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planet toys 4/19

Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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DDESIGN<br />

4 – 20<strong>19</strong><br />

AUGUST<br />

TITELSTORY<br />

»Kann man Kindern<br />

alles vorsetzen?«<br />

HANDEL<br />

»Mit klarem Konzept<br />

gegen das Internet«<br />

GUTE-LAUNE-PRODUKTE<br />

»Kreativ sein begeistert<br />

auch die Kinder«


SIEGER<br />

Art.-Nr.: 56692<br />

Balancierspiel Elch<br />

www.goki.eu


EDITORIAL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3<br />

WERDEN WIR NORMAL?<br />

Die VEDES liefert die Matrix für das Verständnis<br />

der aktuellen Entwicklungen in<br />

der Spielwarenbranche. Bereits 2014 bewies<br />

das Unternehmen mit der Übernahme<br />

des Großhändlers Hoffmann, dass<br />

auch Genossenschaften ihr tradiertes<br />

Geschäftsmodell den strukturellen Herausforderungen<br />

des Marktes anpassen<br />

müssen, indem sie neue strategische<br />

Konzepte entwickeln. Zentralregulierung,<br />

der Druck von Discounter-Abwehrflyern<br />

oder Schulbox-Aktionen dürften<br />

langfristig jedenfalls nicht mehr reichen,<br />

um die Zukunft einer Verbundgruppe erfolgreich<br />

zu sichern. Die VEDES hat sich<br />

damals entschlossen, aus eigener Kraft<br />

sich zu öffnen und die Vertikalisierung<br />

voranzutreiben, die zwar durch den Eintritt<br />

in den Kapitalmarkt und die damit<br />

verbundene Verschuldung auch kritisch<br />

gesehen wird, aber nach Ansicht der<br />

noch in Amt und Würden befindlichen<br />

Babyboomer der einzige Weg ist, um dem<br />

Abschmelzungsprozess im Fachhandel<br />

etwas entgegenzusetzen. Die Strategie<br />

der Nürnberger vertraut darauf, dass<br />

„Member Value“ (genossenschaftliches<br />

Modell) nur als „Shareholder Value“<br />

(renditeorientiertes Modell) zu haben<br />

ist, der allerdings langfristig angelegt<br />

ist. Das ist ein Spagat, aber ein neues<br />

Denken. Oder in den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden,<br />

der anlässlich der<br />

DVSI-Jahrestagung keinen Geringeren<br />

als Einstein bemühte: „Probleme kann<br />

man niemals mit der gleichen Denkweise<br />

lösen, durch die sie entstanden sind!“<br />

Heute ist die VEDES der Big Player im<br />

Spielwaren-Großhandel, während Wettbewerber<br />

ihr Lagergeschäft outsourcten<br />

und Spielwaren als ZR-Posten führen.<br />

Süffisant merkt der Vorstandsvorsitzende<br />

im Interview mit Planet Toys auch<br />

noch an, dass Schlankschrumpfen aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach genauso ambitioniert<br />

ist wie die Strategie „Buy &<br />

Build“ (S. 33).<br />

Mit der Vertikalisierung tut die VEDES<br />

faktisch genau das, was auch die Industrie<br />

tut: sich auf einen völlig veränderten<br />

Markt einstellen. Der Hape-Vorstandsvorsitzende,<br />

Dennis Gies, typischer Repräsentant<br />

der Y-Generation, sieht es<br />

ähnlich. Die digitalen Verwerfungen,<br />

glaubt Gies, würde die Spielwarenbranche<br />

vor ganz neue Herausforderungen<br />

als vor 30 Jahren stellen und bei Herstellern<br />

die Frage aufwerfen, wo sie sich in<br />

zehn Jahren sehen. Die Lösung der Probleme<br />

wähnt er allerdings am besten in<br />

den Händen der nachrückenden Digital<br />

Natives aufgehoben. Mit dem Kauf von<br />

Eurekakids lieferte der Mann gleich ein<br />

Beispiel, wohin die Reise geht. Es kommt<br />

auch nicht von ungefähr, dass Ravensburger<br />

eigene Geschäfte eröffnen will.<br />

Glaube an den Fachhandel sieht anders<br />

aus. Bliebe noch die Frage, warum Marken<br />

wie Revell, Stadlbauer, Schleich oder<br />

Trudi für Investment-Gesellschaften auf<br />

einmal so sexy werden. Eine packende<br />

Story wird man vergeblich suchen. Die<br />

Spielwarenbranche weist zudem keine<br />

große Dynamik auf. Das Marktvolumen<br />

wird von Geburtenraten und nationalen<br />

Vorlieben im Spielverhalten geprägt.<br />

Andererseits ist die Branche sehr stabil,<br />

man kann mit ihr „rechnen“. Die Antwort<br />

liefert, wie gesagt, die VEDES, die überzeugt<br />

ist, „dass in der Wertschöpfungskette<br />

der Spielwarenbranche noch ein<br />

erhebliches Ergebnispotenzial“ steckt.<br />

Und genau dieses Potenzial entlang der<br />

Supply Chain wollen vermutlich Finanzinvestoren<br />

wie Quantum Capital Partners,<br />

die nach Revell jetzt Stadlbauer<br />

übernommen haben, heben. Man kauft<br />

Marken, bereinigt und richtet das Portfolio<br />

zu einem stimmigen Strauß neu aus<br />

und optimiert die Wertschöpfungskette,<br />

um nach ein paar Jahren eine schöne<br />

Braut zu einem attraktiven Wert präsentieren<br />

zu können. Klingt irgendwie<br />

logisch und danach, als sei die Spielware<br />

ziemlich normal geworden, obwohl wir<br />

Repräsentanten immer dachten, wir seien<br />

allesamt wie José Mourinho: Special<br />

Ones!<br />

Ihr Ulrich Texter<br />

Franz Schneider GmbH & Co. KG • D 96465 Neustadt bei Coburg • www.rolly<strong>toys</strong>.com


4<br />

INHALT<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

12<br />

11<br />

Karen Pascha-Gladyshev<br />

Wolfgang Gebauer<br />

ARENA: »LEGO – ABSCHIED VOM<br />

FACHHANDEL?«<br />

Nein, sagt Karen Pascha-Gladyshev, denn LEGO möchte mit<br />

seinen Partnern aller Kanäle wachsen, dazu gehört auch<br />

der stationäre Handel. Ja, kontert Wolfgang Gebauer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Toys & more, denn die<br />

Strategie von LEGO deutet darauf hin, dass sich LEGO immer<br />

weiter vom Fachhandel entfernt.<br />

TITELSTORY:<br />

»GANZ SCHÖN SCHÖN«<br />

Deutschland feiert 100 Jahre Bauhaus. Die einflussreichste<br />

Schule für Architektur, Design und<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts brachte auch erfolgreiches<br />

Spielzeug hervor. Spielt gutes Spielzeugdesign<br />

auch heute noch eine Rolle oder gilt:<br />

Schön ist, was gefällt und sich verkaufen lässt?<br />

18<br />

GUTE-LAUNE-PRODUKTE<br />

Die wichtigste Ressource des Menschen ist seine<br />

Kreativität. Die äußert sich nicht nur im Entdecken<br />

und Erfinden, sondern auch im Gestalten und<br />

Herstellen von „Artefakten“. Und das Gute daran:<br />

„Machen“ sorgt auch bei Kindern für gute Laune.<br />

SORTIMENTE<br />

09 HOTLIST<br />

18 KREATIV<br />

27 LIZENZEN NEWS<br />

29 LIZENZEN HOTLIST<br />

31 LIZENZEN ADVENTSKALENDER<br />

32 LIZENZEN PEPPA PIG<br />

42 JUNGENSPIELZEUG<br />

27<br />

LIZENZEN<br />

Die neuesten Informationen aus der Branche, aktuelle Produkte,<br />

Adventskalender sowie Peppa Pig.<br />

MARKENSEITEN<br />

22 CLEMENTONI<br />

43 CLEMENTONI<br />

RUBRIKEN<br />

3 E D I T O R I A L<br />

5 NEWS<br />

17 KOLUMNE ULRICH TEXTER<br />

23 INTERVIEW DES MONATS<br />

33 HANDEL VEDES<br />

35 BÜCHER<br />

38 SCHEERS SPIELETEST<br />

40 ERFOLGREICH IM SPIELWARENHANDEL<br />

46 HANDEL DVSI<br />

47 COMMUNITY<br />

50 ANTWORTEN


LEGO, das LEGO Logo, NINJAGO und die Minifigur sind Marken der LEGO Gruppe.<br />

©20<strong>19</strong> The LEGO Group.<br />

Entdecke die Geheimnisse von LEGO ® Ninjago<br />

• Die mehr als achtjährige Erfolgsgeschichte hat zur langfristigen Bindung der Fans und deren ungebrochener Begeisterung beigetragen.<br />

• Die frische Aufmachung der Verpackungen stellt die begehrten Objekte und deren Funktionen in den Vordergrund und macht auf die<br />

neue TV-Serie aufmerksam, was das Interesse weckt und den Umsatz steigert.<br />

• Die TV Serie ist der wesentliche Faktor für die Kundenbindung. Denn die spannenden Inhalte werden an das sich ändernde<br />

Fernsehverhalten der Kinder angepasst.<br />

• Innovationen im Marketingkonzept erreichen Kinder und Käufer dort, wo sie sich aufhalten und steigern die Bekanntheit.<br />

Bitte wenden Sie sich an Ihren Verkaufsberater oder an den Customer Service. Tel. +49 (0)89 / 453 46 - 250


6<br />

NEWS<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

WECHSEL IM MANAGEMENT<br />

Herr Johannes Marquardsen übernimmt<br />

ab 01. August 20<strong>19</strong> die Leitung<br />

der Innendienst-Abteilungen Operations<br />

und Customer Service/Sales<br />

Support. Frau<br />

Simone Unglaub, die diesen<br />

Bereich bisher bei EPOCH<br />

erfolgreich geleitet hat,<br />

wird künftig für alle europäischen<br />

Niederlassungen<br />

im Rahmen der Implementierung<br />

eines ERP-Systems in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Konzernzentrale<br />

in Japan tätig sein.<br />

NEUER MARKETING DIRECTOR<br />

Florian Gmeiner hat zum 1. Juli die Position<br />

des Senior Marketing Director für<br />

die D/A/CH-Region übernommen.<br />

In seiner neuen<br />

Rolle leitet er das gesamte<br />

Marketingteam und ist weiterhin<br />

Teil der Geschäftsführung.<br />

Gmeiner folgt auf<br />

Rebecca Snell, die seit dem<br />

1. Juni zum Vice President<br />

Marketing bei der LEGO Gruppe in Billund,<br />

Dänemark, befördert ist.<br />

VERTRIEBS- UND MARKETING<br />

Annette Schwartzmanns<br />

hat zum 01.07.20<strong>19</strong> die Vertriebs-<br />

und Marketingleitung<br />

des Tessloff Verlags<br />

übernommen. Sie folgt auf<br />

Hermann Greul, der das<br />

Unternehmen im Januar<br />

20<strong>19</strong> verlassen hat.<br />

FLIEGENDE BIBLIOTHEK<br />

„Flybary“ heißt eine Aktion von easyJet,<br />

an der auch der Coppenrath Verlag beteiligt<br />

ist. Während der Sommerreisezeit<br />

werden die mehr als 300 Flugzeuge<br />

von easyJet zu fliegenden Bibliotheken.<br />

Über 60.000 Bücher in sieben europäischen<br />

Sprachen verteilt das Bordpersonal.<br />

Kinder und Eltern können<br />

während des Fluges ein Buch aussuchen,<br />

lesen und dann für die nächste<br />

Familie zurücklassen: „Die schönsten<br />

Gute-Nacht-Geschichten“, „Ritter Vincelot<br />

und das Sonnenamulett“ sowie<br />

„Alles im Fluss“ aus dem Coppenrath<br />

Verlag sind dabei und sorgen für einen<br />

unvergesslichen Urlaub und spannende<br />

Geschichten.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Neue Spielwelten und eine Bereicherung<br />

fürs Spielen der Kinder – das sind<br />

die Grundgedanken der BRUDER-Themensets.<br />

Erfolgreich präsentiert erstmals<br />

im Januar 20<strong>19</strong>, „steigern die<br />

fünf bworld-Spielkulissen die Nachfrage<br />

im Spielwarenhandel“, so Firmenchef<br />

Paul Heinz Bruder. Und dass die<br />

Themenset-Idee auch in der Fachwelt<br />

klasse ankommt, zeigen mehrere aktuelle<br />

Auszeichnungen; unter anderem<br />

der „Plus X Award – Bestes Produkt<br />

20<strong>19</strong>“.<br />

Der „Toyaward 20<strong>19</strong>“, der erwähnte<br />

NEUE WEBSITE<br />

Die Games Workshops Website für<br />

Handelspartner erhielt im Mai ein audiovisuelles<br />

Facelift, um das bisherige<br />

Informations- und das Supportangebot<br />

für den Handel deutlich zu verbessern.<br />

Neben den erweiterten Informationsund<br />

Download-Angeboten für bestehende<br />

Warhammer-Fachhändler machte<br />

sich auch ein Kamera-Team von War-<br />

„Plus X Award“ und die Nominierung<br />

zum „Top10-Spielzeug 20<strong>19</strong>“ – drei herausragende<br />

Auszeichnungen also für<br />

die Themenwelten im Maßstab 1:16!<br />

Die Sets für Kinder ab 4 Jahren bestehen<br />

aus farbig gestalteten, stabilen<br />

Kunststoff-Wandelementen, die mit einem<br />

kindgerechten Stecksystem ganz<br />

simpel auf- und umzustellen sind. Paul<br />

Heinz Bruder ist stolz darauf: „Wir haben<br />

fünf Themensets entwickelt, in denen<br />

unsere bworld-Figuren sich noch<br />

realistischer bewegen“, berichtet der<br />

Geschäftsführer.<br />

hammer TV auf den weiten Weg nach<br />

Las Vegas, Galway und ins bayrische<br />

Dingolfing, um Erfahrungsberichte bestehender<br />

Warhammer-Fachhändler<br />

für mögliche zukünftige Fachhändler<br />

einzufangen.<br />

www.trade.games-workshop.com/de/<br />

start-here<br />

ZAHL DES MONATS<br />

70 Mio.<br />

Im Jahr 2018 haben 78 % der deutschen Bevölkerung wenigstens eine Urlaubsreise<br />

von mindestens fünf Tagen unternommen und kamen so auf 70 Mio. Urlaubsreisen.<br />

Quelle: statista.com


NEWS<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 7<br />

ÜBERNAHME<br />

Die Stadlbauer Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg hat die<br />

Übernahme durch Quantum Capital Partners bekannt gegeben.<br />

Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der<br />

Zustimmung durch die Kartellbehörde. Die Kompetenzen der<br />

Salzburger Gruppe liegen in den Bereichen R&D, Produktion<br />

und der weltweiten Vermarktung der Marken Carrera, Carrera<br />

RC, Schildkröt und Pustefix. Neben den Eigenmarken ist das Unternehmen<br />

Experte für Vertrieb und Distribution von Top-Marken<br />

und Lizenzen wie Bburago, Disney- und Nintendo-lizensierten<br />

Produkten<br />

in Deutschland und<br />

Österreich. Die Stadlbauer<br />

Gruppe ist<br />

darüber hinaus langfristige<br />

und exklusive<br />

Sales-Agentur für<br />

Playmobil in Österreich.<br />

Das Umsatzvolumen<br />

der Stadlbauer<br />

Gruppeliegt bei 90<br />

Millionen Euro.<br />

In der neuen Konstellation<br />

sieht<br />

Andreas Stadlbauer,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Stadlbauer Gruppe,<br />

eine zukunftsweisende<br />

Möglichkeit für die<br />

weiterführende Internationalisierung<br />

der<br />

Marken.<br />

ERSTE APP<br />

Die HABA Digitalwerkstatt veröffentlicht mit dem Digitalwerkstatt<br />

Kunst Studio ihre erste eigene App für Kinder ab 5 Jahren.<br />

Mit der App können Kinder eigene Kunstwerke gestalten und<br />

sich in der Welt von Formen, Farben und Linien austoben. Sie<br />

erhalten Einblick in die Welt von Kunst und Design und erlangen<br />

spielerisch ein Grundverständnis für Strukturen, Ebenen<br />

und Konturen. Die App weckt die Vorstellungskraft der Kinder<br />

und inspiriert sie dazu, Smartphone oder Tablet als Kreativwerkzeuge<br />

zu nutzen.<br />

www.kindundjugend.de<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

ENTDECKEN<br />

<strong>19</strong>.–22.09.<br />

Das Digitalwerkstatt Kunst Studio steht für iOS und für Android<br />

zur Verfügung.


8<br />

NEWS<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

ÄNDERUNG VERTRIEB<br />

Peter Mohnen verantwortet seit Juni<br />

20<strong>19</strong> die Vertriebsregionen Deutschland<br />

und Österreich als Key<br />

Account Manager bei Heinrich<br />

Bauer Spielwaren in<br />

Nürnberg.<br />

Der studierte Betriebswirt<br />

blickt auf eine erfolgreiche<br />

Karriere im internationalen<br />

Vertrieb mit Handelskonzernen<br />

der Spielwaren- und Konsumgüterindustrie<br />

zurück.<br />

VERSTÄRKUNG<br />

Gleich zwei Neuzugänge vermeldet<br />

die rasant wachsende Jazwares<br />

GmbH. Marcus Abt<br />

übernimmt die Position<br />

des Sales Director und verantwortet<br />

in seiner neuen<br />

Rolle den Vertrieb in der<br />

D/A/CH-Region. Bereits im<br />

Juni übernahm Achim Günzel<br />

die Position des Head<br />

of Marketing & Brand Management<br />

und verantwortet<br />

in seiner Rolle das Marketing<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz.<br />

GEWINNER<br />

LÄSSIG gehört 20<strong>19</strong> zum vierten Mal<br />

in Folge zu den Ausgezeichneten des<br />

German Brand Award. Die Fachjury<br />

ehrte LÄSSIG als „Winner“ des German<br />

Brand Award 20<strong>19</strong> in der Wettbewerbsklasse<br />

„Excellent Brands“ in der<br />

Kategorie „Kids & Toys“. Für exzellente<br />

Leistungen in der Wettbewerbsklasse<br />

„Excellent Brands“ und für besondere<br />

Aspekte in der Markenführung erhielt<br />

die Marke LÄSSIG zusätzlich in der Kategorie<br />

„Corporate Brand of the Year“<br />

das Prädikat „Special Mention“.<br />

STUDIE<br />

LADENSTERBEN<br />

Ob in Nordrhein-Westfalen oder Sachsen,<br />

ob im Norden oder Süden: Deutschlands<br />

Innenstädte werden immer austauschbarer.<br />

Der individuelle Charakter<br />

geht verloren und der Einkaufsbummel<br />

macht keinen Spaß mehr. Die Einkaufsstraßen<br />

sind tot. Das Gejammer darüber<br />

ist groß, doch die Zeiten, in denen<br />

man mit den Schultern gezuckt und<br />

den anderen die Schuld zugewiesen<br />

hat, sind vorbei. In der aktuellen Studie<br />

der Das Telefonbuch-Servicegesellschaft<br />

erklären die Befragten, wer<br />

ihrer Meinung nach verantwortlich für<br />

das Städtesterben ist. Das Ergebnis ist<br />

eindeutig: Neben der Kommunalpolitik,<br />

die für 86 % die Hauptverantwortung<br />

trägt, fassen sich die Verbraucher endlich<br />

auch an die eigenen Nasen. 83 %<br />

sehen sich selbst und das eigene Einkaufsverhalten<br />

als Ursache für den andauernden<br />

Trend des Ladensterbens in<br />

Einkaufsstraßen und Ortskernen. Das<br />

Spiel ist einfach und hat doch schwerwiegende<br />

Folgen: 93 % der Verbraucher<br />

schätzen die Freundlichkeit und das<br />

Innenstadtverödung: Verbraucher<br />

und Lokalpolitiker sind gefragt<br />

Kümmern sollten sich meiner Meinung nach …<br />

Die Kommunalpolitiker vor Ort<br />

Die Verbraucher durch<br />

ihr Einkaufsverhalten<br />

Die Vermieter von Ladenflächen<br />

Die kleinen lokalen Händler<br />

und Dienstleister selbst<br />

86%<br />

83%<br />

62%<br />

44%<br />

Fachwissen der lokalen Anbieter – dies<br />

nutzen sie schamlos aus. Sie lassen<br />

sich im Laden ausführlich beraten, um<br />

die ausgesuchte Ware dann für ein paar<br />

Euro weniger im Internet zu bestellen.<br />

Die Diskrepanz dabei ist offensichtlich:<br />

Auf der einen Seite wünschen sich 94 %<br />

eine breite Nahversorgung im eigenen<br />

Wohnort und eine lebendige Innenstadt,<br />

auf der anderen Seite kann kein Geschäft<br />

ohne zahlende Kunden bestehen.<br />

Die Kommunalpolitik macht immer<br />

mehr Innenstädte autofrei oder erhöht<br />

die Parkgebühren. Verbraucher reagieren<br />

darauf, indem sie zu Hause vom<br />

Sofa aus bei internationalen Online-Warenhäusern<br />

shoppen oder die großen<br />

verkehrsgünstigen Shoppingmalls in<br />

Außengebieten nutzen. Doch wo keine<br />

Kunden sind, kann auch das beste lokale<br />

Geschäft nicht überleben. Bleibt<br />

der Umsatz aus, sind auch die Mieten<br />

nicht mehr drin: ein Teufelskreis, bei<br />

dem Ladenleerstand und von großen<br />

Ketten dominierte Fußgängerzonen die<br />

Folge sind.<br />

HERAUSRAGEND<br />

Das BOOKii Starter-Set „Hören und<br />

Staunen Heimische Vögel“ ist Preisträger<br />

des diesjährigen Comenius-Edu-<br />

Media-Award und erhält das begehrte<br />

Comenius-EduMedia-Siegel.<br />

Bereits zum 24. Mal verlieh<br />

die Gesellschaft für<br />

Pädagogik, Information<br />

und Medien e.V. (GPI)<br />

die Auszeichnungen und<br />

würdigte damit erneut<br />

herausragende digitale<br />

Bildungsmedien. Die Preise<br />

wurden in den vier Kategorien Didaktische<br />

Multimediaprodukte, allgemeine<br />

Multimediaprodukte, Lehr- und<br />

Lernmanagementsysteme sowie Computerspiele<br />

mit kompetenzförderlichen<br />

Potenzialen auf der Grundlage der<br />

Qualitätskriterien der GPI vergeben.<br />

Die Bundespolitiker<br />

39%<br />

Quelle: Mente>Factum im Auftrag der<br />

Das Telefonbuch Servicegesellschaft mbH<br />

Nachteile der ‚Kleinen‘:<br />

Basis 1.004 Befragte (ab 16 Jahren)<br />

Grafik: Das Telefonbuch<br />

Hohe Mieten und Online-Angebote<br />

Die Ursache dafür, dass kleine Läden und Gewerbetreibende<br />

es zunehmend schwerer haben, ist ...<br />

Die steigenden Mieten<br />

können die Kleinen nicht<br />

mehr bezahlen<br />

Online-Anbieter haben<br />

größere Angebote, ein<br />

größeres Produktsortiment<br />

Der Egoismus der Kunden, sich<br />

bei den Kleinen beraten zu lassen<br />

und dann bei den Großen zu kaufen<br />

Die kleinen Läden sind teurer<br />

als die großen Ketten<br />

Die Kleinen können kaum noch<br />

bei der Digitalisierung mithalten<br />

Die Kleinen haben zu wenige<br />

Zahlungsmöglichkeiten<br />

79%<br />

71%<br />

69%<br />

51%<br />

47%<br />

13 %<br />

Quelle: Mente>Factum im Auftrag der<br />

Das Telefonbuch Servicegesellschaft mbH<br />

Basis 1.004 Befragte (ab 16 Jahren)<br />

Grafik: Das Telefonbuch


HOTLIST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 9<br />

TIERISCHER SPASS: Gemeinsam<br />

und mit ein bisschen<br />

Würfelglück müssen die Spieler<br />

verhindern, dass die Bauernhof-Tiere<br />

ausbüxen.<br />

Haba; www.haba.de<br />

2<br />

AUSBAU: Im Sylvanian Village wird weiter gebaut. Das neue<br />

Starter Haus strahlt in neuem Design und bietet mehr Spielfläche.<br />

Damit kann es auch gleich losgehen, denn im Set ist eine<br />

Figur und verschiedene Möbel enthalten. Das Haus kann auch als<br />

Erweiterung des Stadthauses verwendet werden, es lässt sich auf<br />

das Stadthaus setzen, so dass drei Etagen entstehen.<br />

Epoch; Vertrieb: Epoch Traumwiesen, www.sylvanianfamilies.de<br />

1<br />

PUNKTLANDUNG: Das 1.087 Teile umfassende Set ist eine besonders<br />

detaillierte Nachbildung der ersten Mondlandefähre,<br />

mit der eine bemannte Landung glückte. Ein anspruchsvolles<br />

Bauset mit nostalgischem Nebeneffekt: Weltraumbegeisterte<br />

und Entdecker können die ersten Schritte auf dem Mond<br />

mit zwei Astronauten-Minifiguren samt NASA-Aufdruck<br />

und goldenen Helmen nachempfinden.<br />

Lego; www.lego.de<br />

3<br />

WILDE KLÄNGE: Der „Gorilla Club“ aka Locas in<br />

Love steht in der Tradition der beliebten „Unter<br />

meinem Bett“-Musikreihe und verbindet auf<br />

zeitgemäße Art Popmusik mit typischen<br />

Kinderthemen.<br />

Boxine; www.boxine.de<br />

4<br />

FASHION DOLLS: Die spanische Marke<br />

Llorens steht für handgefertigte Puppen mit<br />

viel Liebe zum Detail. Die Munecas haben<br />

einen Weichkörper, Kopf, Arme und Beine<br />

aus Vinyl. Die trendigen Outfits und die<br />

weichen, frisierbaren Haare machen<br />

jede Puppenmutter zur Fashionista.<br />

Llorens; Vertrieb: Carletto<br />

www.carletto.de<br />

6<br />

NACHWUCHS: Gleich zwei Neuigkeiten<br />

gibt es von Steffi Love: Erstens wird sie<br />

Mama und zweitens verzaubert sie als<br />

wunderschöne, bunte Fee und freut<br />

sich auf ein Einhornbaby. Das<br />

Geschlecht ihres eigenen Babys<br />

wird erst bekannt, wenn die<br />

Überraschungskanone<br />

gedrückt wird.<br />

Simba<br />

www.simba-<strong>toys</strong>.de<br />

5


10<br />

HOTLIST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

8<br />

ABKÜHLUNG: Auch nach der Sahara-<br />

Hitze garantiert ein Renner: der Eisstand<br />

fürs Kinderzimmer mit allem, was das<br />

Herz begehrt.<br />

howa; www.howa-spielwaren.com<br />

7<br />

TUT GUTES: Frosch Funny tröstet,<br />

wenn der Bauch schmerzt,und<br />

leistet darüber hinaus noch Gutes:<br />

Fashy unterstützt mit einem Teil<br />

des Erlöses den Bau von Schulen in<br />

Afrika über World Vision.<br />

Fashy; www.fashy.de<br />

9<br />

BADESPASS: Sommer, Sonne, ab ins kühle Nass – aber<br />

oha, das Wasser ist tatsächlich ganz schön frisch und die<br />

Badegäste stehen erst malum den Pool herum. Da macht<br />

es doch viel mehr Spaß, die Mitspieler ins Becken zu<br />

schubsen, anstatt selbst mit einem graziösen Bauchplatscher<br />

im Wasser zu landen. Witziges Ärgerspiel, das<br />

der gewinnt, der zum Schluss noch am Beckenrand steht.<br />

Hutter; www.hutter-trade.com<br />

10<br />

UNTERWASSER: Das berückend schöne,<br />

großformatige Buch der Künstlerin Aleksandra<br />

Artymowska nimmt uns mit auf eine fantastische<br />

Reise auf den Grund des Ozeans, quer<br />

durch alle sieben Weltmeere. Verschlungene<br />

Labyrinthe, geheimnisvolle Suchbilder und<br />

spannende Rätsel laden ein zum Staunen,<br />

Entdecken und Träumen.<br />

moses.; www.moses-verlag.de<br />

11<br />

ABHILFE FÜR DUSCHMUFFEL:<br />

Da wehrt sich auch der größte<br />

Angsthase nicht mehr. Moby &<br />

Friends Duschkopf und Soap Buddy<br />

lassen alle Ängste vergessen.<br />

Skip Hop; www.skiphop.com<br />

12<br />

SÜSSE TIERKINDER: Im Set sind Panda,<br />

Tiger, Giraffe und Elefant. Die leicht<br />

zu greifenden Tierfiguren und Bausteine<br />

fördern Baufähigkeit und Feinmotorik.<br />

Lego; www.lego.de<br />

13<br />

BERUHIGEND: Dreamy, das kuschelige, anschmiegsame Sternenlicht,<br />

hilft Kinder mit einer Sternenhimmel-Projektion beim Einschlafen.<br />

Dazu werden beruhigende Melodien abgespielt.<br />

Jamara; www.jamara.com<br />

ANSTECKUNGSGEFAHR: Getreu dem Grundsatz „Survival<br />

of the fittest“ versuchen die Spieler, ihren Körper<br />

gesund zu machen und die Krankheitserreger an die<br />

anderen weiterzureichen. Dabei ist jedes Mittel recht,<br />

egal ob gesunde Organe zu infizieren, zu<br />

klauen oder Medikamente ausschließlich für<br />

sich zu verwenden.<br />

Game Factory; Vertrieb: Carletto<br />

www.carletto.de<br />

14


ARENA<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 11<br />

LEGO – ABSCHIED<br />

VOM FACHHANDEL?<br />

»Im Kern all unserer<br />

gemeinsamen<br />

Bemühungen steht<br />

der Konsument.«<br />

KAREN PASCHA-GLADYSHEV,<br />

Geschäftsführerin Lego GmbH<br />

»Ein mehr als deutliches<br />

Zeichen an den Fachhandel<br />

wäre, den Wert und die<br />

Leistung des Fachhandels<br />

anzuerkennen.«<br />

WOLFGANG GEBAUER,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Toys & more<br />

NEIN!<br />

Es ist unser Ziel, gemeinsam mit unseren Partnern aller<br />

Kanäle nachhaltig zu wachsen. Dazu gehören selbstverständlich<br />

auch der Fachhandel und der stationäre Handel!<br />

Im Kern all unserer gemeinsamen Bemühungen steht der<br />

Konsument. Unser Fokus liegt darauf, den Konsumenten<br />

da zu erreichen, wo er sich aufhält, und ihm ein Angebot<br />

zu machen, was zu seinem jeweiligen Interesse passt. Verschiedene<br />

Kanäle spielen dabei aus unserer Sicht auch<br />

verschiedene Rollen und ergänzen und unterstützen einander<br />

gleichermaßen, um alle Bedürfnisse von Shoppern und<br />

Konsumenten zu erfüllen. Beispielsweise sehen wir in den<br />

vergangenen Jahren eine Veränderung im Kaufverhalten<br />

der Konsumenten und eine Verschiebung hin zum Kauf im<br />

Internet, gleichzeitig aber verbunden mit einem steigenden<br />

Anspruch an den stationären Handel. Wir wissen, dass der<br />

stationäre Handel eine elementare Rolle im Einkaufserlebnis<br />

spielt. Es gibt dort ganz andere Möglichkeiten, unser<br />

Produktportfolio und unsere Marke zu präsentieren und<br />

den Kunden persönlich zu beraten. Wir arbeiten mit unseren<br />

Partnern gemeinsam daran, dass jeder Verkaufskanal<br />

einen besonderen, eigenen Wert für den Konsumenten<br />

hat. Wir setzen dabei vor allem auf einen gesunden Mix, zu<br />

dem auch unsere eigenen Lego Stores gehören, in denen<br />

Kinder, Familien und erwachsene Lego Fans das gesamte<br />

Lego Sortiment bestaunen und sich Experten-Tipps holen<br />

können. Von diesen profitiert übrigens auch der gesamte<br />

Handel: Wenn wir neue Lego Stores an einem Standort eröffnen,<br />

konnten wir in der Vergangenheit beobachten, dass<br />

auch die Handelspartner in der Umgebung von der höheren<br />

Aufmerksamkeit rund um die Marke Lego profitieren.<br />

JA!<br />

Die derzeitige Strategie von Lego deutet schon darauf hin,<br />

dass sich Lego immer weiter vom Fachhandel entfernt. Zum<br />

einen hat man das Gefühl, dass immer mehr Exklusivartikel<br />

ausschließlich bei Lego direkt zu beziehen sind, andere<br />

Artikel zunächst einen zeitlichen Vorlauf in den eigenen<br />

Stores sowie im eigenen Online-Shop bekommen, bevor sie<br />

im Fachhandel erhältlich sind. Zum anderen wird die Handelsspanne<br />

von Jahr zu Jahr bei Lego schlechter. Das hat<br />

aber nichts mit den Konditionen zu tun, sondern mit dem<br />

Vertrauen von Lego in die eigenen Produkte. Der Stein ist<br />

genial! Dennoch scheinen die Verantwortlichen den Wert ihres<br />

eigenen Produktes nicht zu kennen oder trauen ihrem<br />

Produkt nicht mehr den Wert zu. Das sollte uns nachdenklich<br />

stimmen, denn was nichts kostet, ist auch nichts wert!<br />

Warum sollten also gerade wir Händler auf ein Produkt setzen,<br />

das nichts mehr wert ist? Ein mehr als deutliches Zeichen<br />

an den Fachhandel wäre, den Wert und die Leistung<br />

des Fachhandels anzuerkennen. Die Flächen, die wir für die<br />

vielen tollen Lego Produkte zur Verfügung stellen, kosten<br />

nicht nur Geld, sondern sie sind wirklich etwas wert! Von<br />

den darüber hinausgehenden Leistungen des Fachhandels<br />

will ich erst gar nicht sprechen. Ein aus meiner Sicht richtiger<br />

Ansatz für eine langfristige Strategie wäre, den Wert des<br />

Lego Steines neu zu entdecken und diese Produkte wieder<br />

mit einem angemessenen UVP zu versehen. Aus strategischen<br />

Gründen sollten alle Exklusivartikel dem Fachhandel<br />

zu normalen Konditionen zugänglich gemacht werden, um<br />

eine möglichst breite Verbraucherschicht zu erreichen. Man<br />

könnte aber auch darüber nachdenken, ob man nicht grundsätzlich<br />

alle Neuheiten mit einem zeitlichen Vorlauf von 4<br />

Wochen zuerst an den Handel ausliefert. Wir sollten nie vergessen,<br />

dass alles seinen Wert hat!


12<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

GANZ SCHÖN<br />

SCHÖN!<br />

Deutschland ist in Feierlaune. Mit neuen Museen und einem riesigen Kulturprogramm feiert das<br />

Land 100 Jahre Bauhaus. Die einflussreichste Schule für Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

hat wie kein anderer „Stil“ das Lebensgefühl und den Geschmack von Generationen geprägt.<br />

Am Bauhaus wurden aber nicht nur Möbel-Ikonen entworfen, sondern auch kindgerechtes<br />

und wirtschaftlich erfolgreiches Spielzeug wie etwa das Schiffbauspiel von Alma Siedhoff-Buscher.<br />

Spielt gutes Spielzeugdesign auch heute noch eine Rolle oder gilt inzwischen: Schön ist, was gefällt<br />

und sich verkaufen lässt?<br />

Die Spielwarenbranche ist nicht der<br />

Hotspot, wenn es um gutes Design<br />

geht. Das darf man durchaus sagen,<br />

ohne auch nur im Geringsten die Leistungen<br />

der Hersteller diskreditieren zu<br />

wollen. Viele Sachen sind ganz wunderbar,<br />

ästhetisch ein Genuss, wie etwa<br />

das in diesem Jahr ausgezeichnete<br />

„Horse“ des portugiesischen Herstellers<br />

TrêsDê, Lda, Mafra, zeigt<br />

(www.ruitomas.pt).„Horse“<br />

ist eine minimalistische<br />

Neuinterpretation eines<br />

Schaukelpferds, dessen<br />

Erscheinungsbild von<br />

skandinavischer Ästhetik<br />

und formaler<br />

Schlichtheit geprägt<br />

ist. Die besondere<br />

Form wird dank eines<br />

speziellen Biegeverfahrens<br />

und des Verbundwerkstoffs<br />

Corian erreicht. Es zeigt einmal mehr,<br />

dass es oft neue Materialien sind, die<br />

Designer zum Experimentieren animieren<br />

und die zu „echten“ Innovationen<br />

führen.<br />

Dennoch: Betrachtet man die renommierten<br />

Designpreise wie Red Dot oder<br />

German Design Award, zeigt sich, dass<br />

Spielzeug und Babyhardware bis dato<br />

eher eine marginale Rolle im Designdiskurs<br />

gespielt haben. Dabei ist Spielzeugdesign<br />

alles andere als<br />

„Kinderkram“, denn außergewöhnliche<br />

Kinderobjekte zu<br />

entwerfen heißt eben nicht, das<br />

Design für Erwachsene zu<br />

schrumpfen, sondern formale<br />

Lösungen zu finden,<br />

die den spezifischen Bedürfnissen<br />

von Kindern<br />

folgen und einen hohen<br />

Spielwert aufweisen.<br />

Der Red<br />

Dot Award führt<br />

die Rubrik „Baby<br />

und Kind“ erst seit<br />

2015, was kaum überrascht.<br />

Die mediale Aufmerksamkeit<br />

gehört eben Design-Stars wie Jasper<br />

Morrison oder Konstantin Grcic, einem<br />

der wichtigsten Designer unserer Zeit,<br />

der die Büros dieser Welt mit Stühlen<br />

© Lego<br />

wie „Rookie“ oder „Allstar“ aufmöbelt.<br />

Auf ihnen arbeitet man/frau am BSP,<br />

nicht auf einem „Horse“. Die weltweit<br />

führende Messe für guten Geschmack,<br />

der Salone del Mobile, richtete 2015 die<br />

Kids Design Week im Mailänder Technikmuseum<br />

aus, auf der Aussteller<br />

Spielzeug und Möbel zeigten. Davon ist<br />

nichts mehr zu hören, lieber setzt man<br />

auf eine Badezimmermesse innerhalb<br />

der Salone. Die Nasszelle ist heute die<br />

Wellness-Oase für die, die sich von der<br />

Arbeit am BSP erholen müssen. Lediglich<br />

die Köln Messe hält an ihrem Nachwuchswettbewerb<br />

Kids Design Award<br />

fest.<br />

(Fast) jeder kennt den LEGO-Stein, bei<br />

dem die legendären Neuen Meisterhäuser<br />

von Walter Gropius in Dessau als<br />

Matrix gedient haben könnten – zweifelsohne<br />

ein Jahrhundertentwurf bei<br />

Spielzeug. Man kennt das Bobby Car,<br />

dem in diesem Jahr ein Facelifting spendiert<br />

wurde und von dem es Mitte der<br />

Neunzigerjahre sogar eine „Art-Collection“<br />

gab. Sie sind nicht allein deshalb<br />

Klassiker, weil sie einen großen pädagogischen<br />

Wert haben. Spielzeugklassiker<br />

gibt es zuhauf wie „Mensch ärgere Dich<br />

nicht“ oder „Rushhour“. Designklassiker<br />

übersetzen eine Spielidee auch<br />

in eine formal-ästhetisch einzigartige<br />

Form.<br />

© Bauhaus Dessau


TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 13<br />

Das niederländische Unternehmen BERG Toys<br />

B.V. entwirft, produziert und verkauft unter<br />

der Marke BERG Outdoor-Spielzeug wie pedalgetriebene<br />

Gokarts, Trampoline und<br />

andere Spielgeräte. Dabei setzt das<br />

Unternehmen nicht nur auf kindgerechte<br />

Gestaltung, die Spaß macht,<br />

sondern, wie Produktmanager Paul<br />

Scheurwater sagt, „auf Design, das<br />

schön und funktional ist“. In der Research-<br />

und Development-Abteilung<br />

von BERG arbeiten inzwischen 13 Designer<br />

und Ingenieure, um dieses Versprechen wahrzumachen. Mit Erfolg, denn<br />

auch in diesem wie im letzten Jahr heimste das Unternehmen wieder zwei<br />

begehrte Preise ein: den Red Dot Award 2018 und den German Design<br />

Award 20<strong>19</strong> für den BERG GO², das kleinste Mitglied der BERG-Familie.<br />

Mit dem neuen BERG GO 2 lernen Kinder von 10 bis 30 Monaten Laufradfahren<br />

und Pedaltreten.<br />

Der BERG GO 2 unterscheidet sich nicht nur durch sein einzigartiges Pedal-System<br />

von anderen Kinderfahrzeugen der Einstiegsklasse. Das Fahrzeug,<br />

das Laufauto und Pedal-Gokart in einem ist, besticht nicht zuletzt<br />

durch sein Design, das sowohl funktional und ergonomisch ist, und durch<br />

den ästhetischen Mehrwert. Paul Scheurwater dazu: „Spielzeugdesign<br />

muss einerseits völlig anders sein, weil es Kinder ansprechen und inspirieren<br />

muss, ihre eigenen Geschichten und Abenteuer zu erleben. Auf<br />

BEST OF SWITZERLAND<br />

Die Schweiz ist mehr als Schokolade<br />

und Taschenmesser. Ihr Produktdesign<br />

z. B. sorgt seit Jahrzehnten für internationale<br />

Aufmerksamkeit. Le Corbusier<br />

etwa gilt als einer der einflussreichsten<br />

Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts.<br />

Seine Liege C64 ist eine Ikone<br />

der Moderne. Oder der Winterthurer<br />

Max Bill, Rektor der Ulmer Hochschule<br />

für Gestaltung, der ebenfalls zu den<br />

herausragenden Vertretern Schweizer<br />

Designs zählt. Im Möbeldesign setzte<br />

das Land weitere Maßstäbe. Die Reihe<br />

großer Designer ließe sich mit Alfredo<br />

Häberli, Mario Botta oder Thomas<br />

Schmid fortsetzen. Oder den Brüdern<br />

Markus und Daniel Freitag, die <strong>19</strong>93 mit<br />

ihrer Kuriertasche aus alten Lkw-Planen,<br />

gebrauchten Fahrradschläuchen<br />

und Autogurten ein Symbol für eine<br />

Kreislaufwirtschaft schufen.<br />

Schweizer Design steht<br />

seit jeher für Präzision,<br />

Funktionalität, große<br />

Benutzerfreundlichkeit und Unaufgeregtheit.<br />

Eigenschaften, die sich allesamt<br />

auch im cuboro Kugelbahnsystem<br />

wiederfinden, das seit <strong>19</strong>86 in der<br />

Schweiz hergestellt wird. Doch während<br />

bei einem Möbelbausystem wie<br />

USM vor allem die gestalterischen und<br />

formalen Qualitäten gesehen werden,<br />

wird bei der cuboro Kugelbahn der pädagogisch-spielerische<br />

Aspekt betont,<br />

weniger die große Designqualität<br />

oder der ästhetische Aspekt. Dabei<br />

ist der Spielwert des „Systems“<br />

ohne das intelligente<br />

Design gar nicht zu haben.<br />

Dass sich äußere und<br />

innere Funktionen in<br />

eine und denselben<br />

Würfeln zu<br />

zusammenhängenden<br />

Bahnverläufen<br />

kombinieren<br />

lassen, ist<br />

die große Leistung des<br />

Entwurfs. Über die Qualität der<br />

COOLER BABYFLITZER<br />

Der stylische BERG GO² räumte seit seiner Markteinführung 2018 reihenweise<br />

international renommierte Designpreise ab. 20<strong>19</strong> gab’s für<br />

den Flitzer den German Design Award.<br />

der anderen Seite sind es die Eltern,<br />

die das Pedal-Gokart kaufen – es muss<br />

daher auch Erwachsene ansprechen.“<br />

Gleichzeitig sind die Sicherheitsanstrengungen<br />

für Spielzeug besonders<br />

hoch. Die Synthese aus diesen unterschiedlichen<br />

Anforderungen, aus Qualität,<br />

Design, Innovation und Spielspaß,<br />

ist dem BERG-Team mit dem BERG GO 2<br />

in besonderer Weise gelungen. Zubehör<br />

wie Schubstange, Fahne und Tragegurt<br />

komplettieren das Angebot.<br />

Schweizer Produkte stehen nicht nur für hohe Qualität. Auch gutes Design hat dort eine lange Tradition.<br />

Das Land brachte nämlich immer wieder herausragende Design-Ikonen hervor. Hat auch cuboro<br />

das Zeug zum Klassiker?<br />

Ausführung erübrigt sich ohnehin jedes<br />

Wort. Mit „cuboro tricky ways“ hat<br />

cuboro seinem Klassiker eine wunderbare<br />

Brettspiel-Variante hinzugefügt.<br />

Dass cuboro trotz harter Konkurrenz<br />

zu den Best-of-Switzerland-Produkten<br />

zählt, kommt also nicht von ungefähr.


14<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

DESIGN IST KEIN KINDERSPIEL<br />

Skandinavisches Design ist schlicht gemütlich, es ist überaus ästhetisch, qualitativ hochwertig, vor<br />

allem ist es zeitlos. Das hat „Nordic Design“ weltweit erfolgreich gemacht. Selbst beim Spielzeug<br />

bleiben die Nordlichter ihrer Philosophie treu – wie das Beispiel BRIO zeigt.<br />

HOCHWERTIG: Mit Sortierbox erkunden<br />

Kinder spielerisch verschiedene<br />

dreidimensionale Formen. Es zeichnet<br />

sich durch helle Farben mit einer<br />

Hochglanzoberfläche aus.<br />

Die ästhetische Erziehung und Geschmacksbildung<br />

fängt im Kinderzimmer<br />

an. Das glauben Experten. Aber<br />

auch in der Spielwarenbranche wird<br />

Design, wie oft auch in anderen Branchen,<br />

in der Regel eher stiefmütterlich<br />

behandelt, jedenfalls selten als strate-<br />

gisches Instrument zur Differenzierung<br />

und zum Markenaufbau eingesetzt.<br />

Der Fokus liegt eher auf „pädagogisch<br />

wertvoll“, „Spielspaß“ oder „Förderung“,<br />

als wäre Design schlicht überflüssig<br />

und der Aufwand vergeudete<br />

Zeit, Kinder mit „schönem“ Spielzeug<br />

zu erfreuen. Ausnahmen bestätigen<br />

auch hier die Regel.<br />

Eine macht das schwedische, 1884 in<br />

Osby gegründete und heute im Besitz<br />

von Ravensburger befindliche Unternehmen<br />

BRIO, das mit dem Labyrinth-<br />

Spiel, dem Clown, dem Dackel sowie<br />

dem „ochsenblutroten“ Herd und dem<br />

Lauflernwagen „Toddler Wobbler“ eine<br />

ganze Reihe von Klassikern hervorgebracht<br />

hat – von der Eisenbahn, der bekanntesten<br />

Produktreihe, ganz abgesehen.<br />

Liegt es vielleicht daran, dass<br />

die Winter da oben lang sind, das<br />

Wetter rau und kalt ist und die<br />

Tage kurz sind, weshalb man<br />

es wenigstens in den eigenen<br />

vier Wänden „schön“ haben<br />

will? Design spielt jedenfalls<br />

in den nordischen Ländern eine herausgehobene<br />

Rolle, auch bei Spielzeug,<br />

nicht nur in Schweden.<br />

Die Designphilosophie von BRIO basiert<br />

auf einer simplen Maxime: Gutes<br />

Design darf kein Kinderspiel sein, aber<br />

gutes Design sollte zum Spielen anspornen<br />

und obendrein langlebig sein.<br />

Ein Beispiel dafür liefert das Kleinkindspielzeug,<br />

das oft eher am „Rande“<br />

der Wahrnehmung steht, dabei aber<br />

die BRIO Werte wie kaum ein anderes<br />

Sortiment repräsentiert. Die Schweden<br />

sprechen damit eine Generation von Eltern<br />

an, die nicht nur hohen Spielwert<br />

und qualitativ hochwertiges, sondern<br />

auch ästhetisches Spielzeug wollen.<br />

BEISS ZU: 2015 als „Green-Yellow-White“-Edition<br />

eingeführt,<br />

liefert der Beißring in der<br />

„Green-Red-White“-Version<br />

ein weiteres Beispiel dafür,<br />

dass BRIO-Klassiker ihren<br />

„Look“ über Jahre hinweg<br />

nicht verändern.<br />

WINDSCHNITTIG:<br />

Ob als Schiebeversion<br />

oder als RC<br />

Rennwagen mit Fernsteuerung,<br />

der rote Flitzer macht<br />

auf jedem Parkett eine gute Figur.<br />

IMMER NOCH EIN HINGUCKER:<br />

Das Herz jedes Kinderzimmers<br />

und so unkompliziert und einfach<br />

wie schwedisches Essen.<br />

KRAFTVOLL: Auch am Lauflernwagen<br />

zeigt sich die klare, einfache Designsprache<br />

von BRIO. Und die Kombination<br />

von Schwarz, Rot und Weiß verleiht<br />

dem „Toddler Wobbler“ zudem eine<br />

kraftvolle Note.


EIN ALLERBESTER FREUND: Der Nachziehhund hat<br />

Generationen von Kleinkindern auf der ganzen Welt<br />

begeistert. Zum 60. Geburtstag gibt es den Klassiker<br />

in einem eleganten Punktdesign.<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15<br />

BRIO SPIELZEUG WILL „STIMMIG“ SEIN<br />

Herr Mauritzson, skandinavisches Interieur-Design<br />

ist weltberühmt. Was<br />

zeichnet denn den nordischen Stil<br />

aus?<br />

Daniel Mauritzson: Die weltweite Anerkennung<br />

und große Popularität skandinavischen<br />

Design rührt daher, dass<br />

es uns immer wieder gelingt, auf raffinierte<br />

Art „Einfachheit“ zu gestalten.<br />

Unser Design ist geprägt von der Balance<br />

zwischen Funktion und Form, die<br />

mich selbst von Anfang an faszinierte.<br />

Die intelligente Wahl von Materialien<br />

trägt dazu bei, dass sich Nordic Design<br />

in der globalen Wahrnehmung abhebt.<br />

Wie spiegelt sich dieser Stil in Ihrer<br />

Arbeit für BRIO-Spielzeug wider? Sind<br />

es die Formen, die Farben oder Materialien?<br />

D.M.: BRIOs lange Tradition in der Herstellung<br />

von Spielzeug ist stark geprägt<br />

von Holz. Da liegen unsere Wurzeln. Als<br />

Designer stelle ich mich der Herausforderung,<br />

ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen Tradition und Moderne herzustellen<br />

– um etwas zu schaffen, das<br />

wir einen modernen Klassiker nennen.<br />

Das Ergebnis sollte „stimmig“ sein mit<br />

dem, wo wir als Marke herkommen,<br />

aber zugleich signalisieren, dass wir<br />

Neues für die Welt von heute kreieren.<br />

Farbe, Form und Materialien - das sind<br />

die zentralen Parameter, an denen wir<br />

arbeiten, um das bestmögliche Ergebnis<br />

zu erzielen.<br />

In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre<br />

Bauhaus. Spielte und spielt<br />

diese Designschule eine Rolle in<br />

Schweden?<br />

D.M.: Gerade Einfachheit im Design ist<br />

besonders wichtig, um einzigartiges<br />

Spielzeug für die Jüngsten zu entwickeln.<br />

Kleinkinder wollen sich nicht mit<br />

zu vielen Funktionen und Merkmalen<br />

ablenken lassen. Sie lernen das Prinzip<br />

von Ursache und Wirkung durch die<br />

Wiederholung im Spiel. Ein Markenzeichen<br />

von BRIO war es immer, Elemente<br />

einzubauen, die Kinder überraschen<br />

oder unerwartete Reaktionen hervorrufen,<br />

sei es durch Geräusche, Bewegungen<br />

oder eine Farbe, um einen Aspekt<br />

hervorzuheben.<br />

Herr Mauritzson, wir bedanken uns<br />

für das Gespräch.<br />

»Gerade Einfachheit im<br />

Design ist besonders wichtig,<br />

um einzigartiges Spielzeug<br />

für die Jüngsten zu<br />

entwickeln.«<br />

DANIEL MAURITZSON<br />

Chefdesigner BRIO, Malmö<br />

DESIGN ZUM GLÜCKLICHSEIN<br />

Kinder haben ein Recht auf gutes Design. Davon zeigt man sich bei Sigikid überzeugt. Mit der<br />

Beasts-Kollektion beweisen die Mistelbacher seit über zehn Jahren, dass „deutsches“ Design, weltweit<br />

gerühmt für seine hohe Funktionalität, auch humorvoll und ironisch sein kann.<br />

Der Anspruch ist ambitioniert. Die Sigikid-Kuschelexperten wollen sich durch Design vom oftmals<br />

schnelllebigen und auf kurzfristige Effekte ausgerichteten Spielwarengeschäft abheben. „Design“,<br />

sagt Sigikid-Geschäftsführer Axel Gottstein, „steht bei uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es eben<br />

nicht, Innovationen durch mehr oder größere Funktionalität zu kreieren, sondern für uns ist Design der<br />

Motor für Neues und es macht Innovationen erst sichtbar.“ Mit dieser Auffassung steht Gottstein nicht<br />

alleine da. Der Deutsche Markenverband schrieb bereits Anfang des Jahrzehnts in seiner Studie „Die<br />

Schönheit des Mehrwerts“, dass Design mittlerweile ein unverzichtbares Instrument der Markenführung<br />

sei und eine zentrale Rolle bei Produkteinführungen, der Gewinnung von Marktanteilen und der<br />

Preisgestaltung spiele.<br />

Die Klaviatur, Design als Treiber von Innovationen einzusetzen, beherrschen<br />

die Sigikid-Markenstrategen aus dem Effeff – wie u. a. die vor gut<br />

zehn Jahren eingeführte Beaststown-Kollektion zeigt. Formale Regeln<br />

sucht man hier vergeblich. Die Designer dürfen mit Formen, Farben und<br />

Materialien „rumspinnen“, wie Axel Gottstein die Entwurfsarbeit nennt.<br />

Ansonsten hütet man die Sigikid-Gebote für gutes Design wie Coca-Cola<br />

seine Rezeptur. Nur eine Maxime erfüllen alle Beaststown-Bewohner: Sie<br />

sollen von menschlichen Schicksalen erzählen. So heißen Bewohner auch<br />

mal „Game Over“ (Looser!), „Paul Platt“ (Yoga-Meister) oder „Gulli Gallo“,<br />

der sich als zwielichtige Gestalten in der Unterwelt rumtreibt. „Beasts-Charaktere“,<br />

sagt Axel Gottstein, „sind Spiegelbilder des Menschen in tierischer<br />

Erscheinung.“ Menschliches, Allzumenschliches ist den Franken offensichtlich<br />

nicht fremd. Vielleicht macht genau das und der Humor, mit dem<br />

die Designer die „Schicksale“ verpacken, den Erfolg über alle Generationen<br />

hinweg aus. In diesem Jahr sind wieder 20 neue Beast(s)er eingezogen.


16<br />

TITELSTORY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Seit 2006 entwickelt, produziert und vertreibt Naseweiss hochwertiges wie ungewöhnliches<br />

Spielzeug, bei dem es um die spielerische Entdeckung von grundlegenden<br />

Kulturtechniken, naturwissenschaftlichen Phänomenen oder historischen<br />

Technikvorbildern geht. Die Spielzeuge machen Ideen buchstäblich begreif- und<br />

erfahrbar. Gleichzeitig sind sie in einem hohen Maße kultiviert, ästhetisch und<br />

technisch anspruchsvoll gemacht. Das Sortiment reicht vom Thetherball, das auf<br />

Schulplätzen dieser Welt gespielt wird, über einen Flitzer mit Gummimotor bis hin<br />

zum Mikroskop. Aber nicht nur die Spielzeuge selbst sind individuell, originell und<br />

funktionell gestaltet, auch die Verpackung ist es. Als eines der ersten<br />

Unternehmen dürfte Naseweiss Spielzeug in der Dose auf den<br />

Markt gebracht haben. Der Auftritt ist „aus einem Guss“.<br />

RAFFINESSE DES EINFACHEN<br />

Naseweiss, ein Projekt der Samariterstiftung, steht für hochwertiges Holzspielzeug. Bei der Entwicklung<br />

der Produkte arbeitet Naseweiss seit vielen Jahren mit dem Münchner Büro Designpositionen<br />

zusammen.<br />

Allen Spielzeugen gemein ist die Anwendung elementarer konstruktiver<br />

Grundprinzipien und die „Raffinesse des Einfachen“.<br />

Diese Philosophie zieht sich durch das gesamte<br />

Sortiment. Man sieht dem Spielzeug deshalb<br />

auch seine Herkunft auf Anhieb an. Dazu trägt auch<br />

die Kontinuität in der Zusammenarbeit mit dem<br />

Büro Designpositionen beitragen, das als Fullservice-Agentur<br />

für den gesamten Auftritt der Marke<br />

verantwortlich zeichnet. Dass die Produkte immer<br />

wieder ausgezeichnet werden, überrascht<br />

nicht. Auf der Messe Tendence bewarben sich in<br />

diesem Jahr 92 Firmen aus 15 Ländern mit neu<br />

entwickelten Produkten für die FORM 20<strong>19</strong>. Eine<br />

Jury wählte 150 Objekte von 57 Ausstellern für<br />

eine Sonderausstellung aus, die durch<br />

innovative Gestaltungslösungen, produktgerechte<br />

Materialauswahl und<br />

-verarbeitung sowie Funktionalität<br />

und eine plausible Gesamtkonzeption<br />

zu überzeugen vermochten. Unter den<br />

prämierten Produkten: das neue Insektenhotel.<br />

AUF DIESE STEINE LÄSST SICH BAUEN!<br />

Die Bioblo Konstruktionssteine wollen Maßstäbe in punkto Design und Ökologie im Kinderzimmer<br />

setzen. Das ist ihnen gelungen. Die Experten beim German Design- und Green Product Award ließen<br />

sich von die markanten Steine sofort überzeugen.<br />

Bausteine sind ein Klassiker im Kinderzimmer. Generationen von Designern haben<br />

sich an ihnen und den geometrischen Formen wie Würfeln, Quadern, Dreieck abgearbeitet,<br />

um aktuelle Antworten auf die Frage zu finden, wie der ideale Baustein für<br />

das perfekte Bauwerk aussieht. Bioblo Spielwaren glaubt, mit dem neuen Konstruktionsstein<br />

Bioblo eine Antwort gefunden zu haben, wie modernes, freies Bauen<br />

heute aussehen kann. Der Konstruktionsstein, im Vertrieb des Wiener Spezialisten<br />

für Kinder- und Gesellschaftsspiele, Piatnik, steht durchaus in der Tradition<br />

großer Vorbilder, aber das charakteristische Design macht den Stein zu einem unverwechselbaren<br />

Baumaterial. „Bioblo hat viele gute Argumente auf seiner Seite“,<br />

sagt deshalb auch Piatnik-Geschäftsführer Dieter Strehl, „da ist das gute, frische<br />

und junge Design, das gleich aufmerksam macht, aber ebenso spielen Recycling<br />

und Abwaschbarkeit in der emotionalen Ansprache eine wichtige Rolle.“<br />

Das Konstruktionsprinzip für die Bausteine<br />

haben sich die Erfinder des Steins, Stefan Friedrich,<br />

Hannes Frech und Dietmar Kreil, der Natur<br />

abgeschaut. Pate war das Wabengebilde<br />

der Bienen. Laut Mathematikern soll<br />

es die optimale geometrische Anordnung<br />

sein, um mit einem Minimum an Einsatz<br />

ein Maximum an Ertrag zu erzielen. Tatsächlich<br />

sind die Bioblo Bausteine auch<br />

besonders robust und stabil und in verschiedenen<br />

Packungsgrößen erhältlich.<br />

Dank ihres neuartigen Materials liegen sie<br />

zudem im Trend, denn Bioblo Bausteine<br />

bestehen zu 60 % aus Holzwerkstoff<br />

und zu 40 % aus recycelten Kunststoffen.<br />

Form und Material haben auf Anhieb<br />

auch Design-, Spiele- und Umweltexperten<br />

überzeugt. 2015 wurden<br />

die Bausteine mit dem Green Product<br />

Award für Nachhaltigkeit, Innovation<br />

und Design ausgezeichnet, 2018 folgten<br />

das Umweltsiegel „Blauer Engel“<br />

und der German Design Award in der<br />

Kategorie „Excellent Product Design“.


KOLUMNE<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 17<br />

Chefredakteur Ulrich Texter fühlt sich zunehmend von Politik, Parteien, Wirtschaft und Kirchen in die<br />

Zange genommen, die ihn partout „abholen“ und „mitnehmen“ wollen.<br />

Ich fühle mich bedroht. Das geht schon eine ganze Weile so.<br />

Um ehrlich zu sein, wird das Gefühl von Jahr zu Jahr stärker.<br />

Die Bedrohung ist mittlerweile allgegenwärtig. Zum Glück bin<br />

ich aber symptomfrei, aber was heißt das heute schon? Gesund<br />

ist nur der, der nicht gründlich genug untersucht worden<br />

ist. Medikamente brauche ich jedenfalls nicht, noch nicht.<br />

Sollte es doch mal erforderlich sein, Hilfe zu beanspruchen,<br />

vertraue ich lieber Roger Scrutons Ratgeber„Ich trinke, also<br />

bin ich – Eine philosophische Verführung zum Wein“ als irgendwelchen<br />

Stimmungsstabilisierern aus dem Labor. Wer<br />

nicht trinkt, ist nicht von dieser Welt! Sagt Scruton, nicht ich,<br />

aber ich bin, wenn’s drauf ankommt, auch zielgerichtet labil<br />

und glaube dann oft einfach alles, was man mir auftischt.<br />

Ich kann nicht sagen, wann es das erste Mal aufgetreten ist, aber<br />

das Gefühl ist so real wie die Vergangenheit nicht Vergangenheit<br />

ist, sondern Gegenwart, wenn ich an sie denke, aber ich vermute,<br />

es muss in den Nullerjahren gewesen sein, als nach Basta-Politik<br />

und Agenda 2010 die neue Bedrohung als schleichendes Gift<br />

in die Gesellschaft einsickerte und die halbe Welt mich „abholen“<br />

und „mitnehmen“ wollte. Wohin, hatte mir keiner gesagt, nicht<br />

einmal die Kirchen, deren Ziele doch eher begrenzt sind; vermutlich<br />

in die Zukunft, in ein besseres Leben oder sonst wohin, wo<br />

ich das Gefühl gewänne, das warst du, der das wollte, aber nicht<br />

die, die es angeleiert haben. Dabei neige ich nicht zu paranoiden<br />

Wahnvorstellungen. Das steht fest. Ich bin vom Fach. Eine posttraumatische<br />

Belastungsstörung, weil ich schon so viele Jahre<br />

in der Spielwarenbranche arbeite, schließe ich ebenfalls aus,<br />

obwohl es durchaus Anlässe zur Traumabewältigung gab. Allerdings<br />

bin ich mir, da ich zum Zweifeln neige, nicht ganz sicher,<br />

ob meine Tassen nach der Klassifikation des Diagnostic and Statistical<br />

Manual of Mental Disorders (DSM), der amerikanischen<br />

Bibel des Wahnsinns, auch heute noch richtig eingeräumt sind.<br />

Das ist kein Scherz. Man kann sich bei Amerikanern und ihrer<br />

Vorliebe, die Schwelle zum „Irresein“ immer weiter zu senken,<br />

nie ganz sicher sein, auf welcher Seite man sich gerade<br />

wiederfindet. Ihr Notenbankpräsident soll ja laut Trump<br />

selbst „verrückt“ sein. Von einem Tag auf den anderen ist man<br />

also irre, obwohl man sich normal fühlt und Billionen bewegt.<br />

Über den Zustand des scheidenden EZB-Präsidenten ist weniger<br />

bekannt. Er ist Italiener, das Land eben, wo die Zitronen<br />

blühen, aber Kinder keine Bausparverträge zur Taufe kriegen.<br />

Das entschuldigt manches, aber selbst die vorschnellen<br />

Urteile unverdächtiger schwäbischer Hausfrauen wollen seit<br />

Jahren Anzeichen auffälligen Verhaltens bei ihm entdeckt haben.<br />

Aber vermutlich ist „Mutti“ da kompetenter, das zu beurteilen,<br />

als ich. Zu leugnen ist jedenfalls nicht mehr, dass sich<br />

zu meinem Gefühl, bedroht zu sein, nunmehr auch das Gefühl<br />

mischt, dass aus Sicht des Weißen Hauses die halbe Welt außerhalb<br />

des Weißen Hauses gestört ist.<br />

Neulich fuhr mir der Schock einmal mehr in alle Glieder und<br />

ich dachte: Könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen und<br />

eure Arbeit ohne mich machen? Dabei fing alles ganz harmlos<br />

an. Ein Interview mit dem FDP-Vorsitzenden, mehr nicht, aber<br />

selbst die Partei, die so viel Wert auf Selbstbestimmung und<br />

Vielfalt setzt, will mich „mitnehmen“. Ich finde, das geht zu<br />

weit. Als sei es damit nicht genug, drohte mir selbst die CSU-<br />

Frau fürs Digitale, die Fränkin Dorothee Bär, an, mich „mitzunehmen“.<br />

Das wäre mein endgültiger Zusammenbruch. Allein<br />

die Vorstellung, dann stets „Fränggisch“ hören zu müssen,<br />

wäre schlimmer, als 24 Stunden mit den Kastelruther Spatzen<br />

KOLUMNE<br />

bombardiert zu werden. Auch mein Geist ist nur begrenzt widerstandsfähig.<br />

Dabei bin ich durchaus tolerant. Würde Scarlett<br />

Johannson mich „mitnehmen“ wollen, würde ich mir die<br />

Sache jedenfalls mal durch den Kopf gehen lassen, auch wenn<br />

das mit einer Reihe von Komplikationen verbunden wäre.<br />

Kürzlich war ich im Urlaub. Dort, wo man als einstige Zukunft<br />

Deutschlands nie hinwollte, weil die Eltern die Gegend vor<br />

Jahrzehnten mit ihrer Präsenz kontaminiert hatten. Als Inkarnation<br />

der Zukunft kann das Ziel ja nie weit genug weg sein.<br />

Ich glaube, das kennt jeder, der mal jung war. Südtirol also,<br />

irgendwo zwischen Meran und Bozen. Die Dinge des täglichen<br />

Bedarfs deckten wir im örtlichen Schwarz-Markt ein. Nein,<br />

nicht auf, sondern im, auch wenn wir uns in Italien befanden.<br />

Wir gratulierten dem Inhaber dieses 25 m 2 großen, vollgepfropften<br />

Supermarktes zu dem wundervollen Naturfreibad<br />

des Ortes. Es war ein Juwel, das Wasser einmalig. Schwarz<br />

lächelte vielsagend. Das Freibad, so der Schwarz-Händler, sei<br />

vom scheidenden Bürgermeister gegen viele Widerstände und<br />

die Mehrheit durchgesetzt worden, die sich vermutlich nicht<br />

abgeholt und mitgenommen gefühlt haben dürften. Jetzt lächelte<br />

ich. Menschen, die nichts mehr erreichen oder wiedergewählt<br />

werden wollen, dachte ich bei mir, sind offensichtlich<br />

in der Lage, zu ihren Überzeugungen zu stehen und Risiken<br />

einzugehen, ohne uns mit Sprechblasen wie „Wir müssen die<br />

Menschen auch mitnehmen“ einzulullen. Die „Nichtmitgenommenen“<br />

und „Schwarmintelligenten“ kommen inzwischen<br />

scharenweise. Ich fühlte mich gleich besser. Es geht auch ohne<br />

mich. Den Rest besorgte der wunderbare Lagreiner Rosé.


18<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

IDEALES MITBRINGSEL: Von wegen nach Strich<br />

und Faden! Bei der DIY-Kollektion „Made by you“<br />

heißt es mit Nadel und Faden oder<br />

Pinsel und Farbe, je nach Gusto<br />

oder Laune. Die Kollektion bietet<br />

trendige Dinge zum Selbstmachen,<br />

wie etwa Flattermann<br />

Fledermaus. Der Blutsauger,<br />

verspricht der Hersteller, soll, im<br />

Gegensatz zur gemeinen Schnake, die<br />

Modellbahner in den Bastelkeller treibt,<br />

wirklich bei Batgirls und Batmans „in“ sein.<br />

Busch; www.busch-model.info<br />

NEUE REIHE: Von kleinen, aufziehbaren<br />

Männlein, die einen<br />

Wettlauf auf dem Geburtstagstisch<br />

veranstalten, über Luftballons,<br />

die dekoriert werden<br />

können, bis zu Feenstäben und<br />

Traumfängern reicht das<br />

Spektrum der neuen DIY-Reihe.<br />

Djeco, Vertrieb: Fantasie4Kids<br />

www.f4k.de<br />

GUTE-LAUNE-<br />

PRODUKTE<br />

Die wichtigste Ressource des Menschen ist seine Kreativität. Die äußert sich nicht nur im Entdecken<br />

und Erfinden, sondern auch im Gestalten und Herstellen von „Artefakten“. Und das Gute daran:<br />

„Machen“ sorgt auch bei Kindern für gute Laune.<br />

FLO MEE MEETS CLOUD SLIME: Mit dem Cupcake & Bakery Starter Set<br />

können Kinder lecker aussehende Cupcakes formen. CRAZE FLO MEE ist<br />

der neue Modellierspaß für kreative Mädchen und kreative Jungen. Die<br />

Schaummasse ist lufttrocknend und härtet ohne Backen. FLO MEE ist auf<br />

Wasserbasis entwickelt, sehr leicht formbar, wird beim Trocknen nicht<br />

rissig und hinterlässt keine Rückstände auf Arbeitsflächen oder Hände.<br />

Craze; www.craze.<strong>toys</strong><br />

KREATIVES SPIEL: Play Creative heißt<br />

eine neue Kreativreihe für Kinder ab<br />

4 Jahren, die handwerkliches Geschick und<br />

Vorstellungskraft von Kindern und Vorschülern<br />

fördern will. Die Kreativsets beinhalten<br />

leicht nachzubauende Vorschläge, die<br />

Kindern bei der Erschaffung von originellen<br />

und einzigartigen Kunstwerken<br />

helfen. Technikfans bietet die Reihe<br />

einen Karton-Roboter, der durch<br />

seine besondere Optik besticht.<br />

Clementoni; www.clementoni.com/de/<br />

NÄCHSTE RUNDE: Die Linie der Strassstein-Gemälde<br />

bekommt Zuwachs. Die neuen Glitzer-Sujets „Blumen<br />

& Schmetterlinge“, „Tiger“, „Tukan“ und „Kolibri” laden<br />

Kinder zum Kleben ein. Ein Set enthält ein Gemälde zum<br />

Bekleben, Strasssteine, Klebestift, Klebeband und eine<br />

Klebehilfe. Die Linie fördert Geduld, Konzentration und<br />

Feinmotorik.<br />

Sentosphère, Vertrieb: Carletto; www.carletto.ch


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> <strong>19</strong><br />

KLASSIKER: Bügelperlen zählen zu den Klassikern im Kinderzimmer. Die einfache<br />

Technik des Perlensteckens und die schnelle Verfügbarkeit der Motive nach dem<br />

Bügeln erklärt die Beliebtheit dieses Dauerbrenners. Neu im Sortiment dieses<br />

Herstellers sind zwei Sets zu TOY STORY 4, mit denen die Charaktere Woody, Buzz<br />

Lightyear und Barbie oder Forky gestaltet werden können. Zum Herbst sind drei<br />

neue Sets zum Thema Frozen 2 angekündigt.<br />

Hama, Vertrieb: DAN Import; www.danimport.de<br />

NO PROBLAMA: Lamas sind aktuell schwer angesagt,<br />

warum, weiß wohl keiner, aber ist erst einmal<br />

etwas en vogue, fragt auch keiner mehr danach,<br />

weil alle, wie in diesem Fall, dann ein wenig Lama<br />

sein wollen, was natürlich laut dieses Herstellers<br />

wirklich no problama ist. Pünktlich zur Herbst- und<br />

Wintersaison erscheint das Aquabeads Lovely<br />

Lama Set mit über 2.000 Bastelperlen.<br />

Epoch, Vertrieb: Epoch Traumwiesen<br />

www.aquabeads.de<br />

REFERENZ AN EINEN GROSSEN: Anlässlich<br />

des 50-jährigen Firmenjubiläums<br />

der Malen-nach-Zahlen-Bilder erweitert<br />

Schipper seine Serie „Meisterklasse<br />

Premium“ um einen Klassiker der Kunstgeschichte,<br />

den Feldhasen von Albrecht<br />

Dürer. Für ambitionierte Hobbymaler.<br />

Schipper; www.simba-dickie-group.com


20<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Für Fachhändler empfohlen!<br />

Der Rostocker Spezialist für Kreativprodukte, Colour & More, und die Gruppe Kunterbunt der Jenaplanschule<br />

gewannen den Knetwettbewerb der Kooperationspartner Feuchtmann und duo schreib &<br />

spiel. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit Inhaber Jörg Busse.<br />

Herr Busse, mit Ihrem Geschäft Colour<br />

& More haben Sie am Knetwettbewerb<br />

von Feuchtmann und duo<br />

schreib & spiel teilgenommen, bei<br />

dem Schaufenster von Schülern dekoriert<br />

werden sollten. War es schwer,<br />

eine Schule zu finden?<br />

BASISARBEIT: Vermutlich hätte der Knetwettbewerb<br />

auch so manchem professionellen<br />

Künstler gefallen, denn hier konnten<br />

sich Kinder einmal unter Anleitung künstlerisch<br />

austoben. Ein Hingucker im Einerlei<br />

uniformer Schaufenster-Dekos sind diese<br />

„Werke“ allemal – und für Fachhändler zur<br />

Nachahmung empfohlen.<br />

Jörg Busse: Wir hatten keine Probleme,<br />

Schulen dafür zu gewinnen. Nicht<br />

einmal werben mussten wir, sondern<br />

nur mit unseren Kunden telefonieren.<br />

Das reichte, um fünf Schulen zum<br />

Mitmachen zu bewegen. Es waren am<br />

Ende dann zwar nur drei Schulen, aber<br />

die Erfahrung zeigt, dass immer noch<br />

kurzfristig was dazwischenkommen<br />

kann. Mit den drei Schulen hatten wir<br />

allerdings auch gut zu tun. Bei den<br />

Lehrern ist die Aktion wieder sehr gut<br />

angekommen. 2018 hatten wir bereits<br />

eine vergleichbare Aktion mit Faber<br />

Castell umgesetzt.<br />

Keine Angst gehabt, dass<br />

die Nachwuchskünstler ihr<br />

Entree verunstalten?<br />

J.B.: Bedenken? Gar nicht,<br />

weil erstens wir selbst dabei<br />

waren und die Schüler beaufsichtigten<br />

und zweitens<br />

Schulen mit entsprechenden<br />

Aufsichtspersonen dabei<br />

waren. Das sind Lehrer, von<br />

denen wir wissen, dass ihnen<br />

das Spaß macht und sie ein<br />

großes Interesse daran haben,<br />

so etwas zu gestalten.<br />

Wie ist die Aktion aufgenommen<br />

worden?<br />

J.B.: Gerade was das Thema<br />

Feuchtmann betrifft, sind die Kunden<br />

aufmerksam auf die Ware geworden,<br />

die sie oft gar nicht kannten. Ohne diese<br />

Aktion, das muss ich einräumen,<br />

hätten wir vermutlich Feuchtmann nie<br />

verkauft, insofern war es eine sehr<br />

schöne und sinnvolle Aktion. Auch unsere<br />

Nachbarläden waren begeistert,<br />

weshalb die bei der nächsten Aktion<br />

mitmachen möchten. Alle Kinder haben<br />

natürlich ihre Eltern und Großeltern<br />

angeschleppt.<br />

Können Sie Ihren Kollegen die Teilnahme<br />

empfehlen und wie hoch ist der<br />

Aufwand?<br />

J.B.: Empfehlen?<br />

Absolut, natürlich,<br />

man muss auch zu<br />

der Ware stehen,<br />

denn es ergibt ja<br />

keinen Sinn, ein<br />

Produkt zu promoten,<br />

aber innerlich<br />

sagt man, es<br />

macht mir eigentlich<br />

keinen Spaß.<br />

Außerdem braucht<br />

man das entsprechende<br />

Personal,<br />

das dahintersteht,<br />

und da haben wir<br />

natürlich sehr gute<br />

Künstler im Laden,<br />

die das sehr gut begleiten.<br />

Last but not least, Sie sind der Experte<br />

fürs Kreative, fürs Basteln, Modellieren.<br />

Was hat sich in den letzten Jahren<br />

geändert und wo geht der Trend hin?<br />

J.B.: Es gibt ein paar sehr schöne, kreative<br />

Firmen, die zwar nicht das Rad<br />

neu erfinden, aber immer wieder neue<br />

»Man muss auch zu der<br />

Ware stehen, denn es ergibt<br />

ja keinen Sinn, ein Produkt<br />

zu promoten, aber innerlich<br />

sagt man, es macht mir<br />

eigentlich keinen Spaß.«<br />

JÖRG BUSSE<br />

Inhaber Colour & More<br />

Ideen in den Markt bringen wie Kreul<br />

z. B. mit dem Abdeckstift oder den<br />

Transfer-Markern. Im Grunde nicht<br />

wirklich etwas Neues, aber Sachen,<br />

die mit neuen Techniken frisch aufbereitet<br />

werden. Ein richtiger Hype fehlte<br />

allerdings in den letzten Jahren. Hinzu<br />

kommt, dass sich mittlerweile vieles<br />

vermischt. Wir führen ja einen Bastelbedarf-<br />

und Künstlerbedarfsladen, die<br />

räumlich getrennt sind. In den letzten<br />

Jahren zeigt sich, dass es immer mehr<br />

Überschneidungen zwischen den Sortimenten<br />

gibt, sodass wir bestimmte<br />

Sortimente in beiden Läden führen<br />

müssen. Handlettering ist aber noch<br />

das Trendthema schlechthin.<br />

Herr Busse, vielen Dank für das Gespräch.


KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 21<br />

NEU!<br />

SCHÖNES GESCHENK: Aus Papiereinzelteilen,<br />

die verbunden werden, entsteht ein Globus<br />

zum Ausmalen. Der Papierglobus eignet<br />

sich perfekt, um nicht nur der Langeweile<br />

ein Schnippchen zu schlagen, sondern<br />

auch, um Kontinente und Herkunftsländer<br />

von Tierarten zu entdecken.<br />

Für aktiv-kreative Kinder.<br />

Donkey; www.donkey-products.de<br />

AUF DER HÖHE DER ZEIT: Warum sollten wir<br />

Insekten schützen? Eine Antwort könnte lauten,<br />

dass durch einen Rückgang von Insekten auch viele<br />

Vogelarten bedroht wären. Eine andere: Insekten<br />

sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich.<br />

Seit der Entomologische Verein Krefeld<br />

vor zwei Jahren seine Studie zur Entwicklung von<br />

Insektenpopulationen veröffentlicht hat, ist das<br />

Thema in aller Munde. Mit Malen, Basteln, Staunen<br />

– Insekten, einer neuen Buchreihe, die mit zwei<br />

Titeln an den Start geht, Bäume ist der zweite,<br />

kommt jetzt ein Mitmach-Buch auf den Markt, das<br />

sich einem brandaktuellen Thema und dem Naturschutz<br />

widmet. Das Buch enthält Ausmalbilder,<br />

Wissensfragen, Aufgaben zum Ausschneiden und<br />

vieles mehr. Auch Eltern werden daran erinnert,<br />

dass sie Natur brauchen, aber die Natur nicht uns.<br />

Moses; www.moses-verlag.de<br />

Jedes Galupy<br />

mit Glitzerfl ügeln<br />

Jedes Galupy mit goldenem<br />

Horn und Krone sowie einem<br />

Kristall von Swarovski ®<br />

18 verschiedene Galupys<br />

zum Sammeln:<br />

EASY: Das Set „My first Stickbild Hund“ enthält ein<br />

vorbedrucktes Kunststoffstickgitter mit Rahmen und<br />

Aufhängevorrichtung, eine stumpfe Metallnadel und<br />

farblich abgestimmte Wolle. Mit der abgestumpften<br />

Nadel wird der Faden durch die Maschen des vorgedruckten<br />

Bildes geführt.<br />

Simm Spielwaren; www.simm-spielwaren.de<br />

SPIN-OFF: Die erfolgreiche Kinderbuchreihe „Die Schule<br />

der magischen Tiere“ der Autorin Margit Auer erhält<br />

Nachwuchs mit vier Nähsets: Fuchs Rabbat, Kater<br />

Karajan, Pinguin Juri und Schildkröte Henrietta. Die<br />

„Charaktere“ lassen sich kinderleicht gestalten. Der<br />

Clou ist, dass jedes Tier eine Geheimtasche hat.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

Massive<br />

Werbemaßnahmen!<br />

Besonderes Galupy<br />

zum Sammeln:<br />

Lilly – mit Butterfly-<br />

Kristall<br />

NEU INTERPRETIERT: Ein Beispiel dafür, dass im Neuen<br />

auch immer ein Stück Altes steckt, während das Neue oft eine<br />

kreative Variation des Bestehenden ist, liefert die neue Kreativ-Reihe<br />

„Kreativ Kids“. Die neuen Kreativ-Produkte wollen<br />

nicht nur Malbücher sein, sondern echte Spaßbringer auf<br />

Postergröße. Je nach Entwicklungsstand trainieren Kinder<br />

ihre Feinmotorik oder geben ihrer Fantasie die Sporen. Nur:<br />

Gemalt werden muss immer noch!<br />

Haba; www.haba.de<br />

GALUPY FOILBAG<br />

ART.: 17739


22<br />

KREATIV<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

STRING IT MAXI: Das dreidimensionale Herz aus<br />

Kunststoff hat kleine Häkchen, die Mädchen ab<br />

8 Jahren mit farbigem Garn und Glitzergarn bespannen<br />

können, um so ein persönliches Kunstwerk zu<br />

schaffen. Die Flügel in Federoptik verleihen dem<br />

3D-Herz einen romantischen Charme. Die Motivtafel<br />

„Love is everywhere“ kann ebenfalls mit bunten Fäden<br />

und Glitzergarn individuell gestalten.<br />

Ravensburger; www.ravensburger.de<br />

MOSAIK NACH ZAHLEN: „Sticky Mosaics“<br />

sind einfache Bausätze, die für fantasievolles<br />

Gestalten stehen und schnell zu<br />

verblüffenden Ergebnissen führen. Das<br />

Herz-Schmuckkästchen gehört zu den<br />

beliebtesten „Sticky-Mosaics“-Modellen –<br />

aus robustem Karton gefertigt, bedruckt<br />

mit Ornamenten und Mustern. Über 500<br />

selbstklebende Juwelen und Gitzersticker<br />

werden nach Zahlen auf die nummerierten<br />

Flächen geklebt.<br />

Vertrieb: Invento; www.invento-hq.com<br />

PERFEKTER REISEBEGLEITER:<br />

Das ausfaltbare Leporello ist<br />

sowohl an der Vorder- wie der<br />

Rückseite mit Themen wie<br />

Verkehr, Stadt, Bauernhof und<br />

Flughafen illustriert.<br />

„Reposable Sticker“ sorgen für<br />

den nötigen Verkehr. Eine<br />

kreative Beschäftigung für zu<br />

Hause und auf Reisen.<br />

Makii, Vertrieb: Fantasie4Kids<br />

www.f4k.de<br />

FÜR MODEFANS: Das Set „fashion<br />

glitter Bow & Ear“ für modische Glitzerschleifen<br />

und Ohren enthält Material<br />

für drei modische Glitzerstirnbänder.<br />

Die Anleitung erklärt Schritt für Schritt,<br />

wie die Filzohren und die Schleife auf<br />

das Stirnband genäht und die Ohren mit<br />

Füllmaterial ausgefüllt werden.<br />

SES; www.ses-creative.com<br />

SPASS MIT BUCHSTABEN & DEKO: Persönliche Botschaften auf<br />

Armbändern? Kein Problem mit dem Set „Emotion Bracelets“. Durch<br />

spezielle Prägetechnik können die Armbänder individuell verziert<br />

werden. Dazu werden Buchstaben in den Rahmen gelegt, der<br />

Stempel wird in die Farbtinte gedrückt und schon kann<br />

die Botschaft auf das Armband übertragen werden. Im<br />

Set sind Bänder und Accessoires enthalten.<br />

VERRÜCKTE PUPPEN: Exklusives Set zur Herstellung<br />

von Amuletten in Puppenform: vier verrückte Puppen<br />

für einen einmalig originellen Stil! Junge Modeliebhaberinnen<br />

werden Spaß daran haben, die Formen<br />

zusammenzusetzen, indem sie durch Verbinden der<br />

kleinen Metallringe die Puppen bauen, die Kleider<br />

aus Tüllstoff und Bändern entwerfen und das Outfit<br />

mit Aufklebern und kleinen Accessoires abrunden.<br />

Ein perfektes Spiel, um Kreativität und Handarbeit bei<br />

kleinen Mädchen zu fördern.<br />

www.clementoni.de


INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 23<br />

„UNSERE ARBEITSWEISE<br />

MACHT UNS STARK!“<br />

Das Hamburger Familienunternehmen Hartfelder Spielzeug zählt zu den Erfolgs-Storys im Spielzeughandel.<br />

Mit ungewöhnlichen Methoden, aber einem klarem Konzept bietet der Spielwarenhändler<br />

dem Internet die Stirn. Nach der Insolvenz von BR Spielwaren erweiterte Hartfelder im<br />

März die Filiale im Alstertal-Einkaufszentrum um 250 m 2 . <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> wollte jetzt wissen, wo die<br />

Reise noch hingehen soll.<br />

Herr Hartfelder, wie glücklich ist<br />

Hamburg, seitdem auch St.-Pauli-Eltern<br />

bei Ihnen einkaufen können?<br />

Nils Hartfelder: Gerade die Kunden in<br />

Ottensen wissen unser Angebot sehr<br />

zu schätzen. In dem Stadtteil haben<br />

wir besonders viele Kunden, die nicht<br />

Mainstream wollen und die schon lange<br />

beim Center-Management gestöhnt<br />

hatten, dass sie ein individuelleres Angebot<br />

wünschten, als es BR Spielwaren<br />

bot. Hartfelder Spielzeug hat das Sortiment<br />

auf diese Bedürfnisse hin genau<br />

ausgerichtet.<br />

Kriegen Sie denn ausreichend Ostheimer-<br />

und Holztiger-Ware, um die<br />

alternative Klientel zufriedenzustellen?<br />

N.H.: Glücklicherweise ja, aber man<br />

muss sehr früh dran sein und mit einem<br />

halben bis ganzen Jahr Vorlaufzeit<br />

planen, bis man die Ware, die man<br />

braucht, erhält. Bei Grimm’s ist es das<br />

Gleiche. Die Marken laufen derzeit wie<br />

geschnitten Brot. Holztiger mussten<br />

wir aufgrund der Lieferschwierigkeiten<br />

rausnehmen.<br />

Wie unterscheidet sich das Einkaufsverhalten?<br />

Die alternative Szene will<br />

„öko“, andere Stadtteile Plastik, weil<br />

das soziokulturell geprägte Spielverhalten<br />

ein anderes ist?<br />

N.H.: Das Einkaufsverhalten unterscheidet<br />

sich enorm. Poppenbüttel und<br />

Altona ist sehr holzlastig, sehr hochwertig.<br />

In Bergedorf werden eher größere<br />

Spielsachen gekauft wie Bruder<br />

Fahrzeuge oder Großteile für den Garten,<br />

weil dort die Familien Platz haben.<br />

Bramfeld wird stark von Lizenzthemen<br />

geprägt.<br />

Wie managen Sie das?<br />

N.H.: Die Mitarbeiter der Filialen müssen<br />

wöchentlich die Top NEIN melden,<br />

»Ich bin der Überzeugung,<br />

dass Mitarbeiter nur dann<br />

motiviert sind und sich so<br />

engagieren, als wäre es ihr<br />

eigener Laden, wenn sie<br />

mitmachen dürfen.«<br />

NILS HARTFELDER<br />

Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />

d. h. jene Produkte listen, nach denen<br />

Kunden fragten, die wir aber nicht hatten.<br />

Daraus ergibt sich ein ziemlich<br />

gutes Bild davon, was welche Filiale<br />

zusätzlich braucht. Zum anderen dürfen<br />

unsere Mitarbeiter beim Sortiment<br />

mitbestimmen. Die Auswahl von 30 %<br />

der Lieferanten liegt in ihren Händen.<br />

Sie können vor Ort selber frei ohne Listung<br />

entscheiden, welche Artikel sie ins<br />

Sortiment nehmen.<br />

Und das klappt?<br />

N.H.: Ich bin der Überzeugung, dass<br />

Mitarbeiter nur dann motiviert sind<br />

und sich so engagieren, als wäre es ihr<br />

eigener Laden, wenn sie mitmachen<br />

dürfen.<br />

Die Schleswig-Holsteiner fühlen sich<br />

noch glücklicher als die Hamburger.<br />

Kein Interesse, den Glücklichkeits-Index<br />

zu steigern, indem Sie einen Anlass<br />

für eine Jubelwoche schaffen?<br />

N.H.: Ich wohne in Schleswig-Holstein<br />

und kann nur bestätigen, dass es sich<br />

dort sehr gut wohnt, aber aktuell gibt<br />

es in Hamburg noch Potenzial für Hartfelder<br />

Spielzeug. Es wäre auch logistisch<br />

eine Herausforderung. Richtig<br />

ist aber, dass bis Kiel alles interessant<br />

wäre.<br />

Ein Hamburger Boulevard-Blatt hat<br />

Sie als „Spielzeugkönig von Hamburg“<br />

bezeichnet. Das lässt Erinnerungen an<br />

Dieter Wedels „Der König von St. Pauli“<br />

aufkommen. Geht es in Hamburg<br />

auch bei Spielzeug hart zur Sache?<br />

N.H.: Ich glaube schon. Hamburg bietet<br />

viele Spielzeugläden, auch relativ viele<br />

individuelle, kleine Läden. Hinzu kommen<br />

die Ketten. Allerdings haben wir<br />

in Hamburg auch eine gute Nachfrage,<br />

die Kaufkraft ist hoch.<br />

Nachdem BR Spielwaren die Flinte ins<br />

Korn werfen musste, wirft der Berliner<br />

Filialist Spiele Max mit der Übernahme<br />

von sieben Hamburger Standorten<br />

seinen Hut in den Ring. Wackelt<br />

bald Ihr Thron?<br />

N.H.: Wir tun alles, dass es nicht so<br />

kommt. Müller und Spiele Max, der<br />

jetzt, wie Sie sagten, nach Hamburg<br />

drängt, haben wir uns sehr genau angeschaut.<br />

Wir glauben aber, gute Wege<br />

gefunden zu haben, um damit klarzukommen,<br />

wie wir es auch zuvor mit BR<br />

Spielwaren geschafft haben.<br />

Wie sehen diese Wege aus?<br />

N.H.: Es ist unsere Individualität und es<br />

sind vor allem unsere Mitarbeiter, die<br />

uns ganz besonders stark machen. Dadurch<br />

schaffen wir es, viel zielgenauer


24<br />

INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

die Märkte zu bedienen, sei es beim<br />

Preis, bei der Warenverfügbarkeit,<br />

beim Sortiment. Das können Filialisten<br />

nicht.<br />

Vor vier Jahren sagten Sie, dass Sie<br />

sich max. drei weitere Standorte vorstellen<br />

könnten. Bergedorf war da der<br />

dritte. Jetzt sind Sie bei sieben, können<br />

sich aber bis zu zwei weitere Dependancen<br />

vorstellen. Hand aufs Herz:<br />

Salzmann werden Sie in den nächsten<br />

zwei Jahren toppen, oder?<br />

N.H.: Ich habe noch nie aktiv einen neuen<br />

Standort gesucht …<br />

Sie werden immer noch angesprungen?<br />

N.H.: … (lacht) sondern bislang hat uns<br />

immer der Standort gesucht. Das habe<br />

ich nicht vor zu ändern. Wenn sich eine<br />

Gelegenheit ergibt, ergibt sich eine;<br />

wenn sich in den nächsten zwei Jahren<br />

nichts ergibt, ergibt sich nichts. Ich<br />

möchte nur Dinge tun, von denen ich<br />

völlig überzeugt bin. Gerade nach der<br />

Insolvenz von BR stand eine Woche lang<br />

mein Telefon nicht mehr still, weil jeden<br />

Tag drei Center-Manager anriefen.<br />

»Es ist unsere Individualität<br />

und es sind vor allem unsere<br />

Mitarbeiter, die uns ganz<br />

besonders stark machen.«<br />

NILS HARTFELDER<br />

Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />

Auch wenn Sie nicht aktiv die Filialisierung<br />

betreiben, folgen Sie nicht<br />

dennoch einer Marktlogik, um durch<br />

Wachstum strukturelle Probleme der<br />

Branche wie Margensituation und hoher<br />

Online-Anteil zu kompensieren?<br />

Muss man größer werden, um zu überleben?<br />

N.H.: Vor drei, vier Jahren hätte ich<br />

noch Nein gesagt, das geht auch so.<br />

Aus heutiger Sicht würde ich sagen,<br />

wir brauchen zwingend eine bestimmte<br />

Größe, denn mit zwei, drei Geschäften<br />

kann man nicht mehr alles selber<br />

machen. Ja, wir brauchen diese sieben<br />

Läden, damit es in der Summe wieder<br />

passt.<br />

Was dann, der Logik folgend, heißt,<br />

zehn Läden wäre noch besser als sieben!<br />

N.H.: Theoretisch wäre es so, aber mit<br />

unseren Strukturen ohne Zentrallager<br />

und ohne Warenwirtschaft würden wir<br />

an Grenzen stoßen.<br />

Ohne WWS? Bei 100.000 Artikeln, wie<br />

weit ist das vom Wahnsinn entfernt?<br />

N.H.: Natürlich haben wir mit Busch<br />

Data ein Warenwirtschaftssystem, aber<br />

wir arbeiten ohne Warenbestände,<br />

d. h. die Kasse ist gleichsam blind. Wir<br />

arbeiten übrigens bei allen Lieferanten<br />

ohne Warenbestände, auch wenn die<br />

uns alle für verrückt erklären und das<br />

gerne ändern würden. Meine Überzeugung<br />

ist, dass es einer unser großen<br />

Vorteile ist, dass wir es nicht tun.<br />

Als wir im September letzten Jahres<br />

miteinander sprachen, waren wir<br />

verblüfft, dass Sie nach wie vor einen<br />

Kurier von Filiale zu Filiale touren lassen,<br />

um Ware jederzeit überall verfügbar<br />

zu halten. Wäre es nicht an der<br />

Zeit, ein Zentrallager aufzubauen?<br />

N.H.: Wenn es nach mir ginge, nie, nach<br />

meinen Mitarbeitern und Lieferanten<br />

lieber gestern als heute. Ich glaube,<br />

genau unsere Arbeitsweise macht uns<br />

stark, weil wir keine Massen an Ware<br />

im Lager führen müssen. Was in den<br />

Filialen steht, ist das, was wir haben.<br />

Jede Filiale ist für etwa zehn Lieferanten<br />

zuständig, um die anderen Filialen<br />

mit diesem Sortiment zu versorgen.<br />

Dadurch haben wir einen zentralen<br />

Einkauf bei allen Lieferanten.<br />

Bei diesem Modell erreichen Sie doch<br />

nicht Ihr erklärtes Ziel, bei der Warenverfügbarkeit<br />

in der Liga von Online-Händlern<br />

zu spielen, oder?<br />

N.H.: Ich bin der Meinung, wir bieten das.<br />

2018 haben Sie einen Umsatz von über<br />

10 Mio. € erzielt. Was blieb hängen?<br />

N.H.: Unterm Strich haben wir immer<br />

alles investiert.<br />

Hartfelder ist aus Überzeugung online-clean.<br />

Damit liegen Sie quer zu<br />

den Propheten aus den Verbänden.<br />

Was sagen Sie Hildesheim, das Sie<br />

vielleicht gerne für den idee+spiel-Online-Marktplatz<br />

gewinnen möchte?<br />

N.H.: Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass man alle Kraft in das reinstecken<br />

sollte, was man besonders gut kann.<br />

Das sind bei uns die stationären Geschäfte.<br />

Ich bin überhaupt kein Freund<br />

davon, seine Energie zu teilen.<br />

Heißt das im Umkehrschluss, dass<br />

alle Händler, die sich einer Omnichannel-Strategie<br />

verschrieben haben, auf<br />

dem Holzweg sind?<br />

N.H.: Das will ich nicht sagen. Bei einer<br />

Lage, bei der die Frequenz im Laden<br />

fehlt, muss ich mir zwangsläufig Gedanken<br />

über eine andere Absatzstrategie<br />

machen. Da wäre Omnichannel<br />

womöglich der richtige Weg. Bei der<br />

Beanspruchung in unseren Geschäften<br />

will ich nicht noch nebenbei ein Geschäft<br />

betreiben, bei dem Menschen<br />

morgens bestellen und mittags schon<br />

anrufen, um zu erfahren, wo die Ware<br />

bleibt.<br />

Beim HDE sagt man, Shopping-Center<br />

leiden unter den größten Frequenzverlusten.<br />

Bleiben Sie dieser Center-Strategie<br />

treu?<br />

N.H.: Ich bin in fast allen Centern in den<br />

Vorständen der Werbegemeinschaften<br />

und bei allen, außer bei den großen<br />

ECE-Centern, haben wir keine rückläufigen<br />

Frequenzen. Ich glaube, es<br />

sind in erster Linie die überregionalen<br />

Center, die heute Probleme haben, weil<br />

inzwischen jeder Stadtteil sein eigenes<br />

Center hat. Die sind oft viel flexibler<br />

als eine ECE, die für alles Geld haben<br />

möchte und kaum Aktionen zulässt.<br />

Wir merken selbst, dass ein überregio-


INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 25<br />

nales Center zur Weihnachtszeit überproportional<br />

gut funktioniert, aber es<br />

unterjährig eher schwieriger wird. Die<br />

Innenstadt steht bei mir natürlich auf<br />

dem Zettel, aber aktuell habe ich noch<br />

keine Fläche entdeckt, die finanziell<br />

überhaupt infrage gekommen wäre.<br />

Wo könnten denn noch neue Hartfelders<br />

in Hamburg dazukommen?<br />

N.H.: Das bleibt mein Geheimnis.<br />

Dann sagen Sie uns wenigstens, wie<br />

viele noch denkbar wären?<br />

N.H.: Tatsächlich wären es, Innenstadt<br />

eingeschlossen, noch drei Standorte,<br />

die aus meiner Sicht noch Sinn ergeben<br />

würden.<br />

Kommen wir zur Branche. Gibt es hier<br />

Kummer? Vor vier Jahren haben Sie<br />

das verneint, aber ein VEDES-Händler<br />

in Bonn, der Ende 20<strong>19</strong> schließt,<br />

bräuchte vermutlich viel Iberogast,<br />

wenn er an bestimmte Marken denkt.<br />

Was nehmen Sie?<br />

N.H.: (lacht) Es gibt immer Lieferanten,<br />

die einem Ärger bereiten und z. B., wie<br />

es ein Konzern tat, alles zusammenstreichen,<br />

obwohl wir extrem aktiv sind,<br />

wie viele Lieferanten bestätigen.<br />

»Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass man alle Kraft in<br />

das reinstecken sollte, was<br />

man besonders gut kann.<br />

Das sind bei uns die stationären<br />

Geschäfte.«<br />

NILS HARTFELDER<br />

Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />

Und warum höre ich immer kritische<br />

Kollegenstimmen, auch zu Lego, einem<br />

wichtigen Partner von Ihnen?<br />

N.H.: Es stimmt, dass wir von Lego einen<br />

ganzen Katalog vorgelegt bekommen,<br />

was wir zu tun, wo die Displays zu<br />

stehen haben etc. Die Mitarbeiter stöhnen<br />

zwar manchmal, weil es im Alltag<br />

ein wenig stört, von jedem Display ein<br />

Foto hinzuschicken, ob man auch alles<br />

umsetzt, aber man kann damit leben,<br />

weil es nichts Unmenschliches oder<br />

völlig Übertriebenes ist.<br />

Und wenn alle Marken das praktizieren<br />

würden? Müssten Sie nicht irgendwann<br />

einen Hausfotografen beschäftigen?<br />

Ein Kollege empfdet das<br />

als Einmischung in die inneren Angelegenheiten.<br />

N.H.: Nachvollziehen kann ich diese<br />

Auffassung, weil ich Regale und Displays<br />

dort hinstellen muss, wo ich sie<br />

selbst nicht hinstellen würde. Es ist<br />

allerdings ja auch nicht so, dass wir<br />

dafür nichts bekommen. Aus meiner<br />

Sicht steht das immer noch in einem<br />

vernünftigen partnerschaftlichen Verhältnis.<br />

Was ärgert Sie dann?<br />

N.H.: Das für mich nach wie vor größte<br />

Ärgernis ist, wenn an sich starke und<br />

gute Marken wie Ravensburger oder<br />

Carrera sich in ihren eigenen Webshops<br />

nicht an die UVPs halten. Oder<br />

wenn Playmobil fast direkt neben mir<br />

einen Shop eröffnet.<br />

In der Branche geht es hoch her.<br />

Händler geben auf, Private Equitys<br />

übernehmen Spielzeughersteller,<br />

Spielzeugfirmen forcieren den Direktverkauf.<br />

Was bereitet Ihnen das größte<br />

Kopfzerbrechen?<br />

N.H.: Das größte Kopfzerbrechen bereitet<br />

mir, wenn es Lieferanten nicht gut<br />

geht. Wenn Händler ausscheiden, ist<br />

es eher besser für uns. Bei Lieferanten<br />

sind wir auf eine gute partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit angewiesen. Mit<br />

inhabergeführten Firmen gelingt das<br />

sicherlich besser als mit einem Investor.<br />

Bei Investoren werden wir vermutlich<br />

weitere Prozentpunkte verlieren.<br />

Man könnte umgekehrt auch sagen,<br />

die Spielwarenbranche wird normal,<br />

oder?<br />

N.H.: Könnte man, wobei ich genau das<br />

nicht mag, denn wir sind auch nicht<br />

professionell, weil bei uns viel spontan<br />

und aus dem Bauch heraus entschieden<br />

wird. Natürlich haben wir Strukturen<br />

und feste Abläufe, aber ein Teil<br />

muss spontan und individuell bleiben.<br />

Wie lange wird es noch den stationären<br />

Spielzeughandel geben? Manche<br />

Kollegen sehen schwarz, aber wenn<br />

es ihn noch geben sollte, wie sieht er<br />

in zehn Jahren aus?<br />

N.H.: Ich gehe ganz fest davon aus,<br />

dass es uns noch in zehn Jahren geben<br />

wird, aber auch ich bin der Meinung,<br />

dass die Lieferanten deutlich mehr für<br />

den Fachhandel tun müssen. Die höheren<br />

Kosten, die stationäre Fachhändler<br />

gegenüber dem Online-Handel haben,<br />

werden einfach nicht genug berücksichtigt,<br />

bei manchen Lieferanten gar<br />

nicht.<br />

»Bei Lieferanten sind wir<br />

auf eine gute partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit<br />

angewiesen. Mit inhabergeführten<br />

Firmen gelingt das<br />

sicherlich besser als<br />

mit einem Investor.«<br />

NILS HARTFELDER<br />

Geschäftsführer Hartfelder Spielzeug<br />

Was trägt der Fachhandel selbst zur<br />

Situation bei. Ein Berater sagte mir<br />

kürzlich, der Fachhandel sei veränderungsresistent,<br />

wenig flexibel und viel<br />

zu sehr auf Ware fixiert und zu wenig<br />

auf Kunden. Was sagen Sie dem?<br />

N.H.: Natürlich sind wir zu einem gehörigen<br />

Teil selber schuld an der Situation,<br />

wenn ich nur sehe, wie Exklusivartikel<br />

für den Fachhandel bei Amazon<br />

verhökert werden. Dass mancher Lieferant<br />

dann sagt, das hat doch keinen<br />

Zweck, verstehe ich. Es stimmt auch,<br />

dass Fachhändler, wir eingeschlossen,<br />

zu sehr auf Ware schauen. Seit diesem<br />

Jahr sind wir bei Hartfelder dabei, den<br />

Fokus mehr auf den Kunden zu richten.<br />

Das ist sehr schwer, weil alle im Alltag<br />

gefangen sind.<br />

Heißt das womöglich auch, dass, wenn<br />

der Kunde stärker in den Fokus rückt,<br />

andere Sortimente hermüssen?<br />

N.H.: Ja, das sieht man ja schon bei<br />

uns. Basteln und Schreiben spielt eine<br />

große Rolle, um die Marge aufzubessern<br />

und den Durchschnittsbon nach<br />

oben zu drücken. Aus dem Kunden, der<br />

im Laden ist, müssen wir mehr rausholen.


26<br />

INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Ihr Kollege Wieland Sulzer sprach<br />

2018 davon, dass in zehn Jahren womöglich<br />

90 % der idee+spiel-Händler<br />

nicht mehr Spielwarenhändler sind.<br />

Hat er recht?<br />

N.H.: Wenn ich aktuell sehe, was Aldi<br />

und REWE an Sommerspielzeug,<br />

Schreibwaren und Schulbedarf anbieten,<br />

glaube ich, dass wir immer offener<br />

werden und über Spielwaren hinausschauen<br />

müssen. Wir brauchen andere<br />

Sortimente.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

2010 eröffneten Julia und Nils Hartfelder auf ca. 70 m 2 ihr erstes Geschäft<br />

im Tibarg Center in Hamburg-Niendorf, das 2013 um einen Bastelladen erweitert<br />

wurde. 2011 kam das Geschäft im Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg-Poppenbüttel<br />

hinzu. Die dritte Filiale in Hamburg-Bergedorf folgte 2015.<br />

Inzwischen betreibt der Local Hero sieben Standorte, darunter auch einen<br />

Lego Store. Hartfelder führt rund 100.000 Artikel. Firmenchef Nils Hartfelder<br />

ist wie „geschaffen“ für die Spielwarenbranche. Der Mann ist HSV-Fan und<br />

damit „Kummer“ gewohnt.<br />

Wird Hartfelder womöglich dann zum<br />

kundenorientierten Gemischtwarenhändler?<br />

N.H.: Möglicherweise ja, weil die Zahl<br />

der Kunden, die stationär kauft, auch<br />

immer kleiner wird.<br />

Alle Verbundgruppen leiden unter<br />

Mitgliederverlusten. Betrachten wir<br />

die Entwicklung Ihrer Verbundgruppe<br />

idee+spiel, sieht man, dass <strong>19</strong>98 die<br />

Mitgliederzahl noch bei 958 lag, 20<br />

Jahre um die 500 plus. Gesellschafterversammlungen<br />

leiden zudem unter<br />

fehlender Resonanz. Was muss sich<br />

ändern, damit es besser wird?<br />

N.H.: Duo Schreib & Spiel als auch<br />

idee+spiel tun sehr viel, sind sehr aktiv<br />

und lassen sich gute Konzepte einfallen,<br />

dass wir eine bessere Marge<br />

erzielen. Die machen das toll, aber<br />

ich finde, das Prinzip der Gesellschafterversammlung<br />

ist überholt. Ich war<br />

auch seit drei Jahren nicht mehr persönlich<br />

da und habe meine Eltern als<br />

Vertretung geschickt.<br />

Was würde Sie denn wieder locken?<br />

N.H.: Schwierige Frage, man ist im Alltag<br />

so gefangen und Gesellschafterversammlungen<br />

bringen einen geschäftlich<br />

keinen Meter weiter. Da gehe ich<br />

doch lieber zu einer Katalogmusterung.<br />

Der Großhandel ist für Sie keine Alternative,<br />

den Weihnachtskatalog produzieren<br />

Sie in Eigenregie, bestellen tun<br />

Sie direkt, sind Verbände nicht überflüssig<br />

für Hartfelder?<br />

N.H.: Grundsätzlich brauche ich Verbände<br />

für die Abrechnung. Die ZR ist<br />

für mich mit Abstand das Wichtigste.<br />

Ist das nicht ein bisschen wenig?<br />

N.H.: Es gibt bestimmte Konditionsmodelle<br />

und Rückvergütungen, was wir<br />

meiner Meinung nach ohne einen Verband<br />

nicht so flächendeckend durchbekommen<br />

würden.<br />

Brauchen wir in einer Zeit disruptiver<br />

Veränderungen, wie es so schön heißt,<br />

überhaupt noch fünf Verbände?<br />

N.H.: Ich finde, wir brauchen Vielfalt,<br />

deswegen sind wir auch bei idee+spiel<br />

als den Experten für Spielzeug und<br />

bei Duo, weil die mehr Kompetenz bei<br />

Schreibwaren haben.<br />

Das leuchtet ein, sind aber unterschiedliche<br />

Branchen. Wäre es, ich<br />

denke an den Versuch Mitte der Nullerjahre,<br />

und angesichts der Mitgliederentwicklungen<br />

bei allen Verbänden<br />

nicht vernünftig, zu einer Kooperation<br />

der Kooperationen zu kommen?<br />

N.H.: Wenn die VEDES und idee+spiel<br />

zusammenarbeiten würden, wäre ich<br />

dafür. Der VEDES-Händler ist nicht<br />

mein Konkurrent, sondern eher der<br />

Kollege, mit dem ich mich austausche.<br />

Die Ketten und Onliner sind meine<br />

Konkurrenten. Im Kleinen arbeiten wir<br />

schon gut zusammen, aber es wäre<br />

auch schön, wenn das auf großer Ebene<br />

gelänge.<br />

Hören wir mit Ihrem großen Leiden<br />

auf, dem HSV. Frei nach Tolstoi leidet<br />

jede unglückliche Fußballehe auf ihre<br />

ganz individuelle Weise. Wie litten Sie<br />

seit dem letzten Besuch?<br />

N.H.: (tiefes Durchatmen) Zweitliga ist<br />

eben was anderes, das kannte ich vorher<br />

nicht. Es gibt einfach zu viele Querelen.<br />

Spaß hat es überhaupt nicht gemacht.<br />

Ich litt schlimm, sodass ich mir<br />

teilweise Spiele nicht mehr angeschaut<br />

habe.<br />

Herr Hartfelder, wir bedanken uns für<br />

das Gespräch.<br />

Wie müssen sich Verbände ändern?<br />

N.H.: Sie müssen individuellere Pakete<br />

anbieten, außerdem uns mehr im Social-Media-ereich<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Das frisst sehr viel Zeit, aber wir<br />

müssen es mittlerweile werbemäßig<br />

machen.<br />

STORE-CHECK IM AEZ: Nils Hartfelder versichert Planet Toys Chefredakteur Ulrich Texter,<br />

dass nach dem Umbau und der Erweiterung nicht nur Hartfelder Spielzeug draufsteht,<br />

sondern auch Hartfelder Marken- und Qualitätsspielzeug drin ist.


LIZENZEN<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 27<br />

UPDATE ZU DEN WDR-LIZENZTHEMEN<br />

Networking und Informationsaustausch standen vom 12. bis 13. Juni im Mittelpunkt<br />

der diesjährigen Hausmesse der WDR mediagroup (WDRmg). Präsentiert<br />

wurden bekannte und neue Lizenzthemen, sowie Kooperationen zu „Die Maus“,<br />

„Shaun das Schaf“, „Der kleine Maulwurf“ und „Meine Freundin Conni“ und zu neuen<br />

Themen wie „Power Players“, „Zeit für Timmy“ und „Die Schule der magischen<br />

Tiere“. Gezeigt wurde auch eine 20-minütige<br />

Sneak-Preview zum neuen Film „Shaun das<br />

Schaf 2: UFO-Alarm“, der am 26. September<br />

in die Kinos kommt.<br />

Im Frühjahr 2020 startet das brandneue Thema<br />

„Power Players“ im Fernsehen (KiKA). In<br />

der Action-Serie, bei der der WDR als Co-Produzent<br />

fungiert, besteht der Protagonist<br />

Axel mit seinen lebendig gewordenen Spielzeug-Gefährten<br />

viele Abenteuer gegen Bösewichte<br />

und Superschurken. Der Vertrieb der Produkte des Mastertoy-Partners<br />

Playmates erfolgt in der DACH-Region durch Jazwares. Toy-Launch ist in Deutschland<br />

im Herbst 2020 geplant.<br />

„Uns ist der regelmäßige persönliche Kontakt<br />

zu unseren Partnern außerordentlich wichtig.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass durch eine enge<br />

Zusammenarbeit das Maximum an Qualität,<br />

Inhalt und Umsatz bei Lizenzkooperationen<br />

entstehen kann.“<br />

JULIA WURZER<br />

Teamleitung Marken, WDRmg<br />

NEUE ANIMATIONSSERIE<br />

Magic: The Gathering – das weltweit bekannte<br />

Kartenspiel – erhält eine eigene Animationsserie.<br />

Das <strong>19</strong>93 gegründete Magic-Franchise hat in den<br />

letzten 25 Jahren über 38 Millionen Fans erreicht,<br />

wurde in elf Sprachen veröffentlicht und in über 70<br />

Ländern gespielt. Jetzt hat Netflix eine Kooperation mit Wizards of the Coast und<br />

Hasbro Allspark Animation bekannt gegeben, um das weltweite Phänomen Magic:<br />

The Gathering zum ersten Mal in der 25-jährigen Geschichte des legendären Franchise<br />

mit einer Zeichentrickserie auf den Bildschirm zu bringen.<br />

AGENCY<br />

POWERHOUSE<br />

Nach der Übernahme<br />

von Team! Licensing<br />

durch CPLG Deutschland<br />

kündigt das Unternehmen<br />

eine Neuausrichtung des<br />

Führungsteams der deutschen und<br />

französischen Niederlassung an. Joachim<br />

Knoedler ist jetzt Geschäftsführer<br />

von Deutschland und wird sich<br />

künftig auf die Leitung und den Ausbau<br />

des deutschen Licensing-Business<br />

fokussieren.<br />

Die Akquisition<br />

von Team! Licensing<br />

wurde bereits am 22.<br />

Mai bekannt gegeben.<br />

CONTENT-<br />

PARTNERSCHAFT<br />

Super RTL und Spin Master haben eine<br />

Content-Partnerschaft zu „Bakugan:<br />

Battle Planet“ angekündigt. Damit hält<br />

die japanische Anime- und Sammelkartenspie-Reihe<br />

Einzug in die digitalen<br />

Kanäle von Super RTL. Seit dem<br />

21. Juni ist die Zeichentrickserie als<br />

Stream auf toggo.de und in der TOGGO<br />

Video App verfügbar. Die Kooperation,<br />

die zunächst bis 2022<br />

läuft, wird kontinuierlich<br />

neuen<br />

Content zur Auswertung<br />

über die<br />

TOGGO Kanäle<br />

bereitstellen.


28<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

FRANCHISE UPDATE<br />

REKORDJAHR UND TV-SERIE<br />

Games Workshop gab in einem Trading Update ein neues Rekordjahr bekannt.<br />

Der Umsatz stieg auf circa 254 Millionen Pfund, der Gewinn der Gruppe (vor<br />

Steuern) auf nicht weniger als 80 Millionen Pfund. Die Einnahmen durch<br />

Lizenzgebühren stiegen auf circa 11 Millionen Pfund. Warhammer festigt auch im deutschsprachigen<br />

Raum seine Stellung – sowohl mit seinen Kernprodukten rund um die Miniaturen-Bausätze<br />

und Strategiespiele als auch in Form der immer weiter wachsenden Reihe von Lizenzprodukten.<br />

Games Workshop und Big Light Productions verkündeten am <strong>19</strong>. Juli gemeinsam die Entwicklung<br />

der Science-Fiction/Fantasy-Realfilmserie „Eisenhorn“. Frank Spotnitz (The Man in the High Castle,<br />

Akte X) fungiert dabei als Showrunner und Executive Producer der Serie, die auf den beliebten<br />

Spielen, Miniaturen und Romanen von Warhammer 40.000 basieren wird. Warhammer 40.000 ist<br />

ein weltweites Phänomen und die dazugehörigen Miniaturen, Strategiespiele, Videospiele und<br />

Romane werden online und in über 5.000 Geschäften überall auf der Welt vertrieben. Allein im<br />

letzten Jahr konnte die Games Workshops Website mehr als 100 Millionen Besuche verzeichnen,<br />

während die Videoproduktionen von Warhammer TV über 50 Millionen mal angesehen wurden.<br />

Universal Consumer Products Germany veranstaltete Ende Juni wieder sein jährliches<br />

Partner Meeting in München. Los ging es in der Showcase-Präsentation mit den<br />

DreamWorks Themen „Trolls“, „Dragons“ und „Spirit“, die lokal von dem langjährigen<br />

Partner Super RTL betreut werden. Es folgten die Themen „Everest“ und „Croods 2“.<br />

Mit „Gabby’s Dollhouse“ und dem Klassiker „Coco, der neugierige Affe“ wurden Themen<br />

für die jüngere Zielgruppe vorgestellt. „Jurassic World“, „Fast & Furious“ und<br />

Highlights aus dem Universal Back-Katalog sorgten für Action, bevor erste Einblicke<br />

in den neuen Minions-Film („Minions: The Rise of Gru“) gewährt wurden.<br />

„Auf unserem Partnertreffen präsentierten wir unseren Gästen ein Update unseres<br />

Portfolios und vertieften dieses Jahr unsere beiden großen Kino-Themen<br />

2020, Trolls und Minions, in zusätzlichen Workshops, die mit großem Interesse<br />

wahrgenommen wurden.“<br />

KATHRIN BRANDHORST<br />

Country Director Deutschland, Österreich und Schweiz<br />

SAMMELFIGUREN<br />

ASS Altenburger übernimmt in<br />

der DACH-Region die SuperZings<br />

des spanischen Spielwarenherstellers<br />

MagicBox in sein Vertriebs-Portfolio.<br />

Die kleinen Sammelfiguren<br />

aus der fiktiven Stadt<br />

Kaboom City können alles sein –<br />

ob Turnschuh oder Saftpresse, Popcorn-Tüte<br />

oder Zahnpasta-Tube. Jeder SuperZing<br />

hat seinen ganz persönlichen Gegenspieler. Und so<br />

gibt es stetig Duelle zwischen Ball und Turnschuh, Burger<br />

und Pommes oder Schlagzeug und Gitarre. Die erste Serie<br />

ist seit Anfang Februar 20<strong>19</strong> erhältlich. Im August folgt Serie<br />

2 und im Januar 2020 die dritte Serie. Jede Kollektion wird<br />

mit zahlreichen Marketingaktivitäten im Markt eingeführt.<br />

VERTRAGSVERLÄNGERUNG<br />

Kaufmann Neuheiten verlängert<br />

seinen Lizenzvertrag mit dem<br />

Ravensburger Spieleverlag für<br />

das „Magische Einhorn“ bis 2021.<br />

Die Kindersitzerhöhung zählt bereits<br />

zu den Bestsellern im Auto-Reisezubehör-Sortiment,<br />

das Ende des Jahres um<br />

Gurtpolster und Sonnenschutz erweitert<br />

wird. Darüber hinaus befindet sich derzeit eine Kindersitzerhöhung<br />

mit Isofix in der Entwicklung.<br />

HOT WHEELS MEETS SUPER MARIO<br />

Mattel und Nintendo haben ein<br />

Lizenzabkommen abgeschlossen.<br />

Mario, Luigi und einige<br />

andere Charaktere aus Super<br />

Mario Bros. tauchen immer wieder<br />

in Mattels Hot Wheels Linie<br />

auf. Jetzt wird es eine eigene<br />

Hot Wheels Mario Kart Kollektion geben. Das<br />

neue Sortiment umfasst Die-Cast-Fahrzeuge<br />

und Rennstrecken des erfolgreichen Videospiel-Franchise,<br />

die mit den Hot Wheels<br />

Sets kompatibel sind. Fahrzeuge und<br />

Streckensets sind ab Sommer weltweit<br />

in bzw. bei ausgewählten Märkten<br />

und Einzelhändlern erhältlich.<br />

MAGISCHES ELFENABENTEUER<br />

Am 24. Oktober kommen die Elfen der beliebten<br />

bayala-Welt ins Kino. Das Animationsabenteuer<br />

wird von vielen Fans mit großer Ungeduld<br />

erwartet und ist prominent besetzt, Josefine<br />

Preuß als Sonnenelfe Surah und Ross Antony<br />

als Waldelfenkönig. Für die Regie zeichnet<br />

Aina Järvine verantwortlich in Zusammenarbeit<br />

mit Federico Milella. „bayala – Das magische<br />

Elfenabenteuer“ ist eine Produktion der<br />

Hamburger Ulysses Filmproduktion.


HOTLIST<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 29<br />

Sammelfiguren<br />

Collectibles<br />

RASANTE BATTLE ACTION:<br />

Zehn Jahre nach dem weltweiten Erfolgsstart von Bakugan<br />

wird das sammelbare Battling Toy mit überraschenden Transformationseffekten<br />

für die nächste Generation neu aufgelegt.<br />

Durch größere Kugeln, detailtiefere Figuren und noch spektakulärere<br />

Verwandlungen im simultanen Spiel entsteht eine ganz<br />

neue Dynamik.<br />

Spin Master; www.spinmaster.com<br />

SPEZIELL FÜR MÄDCHEN<br />

Mit „Construction Challenge – Safaripark“ (über 100<br />

Komponenten) können Mädchen auf einfache und unterhaltsame<br />

Weise vieles über Maschinenbau lernen<br />

und umfangreiches Wissen zum Thema Technik und<br />

Mechanik sammeln. Hier dreht sich alles um Modelle,<br />

die für Sand und Dünen geeignet sind. Insgesamt zehn<br />

Modelle können zusammengebaut werden, wie z. B.<br />

ein Squad, Luftkissenfahrzeug oder ein Jeep.<br />

Clementoni; www.clementoni.de<br />

GRUSELABENTEUER: Das 35-jährige Jubiläum<br />

der Ghostbusters kann mit neuen Sets<br />

und Sammlerfiguren stilecht gefeiert werden.<br />

Mit dabei ist das legendäre Einsatzfahrzeug<br />

Ectro-1A aus „Ghostbusters II“, das genug<br />

Platz für alle vier Geisterjäger nebst Equipment<br />

bietet. Die Sammlerfiguren entsprechen den<br />

Original-Playmobil-Figuren im Größenverhältnis<br />

2 zu 1 und umfassen jeweils Originalzubehör wie<br />

z. B. den Protonenstrahler.<br />

Playmobil; www.playmobil.de<br />

Ghostbusters & © 20<strong>19</strong> Columbia Pictures<br />

Industries, Inc. All rights reserved.<br />

AUSSERIRDISCH: Passend zum neuen<br />

Leinwandabenteuer „Shaun das<br />

Schaf – Der Film: Ufo-Alarm“ hält<br />

ein Alienmädchen namens Lu-La<br />

Einzug ins NICI Sortiment. Lu-La<br />

ist als hochwertiges Plüsch in zwei Größen<br />

sowie in Form eines Plüschkissens,<br />

Geldbeutels und als Stifte-Mäppchen<br />

erhältlich.<br />

NICI; www.nici.de<br />

DER FILM: Beim Memo zocken die Kleinen in der<br />

Regel die Großen gekonnt ab. Das Gedächtnisspiel<br />

enthält 24 Kartenpaare zum neuen Leinwandspektakel<br />

„Playmobil – The Movie“. Ebenso viel Konzentrationsfähigkeit<br />

können die Kids bei den verschiedenen<br />

Puzzlemotiven unter Beweis stellen.<br />

Clementoni<br />

www.clementoni.de<br />

BESTE FREUNDE: „L.O.L.<br />

Surprise!“: Der Auspack- und<br />

Sammelspaß nimmt kein Ende.<br />

Jetzt gibt es dazu die passenden<br />

Publishing-Artikel.<br />

Friendz Verlag<br />

www.kidsundconcepts.de


30<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

DIE SPINNEN, DIE RÖMER! Zum 60. Jubiläum des<br />

berühmtesten Galliers erscheinen mit „Monopoly“<br />

und „Risiko“ zwei Brettspielklassiker im kultigen<br />

Asterix-Design, die für spannendes Spielvergnügen<br />

und viel Nervenkitzel sorgen werden.<br />

Winning Moves<br />

www.winningmoves.de<br />

HOMEMADE: Der Erfolg des Kinohits<br />

„Eiskönigin“ ist legendär. Mit der<br />

türkisfarbenen Silikonbackform<br />

können Fans fantasievolle Kuchen<br />

zaubern und das Gesicht ihrer<br />

persönlichen Heldin königlich<br />

verzieren. Anfang Oktober wird<br />

die Auswahl mit neuen Designs<br />

von „Eiskönigin 2“ erweitert.<br />

Geda Labels; www.gedalabels.de<br />

Asterix ® – Obelix ® – Idefix ® / ©20<strong>19</strong><br />

Les Éditions Albert René/Goscinny-Uderzo<br />

Alle Lizenzen durch EURO LIZENZEN<br />

TIERISCHES ANIMATIONSABENTEUER:<br />

„Willkommen im Wunder Park“ erscheint am<br />

29. August als DVD und Blu-ray mit jeder Menge<br />

Bonusmaterial. Die Geschichte kombiniert ein<br />

Action-Abenteuer rund um die Rettung eines magischen<br />

Vergnügungsparks mit einer herzergreifenden<br />

Geschichte über Verlust und Trauer.<br />

Universal Pictures; www.uphe.de<br />

ENDLOSER BAUSPASS: Die fünf mutigen<br />

LEGO Friends Mädchen haben auch diesen<br />

Sommer wieder einiges geplant und sorgen<br />

mit den neuen Sets für noch mehr Spielund<br />

Bauvergnügen: Vergnügungspark von<br />

Heartlake City, Lustiges Oktopus-Karussell,<br />

Boot für Rettungsaktionen und Leuchtturm<br />

mit Flutlicht.<br />

LEGO; www.lego.de<br />

ROLLENSPIEL: Rote Jacke und<br />

Schirmmütze; damit ist die neue, 30<br />

cm große Benjamin Blümchen Handspielpuppe<br />

ausgestattet. So können<br />

Eltern wie auch Kinder in die Rolle<br />

des Dickhäuters schlüpfen.<br />

Heunec; www.heunec.de<br />

Copyright 20<strong>19</strong> MARVEL. Copyright 20<strong>19</strong> CPII Hasbro<br />

and all related terms are trademarks of Hasbro.<br />

ACTIONFIGUREN: Im neuen<br />

Kinofilm „Spider-Man: Far from<br />

Home“ führt eine Klassenfahrt<br />

Peter Parker und seine Freunde<br />

quer durch Europa. Damit die<br />

Abenteuer zu Hause nachgespielt<br />

werden können, gibt es<br />

die passenden 15 cm großen<br />

Actionfiguren mit jeweils einem<br />

Zubehörteil.<br />

Hasbro; www.hasbro.com<br />

AUF NACH TIKITAN: Prinzessin<br />

Lillifees neuestes Abenteuer führt<br />

sie in den Dschungel. Von einer Kokosnuss<br />

am Kopf getroffen, verliert<br />

sie ihr Gedächtnis.<br />

Coppenrath Verlag;<br />

www.coppenrath.de<br />

KOCHSPASS: Umfangreiches Zubehör und eine gute Ausstattung<br />

helfen, die tollsten Gerichte zu zaubern. Die Tefal<br />

Evo bietet alles, was das Herz der Juniorköche begehrt:<br />

Backofen mit herausnehmbarem Rost, Kühlschrank mit<br />

Einlegeboden, Herd mit Bubble-Wasserfunktion, Spüle<br />

mit Wasserhahn, der über eine Pump-Funktion verfügt,<br />

Dunstabzug mit integrierter Espressomaschine sowie einen<br />

kleinen Essplatz. Dazu kommt detailreiches Zubehör.<br />

Smoby; www.smoby.com<br />

STARTKLAR? Jetzt können Marshall und Chase mit Carrera<br />

FIRST – der Rennbahn für Kleinkinder – über die Schienen<br />

flitzen. Die drei Sets Race’n’Rescue, On the Track und Track<br />

Patrol bieten interaktive Features und neue Spielelemente<br />

wie Kreisel, Flipper und Engstellen, die für eine ordentliche<br />

Extra-Portion Spielspaß sorgen.<br />

Carrera; www.carrera-<strong>toys</strong>.com


LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 31<br />

ADVENT, ADVENT ...<br />

24 Tage bis Weihnachten können manchmal ganz schön lang erscheinen. Mit Adventskalendern lässt<br />

sich die Zeit spannend und kurzweilig gestalten.<br />

BARBIE: Türchen Nummer 1 ist teilweise<br />

durchsichtig und der Spaß startet<br />

mit einer Barbie-Puppe. Danach<br />

hält jedes andere Türchen eine neue<br />

Überraschung bereit: Accessoires,<br />

Zubehörteile wie Tiere, Partyballon<br />

und eine Federboa sowie Moden.<br />

Täglich werden neue Kombinationsmöglichkeiten<br />

für fantasievolles<br />

Rollenspiel angeboten.<br />

Mattel; www.mattel.com<br />

DETEKTIVGESCHICHTEN: Für alle Fans der<br />

Kultreihe „Die drei ???“ gibt es zur Weihnachtszeit<br />

einen neuen Fall in 24 Kapiteln zu<br />

lösen. „O du finstere“ lässt die drei Detektive<br />

Tag für Tag der Lösung näherkommen. „Die<br />

drei ??? Kids – 24 Tage im Eis“ beinhaltet<br />

coole Extras in Form von spannenden Experimenten<br />

rund um Eis und Wasser sowie<br />

einen Stickerbogen.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

DAS GEHEIMNISVOLLE SCHLOSS: Die Mission<br />

für leidenschaftliche Rätselfreunde lautet,<br />

24 Knobelaufgaben zu lösen und das Versteck<br />

von Wichtel Remigius zu finden. Nur so kann<br />

das Schloss bis Weihnachten wieder in den<br />

Familienbesitz gebracht werden.<br />

Ravensburger; www.ravensburger.de<br />

PUMMELEINHORN: Be real. Not perfect!<br />

Aber trotzdem absolut stylish: Für alle<br />

„Pummel & Friends“-Fans bietet dieser<br />

Kosmetik-Adventskalender farbenfrohe<br />

Schminksachen und coole Accessoires.<br />

KTN Dr. Neuberger; ktn-dr-neuberger.de<br />

HELFER AUF VIER PFOTEN: Mit den Paw<br />

Patrol Minifiguren auf Weihnachtsmission:<br />

Hinter dem winterlichen Stadtbild verstecken<br />

sich u. a. die sechs Hauptcharaktere nebst<br />

Everest. Mit jedem neuen Tag erweitert sich<br />

die Spielewelt um ein zusätzliches Zubehör,<br />

wie Schlitten, Snowboards und Läden.<br />

Spin Master; www.spinmaster.com<br />

Ab August 20<strong>19</strong><br />

Produkte zum Film lieferbar!<br />

© 20<strong>19</strong> Aardman Animations Limited and Studiocanal S.A.S.


32<br />

LIZENZEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

SAUSTARK<br />

Die quirlige Peppa hat längst alle Kinderzimmer erobert – und das in über 180 Ländern weltweit. Die<br />

lustige Welt von Peppa und ihren Freunden spricht Mädchen und Jungs an. Mit ihren edukativen Alltagsgeschichten<br />

ist sie die perfekte Begleiterin für Vorschulkinder und begeistert ebenso die Mütter.<br />

Diesen Sommer ist Peppa wieder live auf der TOGGO Tour zu erleben!<br />

HOSENTASCHENFORMAT: Vier<br />

brandneue Geschichten rund<br />

um Familie, Freundschaft, Spaß<br />

und Zusammenhalt mit Peppa<br />

und ihren Freunden im beliebten<br />

Miniformat bieten großen<br />

Lesespaß.<br />

Nelson Verlag; www.carlsen.de<br />

BILDERBUCH: Nicht nur Matschepfützen ziehen<br />

Peppa magisch an! Sie liebt es auch, mit<br />

ihren Freunden Verstecken zu spielen. Das<br />

macht richtig viel Spaß. Bei diesem Klappbilderbuch<br />

werden die Fans animiert, Peppa bei<br />

der Suche nach ihren Freunden zu helfen.<br />

Panini Verlag; www.panini.de<br />

SPIELEWELTEN: Als Master Toy Partner hält Jazwares<br />

ein breites Sortiment u. a. an Spielsets vor, mit denen<br />

sich die unterschiedlichsten Szenerien durchspielen<br />

lassen. Vom aufklappbaren Familienhaus geht es ab<br />

ins Abenteuer-Wohnmobil und auf zum lustigen Camping-Spaß.<br />

Dazwischen kann noch ein kurzer Stopp<br />

beim Einkaufsladen eingelegt werden.<br />

Jazwares; www.jazwares.com<br />

LESESPASS: Das Vorlesebuch bietet kurze lustige<br />

Texte, die sich ideal zum Vorlesen eignen. „Rätseln,<br />

Stickern, Basteln“ animiert zur Beschäftigung mit<br />

kniffligen Rätseln, Ausmalseiten, Bastelvorlagen<br />

und über 100 Stickern. Beim interaktiven Buch<br />

„Hurra, Familie Wutz fährt in den Urlaub!“erhöhen<br />

sechs Sounds das Lesevergnügen.<br />

Schwager & Steinlein Verlag<br />

www.schwager-steinlein-verlag.de<br />

HOLZSPIELZEUG: Bilderwürfel,<br />

Kinderpuzzle und Lernuhr – alles<br />

liebevoll aus Holz hergestellt<br />

– bieten nicht nur Spielspaß,<br />

sondern schulen gleichzeitig<br />

spielerisch die Feinmotorik und<br />

Konzentrationsfähigkeit.<br />

Eichhorn; www.eichhorn-<strong>toys</strong>.de<br />

PERFEKT VERSTAUT: Mit<br />

Malkoffer, Rucksack oder<br />

Trolley sind die Kleinen bestens<br />

für unterwegs oder den<br />

Kindergarten ausgerüstet.<br />

Undercover<br />

www.undercover-germany.de<br />

PRAKTISCHER ARZTKOFFER: Spielerisch führt das<br />

Medica Care Case kleine Kinder an die Themen<br />

Krankenhaus und Arztbesuch heran. Statt Bammel<br />

kommt Spielspaß auf. Das Set beinhaltet 32<br />

Teile, aus denen sich problemlos ein Krankenzimmer<br />

bauen lässt.<br />

BIG Spielwarenfabrik; www.big.de<br />

GUTE UNTERHALTUNG: Zehn<br />

neue lustige Geschichten finden<br />

Fans auf der DVD „Prinzessin<br />

Peppa & Sir Schorsch,<br />

der Mutige“. Die Laufzeit<br />

beträgt ca. 46 Minuten.<br />

Universal; www.uphe.de<br />

Peppa Pig © Astley Baker Davies Ltd/Entertainment One UK Ltd 2003.


HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 33<br />

»SOLIDES FUNDAMENT<br />

VON AKTIVEN HÄNDLERN!«<br />

Die VEDES war Anfang Juli Gastgeber der Mitgliederversammlung des DVSI. Nur wenige Wochen<br />

zuvor hatte das Unternehmen seinen Geschäftsbericht für 2018 veröffentlicht. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> nutzte<br />

das Branchen-Ballyhoo, um am Rande der Tagung Konzernlenker Dr. Thomas Märtz zur Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft des Konzerns zu befragen.<br />

Herr Märtz, die VEDES blicke auf ein<br />

„sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2018“ zurück, so zu hören auf der<br />

Spielwarenmesse. Im Geschäftsbericht<br />

heißt es nun, „insgesamt konnte<br />

die im Vorjahr dargestellte Prognose<br />

hinsichtlich des Konzernergebnisses<br />

vor Steuern nicht erreicht werden.“<br />

Ist das beste Dialektik im Hegel’schen<br />

Sinne?<br />

Dr. Thomas Märtz: (lacht) Nein, Fakt<br />

ist, dass der VEDES Konzern im letzten<br />

Jahr den Umsatz um 3 % gesteigert<br />

hat. Unsere ursprünglichen Ziele<br />

waren ambitionierter, das ist richtig,<br />

und diese Ziele haben wir nicht vollumfänglich<br />

erreicht. Angesichts der<br />

Digitalisierungs- und Marketingoffensive<br />

PRINT8 sind wir mit dem Ergebnis<br />

2018 dennoch zufrieden, was aber<br />

nicht heißt, dass wir nicht besser werden<br />

können. Das 1. Halbjahr 20<strong>19</strong> zeigt,<br />

dass uns das auch gelingt.<br />

Was schlug denn zu Buche?<br />

T.M.: Die Umsatzsteigerung gegenüber<br />

dem Vorjahr liegt im zweistelligen Bereich.<br />

Die VEDES ist auf einem sehr guten<br />

Weg.<br />

Woher rührt diese gute Entwicklung?<br />

Sind es Kunden wie My<strong>toys</strong> und der<br />

Lebensmitteleinzelhandel, die Geld in<br />

die VEDES Kassen spülen?<br />

T.M.: Mit der Übernahme von Hoffmann<br />

haben wir uns für alle Distributionskanäle<br />

geöffnet. Das Plus wird von allen<br />

Segmenten getragen.<br />

Die Frage war, wer sorgt in erster Linie<br />

für den guten Lauf?<br />

T.M.: Gut zwei Drittel unseres Umsatzes<br />

im Großhandel machen wir mit<br />

dem Fachhandel, unseren Gesellschaftern<br />

sowie freien und Fachhändlern aus<br />

anderen Verbundgruppen wie etwa der<br />

EK/servicegroup. Der Rest verteilt sich<br />

auf das Internet, den Lebensmitteleinzelhandel<br />

und Sonstige. Die Entwicklung<br />

im Fachhandel verläuft zurzeit<br />

außerordentlich gut für die VEDES, sodass<br />

wir sehr optimistisch ins 2. Halbjahr<br />

gehen.<br />

In Nürnberg sprachen Sie von einem<br />

»Die entscheidende Frage<br />

ist doch, wie man aufseiten<br />

der Industrie die Rolle des<br />

Fachhandels zukünftig<br />

beurteilt.«<br />

DR. THOMAS MÄRTZ<br />

Vorstandsvorsitzender VEDES AG<br />

Gewinn von 400.000 €, jetzt sind es nur<br />

188.000 € geworden. Was ist passiert?<br />

T.M.: Die Zahl bezog sich auf das Ergebnis<br />

vor Steuern, also das EBT; tatsächlich<br />

sind es 549.000 € geworden.<br />

Insofern waren meine Aussagen auf<br />

der Messe verhalten, weil der Jahresabschluss<br />

zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht fertig war.<br />

Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

beliefen sich 2018<br />

auf 41,3 Mio. €, haben also deutlich<br />

zugenommen. Ende Mai gab die KFM<br />

Deutsche Mittelstand AG bekannt,<br />

dass man im Rahmen einer Portfolio-Optimierung<br />

die VEDES Anleihen<br />

verkauft habe. Müssen wir uns Sorgen<br />

machen?<br />

T.M.: Überhaupt nicht, wir haben seit<br />

Jahren eine ganz stabile, auch sehr<br />

positive Kursentwicklung, die deutlich<br />

über 100 % lag.<br />

Wenn uns nicht alles täuscht, lag der<br />

Kurs auch schon mal deutlich unter<br />

100 %!<br />

T.M.: Wenn Sie den kompletten Zyklus<br />

betrachten, lag der Kurs durchgängig<br />

darüber. Dass es immer wieder mal<br />

zu Einzelverkäufen kommt, weil beispielsweise<br />

ein Investor sein Portfolio<br />

umschichtet, ist völlig normal und nicht<br />

auf eine negative Entwicklung bei der<br />

VEDES zurückzuführen. Wenn wir mit<br />

einer durchschnittlichen Wertsteigerung<br />

von 100 % auf 102 % ausgehen,<br />

dabei noch die 5 % Zinsen berücksichtigen,<br />

kann man meines Erachtens in der<br />

heutigen Zeit von einer ordentlichen<br />

Rendite sprechen.<br />

Was ist mit dem Anstieg der Verbindlichkeiten?<br />

T.M.: Der Anstieg der Verbindlichkeiten<br />

ist dem Umstand geschuldet, dass<br />

wir neue gesetzlich vorgegebene Bilanzierungsrichtlinien<br />

berücksichtigen<br />

mussten. Im Unterschied zu den vergangenen<br />

Jahren wurden jetzt auch die<br />

Leasinggeschäfte integriert. Das führt<br />

bei allen Unternehmen, die nach IFRS<br />

bilanzieren, zu einem Anstieg.<br />

Wer baut, holt sich Geld, will es aber<br />

schnell zurückzahlen. Bei der VEDES<br />

passiert das Gegenteil. 2014 wurde<br />

eine Anleihe von 20 Mio. € emittiert,<br />

2017 vorzeitig abgelöst, um eine zinsgünstigere<br />

aufzunehmen. Im Februar<br />

2018 wurden weitere 5 Mio. € eingesammelt.<br />

Wäre es nicht an der Zeit,<br />

das Volumen zu reduzieren, um die<br />

Zinslast zu drücken?<br />

T.M.: Das wird auch dank der positiven<br />

Ergebnisentwicklung, die wir in den<br />

nächsten Jahren fest eingeplant haben,<br />

passieren! Mit den aufgenommenen<br />

Mitteln wollen wir die Markt- und Digitalisierungsoffensive<br />

vorantreiben.<br />

Dafür wurden also die zusätzlichen<br />

Millionen benötigt?<br />

T.M.: Ja, weil wir erkannt haben, dass<br />

wir als Verbundgruppe Zeichen setzen<br />

müssen. Der Markt erfordert Investitionen<br />

in die Zukunft, um Erträge realisieren<br />

zu können. Sie haben aber recht,<br />

dass es mittelfristig auch darum gehen<br />

wird, die Verschuldung durch gute Er-


34<br />

HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

gebnisse und positiven Cash Flow kontinuierlich<br />

abzubauen. Wir werden bis<br />

2022 alles tun, um uns dann auf einem<br />

niedrigeren Niveau zu refinanzieren.<br />

»Wir glauben, dass man<br />

in die Zukunft investieren<br />

muss. Sich angesichts der<br />

Herausforderungen schlank<br />

zu schrumpfen, ist meines<br />

Erachtens nicht der richtige<br />

Weg.«<br />

DR. THOMAS MÄRTZ<br />

Vorstandsvorsitzender VEDES AG<br />

Die VEDES setzt auf organisches<br />

Wachstum, so Ihr Ausblick. Wo sollen<br />

die Neukunden und die höheren Umsätze<br />

mit Bestandskunden herkommen?<br />

Wir befürchten, auch die VEDES<br />

leidet unter Substanzverlust bei Fachhändlern!<br />

T.M.: Der Abschmelzungsprozess im<br />

Fachhandel ist ein altbekanntes Thema<br />

und trifft alle Verbundgruppen im Einzelhandel.<br />

Die VEDES hat ein umfassendes<br />

Leistungsportfolio, mit dem wir<br />

immer mehr Fachhändler überzeugen.<br />

Wir haben ein solides Fundament von<br />

aktiven Händlern, mit denen wir planen<br />

können und die durch unsere zukunftsfähigen<br />

Konzepte mehr Umsatz erzielen.<br />

Die Verzahnung von Online-Handel<br />

und stationärem Geschäft trägt erheblich<br />

dazu bei.<br />

Wirklich oder ist das jetzt Prosa?<br />

T.M.: (lacht) Wir haben jedenfalls festgestellt,<br />

dass die Händler, die sich auf<br />

diese Themen einlassen und mit unserer<br />

Unterstützung aktiv sind, deutliche<br />

Umsatzzuwächse realisieren können.<br />

Ihre Aufsichtsrätin Manon Motulsky<br />

wähnt sich allerdings schon auf einem<br />

sinkenden Schiff. Wie kann das sein,<br />

wenn die VEDES doch konzeptionell so<br />

gut aufgestellt ist?<br />

T.M.: Ich glaube, sie hat weniger für<br />

die VEDES gesprochen. Ihre Sorge galt<br />

eher dem Fachhandel im Allgemeinen<br />

und dass dort einige auf der Strecke<br />

bleiben könnten. Sie sieht ja, was wir<br />

tun und was andere tun – und hat als<br />

VEDES Aufsichtsrätin, Geschäftsführerin<br />

des SPIELZEUG-RINGs und BVS<br />

Vorstand einen ganz guten Einblick. Ich<br />

sage an dieser Stelle gerne noch einmal,<br />

dass wir bei einer Bündelung der<br />

Fachhandelskräfte eine bessere Lösung<br />

erzielen könnten.<br />

Die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen<br />

ist in allen Verbänden rückläufig.<br />

Gleichzeitig klagen Fachhändler<br />

über einige Praktiken von renommierten<br />

Marken. Wäre es nicht an der Zeit,<br />

dass die VEDES stärker als Hersteller<br />

auftritt und das Eigenmarkengeschäft<br />

forciert? Sie halten doch 50 Prozent an<br />

der The Toy Company Limited in Hongkong!<br />

T.M.: Eigenmarken sind für uns eine<br />

wichtige Säule, weil sie bessere Margen<br />

generieren und ein Alleinstellungsmerkmal<br />

sind, da sie nicht im Preiswettbewerb<br />

stehen. Wir bauen das<br />

Segment weiter aus und sind im Dialog<br />

mit unseren Händlern, inwieweit sie<br />

mehr Fläche für Eigenmarken vorsehen<br />

können. Aber natürlich ist es wenig<br />

hilfreich, wenn einzelne Lieferanten<br />

über Sonderaktionen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

den Umsatz in der Saison<br />

nach oben treiben. Hier würde ich mir<br />

wünschen, dass man die Interessen des<br />

Fachhandels stärker berücksichtigt.<br />

Kann die VEDES als Big Player unter<br />

den Einkäufern nicht entschiedener<br />

auftreten?<br />

T.M.: Als Großhändler obliegt uns ja die<br />

Einkaufshoheit, im Bereich der Zentralregulierung<br />

liegt sie bei den Händlern.<br />

Der Konflikt ist eher prinzipieller<br />

Natur und betrifft generell die Zusammenarbeit<br />

zwischen Fachhandel und<br />

Top-Lieferanten. Die entscheidende<br />

Frage ist doch, wie man aufseiten der<br />

Industrie die Rolle des Fachhandels zukünftig<br />

beurteilt. Die VEDES versucht<br />

allen deutlich zu machen, dass wir die<br />

Zeichen der Zeit erkannt haben und gemeinsam<br />

mit der Industrie diese Herausforderungen<br />

meistern wollen. Ich<br />

bin der festen Überzeugung, dass das<br />

auch gelingen kann.<br />

Kritiker behaupten, die VEDES müsse<br />

auch ihre innere Struktur reformieren.<br />

Andernorts käme man mit deutlich<br />

weniger Personal aus. Was sagen<br />

Sie denen?<br />

T.M.: Dass das eine sehr verkürzte<br />

Sicht der Dinge ist! Wenn man so viele<br />

Dienstleistungen wie die VEDES anbietet<br />

und andere offenkundig nicht,<br />

vergleicht man Äpfel mit Birnen. Die<br />

VEDES hat die Zukunftsthemen besetzt:<br />

Wir bringen die Digitalisierung<br />

voran, forcieren den Datenaustausch in<br />

der Branche und betreiben unsere eigene<br />

Marktforschung. Das geht nur mit<br />

kompetenten und qualifizierten Mitarbeitenden.<br />

Verzichtet man auf diese<br />

Dienstleistungen, ist man zwangsläufig<br />

schlanker aufgestellt. Aber ob das<br />

der Weg in eine erfolgreiche Zukunft<br />

ist ... Wir glauben, dass man in die<br />

Zukunft investieren muss. Sich angesichts<br />

der Herausforderungen schlank<br />

zu schrumpfen, ist meines Erachtens<br />

nicht der richtige Weg.<br />

Erklärtes Ziel der VEDES ist es, sich<br />

als Logistik-Experte zu positionieren,<br />

etwa durch das Angebot eines Konsignationslagers.<br />

Wer freut sich mittlerweile,<br />

dass er die Kosten für die Lagerung<br />

übernehmen darf?<br />

T.M.: Das ist eine grundsätzliche Frage.<br />

Die VEDES ist jedenfalls der Ansicht,<br />

dass entsprechende Logistikdienstleistungen<br />

vergütet werden müssen.<br />

Das führt uns wieder zum Thema intelligente<br />

Konzepte für die ganze Wertschöpfungskette.<br />

Und wie sieht Intelligenz bei der<br />

VEDES konkret aus?<br />

T.M.: Ein Beispiel liefert unsere digitale<br />

VEDES Shopping-Lösung. Wenn unsere<br />

Händler und unser Zentrallager ein<br />

bestimmtes Produkt nicht haben, warum<br />

sollte es der Lieferant nicht unter<br />

dem Namen des Händlers direkt an den<br />

Endverbraucher schicken? Technisch<br />

ist das heutzutage möglich. Solche Logistikkonzepte<br />

wollen wir nach vorne<br />

bringen. Ich glaube, dass in der Wertschöpfungskette<br />

der Spielwarenbranche<br />

noch ein erhebliches Ergebnispotenzial<br />

im Millionenbereich generiert<br />

werden kann. Durch Prozessoptimierung<br />

profitieren alle Parteien: Händler,<br />

Verbundgruppe und Lieferanten.<br />

Herr Dr. Märtz, wir bedanken uns für<br />

das Gespräch.


BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 35<br />

Die besten Geschichten<br />

... entdeckt von Rainer Scheer.<br />

ONNO & ONTJE – Der größte Freund auf der Welt<br />

Eine Geschichte von Thomas Springer<br />

Mit Bildern von Alexandra Langenbeck<br />

VERLAG: Coppenrath Verlag, Münster 2018; www.coppenrath.de<br />

ALTER: ab 4 Jahren<br />

ISBN: 978-3-649-62670-1<br />

PREIS: 12,99 Euro<br />

KINDER-<br />

BUCH<br />

Onno ist Fischer, doch seit er seekrank wurde, fährt seine Frau<br />

Olga zum Fischen raus. Er bleibt auf der Insel, gemeinsam mit<br />

Otter Ontje. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft. Am<br />

nächsten Morgen erwartet die beiden unerwarteter Besuch:<br />

Ein Wal liegt im Schlick vor der Insel. Was zunächst nur spektakulär<br />

ist, wird bald zum Problem. Der Wal kann nur wieder<br />

auf die offene See kommen, wenn die Flut hoch genug steigt!<br />

Und Onno versucht alles, um zu helfen. Dabei vergisst er den<br />

Otter Ontje ...<br />

Freundschaft und Vertrauen. Ein stimmiges<br />

Thema für ein Bilderbuch, hier<br />

perfekt eingebettet in eine Geschichte,<br />

die davon erzählt, dass es Situationen<br />

gibt, in denen sich Freundschaft bewähren<br />

muss und Toleranz geboten<br />

ist, soll sie auch weiterhin Bestand haben.<br />

Schöner dritter Band einer vortrefflichen Bilderbuchreihe<br />

mit sehr liebevollen Bildern.<br />

DAS KLEINE BÖSE BUCH & DAS KLEINE BÖSE BUCH 2 – Jetzt noch gefährlicher!<br />

AUTOR: Magnus Myst<br />

Illustrationen: Thomas Hussung<br />

VERLAG: Ueberreuter Verlag,<br />

Berlin 2017 und 2018; www.ueberreuter.de<br />

ALTER: ab 8 Jahren<br />

ISBN: 978-3-7641-5124-9 und<br />

978-3-7641-5146-1<br />

PREIS: je 12,95 Euro<br />

KINDER-<br />

BUCH<br />

So ein Buch hat es nicht leicht. Es will nicht<br />

unscheinbar bleiben, nein, es will ein richtig<br />

großes böses Buch werden. Doch so einfach<br />

ist das nicht, schon gar nicht klappt das ohne<br />

Unterstützung. Aber zum Glück gibt es sie ja,<br />

die Leser. Oder? Und wenn das alles Lesemuffel<br />

sind? Egal, denn dieser Herausforderung<br />

zwischen zwei Buchdeckeln kann sich<br />

keiner entziehen!<br />

In der Tradition der Fantasy-Spielebücher<br />

gibt es hier einen wohlig gruseligen Parforceritt<br />

mit irren Situationen, schrägen Illustrationen<br />

und unvorhergesehen Ereignissen.<br />

Da geht es hin und her, von<br />

Schauplatz zu Schauplatz. Aber war die<br />

letzte Entscheidung auch richtig? Wo<br />

bitte ist denn hier der Notausgang?<br />

Ein bewährtes System wird hier neu<br />

interpretiert. Und das macht wirklich<br />

Spaß. Neudeutsch heißt das „interaktiver Gruselspaß” ... ich<br />

denke, da sollte man unbedingt dabei sein! Buch kann so wild<br />

sein!<br />

INTERNATIONALE RAUMSTATION – Aus der Reihe „WAS IST WAS“<br />

AUTOR: Dr. Manfred Baur<br />

VERLAG: Tessloff Verlag, Nürnberg 2018; www.tessloff.com<br />

ALTER: ab 8 Jahren<br />

ISBN: 978-3-7886-2<strong>19</strong>0-2<br />

PREIS: 16,95 Euro<br />

Vorfreude auf einen besonderen Urlaub: 58 Millionen Dollar<br />

soll ein Flug zur ISS kosten und die Feierlichkeiten zu 50 Jahre<br />

Mondlandung befruchten solche Ideen noch. Die läppischen<br />

35.000 Dollar für die Verpflegung (pro Tag) sind hingegen vergleichsweise<br />

ein Schnäppchen, denn die ISS ist schon etwas<br />

Besonderes!<br />

Um Leser einzustimmen, bietet der Band „Internationale<br />

Raumstation“ bei „WAS IST WAS” alles Wissenswerte zum Thema,<br />

trefflich dargeboten von Dr. Manfred Baur. Der größere Umfang<br />

des Buches erlaubt es, mehr Themen anzusprechen und<br />

ausführlicher zu sein. Kommt wirklich<br />

gut. Und bei der Lektüre wächst der<br />

Respekt stetig für jene, die den Traum<br />

vom Flug ins All über die Jahrzehnte<br />

ermöglicht haben. Auch wenn die Pauschaltouristen<br />

noch warten müssen.<br />

Sehr starker Sonderband der „WAS<br />

IST WAS”-Reihe, der Wissenswertes und flankierendes<br />

Bildmaterial als gute Einheit präsentiert.<br />

Guten Flug!<br />

SACH-<br />

BUCH


36<br />

BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

DAS INTERNET<br />

TEXT: Jean-Noel Lafargue<br />

ZEICHNUNGEN: Mathieu Burniat<br />

VERLAG: Verlagshaus Jacoby & Stuart 2018;<br />

www.jacobystuart.de<br />

ISBN: 978-3-946593-75-1<br />

PREIS: 12,00 Euro<br />

COMIC<br />

Wir benutzen es täglich, es ist selbstverständlich, aber eigentlich<br />

machen sich viel zu wenig Menschen auch darüber Gedanken:<br />

das Internet. Und gerade Jugendliche sind da oftmals wenig<br />

achtsam im Umgang mit dem World Wide Web. Doch jetzt<br />

den pädagogischen Zeigefinger hochzuheben, ist selten das<br />

Mittel.<br />

Aus Frankreich kommt die „Comic Bibliothek des Wissens“.<br />

Hier wird, dargeboten als Comicerzählung, das Phänomen „Internet“<br />

dargestellt, hinterfragt, beleuchtet.<br />

Dies geschieht leicht zugänglich, sogar<br />

eingebettet in eine augenzwinkernde<br />

Rahmenerzählung, wobei der Informationsgehalt<br />

nicht leidet. Ein starker<br />

Reihentitel zu einem ganz wichtigen<br />

Thema, eingeleitet mit einem sehr<br />

kenntnisreichen Vorwort. Diese Reihe ist<br />

ein beispielhafter Weg, um relevante Themen einer breiten<br />

Leserschaft zugänglich zu machen. Hervorragend!<br />

DIE NORDSEEDETEKTIVE – Folge 7: Die Entführung<br />

HÖR-<br />

BUCH<br />

LESUNG<br />

AUTOREN: Bettina Göschl und<br />

Klaus-Peter Wolf<br />

Gesprochen von Uve Teschner<br />

VERLAG: Jumbo Neue Medien, Hamburg<br />

20<strong>19</strong>; www.jumbo-medien.de<br />

ALTER: ca. ab 7 Jahren<br />

ISBN: 978-3-8337-4022-0<br />

PREIS: ca. 9 Euro / 1 CD<br />

Das Kinderbuch ist ebenfalls im Verlag<br />

Jumbo Neue Medien, Hamburg, erschienen.<br />

Lang und Finger, das sind die nicht gerade<br />

hellsten Ganoven an der Nordseeküste,<br />

aber auch für sie ist irgendwann<br />

Schluss. So geht das nicht! Da werden<br />

sie doch verdächtigt, eine Entführung<br />

durchgezogen zu haben. Ein Baby ist<br />

verschwunden! Und dann scheinen sie die rettende<br />

Idee zu haben: Sie wenden sich an das erprobte<br />

Team der Nordseedetektive, Emma und Lucas. Die beiden<br />

haben auch schon gegen Lang und Finger ermittelt. Seitenwechsel?<br />

Eine richtig knifflige Angelegenheit, dieser siebte<br />

Fall.<br />

Uve Teschner ist wieder voll dabei. Er hat Ironie in der Stimme<br />

in den Szenen mit Lang & Finger, fängt Emotionen ein und erreicht<br />

so auch ältere Ohren. Der Zuhörer merkt ein Mitfiebern<br />

und so ist er ganz in die Handlung involviert. Wieder richtig gut.<br />

LAND OF STORIES – DAS MAGISCHE LAND – Die Suche nach dem Wunschzauber<br />

AUTOR: Chris Colfer<br />

Gesprochen von Rufus Beck<br />

VERLAG: Argon Hörbuch, Berlin 20<strong>19</strong>; www.argon-verlag.de<br />

ALTER: ab 10 Jahren<br />

PREIS: ca. 20 Euro / 2 MP3-CDs<br />

Das gleichnamige Buch ist im<br />

Sauerländer Verlag, Frankfurt,<br />

erschienen.<br />

HÖR-<br />

BUCH<br />

LESUNG<br />

Wie wäre das? Ein Buch, mit dem es möglich ist, genau dahin<br />

zu reisen, wo die Handlung spielt? Alex und ihr Bruder Connor<br />

kommen so in jene Märchenwelt, in der sie die Hauptfiguren<br />

ihrer Kindheit treffen. Doch Dornröschen oder Schneewittchen<br />

erscheinen hier in einem ganz anderen Licht. Vor allem aber<br />

merken sie: Die überlieferten Märchengeschichten sind wahre<br />

Geschichten. Doch diese Erkenntnis allein löst noch nicht das<br />

Hauptproblem: Wie bitte ist es möglich, das magische Land<br />

wieder zu verlassen? Ein Wunschzauber muss gefunden werden<br />

...<br />

Er hat nichts verlernt. Seit seiner<br />

Harry-Potter-Interpretation ist er<br />

ein Sprecher-Star, hier kann er<br />

seine Fertigkeiten wieder voll ausspielen.<br />

Ein nuancenreicher Rufus<br />

Beck fasziniert über 12 Stunden in<br />

dieser ungekürzten Lesung. Klasse.<br />

Und P.S.: Das ist Vorfreude: Im Original gibt es fünf Bücher!


EXPERTEN<br />

TIPP<br />

BEITRAG ZU GUTER KINDERBUCHLITERATUR<br />

Der Gründer des Berlin Verlages, Arnulf Conradi, bekam im achten Lebensjahr ein Fernglas geschenkt.<br />

Der gebürtige Kieler wurde zum leidenschaftlichen „Birdie“. Mit „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“<br />

legte Conradi im März ein wunderschönes, sehr lesenswertes Buch vor – und landete einen<br />

Bestseller. Auch bei Spiel und Buch in Ratingen teilt man die Leidenschaft für das „Birdwatching“ – und<br />

stellte das Thema für ein paar Wochen in den Fokus. Die Empfehlungen von „Birdie“ Uwe K. Frohns.<br />

BÜCHER<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 37<br />

ISBN: 978-3-95614-289-5<br />

Jedes Mal, wenn meine Enkelkinder bei uns zu Besuch sind, holen sie den Band<br />

„Vogelstimmen – Unsere Vögel und ihr Gesang“ von Jan Pedersen, Lars Svensson<br />

und Einhard Bezzel aus dem Bücherregal. Eigentlich kein Buch für Kinder.<br />

Trotzdem, lassen sich doch auf Knopfdruck zu den Vogel-Farbaufnahmen die entsprechenden Stimmen<br />

zuordnen und hören – ein Spaß für die ganze Familie. Ob bei den Drei- bis Achtjährigen schon ein<br />

ornithologisches Basisinteresse zu beobachten ist oder die Freude am Knopfdrücken dabei die treibende<br />

Kraft ist, wer weiß? So oder so: Die Vogelwelt schon früh kennenzulernen, kann nicht verkehrt sein.<br />

Gerade ist mir ein Buch über den Weg geflogen, das schon für Dreijährige ein reines<br />

Bild- und Hörvergnügen ist. Es stammt von Antoinette Portis und heißt „Spriedel“.<br />

Der eigensinnige Held ist ein kleiner Spatz und will partout nicht „piepen“, wie<br />

es sich für einen Spatzen gehört. Stattdessen ruft er „Spriedel friedel“. Das findet<br />

die Krähe gar nicht komisch, schließlich hält sich auch die Taube ans „Gurren“ und<br />

macht keinen Unfug. Ob sich die strenge Krähe nicht vielleicht doch noch überreden lässt, Schabernack<br />

zu treiben? Das Vorlesen wird zur herrlichen Lautspielerei in diesem Bilderbuch, das bereits<br />

2015 erschienen und heute tief in der Backlist von Aladin versteckt ist.<br />

ISBN: 978-3-89029-422-3<br />

ISBN: 978-3-7913-7286-0<br />

Kleine Kunstwerke sind eigentlich alle Bücher von Britta Teckentrup. Am bekanntesten<br />

ist wohl ihr „Rabe Oskar“, daneben die Suchbücher, in denen es kleine Unterschiede<br />

zu entdecken gibt. Mit den beiden wunderbaren Titeln „Das Ei“ und „Die Feder“ beweist die<br />

vielfach ausgezeichnete Autorin und Illustratorin eindrücklich, dass sie auch Grundschulkindern<br />

etwas zu sagen und zu zeigen hat. Anders als bei den klassischen<br />

Natur-Sachbüchern für Acht- bis Zwölfjährige, die eine Fülle an Informationen<br />

liefern (so in der ebenfalls empfehlenswerten memo-Reihe<br />

von Dorling Kindersley), konzentriert sich Teckentrup in den beiden<br />

Bänden jeweils auf einen Aspekt, der die Vogelwelt so unvergleichlich<br />

macht. Was unterscheidet das Federkleid der Wasservögel von den leisen<br />

Schwingen der Eule? Wie sorgen die Federn für ganz unterschiedliche<br />

Flugfähigkeiten? Warum gleicht kaum ein Ei dem anderen? Trotz<br />

relativ kurzer Texte, die die feinen Zeichnungen begleiten, vermitteln die<br />

beiden Bücher profundes Wissen. Aufmachung und Papierqualität machen<br />

sie zu wahren Schätzen, beide bei Prestel erschienen.<br />

ISBN: 978-3-8489-0093-0<br />

ISBN: 978-3-7913-7333-1<br />

Stets in einen größeren Zusammenhang stellt der Illustrator Thomas Müller seine Sachbilderbücher.<br />

Das bewies er spätestens mit dem 2011 bei Sauerländer erschienenen Titel „Eine Flusswanderung“<br />

– Von der Quelle bis zum Meer“. Auf großen Suchbildern ist hier das Zusammenspiel von Flora und<br />

Fauna inklusive vieler Vogelarten, die am Wasser leben, zu entdecken. In seinen darauffolgenden Bänden<br />

stellte Müller jeweils eine Vogelgattung im Jahresablauf detailliert vor. Fünf Bände sind zwischen 2012<br />

und 2017 daraus geworden („Ein Jahr mit den … Buntspechten, Eulen,<br />

Schwalben, Spatzen, Störchen“) und ein Ende ist hoffentlich nicht absehbar.<br />

Erschienen sind sie bei Gerstenberg. Denn Müllers Zeichnungen<br />

sind längst Vorbild und Maßstab für so manch anderen,<br />

die seiner Meisterklasse aber keinen Abbruch tun. Mag sein, dass<br />

„die meisten Dichter von Literatur nicht mehr verstehen als Vögel<br />

von Ornithologie“, wie Marcel Reich-Ranicki glaubte. Zauberhaft<br />

dagegen, dass Portis, Teckentrup und Müller so viel zu guter Kinderbuchliteratur<br />

beitragen.<br />

UWE K. FROHNS<br />

Spiel und Buch, Ratingen<br />

ISBN: 978-3-8369-5917-9<br />

AUTORIN: Antoinette Portis: Spriedel, VERLAG: Aladin, ISBN: 978-3-8489-0093-0<br />

AUTORIN: Britta Teckentrup: Das Ei, VERLAG: Prestel junior, ISBN: 978-3-7913-7286-0<br />

AUTORIN: Britta Teckentrup: Die Feder, VERLAG: Prestel junior, ISBN: 978-3-7913-7333-1<br />

AUTOR: Thomas Müller: Ein Jahr mit den Buntspechten, VERLAG: Gerstenberg, ISBN: 978-3-8369-5917-9<br />

AUTOREN: Bezzel, Pedersen, Svensson: Vogelstimmen, VERLAG: Piper, ISBN: 978-3-89029-422-3<br />

AUTOR: Arnulf Conradi: Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung, VERLAG: Kunstmann, ISBN: 978-3-95614-289-5


38<br />

SCHEERS SPIELETEST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

AUTOR: Marco Teubner<br />

VERLAG: Pegasus Spiele, Friedberg;<br />

www.pegasus.de<br />

2–5 Spieler ab 6 Jahren<br />

EAN: 4250231718311<br />

PREIS: ca.25 €<br />

FABULANTICA<br />

Es war einmal ein Reich, das hieß Fabulantica. Durch einen Zauber sind die Bewohner<br />

alle über das Land verteilt worden, versteckt in Türmen. Die Spieler müssen versuchen,<br />

jene Bewohner entsprechend ihrer Auftragskarten wiederzufinden. Drei erledigte<br />

Karten (= drei Goldmünzen) bringen den Sieg.<br />

„Fabulantica“ hat so offensichtlich seinen Ursprung in „Sagaland“, dass es schon fast<br />

peinlich ist. Auch „Fabulantica“ ist ein gutes, märchenhaftes Merkspiel – nun gut, das<br />

ist die Klassiker-Vorlage auch. Der Titel assoziiert allerdings eher ein Fabulier-Spiel,<br />

also etwas um Worte und Begriffe …?<br />

Sehr solide weiterentwickelte Klassiker-Spielidee, hübsch präsentiert mit schönem<br />

Material. Ob es nun wirklich zu den drei besten Kinderspielen des Jahrgangs zählt?<br />

Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />

AUTOR: Jürgen Adams<br />

VERLAG: Zoch Verlag, Fürth;<br />

www.zoch-verlag.com<br />

2–4 Spieler ab 6 Jahren<br />

EAN: 4015682051291<br />

PREIS: ca. 30 €<br />

GO GECKO GO!<br />

Mit Rennspielen für Kinder hat der Zoch Verlag schon einmal gute Erfahrungen gemacht,<br />

2011 gewann „Da ist der Wurm drin“ von Carmen Kleinert den Preis „Kinderspiel<br />

des Jahres“. In diesem Jahr wird auf einem sehr ähnlichen Streckenverlauf wieder<br />

ein Rennen ausgetragen: „Go Gecko Go!“ heißt der Ansporn. Jeder Spieler hat<br />

vier verschiedene Tiere, die er über den Parcours bringen soll … und bitte nicht bei<br />

den Brücken anstoßen! Ist es wohl sinnvoll, die Spielsteine zu schieben oder doch das<br />

Glück mit dem Würfel herauszufordern?<br />

„Go Gecko Go!“ von Autor Jürgen Adams verlangt Vorausschau und Planung, und<br />

dann wird auch das Quäntchen Glück dazukommen. Erwachsene spielen hier gerne<br />

mit und bis zuletzt wird es spannend bleiben, wer schlussendlich die Nase vorn haben<br />

wird.<br />

Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />

VERLAG: Piatnik, Wien; www.piatnik.com<br />

2–4 Spieler ab 7 Jahren<br />

EAN: 9001890661273<br />

PREIS: ca. 25 €<br />

MEMOFANT<br />

Jeweils vier Zahlen/Früchte/Tiere sind unter den griffigen Abdeckteilen verborgen.<br />

Nur 60 Sekunden gibt es, um sich alle Bilder nebst ihren Farben einzuprägen. Auf<br />

einem Rundkurs bewegen sich die Spieler mit einem eigenen Elefantenchip vorwärts.<br />

Würfeln, ziehen, Aufgabe lösen. Das kann bedeuten, dass bestimmte Motive aufgedeckt<br />

werden müssen. Oder zwei Abdeckteile/Motive tauschen den Platz. Und? Immer<br />

noch eine Ahnung, wo sich welches Motiv verbirgt?<br />

Neu ist die Idee von „Memofant“ sicherlich nicht, doch Spaß macht dieses Spiel, in<br />

dem vor allem die Kinder ohne Anstrengung auftrumpfen, wenn die Erwachsenen<br />

mal wieder ihre Gehirnwindungen verdrehen. Sehr kurzweiliger Spielspaß, allerdings<br />

hart in der Wertung, denn wer etwas nicht weiß, verliert ein Leben. Das Spiel<br />

ist in diesem Jahr einer der Preisträger der Wiener Spiele Akademie in der Kategorie<br />

„Spiele Hit für Familien 20<strong>19</strong>“.


SCHEERS SPIELETEST<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 39<br />

AUTOREN: Wilfried und Marie Fort<br />

VERLAG: HABA/Habermaaß,<br />

Bad Rodach; www.haba.de<br />

2–4 Spieler ab 6 Jahren<br />

EAN: 4010168243238<br />

PREIS: ca. <strong>19</strong>,95 €<br />

Das „Kinderspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“, ausgewählt aus 125 neuen Kinderspielen, heißt<br />

„Tal der Wikinger“, erdacht von Wilfried und Marie Fort. Sie haben sozusagen die Konkurrenz<br />

rausgekegelt, denn in diesem Kinderspiel geht es um das Fässerkegeln, das<br />

so etwas wie der Nationalsport der Wikinger ist.<br />

Der Zufall wollte es, dass das Spiel in dieser Kolumne bereits in der vorherigen Ausgabe<br />

der <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3/20<strong>19</strong> vorgestellt worden ist.<br />

TAL DER WIKINGER<br />

„Tal der Wikinger“ bietet viel Spielfreude für wenig Geld. Und die Idee trägt sich auch<br />

über die eigentliche Zielgruppe hinaus, denn nicht nur Kinder (ab 6 Jahren) werden mit<br />

„Tal der Wikinger“ ihren Spielspaß haben.<br />

Allerdings: Alle drei für das „Kinderspiel des Jahres“ nominierten Spiele sind empfohlen<br />

ab 6 Jahren, im vergangenen Jahr war der Hauptpreisträger „Funkelschatz“<br />

empfohlen ab 5 Jahren. Damit schielt die Jury (fast) immer auf jene Spiele, die aus dem<br />

Kinderspielsegment auch ihre Mitspieler im Familienspielbereich finden können. Das<br />

ist grundsätzlich natürlich legitim.<br />

Doch ist das nur die eine Seite der Medaille. Kinderspiele im Sinne von Regelspielen<br />

gibt es ab 2 Jahren. Natürlich, kommt jetzt sofort der Einwurf, ein solcher möglicher<br />

Preisträger würde sich nur auf eine sehr kleine Zielgruppe beziehen. Stimmt. Deshalb<br />

gibt es ja die Empfehlungsliste der Jury, bei der sich jene Eltern vertreten fühlen<br />

dürfen, deren Kinder eben (wie in diesem Jahr bei den drei nominierten Spielen) noch<br />

nicht 6 Jahre alt sind. Diese Eltern wollen sich auch am bedeutendsten Kritikerpreis<br />

in unseren Breiten orientieren, doch sind die eigenen Kinder noch deutlich zu jung.<br />

Also auf die Empfehlungsliste geschaut. Sieben Titel sind hier aufgeführt, die den Altersbereich<br />

ab 3 Jahren abdecken … doch bitte, wie präsent ist diese Empfehlungsliste<br />

im Fachhandel? Gerade im Kinderspielbereich ist es elementar, Kinder mit Spielen auf<br />

dem Spieltisch zu erfreuen, die zu ihrem Alter passen. Hier begründet sich eine spätere<br />

Leidenschaft, Brettspiel als eine tolle Freizeitbeschäftigung zu empfinden. Deshalb<br />

ist es dingend geboten, mit gesonderten Aktionen, eigenen Plakaten auf diese über die<br />

drei Nominierten hinaus als besonders empfehlenswert ausgewählten Titel zu zeigen<br />

und sie dadurch nicht allein für die Eltern, sondern auch für den Handel<br />

attraktiver zu machen. Dass nicht jedes Spiel ein Label bekommen<br />

soll, hat die Jury vor vielen Jahren geändert. Und das war eine richtige<br />

Entscheidung, die Labelflut am Regal hat seinerzeit nur Verwirrung<br />

gestiftet. Dass heißt aber im Umkehrschluss<br />

nicht, dass es allein reicht, Preisträger und die beiden<br />

weiteren Nominierten in den Fokus zu rücken. Die<br />

Empfehlungsliste verdient gerade beim Kinderspiel<br />

viel mehr Öffentlichkeit.<br />

Die Wahl von „Tal der Wikinger“ ist wunderbar.<br />

Spielfreude, Action, Kurzweil, all<br />

das wird hier geboten. Ein Spiel, das animiert,<br />

gleich noch einmal gespielt zu werden.<br />

Herzliche Gratulation zum „Kinderspiel des Jahres<br />

20<strong>19</strong>“ an Wilfried und Marie Fort und den Haba<br />

Verlag, Bad Rodach.<br />

Weitere Informationen dazu gibt es auf<br />

www.spiel-des-jahres.de


40<br />

WEITERBILDUNG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Besser geht nicht ohne anders<br />

„Worin unterscheiden wir uns von anderen Unternehmen? Wo sind unsere Entwicklungschancen?<br />

Was können wir tun, um erfolgreicher zu werden? Ein besseres Arbeitsklima zu ermöglichen? Unsere<br />

Kunden zufriedener zu stellen?“ Diese Fragen stellen sich erfolgreiche Unternehmer/-innen.<br />

Welche stellen Sie?<br />

Bis heute betreiben viele Händler in der Spielzeugbranche<br />

eine unübersehbare Hersteller-Orientierung. Sortimentsentscheidungen<br />

werden von etablierten Lieferantenbeziehungen<br />

mit traditioneller Einkaufs- und Konditionenpolitik<br />

geprägt. Sichtbarer Ausdruck für diese erstarrten Strukturen<br />

sind oft hohe Lagerüberhänge, die für niemanden nützlich<br />

sind. Seit Jahren werden damit Zukunftschancen verbaut.<br />

Auf der anderen Seite sehen wir Unternehmen, die sich von<br />

Traditionen lösen und bei ihren Entscheidungen vor allem<br />

ihre Kunden im Blick haben. Kundenorientierung statt Herstellerorientierung<br />

– ein immenser Unterschied. „Was ist unseren<br />

Kunden wichtig?“ ist die entscheidende Frage bei der<br />

Führung eines Geschäftes.<br />

öffnet sich Ihr Blick für neue Produkte und Lieferanten, die<br />

angesagt sind und oftmals gar nicht oder sehr spät bemerkt<br />

werden. Wie können Sie in einen Veränderungs-Modus kommen,<br />

der in unseren schnelllebigen Zeiten überlebenswichtig<br />

geworden ist?<br />

AUSZEIT IST „DENK-ZEIT“<br />

„Wenn etwas nicht (mehr) funktioniert, tue etwas anderes!“<br />

Diese Kernaussage bringt es auf den Punkt. Finden Sie heraus,<br />

was Sie bei Ihrer Unternehmensführung behindert, und<br />

entwickeln Sie alternative Strategien. Ein bewährtes Mittel<br />

dafür nennt sich im Jargon der Experten „Benchmarking“.<br />

Übersetzt: Lernen von den Besten! Wer macht etwas anders<br />

als wir und fährt damit besser? Über wen spricht die Branche,<br />

welche Konzepte sind erfolgreich? Nehmen Sie sich eine<br />

Auszeit, lassen Sie sich inspirieren und überlegen Sie, was<br />

Sie Schritt für Schritt in Ihrem eigenen Unternehmen umsetzen<br />

wollen.<br />

Sie haben keine Zeit, um ein gutes Seminar zu besuchen oder<br />

vor Ort ein anderes Geschäft anzusehen, weil Ihr Geschäft zu<br />

klein ist und Sie es nicht allein lassen können? Wo ein Wille<br />

ist, ist auch ein Weg. In einem kürzlich durchgeführten Inhouse-Seminar<br />

berichtet die Inhaberin, dass Sie das vor zwei<br />

Jahren übernommene Geschäft von 180.000 Euro auf 400.000<br />

Euro Umsatz entwickelt habe. Wie ist ihr das gelungen? Im<br />

Gegensatz zur Vorbesitzerin arbeitet sie vier bis fünf statt<br />

sieben Tage in der Woche, während sie ihren Mitarbeiterinnen<br />

voller Vertrauen den Laden überlässt, statt nahezu alles<br />

allein zu machen. Die daraus resultierende Verantwortlichkeit<br />

führt zu Engagement und Kreativität. Loslassen ist eine<br />

der Qualitäten, die jeder lernen kann, wenn er möchte.<br />

»Statt unübersichtlicher Angebotswüsten<br />

nach Herstellernamen ohne erkennbare<br />

Differenzierung zu anderen Läden könnten<br />

Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal)<br />

reduzieren.«<br />

JÖRG WINTER<br />

Jörg Training, Geschäftsführer<br />

Statt unübersichtlicher Angebotswüsten nach Herstellernamen<br />

ohne erkennbare Differenzierung zu anderen Läden<br />

könnten Sie Ihre Sortimentsauswahl (mitunter radikal) reduzieren.<br />

Es entsteht mehr Platz, um die Ware bedeutend besser<br />

zu präsentieren. Parallel zu den großen und unverzichtbaren<br />

(?) Marken stehen nun Ihre Zielgruppen, nicht nur die<br />

Herstellermarken im Fokus. Ihre Kunden finden sich besser<br />

zurecht und bekommen eine bessere Orientierung. Zugleich<br />

Was hat die Unternehmerin noch verändert? Sie hat ihre<br />

Kunden in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit gestellt,<br />

nicht die internen Abläufe und Prozesse. „Was stört unseren<br />

Kunden?“ richtet den Blick auf das, was Kunden davon abhält,<br />

gern zu kommen und viel zu kaufen. Schauen Sie bewusst<br />

auf Defizite, geben sie ihnen einen Namen und räumen<br />

Sie sie dann aus dem Weg. Ein Beispiel sind übervolle<br />

Schaufenster, die den Blick ins Innere des Ladens verbauen.<br />

Öffnen Sie die Fenster, reduzieren Sie massiv die Dekoration<br />

und senken Sie die Eintrittsschwelle ins Geschäft. Solche und<br />

viele andere Ideen können schnell umgesetzt werden, kosten<br />

in der Regel so gut wie nichts und machen es Ihren Kunden<br />

leicht, bei Ihnen zu kaufen.<br />

BESSER GEHT NICHT OHNE ANDERS!<br />

Dazu ergeben sich erste Fragen: Was kann oder soll verändert<br />

werden? Wo gibt es überhaupt Handlungsbedarf? Um<br />

auf Antworten zu kommen, die Sie weiterbringen, beziehen<br />

Sie Ihre Kunden in Ihre Überlegungen mit ein. Fragen Sie<br />

ntwickLUNGSchancen<br />

erfolg


WEITERBILDUNG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 41<br />

ERFOLGREICH IM SPIELZEUGHANDEL<br />

Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine Serie von Beiträgen über<br />

„Stellschrauben“ im Einzelhandel, um Umsatz und Gewinn zu optimieren.<br />

Sie erfahren etwas über die „Zusammenarbeit im Team“,<br />

den „Zweitkontakt – die übersehene Großchance“ und die „Wertschätzende<br />

Erkundung“.<br />

sich: Was stört Ihre Kunden? Wie können Sie Ihren Kunden<br />

ihren Aufenthalt angenehmer machen? Was erlebt/sieht er,<br />

sobald er Ihr Geschäft betritt? Wirksame Methoden, um sich<br />

diesen Themen zu stellen, sind:<br />

• Fragen Sie Ihre Mitarbeiter/-innen in einer Teambesprechung<br />

genau das: Was können wir unternehmen bzw.<br />

verändern, damit es unseren Kunden besser geht?<br />

• Fotografieren Sie Ihr Geschäft von außen nach innen. Jedes<br />

Detail, jedes Regal, die Kasse usw. Schauen Sie sich<br />

gemeinsam die Fotos an. Was gefällt Ihnen nicht an der<br />

Präsentation? Was sieht einfach unschön aus? Was ergäbe<br />

mehr Sinn für den Kunden? Was fehlt? Was können<br />

Sie schnell verbessern?<br />

• Laden Sie eine Gruppe kritischer Kunden ein und fragen<br />

Sie sie: „Was stört Sie?“ „Was können wir besser machen?“<br />

Notieren Sie alle Anregungen, kommentieren<br />

(rechtfertigen) Sie nichts, sondern hören Sie nur hin.<br />

Manch ein Unternehmen ist mit dieser Vorgehensweise<br />

buchstäblich saniert worden.<br />

KLEIN ANFANGEN, ABER NICHT NACHLASSEN<br />

Es ist klar, dass Sie für solche offene Rückmeldungen eine<br />

positive Grundhaltung benötigen. Sehen Sie alles, was Sie<br />

hören, als Hilfestellung und Input, der Sie weiterbringt, und<br />

nicht als Kritik am Bestehenden. Eine mentale Hürde kann<br />

sein, dass Sie die vorgebrachten Hinweise nicht glauben<br />

oder als nicht repräsentativ werten. Dazu der Hinweis eines<br />

Feinkostladens, der mit der beschriebenen Methode der<br />

Kundenbefragung nicht nur die größten Defizite erkennen<br />

und aus dem Weg räumen konnte, sondern darüber hinaus<br />

eine glasklare Positionierung mit Wettbewerbsvorteilen erreichte:<br />

„Früher waren wir geneigt, diese Aussagen als nicht<br />

repräsentativ zu sehen. Seitdem wir diese Sicht geändert haben<br />

und stattdessen annehmen, dass eine einzelne Aussage<br />

die sprichwörtliche Spitze des Eisberges ist, kommen wir viel<br />

schneller ins Handeln als früher und haben rasche Erfolge.“<br />

Eine ernst zu nehmende Herausforderung kann für Sie sein,<br />

dass der eine oder andere Impuls Ihre momentane Vorstellungskraft<br />

strapaziert, wie Sie das Gewünschte erfüllen können.<br />

Hier ein wirksamer Tipp, um schnell ins Handeln zu<br />

kommen: Fangen Sie mit kleinsten Einzelmaßnahmen an, die<br />

Sie schnell umsetzen können! Wird bemängelt, dass die Eingangstür<br />

von Schildern, Aufklebern und Plakaten verhangen<br />

ist und den Einblick in den Laden behindert – entfernen Sie<br />

umgehend alles, was stört. Werden Ihre Mitarbeiter/-innen<br />

von Ihren Kunden nicht leicht erkannt, sorgen Sie dafür, dass<br />

von allen jeden Tag Namensschilder getragen werden. Es<br />

liegt wirklich viel in Ihrer Hand. Denn Sie sind Unternehmer,<br />

die für und von Veränderungen leben.<br />

JÖRG TRAINING – IMPULSE ZUM ERFOLG!<br />

Jörg Winter ist seit über 30 Jahren als Coach und Trainer<br />

im Buch- und Spielzeughandel tätig. Unternehmer wie Mitarbeiter<br />

profitieren von seinen Erfa-Gruppen, Verkaufsseminaren,<br />

Vorträgen sowie seiner langjährigen Erfahrung<br />

und motivierend-inspirierenden Art. Dank der vielen praxisnahen<br />

Beispiele öffnet Jörg Winter neue Wege und macht<br />

Mut, sie auch zu gehen. Iris Keller steht als Co-Moderatorin<br />

an seiner Seite. Als langjährige Angestellte eines großen<br />

Handelsunternehmens weiß sie, dass es für Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte aus unterschiedlichsten Gründen nicht<br />

immer leicht ist, an einem Strang zu ziehen. Iris Kellers<br />

Stärke: Auf behutsame und zugleich deutliche Weise auf<br />

ungenutzte Chancen und Möglichkeiten hinzuweisen, die<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter für sich nutzen können, um<br />

erfolgreicher zu arbeiten. Das nächste Seminar des Duos<br />

für „veränderungsbereite Menschen“ findet am 11. August<br />

20<strong>19</strong> in Birkenau unter dem Titel „Es liegt in meiner Hand“<br />

statt. Detaillierte Informationen unter:<br />

www.joerg-winter.com<br />

kundenzufriedenheit<br />

arbeitsklima


42<br />

JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

GUT AUFGEHOBEN: Das 59-teilige Bauteile- und Werkzeugset motiviert<br />

kleine Tüftler zum Bau der verschiedensten Fahr- oder Flugzeuge. Der<br />

dekorative Koffer hilft dabei, dass kleine Teile nicht verloren gehen.<br />

Mit Leidenschaft können Nachwuchs-Schrauber ans Werk gehen.<br />

Eine leicht verständliche Anleitung hilft beim Bau von sieben<br />

Fahrzeugen, doch der Kreativität ist keine Grenze gesetzt.<br />

Goki; www.goki.eu<br />

TOYS FOR BOYS<br />

AND GIRLS<br />

Nach Jahrzehnten der typischen Prägung durch geschlechtsspezifische Erziehung ist es ein gutes Zeichen<br />

der freien Selbstbestimmung, dass immer mehr Mädchen technische Berufe ergreifen. Auch bei<br />

der Auswahl des Spielzeugs sollten hier keine Hindernisse aufgebaut werden.<br />

HELFER IN AKTION: Algenteppiche und japanische Walfänger bedrohen die<br />

Tiere des Meeres! Mit dem Set „Boot für Rettungsaktionen“ spielen Kinder diese<br />

Hilfseinsätze nach. Das Schnellboot verfügt über einen Kran mit einer Trage für<br />

den Tiertransport, eine Aussichtsplattform und einen Cockpitbereich. Unter dem<br />

abnehmbaren Deck befinden sich ein Labor und ein Schlafzimmer. Die Spielfiguren<br />

Mia, Andrea und Olivia sorgen für munteres Rollenspiel, eine spezielle<br />

Textil-Schatzkarte verrät bei Wasserkontakt den Ort des versteckten Schatzes.<br />

Eine Insel mit Palme und ein Schlauchboot ergänzen das anregende Spielset.<br />

LEGO; www.lego.com/de-de<br />

BAUEN, SCHRAUBEN, SPIELEN: Die Junior Kits sind das ideale DIY-Spielzeug.<br />

Der Feuerwehr-Leiterwagen im Maßstab 1:20 mit 30 cm Länge<br />

besteht aus 69 Teilen und eignet sich für Kinder ab 4 Jahren. Die Drehleiter<br />

mit klappbarem Rettungskorb lässt sich auf 60 cm ausziehen, eine<br />

voll bewegliche Feuerwehrmann-Figur, Feuerlöscher, Wasserkanone und<br />

zwei Pylonen sorgen für lebhaften Einsatz am Brandherd. Das Modell in<br />

robuster Bauweise verfügt über bewegliche Türen, eine Fahrerkabine mit<br />

vielen Details und ausfahrbare Stützen.<br />

Revell; www.revell.de<br />

BOXERHERZ: Der Boxermotor des BMW Motorrades R<br />

90 S als transparenter Motorbausatz im Maßstab ca. 1:2<br />

demonstriert die Funktionsweise dieser Motorengattung.<br />

Ein schaltbares Fünfgang-Getriebe sowie ein<br />

Motorsound-Chip lassen dieses kräftige Herz zum Erlebnis<br />

werden. Alle Teile bewegen sich wie beim großen<br />

Vorbild und lassen sich einfach zusammenstecken oder<br />

-schrauben. Aus 200 Bauteilen entsteht in drei Stunden<br />

ein detailliertes Funktionsmodell.<br />

Franzis Verlag; www.franzis.de/maker


JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 43<br />

STEIN AUF STEIN: Die Garage mit breitem<br />

Klapptor und großen Fenstern wird aus<br />

teifoc-Ziegelsteinen in traditioneller Maurerarbeit<br />

mit Mörtel aufgebaut und kann<br />

mit Zusatzsets problemlos erweitert werden.<br />

Die wasserlösliche Eigenschaft des<br />

Mörtels ermöglicht aber auch einen Abbau<br />

des Modellgebäudes, das Automodellen<br />

einen kultigen „Erholungsort“ bietet.<br />

eitech; www.eitech.de<br />

HELLES KERLCHEN: Mit Chipz kommt die Technologie<br />

der Zukunft ins Kinderzimmer! Der intelligente<br />

sechsbeinige Roboter wird zusammengebaut<br />

und bewegt sich selbstständig im Raum.<br />

Er verfolgt im „Follow-me“-Modus Objekte und<br />

schafft es, im Modus „Explore“ Hindernisse zu erkennen<br />

und ihnen auszuweichen. Durch blinkende<br />

LED-Augen und Soundeffekte kommuniziert er.<br />

Der Bausatz besteht aus über 100 Teilen, einem<br />

vorprogrammierten Board mit Infrarot-Sensoren<br />

sowie zwei Elektromotoren.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

ACTION FOLGT ACTION: Der neue Konstruktionsbaukasten Funny<br />

Machines vermittelt nach dem Aufbau echten Spielspaß durch<br />

den Domino-Effekt der verschiedenen Kettenreaktionen. Drehende<br />

Räder, rollende Bälle, beschleunigte Kugeln, ein Katapult<br />

und eine Gauß-Kanone sorgen für tolle Action und interessante<br />

Erlebnis-Physik. Bunte Bausteine ermöglichen die Konstruktion<br />

dreier verschiedener Kettenreaktionsmodelle, die durch<br />

zusätzliche Schikanen und Ereignisketten erweitert<br />

werden können.<br />

fischertechnik; www.fischertechnik.de<br />

BAUEN UND STAUNEN: Aus mehr als 250 Bauteilen können<br />

über 20 verschiedene hydraulische Maschinen gebaut<br />

werden, die durch ein System aus Kolben und farblichen<br />

Flüssigkeiten kontrolliert werden. So können die Gesetze<br />

der Hydraulik entdeckt und bei der praktischen<br />

Ausführung begriffen werden. Eine ausführliche Anleitung<br />

hilft beim Bauen und beim Verständnis der<br />

Grundlagen von Technik, Physik und Mechanik.<br />

VOLLGAS: Zwei Polizeiwagen entstehen aus<br />

mehr als 300 Bauteilen. Dazu gehören zwei<br />

elektrische Motoren für Heckantrieb und<br />

vorderes Lenkrad, Getriebe und eine Übertragungseinheit.<br />

Werden die Fahrzeuge mit<br />

dem Hochfrequenzempfänger verbunden,<br />

können die Wagen mit der Fernbedienung<br />

gesteuert werden. Eine Anleitung sowie eine<br />

kostenlose App führen Schritt für Schritt<br />

durch den Bau der Modelle.<br />

www.clementoni.de


44<br />

JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

WECKT ERFINDER-GEN: Das Konstruktionsspielzeug<br />

ENGINO ® ermöglicht dreidimensionale Konstruktionen<br />

mit unterschiedlichen technologischen Anforderungen.<br />

Das mehrfach prämierte Snap-Fit-System kombiniert<br />

Stapeln und Klicken. Intelligente Verbindungen<br />

werden mit drehbaren Scharniergelenken<br />

oder Ausziehfunktion ermöglicht. Mit der<br />

kostenlosen ENGINO ® App für Smartphone<br />

und Tablet oder über die Homepage können<br />

die Bauwerke im 3D-Format betrachtet und<br />

Anleitungen heruntergeladen werden: rotieren,<br />

zoomen, explodieren und implodieren.<br />

Busch; www.busch-model.com<br />

KLETTERPROFI: Der X-Crawlee XL Beetle hat ein extrem<br />

geländegängiges Trial-Chassis für ausgiebige Klettertouren.<br />

Dank radikal verschränkbarer Achsen, starrer Durchtriebe<br />

und verschraubter Beadlock-Reifen bezwingt er<br />

nahezu jedes Hindernis. Zahlreiche blau eloxierte Alu-Teile<br />

reduzieren das Gewicht und sorgen zusammen mit der<br />

robusten Karosserie für eine coole Optik. Der fahrfertig aufgebaute<br />

X-Crawlee XL Beetle ist direkt aus der Box startbereit,<br />

denn 2,4-GHz-Sender, Senderbatterien, Fahrakku und<br />

ein Ladegerät gehören zur Serienausstattung.<br />

Carson; www.carson-modelsport.com<br />

..<br />

MANNER: WERD’N ALS KIND SCHON AUF<br />

MANN GEEICHT!<br />

Boys Toys, schon allein diese Bezeichnung legt die Prägung nahe und unterstreicht das<br />

traditionelle Klischee. Manche Frau, die als Industriemechanikerin jeden Tag ihre Frau<br />

steht, wird jetzt leicht schnauben und auch ich erinnere mich an Zeiten, in denen mir meine<br />

Tochter mit Freude den Schraubenschlüssel aus der Hand gerissen hat. Diese Begeisterung<br />

mündete dann in die komplette Restaurierung eines englischen Oldtimers Baujahr<br />

<strong>19</strong>53. Jungs und Mädchen sollte man ermuntern, nicht den rollentypischen Erwartungen<br />

zu folgen, und bei der Auswahl des Spielzeugs sollten eher die Interessen und die persönlichen<br />

Neigungen entscheiden, bevor man wieder zur Spielküche oder zum Baukran<br />

greift. Den Kindern die Freiheit der Selbstfindung zu schenken ist manchmal nicht einfach,<br />

doch jedes neue Spielzeug hat die Chance, zum Lieblingsspielzeug zu werden. Manchmal<br />

genügt schon ein Ball, doch man sollte auch akzeptieren, dass ein Kind am Schachspiel<br />

Freude findet und nicht jeder Junge unbedingt zum Fußballstar geboren ist. So war der<br />

älteren Dame die Härte ihrer Behauptung sicher nicht klar, als sie mit dem Satz „Das ist<br />

nichts für Mädchen!“ dem großen Wunsch der aufgeweckten Kleinen nach einem fischertechnik-Bausatz<br />

eine Abfuhr erteilte.<br />

HEISSER OFEN: Der Chevrolet Bel Air,<br />

von <strong>19</strong>53 bis <strong>19</strong>75 im Programm von GM,<br />

eignete sich gut als Basis für individuelle<br />

Umbauten. Das Plastikmodell trifft mit<br />

seinem Hochleistungsmotor mit mächtigen<br />

Vergasern, Chromfelgen und Lufthutze<br />

exakt das Vorbild und kann alternativ auch<br />

als Stock-Car gebaut werden. Das Modell<br />

im Maßstab 1:24 mit 98 Teilen eignet sich<br />

mit Level 4 für fortgeschrittene Modellbauer<br />

ab 12 Jahren.<br />

Revell; www.revell.de<br />

POWER-NACHTFALKE: Das Sitzboard Nighthawk mit 12V-Akku flitzt mit bis zu 12<br />

km/h knapp über den Asphalt, die Steuerung erfolgt über Gewichtsverlagerung<br />

und Fußpedale für Gas und Bremse. Ein echtes Action-Gerät für Kinder ab<br />

6 Jahren und ein temperamentvoller Einstieg in die Elektromobilität, der<br />

mächtig Spaß macht. Durch den engen Wendekreis von zwei Metern<br />

geht es mit Schmackes um die Ecken, zwei Haltegriffe gewährleisten,<br />

dass der Pilot sesshaft bleibt. Ein roter Wimpel bringt zusätzliche<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Rollplay; www.rollplay.com


JUNGENSPIELZEUG<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 45<br />

ROBI AT WORK: Mit fünf steuerbaren<br />

Achsen steht der Roboter-Arm seinen<br />

Brüdern in der Industrie in nichts nach.<br />

Nachdem die Kunststoffelemente verbaut<br />

sind, entsteht aus den Elektronikbauteilen<br />

und der Steuerplatine der Controller. Jetzt<br />

lassen sich Achsen und Motoren mit Präzision<br />

und Schnelligkeit steuern, der Arm<br />

greift zu und setzt das Teil exakt ab.<br />

Kosmos; www.kosmos.de<br />

EINER FÜR ALLE: ADVANCED Universal<br />

4 eröffnet jungen Konstrukteuren<br />

vielseitige Möglichkeiten. Aus 490 Bauteilen<br />

können 40 Modelle von Baustellen-Fahrzeugen<br />

über Raumschiffe bis zu<br />

Kirmesfahrgeschäften gebaut werden.<br />

Stromlinienförmige Design-Bausteine<br />

ermöglichen aerodynamische Konstruktionen,<br />

Riemenantriebe, Handkurbel,<br />

Seilwinde oder Getriebe bringen<br />

Bewegung ins Spiel.<br />

fischertechnik; www.fischertechnik.de<br />

SCHRAUBEN, WAS DAS ZEUG HÄLT: Auch unter der<br />

Dominanz der Stecksysteme sollten die Metallbaukästen<br />

nicht vergessen werden, denn egal ob Maschine<br />

oder Auto, Schrauben ist immer notwendig.<br />

Mit dem neuen Metallbaukasten C61 – Pickup/Jeep<br />

werden motorische und kreative Fähigkeiten trainiert<br />

und das dreidimensionale Denken gefördert.<br />

Alle Bauteile sind miteinander kombinierbar und<br />

können durch Ergänzungssets erweitert werden.<br />

Die Baukästen können als anerkanntes Lernmittel<br />

in den Schulen eingesetzt werden.<br />

eitech; www.eitech.de<br />

ABGEHOBEN: Die Weltraumrakete mit Kontrollzentrum begeistert<br />

durch ihr, von der NASA inspiriertes, authentisches Aussehen.<br />

Das Set besteht aus der modularen Rakete mit Cockpit,<br />

Triebwerk- und Laderaummodulen. Das Kontrollzentrum mit<br />

abnehmbarer Fensterfront, Ausklappfunktion und Countdown-Funktion<br />

bietet Platz für ein Smartphone, das mithilfe der<br />

LEGO City Explorers App interaktive Spielszenarien erleben lässt.<br />

Eine Gleisanlage ermöglicht dem Versorgungsfahrzeug die Fahrt<br />

vom Kontrollzentrum zur Rakete, zusätzliche Figuren sorgen für<br />

viel Spaß am Rollenspiel zum Thema „Weltraum erforschen“.<br />

LEGO; www.lego.com/de-de<br />

FAHRVERGNÜGEN: Der offiziell lizenzierte Mercedes-Benz AMG C63 bietet<br />

dank der stabilen und liebevoll gestalteten Karosserie sicheres Fahrvergnügen.<br />

Dafür sorgen die niedrige Sitzhöhe, ausziehbare Fußauflagen<br />

und der eigens konstruierte Kippschutz am hinteren Ende des Rutschautos.<br />

Mit dem griffigen Lenkrad mit Hupe, einem Kofferaum unterm<br />

Sitz und den - dem Original nachempfundenen – Kühlergrill und<br />

Felgen, ist der Mercedes-Rutscher das ideale Fahrzeug für die<br />

kleinsten Entdecker – Indoor wie Outdoor. Mit dem Schubund<br />

Haltegriff mit Lenkfunktion können die Kids bequem<br />

und dank des seitlichen Schutzbügels auch sicher geschoben<br />

werden. Schubstange mit Lenktechnik, große<br />

seitliche Schutzbügel und ausziehbare Fußauflagen gibt<br />

Eltern und Kindern ein gutes und sicheres Fahrgefühl.<br />

Jamara; www.jamara.com


46<br />

HANDEL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»DVSI BETRITT NEULAND«<br />

Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie stellte auf der Mitgliederversammlung Anfang Juli<br />

in Nürnberg seine Strategie 2025 vor. Neben der Arbeit an den „Kernkompetenzen“ will der Verband<br />

sein Leistungsangebot ausbauen, das Profil schärfen, aber auch thematisch neue Akzente setzen.<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil.<br />

Herr Brobeil, hat die „Fridays for<br />

Future“-Bewegung auch beim DVSI<br />

nachhaltige Spuren hinterlassen?<br />

Ulrich Brobeil: (lacht) Bei mir definitiv!<br />

Wie ist denen das denn gelungen?<br />

U.B.: Ich habe zwei Kinder im Alter von<br />

11 und 12 Jahren, da spielt das Thema<br />

Nachhaltigkeit schon in der Schule eine<br />

Rolle, wie ich z. B. bei meiner Tochter<br />

Lotta erleben konnte. Das war in gewisser<br />

Weise auch ein Augenöffner für mich.<br />

Alt-Kanzler Schröder meint, man soll<br />

das Thema nicht überbewerten. Die<br />

Veranstalter der Bio!TOY glauben, das<br />

geht nicht weg wie ein Pickel. Auf was<br />

muss sich die die Spielwarenbranche<br />

einstellen?<br />

U.B.: Die Spielwarenbranche muss<br />

sich bewegen. Fridays for Future ist<br />

eine Bewegung, die man auf jeden<br />

Fall ernst nehmen muss, ohne dabei<br />

die Interessen der Wirtschaft aus dem<br />

Blick zu verlieren. Jedes Unternehmen<br />

muss allerdings seinen eigenen Weg<br />

finden, wie es auf die Herausforderungen<br />

reagieren will: sei es bei der Wahl<br />

der Materialien, sei es bei den Verpackungen,<br />

sei es bei der CO 2<br />

-Bilanz oder<br />

eben beim Thema Recycling.<br />

Sie haben angekündigt, der DVSI müsse<br />

eine Klammer schaffen. Wie soll<br />

die aussehen?<br />

U.B.: Damit haben wir bereits begonnen.<br />

Denken Sie an die Bio!TOY, die<br />

im März in Nürnberg stattfand und die<br />

wir unterstützt haben. Ich glaube, die<br />

Konferenz war ein erstes, aber weithin<br />

sichtbares Zeichen. Aktuell planen wir<br />

ein Seminar zum Thema nachhaltige<br />

Verpackungen, aus dem vielleicht eine<br />

Gruppe „Nachhaltigkeit“ hervorgehen<br />

könnte. Außerdem sprechen wir aktuell<br />

mit Dr. Harald Käb, dem Co-Veranstalter<br />

der Bio!TOY, über weitere Kooperationsformen.<br />

Betonen möchte ich in<br />

diesem Zusammenhang ausdrücklich,<br />

dass wir absolut offen sind für weitere<br />

Akteure der Branche, die mitmachen<br />

möchten und das Thema nach vorne<br />

bringen wollen. Toys go green stand ja<br />

vor ein paar Jahren ganz oben auf der<br />

Agenda der Spielwarenmesse. Auch<br />

der BVS darf sich eingeladen fühlen.<br />

Der Klassiker Spielzeugsicherheit<br />

fehlt nicht auf der Agenda der Strategie<br />

2025. Geht es zwischen Brüssel<br />

und den Spielzeugherstellern in die<br />

nächste Runde? Die Zahl des beanstandeten<br />

Spielzeugs stieg 2018 auf<br />

31 Prozent.<br />

U.B.: Beim Thema Spielzeugsicherheit<br />

ist man eigentlich immer in irgendeiner<br />

Runde, ohne genau zu wissen,<br />

in welcher genau. Die 31 Prozent rühren<br />

in erster Linie von Spielwaren her,<br />

die über neue Vertriebswege in die EU<br />

und nach Deutschland kommen, darunter<br />

auch Plagiate. Aus diesem Grund<br />

sind wir auch seit Anfang des Jahres<br />

im Dialog mit Amazon und anderen<br />

Plattformen. Aber zurück zu Brüssel,<br />

wo man derzeit evaluiert, ob die<br />

Spielzeugrichtlinie überarbeitet wird.<br />

Einige Vorschläge liegen schon auf<br />

dem Tisch. Mit unserem europäischen<br />

Dachverband Toy Industries of Europe<br />

(TIE) stecken wir natürlich mitten drin<br />

in diesem Prozess der Neubewertung.<br />

Nach den Sommerferien steht zudem<br />

ein Gespräch im Bundeswirtschaftsministerium<br />

in Berlin an.<br />

Und um was soll es dort konkret gehen?<br />

U.B.: Nach den Rückrufen in 2007 gab<br />

es einen Beraterkreis beim BMWi, in<br />

dem u. a. Prüfinstitute, Stiftung Warentest,<br />

Ökotest, NGOs, das BFR und auch<br />

der DVSI saßen. Der Kreis ist in den<br />

letzten Jahren eingeschlafen. Mit Blick<br />

auf die Novellierung der Spielzeugrichtlinie,<br />

angesichts der neuen Vertriebswege<br />

und anderer Themen ist es unsere<br />

Auffassung, ihn zu reaktivieren. Der<br />

DVSI und das BMWi denken z. B. dabei<br />

auch ganz konkret an eine Aufklärungsbroschüre<br />

für Endverbraucher, um auf<br />

Risiken beim Einkauf von Spielzeug auf<br />

Plattformen hinzuweisen.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit dem<br />

BVS beschreiten Sie Neuland. Wo liegen<br />

die Vorteile, wo die Risiken?<br />

U.B.: Risiken sehe ich eigentlich keine,<br />

sondern eher das große Potenzial, nach<br />

Jahren langer Arbeit auf diese Kooperation<br />

hin endlich Synergien heben zu<br />

können. Der Wille, enger zusammenzurücken,<br />

ist ja nicht völlig neu, wie Sie<br />

wissen. 2011 gab es ja einmal einen<br />

Versuch, der eher suboptimal war. Heute<br />

haben wir andere Voraussetzungen.<br />

»Wenn Mitglieder Zeit abzwacken,<br />

wollen sie auch<br />

zwei, drei Dinge für ihren<br />

Alltag mitnehmen. In diesem<br />

Spannungsfeld bewegen sich<br />

sowohl DVSI als auch BVS.«<br />

ULRICH BROBEIL<br />

Geschäftsführer DVSI<br />

Welche?<br />

U.B.: Wir haben unter den Geschäftsführern<br />

der DVSI-Mitgliedsfirmen eine<br />

Umfrage durchgeführt und das Ergebnis<br />

war eindeutig, dass fehlende Zeit<br />

das größte Problem ist, an Veranstaltungen<br />

teilzunehmen. Die zweite Erkenntnis:<br />

Wenn Mitglieder Zeit abzwacken,<br />

wollen sie auch zwei, drei Dinge<br />

für ihren Alltag mitnehmen. In diesem<br />

Spannungsfeld bewegen sich sowohl<br />

DVSI als auch BVS. Fakt ist außerdem,<br />

dass die Branche relativ klein ist. Das<br />

sind aus meiner Sicht alles Argumente<br />

für eine Kooperation. Auch die Resonanz<br />

nach der Mitgliederversammlung<br />

war absolut positiv.<br />

Interessenkollisionen befürchten Sie<br />

nicht?<br />

U.B.: Ich bin persönlich gespannt auf<br />

das erste Zusammenspiel in Köln und<br />

positiv gestimmt. Geplant ist, dass im<br />

Juli 2020 der BVS seine offizielle Delegiertenversammlung<br />

und der DVSI seine<br />

Mitgliederversammlung durchführen.<br />

Wie dann das anschließende „Networking“<br />

aussehen wird, kann ich aktuell<br />

noch nicht sagen, aber zwei Dinge sind<br />

mir wichtig: Der DVSI wird sich einbringen<br />

und er steht für Zeitersparnis.<br />

Herr Brobeil, wir bedanken uns für<br />

das Gespräch.


COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 47<br />

COMMUNITY Senden<br />

auch Sie Ihr besonderes<br />

Foto mit Kurzinformation an<br />

<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />

Die Selbstverwirklichungsgesellschaft tendiert zur Komplexität,<br />

die zwangsläufig neue Kompliziertheiten hervorruft,<br />

mit denen sich nicht nur unsereins rumschlagen<br />

muss, sondern auch Spielwarenhersteller wie Thomas<br />

Söhn (Simm Spielwaren), Beate Becker (Heless) und Felix<br />

Stork (Simba Dickie, v. l. n. r.), sitzt ihnen doch die EN<br />

71 immer im Nacken, aber zum Glück hat der DVSI einen<br />

Sven Rathgeber, der seinen Einstein kennt und für einen<br />

Abend ein wenig Orientierungshilfe geben kann: „Macht<br />

die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.“<br />

Gibt es Leben da draußen, außerhalb des Bildschirms?,<br />

scheinen Sebastian Reiche (l.) und Andreas Hohl von<br />

BLS wissen zu wollen, aber die Frage ist nicht wirklich<br />

neu, denn ob es Empfehlung:<br />

eine solche solche Realität tatsächlich gibt, wollen Skeptiker<br />

ja seit Jahrhunderten wissen, ohne uns bis heute<br />

eine befriedigende Antwort geliefert zu haben, weshalb<br />

die beiden Experten für Lösungen auch glauben, dass<br />

sich die heutigen Problemfelder gar nicht so gravierend<br />

von früheren unterscheiden, weil es am Ende immer<br />

ums Produkt geht, das der Kunde wahrnimmt. Und das<br />

ist dann wahr.<br />

Headhunter beklagen ja seit einiger Zeit die Arbeitsmoral der<br />

Generation Y, sprich der Millennials, die wenig von Überstunden,<br />

aber umso mehr von einem Nine-to-Five-Job halten, aber<br />

dass jetzt auch bei NOCH diese Philosophie um sich greift und<br />

die Work-Life-Balance über allem steht, während Beobachter bis<br />

dato der Ansicht waren, die Modellbahnzubehörbranche bräuchte<br />

eher mehr Dampf als gut gekühltes Pils, überrascht dann doch.<br />

Aber vielleicht kommt bei Sebastian Topp (l.) und Rainer Noch (r.)<br />

die Kraft aus dem „Chilaxen“, dem selbst Ulrich Brobeil nicht widerstehen<br />

kann!<br />

Nicht völlig losgelöst, aber ziemlich entspannt präsentierten<br />

sich die DVSI-Gastgeber Dr. Thomas Märtz, Julia Graeber und<br />

Achim Weniger (v.l.n.r.), die nicht nur versicherten, dass die<br />

VEDES garantiert nicht wahnsinnig sei, weil sie eben nicht versucht,<br />

andere Ergebnisse dadurch zu erzielen, dass sie stets<br />

dasselbe macht, sondern als Verbandsgruppe, die auch mal<br />

für „Remmidemmi“ im Laden sorgt, die disruptiven Entwicklungen<br />

zur Transformation von Geschäftsprozessen nutzt, um<br />

dem Wahnsinn ein Schnippchen zu schlagen. Wahnsinn oder?<br />

Dass der DVSI inzwischen überall gut unterwegs ist<br />

und auch schon mal mit seinen Mitgliedern abhebt,<br />

wie auf der diesjährigen Mitgliederversammlung zu<br />

erfahren war, ist keine Überraschung, schließlich<br />

zählt „Networken“ zu den Kernkompetenzen des<br />

Verbandes, aber dass jetzt Ulrich Brobeil neuerdings<br />

als Seenotretter aktiv ist und Alfred Stefan (l.) und<br />

Paul Günther ans rettende Ufer bringt, hebt das<br />

Dienstleistungsangebot auf eine ganze neue Stufe.


48<br />

COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

In der Finsternis der fernen Zukunft gibt es keinen Frieden im Universum<br />

des Grauens, versprechen „Warhammer 40.000“ und die<br />

Experten für Bandenkriege und titanische Schlachten, Kriegsmaschinen<br />

und Streitäxte, Alexander Thieme und Claudia Cole von<br />

Games Workshop, doch schaut man sich die aktuelle Weltlage an,<br />

scheint fern fast ganz nah und real zu sein, wäre da nicht der Grill<br />

des DVSI, der an diesem Abend ein wenig Erlösung vom Grauen des<br />

Alltags verspricht.<br />

Die Fachgruppe Holzspielzeug zählt zu den besonders<br />

aktiven „Gangs“ im DVSI, denn während die Toy<br />

Riders für „Ich geb’ Gas, ich will Spaß“ stehen, schlagen<br />

sich glorreiche Holzwürmer wie Wolfgang Pöhlau<br />

(3. v. l.) und Michael Hopf (r., Haba) mit trockenen<br />

Themen wie „Naturfarben und Öle für Holzspielzeug“<br />

und einem „Nachhaltigkeitskodex“ rum, aber eine<br />

alte Bauernweisheit wusste ja schon immer, dass<br />

der, der nicht darf, was er will, das wollen muss, was er kann – und das am besten noch mit guter Miene und ein wenig<br />

„Öl“ für die Kehle, damit es leichterfällt.<br />

Take the last<br />

train to Clarksville,<br />

and I‘ll<br />

meet you at<br />

the station,<br />

den Klassiker<br />

sang vor etlichen<br />

Jahren<br />

die wunderbare<br />

Cassandra Wilson,<br />

aber wenn<br />

man den Ausführungen<br />

des<br />

Inhabers des<br />

Lehrstuhls für<br />

Ostasienwirtschaft<br />

an der<br />

Uni Duisburg-Essen, Dr. Markus Taube, lauschte, konnte<br />

man eher das Gefühl gewinnen, dass für uns Europäer<br />

der Zug längst abgefahren ist, während die Bahnhöfe fest<br />

in chinesischer Hand sind, schafft das Land der Mitte<br />

doch mit der Neuen Seidenstraße geopolitische Fakten,<br />

unterdessen wir uns um Abgaswerte balgen.<br />

Wenn einer eine Reise tut, soll man sich auf keinen Fall<br />

solo aufmachen, sondern die Hauptsache sei immer,<br />

dass man das Ziel gemeinsam in Angriff nimmt, so der<br />

DVSI, der dabei von der VEDES supportet wird, denn die<br />

Verbundgruppe lieferte mit „gemeinsam statt einsam“<br />

das intellektuelle Rüstzeug für Sebastian Frey (l., MTS)<br />

und Michael Zenkner (Creodis), die, wie geheißen, gemeinsam<br />

und in bilateralen Gesprächen zwischen Bayer<br />

und Niedersachse einen auf den DVSI heben. Cheers!<br />

Heilig’s Blechle, dürfte sich vermutlich Jörg Vallen<br />

(l.), der aus persönlichen Gründen aus dem engeren<br />

DVSI-Vorstand ausschied, wohl gedacht haben,<br />

als er die blechernen Steckenpferde aus den Händen<br />

von Ulrich Brobeil erhielt, ich darf doch nach<br />

vorne und aufs Foto, denn während der ebenfalls<br />

ausscheidende Frédéric Lehmann (r.) nicht viele<br />

Worte verlieren wollte, betonte Jörg Vallen, dass<br />

man vor sieben Jahren keinen besseren Geschäftsführer<br />

hatte, aber heute anerkennen muss, dass<br />

man den besten hat, den man überhaupt kriegen<br />

konnte, was man allein daran sehe, dass der DVSI<br />

eine echte Marke ist.


COMMUNITY<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 49<br />

Wenn Reisen nicht nur bildete, sondern auch Einfluss<br />

darauf hätte, ob Geschäftsmodelle im Einzelhandel<br />

tatsächlich wirken, würde die Young-Networker-Gruppe<br />

der EK/servicegroup nicht nur bessere<br />

Hirnfunktionen aufweisen und locker Goethe hinter<br />

sich lassen, sondern bei der Kilometerleistung, die die<br />

Truppe jährlich zusammenbringt, auch so erfolgreich<br />

sein wie Dagobert Duck, aber wie man bei diesen Weltenbummlern<br />

vermuten darf, ist mit Billund das letzte<br />

Wort noch nicht gesprochen und der Tachoendstand<br />

erreicht.<br />

Seit Jahren breiten sich Oktoberfeste so epidemisch aus, dass<br />

man froh sein muss, wenn die bayerischen Separatisten nicht alles<br />

an sich reißen und wir nur noch mit Glück ein Fischerhemd zu<br />

Gesicht zu bekommen, aber wenn selbst die nordische Verbundgruppe<br />

idee+spiel eine „Hüttengaudi mit bayerischem Flair auf der<br />

Bavaria Alm“ braucht, um für einen Abend glückliche Gesichter zu<br />

zaubern, während man sonst „auf neue Strukturen, erfolgreiche<br />

Entwicklungen und vielversprechende Entscheidungen“ eingeschworen<br />

wird, fragen wir uns mittlerweile: Sind wir alle bereits<br />

ein wenig Bayern, um durchzukommen?<br />

In der Regel gilt der<br />

Prophet im eigenen<br />

Land nichts, weshalb<br />

Unternehmen ja externe<br />

Berater ins Haus<br />

holen, statt auf ihre<br />

eigenen Mitarbeiter zu<br />

hören, aber offensichtlich<br />

hat nicht nur der<br />

Bundesrechnungshof<br />

inzwischen genug<br />

vom Kauderwelsch<br />

der trockenschwimmenden<br />

Berater, sondern<br />

auch idee+spiel,<br />

weshalb man mit<br />

Andreas Wagner einen<br />

Praktiker aus den<br />

eigenen Reihe in die<br />

Bütt schickte, der, wie<br />

es hieß, mit Christian<br />

Krömer „wortgewandt performte”. An der „Diktion“ arbeitet<br />

man allerdings noch.<br />

Mehr Knete durch Knete, darüber durfte sich die Gruppe<br />

Kunterbunt der Jenaplanschule freuen, die von Local<br />

Hero Jörg Busse, Inhaber von Colour and more und<br />

Rostocker Spezialist für Kreativprodukte, Schreibwaren,<br />

Bastelartikel und Künstlerbedarf, mit einem Klassensatz<br />

Fensterknete im Wert von über 500 Euro und einem<br />

Satz Schulboxen im Wert von 600 Euro ausgestattet wurde,<br />

weil die „Pimpfe“ wirklich was von Knete verstehen<br />

und die Konkurrenz hinter sich ließen.<br />

„Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech<br />

dazu“, gehört zu den großen Klassikern des Fußballs, aber<br />

während „Kobra“ Jürgen Wegmann wohl eher einem tragisch<br />

ausgegangenen Spiel nachtrauern musste, vertraut<br />

man bei der VEDES lieber Adi Preißlers Lebensweisheit<br />

„Entscheidend is auf‘m Platz“ und Alf Ramseys Rat „Never<br />

change a winning team“, weshalb Rainer Wiedmann, Bodo<br />

Meyer, Christiane Barth, Andreas Cromme, Manon Motulsky,<br />

Hildegard Peppinghaus, Stephan Sendner, Ralf Viehweg<br />

und Stefan Wittmann weiter in Nürnberg „dribbeln“ dürfen.


50<br />

ANTWORTEN<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»NEUGIERIG UND UNEINSICHTIG«<br />

Antworten von Susanne Knoche, Ravensburger Verlag GmbH<br />

SUSANNE KNOCHE<br />

Geburtstag: 11.3.<strong>19</strong>74<br />

Ausbildung: Diplom-Kauffrau<br />

Position/Beruf: Geschäftsführerin<br />

Global Sales Ravensburger<br />

Was treibt Sie an?<br />

Mich treibt meine Neugier an. In jeder<br />

Lebenslage.<br />

Das Schönste für Sie an der Spielzeugbranche?<br />

Ein riesengroßes, scheinbar unüberschaubares<br />

Sortiment, das Kinder in<br />

aller Regel sehr glücklich macht.<br />

Wem würden Sie mit welcher Begründung<br />

einen Orden verleihen?<br />

Ich mag keine Orden, ich würde keinen<br />

verleihen.<br />

Auf welche eigene Leistung sind Sie<br />

besonders stolz?<br />

Darauf, Job und Familie ganz gut unter<br />

einen Hut zu bekommen. Ich bin sehr<br />

stolz auf meine wunderbaren Kinder.<br />

Wie können Sie am besten entspannen?<br />

Im, auf und am Bodensee. Und beim<br />

Puzzeln mit meiner Tochter.<br />

Was war Ihr schönster Lustkauf?<br />

Ein wirklich wunderschöner Leuchter<br />

aus Muranoglas.<br />

Ihre Lieblingsfiguren der Geschichte?<br />

Als Leseratte: Johannes Gutenberg.<br />

Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?<br />

Logik wird dich von A nach B bringen.<br />

Phantasie wohin du willst. (Albert Einstein)<br />

Was mögen Sie an sich gar nicht?<br />

Ich kann ziemlich uneinsichtig sein,<br />

wenn ich mich auf etwas eingeschossen<br />

habe.<br />

Was ist Ihr Lieblingsspielzeug?<br />

Rummikub.<br />

»Mut steht am Anfang<br />

des Handelns,<br />

Glück am Ende.«<br />

Demokrit<br />

Gute Geschäfte wünscht Ihnen<br />

Yvonne S. Mayanna,<br />

Verlegerin <strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Yvonne S. Mayanna<br />

Verlag<br />

mf verlag – Yvonne S. Mayanna<br />

Hansjakobstraße 20<br />

78658 Zimmern o. R.<br />

Tel.: +49 7 41 94 20 09-0<br />

Fax: +49 7 41 94 20 09-<strong>19</strong><br />

<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />

www.mfverlag.de<br />

Offizielles Organ<br />

Idee+Konzept<br />

Steffen Kahnt<br />

Objektleitung, Anzeigen & PR<br />

Christine Breitkopf<br />

Redaktion<br />

Ulrich Texter (verantw.)<br />

Corinna Grutza<br />

Dietmar Rudolph<br />

Rainer Scheer<br />

Steffen Kahnt<br />

Aboservice/Vertrieb/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Susanne Adrian<br />

Lektorat<br />

Angelika Lenz<br />

Grafik hofmann medien GmbH<br />

Druckerei hofmann infocom GmbH<br />

Jahrgang 18. Jahrgang 20<strong>19</strong><br />

Jahresabonnement 36,- <br />

Erscheinungsweise zweimonatlich<br />

Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge<br />

sowie die Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung<br />

des Herausgebers unzulässig und strafbar.<br />

Dies gilt besonders für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die<br />

Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages. Bei<br />

Einsendungen an die Redaktion wird das volle<br />

Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Eine<br />

Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen<br />

wird in jedem Falle ausgeschlossen.<br />

Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Rottweil.


Leicht rotierende Kunststoffkugel<br />

Easily rotating plastic ball<br />

Softball mit 360° Drehung<br />

Kran-/Leiterfunktion hoch/runter<br />

Softball with 360° rotation<br />

Crane/Ladderfunction up/down<br />

sofort<br />

lieferbar<br />

Auto mit Kran Art.Nr. 460464<br />

Auto mit leiter Art.Nr. 460465<br />

Flugzeug gelb/rot Art.Nr. 460466_67<br />

Helicopter blau Art.Nr. 460468<br />

Ball Beige/weiSS/gelb Art.Nr. 460469_70_71

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