das anschließende „Networking“<br />
aussehen wird, kann ich aktuell<br />
noch nicht sagen, aber zwei Dinge sind<br />
mir wichtig: Der DVSI wird sich einbringen<br />
und er steht für Zeitersparnis.<br />
Herr Brobeil, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.
COMMUNITY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 47<br />
COMMUNITY Senden<br />
auch Sie Ihr besonderes<br />
Foto mit Kurzinformation an<br />
<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />
Die Selbstverwirklichungsgesellschaft tendiert zur Komplexität,<br />
die zwangsläufig neue Kompliziertheiten hervorruft,<br />
mit denen sich nicht nur unsereins rumschlagen<br />
muss, sondern auch Spielwarenhersteller wie Thomas<br />
Söhn (Simm Spielwaren), Beate Becker (Heless) und Felix<br />
Stork (Simba Dickie, v. l. n. r.), sitzt ihnen doch die EN<br />
71 immer im Nacken, aber zum Glück hat der DVSI einen<br />
Sven Rathgeber, der seinen Einstein kennt und für einen<br />
Abend ein wenig Orientierungshilfe geben kann: „Macht<br />
die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.“<br />
Gibt es Leben da draußen, außerhalb des Bildschirms?,<br />
scheinen Sebastian Reiche (l.) und Andreas Hohl von<br />
BLS wissen zu wollen, aber die Frage ist nicht wirklich<br />
neu, denn ob es Empfehlung:<br />
eine solche solche Realität tatsächlich gibt, wollen Skeptiker<br />
ja seit Jahrhunderten wissen, ohne uns bis heute<br />
eine befriedigende Antwort geliefert zu haben, weshalb<br />
die beiden Experten für Lösungen auch glauben, dass<br />
sich die heutigen Problemfelder gar nicht so gravierend<br />
von früheren unterscheiden, weil es am Ende immer<br />
ums Produkt geht, das der Kunde wahrnimmt. Und das<br />
ist dann wahr.<br />
Headhunter beklagen ja seit einiger Zeit die Arbeitsmoral der<br />
Generation Y, sprich der Millennials, die wenig von Überstunden,<br />
aber umso mehr von einem Nine-to-Five-Job halten, aber<br />
dass jetzt auch bei NOCH diese Philosophie um sich greift und<br />
die Work-Life-Balance über allem steht, während Beobachter bis<br />
dato der Ansicht waren, die Modellbahnzubehörbranche bräuchte<br />
eher mehr Dampf als gut gekühltes Pils, überrascht dann doch.<br />
Aber vielleicht kommt bei Sebastian Topp (l.) und Rainer Noch (r.)<br />
die Kraft aus dem „Chilaxen“, dem selbst Ulrich Brobeil nicht widerstehen<br />
kann!<br />
Nicht völlig losgelöst, aber ziemlich entspannt präsentierten<br />
sich die DVSI-Gastgeber Dr. Thomas Märtz, Julia Graeber und<br />
Achim Weniger (v.l.n.r.), die nicht nur versicherten, dass die<br />
VEDES garantiert nicht wahnsinnig sei, weil sie eben nicht versucht,<br />
andere Ergebnisse dadurch zu erzielen, dass sie stets<br />
dasselbe macht, sondern als Verbandsgruppe, die auch mal<br />
für „Remmidemmi“ im Laden sorgt, die disruptiven Entwicklungen<br />
zur Transformation von Geschäftsprozessen nutzt, um<br />
dem Wahnsinn ein Schnippchen zu schlagen. Wahnsinn oder?<br />
Dass der DVSI inzwischen überall gut unterwegs ist<br />
und auch schon mal mit seinen Mitgliedern abhebt,<br />
wie auf der diesjährigen Mitgliederversammlung zu<br />
erfahren war, ist keine Überraschung, schließlich<br />
zählt „Networken“ zu den Kernkompetenzen des<br />
Verbandes, aber dass jetzt Ulrich Brobeil neuerdings<br />
als Seenotretter aktiv ist und Alfred Stefan (l.) und<br />
Paul Günther ans rettende Ufer bringt, hebt das<br />
Dienstleistungsangebot auf eine ganze neue Stufe.
48<br />
COMMUNITY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
In der Finsternis der fernen Zukunft gibt es keinen Frieden im Universum<br />
des Grauens, versprechen „Warhammer 40.000“ und die<br />
Experten für Bandenkriege und titanische Schlachten, Kriegsmaschinen<br />
und Streitäxte, Alexander Thieme und Claudia Cole von<br />
Games Workshop, doch schaut man sich die aktuelle Weltlage an,<br />
scheint fern fast ganz nah und real zu sein, wäre da nicht der Grill<br />
des DVSI, der an diesem Abend ein wenig Erlösung vom Grauen des<br />
Alltags verspricht.<br />
Die Fachgruppe Holzspielzeug zählt zu den besonders<br />
aktiven „Gangs“ im DVSI, denn während die Toy<br />
Riders für „Ich geb’ Gas, ich will Spaß“ stehen, schlagen<br />
sich glorreiche Holzwürmer wie Wolfgang Pöhlau<br />
(3. v. l.) und Michael Hopf (r., Haba) mit trockenen<br />
Themen wie „Naturfarben und Öle für Holzspielzeug“<br />
und einem „Nachhaltigkeitskodex“ rum, aber eine<br />
alte Bauernweisheit wusste ja schon immer, dass<br />
der, der nicht darf, was er will, das wollen muss, was er kann – und das am besten noch mit guter Miene und ein wenig<br />
„Öl“ für die Kehle, damit es leichterfällt.<br />
Take the last<br />
train to Clarksville,<br />
and I‘ll<br />
meet you at<br />
the station,<br />
den Klassiker<br />
sang vor etlichen<br />
Jahren<br />
die wunderbare<br />
Cassandra Wilson,<br />
aber wenn<br />
man den Ausführungen<br />
des<br />
Inhabers des<br />
Lehrstuhls für<br />
Ostasienwirtschaft<br />
an der<br />
Uni Duisburg-Essen, Dr. Markus Taube, lauschte, konnte<br />
man eher das Gefühl gewinnen, dass für uns Europäer<br />
der Zug längst abgefahren ist, während die Bahnhöfe fest<br />
in chinesischer Hand sind, schafft das Land der Mitte<br />
doch mit der Neuen Seidenstraße geopolitische Fakten,<br />
unterdessen wir uns um Abgaswerte balgen.<br />
Wenn einer eine Reise tut, soll man sich auf keinen Fall<br />
solo aufmachen, sondern die Hauptsache sei immer,<br />
dass man das Ziel gemeinsam in Angriff nimmt, so der<br />
DVSI, der dabei von der VEDES supportet wird, denn die<br />
Verbundgruppe lieferte mit „gemeinsam statt einsam“<br />
das intellektuelle Rüstzeug für Sebastian Frey (l., MTS)<br />
und Michael Zenkner (Creodis), die, wie geheißen, gemeinsam<br />
und in bilateralen Gesprächen zwischen Bayer<br />
und Niedersachse einen auf den DVSI heben. Cheers!<br />
Heilig’s Blechle, dürfte sich vermutlich Jörg Vallen<br />
(l.), der aus persönlichen Gründen aus dem engeren<br />
DVSI-Vorstand ausschied, wohl gedacht haben,<br />
als er die blechernen Steckenpferde aus den Händen<br />
von Ulrich Brobeil erhielt, ich darf doch nach<br />
vorne und aufs Foto, denn während der ebenfalls<br />
ausscheidende Frédéric Lehmann (r.) nicht viele<br />
Worte verlieren wollte, betonte Jörg Vallen, dass<br />
man vor sieben Jahren keinen besseren Geschäftsführer<br />
hatte, aber heute anerkennen muss, dass<br />
man den besten hat, den man überhaupt kriegen<br />
konnte, was man allein daran sehe, dass der DVSI<br />
eine echte Marke ist.
COMMUNITY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 49<br />
Wenn Reisen nicht nur bildete, sondern auch Einfluss<br />
darauf hätte, ob Geschäftsmodelle im Einzelhandel<br />
tatsächlich wirken, würde die Young-Networker-Gruppe<br />
der EK/servicegroup nicht nur bessere<br />
Hirnfunktionen aufweisen und locker Goethe hinter<br />
sich lassen, sondern bei der Kilometerleistung, die die<br />
Truppe jährlich zusammenbringt, auch so erfolgreich<br />
sein wie Dagobert Duck, aber wie man bei diesen Weltenbummlern<br />
vermuten darf, ist mit Billund das letzte<br />
Wort noch nicht gesprochen und der Tachoendstand<br />
erreicht.<br />
Seit Jahren breiten sich Oktoberfeste so epidemisch aus, dass<br />
man froh sein muss, wenn die bayerischen Separatisten nicht alles<br />
an sich reißen und wir nur noch mit Glück ein Fischerhemd zu<br />
Gesicht zu bekommen, aber wenn selbst die nordische Verbundgruppe<br />
idee+spiel eine „Hüttengaudi mit bayerischem Flair auf der<br />
Bavaria Alm“ braucht, um für einen Abend glückliche Gesichter zu<br />
zaubern, während man sonst „auf neue Strukturen, erfolgreiche<br />
Entwicklungen und vielversprechende Entscheidungen“ eingeschworen<br />
wird, fragen wir uns mittlerweile: Sind wir alle bereits<br />
ein wenig Bayern, um durchzukommen?<br />
In der Regel gilt der<br />
Prophet im eigenen<br />
Land nichts, weshalb<br />
Unternehmen ja externe<br />
Berater ins Haus<br />
holen, statt auf ihre<br />
eigenen Mitarbeiter zu<br />
hören, aber offensichtlich<br />
hat nicht nur der<br />
Bundesrechnungshof<br />
inzwischen genug<br />
vom Kauderwelsch<br />
der trockenschwimmenden<br />
Berater, sondern<br />
auch idee+spiel,<br />
weshalb man mit<br />
Andreas Wagner einen<br />
Praktiker aus den<br />
eigenen Reihe in die<br />
Bütt schickte, der, wie<br />
es hieß, mit Christian<br />
Krömer „wortgewandt performte”. An der „Diktion“ arbeitet<br />
man allerdings noch.<br />
Mehr Knete durch Knete, darüber durfte sich die Gruppe<br />
Kunterbunt der Jenaplanschule freuen, die von Local<br />
Hero Jörg Busse, Inhaber von Colour and more und<br />
Rostocker Spezialist für Kreativprodukte, Schreibwaren,<br />
Bastelartikel und Künstlerbedarf, mit einem Klassensatz<br />
Fensterknete im Wert von über 500 Euro und einem<br />
Satz Schulboxen im Wert von 600 Euro ausgestattet wurde,<br />
weil die „Pimpfe“ wirklich was von Knete verstehen<br />
und die Konkurrenz hinter sich ließen.<br />
„Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech<br />
dazu“, gehört zu den großen Klassikern des Fußballs, aber<br />
während „Kobra“ Jürgen Wegmann wohl eher einem tragisch<br />
ausgegangenen Spiel nachtrauern musste, vertraut<br />
man bei der VEDES lieber Adi Preißlers Lebensweisheit<br />
„Entscheidend is auf‘m Platz“ und Alf Ramseys Rat „Never<br />
change a winning team“, weshalb Rainer Wiedmann, Bodo<br />
Meyer, Christiane Barth, Andreas Cromme, Manon Motulsky,<br />
Hildegard Peppinghaus, Stephan Sendner, Ralf Viehweg<br />
und Stefan Wittmann weiter in Nürnberg „dribbeln“ dürfen.
50<br />
ANTWORTEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
»NEUGIERIG UND UNEINSICHTIG«<br />
Antworten von Susanne Knoche, Ravensburger Verlag GmbH<br />
SUSANNE KNOCHE<br />
Geburtstag: 11.3.<strong>19</strong>74<br />
Ausbildung: Diplom-Kauffrau<br />
Position/Beruf: Geschäftsführerin<br />
Global Sales Ravensburger<br />
Was treibt Sie an?<br />
Mich treibt meine Neugier an. In jeder<br />
Lebenslage.<br />
Das Schönste für Sie an der Spielzeugbranche?<br />
Ein riesengroßes, scheinbar unüberschaubares<br />
Sortiment, das Kinder in<br />
aller Regel sehr glücklich macht.<br />
Wem würden Sie mit welcher Begründung<br />
einen Orden verleihen?<br />
Ich mag keine Orden, ich würde keinen<br />
verleihen.<br />
Auf welche eigene Leistung sind Sie<br />
besonders stolz?<br />
Darauf, Job und Familie ganz gut unter<br />
einen Hut zu bekommen. Ich bin sehr<br />
stolz auf meine wunderbaren Kinder.<br />
Wie können Sie am besten entspannen?<br />
Im, auf und am Bodensee. Und beim<br />
Puzzeln mit meiner Tochter.<br />
Was war Ihr schönster Lustkauf?<br />
Ein wirklich wunderschöner Leuchter<br />
aus Muranoglas.<br />
Ihre Lieblingsfiguren der Geschichte?<br />
Als Leseratte: Johannes Gutenberg.<br />
Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?<br />
Logik wird dich von A nach B bringen.<br />
Phantasie wohin du willst. (Albert Einstein)<br />
Was mögen Sie an sich gar nicht?<br />
Ich kann ziemlich uneinsichtig sein,<br />
wenn ich mich auf etwas eingeschossen<br />
habe.<br />
Was ist Ihr Lieblingsspielzeug?<br />
Rummikub.<br />
»Mut steht am Anfang<br />
des Handelns,<br />
Glück am Ende.«<br />
Demokrit<br />
Gute Geschäfte wünscht Ihnen<br />
Yvonne S. Mayanna,<br />
Verlegerin <strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Yvonne S. Mayanna<br />
Verlag<br />
mf verlag – Yvonne S. Mayanna<br />
Hansjakobstraße 20<br />
78658 Zimmern o. R.<br />
Tel.: +49 7 41 94 20 09-0<br />
Fax: +49 7 41 94 20 09-<strong>19</strong><br />
<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />
www.mfverlag.de<br />
Offizielles Organ<br />
Idee+Konzept<br />
Steffen Kahnt<br />
Objektleitung, Anzeigen & PR<br />
Christine Breitkopf<br />
Redaktion<br />
Ulrich Texter (verantw.)<br />
Corinna Grutza<br />
Dietmar Rudolph<br />
Rainer Scheer<br />
Steffen Kahnt<br />
Aboservice/Vertrieb/<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Susanne Adrian<br />
Lektorat<br />
Angelika Lenz<br />
Grafik hofmann medien GmbH<br />
Druckerei hofmann infocom GmbH<br />
Jahrgang 18. Jahrgang 20<strong>19</strong><br />
Jahresabonnement 36,- <br />
Erscheinungsweise zweimonatlich<br />
Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge<br />
sowie die Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung<br />
des Herausgebers unzulässig und strafbar.<br />
Dies gilt besonders für Vervielfältigungen,<br />
Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die<br />
Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages. Bei<br />
Einsendungen an die Redaktion wird das volle<br />
Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />
Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Eine<br />
Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen<br />
wird in jedem Falle ausgeschlossen.<br />
Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Rottweil.
Leicht rotierende Kunststoffkugel<br />
Easily rotating plastic ball<br />
Softball mit 360° Drehung<br />
Kran-/Leiterfunktion hoch/runter<br />
Softball with 360° rotation<br />
Crane/Ladderfunction up/down<br />
sofort<br />
lieferbar<br />
Auto mit Kran Art.Nr. 460464<br />
Auto mit leiter Art.Nr. 460465<br />
Flugzeug gelb/rot Art.Nr. 460466_67<br />
Helicopter blau Art.Nr. 460468<br />
Ball Beige/weiSS/gelb Art.Nr. 460469_70_71